Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?

Begonnen von guest1886, 20. Februar 2015, 11:23:53

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Sweety

Samma, machst du das echt beim Dazwischenreden? Laberst auf das, Kind ein, bis s dir die Lippen fransig sind und vergeudest damit mehr Zeit als es bräuchte, ihr einfach kurz zuzuhören? *rofl*

Sweety

Übrigens hatte bei uns folgendes durchschlagenden Erfolg: Sich kurz beim Gegenüber entschuldigen und das Kind reden lassen.
Bäng.
Wer selbst wahrgenommen wird, nimmt auch andere wahr, so einfach ist das. Inzwischen isr das bei meiner großen Quasselstrippe null Problem mehr und wenn er es doch mal vergisst, reicht ein freundliches "Moment, lass michvdas kurz zu Ende erzählen, dann bist du dran."

Und nein, wir verlangen dann nicht, dass er den gesamten Rest des Gesprächs abwartet. Das würden wir auch von keinem Erwachsenen erwarten und selbst fände ich das auch nur semiprickelnd.

Sweety


Fliegenpilz

Ausnahmsweise finde ich mich in einem Thread dieser Art auch mal bei Sweety wieder ??? - wobei ich ehrlich sagen muss, das wir ein Problem dieser Art nie hatten. Aber ich habe ein Kind das bei Sätzen, die mehr als 12 Wörter haben und Aufforderungen, die mehr als drei Sätze umfassen einfach nicht zuhört. Gedanklich plant sie dann gerade schon weitere Streiche, Schand- und Missetaten. Frage ich ob sie mir zugehört hat verneint sie es auch ehrlich und setzt mich dafür in Kenntnis darüber was sie gerade in ihrem Kopf hatte :P - also passe ich direkt im Vorfeld meine Reden an sie an ihre Bedürfnisse an und habe gefühlte 95% mehr Erfolg, bilde ich mir ein ;D

Sweety

Das klingt nach Costi. Der guckt mich pseudoaufmerksam an und man kann richtig zugucken, wie der Blick verhangen wird. Bin ich fertig, schielt er einmal in sein Kopfinneres und fragt mich treuherzig: "Mami, was hast du gerade eigentlich gesagt?" und hält mir einen Vortrag über die Jagdgewohnheiten der Tüpfelhyäne ;D

Fliegenpilz



Katja

#32
.

guest1886

@Katja
es geht nicht um das essen. das war nur ein beispiel. es geht um das unterbrechen von gesprächen bzw. das einmischen und um das antworten für andere.

@all
ich glaube wir kommen da nicht weiter. ihr gebt mir viele tolle Tips was ich tun kann um die Situation gar nicht erst aufkommen zu lassen oder sie zu verbessern. Aber leider finde ich in keinem einzigen Post eine antwort auf meine Frage.
"Welche konsequenz gibt es bei euch, wenn das kind ständig gespräche unterbricht, sich einmischt, etc und eben NICHT auf bitten damit aufhört"




Sweety

Ähem... doch. Mag sein, es ist nicht das, was du hören willst, aber ich habe deine Frage ganz konkret beantwortet. Und mal ganz arrogant gesagt: der Erfolg gibt uns ja recht ;)

Zitat von: Sweety am 20. Februar 2015, 22:54:44
Übrigens hatte bei uns folgendes durchschlagenden Erfolg: Sich kurz beim Gegenüber entschuldigen und das Kind reden lassen.
Bäng.
Wer selbst wahrgenommen wird, nimmt auch andere wahr, so einfach ist das. Inzwischen ist das bei meiner großen Quasselstrippe null Problem mehr und wenn er es doch mal vergisst, reicht ein freundliches "Moment, lass mich das kurz zu Ende erzählen, dann bist du dran."

Und nein, wir verlangen dann nicht, dass er den gesamten Rest des Gesprächs abwartet. Das würden wir auch von keinem Erwachsenen erwarten und selbst fände ich das auch nur semiprickelnd.

Tini

Bei uns gibt es keine Konsequenzen, ich wüsste nicht, was die bringen sollten. Wenn meine Tochter dazwischen quatscht, wenn ich mich gerade mit jemand anderem unterhalte, weise ich sie freundlich darauf hin, dass och mich gerade unterhalte und sie gleich dran ist. Mit ihren 8 Jahren versteht sie das schon sehr gut, aber ich habe das auch so gemacht, als sie kleiner war.
She *7/2006
He   *7/2014

schnakchen

Zitat von: Badita am 21. Februar 2015, 09:02:55
"Welche konsequenz gibt es bei euch, wenn das kind ständig gespräche unterbricht, sich einmischt, etc und eben NICHT auf bitten damit aufhört"

Mir fällt grad ein, was eine Freundin aus der Kita ihrer Tochter erzählt. Wenn ein Kind dort beim Essen Quatsch macht, mit Essen spielt und die anderen ablenkt, muss es aufstehen und sich neben den Tisch stellen. Es darf erst weiteressen, wenn es sich wieder hinsetzen darf. Das ziehen die dort scheinbar so durch und es funktioniert. Ich weiß, ist bisschen krass für den Hausgebrauch. Aber es wäre ne Konsequenz  S:D

Ich hab in dem Buch "Kinder fordern uns heraus" gelesen, dass Kinder, die stets so viel Aufmerksamkeit fordern, verunsichert sind, sie wollen quasi immer wahrgenommen werden, um sich bestätigt zu fühlen. Hat sich bei euch etwas verändert?

Ach und das Essen, wie du es beschreibst, war bei uns genauso - unsere Große hat auch nur geplappert, um diejenige zu sein, die redet. Etwas erzählen wollte sie nicht, zum Teil fing sie dann an Sinnlosreime (Teller - schneller - HolzFÄLLER - HAHAHA wie LUSTIG) zu rufen, nur um etwas zu sagen. Oder so künstlich zu lachen, genau wie bei euch. Oder sie hat Babyweinen imitiert, aber klar, wir haben halt ein noch recht "neuangekommenes" Baby, bei uns ging es klar um Aufmerksamkeit. Hm, zum Glück hat bei uns das Ignorieren geklappt, sonst wäre ich auch ratlos, wenn Schimpfen nix bringt.

wenn du den ultimativen Trick findest, schreib ihn uns doch bitte!

lg schnakchen

Binus

Zitat von: Binus am 20. Februar 2015, 14:11:40
Und dort, wo man es für unabdingbar hält, Grenzen aufzeigen und durchsetzen. Wenn mein Gespräch ständig unterbrochen wird, muss ich es abbrechen - leider. Hinterher dem Kind erklären, dass einen das echt gewurmt hat

Zitat von: Binus am 20. Februar 2015, 16:42:34
Dann zu Schnakchens Beispiel, das ewige Dazwischenreden beim Abendbrot.  s-:) Wir sind dazu übergegangen, dass wir Hendrik reden lassen und ihm natürlich auch zuhören. Natürlich  würde auch ich gerne alles mögliche mit meinem Mann bereden, aber das vertagen wir auf die Zeit, wenn die Kinder im Bett sind. Seitdem sind unsere Abendessen viiiiel entspannter geworden. Hendrik hat ja seinen Papa auch nur kurze Zeit am Abend.  ;)

schnakchen

Binus, das Problem bei uns war - wenn wir nix gesagt haben, was das Kind auch ruhig. Sie wollte nichts erzählen oder sich von der Seele reden. Sie wollte einfach reden wenn WIR reden. Ist vielleicht so ein Mädchen-Ding?

Fliegenpilz

Die Konsequenz ist die Situation gar nicht erst entstehen zu lassen? :-\


Sonina

#40
Zitat von: Badita am 21. Februar 2015, 09:02:55
@all
ich glaube wir kommen da nicht weiter. ihr gebt mir viele tolle Tips was ich tun kann um die Situation gar nicht erst aufkommen zu lassen oder sie zu verbessern. Aber leider finde ich in keinem einzigen Post eine antwort auf meine Frage.
"Welche konsequenz gibt es bei euch, wenn das kind ständig gespräche unterbricht, sich einmischt, etc und eben NICHT auf bitten damit aufhört"

Ich hab mir den Thread jetzt noch mal von vorne durchgelesen. Und es gibt wohl bei keinem von den Antworterinnen Konsequenzen für dieses Verhalten.

Anders gesagt: Eine Konsequenz für dieses Verhalten finde auch ich nicht angebracht, was meine Vorrednerinnen dir wohl auch mitteilen wollten, aber bei dir nicht ankam.  ;)  Was soll eine Konsequenz in dieser Situation auch bringen? Das Einzige, was man damit erreichen würde auf lange Sicht, ist die Gefahr,  dass das Kind sich in Zukunft nicht mehr so viel mitteilen wird.

Iven hat auch manchmal n Redeflash und versucht unsere Gespräche zu unterbrechen.
Ja..  es ist anstrengend..  ja es nervt...  aber wir sind dran. Unsere Methode: Ihn angucken, Hand auf die Schulter legen, und ihm sagen: "Kannst du dir einen Moment lang merken was du sagen willst? Du bist gleich an der Reihe. Immer einer nach dem anderen."
In der Regel funktioniert das.

Ich bin überzeugt dass das einfach eine Verständnis und vorallem eine Übungssache ist.

Vielleicht könnt ihr das ja auch mit ihr üben. Wenn ihr mit einfachem Hand auf die Schulter, usw...   nicht weiter kommt. Versucht es doch mal mit einem Gegenstand, wie einem "Redestein" oder ähnlichem.

Beispiel: Ihr sitzt beim Essen. Vor dem Essen habt ihr einen Gegenstand gewählt - zB. ein Lego Männchen, oder eine Playmobil Figur (der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt) - der in der Mitte des Tisches steht. Bevor jemand zu sprechen beginnt, stellt er diese Figur neben seinem Teller ab. Der nächste der etwas sagen möchte kann sich diese dann nehmen und zum Teller stellen, wenn der andere fertig ist. Solange die Figur da steht, hören die anderen zu.

Ist vielleicht anfangs etwas mühsam, aber vielleicht einen Versuch wert, Gesprächsverhalten so einzuüben.

Viel Erfolg!


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Man muss sich schon wundern, warum wir an unseren Erwartungen festhalten.
Das Erwartete ist das, was uns in der Balance hält... aufrecht... ruhig.
Was wir erwarten, ist nur der Anfang.
Das, was wir nicht erwarten ist das, was unser Leben verändert.

schwalbe

na die ganz logische Konsequenz ist wohl (analog zu dem Essen wird gematscht -> zermatschtes Essen), dass die Erwachsenen sich nicht in Ruhe unterhalten können.
Ich denke, da gibt es tatsählich keine logische Konsequenz. Wir (oder manche) glauben, weil wir erwachsen sind, haben wir mehr Recht darauf in Ruhe reden zu dürfen und können bestimmen oder lenken, welches Kind im Stuhlkreis gerade reden darf. Aber das ist nunmal nicht logisch, sondern anerzogen.

zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen, Wurzeln und Flügel (Goethe)


Sonne1978

Zitat von: Hubs am 20. Februar 2015, 14:58:47
Zitat von: Binus am 20. Februar 2015, 14:11:40
Ebenso die "Erklärbar-Variante" von Hubs - da stoßen wir ganz schön oft an unsere Grenzen. Wir erklären, das Kind sagt "Okay, mach ich nicht wieder" - und tut's doch. Oder "Oh, hab ich vergessen!" - und vergisst es minütlich wieder...
Klar macht es das Kind wieder. Aber entsteht die unerwünschte Situation wieder und kann ich an das besprochene erinnern und das Kind kann dann aufhören.

Wir handhaben es schon immer so, wie Hubs. Gebetsmühlenartig in Erinnerung rufen, was die Erwartungshaltung ist. "Ich möchte nicht, dass  Du so mit dem Essen mantschst." Begründung liefere ich auch gern noch hinterher, damit die Kinder verstehen, warum es für beide Seiten ein Gewinn ist, nicht zu mantschen: "weil ich dann hinterher alles sauber machen muss und keine Zeit für ein Kartenspiel mehr ist."

Obwohl unsere Kinder charakterlich sehr, sehr unterschiedlich sind, hat das bisher gut geklappt. Klingt so'n bisschen nach "da-müssn-wa-aber-mal-bei-nem-tee-und-dinkelplätzchen-drüber-reeden, ne" Aber es klappt :)

Ich finde es auch wenig sinnvoll, das Verhalten der Kinder zu imitieren. Die finden das peinlich, vielleicht lustig, werden aber in erster Linie vorgeführt. Gleiches mit Gleichem zu vergelten, ist nicht mein Erziehungsansatz :)

scarlet_rose

Ich denke es gibt viele verschiedene Wege.

Hier gibt es Konsequenzen. Oft sind es einfach die tatsächlich logischen, die ich schon vorher anzeige, manchmal aber auch andere.
z.B. Liam hört nicht, ich muss 5 mal sagen, er soll sich bitte anziehen. Wenn ich dann genervt bin, gehe ich eben nicht mit ihm ins Schwimmbad. Für mich eine logische Konsequenz, denn logischer Weise bin ich dann genervt und hab keine Lust mehr XY zu machen. Das ist keine direkte Folge, man könnte dennoch schwimmen gehen, aber ich mag dann eben nicht mehr.

Beim Thema Gespräch unterbrechen:
Da gibt es ja unterschiedliche Gründe. Will das Kind einfach gerade etwas erzählen, z.B. und kommt kurz her, dann sag ich "warte einen Moment, ich bin gerade im Gespräch" und gebe danach dem Kind die Chance, zu sprechen. Dabei kann es kurz warten, die Wartezeit muss aber für das jeweilige Alter angemessen sein.
Will es einfach nur stören, dann ignoriere ich das Verhalten einfach. Ich kann mich auch unterhalten, wenn mein Kind ständig "Mama, Mama, Mama" sagt.

Aber die beste Methode erscheint mir, und im Regelfall wirkungsvoll, dem Kind zu sagen, es muss kurz warten und ihm dann die Chance zu geben kurz zu sagen, was es loswerden möchte.

Ich finde durchaus, dass ein Kind, ebenso wie jeder Erwachsene auch, hin und wieder einfach mal Dinge machen MUSS, auch wenn es keine logische Konsequenz gibt, bei Nichtbeachten. z.B. Auf den Boden spucken. Da passiert ja nichts. Weder dem Kind, noch anderen Menschen, noch geht der Boden kaputt. Dennoch erwarte ich einfach so, und nur deswegen, weil es sich nicht gehört, dass das Verhalten sein gelassen wird.
Und wenn ein Kind beim 3. mal immer noch nicht hört, dann ist die Konsequenz, dass ich sauer bin und das kann ich durchaus mal zeigen.

Es gibt aber auch Situationen, da geht es nicht anders, als meinen "Willen" zu befolgen, ein Beispiel kam hier schon: im Auto anschnallen. Da gibt es keine Diskussion und da gibt es auch nicht immer Alternativen. Manchmal kann man laufen, aber eben nicht immer. Wenn ein Kind nun wirklich meint, sich strikt weigern zu müssen und partout nicht möchte, ja, dann setze ich auch mal meine "Macht" ein und breche den Willen des Kindes. Weil eben einfach nicht alles geht und man nicht alles ausdiskutieren kann bzw diskutieren nicht immer zu verständnisvollem "ja" führt.
Wenn es eine Alternative gibt. z.B. Laufen, dann geht es. Wenn es das aber nicht geht,. kann und will ich nicht immer Rücksicht auf die Launen meines Kindes nehmen.
Da ist es denke ich wichtig, dass man versucht sich anzunähern. Warum will es nicht angeschnallt werden? Gibt es einen Kompromiss (andere Stelle im Auto, Jacke an/aus, Musik im Auto,...)? Tut etwas weh? Wenn trotz der Versuche keine Bereitschaft da ist, muss manchmal einfach mein Wille durchgesetzt werden.

Mittlerweile ist er natürlich aus dem Alter heraus und 90% klappt einfach so durch sprechen.

Logische Konsequenzen finde ich sinnvoll und diese vorher aufzeigen auch, damit das Kind sich darauf einstellen kann. Logisch bedeutet aber eben, dass es einen direkten Zusammenhang geben muss, es aber nicht aufgrund physikalischer Regeln notwendig ist.
Wenn Liam sein Zimmer nicht aufräumt, möchte ich keine Gute-Nacht-Geschichte lesen. Warum? Weil ich nicht im Dunkeln auf sein Lego steigen will, das tut mir weh. Logische Konsequenz um mich selbst zu schützen: ich kann nicht lesen, wenn es keinen freien Weg zum Bett gibt. Das ist physikalisch nicht notwendig, aber für mich absolut logisch, nicht künstlich herbei geführt. Einfach, weil ich für mich entscheiden darf, was ich möchte und was nicht. Nur so kann ja auch Liam lernen, seine eigenen Grenzen zu stecken. Wenn ein Kind nicht an seinen Vorbildern sieht, dass diese Grenzen haben, wie soll es dann seine eigenen finden und die anderer respektieren?

Ein Kind darf und muss schon auch wissen, dass andere Menschen eigene Entscheidungen unabhängig von ihnen treffen könne n und dürfen und diese auch durch das Verhalten des Kindes beeinflusst werden.

In den meisten Fällen ist die logische Konsequenz einfach,dass man genervt ist und sich entsprechend verhält.
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Sonne1978

vor lauter Tippen, die Ausgangsfrage gar nicht beantwortet, sorry :)

Reinquatschen, nicht ausreden lassen, Zwischenrufe - kenn' ich von einem unserer Kinder auch. In erster Linie ist das kein mutwilliges oder sogar boshaftes Verhalten. Es sprudelt einfach so aus dem Kind heraus. Deshalb finde ich eine Konsequenz oder Bestrafung falsch (rein vom Bauchgefühl). Der Erfolg wird sich nicht sofort einstellen, aber ich bin mir sicher, dass sich das "Problem" durch konsequentes Erinnern verbessern wird. "Merkst Du Dir einen Moment, was Du sagen möchtest? Wir unterhalten uns kurz zu Ende, dann bist Du dran." Einen Moment  wird das Kind sicher aushalten.

Anderes Beispiel: wenn Du schon weisst, dass Dein Kind die Fragen für andere Kinder beantwortet, reagiere VORher. "Ich werde XY jetzt etwas fragen und Du wirst NICHT dazwischen rufen. Ich weiss, dass Du die Antwort kennst, aber ich möchte sie von XY hören."

Tinus

#46
Welche Konsequenzen logisch sind, weiss ich auch nicht. Aber zum Thema zwischenquatschen und sich einmischen, habe ich eine sehr klare Meinung.

Ganz ehrlich, mit 6 Jahren muss ein Kind lernen, das Eltern auch einen Teil in ihrem Leben haben, der nichts mit dem Kind zu tun hat.
Dazu gehoert auch, das mein Mann und ich es einfordern ein angefangenes Gespraech durchzufuehren zu koennen. Und wenn der nette Ton nicht wirkt, gibt es auch den Kommandoton.
Mir tun Kinder leid, die nicht lernen, das sie nicht automatisch im Mittelpunkt stehen, wenn es eben grade nicht passt. Die muessen es als Erwachsene lernen, dadurch das sie ihren Mitmenschen auf den Zeiger gehen, weil sie nicht gelernt haben sich der Situation angepasst auch mal zurueck zu halten.

Ich finde es richtig und gut, das Kindererziehung darauf aufbaut, das Kind zu verstehen und dementsprechend zu reagieren, aber in manchen Situationen muss ein Nein einfach mal hingenommen werden. Welcher Erwachsene haelt es schon aus, jeden Furz 298768956 mal auseinandererklært zu bekommen? Wie sollen Kinder das dann verdauen?
Wenn ein unangebrachtes Verhalten 1-2-3 mal erklært wurde, sollte ein 6 jaehriges Kind es eigentlich verstanden haben, und die kurze Nein-Variante ausreichen. Und wenn das nein dann nicht akzeptiert wird, ist es egal wie logisch die Konsequenz ist, hauptsache da kommt eine Konsequenz.

Ich finde das System mit den gelben und roten Karten gut, vor allem, da Deine Tochter offenbar damit einverstanden ist. Und da kan meiner Meinung nach dir konsequenz sehr gut sein " Da du mir jetzt nicht die Zeit laesst mich mit XY zu unterhalten, habe ich heute Abend nicht die Zeit Dir vorzulesen" oden wo man sonst Zeit mit dem Kind hat, wo es im Mittelpunkt steht.
Es kann meiner Meinung nach auch sein, " jetzt werde ich sauer, weil du mich staendig unterbrichst, deshalb gibts heute keinen Nachtisch" ( oder Fernsehen, Spiele spielen, etc).

Das fuer Andere reden, hast du da mal versucht zu sagen, " Ich habe xy gefragt und nicht Dich, deshalb lass xy bitte alleine reden" ?
Oder wenn die fuer jemand anderen redet, Dich demonstrativ an denjenigen zu wenden, und nach dessen Meinung zu fragen?

@ Scarlet: Genau so meine ich das.

guest1886

@Tinus
ich mag deine Ansicht. :)
Wir hatten heute wieder die Situation im Auto, das ich Amelie etwas gefragt hab und die Große wollte antworten. ich hab sie unterbrochen und gesagt, das ich die Antwort gern von ihrer schwester möchte, da ich sie auch gefragt hab.
Sie war dann ruhig, aber beleidigt. Zumindest für ein paar Minuten.

@schwalbe
nein, wir haben nicht das recht darauf mehr in Ruhe reden zu dürfen als die Kinder. Aber wir haben das gleiche recht in Ruhe reden zu können. ich lasse die Kinder ja auch aureden und höre zu. ich warte auch wenn sie mein Mann mit unserer Großen unterhält und mische mich nicht ein. ich warte, bis sie das Gespräch beendet haben.
ich sage höchstens mal kurz, ob ich kurz unterbrechen darf. entweder kommt dann ein ja und ich kann reden, oder ein nein, dann warte ich ab.
und mehr als das verlange ich von meiner Tochter auch nicht.
ich will nicht MEHR recht, nur das GLEICHE.

Zitat von: Christiane am 21. Februar 2015, 11:42:37
Die Konsequenz ist die Situation gar nicht erst entstehen zu lassen? :-\
Klingt toll, funktioniert aber nicht immer.
z.b. die Kinder sind beschäftigt und ich denke, das ich mich dann unterhalten kann. Sobnald Ronja das mitbekommt hört sie auf mit was auch immer sie tat, kommt zu uns und mischt sich ein.
das macht sie auch im Kiga. Sie malt z.b. aber sobald sich die 2 Erzieherinnen kurz unterhalten, hört sie auf, stellt sich dazu und plappert los.
Wie soll man da die Situation gar nicht erst entstehen lassen?
das geht ja nur, wenn man heimlich gespräche führen würde.

@Binus
Klar verlegen wir die wichtigen, längeren sachen auf den Abend, wenn die Kinder im bett sind. Aber kurze Absprachen oder besprechungen müssen eben auch mal unter Tag sein in Anwesenheit der Kinder.
und wann mich jemand anruft kann ich ja auch nicht vorher wissen. Tratsch-gespräche führe ich nicht am nachmittag, aber manche Gespräche sind wichtig und nicht auf nach 20 uhr zu verlegen.
Und wie schon geschrieben, sehe ich es eben so, das auch ich nicht nur Mama bin, sondern auch mensch und ebenso das "recht" darauf habe mich mal ein paar Minuten ungestört mit jemanden zu unterhalten wie meine Tochter dieses recht auch hat.

@all
ich danke euch für eure Posts. ich weiß, ich bin nicht einfach. aber ich denke auch, das ich nicht ganz allein mit solchen Fragen bin. Vielleicht fragen nur andere nicht so offen heraus.
ich habe auf jeden Fall verstanden, das es für viele keine Konsequenzen gibt in diesen Fällen. das ist okay.
Wir werden es jetzt aber doch mal mit den karten in angriff nehmen und schauen wie das läuft.


schwalbe

hm, ich fürchte, bei euch ist die Situation deutlich verfahrener als zumindest ich es hier kenne.  :-\
Und ich stimme dir zu, ich erwarte von meinem Sohn, dass er mich reden lässt, weil ich auch ihn reden lasse und zuhöre.
zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen, Wurzeln und Flügel (Goethe)

Sweety

Ist jetzt total originell, aber habt ihr mal nachgeforscht, w a r u m sie das macht? Und ich meine damit ausdrücklich nicht, eine Sechsjährige zu fragen und darauf fundierte, reflektierte und introspektive Antworten zu erwarten.
Jedes Verhalten hat eine Ursache. Immer und ausnahmslos. Finde die Ursache und stell sie ab. Auf lange Sicht halte ich das für weit zielführender als das, Kind abzurichten wie einen Blindenhund.
Wen, außer seinen eigenen Kindern, würde man so behandeln? :/