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Rund um die Erziehung... => 5-10 Jahre => Thema gestartet von: guest1886 am 20. Februar 2015, 11:23:53

Titel: Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: guest1886 am 20. Februar 2015, 11:23:53
das ist vielleicht eine komische Frage für den ein oder anderen, aber ich steh echt auf dem Schlauch.

jedes Handeln hat eine logische Konsequenz oder Folge. Das ist klar. Aber bei manchen Situationen steht ich da und weiß nicht, was da jetzt die logische Folge wär.
Ein beispiel:

=> das Kind pampt mit dem Essen und kleckert mutwillig herum. Wenn es auch nach mehrfachen ermahnen, das zu lassen noch immer weitermacht, ist das essen weg.

=> Das kind schmeisst ein Spielzeug ständig durch die gegend obwohl es das nicht soll. Hört es nicht auf, ist das Spielzeug eben weg.

Alles okay, aber wie reagiere ich hier? Welche Konsequenz passt hier?

- Die Eltern/die Erzieher unterhalten sich miteinander oder jemand anderem. Das Kind steht daneben und plappert ständig dazwischen, gibt Kommentare zum gesagten ab oder läßt einen nicht ausreden.
auch nach mehrfachem bitten/ermahnen hört es nicht auf. Verläßt man den Raum, läuft es hinterher.

- Die Eltern/andere Personen fragen das Geschwisterkind/die Freundin/ Cousine.... etwas. das Kind antwortet sofort für das andere kind.

- man fragt etwas in die Runde mehrere Kinder und noch bevor sich das Kind richtig gemeldet hat plappert es sofort die Antwort (die zwar meist richtig ist) heraus. So schnell das kein anderes Kind die Chance hat zu überlgen. es wartet nicht bis es dran ist. Trotz der Erklärung, das man sich melden und warten muss bis man dran ist, geht es so weiter.

Welche Konsequenzen machen Sinn beim dazwischenplappern, oder stören einer Unterhaltung?
Meist unterbricht man das Gespräch und versucht dem Kind zu erklären das es bitte warten soll.
Ignoriert man es, macht es weiter und wird dabei immer lauter, zuppelt an einem herum und versucht sich schließlich zwischen die Personen zu stellen, die sich unterhalten.

Und ja, es geht um unsere Große, aber so war es einfacher zu schreiben. Diese Angewohnheiten wurden sogar schon von den Erzieherinnen im Kiga angesprochen.
(Abgesehen davon wurde Ronja als absolut tolles, schlaues und positives Kind beschrieben)

Als Tipp haben wir bekommen eine rote und eine gelbe Karte zu benutzen, wie beim Fußball. Erst die Gelbe als verwarnung, dann nochmal die Gelbe und beim dritten Mal die Rote und eine logische Folge / Konsequenz.
Sogar Ronja findet diese Idee gut und hat die Karten im Kiga selbst gebastelt.
Aber mir fehlen die konsequenzen, die dann folgen würden. Was macht Sinn?
Macht das ganze so überhaupt sinn?

ich steh echt auf dem Schlauch. Wie bringe ich mein Kind dazu zu warten bis es dran ist und sich nicht in Gespräche Erwachsener (egal ob es Eltern sind, die Erzieher oder die Nachbarn) einzumischen?



Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schwalbe am 20. Februar 2015, 12:11:09
wenn du das mit den Karten machen willst, würde ich es einfach versuchen. Vielleicht klappt es auch ohne weitere Konsequenz.
Beispiel: wenn ich will, dass mein Sohn etwas macht (Zähne putzen ect) und er ignoriert mich, dann zähle ich langsam auf drei. Bei drei muss er es machen (im Bad sein...). und zu 90 % klappt es, obwohl wir nie besprochen haben, was folgt und es auch noch nie eine folgende Konsequenz gab. Manchmal fragt er,was bei drei passiert und ich sage sowas wie "muss ich noch überlegen", "dann bin ich sauer" oder dann musst du alleine Zähne putzen.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: guest1886 am 20. Februar 2015, 12:38:56
Das mit dem auf drei zählen haben wir auch versucht, bei verschiedenen Vorkommnissen. Aber Ronja wartet regelrecht auf drei, schaut einen dann an und will wissen, was jetzt passiert. bei alltäglichen sachen, wie anziehen oder so ist das ja kein thema.
z.b. hat sie morgens mal ewig getrödelt und sich dann strickt geweigert die Socken anzuziehen. Gut, ist sie ohne Socken in die Schuhe und zum Kiga. ich hatte natürlich welche dabei.

beim Zähneputzen wäre es eher so, das sie sich freuen würden ( alle beide) das sie dann alleine putzen können. ich müsste dann also eher sagen, das ich die Zähne dann putze. denn normalerweise putzen sie allein vor und ich nach. das alleine würde dann ausfallen.

Wenn sie wieder am essen mäkelt und alles nicht will, obwohl sie es sonst ißt, hat sie auch verloren. dann ißt sie eben nix. den fall hatten wir auch schon. irgendwann kam sie, das sie hunger hat, also hab ich ihr das Mittagessen angeboten. ne Alternative gab es nicht und dann konnte man es doch essen.
Okay, bei sachen von denen ich weiß, das sie es nicht mag, kriegt sie ne Alternative: Brot mit Käse oder Wurst.

Aber beim dazwischenquatschen und Kommentieren fällt mir echt nix ein. ich würde es gern versuchen, aber es muss ja eine Konsequenz geben die man ggf. einsetzen kann, falls es wirklich zur roten Karte kommt.
Die Erzieherin meinte, das dann eben was gestrichen wird, was dsie gern mag. Die Gute-Nacht-geschichte z.b. oder der Besuch bei einer Freundin/ Spielplatz, falls das gerade an dem Tag geplant wäre. Aber das alles hat doch überhaupt nichts mit dem geplapper zu tun. Und Konsequenzen / Folgen sollten doch immer in Verbindung zu "Tat" stehen, oder? So liest und hört man es zumindest überall.

was macht ihr denn in so einer Situation?
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Hubs am 20. Februar 2015, 13:08:33
Also ich mag hier mal was sagen, was ich mal bei Sweety aufgeschnappt habe. Die Konsequenzen die Du beschreibst, sind nicht logisch sondern künstlich herbei geführt. Es gibt zwar einen Zusammenhang mit dem zuvor geschehenen, aber zwangsläufig logisch ist das nicht.

Also die logische Konsequenz von "in dem Essen rummantschen" ist zermanschtes Essen. Dass das Essen weggkommt, ist eine künstlich herbeigeführt Situation.
Ich mag jetzt nicht kleinkrämerisch sein, ich finde nur, dass wir manchmal zusehr an irgendeiner vermeintlich logischen Konsequenz hängen. Manchmal hilft reden mehr als eine herbeigeführte Konsequenz.

Ich finde das mit den Karten zu künstlich, zu unnatürlich,.. Was ich machen würde, oder auch mache in Situationen die immer wieder auftreten. Ich bespreche die erlebte Situation in einer ruhigen Minute, dann wenn mein Kind wirklich aufnahmefähig und gesprächsbereit ist. Ich beschreibe die Situation, erkläre, was mir dabei nicht gefällt, wie ich mich dabei fühle etc. Hinterfrage, ob er versteht, was ich meine. Ich erkläre, dass ich ihn einfach an unser Gespräch erinnern werde, wenn die Situation wieder entsteht.
Damit erreiche ich, dass er versteht um was es geht, ich kann ich dann in der jeweiligen Situation freundlich erinnern ohne dass ich sauer werde.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Binus am 20. Februar 2015, 14:11:40
Vorweg, eine wirkliche Lösung habe ich nicht.  ;D

Wenn mir unser Sohn in einer Situation gewaltig auf die Nerven geht, weil er stört (stören will!  ;)), dann versuche ich nach Möglichkeit diese Situation zu beenden. Wenn ich es dann noch schaffe, dabei freundlich zu bleiben, ist das spitze.  ;D

Dieses "bis drei Zählen" habe ich noch nicht probiert, bin mir allerdings sehr sicher, es würde hier nix nützen. Und erinnert leider auch sehr an Hundedressur.  :P

Ebenso die "Erklärbar-Variante" von Hubs - da stoßen wir ganz schön oft an unsere Grenzen. Wir erklären, das Kind sagt "Okay, mach ich nicht wieder" - und tut's doch. Oder "Oh, hab ich vergessen!" - und vergisst es minütlich wieder...

Letztlich muss man aber erklären, erklären, erklären.

Und dort, wo man es für unabdingbar hält, Grenzen aufzeigen und durchsetzen. Wenn mein Gespräch ständig unterbrochen wird, muss ich es abbrechen - leider. Hinterher dem Kind erklären, dass einen das echt gewurmt hat.

Mir fällt gerade ein, dass reden, reden, reden doch hilft - wenn man einen langen Atem hat. Gerade am Dienstag isses mal wieder passiert, und unser Junge hat ein nervtötendes Verhalten sein gelassen, einfach so, weil ich ihn darum gebeten habe - bevor die Situation eintrat! Hinterher war er ganz stolz darauf.  ;D Und ich erst!
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schwalbe am 20. Februar 2015, 14:48:48
wenn ich so drüber nachdenke, gerade beim dazwischen reden hilft hier auch nichts. Oder doch, ich glaube, erklären hat geholfen, zumindest wird es immer besser  :)

Bezüglich 1-2-3 und Hundedressur, ja, ich finde auch, dass das irgendwie blöd ist  :P und setzte es sparsam ein, eigentlich dann, wenn ich selbst mit den Nerven am Ende bin und nicht mehr erklären will und sicher bin, dass E. eigentlich schon verstanden hat, worum es geht.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Hubs am 20. Februar 2015, 14:58:47
Zitat von: Binus am 20. Februar 2015, 14:11:40
Ebenso die "Erklärbar-Variante" von Hubs - da stoßen wir ganz schön oft an unsere Grenzen. Wir erklären, das Kind sagt "Okay, mach ich nicht wieder" - und tut's doch. Oder "Oh, hab ich vergessen!" - und vergisst es minütlich wieder...
Klar macht es das Kind wieder. Aber entsteht die unerwünschte Situation wieder und kann ich an das besprochene erinnern und das Kind kann dann aufhören.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: guest1886 am 20. Februar 2015, 15:12:50
Zitat von: Hubs am 20. Februar 2015, 13:08:33
Also ich mag hier mal was sagen, was ich mal bei Sweety aufgeschnappt habe. Die Konsequenzen die Du beschreibst, sind nicht logisch sondern künstlich herbei geführt. Es gibt zwar einen Zusammenhang mit dem zuvor geschehenen, aber zwangsläufig logisch ist das nicht.

Also die logische Konsequenz von "in dem Essen rummantschen" ist zermanschtes Essen. Dass das Essen weggkommt, ist eine künstlich herbeigeführt Situation.
Ich mag jetzt nicht kleinkrämerisch sein, ich finde nur, dass wir manchmal zusehr an irgendeiner vermeintlich logischen Konsequenz hängen. Manchmal hilft reden mehr als eine herbeigeführte Konsequenz.

Klar ist die wirklich logische Konsequenz, das das essen zermatscht ist oder auf dem Tisch liegt. Aber es muss auch irgendeine Folge haben, die dem Kind zeigt, das es ab einem gewissen Punkt eben zu viel ist und es aufhören soll.

Zitat von: Hubs am 20. Februar 2015, 13:08:33
Ich finde das mit den Karten zu künstlich, zu unnatürlich,.. Was ich machen würde, oder auch mache in Situationen die immer wieder auftreten. Ich bespreche die erlebte Situation in einer ruhigen Minute, dann wenn mein Kind wirklich aufnahmefähig und gesprächsbereit ist. Ich beschreibe die Situation, erkläre, was mir dabei nicht gefällt, wie ich mich dabei fühle etc. Hinterfrage, ob er versteht, was ich meine. Ich erkläre, dass ich ihn einfach an unser Gespräch erinnern werde, wenn die Situation wieder entsteht.
Damit erreiche ich, dass er versteht um was es geht, ich kann ich dann in der jeweiligen Situation freundlich erinnern ohne dass ich sauer werde.
Ohje, du glaubst gar nicht, was wir schon geredet haben. Ich habe ihr oft in ruhigen Momenten erklärt, was ich nicht möchte, was mich stört, warum es mich stört, wie ich mich dabei fühle und immer wieder gefragt, ob sie es versteht. Sie sagt dann ja mit betroffenem gesicht. Manchmal kommt sogar ein entschuldigung. und es häklt genau bis zum nächsten gespräch das ich führen möchte.
Ebenso wurde es im Kindergarten schon oft besprochen und erklärt, aber auch dort macht sie es immer wieder. deshalb sprach uns ja die Erzieherin darauf an.
Also reden, reden und nochmal reden hilft eben nicht. das mache ich bereits seit monaten, aber es ändert nichts.

@dressur
Ich sehe es nicht als Dressur. es ist nur eine Art dem Kind zu verdeutlichen, das es noch eine gewisse zeitspanne hat, mit dem "unerwünschten verhalten" ( das klingt ja fürchterlich) aufzuhören ohne das es irgendwelche "Folgen" haben wird.
Ob ich jetzt 1-2-3 sage oder eine gelbe/rote Karte zeige oder dem Kind 3x sage, das es das bitte lassen soll.....im endeffekt kommt es doch immer aufs gleiczhe raus. man sagt/zeigt 3x etwas ( zahlen, karten, aufforderungen) und dann folgt ggf. eine Konsequenz.

@erklären
wie schon oben geschrieben. Ich erkläre und rede seit wochen und monaten, aber es ändert sich nichts. Und ich bin am ende mit meinem Latein.
meine Tochter hat anscheinend eines gelernt: "mama redet und redet aber am ende passiert ja doch nix, wenn ich so weitermache wie bisher. Also, warum was ändern?"
Ob es wirklich so ist, sie bewusst so denkt weiß ich nicht, aber so kommt es einem vor. 
Auch bei solchen gesprächen sieht man richtig, wie sie nach 3 Sätzen abschaltet, mich nur noch leer anschaut aber eigentlich schon gar nicht mehr zuhört. Wenn ich sie dann frage, ob sie mich verstanden hat kommt ein Ja. Frage ich sie, was ich ihr gerade gesagt hab kommt entweder die Wahrheit, das sie es nicht weiß. oder sie sagt, das sie es zwar wisse, es mir aber nicht verraten wolle.
Oder sie unterbricht mich ( wo wir wieder beim Thema wären) mitten im Satz um mir zu sagen, das sie 4 gelbe zettel auf dem Tisch gesehen hat und damit ja was basteln könnte ( nur als Beispiel) also sie wechselt komplett das Thema.

Zitat von: Hubs am 20. Februar 2015, 14:58:47
Zitat von: Binus am 20. Februar 2015, 14:11:40
Ebenso die "Erklärbar-Variante" von Hubs - da stoßen wir ganz schön oft an unsere Grenzen. Wir erklären, das Kind sagt "Okay, mach ich nicht wieder" - und tut's doch. Oder "Oh, hab ich vergessen!" - und vergisst es minütlich wieder...
Klar macht es das Kind wieder. Aber entsteht die unerwünschte Situation wieder und kann ich an das besprochene erinnern und das Kind kann dann aufhören.
ich erinner auch jedesmal daran, was besprochen wurde. Nur leider hört sie dann nicht auf sondern wird lauter mit " Ja, aber ich muss dir das sagen/zeigen....." und allein dadurch, das ich ihr wieder erklären muss, das wir doch etwas besprochen haben und sie also bitte aufhören soll, muss ich das gespräch unterbrechen und der gesprächspartner muss warten, bis ich mit dem Kind fertig diskutiert habe.
Da bin ich dann also keinen Schritt weiter.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: nika80 am 20. Februar 2015, 15:34:10
Hallo Badita!
Ich würde mich in dieser Situation gar nicht so auf die Konsequenten versteifen, sondern eher versuchen, sie gar nicht erst entstehen zu lassen. Wie wäre es denn wenn du Ronja´s Verlangen nach Aufmerksamkeit vor dem Gespräch, dass du z.B. mit der Erzieherin führen möchtest, zu stillen versuchst? Also so nach dem Motto: "Ich möchte jetzt gleich kurz (!) mit deiner Erzieherin sprechen. Hast du mir vorher noch etwas Wichtiges zu sagen?" Das ganze nicht genervt rüberbringen, sondern freundlich und auf Augenhöhe, so dass sie sich ernstgenommen fühlt. Evtl. auch gemeinsam nach einer Beschäftigung suchen, die Ronja in der Zwischenzeit ausführen kann. Dann für den Anfang und zum Üben wirklich nur ein ganz kurzes Gespräch mit der Erzieherin führen und danach wieder zu Ronja gehen und sie dafür loben, dass sie euch in Ruhe hat reden lassen...?
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schnakchen am 20. Februar 2015, 15:45:07
hi,
wir kennen das Problem vom Abendessen, da hat unsere Große dauernd dazwischengeplappert, wenn mein Mann und ich miteinander gesprochen haben. Nichts hat geholfen, weder erklären, noch schimpfen, noch Redezeit für sie.
Unsere Lösung (sicher nicht optimal, keine Ahnung, aber bei uns hats funktioniert): wir haben es versucht mit "schlechtes Verhalten ignorieren, gutes belohnen". Heißt, wenn sie abends absichtlich dazwischengeplappert hat, haben wir das komplett ignoriert und so getan, als würden wir es nicht bemerken. Hat sie dann auf eine Gesprächspause gewartet, um was zu sagen, hatte sie unsere volle Aufmerksamkeit. Und verblüffenderweise hat das gewirkt, jetzt klappt es besser. Würde ich aber nur im kleinen Kreis machen.
Naja und wenn wir Gäste haben, ist sie immernoch so aufgeregt, dass sie dauernd dazwischenplappert.

lg
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Fesa am 20. Februar 2015, 15:46:09
Die Idee von Nika80 finde ich toll!  s-dance

Das würde ich auch probieren.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Meph am 20. Februar 2015, 16:12:32
Öhm für mich wäre schlicht die logische ansage: ich habe dich bemerkt, aber JETZT rede ich mit xyz - und wenn du immer dazwischenredest dauert es länger und du bist noch später dran.
Und meiner Meinung nach muss das auch nicht lieb und nett klingen, also meine Kinder merken es durchaus an meinem Tonfall, wenn ich sauer bin.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Binus am 20. Februar 2015, 16:35:47
Zitat von: Hubs am 20. Februar 2015, 14:58:47
Zitat von: Binus am 20. Februar 2015, 14:11:40
Ebenso die "Erklärbar-Variante" von Hubs - da stoßen wir ganz schön oft an unsere Grenzen. Wir erklären, das Kind sagt "Okay, mach ich nicht wieder" - und tut's doch. Oder "Oh, hab ich vergessen!" - und vergisst es minütlich wieder...
Klar macht es das Kind wieder. Aber entsteht die unerwünschte Situation wieder und kann ich an das besprochene erinnern und das Kind kann dann aufhören.

Genau - wenn es will.  :P Da liegt das Problem. Ich war so ein Kind, das da meist kooperiert hat. Mein Bruder war das Gegenteil. Und mein Sohn erinnert mich sehr an meinen Bruder.  S:D
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Katja am 20. Februar 2015, 16:40:27
.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Binus am 20. Februar 2015, 16:42:34
Zwei Sachen sind mir noch eingefallen:

Zum einen: nicht zu viel reden! Also, das Kind nicht ohne Punkt und Komma vollquatschen, das ist schlicht zu viel. Wenn du schreibst, du merkst, sie schaltet nach drei Sätzen ab - da hast du es doch! Versuch, mit ein, zwei Sätzen zu sagen, was dir wichtig ist.

Dann zu Schnakchens Beispiel, das ewige Dazwischenreden beim Abendbrot.  s-:) Wir sind dazu übergegangen, dass wir Hendrik reden lassen und ihm natürlich auch zuhören. Natürlich  würde auch ich gerne alles mögliche mit meinem Mann bereden, aber das vertagen wir auf die Zeit, wenn die Kinder im Bett sind. Seitdem sind unsere Abendessen viiiiel entspannter geworden. Hendrik hat ja seinen Papa auch nur kurze Zeit am Abend.  ;)
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Hubs am 20. Februar 2015, 17:10:52
Hast Du mal versucht mit ihr ein Signal auszumachen? Also, dass Du was bestimmtes sagst, und sie dann weiß, jetzt ist echt einfach genug? Irgendein Signalwort, dass Du sonst nicht verwendest. Vielleicht hilft sogar was lustiges/sinnfreies, dass sie einfach aus ihrem Vorhaben holt? Ob das lustige Sinn macht, ist wohl sehr abhängig vom Kind, in manchen Fällen könnte es aber ganz gut wirken.

Bei dem Dazwischenreden hilft dieses "ich nehm Dich ernst, bin aber noch gerade in einem anderen Gespräch" bestimmt ungemein. Da finde ich den Vorschlag von Nica toll.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: guest1886 am 20. Februar 2015, 17:29:16
Ohje, soviele antworten. Zu einigen fällt mir was ein, aber es fehlt im Moment die zeit. ich schreib nach 20 uhr dazu was, wenn die Kinder im bett und der Mann vorm TV ist ;)
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Nipa am 20. Februar 2015, 20:35:41
Ich habe auch so ein Kind... und ich bin da eher bei Meph.
Sie sind keine Babies mehr, sie können kurz warten.

Je nach Situation sage ich - gern auch mit in die Hocke gehen, anfassen - dass ich mich gerade unterhalte und er warten muss.
Evtl. sagt er dann "will nur wissen ob ich xyz darf", das ist dann ok.
Denn wenn ich mit der Erzieherin rede und er fragt ob er derweil in den Garten gehen darf, dann ist das für mich absolut verständlich und auch ok.

Genauso versuche ich solche Situationen auch selbst zu entschärfen. Ja, ich verratsche mich beim Abholen auch mal. Da ich weiss dass es für die Kinder langweilig ist angezogen daneben zu stehen sage ich eben proaktiv: Ihr dürft schon mal rausgehen, wartet im Garten.

Also entweder a) klar zu verstehen geben, dass ICH gerade beschäftigt bin und Kind warten muss, bzw. EINE KURZE Zwischenfrage erlauben (wobei ich das Gegenüber kurz um Entschuldigung bitte) oder b) Kinder vorab beschäftigen und dabei klarmachen, dass ich jetzt nicht gestört werden will.

Funktioniert ab einem gewissen Alter eigentlich ganz gut.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: guest1886 am 20. Februar 2015, 21:21:49
So, jetzt versuche ich mal zu antworten:

@Nika
es ging nicht darum, das ich mit der Erzieherin sprechen will, sondern sich die Erzieherinnen untereinander auch mal kurz austauschen wollen. Und selbst da steht Ronja daneben und kommentiert.
es geht auch darum, das Ronja z.b. für andere Kinder antwortet bevor sie selbst antworten können.
es geht darum, das sie sich zwar meldet, wenn etwas in die Runde gefragt wird, aber während sie den Arm hochnimmt auch schon redet. statt zu warten, ob sie drangenommen wird. (Stuhlkreis KiGa)
Also es ist nicht nur das Thema Mama will sich unterhalten. Es ist etwas mehr.


Und was diese bedürfnis stillen angeht, ein beispiel:
Wir sitzen beim abendessen und jeder erzählt vom tag. erst Ronja, dann Amelie, dann Papa und dann ich. Ronja hat ausfürhlich zeit alles zu erzählen, was sie loswerden will, wir fragen ob sie fertig ist und ob der nächste jetzt reden darf. Okay.....wenn papa oder ich erzählen kommentiert sie fast jeden Satz. Worte die sie nicht versteht werden lautstark "verunstaltet" und künstlich gelacht. Ich hab das gefühl, da geht es wirklich hauptsächlich darum zu unterbrechen und Aufmerksamkeit zu bekommen. Die hatte sie aber davor und zwar ungeteilt von uns allen bis sie fertig mit ihrer Erzählung war.
Alles erklären macht keinen sinn, hilft nicht. Ignorieren -> siehe schnakchen

@schnakchen
das haben wir auch schon versucht. Aber sie wird beim ignorieren eben immer lauter und aufdringlicher bis ein ignorieren nicht mehr möglich ist. also wendet man sich dem kind doch zu und wenn es nur darum geht zu sagen, das man ihr verhaltem nicht möchte und sie warten muss. :(

@meph
das sage ich jedes Mal. erst ignoriert sie es. wenn ich dabei bleibe und irgendwann der Ton etwas schärfer wird dann kommt ein lautstarkes beleidigtes "Eyyyy!!" und danach schimpft sie genauso laut weiter, das sie niiiiiie reden darf und alle anderen dürfen......oder ähnliches.

@Binus
du sagst genau das, was ich auch denke! danke :-*

@Katja
an zermatschtem essen auf dem teller ist nichts schlimm, wenn man z.b die Kartoffeln zerdrückt und mit dem gemüse mischt oder so. aber wenn man die gabel/den löffel mit absicht immer wieder reinplatschen läßt, das mehr essen um als auf dem teller ist, wenn man merkt, das das Kind nur noch spielt und nicht mehr ißt, dann fordere ich es schon auf damit aufzuhören. Oder wenn es einfach unansehnlich wird.

was deine geschichte mit dem anschnallen angeht: da gibt es bei mir keine Diskussionen. Und wenn die Kinder noch so laut protestieren würden, es wird sich angeschnallt
Und ehrlich gesagt würde ich deswegen keine 3km oder mehr mit einem 2jährigen Kind heim laufen. Sie wird angeschnallt und fertig. In so einem fall käme meine überlegenheit durchaus ins Spiel. auch wenn ich es sonst sehr ungern nutze. Hier geht es um ihre sicherheit.
Aber ich muss sagen, was dieses Thema angeht, hatten wir noch nie probleme.

@Binus
ich will ja auch nicht nur quatschen, aber es wird einem doch immer wieder gesagt, das man genau das machen muss: Erläutere dem Kind warum du das jetzt nicht gut findest und wie du dich dabei fühlst, frage nach, ob es das verstanden hat, etc.....
.....das alles kann man nicht in einem satz zusammenfassen.
Was ist denn dann richtig? dem Kind erklären oder kurze ansagen?

@Hubs
ist so ein Signalwort nicht im endeffekt das gleiche wie eine Karte?
Aber es geht doch eigentlich darum, was eine passende Konsequenz wäre, wenn eben Karte oder auch dein Signalwort nicht helfen.

@Nipa
bei uns im Kiga können sie nicht raus im garten warten. da stehen sie mehr oder weniger direkt auf der Strasse. und ich lasse Ronja nicht mti ihrer kleinen schwester allein zwischen den Auitos rennen. aber darum geht es ja gar nicht.

@all
Mädels danke für eure Tipps, aber meine Frage war : Was ist eine passende Konsequenz wenn das Kind eben auf all diese Tips NICHT hört?
Was tue ich nach der 347. ansage, das sie warten soll und trotzdem weitermacht?
fernsehverbot? keine Gute-nacht-geschichte? nix süßen für den tag?
das hat doch alles nicht ansatzweise mit der Situation zu tun.




Aber ich sehe schon, das ich anscheinend relativ allein mit einem solchen problem da stehe.  :-\ Scheinbar gibt es nur wenige Kinder, die einfach ignorieren das sich erwachsene gerade unterhalten wollen und dazu keine kommentare von 6jährigen möchten.
ich werd mich da allein weiter durch wurschteln. Vielleicht hört es irgendwann ja von selbst auf.....keine ahnung.
Trotzdem danke für eure Mühen. Ihr seid echt lieb.  :-*


Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Binus am 20. Februar 2015, 21:39:47
Zitat von: Badita am 20. Februar 2015, 21:21:49
Aber ich sehe schon, das ich anscheinend relativ allein mit einem solchen problem da stehe.  :-\ Scheinbar gibt es nur wenige Kinder, die einfach ignorieren das sich erwachsene gerade unterhalten wollen und dazu keine kommentare von 6jährigen möchten.

Also dass glaubst du doch wohl selber nicht!  ;D

Okay, auf der einen Seite ist sie schon 6 - und wird dich sicher auch verstehen (aber eben nicht hören wollen  ;)). Auf der anderen ist sie aber auch erst 6 - ein Kind, anscheinend ein stürmisches, wildes, mitteilungsbedüftiges Mädchen. Das wird besser, aber da braucht es eben Zeit.

So eine völlig abstruse Konsequenz wie Süßigkeitenverbot etc. würde ich mir knicken. Das finde ich albern. Dann würde ich wohl eher während einer passenden Situation versuchen ihr zu zeigen, wie "störend" stören sein kann. Also, sie unterbrechen, wenn sie redet, damit sie deinen Ärger nachvollziehen kann.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: guest1886 am 20. Februar 2015, 21:42:35
Zitat von: Binus am 20. Februar 2015, 21:39:47

So eine völlig abstruse Konsequenz wie Süßigkeitenverbot etc. würde ich mir knicken. Das finde ich albern.

genau das gleiche denke ich ja eben auch. Aber mir fällt eben sonst einfach nichts ein, also war ich bisher recht tatenlos und hab nur geredet und immer wieder geredet.


Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Fliegenpilz am 20. Februar 2015, 21:52:06
Dreh den Spieß doch mal um und unterbreche jedes Gespräch von ihr konsequent...
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Nipa am 20. Februar 2015, 22:00:31
Also wenn sie die Erzieherinnen unterbricht, dann ist es doch DEREN Aufgabe sich um die Angelegenheit zu kümmern...

Und wie gesagt, ich habe durchaus auch ein Kind dass das gut kann.
Ich spiele da aber leider nicht mit. Und das sage ich auch ganz klar.
Sicher ist das gegenüber dem Mitteilungsdrang nicht immer komplett hilfreich.
Aber es wird immer besser...
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: peter am 20. Februar 2015, 22:37:25
anna ist 8,bekam in der schule schon vieeeele strafarbeiten weil sie quasselt ohne sich zu melden und weil sie anderen ins wort fällt,
sie kommentiert beim erzählkreis in der schule und aber auch im privaten umfeld sehr oft das erzählte der kinder und das zumeist negativ-was mich auf die palme bringt und ich ihr jedesmal sage das ich nicht möchte das man andere kinder schlecht stellt oder deren erlebnisse mies macht

helfen kann ich dir leider nicht,aber dir sagen das du nicht allein bist und das unpassende konsequenzen (strafarbeiten in der schule) nichts aber auch garnichts bringen  :P
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 20. Februar 2015, 22:48:35
Warum muss man einen Punkt setzen, wo Schluss ist? Du schreibst, als wäre das etwas total Unabdingbares. Ist es aber nicht.

Ich bin - as usual bei solchen Themen - bei Meph und Hubs zu finden.

Bei uns daheim gibt es übrigens null derartige "Konsequenzen". Wir strafen nicht für schlechtes und wir loben nicht für "gutes" Verhalten (fuck - hat sich EO grad an meine Nicht-Kobsequenzen gewöhnt, da komm ich mit Lobverweigerung aus der Kurve ;D ).

Bei unliebsamen Situationen fragen wir nach, was der Grund für das Nervverhalten ist und entscheiden dann, ob wir das wirklich unterbinden müssen. Falls ja, dann tun wir das durch Veränderung der Situation und erklären kurz (!!), warum. Falls nicht, dann eben nicht.
Oder wir suchen einen Zwischenweg. Kurz: wir behandeln die Kinder in Fragen der Selbstbestimmung wie jeden anderen geliebten Menschen auch. Dazu gehört auch, dass wir zeigen, wenn wir pissed sind. Da noch künstlich eine "Damit du es lernst" - Konsequenz draufzusetzen, find ich bekloppt. Das ist nur Machtdemonstration. Hab ich nix am Hut mit.
Und wenn es diverse Anläufe braucht? Ist halt so. Wenn ich bedenke, wie lange es gedauert hat, bis ich das im Vergleich zu komplexen sozialen Codices recht simpel anmutende chemische Rechnen begriffen habe, bin ich da mal lieber still ;)
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 20. Februar 2015, 22:50:21
Samma, machst du das echt beim Dazwischenreden? Laberst auf das, Kind ein, bis s dir die Lippen fransig sind und vergeudest damit mehr Zeit als es bräuchte, ihr einfach kurz zuzuhören? *rofl*
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 20. Februar 2015, 22:54:44
Übrigens hatte bei uns folgendes durchschlagenden Erfolg: Sich kurz beim Gegenüber entschuldigen und das Kind reden lassen.
Bäng.
Wer selbst wahrgenommen wird, nimmt auch andere wahr, so einfach ist das. Inzwischen isr das bei meiner großen Quasselstrippe null Problem mehr und wenn er es doch mal vergisst, reicht ein freundliches "Moment, lass michvdas kurz zu Ende erzählen, dann bist du dran."

Und nein, wir verlangen dann nicht, dass er den gesamten Rest des Gesprächs abwartet. Das würden wir auch von keinem Erwachsenen erwarten und selbst fände ich das auch nur semiprickelnd.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 20. Februar 2015, 22:56:46
Mistige Handytastatur!!!!  :-( ;D
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Fliegenpilz am 20. Februar 2015, 22:57:15
Ausnahmsweise finde ich mich in einem Thread dieser Art auch mal bei Sweety wieder ??? - wobei ich ehrlich sagen muss, das wir ein Problem dieser Art nie hatten. Aber ich habe ein Kind das bei Sätzen, die mehr als 12 Wörter haben und Aufforderungen, die mehr als drei Sätze umfassen einfach nicht zuhört. Gedanklich plant sie dann gerade schon weitere Streiche, Schand- und Missetaten. Frage ich ob sie mir zugehört hat verneint sie es auch ehrlich und setzt mich dafür in Kenntnis darüber was sie gerade in ihrem Kopf hatte :P - also passe ich direkt im Vorfeld meine Reden an sie an ihre Bedürfnisse an und habe gefühlte 95% mehr Erfolg, bilde ich mir ein ;D
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 20. Februar 2015, 23:01:54
Das klingt nach Costi. Der guckt mich pseudoaufmerksam an und man kann richtig zugucken, wie der Blick verhangen wird. Bin ich fertig, schielt er einmal in sein Kopfinneres und fragt mich treuherzig: "Mami, was hast du gerade eigentlich gesagt?" und hält mir einen Vortrag über die Jagdgewohnheiten der Tüpfelhyäne ;D
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Fliegenpilz am 20. Februar 2015, 23:03:28
Den pseudoaufmerksamen Blick kenne ich s-:)
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 20. Februar 2015, 23:05:30
Den hat er von mir 8)
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Katja am 20. Februar 2015, 23:48:25
.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: guest1886 am 21. Februar 2015, 09:02:55
@Katja
es geht nicht um das essen. das war nur ein beispiel. es geht um das unterbrechen von gesprächen bzw. das einmischen und um das antworten für andere.

@all
ich glaube wir kommen da nicht weiter. ihr gebt mir viele tolle Tips was ich tun kann um die Situation gar nicht erst aufkommen zu lassen oder sie zu verbessern. Aber leider finde ich in keinem einzigen Post eine antwort auf meine Frage.
"Welche konsequenz gibt es bei euch, wenn das kind ständig gespräche unterbricht, sich einmischt, etc und eben NICHT auf bitten damit aufhört"



Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 21. Februar 2015, 09:06:08
Ähem... doch. Mag sein, es ist nicht das, was du hören willst, aber ich habe deine Frage ganz konkret beantwortet. Und mal ganz arrogant gesagt: der Erfolg gibt uns ja recht ;)

Zitat von: Sweety am 20. Februar 2015, 22:54:44
Übrigens hatte bei uns folgendes durchschlagenden Erfolg: Sich kurz beim Gegenüber entschuldigen und das Kind reden lassen.
Bäng.
Wer selbst wahrgenommen wird, nimmt auch andere wahr, so einfach ist das. Inzwischen ist das bei meiner großen Quasselstrippe null Problem mehr und wenn er es doch mal vergisst, reicht ein freundliches "Moment, lass mich das kurz zu Ende erzählen, dann bist du dran."

Und nein, wir verlangen dann nicht, dass er den gesamten Rest des Gesprächs abwartet. Das würden wir auch von keinem Erwachsenen erwarten und selbst fände ich das auch nur semiprickelnd.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Tini am 21. Februar 2015, 09:07:31
Bei uns gibt es keine Konsequenzen, ich wüsste nicht, was die bringen sollten. Wenn meine Tochter dazwischen quatscht, wenn ich mich gerade mit jemand anderem unterhalte, weise ich sie freundlich darauf hin, dass och mich gerade unterhalte und sie gleich dran ist. Mit ihren 8 Jahren versteht sie das schon sehr gut, aber ich habe das auch so gemacht, als sie kleiner war.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schnakchen am 21. Februar 2015, 10:12:00
Zitat von: Badita am 21. Februar 2015, 09:02:55
"Welche konsequenz gibt es bei euch, wenn das kind ständig gespräche unterbricht, sich einmischt, etc und eben NICHT auf bitten damit aufhört"

Mir fällt grad ein, was eine Freundin aus der Kita ihrer Tochter erzählt. Wenn ein Kind dort beim Essen Quatsch macht, mit Essen spielt und die anderen ablenkt, muss es aufstehen und sich neben den Tisch stellen. Es darf erst weiteressen, wenn es sich wieder hinsetzen darf. Das ziehen die dort scheinbar so durch und es funktioniert. Ich weiß, ist bisschen krass für den Hausgebrauch. Aber es wäre ne Konsequenz  S:D

Ich hab in dem Buch "Kinder fordern uns heraus" gelesen, dass Kinder, die stets so viel Aufmerksamkeit fordern, verunsichert sind, sie wollen quasi immer wahrgenommen werden, um sich bestätigt zu fühlen. Hat sich bei euch etwas verändert?

Ach und das Essen, wie du es beschreibst, war bei uns genauso - unsere Große hat auch nur geplappert, um diejenige zu sein, die redet. Etwas erzählen wollte sie nicht, zum Teil fing sie dann an Sinnlosreime (Teller - schneller - HolzFÄLLER - HAHAHA wie LUSTIG) zu rufen, nur um etwas zu sagen. Oder so künstlich zu lachen, genau wie bei euch. Oder sie hat Babyweinen imitiert, aber klar, wir haben halt ein noch recht "neuangekommenes" Baby, bei uns ging es klar um Aufmerksamkeit. Hm, zum Glück hat bei uns das Ignorieren geklappt, sonst wäre ich auch ratlos, wenn Schimpfen nix bringt.

wenn du den ultimativen Trick findest, schreib ihn uns doch bitte!

lg schnakchen
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Binus am 21. Februar 2015, 10:56:56
Zitat von: Binus am 20. Februar 2015, 14:11:40
Und dort, wo man es für unabdingbar hält, Grenzen aufzeigen und durchsetzen. Wenn mein Gespräch ständig unterbrochen wird, muss ich es abbrechen - leider. Hinterher dem Kind erklären, dass einen das echt gewurmt hat

Zitat von: Binus am 20. Februar 2015, 16:42:34
Dann zu Schnakchens Beispiel, das ewige Dazwischenreden beim Abendbrot.  s-:) Wir sind dazu übergegangen, dass wir Hendrik reden lassen und ihm natürlich auch zuhören. Natürlich  würde auch ich gerne alles mögliche mit meinem Mann bereden, aber das vertagen wir auf die Zeit, wenn die Kinder im Bett sind. Seitdem sind unsere Abendessen viiiiel entspannter geworden. Hendrik hat ja seinen Papa auch nur kurze Zeit am Abend.  ;)
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schnakchen am 21. Februar 2015, 11:00:13
Binus, das Problem bei uns war - wenn wir nix gesagt haben, was das Kind auch ruhig. Sie wollte nichts erzählen oder sich von der Seele reden. Sie wollte einfach reden wenn WIR reden. Ist vielleicht so ein Mädchen-Ding?
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Fliegenpilz am 21. Februar 2015, 11:42:37
Die Konsequenz ist die Situation gar nicht erst entstehen zu lassen? :-\

Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sonina am 21. Februar 2015, 11:56:27
Zitat von: Badita am 21. Februar 2015, 09:02:55
@all
ich glaube wir kommen da nicht weiter. ihr gebt mir viele tolle Tips was ich tun kann um die Situation gar nicht erst aufkommen zu lassen oder sie zu verbessern. Aber leider finde ich in keinem einzigen Post eine antwort auf meine Frage.
"Welche konsequenz gibt es bei euch, wenn das kind ständig gespräche unterbricht, sich einmischt, etc und eben NICHT auf bitten damit aufhört"

Ich hab mir den Thread jetzt noch mal von vorne durchgelesen. Und es gibt wohl bei keinem von den Antworterinnen Konsequenzen für dieses Verhalten.

Anders gesagt: Eine Konsequenz für dieses Verhalten finde auch ich nicht angebracht, was meine Vorrednerinnen dir wohl auch mitteilen wollten, aber bei dir nicht ankam.  ;)  Was soll eine Konsequenz in dieser Situation auch bringen? Das Einzige, was man damit erreichen würde auf lange Sicht, ist die Gefahr,  dass das Kind sich in Zukunft nicht mehr so viel mitteilen wird.

Iven hat auch manchmal n Redeflash und versucht unsere Gespräche zu unterbrechen.
Ja..  es ist anstrengend..  ja es nervt...  aber wir sind dran. Unsere Methode: Ihn angucken, Hand auf die Schulter legen, und ihm sagen: "Kannst du dir einen Moment lang merken was du sagen willst? Du bist gleich an der Reihe. Immer einer nach dem anderen."
In der Regel funktioniert das.

Ich bin überzeugt dass das einfach eine Verständnis und vorallem eine Übungssache ist.

Vielleicht könnt ihr das ja auch mit ihr üben. Wenn ihr mit einfachem Hand auf die Schulter, usw...   nicht weiter kommt. Versucht es doch mal mit einem Gegenstand, wie einem "Redestein" oder ähnlichem.

Beispiel: Ihr sitzt beim Essen. Vor dem Essen habt ihr einen Gegenstand gewählt - zB. ein Lego Männchen, oder eine Playmobil Figur (der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt) - der in der Mitte des Tisches steht. Bevor jemand zu sprechen beginnt, stellt er diese Figur neben seinem Teller ab. Der nächste der etwas sagen möchte kann sich diese dann nehmen und zum Teller stellen, wenn der andere fertig ist. Solange die Figur da steht, hören die anderen zu.

Ist vielleicht anfangs etwas mühsam, aber vielleicht einen Versuch wert, Gesprächsverhalten so einzuüben.

Viel Erfolg!


Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schwalbe am 21. Februar 2015, 13:12:27
na die ganz logische Konsequenz ist wohl (analog zu dem Essen wird gematscht -> zermatschtes Essen), dass die Erwachsenen sich nicht in Ruhe unterhalten können.
Ich denke, da gibt es tatsählich keine logische Konsequenz. Wir (oder manche) glauben, weil wir erwachsen sind, haben wir mehr Recht darauf in Ruhe reden zu dürfen und können bestimmen oder lenken, welches Kind im Stuhlkreis gerade reden darf. Aber das ist nunmal nicht logisch, sondern anerzogen.

Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 21. Februar 2015, 14:23:40
s-daumenhoch s-daumenhoch s-daumenhoch
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sonne1978 am 21. Februar 2015, 14:57:07
Zitat von: Hubs am 20. Februar 2015, 14:58:47
Zitat von: Binus am 20. Februar 2015, 14:11:40
Ebenso die "Erklärbar-Variante" von Hubs - da stoßen wir ganz schön oft an unsere Grenzen. Wir erklären, das Kind sagt "Okay, mach ich nicht wieder" - und tut's doch. Oder "Oh, hab ich vergessen!" - und vergisst es minütlich wieder...
Klar macht es das Kind wieder. Aber entsteht die unerwünschte Situation wieder und kann ich an das besprochene erinnern und das Kind kann dann aufhören.

Wir handhaben es schon immer so, wie Hubs. Gebetsmühlenartig in Erinnerung rufen, was die Erwartungshaltung ist. "Ich möchte nicht, dass  Du so mit dem Essen mantschst." Begründung liefere ich auch gern noch hinterher, damit die Kinder verstehen, warum es für beide Seiten ein Gewinn ist, nicht zu mantschen: "weil ich dann hinterher alles sauber machen muss und keine Zeit für ein Kartenspiel mehr ist."

Obwohl unsere Kinder charakterlich sehr, sehr unterschiedlich sind, hat das bisher gut geklappt. Klingt so'n bisschen nach "da-müssn-wa-aber-mal-bei-nem-tee-und-dinkelplätzchen-drüber-reeden, ne" Aber es klappt :)

Ich finde es auch wenig sinnvoll, das Verhalten der Kinder zu imitieren. Die finden das peinlich, vielleicht lustig, werden aber in erster Linie vorgeführt. Gleiches mit Gleichem zu vergelten, ist nicht mein Erziehungsansatz :)
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: scarlet_rose am 21. Februar 2015, 15:09:00
Ich denke es gibt viele verschiedene Wege.

Hier gibt es Konsequenzen. Oft sind es einfach die tatsächlich logischen, die ich schon vorher anzeige, manchmal aber auch andere.
z.B. Liam hört nicht, ich muss 5 mal sagen, er soll sich bitte anziehen. Wenn ich dann genervt bin, gehe ich eben nicht mit ihm ins Schwimmbad. Für mich eine logische Konsequenz, denn logischer Weise bin ich dann genervt und hab keine Lust mehr XY zu machen. Das ist keine direkte Folge, man könnte dennoch schwimmen gehen, aber ich mag dann eben nicht mehr.

Beim Thema Gespräch unterbrechen:
Da gibt es ja unterschiedliche Gründe. Will das Kind einfach gerade etwas erzählen, z.B. und kommt kurz her, dann sag ich "warte einen Moment, ich bin gerade im Gespräch" und gebe danach dem Kind die Chance, zu sprechen. Dabei kann es kurz warten, die Wartezeit muss aber für das jeweilige Alter angemessen sein.
Will es einfach nur stören, dann ignoriere ich das Verhalten einfach. Ich kann mich auch unterhalten, wenn mein Kind ständig "Mama, Mama, Mama" sagt.

Aber die beste Methode erscheint mir, und im Regelfall wirkungsvoll, dem Kind zu sagen, es muss kurz warten und ihm dann die Chance zu geben kurz zu sagen, was es loswerden möchte.

Ich finde durchaus, dass ein Kind, ebenso wie jeder Erwachsene auch, hin und wieder einfach mal Dinge machen MUSS, auch wenn es keine logische Konsequenz gibt, bei Nichtbeachten. z.B. Auf den Boden spucken. Da passiert ja nichts. Weder dem Kind, noch anderen Menschen, noch geht der Boden kaputt. Dennoch erwarte ich einfach so, und nur deswegen, weil es sich nicht gehört, dass das Verhalten sein gelassen wird.
Und wenn ein Kind beim 3. mal immer noch nicht hört, dann ist die Konsequenz, dass ich sauer bin und das kann ich durchaus mal zeigen.

Es gibt aber auch Situationen, da geht es nicht anders, als meinen "Willen" zu befolgen, ein Beispiel kam hier schon: im Auto anschnallen. Da gibt es keine Diskussion und da gibt es auch nicht immer Alternativen. Manchmal kann man laufen, aber eben nicht immer. Wenn ein Kind nun wirklich meint, sich strikt weigern zu müssen und partout nicht möchte, ja, dann setze ich auch mal meine "Macht" ein und breche den Willen des Kindes. Weil eben einfach nicht alles geht und man nicht alles ausdiskutieren kann bzw diskutieren nicht immer zu verständnisvollem "ja" führt.
Wenn es eine Alternative gibt. z.B. Laufen, dann geht es. Wenn es das aber nicht geht,. kann und will ich nicht immer Rücksicht auf die Launen meines Kindes nehmen.
Da ist es denke ich wichtig, dass man versucht sich anzunähern. Warum will es nicht angeschnallt werden? Gibt es einen Kompromiss (andere Stelle im Auto, Jacke an/aus, Musik im Auto,...)? Tut etwas weh? Wenn trotz der Versuche keine Bereitschaft da ist, muss manchmal einfach mein Wille durchgesetzt werden.

Mittlerweile ist er natürlich aus dem Alter heraus und 90% klappt einfach so durch sprechen.

Logische Konsequenzen finde ich sinnvoll und diese vorher aufzeigen auch, damit das Kind sich darauf einstellen kann. Logisch bedeutet aber eben, dass es einen direkten Zusammenhang geben muss, es aber nicht aufgrund physikalischer Regeln notwendig ist.
Wenn Liam sein Zimmer nicht aufräumt, möchte ich keine Gute-Nacht-Geschichte lesen. Warum? Weil ich nicht im Dunkeln auf sein Lego steigen will, das tut mir weh. Logische Konsequenz um mich selbst zu schützen: ich kann nicht lesen, wenn es keinen freien Weg zum Bett gibt. Das ist physikalisch nicht notwendig, aber für mich absolut logisch, nicht künstlich herbei geführt. Einfach, weil ich für mich entscheiden darf, was ich möchte und was nicht. Nur so kann ja auch Liam lernen, seine eigenen Grenzen zu stecken. Wenn ein Kind nicht an seinen Vorbildern sieht, dass diese Grenzen haben, wie soll es dann seine eigenen finden und die anderer respektieren?

Ein Kind darf und muss schon auch wissen, dass andere Menschen eigene Entscheidungen unabhängig von ihnen treffen könne n und dürfen und diese auch durch das Verhalten des Kindes beeinflusst werden.

In den meisten Fällen ist die logische Konsequenz einfach,dass man genervt ist und sich entsprechend verhält.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sonne1978 am 21. Februar 2015, 15:12:25
vor lauter Tippen, die Ausgangsfrage gar nicht beantwortet, sorry :)

Reinquatschen, nicht ausreden lassen, Zwischenrufe - kenn' ich von einem unserer Kinder auch. In erster Linie ist das kein mutwilliges oder sogar boshaftes Verhalten. Es sprudelt einfach so aus dem Kind heraus. Deshalb finde ich eine Konsequenz oder Bestrafung falsch (rein vom Bauchgefühl). Der Erfolg wird sich nicht sofort einstellen, aber ich bin mir sicher, dass sich das "Problem" durch konsequentes Erinnern verbessern wird. "Merkst Du Dir einen Moment, was Du sagen möchtest? Wir unterhalten uns kurz zu Ende, dann bist Du dran." Einen Moment  wird das Kind sicher aushalten.

Anderes Beispiel: wenn Du schon weisst, dass Dein Kind die Fragen für andere Kinder beantwortet, reagiere VORher. "Ich werde XY jetzt etwas fragen und Du wirst NICHT dazwischen rufen. Ich weiss, dass Du die Antwort kennst, aber ich möchte sie von XY hören."
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Tinus am 21. Februar 2015, 15:27:07
Welche Konsequenzen logisch sind, weiss ich auch nicht. Aber zum Thema zwischenquatschen und sich einmischen, habe ich eine sehr klare Meinung.

Ganz ehrlich, mit 6 Jahren muss ein Kind lernen, das Eltern auch einen Teil in ihrem Leben haben, der nichts mit dem Kind zu tun hat.
Dazu gehoert auch, das mein Mann und ich es einfordern ein angefangenes Gespraech durchzufuehren zu koennen. Und wenn der nette Ton nicht wirkt, gibt es auch den Kommandoton.
Mir tun Kinder leid, die nicht lernen, das sie nicht automatisch im Mittelpunkt stehen, wenn es eben grade nicht passt. Die muessen es als Erwachsene lernen, dadurch das sie ihren Mitmenschen auf den Zeiger gehen, weil sie nicht gelernt haben sich der Situation angepasst auch mal zurueck zu halten.

Ich finde es richtig und gut, das Kindererziehung darauf aufbaut, das Kind zu verstehen und dementsprechend zu reagieren, aber in manchen Situationen muss ein Nein einfach mal hingenommen werden. Welcher Erwachsene haelt es schon aus, jeden Furz 298768956 mal auseinandererklært zu bekommen? Wie sollen Kinder das dann verdauen?
Wenn ein unangebrachtes Verhalten 1-2-3 mal erklært wurde, sollte ein 6 jaehriges Kind es eigentlich verstanden haben, und die kurze Nein-Variante ausreichen. Und wenn das nein dann nicht akzeptiert wird, ist es egal wie logisch die Konsequenz ist, hauptsache da kommt eine Konsequenz.

Ich finde das System mit den gelben und roten Karten gut, vor allem, da Deine Tochter offenbar damit einverstanden ist. Und da kan meiner Meinung nach dir konsequenz sehr gut sein " Da du mir jetzt nicht die Zeit laesst mich mit XY zu unterhalten, habe ich heute Abend nicht die Zeit Dir vorzulesen" oden wo man sonst Zeit mit dem Kind hat, wo es im Mittelpunkt steht.
Es kann meiner Meinung nach auch sein, " jetzt werde ich sauer, weil du mich staendig unterbrichst, deshalb gibts heute keinen Nachtisch" ( oder Fernsehen, Spiele spielen, etc).

Das fuer Andere reden, hast du da mal versucht zu sagen, " Ich habe xy gefragt und nicht Dich, deshalb lass xy bitte alleine reden" ?
Oder wenn die fuer jemand anderen redet, Dich demonstrativ an denjenigen zu wenden, und nach dessen Meinung zu fragen?

@ Scarlet: Genau so meine ich das.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: guest1886 am 21. Februar 2015, 21:15:42
@Tinus
ich mag deine Ansicht. :)
Wir hatten heute wieder die Situation im Auto, das ich Amelie etwas gefragt hab und die Große wollte antworten. ich hab sie unterbrochen und gesagt, das ich die Antwort gern von ihrer schwester möchte, da ich sie auch gefragt hab.
Sie war dann ruhig, aber beleidigt. Zumindest für ein paar Minuten.

@schwalbe
nein, wir haben nicht das recht darauf mehr in Ruhe reden zu dürfen als die Kinder. Aber wir haben das gleiche recht in Ruhe reden zu können. ich lasse die Kinder ja auch aureden und höre zu. ich warte auch wenn sie mein Mann mit unserer Großen unterhält und mische mich nicht ein. ich warte, bis sie das Gespräch beendet haben.
ich sage höchstens mal kurz, ob ich kurz unterbrechen darf. entweder kommt dann ein ja und ich kann reden, oder ein nein, dann warte ich ab.
und mehr als das verlange ich von meiner Tochter auch nicht.
ich will nicht MEHR recht, nur das GLEICHE.

Zitat von: Christiane am 21. Februar 2015, 11:42:37
Die Konsequenz ist die Situation gar nicht erst entstehen zu lassen? :-\
Klingt toll, funktioniert aber nicht immer.
z.b. die Kinder sind beschäftigt und ich denke, das ich mich dann unterhalten kann. Sobnald Ronja das mitbekommt hört sie auf mit was auch immer sie tat, kommt zu uns und mischt sich ein.
das macht sie auch im Kiga. Sie malt z.b. aber sobald sich die 2 Erzieherinnen kurz unterhalten, hört sie auf, stellt sich dazu und plappert los.
Wie soll man da die Situation gar nicht erst entstehen lassen?
das geht ja nur, wenn man heimlich gespräche führen würde.

@Binus
Klar verlegen wir die wichtigen, längeren sachen auf den Abend, wenn die Kinder im bett sind. Aber kurze Absprachen oder besprechungen müssen eben auch mal unter Tag sein in Anwesenheit der Kinder.
und wann mich jemand anruft kann ich ja auch nicht vorher wissen. Tratsch-gespräche führe ich nicht am nachmittag, aber manche Gespräche sind wichtig und nicht auf nach 20 uhr zu verlegen.
Und wie schon geschrieben, sehe ich es eben so, das auch ich nicht nur Mama bin, sondern auch mensch und ebenso das "recht" darauf habe mich mal ein paar Minuten ungestört mit jemanden zu unterhalten wie meine Tochter dieses recht auch hat.

@all
ich danke euch für eure Posts. ich weiß, ich bin nicht einfach. aber ich denke auch, das ich nicht ganz allein mit solchen Fragen bin. Vielleicht fragen nur andere nicht so offen heraus.
ich habe auf jeden Fall verstanden, das es für viele keine Konsequenzen gibt in diesen Fällen. das ist okay.
Wir werden es jetzt aber doch mal mit den karten in angriff nehmen und schauen wie das läuft.

Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schwalbe am 21. Februar 2015, 21:42:01
hm, ich fürchte, bei euch ist die Situation deutlich verfahrener als zumindest ich es hier kenne.  :-\
Und ich stimme dir zu, ich erwarte von meinem Sohn, dass er mich reden lässt, weil ich auch ihn reden lasse und zuhöre.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 22. Februar 2015, 10:01:01
Ist jetzt total originell, aber habt ihr mal nachgeforscht, w a r u m sie das macht? Und ich meine damit ausdrücklich nicht, eine Sechsjährige zu fragen und darauf fundierte, reflektierte und introspektive Antworten zu erwarten.
Jedes Verhalten hat eine Ursache. Immer und ausnahmslos. Finde die Ursache und stell sie ab. Auf lange Sicht halte ich das für weit zielführender als das, Kind abzurichten wie einen Blindenhund.
Wen, außer seinen eigenen Kindern, würde man so behandeln? :/
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schwarzesgiftal am 22. Februar 2015, 10:17:09
Unsere Grosse ist da auch so, wir können teilweise keine Unterhaltung führen weil sie immer ins Wort fällt oder dann so nen Unsinn macht dass man zwangsläufig reagieren muss...
oder auch telefonieren kann hier sehr anstrengend sein wenn man sich nicht direkt in nem anderen Zimmer verbarrikadiert....

wir habens schon versucht mt ignorieren, mit erklären... es hilft alles nichts... mittlerweile sagen wir zu ihr wenn sie wiedermal ins Wort fällt dass sie jetzt bitte leise sein soll da wir jetzt reden.. und wenn sie dennoch ins Wort fällt schicken wir sie aus dem Zimmer, egal ob das jetzt beim Essen ist oder nicht... dann gehts ne Zeit ins Kinderzimmer und wenn wir dann das beredet haben was wir wollten, kann sie wieder kommen....

Essen weg wenn gemanscht wird ist finde ich logisch,.. ist hier auch so wenn nicht gescheit gegessen wird kommts weg.

Wenn es nicht möglich ist ein Gespräch zu führen, dann gehts halt ins Kinderzimmer... gut unsere ist schon 8, aber das Problem haben wir ja auch schon länger... :D und mittlerweile schaffen wir sogar kurze Gespräche :D

Achja weils mir noch einfällt, wir haben mittlerweile eine Taschengeldtabelle für Hilfe im Haushalt, brav sein, usw. gibt es grüne Punkte, für nicht Hören, Ärgern, Frech sein usw.. gibt es rote Punkte... die roten Punkte vernichten die Grünen und am Sonntag jede Woche wird abgerechnet Pro grünem  Punkt gibt es 5 Cent. 
Seitdem ist es um einiges entspannter :D
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schwalbe am 22. Februar 2015, 10:19:38
da stimme ich sweety zu, so verfahren die ganze Situation auch ist, das ist ja auch für das Kind keine schöne Situation und man sollte dringend überlegen, wieso sie nach der zusätzlichen Aufmerksamkeit sucht. Klar, prinzipiell machen das alle Kinder, aber eben nicht in dem Ausmaß die das bei deiner Tochter annimmt.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: guest1886 am 22. Februar 2015, 13:01:05
Zitat von: Sweety am 22. Februar 2015, 10:01:01
Ist jetzt total originell, aber habt ihr mal nachgeforscht, w a r u m sie das macht? Und ich meine damit ausdrücklich nicht, eine Sechsjährige zu fragen und darauf fundierte, reflektierte und introspektive Antworten zu erwarten.
Jedes Verhalten hat eine Ursache. Immer und ausnahmslos. Finde die Ursache und stell sie ab. Auf lange Sicht halte ich das für weit zielführender als das, Kind abzurichten wie einen Blindenhund.
Wen, außer seinen eigenen Kindern, würde man so behandeln? :/

Wir haben versucht heraus zu finden (und sind weiterhin dabei), wieso sie das macht, aber bisher keine Lösung gefunden. Klar, wenn man sie fragt sagt sie, das sie es nicht weiß. Was anderes habe ich auch nicht erwartet. Vielleicht weiß sie es ja auch wirklich nicht bewusst.

Aber zu sagen, nur weil sich Kinder an gewisse Absprachen und regeln halten sollen (und müssen) würden sie abgerichtet werden wie Hunde, finde ich etwas sehr überzogen.
Wir leben nunmal in einer Gesellschaft in der sich alle auch an gewisse regeln und Absprachen halten müssen, damit ein zusammenleben erst funktioniert. das ist bei Kindern nicht anders wie bei Erwachsenen.
ich kann als Erwachsener auch nicht wild herumschreien, auf den Boden spucken, alles liegen lassen oder eben auch andere ständig im gespräch unterbrechen. Das sind einfach Dinge, die nicht gehen. Oder machst du so etwas? ich glaub kaum, aber deswegen bist du doch kein abgerichteter Hund, sondern einfach nur ein mensch, der Rücksicht auf andere nimmt und sich an gewisse regeln hält. Oder wie meine Oma es sagen würde :"Der weiß, wie man sich benimmt"  ;)
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 22. Februar 2015, 13:07:37
Badita, mir geht es nicht darum, was gelernt, sondern wie es vermittelt wird. Und dieses Kartensystem finde ich halt menschenunwürdig. So würde ich keinen Menschen behandeln und darum auch kein Kind und schon gar nicht meins. Ich möchte so schließlich auch nicht behandelt werden.

Eine "Absprache" ist beidseitig. Sonst ist es keine Absprache sondern ein Befehl, egal wie sehr ich das beschönige. Und dass sich an eine "Absprache" gehalten wird, der ein Kind unter Druck zustimmt, weil es weiß, die Eltern wollen das so und dann bestrafen, wenn es nicht klappt, ist bestenfalls bizarr. Schlimmstenfalls ist es unfair und mies.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schwarzesgiftal am 22. Februar 2015, 13:23:57
Ich find jetzt nicht dass das was mit abrichten zu tun hat für mich ist das halt erziehen ...

es ist doch ganz normal dass man sich an gewisse Regeln zu halten hat, und auch dass man "aus Anstand" gewisse Sachen unterlässt. Und wenn nicht wir, wer soll das unseren Kindern denn dann beibringen.. und bei manchen Kindern hilft in manchen Situationen einfach das ewige Rumgerede nicht.
Ich denk ausserdem dass sie das nicht aus einem bestimmten Grund machen... sondern ich bin einfach der Meinung dass ihnen halt genau "jetzt" dies und das einfällt, was sie halt genau in dem Moment dann erzählen wollen... und wenn Mama oder Papa da halt gard im Gespräch sind.
Ich glaub die bemerken das gar nicht so in der Situation.. sondern machen das einfach spontan.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Meph am 22. Februar 2015, 13:41:52
sweety, du hast ein un vergessen.

Für mich geht es um die eigene innere Haltung.

Kind spricht ungefragt dazwischen
Erwachsener will das nicht
Erwachsener straft, ob nun mit Karten, mit Entzug von Privilegien (zb fernsehentzug) oder gar mit nem "Klaps"
Kind wird irgendwann nichtmehr reden, im besten Falle weil es dem Erwachsenen gefallen will, im schlechtesten Falle aus purer Angst.

Kind spricht
Erwachsener will das nicht
Erwachsener teilt mit, wie er sich selbst dabei fühlt- und das authentisch (wie gesagt, das muss nicht immer ruhig und lieb sein, ich nehme mir durchaus das recht auchmal deutlichst zu äussern, dass ich gerade tierisch sauer und angenervt bin- und das glaubt mir niemand wenn ich dabei freundlich lächel und ein lied singe)
Kind wird evtl. weitermachen
Erwachsener wiederholt sich zum 1.2.3.4.5. tauuuusensten mal
Es kommt beim Kind an, es wird auf empatischer Basis berührt, es hat eine Erkenntnis.
Kind wird sich nach einem Übungsweg dem menschlichen Miteinander anpassen oder seinen eigenen weg gehen und solche situationen evtl für sich meiden - aus einer Selbsterkenntnis heraus!
Ein Kind entdeckt in den ersten Jahren, dass es ein ICH ist- es muss halt auch entdecken und erkennen, dass jeder andere Mensch auch ein ICH ist und es kein ICH ohne DU gibt.
Bei manchen geht das schneller, bei manchen dauert es ein ganzes Leben. Nur solche Dinge KANN man schlichtweg nicht mit "logischen Konsequenzen" aka Strafen würdig ändern.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Meph am 22. Februar 2015, 13:50:02
Nochmal was:
Eine meiner Töchter ist wahnsinnig jähzornig. In dem Moment, wo sie diese Wut überfährt kann sie sich nichtmehr helfen, sie tritt, schlägt, beisst um sich, sie schreit, sie weint, sie istvollkommen ausser sich. Sie hat keinerlei Kontrolle mehr über sich.

Und sie fühlt sich dabei noch selbst ganz schlecht, weil ein teil von ihr beobachtet, was sie da gerade tut und sie kann es nicht ändern :/
Denn auf der anderen Seite ist sie ein absolut sozialer Gerechtigkeitsfanatiker.
Nur in dem Moment passiert was in ihr, was sie (noch) nicht kanalisieren kann.

Soll ich sie dann dafür auch noch bestrafen, dass sie mich gebissen hat?
Wo sie selber leidet wie ein getretener Hund? Weil sie sich selbst die größten Vorwürfe macht, weil sie es wieder nicht mit den schon erlernten Mechanismen gänzlichstoppen konnte?
Wir sind seit Jahren dran- mal gibt es gute Phasen, sehr oft schafft sie es schon mit Atemübungen oder anderen Dingen gegen diesen Jähzorn anzukommen, ihn im Keim anzunehmen und zu sagen: is ok, dass ich wütend bin, aber ich verliere jetzt nicht die kontrolle. Aber ich bin sicher, dass es sie ein leben lang irgendwie begleiten wird und immer harte arbeit für sie bedeuten wird.

Und nein, ich werde sie dafür nicht bestrafen.

edit: mit der logischen Konsequenz müssen sie und ich allerdings beide sehr wohl leben! Kausale kette und so...
sie beisst mich, mir tut das weh, ich äussere dass, aus dem schmerz entsteht auch wut bei mir, ich äussere, dass wir uns besser JETZT beide aus dem weg gehen, mal tief luft holen oder unsere wut mal rausschreien und/oder ins kissen boxen und wenn wir beide wieder klarer sehen uns gerne wieder besprechen können..... tbc (dabei heisst es nicht, dass ICH das letzte Wort habe)
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schwarzesgiftal am 22. Februar 2015, 13:55:47
Also bei aller Liebe aber wenn mein Kind mich beissen oder treten würde würd ich es auf jeden Fall bestrafen... ich bin der Meinung dass auch Kinder lernen müssen sich bei sowas in Griff zu bekommen... wenn es das nämlich dann in der Schule, oder so wo macht.. wird es auch mit dementsprechenden Reaktionen rechnen müssen...

Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Meph am 22. Februar 2015, 13:56:33
lies mal mein edit.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sonina am 22. Februar 2015, 14:06:08
Zitat von: Meph am 22. Februar 2015, 13:41:52
sweety, du hast ein un vergessen.

Für mich geht es um die eigene innere Haltung.

Kind spricht ungefragt dazwischen
Erwachsener will das nicht
Erwachsener straft, ob nun mit Karten, mit Entzug von Privilegien (zb fernsehentzug) oder gar mit nem "Klaps"
Kind wird irgendwann nichtmehr reden, im besten Falle weil es dem Erwachsenen gefallen will, im schlechtesten Falle aus purer Angst.

Kind spricht
Erwachsener will das nicht
Erwachsener teilt mit, wie er sich selbst dabei fühlt- und das authentisch (wie gesagt, das muss nicht immer ruhig und lieb sein, ich nehme mir durchaus das recht auchmal deutlichst zu äussern, dass ich gerade tierisch sauer und angenervt bin- und das glaubt mir niemand wenn ich dabei freundlich lächel und ein lied singe)
Kind wird evtl. weitermachen
Erwachsener wiederholt sich zum 1.2.3.4.5. tauuuusensten mal
Es kommt beim Kind an, es wird auf empatischer Basis berührt, es hat eine Erkenntnis.
Kind wird sich nach einem Übungsweg dem menschlichen Miteinander anpassen oder seinen eigenen weg gehen und solche situationen evtl für sich meiden - aus einer Selbsterkenntnis heraus!
Ein Kind entdeckt in den ersten Jahren, dass es ein ICH ist- es muss halt auch entdecken und erkennen, dass jeder andere Mensch auch ein ICH ist und es kein ICH ohne DU gibt.
Bei manchen geht das schneller, bei manchen dauert es ein ganzes Leben. Nur solche Dinge KANN man schlichtweg nicht mit "logischen Konsequenzen" aka Strafen würdig ändern.

s-daumenhoch sehr schön geschrieben Meph

Bei dem "Versuch" mit den roten und gelben Karten dreht sich mir persönlich der Magen um. :-\ Das ist für mich keine Erziehung mehr, sondern Konditionierung......   ja wurde früher mal als gängige pädagogische Erziehungsmethode gesehen... dachte eigentlich aus diesem "Erziehungszeitalter" sind wir raus. Scheinbar noch nicht....

Das Ding mit den roten und gelben Karten erinnert mich eher an die Handzeichen für einen Hund, als an liebevolle und wertschätzende Kindererziehung.  :-[
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Binus am 22. Februar 2015, 14:18:23
Badita, ich verstehe dich da durchaus, und hier ist es bei weitem nicht so, dass unser Sohn während des gesamten Abendessens den Alleinunterhalter gibt und wir nicht reden können. Ich habe allerdings gemerkt, dass ihn die für ihn langen Erwachsenengespräche (für uns sind das ein paar dahingesagte Schachtelsätze, da gibt ein Satz den nächsten, und es dauert einfach länger, als gefühlt) anscheinend so nervig sind, dass er dazwischenfunkt. Er ärgert auch ganz bewusst. Wenn er ermahnt wird, lässt er die eine Sache, und beginnt mit einer anderen, von der er aber genau weiß, dass wir das ebenso doof finden. Wenn wir Eltern uns aber beide gewaltig zurücknehmen und ihn zeitnah zu Wort kommen lassen, klappt es deutlich besser. Es ist kein ruhiges und gesittetes Beisammensein, inzwischen sitzen ja schon zwei Kinder mit am Tisch (und ehrlich, langsam wird mir bang vor unserem Mädel, die quietscht und brüllt  S:D das ist nochmal eine andere Hausnummer als der Große) und die Lautstärke ist teilweise gruselig, für mein persönliches Empfinden.

Meph, das hast du so so so schön geschrieben!  :D
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 22. Februar 2015, 14:40:57
Meph, du verfügst anscheinend über ein gerüttelt Maß an Idealismus. Mit innerer Haltung wollt ich gar nicht erst anfangen ;D
Wenn das Primärziel nur ist unterbinden unterbinden unterbinden, kommt man damit auch nicht sehr weit.

Wenn mein Kind - auch das große - so von seinen Gefühlen überrannt wird, dass es außer sich ist und losschlägt, geh ich richtig rein in die Schlagdistanz, in jeder Hinsicht auf Augenhöhe und frage, ob es grade so schlimm ist, dass nur Hauen hilft. Damit habe ich fast immer das Kind sofort als "Verbündeten" gewonnen. Und ja, manchmal halte ich meinen Arm hin und sage "Los, wenn es sein muss, dann hierhin. Einmal und so fest du kannst. Und dann reden wir in Ruhe, ja?"

In einem von 20 Fällen krieg ich dann eine auf den Arm, worauf Kind s o f o r t und ohne jegliche Lektion voller Tränen begreift, was gerade passiert ist und Redebedarf hat. In 19 Fällen knurrt und schreit es - aber haut nicht zu. Nicht wegen Angst vor der "Konsequenz" sondern aus eigener freier Entscheidung.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Meph am 22. Februar 2015, 14:51:53
jaaaaa ich weiss *g* und hoffe doch jedes mal, dass doch nochmal drüber nachgedacht wird zwischen "zucht und ordnung" und "lernen durch gemeinschaftliches miteinander" zu unterscheiden.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schwarzesgiftal am 22. Februar 2015, 18:27:51
ich versteh das richtig, ihr lasst euch von euren kindern beissen hauen usw :o

also sorry ich bin sicher auch nicht komplett verständnislos bei meinen kindern aber gehauen oder gebissen wird hier nicht.. untereinander nicht und uns eltern auch nicht.. aber naja muss ja jeder selbst wissen wie er sowas handhabt...
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 22. Februar 2015, 18:54:31
Ja, das verstehst du richtig :)
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: bine mit josy am 22. Februar 2015, 18:58:17
Huhu,

also überhaupt mal zum ganzen Anfang,
logische Konsequenzen gehen nunmal nicht bei allen Sachen, und nur weil sie bei manchen Sachen nicht gehen, heißt es nicht für MICH das es keine gibt.

Natürlich geh ich da ein bisschen nach dem jeweiligen Alter und Verständnis meines Kindes

Hier gibt es, wenn Josy ihre Klamotten nicht in die Wama bzw Wäschekorb legt, die Konsequenz das sie es per Hand waschen muss, oder dass sie nicht raus darf (welches für sie eines der größten Strafen ist, jedoch erreich ich damit das sie mit sowas aufhört,) und ja gesprochen hab ich logisch vorher mit ihr, erinnert etc, aber ich bin kein Papagei, und ich erwarte dass hier jeder je nach Können im Haushalt hilft.

Hier gab es im Kleinkindalter auch Sticker bzw Smilielisten, und für mich ist das kein "abrichten" wie bei einem Hund

In der Klasse (4.Klasse) von Josy gibt es ein Ampelsystem, je nach Verhalten des jeweiligen Kindes und Einhalten der Regeln,
Bsp möchten die Kids IN der Stunde zum Klo (und ist es keine Blasenentzündung oder sowas) dann springt die Ampel des jeweiligen Kindes auf gelb.

Hauen,Beißen, Kratzen , jegliche körperliche oder auch arge verbale Gewalt (Schimpfwörter etc) gibt es hier nicht. Ich schlage mein Kind nicht, so hat es mich auch nicht zu schlagen, beißen etc.

Ist sie sooo wütend (zickig, was weiß ich) , kann sie in ihr Zimmer, sich ihre Ausszeit holen, von mir aus auch auf ein Kissen hauen.

Genauso schick ich sie ins Kizi,wenn wir uns anzicken, wg was auch immer.

Wenn wir beide uns ausgezickt haben, oder sie sich wenn sie wütend ist, dann REDEN wir miteinander ganz in Ruhe

Wenn sie beißen würde, gibt es hier eine Strafe natürlich bzw eine Konsequenz. Und wenn ich sie in ihrem Alter nun schreiben lassen würd  20mal oder so ,  ich darf nicht schlagen/beißen,

Mein Gedanke ist, wenn ich mein Kind nicht beibringe, dass ich nicht schlagen,beißen etc kann, (die Wut an einem Kissen, dieses kann man später ja auch als kleinen Ball in der Hosentasche haben und reinkrallen) , frag ich mich was später ist, ....
im Kiga, im Schulaltag oder sogar noch später... wenn es nicht lernt das man nicht schlagen darf...

lg Bine
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schwarzesgiftal am 22. Februar 2015, 19:05:57
Zitat von: Sweety am 22. Februar 2015, 18:54:31
Ja, das verstehst du richtig :)

Najaaaa jedem das seine, aber ich frage mich ernsthaft, wenn man es zulässt dass ein Kind warum auch immer seinen Frust in der Form abbaut... wie möchte man dann vermitteln dass es zum Beispiel nicht ok ist wenn es das selbe bei einem Klassenkameraden macht?
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 22. Februar 2015, 19:10:37
Interessanterweise erreicht man es durch eigene innere Einsicht des Kindes und nicht durch "Ich halt die Füße still, damit ich nicht eine auf den Deckel kriege". Die Leute, die ich kenne und die es so machen - zB Meph - haben definitiv die am besten sozialisierten Kinder, die ich kenne und (für dich womöglich irritierenderweise) die wenigsten Probleme mit sowas. Also mach ich mir darum jetzt echt mal so überhaupt keinen Kopf :)
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: bine mit josy am 22. Februar 2015, 19:16:10
Huhu


;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D

würde im Umkehrschluss heißen, dass die Kids die abgerichtet werden, unsozialer sind....

;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D

Das muss ich dann mal mit der Lehrerin und Sozialpädagogen von Josy besprechen.... das Gutachten meiner Tochter muss dann falsch sein ^^^^^^

lg Bine
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schwarzesgiftal am 22. Februar 2015, 19:17:20
Das is ja schön und gut wenn du diese Erfahrung gemacht hast, aber ich sehs dennoch anders im alltäglichen Leben ist auch nicht alles rosa und in Watte gepackt und wenn sie später mal einen Fehler machen und z.b. aus Frust jemanden hauen, oder was weiss ich was anstellen... dann hilft ihnen ihre "innere Einsicht" da auch nicht oder dass es ihnen leid tut.. und es hat auch nichts mit abrichten zu tun, nur weil man seinen Kindern vermittelt was man darf und was man nicht darf..
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Meph am 22. Februar 2015, 19:28:14
nein, ich toleriere Gewalt in keinster Weise. Es ist nicht unser Mittel um "dinge zu erreichen"

Aber ich bestrafe mein Kind nicht, wenn es nicht Herr seiner Sinne ist und es nach einem Ausfall selbst dermaßen leidet weil es sein Verhalten selber nicht gutheisst. Dann braucht es vielmehr eine liebevolle Umarmung und Trost und wir arbeiten weiter daran, solche Situationen von Anfang an zu entschärfen oder garnicht aufkommen zu lassen.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 22. Februar 2015, 19:32:32
Giftal, du wiederholst Parolen, die nichtmal einen sinnvollen inneren Zusammenhang haben. Meine Kinder lernen genau das, was du für so wichtig erachtest. Sie lernen es nur auf andere Weise. Ich kenne Menschen, die auf diese Weise aufgewachsen sind und mittlerweile selbst Kinder im Teenageralter haben.  Und so, wie auch niemand etwas dabei fände, pauschal zu behaupten, dass andere Dinge i m m e r besser sind, wenn man sie nicht anwendet, so kann ich tatsächlich pauschal sagen, dass jedes Kind auf solche Behandlung anspricht als mit einem Strafsystem. Ist so. Hat nichts mit rosarot zu tun. Niemand braucht Bestrafung. Es gibt für j e d e Situation auch Eltern, die für genau diese Situation auf Sanktionen verzichten. Summiert man das auf, kommt man zu dem Schluss, dass man das eigentlich nicht braucht. Dass es immer jemanden gibt, der genau diese spezielle Situation prima ohne Strafe gut und nachhaltig löst. Nur weil man selber das nicht will oder sich nicht vorstellen kann für sich heißt das eben n i c h t, dass es nicht geht. Es geht sehr wohl und es geht prima und nachhaltig. Letzteres ist für mich enorm wichtig und von größerer Bedeutung als die kurzfristige Aufhebung eines nervigen Zustandes.

Zumal ich immer feixend feststelle, dass wir mit solchen Um- und Zuständen nahezu immer schneller fertig sind als Eltern mit ach so gut und leicht händelbaren Kindern mit der Konsequenzmethode. Und ich habe gerade mit dem Großen ein Kind, das salopp gesagt sehr anspruchsvoll in der Handhabung ist: klug, furchtlos, extrem unabhängigkeitsbewusst und von beiden Elternseiten mit Sturheit ausgestattet, die für eine ganze Eselherde reichen würde. Und trotzdem kommen wir leichter und schneller durch solche Stromschnellen, weil das Zusammenleben hier auf solche unwürdigen Dinge verzichtet.

Es würde also vielleicht mal lohnen, einen Blick darauf zu werfen, im Zweifelsfall mal nachzufragen (ohne es gleich adaptieren zu müssen) anstatt sofort in Abwehrhaltung zu gehen, weil es irgendwann ja nicht mehr toleriert wird. Ich bin sicher, die hiesigen Schulen tolerieren das genausowenig wie andere. Deshalb mach ich das so und nicht anders.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schwarzesgiftal am 22. Februar 2015, 19:54:54
Ich wiederhol keine Parolen ich teile eigentlich nur meine Meinung mit und nur weil du anders erziehst kannst du nicht gleich davon ausgehen dass alles andere komplett verkehrt ist... ich sag nur was ich dazu denke und ich find einfach in gewissen Situationen Konsequenzen notwendig..
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: hallihallo am 22. Februar 2015, 19:55:14
Ich denke nicht, das man aus einzelnen hier beschriebenen "Erziehungsformen" irgendwie ableiten könnte, ob die Kinder nun aufgrund dessen gut sozialisiert sind oder eben nicht. Da spielen soviele Faktoren mit rein, die bewußt und unbewußt (weil selbstverständlich für diejenigen) mit einfließen.

Ich habe nun nicht alles gelesen, könnte mich mit Smileys etc. auch nicht anfreunden, weil das für mich dämlich wäre. Wenn mich das so eklatant stören würde und ich es anders nicht hinbekomme, dann würde ich sie nach einer gewissen Vorwarnung (im Moment hilft hier bei uns eins,zwei.....ganz gut....wobei ich sie manchmal dann auch zur Strafe durchkitzel, weil ich die Situation dann wieder komisch finde  :P) aus dem Raum schicken. Zeitlich begrenzt und mit Wecker.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schwalbe am 22. Februar 2015, 19:58:42
ich glaube, ihr kommt gerade vom Thema ab. Es ging um Batidas Tocher die dazwischen redet und nach Aufmerksamkeit sucht und nicht darum, ob nun dieser oder jeder Erziehungsstiel seine größere Berechtigung hat  :-\
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schwarzesgiftal am 22. Februar 2015, 20:01:58
Ja klar das war eigentliches Thema nur dass Konsequenzen nichts mit abrichten zu tun hat :D
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 22. Februar 2015, 20:04:58
Naja, Badita hat ja nun die ganze Bandbreite zu hören gekriegt, da muss sie jetzt nur noch das Passende rauspicken.

Giftal, ich behaupte nicht, dass anders falsch und unpraktizierbar ist und zu untolerierbarem Verhalten führst. Das war ja eher dein Part hier ;)
Ich sage nur: es geht sanfter, einfacher und nachhaltiger. That's it :)
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: guest1886 am 22. Februar 2015, 20:46:54
Zitat von: Sweety am 22. Februar 2015, 20:04:58
Naja, Badita hat ja nun die ganze Bandbreite zu hören gekriegt, da muss sie jetzt nur noch das Passende rauspicken.

stimmt. :) Und das mach ich auch.  ;)

und ich glaube DEN richtigen erziehungsstil gibt es eh nicht. jede familie muss sich das zusammenpuzzeln was für sie am passensten ist.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Nipa am 22. Februar 2015, 23:19:45
@Bine & Josy: Wenn ein Kind in der Stunde auf die Toilette muss, dann bekommt es eine Art Verwarnung?  :o :o
Ich muss morgen meinen Sohn fragen, wie es bei ihnen ist.
Aber ich hoffe doch WIRKLICH, dass unsere Schule die Bedürfnisse der Blase respektiert.

Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 23. Februar 2015, 00:00:54
Oh, wenn sowas mal passieren würde, wenn unsere Jungs in der Schule sind... das wäre kein Freudentag für den Lehrkörper ;D
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Fliegenpilz am 23. Februar 2015, 03:51:49
Welche logische Konsequenz gibt es denn wenn ein Kind schlägt oder beißt?
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: bine mit josy am 23. Februar 2015, 07:58:09
Huhu, wir reden hier nicht von 1 oder 2 Klässlern, wir reden von 4. Klässlern die 9/10 Jahre alt sind.
Die haben nach 2 Schulstunden große Pause können da Pullern gehen, zudem noch zw den Stunden 5-10 min, in welchen sie auch zum Klo können.

Wie ich oben schon mal schrieb, mein Kind dürfte nach einer Beißattacke erstmal Auszeit in ihrem Kinderzimmer nehmen, da könnte sie wenn sie wirklich noch Wut hat (Und nicht Herr ihrer Sinne wäre) auf ein Kissen einschlagen.
Danach würden wir uns darüber unterhalten. Und dann je nach Art weiter Entscheiden wie wir weiter machen, MIT dem Kind zusammen.
Ist sie nicht Herr ihrer Sinne mit ihrer Wut, würde ich es versuchen, dass sie nicht Menschen beißt/haut, sondern erstmal ein Kissen, später ein Gummiball in der Tasche hat wo sie reinkrallen könnte.

Würde sie mit Absicht beißen, ohne irgendwelche Gründe. Dürfte sie in ihrem Alter erst einmal mehrmal schreiben dass  sie nicht beißen darf, sie würden dann auch Hausarrest bekommen.


lg Bine
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Flower Eight Revival am 23. Februar 2015, 08:01:33
 :)
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sonne1978 am 23. Februar 2015, 10:27:18
Körperliche Gewalt wird bei uns in der Familie grundsätzlich nicht akzeptiert. Wer ausrastet, kann Türen knallen, schreien, sich 'ne Auszeit nehmen, heulen, was auch immer. Hauen, beissen, kneifen, Haare ziehen, mit Gegenständen auf Personen werfen usw. gehört nicht zum Repertoire.

Was die Konsequenzen betrifft: Mit den ersten körperlichen Übergriffen ging's auch mit der Gebetsmühle los - erklären, warum das nicht okay ist, wie die Alternativen aussehen könnten usw. Angepasst ans Alter halt. Natürlich gibt's hier Geschwisterkabbeleien und auch mal körperliche Gewalt. Als Konsequenz gibt's eine kurze Auszeit mit gleichzeitiger oder anschließender Gesprächstherapie.

Wie gut oder schlecht Kinder sozialisiert sind, wird ja glücklicherweise von mehreren Faktoren bestimmt. Insofern könnten wir Glück haben, dass unsere trotz meiner Strenge bei diesem Thema, doch noch irgendwie die Kurve kratzen.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: bella am 23. Februar 2015, 11:57:51
Zitat von: bine mit josy am 22. Februar 2015, 18:58:17


Hier gibt es, wenn Josy ihre Klamotten nicht in die Wama bzw Wäschekorb legt, die Konsequenz das sie es per Hand waschen muss, .....


:o :o :o  :'(

Also ich lese ja meist nur still mit, aber hierbei musste ich echt staunen und schlucken!
Da bin ich wirklich sprachlos!
Muss dein Mann seine Socken auch per Hand waschen wenn er sie mal nicht gleich in den Wäschekorb legt?  S:D

Sorry, aber die einzige und logische Konsequenz in so einem Fall ist es doch dass sie nichts mehr zum anziehen hat ....
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Annakin am 23. Februar 2015, 12:15:55
Badita, du selbst hast ja schon gemerkt, dass du keine "logische Konsequenz" finden kannst. Wenn du versuchen möchtest, das Problem mit einer Strafe zu lösen, dann nimm eine, die dir angemessen erscheint und die du durchhalten kannst. Selbst wenn versuchst irgendeinen Zusammenhang zu konstruieren, wird deine Tochter es wohl durchschauen. Vielleicht wäre es eine Idee ihr dein Vorhaben zu erklären und wenn sie sich dazu bereit erklärt es zu versuchen, kann sie sich ja eine passende Konsequenz ausdenken.
Was ich aber wichtig finde und schon angesprochen wurde: Ihr Verhalten im Kindergarten ist das Problem der Erzieher und du solltest dich nur mit dem Befassen, was in eurer direkten Interaktion geschieht.

Sweety, ich danke dir für deinen Bericht über die Wutattacken deines Großen. Ich finde das sehr interessant, weiß aber noch nicht, ob ich das für uns übernehmen werde.

Ich finde, wenn Sweety ihrem Sohn anbietet sie zu schlagen, weil er grad keinen anderen Ausweg sieht ist das meiner Meinung nach nicht gleichzusetzen mit handgreiflichen Auseinandersetzungen unter Peers oder dem Schlagen zum Lösen von Konflikten. Sie bietet es ihm an und sagt damit. "Ich bin stark, ich halte das für dich aus." Das ist eine unheimlich liebevolle, vertrauensvolle Geste und das in einem Moment, indem das Kind es in den Augen der meisten gar nicht verdient und auf Ablehnung stoßen würde. Ich finde es signalisiert für mich: Ich liebe dich so wie du bist, mit deiner Wut und bin bereit mit dir zusammen einen Weg zu finden damit umzugehen.
Wer einen anderen Menschen schlägt/beißt/kratzt/anschreit (...) macht in damit zu Opfer und sich selbst zum Täter. Das sollte man verhindern, sodass die Kinder nicht ihre jeweilige Rolle akzeptieren und verinnerlichen. Indem Sweety ihrem Sohn die Erlaubnis dazu gibt, lässt sie dieses Rollengefüge gar nicht erst aufkommen und wird nicht zum Opfer, ihr Sohn nicht zum Täter.

Zudem Nutzt er das Angebot selten und merkt, wenn er denn doch mal schlägt gleich, dass es nicht gut war. Und diese Erkenntnis die aus ihm heraus kommt ist sehr viel nachhaltiger als Ermahnen und Strafen.

(Verzeiht eventuelle Fehler, meine Kleine saß auf meinem Schoß und hatte auch etwas mitzuteilen.)
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: bine mit josy am 23. Februar 2015, 12:25:58
Huhu,

ja das muss er dann auch, spätestens wenn er keine mehr hat....

Ja und Josy späts dann auch, jedoch hat sie ein paar mehr Klamotten ,als mein Mann.

Und nein ich wasche die Sachen dann nicht,wenn beide meinen , ach nun ist der Berg hier aber groß, die wäscht schon, dann eben mehrere Maschinen, nein... ich bin hier kein Diener.

Beide sind alt genug, um einfach mal zugucken ob xy in die Wäsche kann oder nicht.

lg Bine
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 23. Februar 2015, 12:29:12
Danke Annakin, genau das ist die Haltung dahinter. Es geht um Annahme, Vertrauen und Akzeptanz und nicht um Aggression als Problemlösung :D
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Fliegenpilz am 23. Februar 2015, 13:30:48
Unsere Töchter und mein Mann räumen ihre Wäsche sehr konsequent in die Wäschekörbe, dennoch müsste hier niemand mit der Hand seine Kleidung waschen - die Schweinerei dabei würde mir mehr Arbeit machen als an einem Tag mal eine Waschmaschine mehr anzustellen :P
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schwarzesgiftal am 23. Februar 2015, 13:40:49
Also bei uns werfen alle ihre Kleidung wenns zu Waschen ist in die dafür betreffenden Tonnen... dass sie es nicht machen ist hier noch nie vorgekommen, da das irgendwie schon so automatisch gemacht wird, mit der hand waschen würd ich nicht verlangen, aaaaber es dürfte auch keiner erwarten dass ich die maschine dann extra nochmal anschalte für die 2-3 sachen die dann übersehen worden wären.. da müsste dann halt gewartet werden bis ich wieder wasche... .
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: guest1886 am 23. Februar 2015, 13:56:13
@Annakin
ich finde deinen text wundervoll und ich denke, das genau das hinter Sweetys angebot steht, das sie ihrem Kind gibt.
Und nein, ich WILL nicht unbedingt eine Strafe / Konsequenz. Aber ich bin ehrlich: ich weiß mir nicht mehr zu helfen, wenn alles reden bitten und erklären nicht hilft.  :-\

ich wünsche mir sehr, das ich meine Kinder erziehen könnte ohne auch nur einmal laut zu werden oder Sanktionen zu verteilen. Aber ich weiß nicht wie. :( Ich fühle mich schwach bei dem gedanken, mir in manchen situationen nur mit Hilfe von Konsequenzen helfen zu können.
Ich habe den weg, es ganz ohne zu schaffen, noch nicht gefunden.
Vielleicht weil mir die innere Ruhe fehlt oder mein nervenkostüm schon immer sehr dünn war. Ich habe manchmal, gerade wenn es auch bei mir stressig war einfach keine geduld und ruhe um lang zu reden.
Zumal ich oft auch das Gefühl hab, das sie nach 2 Sätzen sowieso schon nicht mehr zuhört.

ich bewundere Familien, die dies schaffen und ich wünschte, jemand könnte mir den Weg dahin zeigen. Aber leider hab ich noch niemanden gefunden.

Und daher kam auch meine Frage: was mache ich bei diesen problemen, das man kaum 3 Sätze ausprechen kann, ohne das sich die Große einmischt, das sie immer und konsequent für andere antwortet, etc. wenn doch alles erklären und reden über wochen und monate nicht fruchtet.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Zita78 am 23. Februar 2015, 14:21:17
Ich finde den Gedanken befremdlich, ein Kind, dass einen Wutanfall hat und nicht mehr ein noch aus weiß allein zu lassen. Schnurzegal, ob es etwas kaputtgeschmissen, mich gebissen oder nur rumgeschrien hat.
Wir reden doch von unseren Kindern!
Ich denke auch, jede Familie muss ihren Weg finden, aber sicher ist doch: Erziehung ist kein Krieg! Die Kinder sind doch nicht der Feind, der geformt werden muss?

Zu Badita: ich habe leider keinen richtig tollen Vorschlag! Ich weiß nur, dass ich schon desöfteren Streit mit meinem Mann hatte, weil er auch der Meinung ist, Kinder dürften Erwachsene nicht unterbrechen. Wieso??
Daher: was ist genau das Problem? Stört sie Dich, wenn sie mitredet? Kann man sie nicht einfach miteinbeziehen? Stört es die anderen Kinder, wenn Deine Tochter für sie antwortet? - Dann müssten das auch die Kinder zu ihr sagen!

Zur konkreten Situation:
Wenn Du sagst: "einen Moment, wir müssen gerade was klären" und sie würde warten - wendest Du Dich ihr danach aufmerksam zu und fragst "So, Danke, dass Du kurz gewartet hast! Was wolltest Du erzählen?" und gibst Ihr die Zeit?  :)
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 23. Februar 2015, 14:37:28
Dann probier doch mal, ihr einfach eine Weile diesen Raum zu geben. Das ist fürchterlich nervig und wenn es dir too much ist, dann werd halt auch mal laut. Sei echt. Zeig es. Aber es ist wirklich so, dass Menschen, die das Gefühl haben, nicht gehört zu werden, dann umso verstärkter versuchen, zu Gehör zu kommen. Dass ihr sie nicht übergeht, glaub ich dir unbesehen. Aber schau, das Problem scheint ja ncht erst seit drei Tagen zu existieren. Und wenn die konventionellen Wege nichts bringen, was hat man zu verlieren, wenn man es anders probiert. Vertane Zeit und Ergebnislosigkeit hast du doch jetzt schon. Wenn  meine Kinder ins Gespräch platzen, müssen sie warten, bis wir den Satz beendet haben. Dann unterbrechen wir und hören zu. So macht man es doch auch als Erwachsene. Wenn ich mir vorstelle, dass ich meinem Mann uuuuuuunbedingt was sagen will und er vergattert mch zum Warten, bis er gemütlich sein Gespräch beendet hat... dann wär hier aber flotti mal ein Problemgespräch auf der Agenda ;D

Das wird nicht ewig gehen. Echt. Aber solche Verhaltensweisen sind immer nur Strategien. Dahinter steckt  ein Bedürfnis. Das muss gefunden und befriedigt werden, dann wird die Strategie obsolet. Und bis dahin hilft hier immer dem Kind den Raum zu geben - und ehrlich... ich würde dich gerne mal hierher einladen. Ich kann mir schon gut vorstellen, wie sich einige unser Familienleben und das Verhalten meiner Süßen vorstellen ;D

Dieses abends Zusammensitzen und jeder erzählt der Reihe nach, finde ich superkünstlich. Das wäre für uns alle total unbefriedigend.

An eurer Stelle würde ich diese Erwartungshaltungen mal loslassen und schauen, was passiert, wenn ich ihr dauerhaft den Raum zur Verfügung stelle, den sie so verzweifelt versucht zu erkämpfen. Weißt du, es hilft doch nicht, jetzt darauf zu pochen, dass ein Kind von soundsoviel Jahren das ja nun können müsste und man doch wohl erwarten kann... blablabla.
Dein Mädchen hat natürlich "rein technisch" die Möglichkeit, sich zurückzuhalten, ja. Aber offensichtlich k a n n sie es gerade nicht. Da ist was anderes, was gerade stärker ist als der Wunsch nach Harmonie mit den Eltern. Begreifst du das? Diese starke Sicherheit zu strapazieren, weil was anderes gerade n o c h wichtiger ist?
Du hältst doch deine Tochter sicher nicht für ein bisschen dämlich oder? Ich auch nicht. Und Tag für Tag tut sie das wieder. Begibt sich hinein in den Frust, lädt sich den Ärger auf, den Unmut, den Frust, die Ablehnung seitens ihrer Familie. Kannst du die Sache mal so sehen? Kannst du s i e so sehen?
Es geht mir hier nicht darum, dir ein schlechtes Gewissen zu machen. Dazu besteht kein Grund. Du mühst dich tapfer. Aber ich glaube ganz fest, dass du weiter kommst (und eingedenk der Tatsache, dass es ja schon ein Weilchen so geht, auch schneller), wenn kurzfristige Unterbindung nicht das Primärziel ist.

Zita s-daumenhoch
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: mimimi am 23. Februar 2015, 14:39:05
Hallo,
ich kann mich nur an den Beitrag von Zita78 anschließen. Ich rede über alles mit meiner kleinen Tochter und die darf ebenfalls sich komplett einbringen. So wurde Sie erzogen und so soll sie auch sein. Es gibt weder Konsequenzen, noch Strafen. Wir reden darüber. Mehr auch nicht.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 23. Februar 2015, 15:09:52
Ach noch was Badita: ich bin ein ungeduldiger und leicht zu stressender Hitzkopf. Glaubst du ernsthaft, ich würde an unserer Methode festhalten, wenn es strapaziös und anstrengend wäre? Und ellenlanges Gelaber  find ich nur gut, wenn es um Filme geht ;D
Das ist auch gar nicht nötig. Klar reden wir auch über Sachen. Oft und gern. Aber dieses ständige Erklären Erklären Erklären konnten wir drastisch einschränken zu unser aller Erleichterung ;)
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Annakin am 23. Februar 2015, 16:03:15
Badita, du brauchst dich gar nicht schwach zu fühlen. Es geht hier nicht darum wer es am besten macht. Nur weil man eine genaue Vorstellung davon hat, wie man gerne als Mutter sein möchte, heißt das noch lange nicht, dass man auch diese Mutter ist. Man nähert sich dieser Vorstellung an und verändert Stück für Stück. Wenn du die Essenssituation mit Konsequenzen gut im Griff hast, dann bleib erst einmal dabei und wende dich einer anderen Konfliktsituation zu. Vielleicht bleibst du bei den Konsequenzen, vielleicht hast du das Bedürfnis auch die gut ablaufenden Situationen anders zu gestalten.

Ich mag mich gerne Sweety anschließen. Versuch es einfach mal. Gib ihr den Raum, hör ihr zu. Sie hat ein Bedürfnis und das versucht sie mit aller Macht zu erfüllen. Sie macht es nicht, weil sie sich gerne den immer wiederkehrenden Konflikten aussetzt. Jedes Kindliche Verhalten ist sinnvoll. Wir können nur versuchen die Bedingungen so zu verändern, dass sie die Möglichkeit hat sich anders zu verhalten.
Wende dich ihr dabei richtig zu, so dass sie merkt, dass du ganz bei ihr bist. Beende deinen Satz, wende dich ihr zu und dann hör ihr zu. Möchte sie dir kurz etwas sagen, gut. Ist es eine längere Sache dann versuch es mit: "Das interessiert mich sehr. Ich bin grad in einem Gespräch und kann dir nicht so zuhören wie ich gerne möchte. Das finde ich schade. Wie wäre es wenn wir uns gleich zusammen hinsetzen und du erzählst es mir ganz in Ruhe." Nimm sie auch dann ernst, wenn es nur Quatsch ist was sie sagt.
Wenn du mit ihr sprechen möchtest und dein Gesprächspartner weiter redet, ist das eine gute Gelegenheit zu sagen. "Entschuldige, aber ich möchte gerne kurz meiner Tochter zuhören." Das zeigt ihr, dass du sie so behandelst wie andere auch.
Erwarte nicht, dass sich ein Erfolg gleich einstellt. Sie muss sich ja auch erst mal an die neue Situation gewöhnen. Es kann auch sein, dass sie dich am Anfang sehr testet, schauen möchte wie ernst es dir ist und wo deine Geduld zu Ende ist. Werd halt auch mal laut, wenn es dir reicht. Nur weil man auch mal schreit oder alte Pfade beschreitet, heißt das noch lange nicht, dass man gescheitert ist. Solche Situationen können einen sogar noch weiter bringen, da man sie prima darauf hin analysieren kann, was denn jetzt anders war.
Glaub mir, ich bin auch sehr impulsiv und kann dann aus vollem Herzen "Scheiße!" brüllen. Manchmal geh ich auch einfach kurz raus. Wenn ich mal wieder die Beherrschung verloren habe, kommt mein Sohn zu mir und sagt, dass er sich erschreckt hat. Wir reden dann darüber und gut. Schrei ich ihn an, weil es mal wieder zu viel ist, kommt es nicht selten vor, dass er mich einfach anschreit. hoch und schrill, ohne Worte. Und das darf er auch. Meist löst das die Situation ganz gut und wir können beide lachen.

Zita:  s-daumenhoch
Alleine gelassen wird hier kein kind bei einem Wutanfall. Es kann sein, dass ich meinen Sohn ins Zimmer verfrachte, mit den Worten: "Wenn du so sauer bist, dass du mit Sachen schmeißen möchtest, dann ist das ok. Aber schmeiß bitte deine Sachen. Ich möchte nicht, dass meine kaputt gehen." Ich kann mich noch sehr gut erinnern, dass ich das auch gemacht und gebraucht habe um runterzukommen. Ich bleibe dann in seiner Nähe, bzw. gehe ich mal raus, um mich in Sicherheit zu bringen. Die Türe schließen wir nicht. Es kommt allerdings vor, dass er sie selbst schließt. Das geht allerdings nicht bei den richtigen Ausrasten, Da ist das oberste Ziel, ihm beizustehen und zu helfen aus der Situation wieder rauszukommen. Ich möchte meinen Kindern nicht vermitteln, dass sie hier nur erwünscht sind, wenn sie sich richtig benehmen.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: guest1886 am 23. Februar 2015, 16:20:06
Zitat von: Zita78 am 23. Februar 2015, 14:21:17

Zu Badita: ich habe leider keinen richtig tollen Vorschlag! Ich weiß nur, dass ich schon desöfteren Streit mit meinem Mann hatte, weil er auch der Meinung ist, Kinder dürften Erwachsene nicht unterbrechen. Wieso??
Daher: was ist genau das Problem? Stört sie Dich, wenn sie mitredet? Kann man sie nicht einfach miteinbeziehen? Stört es die anderen Kinder, wenn Deine Tochter für sie antwortet? - Dann müssten das auch die Kinder zu ihr sagen!

Zur konkreten Situation:
Wenn Du sagst: "einen Moment, wir müssen gerade was klären" und sie würde warten - wendest Du Dich ihr danach aufmerksam zu und fragst "So, Danke, dass Du kurz gewartet hast! Was wolltest Du erzählen?" und gibst Ihr die Zeit?  :)

ja, ich wende mich ihr zu wenn das gespräch beendet ist, bzw unterbreche es auch gern 1-2x um sie reden zu lassen. ich geh dann auf Augenhöhe und frage, was sie möchte.

ich hab auch kein problem damit, wenn sie mal in ein gespräch hinein etwas fragt, aber nicht im 30 sekunden takt und wenn man sie dann fragt,w as sie möchte kommen Qautschsätze oder "ach nix" oder fragen wie "darf ich aufs klo?"
Ähm, ja darf sie immer.
Selbst meine familie stört sich bereits daran und sagt, man kann mit mer kein vernünftiges gespräch mehr führen weil ich ständig die leute unterbreche und mich Ronja zuwende. und wenn es mal soweit ist, ist es doch definitiv zu viel, oder?

besprechen sich die Erzieherinnen im Kiga kurz ( und sei es nur, das eine sagt, das sie aufs klo geht) mischt ronja sich ein und kommentiert.
Wird eine Frage an alle im Stuhlkreis gestellt, schießt Ronja sofort mit der Antwort raus. ich mein, schön, das sie so schlau ist, aber so hat kein anderes Kind eine chance zu antworten.

Fragt man ein anderes Kind direkt etwas, egal ob im Kiga oder die schwester zu Hause, antwortet Ronja. Selbst als ich gestern meinen Mann fragte, ob er etwas essen möchte, antwortet Ronja für ihn.
Und DAS nervt. :( und da suche ich eine Lösung, das sie versteht, das das nicht geht.

Es geht nicht darum, das sie MAL unterbricht.





Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 23. Februar 2015, 16:37:59
Badita, ich bin sicher, das weiß sie. Und darum ist an der Front auch kaum Lösungspotential. Sie weiß es und tut es trotzdem.
Alles, was ich hier schreibe, zielt darauf ab, aus diesem Dauerzustand (ich hab das schon verstanden) ein MAL zu machen.
Wenn die herkömmlichen Methoden versagen, warum dann eben nicht auch mal neue Wege beschreiten?

So, wie Annakin das beschrieben hat. Wie gesagt, deine Tochter weiß das doch alles. Und tut es trotzdem. Jedem Erwachsenen würdest du doch zugestehen, dass das zwar nervig ist, aber dann sicher was anderes dahintersteckt. Deine Tochter kämpft gerade mit Zähnen und Klauen. Um was, wissen wir nicht. Eine erzwungene Änderung wird das Problem nur verlagern, wenn nicht verschlimmern.
Und was die anderen sagen, ist egal. Für die bist du nicht verantwortlich. Für dein großes Mädchen schon. Nicht für ihre Außenwirkung. Sondern dafür, dass sie heil und ganz ist und weiß, dass sie mit all ihren Macken und Schwächen genau richtig ist wie sie ist.

Wenn sie im Dauersignal dazwischenfunkt und du wendest dich ihr zu... Wie geschieht das? Gezwungen? Unwillig? Genervt? Darauf bedacht, schnell mit dem eigentlich für dich interessanten Gespräch weiterzumachen? Weil wenn ja, dann bräuchtest du auch gar nicht auf sie reagieren. Die Wirkung ist die gleiche. Stell es dir einfach vor, dass jemand so auf dich reagiert.
Dann m u s s sie nach ihrem Verständnis weitermachen. Und mal ihr deine volle und interessierte Aufmerksamkeit zuzuwenden, bringt da auch sicher nichts. Da muss mal eine Konstanz rein.
Und pfeif auf die anderen.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: guest1886 am 23. Februar 2015, 16:58:54
Hier herrscht grad etwas trubel, ich les mir heute abend alles in Ruhe durch und antworte dann.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Zita78 am 23. Februar 2015, 17:16:17
Hast Du denn eine Ahnung, was dahinter stecken könnte?
Ist Ronja in ihren Freundschaften auch so dominant? Wie gehen die anderen Kinder damit um?
Haben die Erzieherinnen denn Tipps?

Zuhause würde ich es vielleicht einmal auf die alberne Weise versuchen:- direkt Ronja fragen, was Dein Mann essen möchte. In Gesprächen mit Verwandten Fragen, die an Dich gerichtet sind an Ronja weiterleiten.
Natürlich nur so weit, wie sie es auch lustig findet!!! sie soll ja nicht vorgeführt werden.
Einfach um ihr bewusst zu machen, wie sehr sie sich einmischt?

In der Situation, wie Du sie beschreibst, wenn Du das Gespräch ständig unterbrichst und dann nur Quatsch kommt, würde ich mich auch ärgern... aber ist es denn für sie auch Quatsch? Will sie einfach, dass Du das Gespräch beendest?
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Coney am 23. Februar 2015, 17:48:50
Huhu,

also ich finde es gibt da kein Allgemeinrezept. Bei Finn fahre ich sehr gut mit der "Methode" aus der Hubs/sweety/Meph Ecke, bei Emma nicht.

Emma ist wahnsinnig vorlaut, sie unterbricht jedes Gespräch eigentlich immer und zwar in einer aggressiven Art, wenn man nicht sofort reagiert, dann wird sie beleidigend, knallt Türen zu und schmeißt Zeug durch die Gegend. Sie wartet sogar oft Situationen ab, wo sie mich mit dem Verhalten ärgern kann (also das sagt sie so, sie findet das lustig). Und da gibt es bei mir sehr wohl Konsequenzen in Form von Bestrafung.

Meine Erwartungshaltung ist an ein 6-jähriges Kind, dass ich oder mein Gegenüber den Satz zu Ende sprechen kann, vor sie dran ist. Oder eben ein wichtiges Telefonat kurz zu Ende führen oder unterbrechen. Geht nicht, wenn Emma das Zimmer betritt, hat sich die Welt sofort um sie zu drehen. Das klingt jetzt hart, aber es ist wirklich so. Wenn Finn ansetzt einen Satz zu sagen, wird er zu 95% sofort von ihr mit einem entnervten "Ohhh Fihiiiinn" unterbrochen - geht gar nicht. In der Schule derbe Probleme, weil sie im Stuhlkreis so gut wie nie ein Kind ausreden lässt. Sie sitzt seit Wochen auf einem Einzelplatz, weil sie dauern die Tischnachbarn bevormundet und denen dann auch das Heft wegreißt um ihnen zu zeigen wie es ihrer Meinung nach richtig geht (und ähnliches).

Punkt Essen ist bei ihr auch so ein Thema, ich wurde schon mehrfach angesprochen von anderen, dass Emma isst wie ein "Schwein"... O-Ton. Und das stimmt. Das ist okay solang man noch ein Kleinkind ist, aber so langsam wäre es schön, wenn das Essen wenigstens teilweise auf dem Teller bleibt. Sie macht das absichtlich und lacht sich darüber kaputt. Bestandteile, die ihr nicht schmecken schmiert sie in ihren Pulli oder sortiert sie auf den Boden aus.

Bitte keine Tipps zu dem Verhalten - wir haben ALLES durch, wir hatten ja wegen diverser Probleme auch lange Hilfe, was viel gebracht hat, aber die Pädagogin sagt, es gibt einfach bestimmte Punkte, die muss Emma ändern WOLLEN und wenn sie es nicht will, können wir da 'nen Kopfstand machen. Ich möchte nur mal vor Augen führen, dass es eben auch solche Kinder gibt. Ich liebe meine Tochter, das brauche ich wohl nicht extra erwähnen, aber wenn wir uns in Interaktion mit anderen Menschen befinden, dann ist es schon so, dass wir auffallen. Sie ist mir meistens nicht peinlich, es ist mein Kind und sie wird sich mit 20 voraussichtlich nicht mehr so benehmen. Aber es ist oft keine Freude. Besonders wenn man immer die Begründung hört, dass sie das bewusst tut, weil sie Spaß dran hat, anderen Streiche zu spielen und sie zu ärgern.

Also erzwinge ich mir manche Dinge mit Strafen und Belohnungssystem - und es funktioniert wunderbar. Sie weiß, mit anständigem Benehmen kann sie sich Dinge erarbeiten und wenn sie voll daneben liegt, ja, dann gibt es halt z. B. ein Filmverbot. Und sie stellt da sehr wohl den Bezug her. Sie sagt dann z. B. auch zu Oma, "ich habe zwei Tage Süßigkeitenverbot, weil ich meiner Freundin das Essen aus der Pausenbox geklaut und aufgegessen habe."

Hier ist der Fall anders gelagert, ich würde dem Verhalten auch erstmal auf den Grund gehen (haben wir schon hinter uns). Aber es gibt halt Kinder, die haben Spaß an schlechtem Benehmen. Mein Vater lacht sich dauernd über Emma kaputt, der findet das wahnsinnig lustig und erzählt immer von sich, weil er genauso war (diese Information war sehr erleuchtend für mich).
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: guest1886 am 23. Februar 2015, 20:59:39
@sweety
ich lese gerade deinen text und versuche nun passend dazu stück für stück zu antworten.
ZitatWenn ich mir vorstelle, dass ich meinem Mann uuuuuuunbedingt was sagen will und er vergattert mch zum Warten, bis er gemütlich sein Gespräch beendet hat... dann wär hier aber flotti mal ein Problemgespräch auf der Agenda ;D
Hmm, also das seh ich anders. Wenn ich nur kurz ne Frage oder anmerkung hab, dann mch ich mich be,merkbar und warte bis mein mann kurz unterbricht.
Aber wenn mir irgendwas einfällt, was ich ihm erzählen will, dann warte ich auch, bis er sein gespräch beendet hat. Ich erwarte das auch von ihm.

Zitatund ehrlich... ich würde dich gerne mal hierher einladen. Ich kann mir schon gut vorstellen, wie sich einige unser Familienleben und das Verhalten meiner Süßen vorstellen ;D
verrückterweise habe ich das Gefühl, das es bei euch wesentlich harmonischer und ruhiger läuft als bei uns oder manch anderem. ich würde aber ehrlich gesagt gern mal Mäuschen bei euch spielen ;)

ZitatDieses abends Zusammensitzen und jeder erzählt der Reihe nach, finde ich superkünstlich. Das wäre für uns alle total unbefriedigend.
Ich, bzw. wir dachten halt, das ist der Beste weg, das jeder erzählen kann und zeit dafür bekommt und das nicht einer irgendwie übersehen wird weil ein anderer sehr lang erzählt hat. Das eben keiner zu kurz kommt oder sich ungerecht behandelt fühlt.

ZitatDein Mädchen hat natürlich "rein technisch" die Möglichkeit, sich zurückzuhalten, ja. Aber offensichtlich k a n n sie es gerade nicht. Da ist was anderes, was gerade stärker ist als der Wunsch nach Harmonie mit den Eltern. Begreifst du das? Diese starke Sicherheit zu strapazieren, weil was anderes gerade n o c h wichtiger ist?
Ja, ich glaub ich versteh das

ZitatAch noch was Badita: ich bin ein ungeduldiger und leicht zu stressender Hitzkopf. Glaubst du ernsthaft, ich würde an unserer Methode festhalten, wenn es strapaziös und anstrengend wäre? Und ellenlanges Gelaber  find ich nur gut, wenn es um Filme geht ;D
Das ist auch gar nicht nötig. Klar reden wir auch über Sachen. Oft und gern. Aber dieses ständige Erklären Erklären Erklären konnten wir drastisch einschränken zu unser aller Erleichterung ;)
ja, aber jetzt kommt bei mir der wahrscheinliche Denkfehler.
Wenn ich doch keine Konsequenzen, strafen, wie auch immer nutze, dann muss ich doch statt dessen erklären und reden und reden und reden.
Du sagst aber, du tust beides nicht. Wie lernen deine Kinder dann was geht und was nicht? Was ist die dritte Variation?
Also irgendwas hab ich irgendwo verpasst.  :-\

@Zita
der Tipp der Erzieherin war die sache mit der gelben und roten Karte. und ich weiß einfach nicht ob ich das gut oder nicht finden soll. bin da sher zwiegespalten.

Ja, sie sit relativ dominant. Wobei....nicht immer. Aber sie übernimmt auch bei ihren freundinnen gerne die Antworten, wenn die Freundin gefragt wird.

und nein, ich habe leider keine ahnung, was dahinter steckt. ich vermnute es geht wirklich um Aufmerksamkeit. Aber ich war immer der Meinung, das sie die bekommt. Wie z.b. beim abendessen darf sie als erster und so lang erzählen bis sie selbst sagt, das sie fertig ist, und trotzdem unterbicht und stört sie danach die erzählungen von uns anderen. Wo ist der fehler? es kann ja nicht sein, das nur sie erzählen darf und sonst niemand. Das wäre wohl nicht sinn der sache.

Aber wenn ich es darauf anlege und sie eben dirket sachen frage, die eigentlich andere beantworten sollten, sage ich ihr damit nicht erst recht, das das toll ist und sie weiter so machen soll? bewirkt das nicht das gegenteil von dem, was ich eigentlich möchte?

Ich vermute sehr, das sie einfach will, das ich das Gespräch beende. Aber habe ich nicht genauso das recht mich mit anderen zu unterhalten wie sie auch? Und wie sie das recht hat mit mir zu reden? Und wenn nunmal der schornsteinfeger vor der Tür steht und mit mir 3 Minuten reden will, muss sie dann zwischen uns tanzen und genau dann fragen ob sie was süßes darf oder ob wir an diesem tag baden?
nein, sie muss es nicht. Und ich glaube auch, das sie das weiß, aber warum macht sie es trotzdem?
Ich werde von ihr keine antwort bekommen, wenn ich sie direkt danach frage. das weiß ich, denn ich habe es oft versucht. Weiß sie überhaupt selbst warum sie so handelt? :-\



Hab eich das jetzt eigentlich richtig verstanden, das zusammengefasst, die Kinder immer reden dürfen sollten und man dafür jedes andere Gespräch -egal mir wem oder über was- sofort nach dem nächsten satz beenden sollte, um den Kindern zu zu hören? denn so klingt es irgenwie.
Aber auch Kinder müssen doch lernen zu warten und ist es nicht respektlos dann allen anderen gegenüber, wenn man sie stehen läßt bzw unterbricht um das Kind anzuhören? irgendwie klingt das danach, das das Kind dann doch lernt, das alle leute ( vor allem die Mama) alles andere stehen und liegen läßt, wenn das Kind piep macht. ob das so gut ist?  :-\ Oder hab ich das jetzt schon wieder falsch verstanden?
Ich bin inzwischen echt komplett durcheinander und hab das gefühl irgendwie doch alles falsch zu machen, von dem ich dachte, es sei richtig.

ach scheiße, (sorry) für alles gibt es Schulungen, prüfungen, vorbereitungen.....nur mit den Kindern muss man sehen, wie man es hinkriegt. Und leider habe ich keine Mutter an die ich mich wenden und Hilfe oder tipps erwarten kann.  :'(
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Nipa am 23. Februar 2015, 21:34:01
Also meine Jungs müssen durchaus warten, denn sie sind beide in einem Alter, dass sie das verstehen können. Allerdings gebe ich beiden das Signal "ich habe gesehen, dass Du etwas willst", das reicht manchmal als kurzes "moment bitte " oder also "ich unterhalte mich gerade, warte bitte kurz".
Nur muss ich dann eben nicht eine 2stündige Unterhaltung ohne Pause führen. Nach einem Punkt in der Unterhaltung sage ich dann schon zum Gegenüber "moment bitte" und höre mir an, was mein Sohn will. Oft sind es ja auch kleine Dinge wie "darf ich schon mal raus in den Garten?" oder ähnliches.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: zuz am 23. Februar 2015, 23:21:33
Hab jetzt nicht alles gelesen. Prinzipiell finde ich ja, wir Erwachsenen labern viel zu viel. Zumindest bin ich so jemand  s-:) Und ich kann nicht erwarten, wenn ich 10 Min rede (mit meinem Mann z.B.), dass meine Kinder so lange ruhig sind. Aber ich bringe ihnen bei, sich bemerkbar zu machen, z.B. indem sie sagen: Darf ich auch mal was sagen? Wenn ich telefoniere, dürfen sie mich antippen. Wie glaub Nipa schrieb, reicht es oft, dass sie wissen, ich habe bemerkt, dass sie was sagen wollen.
Und je nachdem reagiere ich dann auch recht schnell. Sprich, wenn ich weiß, das Telefonat dauert wirklich nur 2 Min, dann müssen sie warten. WEnn ich aber mit ner Freundin vorhab ne Stunde zu ratschen, dann unterbrech ich kurz das GEspräch. Wenn ich mit meinem Mann rede, dann bring ich den Gedanken zu Ende und lass sie dann zu Wort kommen. Das funktioniert hier meist recht gut. Also ja, wir müssen sie schon immer wieder darauf hinweisen, dass es so laufen soll, aber dann klappt es.

Anstrengender finde ich das "alle reden gleichzeitig". Manche mögen das gemütlich finden, mich stresst das, weil ich jedem gerecht werden will. Normalerweise unterbreche ich dann und sage, dass ich nur einem zuhören kann, sie sollen sich einigen, wer anfängt. Klappt das nicht, frage ich, wer dem anderen den Vortritt lassen will. Das funktioniert recht gut.

Mir persönlich wäre das mit den Karten zu umständlich, auch wenn ich die Idee an sich nicht schlecht finde.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 24. Februar 2015, 07:38:44
Badita, kurz gefasst, ja. Nicht alle Kinder sollten das immer dürfen, das Reden, wann immer sie wollen. Aber deine Tochter sollte es jetzt dürfen. Es ist offensichtlich das, was sie im Moment braucht und ich würde ihr das ohne Wenn und Aber geben.

Wie lernen unsere Kinder? Durchs Leben. Natürlich erklären wir auch Dinge. Oder sagen "So hätten wir das gerne". Das ist doch normal. Aber dieses ellenlange Labern gibt es hier kaum, weil die Kinder ja s e h e n, wie wir leben. Und sie leben wie wir. Es gibt hier keine Regeln, die für Kinder und Erwachsene verschieden sind. Was für uns gilt, gilt auch für sie. Wenn es Schwierigkeiten gibt (und die gibt es ;D), dann reden wir. Aber die Kinder gleichberechtigt mit. Und sie bringen auch ihre Ideen mit ein, wie wir das lösen können. Oftmals haben sie da viel bessere Ideen als wir :)

Was sagt denn deine Tochter zu der Chose? Also nicht zu den Gründen, aber was hat sie denn für Ideen, wie man damit umgehen kann?
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 24. Februar 2015, 07:43:14
Zu dem, was du ihr damit "sagst" : nein, du sagst ihr damit nicht, dass das supertoll ist. Du sagst ihrcdamit, dass du ihre Not siehst und ihr helfen willst. Stell dir vor, du bist hungrig und wirst nicht in die Küche gelassen. Wenn man dich dann nach Tagen doch reinlässt, dann wütest du zwar wahrscheinlich erstmal wie ein Wildschwein durchs Gelände, aber nicht für immer. Nur bis der Hunger gestillt ist ;)
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 24. Februar 2015, 08:04:48
Zu "Wie lernen die Kinder sowas bei mir?" schreib ich dir nachher mal eine PN, wenn ich darf, ja?
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schwarzesgiftal am 24. Februar 2015, 08:06:39
Also sorry aber ich bin der Meinung, nein, ich denke einfach dass auch Kinder schaffen sollten mal kurz zu warten.. es ist ja nicht so dass es ewig warten soll, aber wenn ich gerade am reden bin und es fällt mir ins Gespräch mit wem auch immer, dann sag ich durchaus mal moment jetzt reden wir grad, warte bitte. Ich fänd es meinem Gegenüber, egal ob am Telefon oder so total unhöflich gegenüber wenn ich das Gespräch unterbreche um mir erst den Vortrag vom Kind anzuhören.
Also, es ist wirklich nicht so dass hier einem Kind nicht zugehört werden würde, aber ich find dass auch Kinder lernen sollten dass man sich in der Allgemeinheit an wichtige Regeln zu halten hat.
Soooo wichtig und so brisant sind die Sachen die ihnen einfallen meistens nicht, dass man unbedingt sofort alles andere an Gesprächen stoppt und seinem Kind zuhört.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: guest1886 am 24. Februar 2015, 08:28:36
Zitat von: Sweety am 24. Februar 2015, 08:04:48
Zu "Wie lernen die Kinder sowas bei mir?" schreib ich dir nachher mal eine PN, wenn ich darf, ja?
Ja klar, gerne :)
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 24. Februar 2015, 08:33:29
Giftal, aber Baditas Kind schafft es ja offensichtlich im Moment nicht. Da kann man natürlich vergnügt versuchen, ein totes Pferd zu reiten und sagen "Aber sie muss es ja können". Nur bringt dieser Ansatz Badita ja seit geraumer Zeit nicht voran. Und bevor ich vor einer Situation kapituliere oder grottendumm ewig weiter feststelle, dass die Situation eigentlich nicht existieren dürfte, geh ich lieber neue Wege.
Ich habe aber auch nicht so ein grauenhaftes Kinderbild wie du.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schwarzesgiftal am 24. Februar 2015, 09:03:25
Was hat das mit nem grauenhaften Kinderbild zu tun... also jedem das seine aber wenn ich das so handhaben würde, dann könnt ich keine normalen Gespräche mehr führen mit allen anderen ausser meiner Tochter...

Und wie gesagt meine Tochter is genauso, und das hat aber nichts mit nicht können zu tun sondern sie plappert einfach drauf los. Deswegen eben, wenn sie nicht hört dann schick ich sie aus dem Zimmer, kann mancher jetzt böse finden, aber nicht nur meine Kinder haben Bedürfnisse, sondern wir als Eltern auch. Und da lass ich mir sicher nicht von meinen Kindern vorschreiben wann ich mit wem Gespräche führe und wann nicht. Und nein das hat auch nichts mit ich höre meinem Kind nicht zu, zu tun. Ich höre ihnen zu wann immer sie mir was erzählen wollen, nur manchmal müssen sie halt einfach warten.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Annakin am 24. Februar 2015, 09:37:09
Ich kann mich hier mal wieder vollumfänglich Sweety anschließen. Sie kann es nicht. Und wäre sie nur ein Plappermaul, dass man mal in die Schranken weisen muss, dann bin ich mir sicher, dass sie das Verhalten im Kiga schon eingestellt hätte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sie dort nicht konsequent darauf hinweisen oder sanktionieren.
Wenn ein Kind darauf reagiert, dass ich es rausschicke, dann ist das Problem wohl nicht so groß. Wenn das funktioniert, bitte. Mein Weg wäre es nicht, aber in manchen Familien mag es so gut funktionieren. Wenn ich mich hier zuhause gestört fühle, dann gehe ich in ein anderes Zimmer und nehme mir die Ruhe. Ist das nicht möglich, z.B. weil wir mit Besuch im Wohnzimmer sitzen, dann frage ich ihn ob er nicht ein wenig im Zimmer spielen mag oder ob er sich etwas zu spielen herholen möchte. Ist er damit nicht zufrieden, beziehe ich ihn ein, nehme ihn auf den Schoß, lasse ihn Getränke auffüllen. Es geht den Kindern oft nicht ums reden sonders ums wahrgenommen werden. Wenn mir das bewusst ist, kann ich das Bedürfnis erfüllen, ohne dass sich alles um das Kind dreht.
Klar müssen Kinder gewisse Dinge irgendwann können. Vieles ist irgendwann einfach da, bei manchem brauchen sie Unterstützung. Manchmal eben auf unkonventionelle Weise.

Badita, ich hatte gestern einen langen Beitrag geschrieben und dann war er weg. :P
Ich würde auch eine Weile versuchen Ronja zu fragen. "Was denkst du Ronja, möchte Papa etwas essen?" "Frag ihn mal ob du Recht hättest." So erreichst du, dass sie sich die andere Person auch wahrnimmt und wahrscheinlich wird sie sich Mühe geben, sich in die Person hineinzuversetzen. Sie schult ihr Empathievermögen und wenn das steigt, kann sie vielleicht auch leichter merken, dass es andere verletzen kann, wenn man sie immer übergeht.
Es hat auch noch zwei weitere entscheidende Vorteile:
Du sparst Nerven und sie verhält sich richtig, sodass du sie nicht wieder zurecht weisen musst. Auch bei Ronja werden so negative Gefühle reduziert.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: guest1886 am 24. Februar 2015, 10:46:25
@annakin
ich werd es versuchen. Wir werden es versuchen. Aber ich vermute, es wird ne weile dauern um zu sehen, was es bringt. aber warum nicht.
Die Idee, sie anderweitig dann mit ein zu beziehen ist vielleicht gar nicht mal schlecht.


In einer gewissen weise kann ich schwarzesGiftal aber auch verstehen. Denn ehrlich gesagt geht es mir auch so, das ich einfach mal ein Gespräch mit jemanden führen möchte, ohne alle 3 minuten zu unterbechen, weil mein Kind es möchte. es kann ja nicht sinn der sache sein, das ich mich und meine Kontakte oder was auch immer zu 100% ausblende und nur nach dem Kind springe. ich bin auch mensch und möchte- auch wenn die Kinder da sind- auch mal 5 minuten etwas tun, was ich möchte und nicht was die Kinder möchten. ich weiß nicht wie ich es genau ausdrücken soll. Aber ich hoffe man versteht was ich meine. Klar stellt man seine eigenen bedürfnisse bis zu einem Gewissen grad zurück, das ist ganz natürlich und normal. aber eben nicht zu 100%
ich denke auch, das Kinder in diesem Alter in der Lage sein sollten zu warten, bis sie dran sind. wenn es sich nur um ein paar sätze oder auch mal minuten handelt und wenn ich darüber nachdenke kann sie es auch ab und zu, aber oft eben nicht.

ich werde das auf jeden fall mal ausprobieren und ich bin gespannt auf sweetys PN, denn ihre art die Dinge zu sehen finde ich sehr interessant. :)


Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Meph am 24. Februar 2015, 10:50:08
Ähm. ich stelle meine eigenen bedürfnisse da garnicht zurück. Ich bin nämlich mit meinem Kind gleichwertig und gleichberechtigt.
Ich kann ihm also sehr sehr wohl aufzeigen, wie es mir gerade mit der situation geht ohne es abzuwerten.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 24. Februar 2015, 10:52:06
Zitat von: Meph am 24. Februar 2015, 10:50:08
Ähm. ich stelle meine eigenen bedürfnisse da garnicht zurück. Ich bin nämlich mit meinem Kind gleichwertig und gleichberechtigt.
Ich kann ihm also sehr sehr wohl aufzeigen, wie es mir gerade mit der situation geht ohne es abzuwerten.

s-yes
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: guest1886 am 24. Februar 2015, 11:03:30
ich will auch gar nicht sagen, das man es abwerten würde. Ohje es geht so schnell das man falsch verstanden wird, wenn man schreibt.
Und ich sag ja, ich lerne noch und bin dankbar für Infos.
Aber in meinem Kopf sieht es derzueit ungefähr so aus:

Egal wann oder mit wem ich rede, es ist okay, wenn das Kind sich "einmischt" ich werde jegliches Gespräch, egal mit wem, ob wichtig oder nicht, nach beenden des Satzes unterbechen, mich beim Gesprächspartzner entschuldigen und mich dem Kind zuwenden und es erzählen lassen, bis es fertig ist und zufrieden. Erst dann führe ich mein gespräch weiter.

Wäre es aber so, dann hieße das doch, mein kind hat das Recht zu äußern was es äußern möchte, egal was und wo. Ich hingegen muss mein Bedürfniss mit jemanden zu reden ( selbst wenn es noch so wichtig ist in dem Moment) komplett ausblenden und kann Gespräche nur führen wenn die Kinder im Kiga oder im Bett sind.

das war jetzt mal ziemlich überzogen dargestellt!
Das es SO ja eigentlich gar nicht sein KANN und wohl auch bei keinem ist und mein Kopf da wahrscheinlich einen ziemlich Irrweg beschreitet sehe ich auch.  :)

Und jetzt sagt mir bitte nicht, das es eben genau so doch ist.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: nika80 am 24. Februar 2015, 11:04:33
Zitat von: Badita am 23. Februar 2015, 20:59:39
Hab eich das jetzt eigentlich richtig verstanden, das zusammengefasst, die Kinder immer reden dürfen sollten und man dafür jedes andere Gespräch -egal mir wem oder über was- sofort nach dem nächsten satz beenden sollte, um den Kindern zu zu hören? denn so klingt es irgenwie.
Aber auch Kinder müssen doch lernen zu warten und ist es nicht respektlos dann allen anderen gegenüber, wenn man sie stehen läßt bzw unterbricht um das Kind anzuhören? irgendwie klingt das danach, das das Kind dann doch lernt, das alle leute ( vor allem die Mama) alles andere stehen und liegen läßt, wenn das Kind piep macht. ob das so gut ist?  :-\ Oder hab ich das jetzt schon wieder falsch verstanden?
Ich bin inzwischen echt komplett durcheinander und hab das gefühl irgendwie doch alles falsch zu machen, von dem ich dachte, es sei richtig.

Ich hab jetzt nicht mehre alle Beiträge gelesen Badita, nur noch deine und möchte darauf kurz eingehen, denn du klingst wirklich verzweifelt.
Zunächst einmal: Ich versteh dich total! Ich bin absolut deiner Meinung, dass wir Erwachsene das Recht haben, uns, genau wie die Kinder, auch mal in Ruhe unterhalten zu dürfen. Und das auch länger als eine Minute und mehrmals am Tag. Und wenn ich ein Kind hätte, das anfangen würde, diese Gespräche ab und an zu stören, wäre ich vermutlich genauso vorgegangen wie du. Anfangs hätte ich mich ihm zugewendet, hätte mein Gespräch unterbrochen, wäre auf das Kind eingegangen... Das immer und immer wieder... Ich merke das Kind unterbricht mich immer häufiger... Das ist noch okay, ich gehe trotzdem darauf ein.... (Es ist bestimmt nur ein Phase, die geht vorbei...) Es häuft sich immer mehr... Langsam werde ich genervt, sage zu dem Kind es soll bitte kurz warten bis ich fertig bin... Das Dazwischenreden wird trotzdem immer mehr, das Kind beginnt auch noch für andere Personen zu antworten und drängelt sich bei Gesprächen eigentlich immer dazwischen.... Ich fühle mich nicht mehr wohl dabei... Ich beginne Regeln für das Gespräch z.B. beim gemeinsamen Abendessen einzuführen... Alle sprechen nun nacheinander... Klappt auch nicht... FRUST
So. Du hast nichts falsch gemacht aus meiner Sicht. Du hast vollkommen logisch gehandelt. Aber jetzt bist du nunmal an einer Stelle, wo du nicht weiterkommst. Alle Versuche, deine Tochter zu bändigen, helfen nichts. Nun ist es an der Zeit etwas anderes auszuprobieren. Etwas womit deine Tochter nicht rechnet. Etwas das ihr hilft, aus diesem Verhalten wieder raus zu kommen. Und da hast du jetzt eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder deine Tochter total zu ignorieren, wenn sie dazwischen plappert (was vermutlich für noch mehr Frust bei euch beiden führen wird und im schlimmsten Fall wird deine Tochter nach ein paar Tagen gar nichts mehr sagen, weil sie ja eh niemand hört) oder aber du nimmst sie 100%ig wahr. Probier das doch einfach mal für ein paar Tage. Was hast du denn zu verlieren? Eine Woche, in der es so weitergelaufen wäre wie bisher oder in der sich etwas ändern kann! Überschütte sie mit deiner Aufmerksamkeit. Laber sie zu!!!! Frag sie ALLES! Zieh sie in jedes Gespräch mit ein! Lass sie ans Telefon gehen wenn deine Freundin anruft ;) Frag sie was die kleine Schwester wohl antworten wird wenn du sie gleich etwas fragst. Lass sie erzählen. Alles. Soviel bis ihr nichts mehr einfällt. Frag sie Sachen auf die sie keine Antwort weiß. Und dann lacht zusammen darüber. Stell sie nicht bloß, versuch das ganze als Experiment zu sehen, nur für ein paar Tage. Versuch locker zu werden dabei, das Ganze humorvoll zu nehmen. Lass  sie soviel erzählen, bis sie irgendwann froh sein wird wenn sie einfach mal wieder zuhören darf :) Gib ihr (ich hab jetzt Sweetys Beitrag noch gelesen) soviel "zu essen" bis sie platzt! Und nochmal, versucht zusammen zu lachen, nicht gekünstelt, sondern echt. Wenn sie dich m Gepräch unterbricht, heb sie hoch, ruf "Halt! Meine Prinzessin muss mir jetzt ganz dringend etwas ganz wichtiges sagen!!!!! Schieß los, was gibt es denn so supersupersuperwichtiges??" Und wenn sie dann fragt: "Geh ich heut in die Badwanne?" Sag "Jaaaaaaaa!!!! Du stinkst wie ein kleines Wildschwein!!! Schau dir mal deine Finger an, alle schmutzig! Und dein Ohr...bääääh!!!! Natürlich musst du heute in die Wanne!!!!" (Vielleicht probierst du das am Wochenende, damit sie sich im Kindergarten nicht für bekloppt erklären ;D)
Verstehst du was ich sagen möchte?? Du hast so vieles schon probiert und nichts falsch gemacht. Jetzt probier mal was Neues!
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 24. Februar 2015, 11:14:17
Nika :D :D
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Annakin am 24. Februar 2015, 11:17:54
Nika: So ein toller Beitrag!  s-daumenhoch s-daumenhoch s-daumenhoch
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Zita78 am 24. Februar 2015, 11:23:06
Super!!!!  ;D
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: nika80 am 24. Februar 2015, 11:24:58
hab noch was vergessen:

... und wenn du das lang genug durchhälst, ich garantier dir, es wird der Tag kommen, an dem es an der Tür klingelt, Besuch kommt und sie euch ängstlich aus den Augenwinkeln beobachtet und sich nur wünscht, NICHT ins Gespräch miteinbezogen, sondern in Ruhe weiterspielen zu dürfen ;D
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 24. Februar 2015, 12:12:28
Ach, du hast das so schön formuliert, was ich ellenlang und ausufernd NICHT auf den Punkt gebracht habe ;D ;D

Aber - vielleicht kann man daran sehen, welche Wirkung solche ewigen Labereien und Erklärereien haben ;)
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: nika80 am 24. Februar 2015, 12:31:35
danke sweety  :) (und annakin und zita :-*)
dafür kannst du immer alles schön pädagogisch begründen und deine Beiträge sind struktiriert und durchdacht. das ist nicht so mein ding. ich handle lieber ausm bauch raus und schreib wild drauflos ;D
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: guest1886 am 24. Februar 2015, 21:07:43
@Nika
ich glaube, ich liebe dich!  ;D
Dein beitrag ist wirklich der Hammer. und du hast mich und meine gefühle komplett auf den Punkt gebracht, Aber sowas von!!! Danke.
Und danke für deine Anregungen. ich musste lachen beim lesen. es hat spaß gemacht es zu lesen und ich konnte jetzt eigentlich schon das erst verdutzte dann lachende gesicht von Ronja sehen. :D
ich probiere das gerne, sehr gerne aus.

Nur gibt es da einen haken: Mein Mann..... der ist zur zeit krank geschrieben und dadurch allein schon schnell genervt und gereizt. das wird noch diskussionen geben..... :-\
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: guest1886 am 24. Februar 2015, 22:00:41
Zitat von: nika80 am 24. Februar 2015, 11:24:58
hab noch was vergessen:

... und wenn du das lang genug durchhälst, ich garantier dir, es wird der Tag kommen, an dem es an der Tür klingelt, Besuch kommt und sie euch ängstlich aus den Augenwinkeln beobachtet und sich nur wünscht, NICHT ins Gespräch miteinbezogen, sondern in Ruhe weiterspielen zu dürfen ;D

;D was für eine utopische Vorstellung.
Aber ich glaube, bis es soweit wäre wird keiner mehr kommen, weil alle genervt davon sind, das ich sie alle immer mitten im text stehen lasse und mich um Ronja kümmer.  ;) :P
Meinem Mann hab ich deinen text gerade gezeigt und er meint, das wir damit wahrscheinlich eher das gegenteil erreichen werden. Nämlich das sie sich dann daran gewöhnt immer und überall der wichtigste zu sein und dann noch viel mehr probleme hat sich zurück zu halten.
Hmm....jetzt bin ich verunsichert.....darf sie dann wirklich immer und überall unterbrechen? beim telefonat mit dem Chef? Beim Gespräch an der Tür mit einem versicherungsmensch, oder mit meiner Großmutter, die extrem viel Wert auf Gute Manieren und Anstand legt.....einfach immer? mein Mann hat mich da echt etwas ins Grübeln gebracht. Was ist denn jetzt richtig?

Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Annakin am 24. Februar 2015, 22:31:01
Ich würde sagen ja, darf sie. Ist es wirklich absolut wichtig und du kannst eine Störung nicht gebrauchen, versuche es so zu legen, dass sie nicht dabei ist. Wahrscheinlich wird sie aber schon nach kurzer Zeit eine Ausnahme akzeptieren können. Auf die Oma würde ich ja glatt mal pfeifen.
Glaubst du ehrlich, wenn du es so durchziehst wie Nika schrieb, dass deine Tochter das durchhält? Ich denke eher, dass sie irgendwann wirklich satt ist. Außerdem, deine Tochter stört die Gespräche doch jetzt auch. Der einzige Unterschied wird sein, dass du dich ihr nicht zuwendest um sie zu ermahnen, sondern um dich ihr zuzuwenden. Und ihr somit keine negative Stimmung aufkommen lässt, du nicht genervt bist.
Es ist so, dass diesem Umgang mit unseren Kindern wie wir und viele andere ihn leben, eine Vorstellung der Kinder zu Grunde liegt, die uns diesen Umgang ermöglicht. Wenn ich davon ausgehe, dass mein Kind jede Möglichkeit nutzen wird um zu stören, Unruhe zu stiften und seine Interessen über die aller anderen zu stellen, ist es schwer den Kindern das nötige Vertrauen und die Freiheit entgegen zu bringen.
Ich, wir glauben fest daran, dass Kinder gerne liebevoll, zuvorkommend, hilfsbereit sind sowie die Bedürfnisse ihrer Mitmenschen sehr genau wahrnehmen und gegen ihre eigenen, konkurrierenden abwägen können. Und nicht automatisch ihren eigenen den Vorzug geben. Das setzt aber voraus, dass die Bedingungen dem Kind ein solches Verhalten ermöglichen und (ganz wichtig!) sie erleben, dass ihre Bedürfnisse wahrgenommen, gewertschätzt (nicht das richtige Wort, aber ich habe grad Schwierigkeiten es auszudrücken) und auch erfüllt werden. Und damit meine ich nicht das Bedürfnis nach Süßigkeiten oder mehr Spielzeug, sondern echte Bedürfnisse wie das nach Zuneigung, Nähe, Sicherheit...

Versuch es. Wenn es nicht funktioniert, dann sucht nach anderen Wegen. So wie du es beschreibst kann es doch nicht schlimmer, sondern nur besser werden.

Edit: Nur ein paar kleine Fehler im Satzbau behoben.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Fliegenpilz am 25. Februar 2015, 07:19:29
Badita,
wer von euch beiden übernimmt den Großteil der Erziehungsarbeit? Du oder dein Mann? Wenn du es bist, dann gehe du den Weg den du jetzt gerade für angemessen, richtig und versuchbar hältst. Wenn er es ist, dann chill dich auf die Couch und lasse ihn die Sache regeln :D

Ehrlich, ich bin wirklich für Gleichberechtigung bzgl. Kindererziehung, aber ich verbringe wesentlich mehr Zeit mit den Kindern als mein Mann und wenn er dann meint am Wochenende einen komplett anderen Erziehungsstil fahren zu müssen bzw. zu wollen, dann darf er auch gerne die Woche und die Konsequenzen daraus übernehmen :P
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: nika80 am 25. Februar 2015, 08:01:57
Zitat von: Christiane am 25. Februar 2015, 07:19:29
Badita,
wer von euch beiden übernimmt den Großteil der Erziehungsarbeit? Du oder dein Mann? Wenn du es bist, dann gehe du den Weg den du jetzt gerade für angemessen, richtig und versuchbar hältst. Wenn er es ist, dann chill dich auf die Couch und lasse ihn die Sache regeln :D

kann ich genau so unterschreiben s-yes

Zitat von: Badita am 24. Februar 2015, 22:00:41
Meinem Mann hab ich deinen text gerade gezeigt und er meint, das wir damit wahrscheinlich eher das gegenteil erreichen werden. Nämlich das sie sich dann daran gewöhnt immer und überall der wichtigste zu sein und dann noch viel mehr probleme hat sich zurück zu halten.

Badita, welche Nascherei magst du so richtig gerne?? Nehmen wir mal an es sind Toffifees. Stell dir vor mitten im Wohnzimmer auf eurem Tisch steht eine meeeeeegaaaaapackung mit 5000 Toffifees. Du gehst jeden Tag hunderte mal dran vorbei und - klar, ab und zu nimmst du dir eins raus und isst es. Manchmal sogar vor dem Essen oder abends noch nach dem Zähneputzen.... sie stehen da so rum und du kannst einfach nicht anders. Am liebsten würdest du mal so richtig reinlangen, aber dafür haben sie zu viele Kalorien und das macht man ja auch nicht ;) Die Toffifee-Kiste steht da jeden Tag....
Eines Tages kommst du morgens Ins Wohnzimmer und da steht ein kleines grinsendes Männchen neben den Toffifees. Das sagt dir: "Badita, greif zu! Heute darfst du soviele Toffifees essen, bis du platzt! Die haben heut keine Kalorien ;) Greif zu! Komm nimm dir gleich zwanzig zum Frühstück!" "WOW!" denkst du dir, "keine Kalorien und ich darf so viele essen wie ich mag, GEIL!" Du machst dir nen großen Milchkaffe und isst 20 Toffifees dazu. Dann fängst du an die Wäsche zu machen. Aber das Männchen kommt hinter dir her. "Ach komm Badita, nimm dir noch ein paar Toffifees mit!" "Okay, warum nicht" denkst du dir und nimmst noch drei. So geht das den ganzen Tag. Das kleine Männchen läuft STÄNDIG hinter dir her und versucht dir Toffifees anzudrehen... Morgens mittags abends egal was du machst, den ganzen Tag stopfst du Toffifees in dich rein...
Ich kürz jetzt mal ab... Am nächsten Tag steht die Kiste immer noch da aber das kleine Männchen ist weg. Wie groß schätzt du dein Verlangen nach Toffifees an diesem nächsten Tag ein...? Glaubst du ernsthaft, nur weil du dicht jetzt einen Tag lang ausschließlich davon ernähren hast dürfen, dass du ab sofort immer NUR NOCH Toffifees essen möchtest? Weil du gelernt hast, es ist okay die zu essen?
Oder ist es wahrscheinlicher, dass du erstmal so Toffifee-satt bist, dass du dich freust, dass das kleine Männchen wieder weg ist und du die Dinger nicht mehr essen musst? ;)
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 25. Februar 2015, 08:21:38
Badita und welche Grundlage außer "Ist halt so, weil ich mir das so denke" hat dein Mann? Welche innere Logik steckt dahinter?
Hast du meine Nachricht gelesen?
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 25. Februar 2015, 08:22:42
Ansonsten bin ich hier bei Annakin und Christiane.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 25. Februar 2015, 08:38:23
Ach so und klar gewöhnt sich deine Tochter dann daran, dass sie darf. Sie s o l l sich daran gewöhnen, dass sie darf. Wenigstens an einem Ort. Damit sie irgendwann nicht mehr das, Gefühl hat, dass sie muss.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schwarzesgiftal am 25. Februar 2015, 09:40:32
Ich würds allerdings auch so sehen.. wenn ich dann ständig die Gespräche fürs Kind unterbreche usw.. dass sie sich dran gewöhnen würde und dann erstrecht drauf bestehen würde dass es weiterhin so läuft...

aber naja im endeffekt muss es jeder selbst wissen.. ich denk es funktioniert ja auch ned bei jedem kind alles gleich :D
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 25. Februar 2015, 09:49:00
Naja Giftal, da bin ich dir um einiges voraus, einfach weil ich mit einem sehr anspruchsvollen Kind schon in der Lage war und wir es genau so in den Griff gekriegt habe. Und auch andere Dinge, die mich bis ans Limit getrieben haben. Und es funktioniert ja. Ja, mag sein, dass es nicht immer und bei jedem Kind gleich gut wirkt. Aber aus eigener Erfahrung und Beobachtung bei anderen kann ich jetzt sagen, dass es oft genug klappt, dass man dem doch wenigstens eine Chance geben kann oder? Ich rede ja nicht von Dingen, bei denen ich mir mögliche Folgen denke, sondern ich habe sie gesehen und selbst erfahren.
Und mit Verlaub - aber "jetzt erst recht"... das ist doch der Status, der schon existiert oder täusche ich mich?
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schwarzesgiftal am 25. Februar 2015, 09:59:36
Wie gesagt ich hätte da die Befürchtung dass es so wäre.. (anhand von den Erfahrungen die ich z.b. mit meiner Tochter gemacht habe) die würde definitiv den Spiess umdrehen und sich fühlen als wär sie jetzt der Mittelpunkt der Welt... .
Von dem her find ichs schon bisschen überzogen von " ich bin dir dir um einiges voraus..." zu reden.
Also weiss nicht wie ich das nun auffassen sollte.. aber naja... lassen wir das mal dahingestellt...

Wie gesagt, es mag sein dass es bei manchen Kindern klappt, aber eben nicht bei allen.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 25. Februar 2015, 10:08:11
Giftal, mit dir voraus ist folgendes gemeint: du hast eine Befürchtung. Ich bin dir da einfach eine Erfahrung voraus, weil ich mich dem schon in der Praxis gestellt habe. Bei dir ist das reine Theorie. Das ist nicht schlimm. Ich hab zu vielen Dingen auch nur theoretisches beizusteuern. Bei diesem aber nicht. Bei diesem hab ich das Gebiet der reinen Theorie verlassen und den Sprung gewagt. Damit hab ich zum Thema mehr beizusteuern als Befürchtungen, die nur auf dem basieren, was ich denke. Ich habe es bei anderen gesehen und ich habe es selbst erlebt. Und die Befürchtung hält der Praxis da einfach nicht stand. That's all.
Ich würde aber bei etwas, was ich gar nicht selbst erlebt habe, nie zu jemandem, der es eben doch erlebt hat, sagen "Also das kann gar nicht gehen, weil ich da 'ne Befürchtung habe", wenn vor mir jemand steht, bei dem es offensichtlich doch geht. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich dazu sagen soll. Was ist das denn für eine Geisteshaltung bitte? ???
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schwarzesgiftal am 25. Februar 2015, 10:11:07
 ;D jetzt gehts aber langsam los, ich kenn mein kind doch wohl besser als du und ich weiss wie sie auf so ein kasperletheater reagieren würde.. es is ja schön und gut wenn du da andere erfahrungen gemacht hast.. aber dennoch kann ich sagen was ich befürchten würde, da ich WEISS dass meine tochter auf dieses so reagieren würde...

Meine Geisteshaltung ist schon ganz ok so wie sie ist nur keine Sorge ...
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Annakin am 25. Februar 2015, 10:20:23
 Wenn es Kasperletheater ist, kann es nicht funktionieren. Denn dann macht man etwas ganz Grundlegendes falsch.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schwarzesgiftal am 25. Februar 2015, 10:23:16
Zitat von: Annakin am 25. Februar 2015, 10:20:23
Wenn es Kasperletheater ist, kann es nicht funktionieren. Denn dann macht man etwas ganz Grundlegendes falsch.

Ich rede von dem Gespräch sofort unterbrechen, an die Tür gehen lassen, ans Telefon usw.. das is für mich Kasperletheater
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: bine mit josy am 25. Februar 2015, 10:25:01
Huhu

also mein Kind reagiert dann genauso, das es eben dann immer so ist.  Manches davon probiert, manches davon nicht probiert.

Dennoch kenne ich das Wesen meines Kindes, und weiß wie es wann wo reagiert, ohne das ich manches ausprobieren muss.

Ob es nun in dem Fall der fragenden Person auch so ist, weiß ich nicht.

Dennoch habe ich den gleichen Gedanken wie der Mann.

Zumal, wenn es nicht klappt, was ist dann... zurückrudern auf konsequent, weiter im Mittelpunkt stehen lassen, für Jahre... das Kind ist doch verwirrt wenn ich immer irgendwie anders reagiere, auf gleiche Situationen...

lg Bine





Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Annakin am 25. Februar 2015, 10:44:06
Zitat von: schwarzesgiftal am 25. Februar 2015, 10:23:16
Zitat von: Annakin am 25. Februar 2015, 10:20:23
Wenn es Kasperletheater ist, kann es nicht funktionieren. Denn dann macht man etwas ganz Grundlegendes falsch.

Ich rede von dem Gespräch sofort unterbrechen, an die Tür gehen lassen, ans Telefon usw.. das is für mich Kasperletheater

Das kommt immer darauf an, wie man dazu steht. Kasperletheater ist für mich Spaß und ein wenig Lächerlichkeit und Spott. Zumindest gekünstelt. Was wir Badita vorschlagen meinen wir sehr ernst. Klar soll da Humor bei sein. Aber mit gekünsteltem Verhalten und sich lustig machen hat das nichts zu tun.
Wenn ich daran denke, wie Badita mit ihrer Tochter umgeht, die Situationen die Nika geschildert hat, da wird mir warm ums Herz. Wie schön muss es für Ronja sein. Und welche Freude kann es für Badita bedeuten, die doch oft genervt ist und frustriert. Da lohnt es sich doch das auszuprobieren. Ich sehe  das Problem ehrlich nicht.
Das liegt vielleicht auch daran, dass ich meine Kinder ganz anders sehe. Ich mag euch nichts unterstellen, ich kenne euch ja gar nicht. Aber nie im Leben würde ich vermuten, dass meine Kinder mir den Arm abreißen, wenn ich ihnen den kleinen Finger reiche.

Hier bei uns zuhause Leben vier Menschen. Zwei große und zwei kleine. Und wir leben alle gleichberechtigt miteinander. Meine Kinder müssen nicht hören. Sie müssen nicht machen was ich sage. Und sie machen es trotzdem. Weil sie sehen, dass auch wir hören. Weil sie verstehen, dass wir das beste für sie tun. Und weil sie sich ihren Raum hier nicht erkämpfen müssen. Klar gibt es auch Konflikte und Situationen in denen ich denke: Warum kannst du nicht einfach tun was ich sage? Aber ich möchte gar keine Kinder haben die tun was man ihnen sagt. Und das bedeutet eben, dass sie auch nicht tun was ich sage.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 25. Februar 2015, 10:50:39
Annakin, ich hab grad Herzchen in den Augen.

Hier ist es genauso. Absolut genauso.

Unsere Kinder sind keine kleinen Wilden, die zwangssozialisiert werden müssen, damit sie später nicht zu Parias werden.

Und hier käme auch niemand auf die Idee, die Kinder so abzuwerten und zu sagen, ach, was die Zwerge zu sagen haben, ist ja eh nicht so dringlich und wichtig, die können auch warten.

Wieso ist das unwichtiger als dass Kollege XY heute zur allgemeinen Erheiterung der Aktenstapel umgekippt ist? Oder dass Oma Hiltrud ein Päckchen mit neuen Kinderklamotten geschickt hat?
Wieso?
Das ist doch nur für den wichtig, der es loswerden will. Das akzeptier ich. Aber es ist keinen Deut wichtiger oder substanzieller als das, was das Kind gerade loswerden will. Das so zu sehen, ist eine Abwertung des Kindes.
Und ganz ehrlich, nach 5 Jahren EO bin ich der Meinung, dass mein Zweijähriger oft Wesentlicheres und Sinnvolleres zu einer Unterhaltung beizutragen hat als manche Erwachsene, die ich hier in den letzten Jahren lesen durfte. Und mein Vierjähriger sowieso :P ;D
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schwarzesgiftal am 25. Februar 2015, 10:55:51
Es hat doch nichts mit nicht wichtiger zu tun, nur hin und wieder muss man als Erwachsener halt mal Gespräche führen und das sollte auch ohne Unterbrechung machbar sein wenn die Kinder zuhause sind.. nicht mehr und nicht weniger.. damit werte ich das nicht ab was meine Kinder sagen, nur gibts halt auch mal Erwachsenengespräche und ich wüsste wirklich nicht warum ich die nur führen dürfte wenn die Kinder gerade nicht anwesend sind.

Edit: Und ob was sinnvoll ist oder nicht das entscheidest du allein.... nur weil du eine andere Meinung hast... schon interessant...

Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 25. Februar 2015, 11:13:52
Giftal, deine Worte: Was Kinder zu sagen haben, ist ja meist nicht so dringlich.

Das stand da so, darauf bezog ich mich. Und das ist eine Abwertung. Völlig egal, ob ich das genauso oder ähnlich oder anders sehe.

Ich verstehe nicht, warum du dich so dagegen wehrst, wenn es doch so offensichtlich richtig und logisch für dich ist. Dann ist doch alles gut bei dir daheim, wenn alle damit gut fahren.

Aber die TE fährt ja offensichtlich nicht gut damit. Und wie gesagt - man kann dann darauf beharren, dass sie damit aber gut fahren müsste oder man kann gucken, was es für Alternativen gibt. Wo ist denn da das Problem? :)
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schwarzesgiftal am 25. Februar 2015, 11:55:31
Das war darauf bezogen dass es wohl nicht zuviel verlangt ist dass kurz gewartet wird.

Wenn ich jetzt mal angenommen ein Gespräch mit meinem Kind führe, würde ich auch nicht wollen dass mir da mein Mann oder wer auch immer ins Wort fällt.. also es ist ja nicht so dass nur von den Kindern verlangt wird sich an gewisse Gesprächsregeln zu halten.
Und umgekehrt wenn ich das was meine Kinder zu sagen haben in dem Moment wo ich zum Beispiel ein wichtiges Telefonat führe wichtiger finden würde wie das was derjenige am Telefon zu sagen hat, mich somit unterbrechen lasse.. wäre ja zudem dann wenn mans genau  nimmt für denjenigen am Telefon herabwertend.

Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Annakin am 25. Februar 2015, 12:10:19
Im Normalfall führen wir wichtige Gespräche dann, wenn die Kinder im Bett sind. Oder besser gesagt Gespräche deren Inhalt die Kinder verunsichern kann (Krankheiten/Todesfälle/Emotionale Streitgespräche). Oder wenn etwas unsere volle Aufmerksamkeit erfordert. Bei wichtigen Gesprächen dürfen die Kinder dabei sein und dürfen gerne auch was dazu sagen (zumindest der Große, die kleine hat das mit den Mehrwortsätzen noch nicht ganz raus). Sie müssen den Mund halten weil sie Kinder sind? Versteh ich nicht.

Stellt euch vor ihr sitzt Zuhause bei einem gemütlichen Kaffee mit der Nachbarin und euer Mann kommt nach Hause. Er möchte euch gerne erzählen, dass er gekündigt wurde. Entweder er entscheidet, dass es die Nachbarin nichts angeht und wartet bis sie weg ist oder er erzählt es gleich. Ihr werdet sie dann doch nicht ernsthaft, wenn sie einwirft, dass sie mit ihrer Familie in der gleichen Situation war und einen guten Anwalt für Arbeitsrecht empfehlen kann zurecht weisen und sagen: "Entschuldige, ich rede grad mit meinem Mann. Das ist ein Gespräch unter Eheleuten. Entweder du gehst solange in die Küche und machst uns noch einen Kaffee, oder bleibst hier sitzen und wartest bis wir fertig sind."

Ich stell mir auch grad vor, dass ich irgendwo zu Besuch bin und die Leute unterhalten sich grad. Ich merke es ist wichtig und halte mich zurück. Ein paar Minuten. Sind sie dann noch nicht fertig, würde ich durchaus auch mal eine sinnfreie Frage stellen. Einfach um auf mich aufmerksam zu machen. Würde man mich auf meine Frage nach der Toilette zurechtweisen, glaubt mir, da wäre ich das letzte Mal gewesen.

Und noch was. Meine Kinder müssen nicht lernen, dass man Gespräche nicht unterbricht. Das machen Erwachsene doch auch. Ich erwarte (allerdings noch nicht im Alter meiner Kinder), dass sie mir nicht ins Wort fallen, sondern auf eine Gelegenheit warten sich einzubringen. Und ich bin mir sicher, dass sie das ganz nebenbei lernen, weil sie es an uns beobachten. Und weil wir ihnen auch nicht ins Wort fallen.

Giftal, nein, es wäre nicht herabwertend. Es wäre gleichwertend. Nur weil man ein Gespräch unterbreche um kurz jemand anderem zuzuhören, heißt das noch lange nicht das man wertet. Wie könnte man denn auch, man weiß doch gar nicht, was das Kind zu sagen hat.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 25. Februar 2015, 12:16:21
Naja, das stimmt ja prinzipiell schon, was du sagst. Aber in einem Fall, wo es offenkundig nicht funktioniert, kann man doch auch mal andere Maßnahmen ergreifen.

Für Ronja i s t es ja anscheinend zuviel verlangt. Jetzt, in dieser speziellen Situation. Nicht für immer und nicht allgemein.

Und da hilft es ja nun weder Ronja noch Badita, wenn man sagt: "Hört her, es ist nicht zuviel verlangt und muss funktionieren."
Tut es aber nicht.

Also was macht man da?
Wenn jemand so einen Bedarf hat, den dann noch zusätzlich zu reglementieren durch Rausschicken und so weiter... das frustet doch nur noch mehr.
Ronja, weil sie es einfach nicht schafft, den Erwartungen an sie gerecht zu werden und Badita, weil sie es nicht schafft, dass das Kind auch ohne Sanktionen das Erwartete tut.

Das ist doch Frust auf allen Seiten.

Giftal, dem am Telefon kannst du das aber sagen und dich für die kurze Unterbrechung entschuldigen. Der kann warten. Ronja kann es im Moment nicht. Also sollte man doch helfen, es zu lernen und nicht sie zwingen, noch mehr zu warten. Das ist doch unlogisch.

Noch was zu dem Telefon: Entweder es ist mein Mann, der es genauso sieht wie ich und gerne wartet oder es ist nicht mein Mann und dann ist die Person für mich in der Tat nicht so wichtig wie mein Kind. Jeder kann warten, bis ich mit meinen Kindern fertig bin, absolut und ohne Ausnahme jeder. Die gehen vor, die sind wichtiger als alles und jeder andere.

Und genau, weil sie das absolut 100% verinnerlicht haben, haben sie keinerlei Probleme (mehr), abzuwarten und uns den gleichen Raum zu lassen, den wir ihnen lassen. Weil sie die gleichen Rechte haben wie wir, haben wir in ihren Augen die gleichen Rechte wie sie. Ganz ohne Machtkämpfe.

Ich schreib es mal hierher: Nachdem ich genau das mit meinem megahalsstarrigen Mittelpunktskind von ältestem Sohn in einer Situation, die der von Badita aufs Haar glich, durchexerziert habe, sagte er mit 3,5, als ich ihn mal bat, mich ausreden zu lassen: "Ja Mami, ich warte. Du hast auch gewartet und mich reden lassen und das war so schön - das sollst du auch haben."

DAS lernt ein Kind daraus, dass man ihm Raum gibt und nicht, dass jetzt die Zeit reif wäre für eine feindliche Übernahme der Elternkonversation.

Und war der Weg dahin störungsfrei und leicht und kurz? Nein!
Aber nachhaltig war er, weil das wie alle selbsterworbenen Erkenntnisse viel viel fester sitzt als aufgezwungenes Verhalten.

Und sicher wirst du jetzt sagen, das funktioniert nicht flächendeckend. Das ist deine Meinung. Ich habe eine andere Meinung und finde das okay. Wir müssen nicht übereinstimmen.

Aber alleine, dass es funktionieren k a n n, ist doch einen Versuch wert oder? Zumindest, wenn alles andere nicht fruchtet.

Und schau, auch die, die hier viel und gern mit Konsequenzen arbeiten, haben ja in der Mehrzahl gesagt, dass es für diesen Fall keine logische und nachvollziehbare, nahe am Sachverhalt befindliche Konsequenz gibt.

Also kann man weiter labern und labern und labern und labern, was bisher genau null Ergebnis gebracht hat oder man kann mal was Neues ausprobieren. Himmel, man verliert doch nichts dabei außer ein bisschen vergeudete Zeit. Sich wochen- und monatelang den Mund fusselig reden und nix dabei rauskommen zu sehen, könnte man allerdings auch als vertane Lebenszeit interpretieren ;)
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Flower Eight Revival am 25. Februar 2015, 12:30:40
 :)
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 25. Februar 2015, 12:34:30
s-daumenhoch
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: bine mit josy am 25. Februar 2015, 12:37:18
Huhu

ähm nein , so wichtig mein Kind für mich ist, und es im Endeffekt das wichtigste im Leben ist, gibt es Momente wo sie warten kann/muss, demnach ist mein Kind dann nicht unwichtig.
Telefoniere ich bspweise mit meinem Chef, mit der Polizei, mit irgendeiner Behörde, dann unterbreche ich ganz bestimmt nicht das Telefonat, nur damit mein Kind mir erzählen kann,was bsp heute in der Schule war.
Ich widme mich meinem Kind voll und ganz NACH diesem Telefonat
Gleiches gilt, wenn ich was wichtiges mit Verwandten/Freunden zu besprechen hab. Da beende ich allerdings ein Thema und frag Josy obs wichtig ist, oder warten kann.

Andersrum, darf es JEDER in diesem Haushalt von mir erwarten,
telefoniert Josy , frag ich ob ich kurz kann, sie gibt mir dann Zeichen (ist andersrum übrigens nicht anders), wenn ich warten muss, warte ich.

Gespräch Ehemann kommt Heim Kündigung... doch die Nachbarin hat zu warten,bis er fertig ist, sie kann sich nach dem Gespräch gerne einmischen und ihre Infos mitteilen.

Das Kind muss nur dann raus, wenn es "stört" und sonst kann sie von mir aus gerne dabei sitzen.

Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Flower Eight Revival am 25. Februar 2015, 12:42:04
 :)
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schwarzesgiftal am 25. Februar 2015, 12:43:24
Ach was ich vergessen hatte.. es ist ja meistens wenn man selbst Anrufe wo macht doch so dass man es vorher weiss, und da sage ich zu meinen Mädels durchaus, dass ich gleich einen wichtigen Anruf machen muss... oder auch wenn man ein wichtiges Gespräch führen will z.b. Kindergarten oder Schule.. ich kann doch zu Ihnen sagen: Ich muss gleich mit Frau XY reden...

Klar immer weiss mans nicht vorher aber wenn dann kann man ja einen Satz in der Richtung fallen lassen, dann weiss das Kind bescheid und kann was es sagen will ja vorher auch noch äussern.

Ansonsten find ich ist es auche in Unterschied ob ein Kind sich ins Gespräch einbringen will, das ist ja kein Problem... oder ob es einem ins Wort fällt, das würde es ja schliesslich selbst auch nicht wollen wenn ich es nicht ausreden lasse und mittendrin mit wem anders rede...
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Annakin am 25. Februar 2015, 12:56:50
Zitat von: bine mit josy am 25. Februar 2015, 12:37:18

Gespräch Ehemann kommt Heim Kündigung... doch die Nachbarin hat zu warten,bis er fertig ist, sie kann sich nach dem Gespräch gerne einmischen und ihre Infos mitteilen.



Ich bin in meinem Beispiel schon davon ausgegangen, dass die Nachbarin nicht ins Wort fällt, sondern sich auf normale Weise ins Gespräch einbringt. Wird ein Gespräch in meinem Beisein angefangen, gehe ich davon aus, dass ich mich daran beteiligen darf. Es sei denn ich werde darauf hingewiesen, dass man sich kurz unterhalten möchte.

Und ehrlich, dein Kind muss warten bis ein T h e m a beendet ist? Und fragst d a n n ob es warten kann?
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Zita78 am 25. Februar 2015, 13:29:04
Schwarzesgiftal, was ist denn Dein Vorschlag an Badita?
Ich kann teilweise schon verstehen was Du meinst, auch wenn es nicht der Weg ist, den ich mit meinen Kindern gehen möchte. Leider würde mein Mann Dir in vielen Dingen auch zustimmen.

Du möchtest, dass Deine Kinder etwas lernen, weil sie es als Erwachsenen können müssen/sollten. Beim Laufen lernen gestehen wir den Kindern zu, dass es dauert, dass man sich heranarbeiten muss, dass man fällt. Beim sprechen lernen freut man sich über jedes Wort, da stören auch keine Grammatikfehler.
Wieso sollen Kinder denn bei diesem Thema alles sofort können? Da muss man auch loben, wenn sie einmal von zehnmalen schafft, sich zu zügeln.

Neulich musste mein Sohn auch kurz warten, weil ich meinem Mann etwas sagen musste. Und dann? Er hatte es vergessen und hat bitterlich geweint.
Da hätte ich natürlich sagen können "dann war's wohl nicht so wichtig". Würde mir aber im Traum nicht einfallen. Er tat mir schrecklich Leid, ich habe ihn getröstet, ihm gesagt, dass es in dem Moment nicht anders ging und sehr darauf geachtet, das sowas in den nächsten Tagen nicht nochmal vorgekommen ist.

Für die Kinder ist doch in dem Moment superwichtig, was sie erzählen möchten. Das ist doch was zählt. Die Kinder finden totlangweilig, wenn ich mit meinem Mann den Einkaufszettel besprechen. Trotzdem lassen sie uns - weil wir sie auch lassen.

Ach keine Ahnung, wir drehen uns doch hier im Kreis.
Badita, probier es aus! Ich kann mir gut vorstellen, dass es klappen wird. Und schlimmer als momentan geht ja kaum. Du bist unglücklich, sie vermutlich auch..
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 25. Februar 2015, 13:33:49
Zitat von: schwarzesgiftal am 25. Februar 2015, 12:43:24
Ach was ich vergessen hatte.. es ist ja meistens wenn man selbst Anrufe wo macht doch so dass man es vorher weiss, und da sage ich zu meinen Mädels durchaus, dass ich gleich einen wichtigen Anruf machen muss... oder auch wenn man ein wichtiges Gespräch führen will z.b. Kindergarten oder Schule.. ich kann doch zu Ihnen sagen: Ich muss gleich mit Frau XY reden...

Klar immer weiss mans nicht vorher aber wenn dann kann man ja einen Satz in der Richtung fallen lassen, dann weiss das Kind bescheid und kann was es sagen will ja vorher auch noch äussern.



Weißt du Giftal, das ist zum Beispiel so eine Situation, die bei uns null Problem darstellt, außer die Kinder kriegen mit, dass die Großeltern oder so dran sind. Dann wollen sie kurz grüßen und geben mir dann anstandslos den Hörer wieder. Und dass sie das überhaupt so machen, na, da sag ich mal, die sind 2 und 4. Für ihr Alter ist das jetzt ja nicht soooo unangemessen oder außergewöhnlich.
Es funktioniert also.

Aber - inwiefern hilft das Badita, der ich ihre Verzweiflung komplett abnehme und auch, dass sie nun schon jede gängige Methode durchprobiert hat?

Da zu sagen "Aber weißt du, eigentlich müsste es ja gehen", bringt sie doch keinen Schritt weiter.

Bei dir läuft es auf die eine Weise, bei uns läuft es, weil wir in einer "Badita-Situation" wie von mir beschrieben verfahren sind.

Aber "Also dein Kind ist soundso alt, es muss das also können", hilft doch keinem. Und warum? Weil das Kind sich dem, was es können müsste, offensichtlich verweigert.

Und ich finde, wenn ein Kind sich Tag für Tag bewusst in eine Situation bringt, von der es vorher weiß (und das weiß sie in ihrem Alter zu 100%), dass sie damit Ärger, Frust und Ablehnung auf sich zieht, dann kann man doch mal gucken, warum. Das ist für ein Kind ja ein gewaltiges Risiko, das es da eingeht.
Harmonie mit den Eltern ist doch eigentlich das Wichtigste. Und so ein Dauerzustand ist was ganz anderes, als mal durch einen Wutanfall ein bisschen Turbulenzen zu produzieren.

Ronja riskiert dauerhafte Ablehnung. Und ja, das find ich deutlich wichtiger als "Man muss doch aber, weil das so ist."

Und das einfach wegzuwischen mit "In dem Alter muss sie das können" (wo, ich wiederhole mich, sie es aber trotzdem sie es womöglich kann, einfach nicht tut), hat in meinen Augen was von "Drum folgerten sie messerscharf, dass nicht sein kann, was nicht sein darf."

Es besteht doch keine Gefahr darin, es einfach mal zu testen. Und das mit der Verwirrung lass ich jetzt einfach mal nicht gelten. Die ist genauso gegeben, wenn man sich von einer "Konsequenzmethode" zur nächsten hangelt. Da lässt sich ja auch keiner von abbringen nur aus verwirrungstaktischen Gründen ;)
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Solar. E am 25. Februar 2015, 13:39:45
Vorneweg: DIE Patentlösung für das Ausgangsproblem hab ich auch nicht, denke aber durchaus, dass andere Wege hermüssen, wenn alles bisherige nicht funktioniert hat. "Versuch macht kluch" sozusagen  ;)

Allerdings war ich auch schonmal in der Rolle des Gesprächspartners. Situation war die: Beim Abholen der damaligen Vorschulkinder zog mich eine der Mütter in ein Gespräch über "Keine Ahnung mehr was". Gleichzeitig unterbrach sie dieses bei jedem zweiten Satz, weil das Kind an der Jacke zupfte. "Moment, mein Kind möchte auch was sagen". Dies ist für mich durchaus ok. Aber nicht fünfmal in Folge, nicht durchaus auch mitten im Satz und wenn zudem gar nicht erst versucht wird, das Kind zu fragen ob es nicht kurz warten kann, bis das Gespräch beendet ist. Ich war da derart genervt, dass ich dann das Gespräch beendet habe. Und heute paar Jahre später redet besagtes Kind tatsächlich noch dazwischen und diskutiert es aus, wieso es eben gerade mal nichts sagen soll.  :P
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 25. Februar 2015, 13:42:12
Das kann natürlich auch passieren ;D ;D ;D

Andererseits ist das ja auch eh schon der Fall, von daher... 8)
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: bine mit josy am 25. Februar 2015, 13:42:51
Huhu

JA mein Kind muss warten. Das hört sich bei dir an, als ob das eine Höchststrafe ist, als ob es davon Schaden trägt.

und JA auch ICH muss WARTEN, wenn sie telefoniert, Besuch hat, mit Papa redet, mit Oma redet

Hier wartet JEDER ,bis der andere fertig ist. Es funktioniert hier harmonisch.

lg Bine

Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 25. Februar 2015, 13:45:59
Bine, dann ist doch alles okay.

Aber wenn es das nicht mehr tut und nach Monaten voller "Du musst aber..." immer noch nicht tut - was dann? Welchen Nährwert hat es dann, immer noch daran festzuhalten?

Das konnte mir bislang noch niemand so richtig erklären.

Dass es der beste Zustand ist, wenn jeder zumindest ausreden kann, das muss doch nicht diskutiert werden. Außer, jemand zieht aus dem, was ich schreibe, nur bestimmte Sachen raus, dann kann das schonmal passieren, ne? :P

Aber insgesamt ist es für alle am bekömmlichsten, wenn jeder zu Wort kommen kann.

Ist das nicht der Fall, geht man erstmal mit Bitten oder Befehlen ran. Je nach Temperamentslage.l
Aber wenn das über Monate halt auch nichts bringt?

Sitzt du dann echt da und lamentierst, dass es doch aber so sein müsste und weil es so sein müsste, anders nicht sein könnte? Echt jetzt?
Darüber muss ich mich jetzt erstmal einkriegen ;D ;D ;D ;D ;D ;D
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schwalbe am 25. Februar 2015, 13:51:44
ich sehe es auch so, nun versucht man schon seit Monaten (Jahren?), dem "Problem beizukommen" und die normalen üblichen Methoden (reden, verwarnen, schimpfen, nach der Ursache forschen...) haben nicht funktioniert. Warum also nicht mal einen anderen Weg einschlagen, zumal es ein sanfter Weg ist. Ich meine klar, züchtigen wäre auch ein anderer Weg, aber davon redet ja hier wirklich keiner.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: bine mit josy am 25. Februar 2015, 13:56:35
Huhu,

ja, bei Meinem Kind. Da ich weiß ,dass sie dann ein Machtspielchen, bzw Austestphase hat.

lg Bine

Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Coney am 25. Februar 2015, 14:21:17
Huhu,

ich finde mich auch im Gleichberechtigungsmodus wieder - ABER, wenn mein Mann mich unterbricht, wenn ich spreche, kriegt er auch was zu hören. Und ganz ehrlich - würde er mir eine reinschlagen, wie mein Kind das dann gerne mal macht, würde ich ihm auch eine pfeffern. Nun sprechen wir von Kindern und natürlich mache ich das nicht, aber die Regeln, die für uns Erwachsene gelten, gelten auch für die Kinder. Unter dem Gesichtspunkt natürlich, dass sie noch viel lernen müssen. Aber bestimmte Dinge, die tausend mal besprochen wurden, kann man von einem Kind in einem gewissen Alter erwarten und so wie ich bei JEDEM hier im Haushalt Konsequenzen ziehen würde, tue ich es auch bei den Kindern (angemessen am Alter/Verständnis versteht sich).


Unserer Art zu leben entspricht es einfach nicht, sich frei wie der Vogel zu bewegen. Mann muss sich im Leben von Lehrern/Vorgesetzten etc. was sagen lassen und ich finde es wichtig, schon als Kind zu lernen, dass es Menschen gibt, die mir was zu sagen haben. Und gewisse Familienregeln sind mir wichtig, dazu gehört dann z. B. wenn mir etwas nicht schmeckt, muss ich es nicht essen, es kann aber ruhig auf dem Teller bleiben und muss nicht auf den Boden geschmissen werden. Und egal wer das hier macht, kriegt es mit mir zu tun.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sonina am 25. Februar 2015, 17:45:23
Zitat von: bine mit josy am 25. Februar 2015, 12:37:18

Telefoniere ich bspweise mit meinem Chef, mit der Polizei, mit irgendeiner Behörde, dann unterbreche ich ganz bestimmt nicht das Telefonat, nur damit mein Kind mir erzählen kann,was bsp heute in der Schule war.


Manchmal isses aber ja auch so, dass das Telefon klingelt und ein wichtiges Telefonat rein kommt, wenn man sich gerade mit dem Kind beschäftigt, bzw ihm grade voll und ganz widmet. Was machst du/macht ihr dann? Die Tätigkeit, das Gespräch mit dem Kind unterbrechen, das ihm vielleicht grade auch ganz wichtig ist?


(Ich hab da ein Beispiel vor ein paar Tagen an der Hand, von dem ich aber später berichte)
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Solar. E am 25. Februar 2015, 18:09:27
Zitat von: Sonina am 25. Februar 2015, 17:45:23
Zitat von: bine mit josy am 25. Februar 2015, 12:37:18

Telefoniere ich bspweise mit meinem Chef, mit der Polizei, mit irgendeiner Behörde, dann unterbreche ich ganz bestimmt nicht das Telefonat, nur damit mein Kind mir erzählen kann,was bsp heute in der Schule war.


Manchmal isses aber ja auch so, dass das Telefon klingelt und ein wichtiges Telefonat rein kommt, wenn man sich gerade mit dem Kind beschäftigt, bzw ihm grade voll und ganz widmet. Was machst du/macht ihr dann? Die Tätigkeit, das Gespräch mit dem Kind unterbrechen, das ihm vielleicht grade auch ganz wichtig ist?


Ich guck aufs Telefon und überlege anhand der Nummer kurz, ob ich rangehe oder nicht. Gehe ich ran, unterbreche ich logischerweise die Unterhaltung/Tätigkeit mit dem Kind, obwohl ihm die Tätigkeit wichtig war.
Also völlig situationsbedingt. Wenn Schwiemu anruft kann die durchaus warten. Wenn die Polizei anruft halte ich es schon für besser, dranzugehen  :P
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: hallihallo am 25. Februar 2015, 18:39:45
Wie wart ihr denn so als Kinder?


Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: bine mit josy am 25. Februar 2015, 18:43:37
Huhu, in etwa so wie meine Tochter. Mein Mann bisschen sturer.

Und wir bekamen ebenfalls Regeln, in etwa sie gleichen, sicher fanden wir es als Kinder doof. Aber heut verstehen wirs.. und finden es ebenfalls richtig.

Ob ich nun ein Schaden davon getragen habe, kann ich nicht bezeugen, das müssen andere tun  :P

lg Bine
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 25. Februar 2015, 18:46:07
Was macht ihr denn so in eurer Freizeit, dass dauernd die Polente bei euch anruft? ;D
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: bine mit josy am 25. Februar 2015, 18:48:50
Huhu,
bisher 1mal, wg eines Vorfalls der Nachbarn im Haus.
Es diente als Beispiel, dafür das es verschieden Telefonanrufer gibt, und ich einfach demnach nicht unterbreche, und durchaus daher auch ein Telefonat erst zu Ende geführt wird,bevor ich mich meinem Kind widme.

lg Bine
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Solar. E am 25. Februar 2015, 18:50:06
Das mit der Polizei war ein Beispiel  :P ;D

Einmal haben die hier bisher angerufen - und da war das Kind dran schuld  s-:)
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schwarzesgiftal am 25. Februar 2015, 18:57:23
Ich hab ne Geheimnummer die kriegt die Polizei nicht  8)

Naja Polizei als Beispiel, aber es gibt ja auch so noch andere wichtige anrufe.. Versicherungen, Krankenkassen, usw usw.. und ich find es da wirklich bei weitem nicht verwerflich wenn Kind einfach mal kurz warten muss... ist ja schliesslich kein Stundengespräch :D

Also ich als Kind war denk ich eher so wie die kleine.. wobei wir 4 eigentlich alle Dickschädel haben, aber gewisse Regeln gabs auch da, klar fand man gewisse Sachen als Kind doof oder hats nicht verstanden.. aber mittlerweile hat man ja ne andere Ansicht auf solche Sachen.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Coney am 25. Februar 2015, 19:00:24
Jetzt kann die Rabenmutter vielleicht mal punkten  ;D

In der Situation gehe ich NICHT ans Telefon. Konsequent. Wenn wir zusammen raus gehen in den Wald, nehme ich das Handy in ausgeschaltetem Zustand für Notfälle mit. Wenn wir uns irgendwo im Ort aufhalten wo Leute unterwegs sind, lass ich es auch ganz zu Hause.

Zu Hause machen wir alle Telefone auf lautlos für die halbe Stunde, wenn wir mittags nach Hause kommen und zusammen essen. Und auch zu anderen Gelegenheiten, heute z. B. war ich 2 Stunden nicht erreichbar, weil wir zusammen gebacken haben. Wenn wir etwas besprechen egal in welcher Konstellation (auch ich mit meinem Mann z. B.), dann lass ich klingeln und schau auch nicht schnell nach, wer das ist. Ich gehe so weit, dass ich in bestimmten Situationen nicht mal an die Tür gehe, wenn es klingelt. Hatten wir erst die Tage, als Emma mir unter Tränen was aus der Schule erzählte. Da kann von mir aus Angela Merkel anrufen/vor der Tür stehen oder der Papst - ich unterbreche so ein wichtiges Gespräch dann nicht, weil niemand kann in dem Moment wichtiger sein kann als meine Familie.

EDIT: Da die Kinder das hier so sehen erwarte ich dann aber ergo auch, dass sie mich nicht unterbrechen, wenn ich mit jemand anderem mich unterhalte  ;)  Und ich hab noch ein Beispiel: spreche ich mit einem von den Kindern und der Papa kommt rein und quatscht mich wegen was anderem an, dann sage ich ihm auch sehr deutlich, dass er mich bitte nicht unterbrechen soll.

Nochmal EDIT: Ich würde das übrigens auch nicht toll finden, wenn ich gerade mit meinem Partner über was wichtiges rede und der sagt mir dann er muss mal schnell schauen wer anruft oder er geht zur Tür.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schnakchen am 25. Februar 2015, 20:06:02
Zitat von: nika80 am 24. Februar 2015, 11:04:33
Nun ist es an der Zeit etwas anderes auszuprobieren. Etwas womit deine Tochter nicht rechnet. Etwas das ihr hilft, aus diesem Verhalten wieder raus zu kommen. Und da hast du jetzt eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder deine Tochter total zu ignorieren, wenn sie dazwischen plappert (was vermutlich für noch mehr Frust bei euch beiden führen wird und im schlimmsten Fall wird deine Tochter nach ein paar Tagen gar nichts mehr sagen, weil sie ja eh niemand hört) oder aber du nimmst sie 100%ig wahr. Probier das doch einfach mal für ein paar Tage. Was hast du denn zu verlieren? Eine Woche, in der es so weitergelaufen wäre wie bisher oder in der sich etwas ändern kann! Überschütte sie mit deiner Aufmerksamkeit. Laber sie zu!!!! Frag sie ALLES! Zieh sie in jedes Gespräch mit ein! Lass sie ans Telefon gehen wenn deine Freundin anruft ;) Frag sie was die kleine Schwester wohl antworten wird wenn du sie gleich etwas fragst. Lass sie erzählen. Alles.

Ich finde diesen Vorschlag ja grundsätzlich sehr schön - aber wie setzt man das in die Realität um? Ich hab wirklich versucht es mir vorzustellen (hatte massig Zeit beim Stillen), aber ich würde es nicht schaffen ohne ironisch zu werden. Mal gar nicht zu sprechen von meinem Mann, selbst wenn er sich bemühen würde. Und das merkt das Kind ja und ist verletzt :(

Zweite Frage: Ronja ist kein Einzelkind und die kleine Schwester mit fast Drei ja nicht mehr sooo klein. Wie erklärt man ihr, warum die Große plötzlich so extrem im Mittelpunkt steht?

lg schnakchen
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: guest1886 am 25. Februar 2015, 22:23:12
Ohje, Mädels, wir sind inzwischen bei 7 seiten. :o
und hier entstehen ja richtige debatten wer jetzt wie sein Kind besser erzieht oder behandelt oder was weiß ich.
das war nicht meine Absicht. ich dachte, ich stelle eine einfache Frage, aber da hab ich mich wohl getäuscht.
Sorry, ich wollte hier keine Mißstimmung oder schlimmeres hervor rufen. :-\

ich finde wie schon geaschrieben, Nikas text toll und er liest sich klasse. So das ich auch sofort gesagt hab, das testen wir.
Okay....nach einigem nachdenken merkte ich, das es doch nicht so einfach umzusetzen zu sein scheint, wie es im ersten Moment klang.
gerade die Frage, was macht man, wenn es an der Tür klingelt oder das telefon?
Also ich bin ehrlich: Wenn das Telefon klingelt, schau ich wer es ist und dann entscheide ich, ob ich ran gehe oder nicht. Und da spielt es keine Rolle ob oder mit wem ich gerade rede. Und ich kenne auch keinen in meinem Umfeld der das anders macht.
Ebenso, wenn es an der Tür klingelt. ich schau nach udn dann gehts weiter mit was auch immer davor gemacht wurde.
Und meist ist es ja so, das meine Große sogar unser Spiel oder was auch immer unterbricht um selbst an die Tür oder das telefon zu gehen, nachdem sie gefragt hat, ob es okay ist.
Muss ich sie dann dazu "zwingen" sitzen zu bleiben und ghefälligst weiter zu spielen? Eher nicht denke ich.

Die Sache, die Schnackchen angesprochen hat kam mir vorhin auch in den Sinn: Wie erklär ich Amelie, das ihre Schwester plötzlich komplett im Fokus steht? setze ich damit dann Amelie nicht zurück?

Ein beispiel:
Ronja kommt und will was erzählen. ich unterbreche das Gespräch mit z.b meinem Mann um ihr meine Aufmerksamkeit zu geben. Dann kommt kurz darauf Amelie und will auch was fuuurchtbar wichtiges sagen. Was mach ich jetzt?
Einem der Kinder muss ich dann ja sagen, das es bitte warten soll.
Entweder Amelie, weil sie als 2. kam und ich gerade mit Ronja rede. (dann mache ich ja mit Amelie das, was ich mit Ronja nicht mehr machen soll. nämlich sie muss warten bis ich mich fertig unterhalten habe)
oder ich unterbreche Ronja um Amelie zu zu hören. (was ja auch nicht passieren soll, ich aber zuvor mit meinem Mann gemacht habe um Ronja zu zu hören)
Also wie reagier ich dann? und es ist nicht selten, das beide plötzlich auf einmal was wollen.  s-:)

Also ich komme im Moment zu folgendem Schluß:
Ich habe tolle mails von tollen Mädels bekommen mit jeder menge toller tipps. Und ich vermute einfach, das wir uns aus all dieses Anregungen eine Mischung heraus suchen müssen, die für uns hier passt.  :)

Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: zuz am 26. Februar 2015, 01:05:55
Ich greife mal Dein Beispiel auf (das mit dem Mann lass ich jetzt mal weg): Beide Mädels sagen mehr oder weniger gleichzeitig was. Und wenn Du dann sagst: Hm, also wenn Ihr beide redet, kann ich keinem von Euch antworten. Wer lässt den anderen anfangen?
Ich geh bei so was gern auf die Metaebene. Die logische Konsequenz von unterbrechen ist ja nun mal - ähnlich wie zermatschtes Esses - ein zermatschtes GEspräch. Und das will/kann ich nicht führen.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schnakchen am 26. Februar 2015, 07:28:59
die Idee von zuz für diese eine Situation find ich super, es die Mädels unter sich klären lassen! Ich hab auch hier im Forum gelernt, einfach mal zu fragen: "Was denkst du?" und manchmal wirkt das wahre Wunder.
Wobei ich Baditas Frage verstehe, wenn sie das "mal ne Weile IMMER reden lassen" durchziehen will, kriegt sie in solchen Momenten ein Problem. Hm...

Badita, war das bei euch schon immer so? ich erlebe in der Kita grad viele Sechsjährige, die echt ein Problem mit sich und der Welt haben. Ein Schub und dann ist alles wieder fein kann es nicht sein, oder?

Für das Tischproblem würde mir noch eine lustige Lösung einfallen (weiß nicht, ob dein Mann da mitspielt). Ihr macht jeden Abend ein anderes Thema - einen Abend dürfen alle nur flüstern, einen Abend muss man jeden Satz mit "Prinzessin Susi" anfangen, einen Abend siezen sich alle, irgendein Quatsch halt. Vlt nimmt das bisschen die Spannung raus? Dann muss man nämlich vorm Sprechen überlegen, und kann nicht dauerquasseln.
Bei uns ist grad der Hit in Reimen zu sprechen, ist aber für deine Kleine sicher noch zu schwer. Aber voll süß, wenn unser Kind am Tisch statt: "BUTTER!!!!" im Kommandoton zu brüllen nun sagt: "meine liebe Mutter, gibt mir bitte die Butter!"

lg schnakchen
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Fliegenpilz am 26. Februar 2015, 07:36:26
Ich gehe selten bis nie ans Telefon - was für wichtige Anrufe sollen bitte kommen? :P

Lediglich auf der Arbeit schaue ich immer direkt wieso es vibriert in meiner Tasche, aber da eher aus Sorge, dass etwas mit den Kindern sein könnte, die ja in der Zeit in der Schule bzw. dem Kindergarten sind.
Jegliche Familienmitglieder rufen auch nochmal an, wenn es wichtig war bzw. sehe ich den Anruf in Abwesenheit und kann mich sobald ich Luft habe auch selbstständig zurück melden. Und wenn meine Oma mir mitteilen möchte, das Tante Gerade verstorben ist, dann ist sie um 13 Uhr genauso mausetot wie sie es um 10 Uhr war. Die Situation ist nicht änderbar und für mich auch kein Grund in Hektik auszubrechen, Tante Gerade läuft garantiert nicht weg.

Also: Was für wichtige Anrufe können kommen, so dass man Essen, Gespräche und Besuche (kurz) unterbricht?
Versicherungen und Krankenkassen - so meine Erfahrung - rufen doch nie an. Außer sie wollen etwas verkaufen, Meinungsumfragen durchführen o.ä.!
Polizei ruft auch eher selten an, bei mir noch nie. Sie standen nur schon vor der Tür und haben an meiner Haustür geklingelt. Richtig wichtige Dinge werden nämlich nicht telefonisch übermittelt s-pfeifen

Ich verstehe immer nicht wieso man sich gewissen Medien und Menschen gegenüber so versklavt, immer direkt abrufbar ist und alles Stehen & Liegen lässt. Das mache ich nur für bestimmte Menschen und diese leben alle mit mir unter einem Dach.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 26. Februar 2015, 07:48:36
Wieso solltest du der Kleinen was erklären? Führst du jetzt auch jedesmal ein Krisengespräch mit ihr, wenn du mit der Großen interagierst? Du stellst sie doch nicht hintan, sie bekommt doch nicht weniger, weil die Große mehr kriegt. Ich würde die Kleine genauso mit Zuwendung und Empathie überschütten.

Telefon : Lass Ronja rangehen. Das hab ich sogar gemacht, als Costa noch keine drei war. Hatte binnen sehr kurzer Zeit zur Folge, dass er Telefongespräche kaum mehr unterbrochen hat. Und ich hab ihn konsequent (hehe) immer drangehen lassen, auch wenn jemand Offizielles angerufen hat. Dabei kamen ein paar Klopper raus, da lach ich heute noch bei der bloßen Erinnerung ;D

Türklingeln: Selbst wenn ich direkt neben der Tür stand und die Kinder in einem anderen Stockwerk waren, hab ich halt durchs Haus gegrölt, dass es geklingelt hat und ob wer aufmachen will. Der vor der Tür wusste dann zumindest, dass er nicht unbemerkt blieb ;)

Ob den Leuten das so recht war, weiß ich nicht. War mir auch Hupe. Ob die Postfrau mit meiner Erziehung einverstanden war, interessiert mich von der Tapete bis zur Wand ;D

Wenn beide gleichzeitig geplappert haben, hab ich (bzw tu es noch) lachend die Hände hochgerissen und mich ergeben und es entweder die beiden entscheiden lassen oder willkürlich jemanden bestimmt und beim nächsten mal den anderen und das auch sehr klar kommuniziert ("Abwechseln").
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schnakchen am 26. Februar 2015, 10:13:47
Zitat von: Sweety am 26. Februar 2015, 07:48:36
Telefon : Lass Ronja rangehen. Das hab ich sogar gemacht, als Costa noch keine drei war. Hatte binnen sehr kurzer Zeit zur Folge, dass er Telefongespräche kaum mehr unterbrochen hat.

stimmt, jetzt wo ich drüber nachdenke... seit unsere Große manchmal ans Telefon gehen darf, hat das ständige Unterbrechen aufgehört. Ich lasse sie allerdings nur bei den Großeltern rangehen, die freuen sich ehrlich, oder beim Papa oder bei Freunden, von denen ich weiß, dass sie es verkraften, wenn sie zehn Minuten mit den faszinierenden Erlebnissen einer Vierjährigen zugetextet werden.  S:D

Badita, vielleicht musst du die ganzen "Probleme" in Einzelbaustellen aufdröseln, und eins nach dem anderen angehen? Also Tisch, Telefon, Türklingel, Kita. Dann ist es nicht mehr so ein riesiges Vorhaben und ihr könnt euch gemeinsam über kleine Erfolge freuen? Achso, wir arbeiten hier auch gern mit schnöder Bestechung... Mama hat beim Abholen meist eine frische Bäckerbreze im Auto, was die Kooperation des Kindes beim Abholen deutlich erhöht, selbst wenn Mama noch mit anderen Eltern plaudert.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Nachtvogel am 26. Februar 2015, 11:24:19
@Telefon
interessiert hier keinen S:D

Sie quasseln MIR da rein (bzw der Mittlere-wer auch sonst s-:)), weil er mit MIR reden will, mein Telefonpartner interessiert ihn von der Tapete bis zur Wand :P

Ob ich mich unterbrechen lasse hängt immer so ein bisschen von der Situation ab.
Ich bin da mit meiner Meinung irgendwo zwischen den 2 Fronten hier:
Weder denke ich dass mein Gesprächspartner es nicht verkraftet mal ne Minute zu warten weil ich dem Kind zuhöre, noch finde ich das was meine Kinder sagen per se unwichtiger als das was ein Erwachsener grade mit mir bespricht aber ich finde eben auch nicht dass die ganze Welt um meine Kinder rum augenblicklich stillstehen muss nur weil sie grade irgendetwas mitteilen wollen.
...denn genauso wie Tante Gerade in ne Stunde genau so mausetot ist wie jetzt grade-um mal Christianes Beispiel zu nehmen ;D, genau so kann die Mitteilung meines Sohnes das er sich im Kiga mit Freund J gestritten hat warten, bis ich und mein Gesprächspartner fertig sind, das Erlebnis ist passiert, in 5 Minuten genau so wie jetzt grade ;)

Ich habe auch mit dem Unterbrechen ansich kein Problem, irgendwer hier hatte es erwähnt: wir tun das doch auch! Manchmal kann/will man ja nicht warten und hat nur ne kurze Frage oder so.
Ich möchte dass meine Kinder lernen, wie sie einen zum richtigen Zeitpunkt und höflich unterbrechen, am besten auch noch vorher abwägen, ob ihr Anliegen die Unterbrechung auch rechtfertigt ;)

Die Große kann das in der Regel und wenn ich mit ner Freundin quatsche kann das Stunden dauern- natürlich darf sie mich da unterbrechen und fragen ob ich ihr eben kurz XY vom Schrank nehmen kann oder ob sie sich nen Apfel nehmen darf oder oder oder


@Türe
die Kinder dürfen die Türe öffen...Problem ist nur dass das hier immer in einem Kleinkrieg endet: wer am Schnellsten an der Tür ist macht auf...der Mini hat natürlich keine Chance und weint dann bitterlich, oder attakiert den, der schneller war :P S:D
Die beiden Großen kriegen auch nen Ausraster wenn der jeweils Andere eben schneller war.

Hat zur Folge dass sie die Türe nun genau NICHT mehr öffnen dürfen...ehrlich, ich brauch das Theater nicht bei jedem Schellen :P :-X



@Geschwister
oh doch, ich sehe da schon ein großes Problem bei der Methode.

Wir fahren hier grade eine ähnliches System mit dem Mittleren...Also vermehrt Aufmerksamkeit, mehr Zugeständnisse damit auch er besser kooperiert ...

Und JA es klappt...tut es wirklich.

ABER!

Er hat 2 Geschwister...und wenn er immer die Aufmerksamkeit bekommt, wenn er immer unterbrechen darf, wenn er immer so agieren kann wie er will, dann geht das auf Kosten der beiden Anderen.

Wenn das Kind nämlich den Eltern ins Wort fällt, tut es das auch bei den Geschwistern...Ich kann damit umgehen, ich bin die Erwachsene, aber die Geschwister können das nicht (und ich finde das müssen sie auch nicht!)

Bei uns ist das Problem jetzt nicht das Dazwischenreden sondern was Anderes, aber das Prinzip ist das selbe.

Und alles können die Kinder auch nicht unter sich klären.


Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: schwalbe am 26. Februar 2015, 11:40:01
nunja, ich muss aus beruflichen Gründen immer ans Telefon gehen. Eigentlich immer und überall und sofort, mein Sohn kennt es nicht anders, aber meine Freundinnen sind oft irgendwie verwirrt.
Ich war nun eine Weile am überlegen, ob man nun wirklich sagen kann, dass mir das Telefonat, mein Job, oder die Person am anderen Ende der Leitung nun wichtiger ist als mein Sohn, irgendwie war ich anfangs, hm traurig und entsetzt, dass es so sein könnte. Aber das ist es nicht. Und ja, ich sage dem an der Leitung dann durchaus, dass ich noch schnell was klären muss und rede erst kurz mit meinem Sohn, aber ich kann mir dann nicht die ganze Kindergartengeschichte anhören. Für die, die zum Arbeiten aus dem Haus fahren ist es einfach zu sagen, wenn das Kind da ist, dann ist es das Wichtigste, aber alle die, die zu Hause arbeiten und gleichzeitig im gleichen Raum ihre Kinder betreuen ist das nicht so gut zu trennen.

Batidas Problem ist das aber nicht, darum halte ich daran fest, dass ich den Vorschlag es mit viel Aufmerksamkeit zu versuchen gut finde, und auch praktikabel. Und das obwohl ich nun zwei Tage gegrübelt habe ob ich nun eine schlechte Mutter bin, weil ich mitten im Gespräch mit meinem Sohn ans Telefon hechte.
Was ich unmöglich finde ist, wenn man sich gerade mit dem Kind beschäftigt, was spannendes Spielt o.Ä. und dann eeeewig telefoniert. DAS  mache ich nicht. Hier geht so ein Telefonat im Schnitt 1-2 min (ich sehe das an den Verbindungsnachweisen) und lange Telefonate verschiebe ich. Es stört mich auch nicht, wenn es im Hintergrund laut ist, Kinder spielen und schreien oder jemand an meinem Hosenbein zieht. Daran haben sich die Kunden am anderen Ende problemlos gewöhnt.
Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Cosima am 26. Februar 2015, 21:49:01
Seite 8 :o

Mädels, ich glaube, ihr habt den Schlußpfiff verpasst!

Zitat von: Badita am 25. Februar 2015, 22:23:12
Ohje, Mädels, wir sind inzwischen bei 7 seiten. :o
und hier entstehen ja richtige debatten wer jetzt wie sein Kind besser erzieht oder behandelt oder was weiß ich.
das war nicht meine Absicht. ich dachte, ich stelle eine einfache Frage, aber da hab ich mich wohl getäuscht.
Sorry, ich wollte hier keine Mißstimmung oder schlimmeres hervor rufen. :-\

ich finde wie schon geaschrieben, Nikas text toll und er liest sich klasse. So das ich auch sofort gesagt hab, das testen wir.
Okay....nach einigem nachdenken merkte ich, das es doch nicht so einfach umzusetzen zu sein scheint, wie es im ersten Moment klang.
gerade die Frage, was macht man, wenn es an der Tür klingelt oder das telefon?
Also ich bin ehrlich: Wenn das Telefon klingelt, schau ich wer es ist und dann entscheide ich, ob ich ran gehe oder nicht. Und da spielt es keine Rolle ob oder mit wem ich gerade rede. Und ich kenne auch keinen in meinem Umfeld der das anders macht.
Ebenso, wenn es an der Tür klingelt. ich schau nach udn dann gehts weiter mit was auch immer davor gemacht wurde.
Und meist ist es ja so, das meine Große sogar unser Spiel oder was auch immer unterbricht um selbst an die Tür oder das telefon zu gehen, nachdem sie gefragt hat, ob es okay ist.
Muss ich sie dann dazu "zwingen" sitzen zu bleiben und ghefälligst weiter zu spielen? Eher nicht denke ich.

Die Sache, die Schnackchen angesprochen hat kam mir vorhin auch in den Sinn: Wie erklär ich Amelie, das ihre Schwester plötzlich komplett im Fokus steht? setze ich damit dann Amelie nicht zurück?

Ein beispiel:
Ronja kommt und will was erzählen. ich unterbreche das Gespräch mit z.b meinem Mann um ihr meine Aufmerksamkeit zu geben. Dann kommt kurz darauf Amelie und will auch was fuuurchtbar wichtiges sagen. Was mach ich jetzt?
Einem der Kinder muss ich dann ja sagen, das es bitte warten soll.
Entweder Amelie, weil sie als 2. kam und ich gerade mit Ronja rede. (dann mache ich ja mit Amelie das, was ich mit Ronja nicht mehr machen soll. nämlich sie muss warten bis ich mich fertig unterhalten habe)
oder ich unterbreche Ronja um Amelie zu zu hören. (was ja auch nicht passieren soll, ich aber zuvor mit meinem Mann gemacht habe um Ronja zu zu hören)
Also wie reagier ich dann? und es ist nicht selten, das beide plötzlich auf einmal was wollen.  s-:)

Also ich komme im Moment zu folgendem Schluß:
Ich habe tolle mails von tollen Mädels bekommen mit jeder menge toller tipps. Und ich vermute einfach, das wir uns aus all dieses Anregungen eine Mischung heraus suchen müssen, die für uns hier passt.  :)


Titel: Antw:Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?
Beitrag von: Sweety am 27. Februar 2015, 06:41:53
???