Ich weiß, dass das was ich jetzt schreibe sowieso nicht funktioniert, ich schreibe es trotzdem:
Tief durchatmen und entspannen, das wird schon.
Ich bin der Meinung, dass jedes Kind seinen Weg finden kann, solange man als Eltern von der festgefahrenen Spur kommt.
Ich habe mir wahnsinnig viele Sorgen gemacht, als meine Tochter mit 3 Jahren lesen lernte und es von überall auf mich einprasselte, die einen glaubten uns nicht, weil ein Kind in dem Alter das nicht zu können hat, andere unterstellten uns totalen Drill (obwohl sie uns und unser Kind, das wie das normalste Kind mit einer entspannten Kindheit ist kannten) uns wurde versichert, dass unser Kind psychisch kaputt gehen würde, weil sie total überfordert wäre...
Obwohl sie den gesamten erste Klasse Stoff wahrscheinlich mit 4, spätestens mit 5 konnte, entschieden mein Mann und ich uns, ohne alle Stimmen von außen, GEGEN eine frühe Einschulung und für einen Kindergartenwechsel um neue Anreiz zu schaffen und weil es durch einen Umzug auch gut passte, weil unser Bauchgegühl uns sagte, schreiben, lesen, rechnen.... alles schön und gut, aber emotional ist sie nicht schulreif.
Das zogen wir so durch und ein knappes Jahr vor der Einschulung, lernte unsere Schulleiterin, ohne vorher etwas über sie gehört zu haben und ohne unser Beisein (das ist hier bei der Schulanmeldung so, dass die Kinder dabei sind und erst allein rein gehen) unsere Tochter kennen und ohne, dass Wie von uns aus irgendwas ansprechen mussten teilte sie uns in der Auswertung mit, dass sie keinen Platz für unsere Tochter in Klasse 1 sieht und wir über eine Einschulung in Klasse 2 nachdenken sollen. Das fiel uns so schwer, dass wir uns die endgültige Entscheidung bis nach der Einschulung offen ließen. Letztlich kam es wie es kommen musste, sie ist gesprungen, hat eine traumhafte Klassenlehrerin erwischt und hatte eine ausnahmslos glückliche Grundschulzeit.
Jetzt im Sommer ist sie aufs Gymnasium gewechselt, eines das G8 und G9 anbietet und die Vorwürfe fingen erneut an, weil wir unser armes, sowieso schon so junges, grade 9 - jähriges Kind auch noch mit G8 quälen. Nach den Hintergründen fragt keiner.
Jetzt, doch einige Wochen später sind 8 Klassenarbeiten geschrieben, 7 Einsen, eine Zwei. Sie kommt wirklich immer lächelnd und meistens singend zum Gartentor rein und meine Ohren schalten ab, weil ich spüre, wenn ich sie ansehe, dass sie den für sich perfekten Weg gehen darf.
Und nun, ist mein Sohn 4, liest mega gut, rechnet ständig, schreibt Wörter. Und meine Gedanken sind weg, das habe ich dem Weg mit unserer Großen zu verdanken. Egal was sie reden, egal was sie denken, er wird nicht nächstes Jahr eingeschult werden, denn emotional bin ich bei ihm noch viel sicherer, dass er noch Kindergarten braucht. Unsere megatolle Schulleiterin, die wie sie selbst immwr sagte, wollte, dass jedes Kind den perfekten Platt für sich an ihrer Schule findet, ist leider im Ruhestand, ich weiß nicht wie die Neue tickt, ich weiß nicht, was uns erwartet, aber ich vertraue darauf, dass auch mein Sohn seinen Platz dort finden wird. Übernächstes Jahr!
Bis dahin tu ich das, was ich bei allen Kindern mache, sowohl bei meinen Dreien, als auch bei meinen 8 Tageskindern. Wer etwas wissen will, bekommt eine Antwort und das mache ich nicht davon abhängig was das Geburtsdatum mir vorschreibt.
Kinder wissen schon sehr gut, was sie sich zutrauen können und was nicht.
Versuch ein bisschen zu entspannen und lass deine Tochter machen, drängt sie zu nix, aber sei da, wenn sie was wissen will, dann wird sie ihren Weg finden
