So, ich melde mich nochmal - habe immer gelesen, aber hatte nicht die (innere) Ruhe zum antworten.
Was wir hier sehen, was hilft, bzw. geholfen hat - unterschiedliche Hobbies und damit unterschiedliche Erfolgserlebnisse unterstützen. Zum Teil wurden auch Schulen und damit das Umfeld "gewechselt"...
Es gibt auch unterschiedliche Hobbies bzw. Stärken und Interessen. Sie haben keine Verbindung die siamesischen Zwillingen gleich käme - wobei sie gerne viel zusammen machen.
Unsere Große spielt z.B. bezaubernd Querflöte. Unsere Kleine gar nicht. Das Erfolgserlebnis, das Können etc gehört ihr also "alleine".
Ein Schulwechsel stellt keine Option da, sie besuchen hier die beste Schule im Umkreis - und für wen wäre dann der Schulwechsel angebracht? Beide wären sehr unglücklich, wenn wir darüber auch nur nachdenken würden.
Ich habe Bachblütenspray bestellt. Heute erster Anwendungstag. Bei H ist das Problem, dass sie Fingernägel kaut.
Wurde euch zu dem Bachblütenspray geraten?
Fingernägel kauen oder andere Auffälligkeiten sind nicht vorhanden bei unserer Großen. Lediglich ihr Nachtschreck wobei das meines Erachtens eine andere Baustelle ist.
Meiner Tochter hilft es schon mal, wenn ich von MEINEN Schwächen oder Fehlern erzähle. Ich habe den Eindruck, dass sie dann merkt, dass auch andere nicht perfekt sind.
Oh, hier schämt sich niemand für seine Schwächen und Fehler - nur können wir über uns selbst lachen, was ihr jedoch sehr schwer fällt, aber das muss ich sagen: Es ist schon viel besser geworden.
Sie kennt unsere Fehler und Schwächen, sie witzelt sogar darüber. Umgekehrt dürfen wir jedoch nicht witzeln, das kränkt sie enorm. Also machen wir das nicht.
Was ich mir als Kind/Jugendliche gewünscht hätte bzw was mir geholfen hat: mich mit Gleichgesinnten austauschen. Vielleicht auch ein Selbstverteidigungskurs. Ernst genommen werden, so wie ich bin. Und auch Akzeptanz, dass ich so bin wie ich bin, eben nicht so selbstsicher wie andere.. Ich weiss nicht, ob das Sinn ergibt, aber ich denke, mir hätte es geholfen. Aber ich bin da vielleicht nur ein Einzelfall.
Ein Selbstverteidigungskurs hat meines Erachtens nur entfernt mit dem Selbstwertgefühl zu tun - kann sie gerne machen, aber das wird ihre Unsicherheit mit sich selbst erstmal nicht lösen.
Sie darf sie wie sie ist. Wir nehmen sie ernst wie sie ist. Wir lieben sie wie sie ist. Aber sie leidet sichtbar darunter und an dieser Stelle wollen bzw. müssen wir ihr helfen. Nicht im Sinne von "Werde wie wir", aber indem wir ihr ggf. Instrumente an die Hand geben mit welcher sie für sich selbst sicherer wird - und sei es die Sicherheit, dass ihre Unsicherheit nichts Verkehrtes ist, sie mit dieser liebenswürdig, toll, unersetzbar und wundervoll ist. Und geliebt wird.
@HappyMom
Ich drücke euch die Daumen, dass der Weg eurer Tochter mit dem Gutachten geebnet wird und sie einen schönen Start in die Schule erleben wird.
@schnakchen
Danke für deine Worte - wie oben geschrieben, sie hat ihre eigenen Felder. Und sie dürfte sich auch weitere nehmen, zeigt aber (aktuell) kein Interesse.
Falls doch, dann wären sie sofort bereit ihr diese Felder zu geben.
@Solar. E
Das klingt sehr interessant - und ja, in gewissen Bereichen ist unsere Große auch sehr perfektionistisch, in anderen hingegen das absolute Gegenteil (aktuell: Ihre Sachen zusammen halten).
Das hört sich jetzt paradox an, aber ich finde es schwierig, sich selbst zu akzeptieren und auch selbstbewusst zu sein, wenn von allen Seiten gespiegelt wird, dass man ohne Selbstbewusstsein eben doch nicht so ganz okay ist. Dass einem etwas fehlt. Dass es irgendwie besser wäre, wenn man anders wäre. Von daher würde ich versuchen, sie einfach zu akzeptieren wie sie jetzt ist.Und wenn sie ein geringeres Selbstwertgefühl als der Rest der Familie hat, ist das eben so. Das wird schon. 
Nein, es klingt nicht paradox - und ich hoffe von Herzen, dass wir ihr dieses Gefühl nicht vermitteln. Und noch einmal: Mir geht es eher um das Selbstwertgefühl als das Selbstbewusstsein. Für mich sind das zwei komplett verschiedene Paar Schuhe, die ich hier auch nicht durcheinander werfen mag.
Was oft hilft ist, wenn die Kinder möglichst viel selber machen dürfen. Ich weiß nicht, was bei euch möglich ist. Alleine und selbständig zur Schule oder zu Freunden gehen, alleine ein paar Dinge einkaufen gehen, die z. B. beim Abendessen fehlen, kleine Verantwortungen übernehmen, ... Dinge, bei denen sie hinterher denkt: Hey, das habe ich ganz alleine geschafft.
Sie darf sehr viel selbst machen - eigenständig und alleine, dann wenn sie sich ihrer sicher ist sprich sie einfordert, nicht wenn ich es für richtig erachte. Ebenso hat sie einen kleinen Aufgabenkreis, den sie auch alleine bewältigt - und sie nicht vor einer unschaffbaren Aufgabe stellt.