Wie übt Ihr denn zu Hause?
Diktierst Du da auch? Wenn ja, frag mal Deine Tochter, was daheim alles anders ist - sprichst Du langsamer/schneller, lauter/leiser, usw. Versteht sie die Lehrerin gut? Weiß sie, womit sie evtl. ein Problem hat? (z.B. versteht sie nicht genau, was gesagt wird, geht es ihr zu schnell?)
Wenn das geklärt ist: HAt sie in der Schule Zeit, ihr Diktat noch mal durchzulesen? Das hilft oft! Denn beim Schreiben muss sie sich auf vieles konzentrieren - hören, das Schreiben selbst (Motorik spielt ja in dem Alter auch noch eine Rolle), dann die Aufregung. Wenn sie in Ruhe noch mal liest, fallen ihr bestimmt noch ein paar Stellen auf.
WEitere Übungsmöglichkeiten: Schau doch mal die fehlerhaften Diktate an. Erkennst Du ein Muster? Z.B. Großschreibung, s-Schreibung, usw., wo hat sie da Schwierigkeiten?
Dann: Schick die "kranken" Wörter in die "Wörterklinik" (= Karteikasten), jedes Wort kriegt eine "Krankenakte" (Karteikarte). "Diagnosestellung": schwierige/falsche Stelle markieren. Und dann wird "behandelt". Z.B. mit einem Dosendiktat, Schleichdiktat, ähnliche Wörter finden, usw. Da kennt die Lehrerin bestimmt noch mehr Methoden. Immer wenn eine Behandlung erfolgreich war, kommt die Karteikarte eine "Station" weiter (einen von 5 KArteireitern). Hat sie das Wort 5x erfolgreich behandelt, wird es geheilt entlassen.
Wenn es bei ihr an der Aufregung liegt, evtl. mal Beruhigungstechniken versuchen? Also Atemtechnik usw.
Und, das finde ich immer ganz wichtig: Leg selbst nicht so viel Wert auf das Ergebnis. Leider tun das die meisten REgelschulen. Viel wichtiger: ERstens, dass sie übt. Zweitens, dass sie aus den Fehlern lernt. Deshalb nicht hibbelig auf das Diktatergebnis warten, sondern das eher beiläufig betrachten. Dafür aber loben, wenn sie geübt hat, sich mit ihr freuen, wenn ein paar Wörter eine Station aufrücken konnten usw.
Und wenn ein Diktat mit Fehlern kommt - nun ja, dann kommen eben noch ein paar Wörter mehr in die Klinik. Dann hat Deine kleine Ärztin eben zu tun.