Nachdem ich Konsequenz eh schon immer etwas anders interpretiert hatte als die meisten anderen, hab ich diesen Kram jetzt gänzlich über Bord geworfen. Mein Mann rauft sich zwar die Haare, ist aber grundsätzlich bei mir damit und macht zaghaft mit.
Und was soll ich sagen? Uns geht's gut damit.
Das mit dem Nachtisch ist bei uns nie ein Problem, weil wir eh selten welchen auf dem Tisch zu stehen haben. Allerdings hätten wir welchen, dann wäre das kein Problem. Ich esse auch nicht alles und würde aber einen dicken Hermann machen, wenn man mir den Pudding verweigert, weil ich dies oder jenes nicht vorher essen will

Wenn einen das so anpieselt, dann würde ich generell vielleicht erstmal eine Weile ohne tägliches Dessert leben.
Hier muss auch nichts probiert und nicht sitzengeblieben werden, bis alle fertig sind.
Aufräumen... na, wer will denn das Zimmer aufgeräumt haben? Ich! Dann mach ich es entweder oder ich bitte ihn, es mit mir gemeinsam zu machen. Mein Sohn braucht das nicht aufgeräumt; das ist nicht SEIN Interesse. Interessanterweise MACHT er es aber auch ohne Murren und Knurren, seitdem ich so verfahren.
Ja, Erwachsene sehen oft weiter. Aber das kann man ja auch erklären.
Und wenn unser Großer (der das mit vier auch schon gut kapiert hat) mit "Wenn... dann..." kommt, dann lächel ich nur und sage, dass er mir drohen kann, aber ich mich nicht danach richte und frage ihn, was er denn nun eigentlich möchte.
Ich bin bass erstaunt, wie entspannt das Leben sein kann seither und bevor es kommt: nein, ich hab hier keine Kinder, die mir in guter Alt-68er-Manier "auf der Nase rumtanzen"

Und das mit dem Eis, dem Chef und so weiter... ja sicher sind das Konsequenzen. Aber sie sind keine Willkür, sondern wirtschaftliche Notwendigkeiten, die man auch - kindgerecht - erklären kann.
Das mit dem "Ich tu dies nicht, wenn du nicht jenes tust" ist für mich schon Willkür und da muss ich mich dann auch nicht wundern, wenn es zurück kommt.
Wenn ich persönlich etwas nicht machen mag, weil... dann kann ich das ja wie Zuz es geschrieben hat, erklären und schauen, wie sich das Kind entscheidet.
Dann muss ich aber genauso mit dem "dann" leben, wie das Kind.
Heißt: Wenn ich sage "Ich mag dir nicht vorlesen, wenn es so kruschelig hier aussieht", dann muss ich auch bereit sein, damit zu leben, dass das Kind sich gegen das Lesen und für das Kreativchaos entscheidet
