Hallo,
Meine Tochter geht in die erste Klasse. Sie ist zusammen mit ihrer Kindergartenfreundin in der Klasse. Die beiden mögen sich gerne, spielen in der Schule viel zusammen, verabreden sich außerhalb der Schule weniger, was für beide völlig ok ist.
Meine Tochter hat sich noch mit einem anderen Mädchen in ihrer Klasse angefreundet, das sie sehr gerne mag und mit der sie sich auch gerne noch nach der Schule verabredet. auch ihre Kindergartenfreundin spielt und verabredet sich mit ihr, was ja ersteinmal kein Problem ist.
Jetzt haben sich in der letzten Zeit die beiden enger angefreundet, allerdings passiert es dadurch nun häufiger, dass meine Tochter ausgeschlossen wird und das teilweise auf recht unfaire Art und Weise.
So sind sie z.B. einmal in der Pause vor ihr weggelaufen. Wenn sie zusammen spielen, darf sie nicht wirklich mitentscheiden, zieht sie sich dann zurück, wird sie nicht in Ruhe gelassen sondern geärgert, oder sie darf nicht mehr mitspielen. Das passiert dann wohl häufiger in der OGS. Einmal war sie so traurig, dass sie sich auf dem Mädchennklo eingeschlossen hat und ersteinmal geweint hat.
Ich weiß wie schwierig Dreierkonstellationen in dem Alter sind und vielleicht wäre es auch nicht so das Problem, wenn die Rolle des Ausgeschlossenen immer mal jemandem anderen zufallen würde, leider aber scheint meine Tochter gerade diese Rolle inne zu haben.
Gestern dann sind sie zu dritt bei der Mutter von einer der Dreien gewesen, die dann wohl ziemlich an ihre Grenzen gestoßen ist.
Die Tochter der Mutter wollte was anderes als die anderen beiden spielen und war dann beleidigt. Die Kindergartenfreundin hat sich dann auf ihre Seite geschlagen und meine Tochter durfte dann nicht mehr mitspielen. Die Mutter hat sich dann um meine Tochter gekümmert und mit ihr gespielt, was für meine Tochter eher ein Notnagel war.
Nun ist sie darüber häufig traurig, wenn soetwas passiert, zumal meine Tochter soetwas bisher noch nicht erlebt hat.
Gestern war Elternsprechtag und ihr Lehrer sagte, dass meine Tochter viele Kontakte in der Klasse hat, gerne als Spiel- und Arbeitspartner gewünscht ist und, so sein Wortlaut, im Gegensatz zu einigen anderen Mädels in der Klasse sich zwar gut behaupten kann, aber dabei überhaupt nicht zickig oder unfair ist.
Leider hat sie sich da allerdings wohl mit Mädels zusammengetan, die da anders sind.
Bisher habe ich einfach zugehört, ihr vorgeschlagen, ob da nicht vielleicht noch ein anderes Mädchen ist, was sie mit in diese Dreiergruppe aufnehmen können, damit das Verhältnis ausgewogener ist. Aber irgendwie findet sich da wohl keine.
Außerdem habe ich ihr den Rat gegeben, sollten die Mädels wieder mal unfair werden, ihnen nicht nachzulaufen sondern die Chance zu nutzen, mal zu schauen, wer da vielleicht noch so ist, mit dem sie spielen kann. Aber das sind natürlich für meine Tochter eher Notlösungen, weil sie am liebsten mit den beiden spielt.
Tja, nun kam eben aufgrund dieser Verabredung gestern das Thema wieder auf den Tisch und insgeheim bin ich natürlich als Mutter stocksauer. Wäre wahrscheinlich jeder, der das bei seinen Kindern mitbekommt.
Ich hoffe natürlich, dass die Mutter gestern das ganze auch nochmal mit ihrer Tochter thematisiert hat.
Hätte meine Tochter gestern so gehandelt, hätte ich sie mir auf jeden Fall zur Brust genommen, denn jemanden so auszuschließen, wenn' s bei einer Verabredung nicht nach der eigenen Nase läuft, geht meiner Meinung nach gar nicht.
Mir tut es echt leid, weil ich merke, dass sie es ziemlich beschäftigt und ich mich eben nur als Gesprächspartner anbieten kann.
Ich bin auch schon den Weg gegangen, dass wir andere Mädels aus ihrer Klasse zu uns eingeladen haben, damit sich vielleicht auch andere Kontakte intensivieren, das klappt auch ganz gut, nur sind die beiden ihre "besten" Freundinnen in der Schule. Nur sehen die beiden das wohl zurzeit anders.
Ich weiß auch, dass sich das vielleicht auch wieder ändern wird, doch das geht jetzt bestimmt schon gute zwei Monate so. Mal klappt es eine Woche lang gut und dann ist wieder der Wurm drin.
Ich weiß, dass sie da ihren Weg irgendwie alleine finden muss, kann mich da nur als Zuhörer und Ratgeber anbieten, aber irgendwie schmerzt es mich auch, das zu hören, vor allem, wenn sie erzählt, dass sie deswegen weinen muss.
Kennt ihr sowas und wie seid ihr damit umgegangen? Was könnte ich ihr vielleicht noch raten, was ihr in der Situation helfen könnte.
Danke für's Lesen, ist ja doch nun recht lang geworden.
Liebe Grüße