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Rund um die Erziehung... => 5-10 Jahre => Thema gestartet von: Smilla am 24. September 2014, 16:24:08

Titel: Kann-Kind
Beitrag von: Smilla am 24. September 2014, 16:24:08
Hallo!

Oskar wird im Oktober fünf Jahre alt. Schulpflichtig wird er erst zum Schuljahr 2016/2017, müsste also definitiv nicht zur Schule (Schleswig-Holstein).

Oskar ist ein recht pfiffiger Junge, der schon viel Interesse zeigt. Im Kindergarten wird ein Vorschulprogramm angeboten, wo er auch schon mitmacht und total viel Spaß dran hat und mit Eifer bei der Sache ist. Außerdem wird seine beste Freundin im Januar sechs Jahre alt und kommt somit auf jeden Fall in die Schule, sein bester Freund hat Anfang Juli Geburtstag, ist somit zwar noch nicht in die Schule, aber die Mutter hat schon gesagt, dass sie ihn auf jeden Fall anmeldet (Kann ich verstehen, bei Marie wird sich uns die Frage auch wohl nicht stellen). Die drei kleben oft zusammen...

Oskar würde dann in den Herbstferien nach der Einschulung sechs werden, währe wahrscheinlich der Jüngste in seiner Klasse. Oder wenn er ein Jahr später geht wäre er eben schon fast sieben und wohl einer der ältesten.

Wir sind uns nun total unsicher. Einerseits wäre es super, wenn er mit den guten Freunden aus dem Kindergarten zur Schule gehen könnte und es ist auch super, dass er schon Interesse zeigt. Aber da ist dann auch der Gedanke, dass wir ihm Zeit geben möchten, Kind zu sein und ihn nicht zu schnell in die erfolgsorientierte Gesellschaft zu werfen. Außerdem der Gedanke, wenn wir ihn jetzt zur Schuluntersuchung anmelden und es dann heißt, lieber noch nicht, dann könnte er enttäuscht sein und sein Selbstwertgefühl darunter leiden...
Wir hängen da total zwischen den Stühlen.

Wir haben es denn andere Kann-Kind-Eltern hier gemacht? Wart ihr zur Schuluntersuchung? Ging euer Kind dann tatsächlich schon mit fünf zur Schule?
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: bine mit josy am 24. September 2014, 16:29:30
Huhu,

hier ist der Stichtag glaub Ende September oder Ende Oktober, ich weiß das gerade nicht genau

Meine war noch einige Tag 5 als sie zur Schule kam (kurz nach den Ferien 6 geworden)

Sie hat dann die Klasse übersprungen von 1 zur 3. Klasse, und ist somit nun auch die aller jüngste in ihrer Klasse, aber ehrlich, es merkt keiner...

Soll heißen, ich würd das vom Kind abhängig machen, DU kennst dein Kind doch am besten, ist er schulbereit oder nicht... kann er sich länger konzentieren, Aufgabenstellung meistern etc...

Ich find das, das Alter egal ist, das Kind muss schulreif sein, egal ob nun ein "Kann Kind mit 5, oder ein Muss Kind mit fast 7

lg Bine
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Mamba am 24. September 2014, 16:52:36
was sagen denn die Erzieher im KiGa dazu?

wobei.. wenn sie ihn am Vorschulprogramm teilnehmen lassen,  werden sie wohl nicht dagegen sein?


aber wenn der KiGa sagt, dass er kognitiv wie emotional so weit ist, wieso nicht?

Mein Töchterlein ist knapp 3 Monate nach dem Stichtag geboren und weil Erzieher, KiA und Ergotherapeut dafür war, hat sie Ende nächster Woche nun das erste mal Herbstferien :)


wann habt ihr denn Stichtag?
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Fliegenpilz am 24. September 2014, 16:59:42
Was sagen denn die Erzieherinnen zu der Thematik?
Immerhin sehen sie Oskar ja auch täglich und haben noch einmal ein anderes Auge auf ihn als du :)

In Deutschland bzw NRW wäre meine Tochter auch Kann-Kind gewesen (Stichtag 30.09, Geburtstag 22.11.) und wäre definitiv eingeschult worden. Hier (Belgien) ist sie Muss-Kind und geht somit seit Anfang September zur Schule!
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 24. September 2014, 17:45:29
Es kommt ja immer aufs Kind an, aber ich würde es nicht nochmal machen. Obwohl meiner ein reguläres Schulkind in Niedersachsen war. Er wurde 2 Wochen nach der Einschulung 6 Jahre alt. Aber in seiner Klasse sind alle wesentlich älter. Vom Alter her und überhaupt von allem gehört er in die jetzige zweite Klasse, ist aber in der dritten Klasse. Gut drüber nachdenken!
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Solar. E am 24. September 2014, 18:06:58
Mein Zehnjähriger ist eins der jüngsten Musskinder seines Jahrgangs und wurde durch Verschiebung des Stichtags ein Jahr vor seiner Einschulung erst vom Land dazu gemacht. Ich hätte ihn niemals als Kannkind eingeschult - dass er Musskind war verfluche ich ab und zu heute noch, da sind Probleme da, die ich diesem Umstand immer noch zuschreibe und die so nicht sein müssten.  Wenn er auch im Schulstoff mitkommt, reifemäßig sind ihm die anderen gefühlt immer einen Schritt voraus :P Und er macht die Sachen, die er altersentsprechend können sollte, wirklich immer auf den letzten Drücker, schon seit Geburt. Was mich das schon Nerven gekostet hat  :-X

Meine anderen Kinder sind so geboren, dass sich die Frage nie stellte, aber die sind ganz anders als er, das hätte mir wenigerBauchschmerzen bereitet - nur zur Verdeutlichung, dass ich meine Kinder nicht beglucke.  ;) - also ja, das ist so eine individuelle Entscheidung, das muss man vom jeweiligen Kind abhängig machen. Und elbst da gilt "Wie mans macht ist es verkehrt" wenn man Pech hat.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 24. September 2014, 18:14:47
Ich unterschreibe bei Solar jedes Wort. Wäre er kein Muss-Kind gewesen hätte ich ihn auch niemals eingeschult.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Nipa am 24. September 2014, 18:42:02
Bei uns war die Situation sehr sehr ähnlich!
Und da unsere Wunschschule ihn nicht genommen hat, haben wir das Jahr gewartet.

Und es war bei ihm die absolut richtige Entscheidung. Er wäre kognitiv so weit gewesen, er hätte es sicher geschafft. Aber auch ganz sicher mit Tränen.
Jetzt geht er jeden Tag so gern und ist so glücklich. Und das ist schön.

Schau Dir Dein Kind an, rede mit den Erziehern, und gehe nicht nach Freunden.
Seine Freunde sind alle in die Schule und wir haben dennoch privat noch tollen Kontakt.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Martina am 24. September 2014, 19:19:51
Zisi ist als Kann-Kind eingeschult worden. Sie kommt gut klar und geht gerne, trotzdem würde ich es nicht wieder machen. Ihre Schulfreundin ist ziemlich genau ein Jahr älter und dementsprechend reifer  :-X
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Flips am 24. September 2014, 19:36:57
Bei uns ist der 30.6. Stichtag, unser Sohn wurde regulär eingeschult und kurz nach seiner Einschulung 7.
Kognitiv hätte er es sicher auch schon letztes Jahr geschafft, aber emotional ist er jetzt viel gefestigter. Später sind die Jungs ja eh eher hinter den Mädels zurück- also wäre er ja dann eher noch "unreifer". Und ja, ich denke da auch schon an die Zeit der Pubertät und eines Schulendes... ;)

Ich glaube, dass heute viele Kinder sehr zeitig schon "pfiffig" sind, viel wissen usw. Aber deswegen müssen diese "normalbegabten" Kinder doch nicht unbedingt früher in die Schule gehen?

Also wir haben uns gegen KannKindEinschulung entschieden und haben jetzt einen taffen, großen und fleißigen Zweitklässler. :D
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Gaby am 24. September 2014, 19:38:37
Pauline war auch ein Kann-Kind. Stichtag zum Muss-Kind war der 31.08. und sie wurde am 06.09. 6 Jahre alt. Der Test im Gesundheitsamt besagte, dass sie schulreif sei aber nach dem Mainzer Schulspiel hat mir die Rektorin angeraten, Polly noch das eine Jahr im KiGa zu lassen, da sie von dem Jahr noch profitieren würde und ich habe diese Entscheidung keine Sekunde bereut.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Solar. E am 24. September 2014, 22:06:41
Ja, hier auch 31.8. seit 2009, vorher wars der 30.6. Mein Sohn hat im August Geburtstag  s-:) und wurde 2010 als Musskind mit gerade 6 eingeschult. Uns wurde so ziemlich plötzlich quasi ein Jahr Kiga "geklaut". Eine Chance auf eine Rückstellung gibt es hier so gut wie nicht mehr, da müssten die Defizite schon äußerst gravierend sein. Ein "es kommt zu früh für ihn, ein Jahr später würde ihm gut tun" zählt leider nicht. Und selbst wenn, hätte er nicht einfach in seinem Kiga bleiben können, sondern er hätte für das Jahr nochmal in eine ganz andere Einrichtung gemusst. Komplett raus aus dem gewohnten Umfeld, komplett fremde Kinder - um dann wieder mit den Kindern aus dem alten Kiga eingeschult zu werden, weil die "neuen Kameraden" auf eine völlig andere Schule gehen. Dazu hätte er täglich hin und zurück gefahren werden müssen, Fahrdienst gab es keinen. Es hätte also so überhaupt keinen Sinn gemacht, die Rückstellung überhaupt anzustreben. Dagegen ist es nahezu einfach, ein Kannkind einzuschulen und ich finde, das kann es irgendwo nicht sein  :P
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: peter am 25. September 2014, 00:45:48
Ich möchte nur dazu sagen das ich niemals die entscheidung an den grad aktuellen freunden fest machen würde, bzw das nicht einmal in die entscheidung einfliessen sollte. Die bleiben evt noch 2-3 jahre aber der grundstein für die " schullaufbahn" fällt nunmal nur einmal

Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Honigbluete am 25. September 2014, 06:16:18
Lukas ist 3 Tage nach dem Stichtag geboren und dann als Kannkind eingeschult worden. Es gibt einige Probleme, die es vielleicht ein Jahr später nicht gegeben hätte, wer weiß? Ausschlaggebend für uns war aber, dass die Situation im Kindergarten nicht mehr tragbar war. Er war soooo unglücklich, auch Gespräche mit den Erziehern haben uns deutlich gemacht, dass er da raus muss. Von Freunden würde ich das auch nicht abhängig machen, das verändert sich eh oft. Hier gab es für die Kannkinder die Möglichkeit, eine Woche zur Probe in die Schule zu gehen. In dieser Woche hat Lukas zum ersten Mal seit langer Zeit wieder gelacht, war fröhlich und ausgelassen, da ist bei uns die Entscheidung gefallen. Immer mit der Option, dass er ein Jahr länger in der Grundschule bleibt.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Beltuna am 25. September 2014, 08:23:40
 Unsere Große wurde letzte Woche eingeschult und wird erst im Oktober 6. Sie ist mit Abstand die Jüngste, die meisten sind fast 7. Aber sie hält prima mit und ich hätte es sehr bereut wenn sie noch ein ganzes Jahr im KiGa "verdaddeln" müsste. Sie ist eine der Schnellsten, liest zuhause aktuell die Harry Potter Bände und geht mit einer Selbstverständlichkeit zur Schule dass ich jeden Tag denken muss "ja, es war die richtige Entscheidung".  Ich denke, man kann da keine Pauschalaussage machen oder mit Stichtagen argumentieren. Ich kenne nicht wenige Schulkinder, die mit 6,5 Jahren oder noch später als Muss-Kinder eingeschult wurde und definitiv die Schulreife noch nicht erreicht hatten. Fühlt es sich für euch richtig an und möchte er auch in die Schule würde ich Ihn anmelden.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Sweetkofski am 25. September 2014, 12:37:09
Meine Tochter ist als Oktoberkind ein paar Tage nach dem Stichtag dieses Jahr im August eingeschult worden.

... laange habe ich überlegt und mir Gedanken gemacht!  s-:)

Aber: schon nach nur einem Monat, können wir sagen, dass es dir richtige Entscheidung war.

Sie ist glücklich und geht gerne in die Schule. Hat sich schon mit drei neuen Mädels aus ihrer Klasse verabredet - zusätzlich zu ihren Mädels.
Die Lehrerin hat mich letztens auf einem Fest angesprochen, dass meine Tochter einen super Start in der Schule hatte - sehr fit sei, vom Arbeitstempo eine der Schnellsten und den anderen Kindern aber gut helfen würde, wenn sie schon fertig ist.

Irgendjemand hatte hier mal geschrieben, dass eine Lehrerin oder Erzieherin zu einer Mami gesagt hat: Wollen Sie ein Kind, dass bei den sieben Zwergen hinten dran läuft, schulen sie es als Kann-Kind ein. Wollen Sie ein Kind, dass vorne die Laterne trägt, dann warten sie ein Jahr.

Dieses Sinnbild hat mir die ganze Zeit im Kopf gehangen.. ... aber momentan trägt mein Kann-Kind trotzalledem die Laterne.
(und gleichzeitig ist ein Kind in der Klasse genau ein Jahr älter und hat massive Probleme. Denn es hängt nicht immer nur am Alter....)

Von daher - mein Rat: schau dir dein Kind an. und vertraue auf dein Bauchgefühl. Aber dein eigenes .. und nicht das von der Mutter des Feundes usw.  ;)

Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Elphaba am 25. September 2014, 14:26:20
Ich habe hier auch ein Kann-Kind. Meine Tochter ist 2 Tage nach Ende der Sommerferien 6 geworden. Sie ist aber noch im Kindergarten und das ist gut so. Kongnitiv wäre das kein Problem (sie sitzt in diesem Augenblick hinter mir und liest ihrer kleinen Schwester laut ein Buch vor :P), aber sie ist emotional einfach noch nicht so weit. Dazu kommt, daß sie einfach klein und zierlich ist (sie trägt Größe 110 und wiegt 15 Kilo). Den Ranzen muss sie ja auch tragen können!
Die Schule muss sich halt nächstes Jahr was einfallen lassen, um sie zu beschäftigen. Ihre Beiden besten Freunde sind auch dieses Jahr eingeschult worden, aber die trifft sie jetzt Nachmittags und im KiGa hat sie Ratzfatz eine vorher lose Freundschaft intensiviert und hat dort jetzt auch eine gute Spielkamaradin.

Ich würde das nicht von Freundschaften abhängig machen.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: scarlet_rose am 25. September 2014, 14:38:14
Solange ein Kind nicht vollkommen unterfordert und unglücklich ist im Kindergarten, würde ich es nicht als Kann-Kind einschulen.
Natürlich kann es gut gehen, muss aber nicht, denn es hängt an so vielem und das Kind selbst ist nur ein Faktor.

Da kommt die Klassenzusammensetzung(wie alt sind die Anderen?), die Lehrerin, die Pädagogik, die Lernweise, das Umfeld, usw mit hinein, das Kind selbst ist nur ein Faktor, der Einfluss auf Erfolg oder Misserfolg des frühen Schulstarts sein kann.

Liam ist Muss-Kind, als September-Kind wurde er 2 Wochen vor Einschulung 6. ALLE Kinder, außer eines, die mit ihm eingeschult wurden, in seiner Klasse, kamen aus der Grundschulförderklasse, das bedeutet zum normalen Altersunterschied kam noch ein mal ein Jahr dazu, da die Kinder ja eigentlich das Jahr zuvor eingeschult hätten werden sollen. Dazu war es noch eine Altersgemischte Klasse, sprich 1+2 zusammen.
Liam war also bis zu 4(!!!) Jahre jünger als seine Klassenkameraden, 2 Jahre jünger als seine Mit-Erstklässler.
Und es war sicher nicht immer leicht. Er wurde von den anderen Jungs als Baby bezeichnet, oft geschubst, geschlagen und ausgelacht, weil er eben noch so viel kindlicher war, als die Anderen. Als die neuen Erstklässler dazu kamen war er immer noch einer der jüngsten. Und ja, bei Jungs macht das oft einen unterschied, besonders bei Jungs, deren körperliche Entwicklung etwas zögerlicher voran geht. Das körperliche Messen ist in dem Alter ein wichtiger Faktor. Damit meine ich nicht Raufen und Schlagen, sondern dazu gehört auch Rennen, Klettern, Fussball spielen usw...Wer körperlich überlegen ist, hat schnell die Führungsrolle. Körperlich unterlegene Kinder haben es da natürlich schwieriger, was bei großem Altersunterschied eben meist den jüngeren trifft.

Kognitiv, kein Problem. Er schreibt lauter gute Noten, hat nur Einser im Zeugnis. Aber das ist der kleinste Teil. Kognitiv sind die meisten 5jährigen so weit in die Schule zu können. Wichtig ist das soziale und die emotionale Entwicklung.

Niemals sollte man die Entscheidung von Freunden abhängig machen, denn mit Schuleintritt ordnen sich bei den allermeisten Kindern die Sozialstrukturen komplett neu. Wenige Freundschaften überstehen die ersten Schuljahre, die meisten Kinder orientieren sich neu und entwickeln sich auch in unterschiedliche Richtungen mit Schuleintritt.
Zudem können Freunde wegziehen, andere Schulen auswählen, neue Freunde finden, es kann einen Streit geben usw.
Kinder finden sich neue Freunde.

Liam hat bis heute wenig Kontakt zu seinen Mitschülern finden können. Einige Mädchen scharen sich um ihn, jedoch von den Jungs erhält er keinerlei Respekt, die ärgern ihn, stellen ihm Beine, lachen ihn aus usw...Er ist dennoch glücklich und zufrieden, hat Spass an der Schule und liebt seine Mädels ;)
Aber immer leicht ist es dennoch nicht.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Martina am 25. September 2014, 18:09:45
Franziska kommt sozial-emotional übrigens gut klar in der Schule. Sie hängt auch nicht hinterher und sie wird auch nicht geärgert. Sie war schon immer sehr selbstbewusst. Ich würde sie zwar im nachhinein nicht wieder als Kann-Kind einschulen, aber ich hätte sie auch nicht in ihrer Kindergartengruppe gelassen. Dann hätte sie wechseln müssen und das hätte ihr halt auch nicht gut getan. Unterm Strich also vermutlich doch alles richtig gemacht.

Honigblüte, unser Plan ist es auch, sie ein Jahr länger in der Grundschule zu lassen. Da sie ja mit Wochenplänen arbeiten und jedes Kind nach seinem Tempo, müsste sie auch keinen Stoff wiederholen, sie würde einfach nur ein Jahr länger in der 3. oder 4. Klasse bleiben. Die Lehrerin ist davon übrigens noch nicht überzeugt.

Aber es ist wie mit so vielen Dingen im Leben, man kann es nicht wirklich richtig machen.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Sweetkofski am 25. September 2014, 18:32:05
Ja, das möchte ich auch nochmal unterschreiben.  Kognitiv ist eine notwendige, doch keinesfalls eine hinreichende Bedingung.

wichtig ist die soziale und emotionale Reife.
jetzt ist es bei uns in der Klasse so, dass wir da absolut Glück hatten - bloß 2 2007-Kinder und viele Sommer 2008-Kinder.

Dennoch: es hängt nicht immer nur vom Alter ab. Du musst dir dein Kind anschauen und dann entscheiden.
Unsre Rektorin ist total gegen Kann-Kinder im Allgemeinen, was ich ja etwas anstrengend fand. .... im Allgemeinen stören mich so Pauschalisierungen.
Jetzt plötzlich sprach sie dann davon, dass meine Tochter eventuell in die zweite Klasse springen soll zusammen mit einem anderen Jungen.
Sie wäre ja kognitiv so weit, aber hätte laut Lehrerin auch alle anderen Komponenten sprächen dafür: ausgeglichen, kann mit Stress umgehen; selbstbewusst, auch wenn etwas nicht klappt; kann gut mit Konflikten umgehen....

Wir werden das bestimmt NICHT machen, -- denn plötzlich sollen alle Argumente von wegen Jüngste und Pubertät später usw.  nicht mehr gelten??

Was mich aber vor allem stört, ist diese Beurteilung ohne sich das Kind im Einzelfall anzuschauen.  Vor nem halben Jahr hätte die Rektorin per se von der Einschulung abgeraten, weil 6 Tage zu jung -- und nun soll sie gar springen?
Das ist doch Blödsinn.

Daher mein ganz klares Plädoyer dafür, sich das individuelle Kind und die individuellen Gegebenheiten vor Ort anzuschauen.
Und dazu mag vielleicht auch gehören, mit der Rektorin das Gespräch zu suchen über Klassenzusammensetzungen und vor Ort typische Altersstrukturen usw. ...

Zum Thema Freunde sage ich: -- jein. Bedingt wichtig.
Kommt drauf an.
Es ist schon so, dass sich die Freundschaften schnell ändern.
Aber wenn ich mir anschaue mit welchem Selbstbewusstsein die Mädelsgruppe vorne ohne Eltern in der ersten Reihe gesessen haben und wie unentspannt dagegen die Kinder waren, die ohne Freunde eingeschult wurden. Unabhängig vom Alter.
Wieviel einfacher es ist, neue Freunde in der Klasse zu finden aus der Position heraus ja schon Freunde in der Klasse zu haben -- dann ist das Thema schon ein Faktor, der nicht vollkommen ohne Relevanz ist.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Sweetkofski am 25. September 2014, 18:38:33
Kleine Ergänzung noch: mein Sohn ist wieder ein Oktoberkind...genau der gleiche Tag wie die große Schwester....

bei ihm tendiere ich aber momentan eher zur späteren Einschulung - auch weil ich den Eindruck habe, dass es bei Jungs eher wichtiger ist, groß, stark und alt zu sein s-:)

zudem beginnt bei Jungs die Pubertät im Allgemeinen später, so dass er dann in der Gesamtheit der Klasse im guten Mittelfeld läge, was bei einem der ältesten Mädchen der Klasse ganz anders aussähe.

das sind aber nur allgemeine Argumente. Für eine individuelle Abwägung ist es bei meinem Sohn noch zu früh.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Fliegenpilz am 25. September 2014, 19:11:01
ZitatZum Thema Freunde sage ich: -- jein. Bedingt wichtig.
Kommt drauf an.
Es ist schon so, dass sich die Freundschaften schnell ändern.
Aber wenn ich mir anschaue mit welchem Selbstbewusstsein die Mädelsgruppe vorne ohne Eltern in der ersten Reihe gesessen haben und wie unentspannt dagegen die Kinder waren, die ohne Freunde eingeschult wurden. Unabhängig vom Alter.
Wieviel einfacher es ist, neue Freunde in der Klasse zu finden aus der Position heraus ja schon Freunde in der Klasse zu haben -- dann ist das Thema schon ein Faktor, der nicht vollkommen ohne Relevanz ist.

Absolut: Nein!

Was du nur beschreibst: Fünf Mädchen, die sich in der Gruppe wohl & sicher fühlen. Das ist aber kein Selbstbewusstsein das auf das einzelne Kind zurück zu führen ist sondern lediglich ein Gruppengefüge.

Hier bei uns waren alle Kinder aufgeregt, Nervenbündel und manche haben vor Aufregung gekotzt - dabei gehen die Kinder (außer unsere) seit drei Jahren schon gemeinsam zum Kindergarten und kennen sich gut, ebenso wie die Örtlichkeiten (ein Schulgebäude) bekannt sind.

Es ist nicht einfacher neue Freunde zu finden nur weil man schon welche hat. Fakt ist dann eher, dass man mitgeschleift wird. "Ich spiele nur mit dir, wenn meine Freundin M. auch mitspielen darf!". Es wird also eher hingenommen, es besteht im schlimmsten Fall nicht einmal das geringste Interesse an Person M. sondern man mag nur Person S. sehr gerne und möchte diese einfach bei sich haben, da nimmt man M. als Anhängsel halt dazu. Aber ob das Freundschaft ist?
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: bellami am 25. September 2014, 19:40:48
Fay ist nov Kind und wurde nicht als kann-kind eingeschult, sondern dieses jahr mit fast 7.

Gründe gab es einige und ich denke, es war die richtige Entscheidung.  Sie fühlt sich viel selbstbewusster bzw. ist es eben auch.

Es sind einfach viele Faktoren die zusammenkommen.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Alchemilla am 25. September 2014, 20:07:01
Jonathan ist letztes Jahr als Oktoberkind eingeschult worden. In seiner Klasse sind sehr viele Spätsommerkinder, heute war er auf einem 7. Geburtstag eines Musskindes und in 3 Wochen ist er dran. Er kommt sehr gut zurecht und geht gerne. Ob es die richtige Entscheidung war, werde ich nie erfahren, weil ich ja nicht weiß, wie es anders gekommen wäre ;)
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Sweetkofski am 25. September 2014, 20:23:33
Zitat von: Christiane am 25. September 2014, 19:11:01
ZitatZum Thema Freunde sage ich: -- jein. Bedingt wichtig.
Kommt drauf an.
Es ist schon so, dass sich die Freundschaften schnell ändern.
Aber wenn ich mir anschaue mit welchem Selbstbewusstsein die Mädelsgruppe vorne ohne Eltern in der ersten Reihe gesessen haben und wie unentspannt dagegen die Kinder waren, die ohne Freunde eingeschult wurden. Unabhängig vom Alter.
Wieviel einfacher es ist, neue Freunde in der Klasse zu finden aus der Position heraus ja schon Freunde in der Klasse zu haben -- dann ist das Thema schon ein Faktor, der nicht vollkommen ohne Relevanz ist.

Absolut: Nein!

Was du nur beschreibst: Fünf Mädchen, die sich in der Gruppe wohl & sicher fühlen. Das ist aber kein Selbstbewusstsein das auf das einzelne Kind zurück zu führen ist sondern lediglich ein Gruppengefüge.

Hier bei uns waren alle Kinder aufgeregt, Nervenbündel und manche haben vor Aufregung gekotzt - dabei gehen die Kinder (außer unsere) seit drei Jahren schon gemeinsam zum Kindergarten und kennen sich gut, ebenso wie die Örtlichkeiten (ein Schulgebäude) bekannt sind.

Es ist nicht einfacher neue Freunde zu finden nur weil man schon welche hat. Fakt ist dann eher, dass man mitgeschleift wird. "Ich spiele nur mit dir, wenn meine Freundin M. auch mitspielen darf!". Es wird also eher hingenommen, es besteht im schlimmsten Fall nicht einmal das geringste Interesse an Person M. sondern man mag nur Person S. sehr gerne und möchte diese einfach bei sich haben, da nimmt man M. als Anhängsel halt dazu. Aber ob das Freundschaft ist?

Ja, da hast du Recht. Selbstbewusstsein ist das falsche Wort.
Das ist tatsächlich eher etwas anderes, was aus dem Einzelnen Kind kommt, ggf. noch zusätzlich, egal, ob man schon Freunde hat oder nicht.
Dennoch - den Start schien die Tatsache für viele der Kinder, die in der Kirchenbank neben ihren Freunden saß schon zu erleichtern. Ganz unabhängig davon, ob fünf, zwei, sechs oder acht Kinder, die sich kannten. Mag aber auch das Setting der Schule gewesen sein, die vorgesehen hat, dass die Einschulungskinder in der der Kirche alleine vorne gesessen haben.

Zum Thema Freunde finden und mitgeschleift werden: ja, hört sich thereotisch logisch an.
In der Praxis sieht es aber in der Klasse meiner Tochter so aus, dass sich ganz schnell quer verabredet wurde, und zwar in ganz unterschiedlichen 2er-Kombinationen, ohne dass noch jemand drittes als "Anhängsel" dabei war.
Also auch die Abkapselung vor Neuen Kindern, die mal angesprochen wurde, konnte ich zum Glück nicht feststellen.
Aber die Verabredungen sind dennoch irgendwie eher zwischen Kinder, die sowieso noch andere Freunde in der Klasse haben. War heute noch Thema im walking bus von einer Mama, die von Startschwierigkeiten ihrer Tochter berichtet hat, weil sie keinen kennt, somit ist das überhaupt erst aufgefallen und war mir gerade präsent.

Warum das jetzt so ist - und ob das Zufall ist oder nicht.... keine Ahnung.
Grundsätzlich gaube ich zudem auch, dass es einfacher ist als jemand Neues in ein bestehenden Gruppengefüge zu stoßen (Beispiel Kindergartenwechsel, Welchsel in eine bestehende Schulklasse) als mit vielen Neuen ein neues Gruppengefüge zu bilden.
Da gibt es ja auch psychologische und vor allem auch soziologische Forschung zu Freundschaftsentstehung bei Kindern...


Mit meinen Beschreibungen im Positing vorhin habe ich jedenfalls bloß der TE einen persönlichen Erfahrungsbericht und eine eigene Einschätzung gegeben - allgemeine Gültigkeit mag ich nicht davon ableiten.
Ich persönich wurde aber ob dieser Erfahrungen einfach mal mit: 'jein' antworten auf die Relevanz von Freunden.

Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Sonne1978 am 25. September 2014, 20:57:14
Unsere Zweitgeborene hat im Dez. Geburtstag und ich wurde mehrfach vom Kinderarzt gedrängt, aufgrund verschiedener Fähigkeiten das Kind vorzeitig einzuschulen. Ich selbst war aber unsicher. Sie hätte sich behaupten müssen ggü. den älteren Mitschülern (so, wie ich sie einschätze) und auch die viele Spiel- und Entdeckerzeit war wichtig für sie.

Letzlich habe ich mich gegen die vorzeitige Einschulung entschieden und denke, dass es die richtige Entscheidung war. Sie hat sich in den letzten KiGa-Monaten zwar gelangweilt und passte irgendwie auch gar nicht mehr dorthin, aber sie hat an Selbstbewußtsein gewonnen und ist "mental stark" eingeschult worden. Wir sind kurz vor der Einschulung umgezogen, d. h. sie ist in eine fremde Schule mit fremden Kindern eingeschult worden und hat jetzt, 6 Wochen später, schon einen kleinen Freundeskreis. Und das, obwohl sie sich mit dem Knüpfen von Kontakten schwerer tut, als ihre große Schwester. Aber es fällt ihr leicht, sich während des Vormittags zu konzentrieren, ist engagiert und interessiert bei der Sache. Das hätte ich ihr letztes Jahr definitiv noch nicht zugetraut.

Was den Freundeskreis betrifft, möchte ich ein wenig von unserer, sehr schönen, Erfahrung berichten. Unsere Mädchen gingen in den gleichen Kindergarten, hatten die gleichen Freundinnen, aber unterschiedlichen Alters. Unsere große Tochter wurde zuerst eingeschult und hat ihre Lieblingsfreundin "zurücklassen" müssen. Dennoch haben sie sich noch sehr oft verabredet. Als im Folgejahr diese Freundin ebenfalls eingeschult wurde, unsere Große in die 2. Klasse kam, haben sich die beiden mit einem Haufen gemischter Kinder (1. und 2. Klässler, teils aus dem alten Kindergarten), immer in der Pause zum Spielen getroffen. Und auch weiterhin privat. Die unterschiedlichen Einschulungstermine haben die bestehenden Bekanntschaften keinesfalls zerstört. Man kann sich ohne Probleme weiterhin nachmittags zum Spielen verabreden :)
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Elphaba am 26. September 2014, 10:19:50
Was bei meinen Überlegungen immer auch dagegen sprach unsere Tochter als Kann-Kind einzuschulen ist die Zeit, wo sie so 13/14 sind. Es würde dann ja vielleicht Kinder in ihrer Klasse geben, die bis zu 2 Jahren älter sind (durch spät-Einschulung oder Sitzenbleiben). Wenn sie dann vielleicht körperlich/emotional noch nicht mit den Vollpupertierenden mithalten kann, alterstechnisch eben noch nicht bis Mittenacht unterwegs sein darf oder Schminken darf oder was auch immer, glaube ich nicht, daß das für sie schön ist. Ausserdem möchte ein 16. Jähriger Klassenkamerad in den sie vielleicht verliebt ist, mehr Dinge von Ihr, als sie geben kann/will... :-\ Ich weiß, es sind viele Wenns und Abers, und alles reine Theorie, aber ich hatte das halt auch immer im HInterkopf.

Edit: Ich sehe gerade, daß Du noch 2 1/2 jüngere KInder hast- tut Dir den Stress mit Schule und Hausaufgaben bloß noch nicht an (Worte einer Hausaufgaben und Schulstress-geplagten Mutter). Wenn Dein Sohn ein Jahr älter ist, wird ihm das Alles noch viel leichter fallen und damit ist es auch für Dich einfacher!
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Smilla am 26. September 2014, 14:53:15
Ich danke euch für diese vielen Antworten!
Dass ich hier keine Antwort erhalte, war mir klar, dass man das nicht pauschalisieren kann, auch - aber weil wir derzeit so mit dieser Entscheidung beschäftigt sind, wollte ich einfach mal lesen, wie es anderen Eltern so damit gegangen ist.

Bei uns in Schleswig Holstein ist der Stichtag der 30. Juni. Deshalb ist sein bester Freund mit Anfang Juni ja auch noch ein Kann-Kind. Und falls sich das nicht ändert, wird auch unsere Tochter ein Kann-Kind sein.

Die Erzieher sind klar für die Einschulung. Im Kindergarten ist Oskar ein von den Kindern, die den Ton angeben, ist sehr selbstbewusst und kann sich gut in eine Gruppe einfügen, findet sich dort gut zurecht und kümmert sich auch um andere Kinder, wenn es zum Beispiel Streit gibt, oder andere Probleme, versucht er immer bei der Lösung zu helfen.
Ich find es auch so schwierig, das alles zu jetzt schon zu beurteilen. Er wird ja erst in gut drei Wochen fünf, wie soll man da wissen, wie er mit sechs so drauf ist? Aber wenn wir sie Option haben wollen, müssen wir ihn halt demnächst anmelden...

Oskar ist größenmäßig schon immer ganz vorne mit dabei, er ist aktuell einer der größten im Kindergarten, 118cm, wiegt 22kg.

Körperlich ist er recht fit, schwimmt total gerne (macht aktuell einen Bronze-Kurs) und ist beim Kinderturnen einer der weitesten (Altersgruppe 4-6). Fußball haben wir mal ausprobiert, mochte er aber nicht so gern.

Von Hausaufgaben kann ich natürlich nicht berichten, aber Oskar ist recht gewissenhaft. Im Kindergarten gibt es manchmal Tage, an denen ein Kind etwas mitbringen darf und dann in der Gruppe vorstellt. Regelmäßig ist dann ein anderes Kind dran. Wenn Oskar an der Reihe ist, über legt er sich schon auf dem nach Hause weg und beim Mittagessen, was er mitnehmen will und packt es dann selbständig gleich in seinen Kindergartenrucksack.

Ehrgeiz ist auch da. Wenn er etwas im Kindergarten nicht gut hinbekommen hat, brennt er darauf, es zu Hause zu üben. Da verhält er sich dann auch sehr konzentriert, ist hier nicht immer einfach mit den beiden Schwestern, die ihm dazwischenfunken. aber er kriegt es dann gut hin. Hat auch viel mehr Ausdauer als die Schwestern...

Wir werden sicher noch eine Zeit lang über das Thema diskutieren. Wir haben uns auf jeden Fall vorgenommen, die Entscheidung nicht vor dem 5. Geburtstag zu fällen...
Titel: .
Beitrag von: Brülläffchen am 26. September 2014, 21:14:49
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Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: zuz am 27. September 2014, 06:28:17
Ich sehe es wie Elphaba und würde nicht nur den Schulstart, sondern v.a. die weitere Entwicklung mit bedenken.
Ich kann von der weiterführenden Schule sagen, dass dort oft Kinder sind, die schlau sind, aber noch nicht reif genug. In der 5. werden plötzlich Zeitmanagementfähigkeiten erwartet, die viele dann oft noch nicht haben. Und Probleme haben nach meiner Erfahrung damit vor allem die jüngeren.
Auch die Art der Aufgaben später ist dem Alter angepasst. Zum Beispiel dialektisches Denken bei einer Erörterung - das ist etwas, das nichts mit Intelligenz, sondern nur mit Reife zu tun hat. Auch die Themen entsprechen dann vielleicht noch nicht seinem Interessensspektrum.
Später in die Pubertät zu kommen als die anderen in der Klasse ist v.a. für Jungs problematisch (bei Mädchen eher andersrum).

Das alles heißt natürlich noch nicht, dass man nicht trotzdem ein Kann-Kind früher einschulen kann. Aber es sollte mit bedacht werden bei einer Entscheidung.

Im Zweifel sehe ich es so: Wenn man ein Kind "zu spät" einschult, langweilt es sich das letzte Jahr im Kindergarten und braucht vielleicht in den ersten ein, zwei Jahren in der Schule noch zusätzliche Aufgaben, um gefordert zu sein. Schult man es "zu früh" ein, kann sich das durch die ganze Schullaufbahn ziehen.
Wenn das Kind immer wieder an seine Grenzen stößt, frustriert ist, auf Anschlag arbeiten muss, kann sich das auf die ganze spätere Arbeitshaltung auswirken. (Was nicht heißt, dass das bei jedem früher eingeschulten Kind so ist! Wenn es so wäre, wäre die Entscheidung ja leicht, ist sie aber leider nicht.)

Ich finde es toll, dass Du nicht nur die kognitiven Fähigkeiten bedenkst, sondern auch die sozialen und emotionalen. Das finde ich ganz wichtig, das ganzheitlich zu sehen.
Viel Glück bei der Entscheidung! :)
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Solar. E am 27. September 2014, 10:24:27
@zuz
Ich erkenne mich selber in deinem Beitrag wieder. Ich war Kannkind. Ja, ich habe mein Abi gemacht und mein Diplom, war aber immer eine der Jüngsten und für viele Themen hat mir schlicht die Reife gefehlt. Mathe und Naturwissenschaften (*edit* hab die Fremdsprachen und Deutsch vergessen, solange ich nix vor politischen/geschichtlichen Hintergründen interpretieren musste  :P) also alles, was man mit Logik und/oder Lernen erfassen kann, war kein Problem (ok, seitenweises Auswendiglernen war auch nie mein Ding  :P), aber ganz krass wurde es in der Mittelstufe in Fächern wie Geschichte und Sozialkunde, wo man wirklich eine gewisse Reife an den Tag legen muss, um politische Zusammenhänge und ähnliches erfassen zu können. Ich hatte auch Freunde eine Klasse tiefer und wenn die dann den Kram ein Jahr später auch gemacht haben, konnte ich denen dann helfen, weils dann funktionierte (ok, zugegebenermaßen tut man sich manchmal auch leichter, wenn man Sachen schonmal gesehen hat, aber trotzdem schreibe ich einiges der fehlenden Reife zu). Und ja, in diesen Fächern war es notwendig, immer über die persönlichen Grenzen hinauszuwachsen, was permanent anstrengend war, vor allem wenn daheim die Eltern jede schlechtere Note ausgiebig bemeckern müssen und einen der Stoff eben auch nur mäßig interessiert (was dann ein Jahr später immer anders war).

Ja und mein Sohn ist mir was das Lernverhalten angeht, ziemlich ähnlich. Leider. Daher fürchte ich, dass die Geschichte sich wiederholen wird.  :-[
Aber ich habe für den Notfall immer im Hinterkopf, dass man im Zweifel auch mal ein Jahr wiederholen kann, was bei mir noch streng verpönt war.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Fliegenpilz am 27. September 2014, 10:27:11
Scheint aber irgendwie auch ein deutsches Problem zu sein, oder? :-\

Aus anderen Ländern, die früher einschulen und das seit Jahrzehnten hört man nichts von den hier angesprochenen Problematiken. Vielleicht aber auch einfach weil es dort normal ist, jeder sich dem System fügt, die Kinder eine normale Schullaufbahn absolvieren.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: scarlet_rose am 27. September 2014, 11:45:02
Christiane oder, weil das Schulsystem darauf eingestellt ist, eben auch das Altersproblem nicht so gegeben ist.
Gerade mit 12-14 macht es einen Riesen Unterschied.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Fliegenpilz am 27. September 2014, 11:52:08
Fakt ist einfach, dass es in Deutschland in den letzten Jahren immer mehr Trend wird seine Kinder so spät wie möglich einzuschulen mit Aussagen wie "Sie sollen lange Kind bleiben", "Sie sollen keine Probleme in der Schule haben", es wird vom Abitur gesprochen wenn die Kinder gerade 5 Jahre alt sind.
Und durch diesen Trend wird auch die Schere immer weiter bzgl. des Altersunterschieds.

Ich habe das Gefühl, dass man an falscher Stelle Rücksicht auf die Kinder nimmt. Statt sich mit der Thematik auseinander zu setzen und gemeinsam dafür zu sorgen, dass die (reguläre!) Schullaufbahn nicht zum Totalausfall wird, wird mittlerweile versucht (und ja, das war früher nicht so und das war früher definitiv besser!!!) kein "Versagen" mehr hervorzubringen. Es gibt einfach kein Versagen mehr, das Lernen wird so einfach gestaltet, dass auch die langsamsten Kinder leicht mitkommen. Und um dieses Versagen zu umgehen nimmt man auch in Kauf, dass ein Kind spät eingeschult wird, den Altersdurchschnitt anhebt und dann werden die Normal-Eingeschulten zum Problem, weil sie zu jung sind, die Pubertät später die Kinder aus die Bahn wirft in der Klassengemeinschaft etc.

Ob das so erstrebenswert und unterstützbar ist?

Ist für mich wohl eher ein Reizthema.

Und ja, da sind die anderen Länder mit ihrem Schulsystem anders eingestellt - diese Rückstellerei ist nicht gegeben ohne wirklich triftigen Grund und dazu zählt nicht "Er / Sie spielt einfach noch sooo gerne und kann schlecht still sitzen!"
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: zuz am 27. September 2014, 14:47:26
Christiane, aber die anderen Länder haben einen wesentlich entspannteren Lehrplan! Also zumindest für England/Deutschland kann ich es denke ich einigermaßen beurteilen.
Beispiel: In England ist gerade mal EINE Fremdsprache Pflicht fürs A-Level, hier sind es mindestens zwei, im sprachlichen Zweig sogar 3. In Mathe kann man hier integrieren beim Abi, in England nur differenzieren. Usw.
Und ich bekomme mit, wie hier durch das G8 noch einmal mehr angezogen wurde. Dass da gegen alles verstoßen wird, was die (nicht mal mehr so sehr neue) Hirnforschung herausgefunden hat. Ein Beispiel: Es ist längst bekannt, dass es eine so genannte Ähnlichkeitshemmung gibt. Also wenn ähnliche Lerninhalte hintereinander gelernt werden, blockiert das Gehirn und lernt dann gar nichts mehr. Und was passiert? Man lernt hier am Anfang der 5. Klasse gleichzeitig it's und its, dazu there, their und they're. Was soll das??
Oder man lernt ab der 6. Klasse schon die 2. Fremdsprache, obwohl die Strukturen der ersten sich noch nicht verfestigen konnten.
Oder man muss in einer Woche 50 Wörter lernen (5. Klasse, Anfangsunterricht!), was die Schüler überfordert und zu Frust führt. Was nachweislich den Lernerfolg trübt.
Führt dazu, dass auch die Guten schnell frustriert sind, irgendwann aufgeben, sich bei wirklich fast allen Schülern eklatante Lücken auftun, weil alles im Vorbeigehen gelernt und nicht sinnvoll vertieft wird. Und und und.
Ich denke, DA liegt das Problem. Wenn man das mal entschärfen würde, könnte man die Kinder auch früher einschulen.
Denn schlauer sind die Engländer nun auch nicht. Sie lassen sich nur mehr Zeit.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: scarlet_rose am 27. September 2014, 14:53:16
Es geht hier weder um so spät wie möglich, noch um Rückstellung.
Und dein Vergleich mit früher passt da auch nicht wirklich,denn früher gab es die Frage mit den Kann-Kindern nicht. Da gab es vorzeitige Einschulungen in absoluten Ausnahmefällen, aber es gab das Kann-Kind-Thema für die breite Masse nicht.

Woher du die Info nimmst,dass Kinder in Deutschland immer später eingeschult werden, ist mir ein Rätsel, denn das stimmt nicht. Das reguläre Einschulungsalter ist niedriger, Rückstellungen nur sehr sehr schwer möglich und Kann-Kinder kommen mit 5 in die Schule, das war vor 20 Jahren definitiv nicht so. 6jährige in Kindergärten waren früher normal, Rückstellungen problemlos und Gang und Gebe. Beides heute eher selten.

Die Normal-Eingeschulten sind immer noch der Großteil an Kindern ABER die sind im Durchschnitt jünger, denn der Stichtag ist, z.B. in BaWü nicht mehr der 30.Juni, sondern der 30. September.

Ich bin sicher nicht fürs Zurückstellen, wenn nicht unbedingt notwendig. Aber vorzeitig einschulen, wenn nicht unbedingt notwendig, ist eben auch nicht immer das Wahre. Und da denke ich nicht an "sie sollen so lange wie möglich Kind sein", denn das sind sie auch in der Schule noch und auch da haben sie mehr als genug Zeit und Möglichkeit, sich auszuleben, sondern einfach, weil sich im Laufe der Jahre gezeigt hat, dass es einen Unterschied gibt (NICHT im Einzelfall, sondern im Durchschnitt!), zwischen früh- und späteingeschulten Kindern.

Klar, man KÖNNTE das Schulsystem anpassen und sicherlich wäre das sinnvoller. Aber das kann man als Mutter eben nicht. Man kann aber entscheiden, ob man im derzeitigen Schulsystem/Lernsystem usw das Kind früher oder normal einschult.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Sweetkofski am 27. September 2014, 15:18:52
Zitat von: Christiane am 27. September 2014, 11:52:08
Fakt ist einfach, dass es in Deutschland in den letzten Jahren immer mehr Trend wird seine Kinder so spät wie möglich einzuschulen mit Aussagen wie "Sie sollen lange Kind bleiben", "Sie sollen keine Probleme in der Schule haben", es wird vom Abitur gesprochen wenn die Kinder gerade 5 Jahre alt sind.
Und durch diesen Trend wird auch die Schere immer weiter bzgl. des Altersunterschieds.

Ich habe das Gefühl, dass man an falscher Stelle Rücksicht auf die Kinder nimmt. Statt sich mit der Thematik auseinander zu setzen und gemeinsam dafür zu sorgen, dass die (reguläre!) Schullaufbahn nicht zum Totalausfall wird, wird mittlerweile versucht (und ja, das war früher nicht so und das war früher definitiv besser!!!) kein "Versagen" mehr hervorzubringen. Es gibt einfach kein Versagen mehr, das Lernen wird so einfach gestaltet, dass auch die langsamsten Kinder leicht mitkommen. Und um dieses Versagen zu umgehen nimmt man auch in Kauf, dass ein Kind spät eingeschult wird, den Altersdurchschnitt anhebt und dann werden die Normal-Eingeschulten zum Problem, weil sie zu jung sind, die Pubertät später die Kinder aus die Bahn wirft in der Klassengemeinschaft etc.

Ob das so erstrebenswert und unterstützbar ist?

Ist für mich wohl eher ein Reizthema.

Und ja, da sind die anderen Länder mit ihrem Schulsystem anders eingestellt - diese Rückstellerei ist nicht gegeben ohne wirklich triftigen Grund und dazu zählt nicht "Er / Sie spielt einfach noch sooo gerne und kann schlecht still sitzen!"

Tatsächlich möchte ich diesen Beitrag uneingeschränkt unterschreiben!!

.... und ergänzen, dass auch vor 30 Jahren eine Rückstellung nicht problemlos War - meine Eltern haben es bei meiner Schwester als Maikind versucht und sind gescheitert (NRW).
Zudem bin ich Ende Juni geboren und war tatsächlich in meiner ganzen Schullaufbahn nie die Jüngste.... immer gab es noch ein paar jüngere Kinder.  Die müssen dann Kann-Kinder gewesen sein.  War mir damals nicht so bewusst, aber jünger als ich und regulär eingeschult ist quasi unmöglich!
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Fliegenpilz am 27. September 2014, 17:59:39
Und auch vor 20 Jahren gab es schon die Kann-Kinder und auch die Rückstellungen, die damals wesentlich schwieriger waren als heute!

Das Problem ist, dass in Deutschland lustig experimentiert wird mit den Kindern. Alle paar Jahre wird eine neue Sau durchs Bildungsdorf getrieben, alle springen auf und machen sofort mit. Auf der Strecke bleiben die Kinder, an denen diese Experimente durchgeführt werden ohne das man erkennen kann, ob das Sinn hat.


@scarlet_rose
Keine Ahnung woher du deine Informationen nimmst bzgl. Kann-Kinder vor 20 Jahren, aber ich selbst hatte schon Kann-Kinder in meiner Klasse, mein Bruder wurde 1995 statt 1996 als Kann-Kind eingeschult.

Ebenso werden Kann-Kinder nicht zwangsläufig mit 5 Jahren eingeschult. Hat ein Kind nach dem Stichtag Geburtstag bedeutet das noch nicht automatisch, dass auch schon die Ferien beendet sind und der Schulalltag begonnen hat.


@Sweetkofski
Meine Schwester (Jahrgang 1997) wurde als Kann-Kind eingeschult im Jahr 2003 und ist nie die Jüngste in ihrer Klasse gewesen, weder in NRW noch in Bayern. Es gab immer eine handvoll noch jüngere Kinder.


@Späteingeschulten
Die Kinder, die bei uns früher direkt nach Schuljahresbeginn 7 Jahre alt wurden haben entweder die Klasse wiederholt oder aber hatten vorher eine Vorschule besucht, weil sie zu alt für den Kindergarten waren aber noch nicht weit genug für die Schule :-\
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Nipa am 27. September 2014, 20:24:04
Dann bist Du für "früher" zu jung Christiane.
Ich musste als Kann-Kind diverse Tests machen um mit 6 Jahren, statt mit 7 Jahren eingeschult werden. Damals war der Stichtag noch im Juni, heute ist er im September.

Vergleiche mit dem Ausland hinken komplett.
Denn da gibt es verdammt viele Unterschiede! Kinder werden im Ausland bereits im Kindergarten an das Schulsystem gewöhnt. Die Kinder können viel länger zusammen lernen und es wird noch nicht in der vierten Klasse entschieden was aus dem Kind später mal wird.

Hier gibt es Kinder die in der vierten Klasse einen Nervenzusammenbruch bekommen, wenn sie in der Probe was nicht wissen. Das ist KRANK. Und ja, es liegt viel an den Eltern, denn es müssen nicht alle Kinder aufs Gymnasium gehen. ABER: Früher konnte man nach der 6ten noch mal eine Weiche stellen, das fällt heute weg. Mit einem 3,0 bleibt Dir heute Hauptschule. Und gerade in Grosstädten sind das dann die Leute, die bei Stefan Raab veräppelt werden, weil sie nicht wissen wer  Angela Merkel ist und Sachen wie "gehn wir Karstadt" sagen. Und dass viele Eltern davor Angst haben, kann ich nachvollziehen!

Mein Sohn wurde auch ganz normal eingeschult und nicht als Kann-Kind.
Und es war gut und richtig so. Und letztlich ist mir den meisten das Kindswohl einfach wichtiger als irgendein Stichtag. Ich glaube KEINER macht sich die Entscheidung für eine frühzeitige Einschulung oder eine Rückschulung leicht!!!
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 27. September 2014, 22:17:54
Also mein Kind kam als reguläres Schulkind in Niedersachsen 2 Wochen vor seinem 6. Geb. zur Schule. Er ist jetzt gerade 8 geworden und die anderen in seiner Klasse sind alle schon 9, teilweise 10 Jahre alt.

Ich sehe es wie Nipa, Vergleiche mit dem Ausland hinken, denn dort ist das System von Anfang an ganz anders. Unser deutsches Schulsystem ist da wohl eher nicht an der ersten Stelle.

Meine anderen Kinder waren regulär 7, 6,5 und 6 Jahre und 10 Monate alt bei der Einschulung. Damals war der Stichtag 30.09. und das hätte meiner Meinung auch so bleiben sollen.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Mamba am 27. September 2014, 22:27:08
ich frage mich immer, ob drei Monate soooo einen dramatischen Unterschied machen.

Sohnemann wird ganz regulär mit 5 in die Schule kommen und wird dann ein paar Wochen später 6.

Töchterchen hab ich vorzeitig einschulen lassen. Sie ist zum Zeitpunkt der Einschulung 3 Monate jünger als ihr Bruder.

Irgendwie verstehe ich nicht so ganz, was die drei Monate großartig ausmachen... sollte ich es noch rausfinden (allerdings kommt Jr erst 2017 zur Schule), werde ich berichten.


In unser jetzigen Klasse ist sie die jüngste.. das nächst jüngere Kind ist einen Monat älter und das älteste Kind ist 14 Monate älter (Oktober 2007. in NRW das älteste reguläre Pflichtkind)

Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 27. September 2014, 22:52:42
3 Monate machen wahrscheinlich nicht viel aus. Aber 1 Jahr macht in dem Alter eine MENGE aus. Meine anderen Kinder waren 1 ganzes Jahr älter bei der - ganz regulären - Einschulung als Jared, die Mittlere immerhin ein halbes Jahr älter, aber sie ging ja dann auch einmal zurück.
Und zwischen den 9 und 10-jährgen Kindern in Jareds Klasse und ihm ist schon ein Unterschied. Die Kinder in seinem Alter sind alle jetzt in der Zweiten.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Sonina am 27. September 2014, 22:56:53
ich sehe das auch ähnlich wie Mamba...   verstehe auch nicht den Unterschied von ein paar Wochen/Monaten.

Für uns ist, bei weiterer gleichbleibender Entwicklung Ivens sonnenklar, dass er Anfang August 2016 als Kann Kind mit 5 Jahren eingeschult werden wird und keine 3 Wochen später 6 Jahre alt wird.. In Bremen ist der Stichtag bislang noch der 30.Juni.

Wir erachten es bislang (mal sehen wie es im Sommer 16 aussieht  ;) ) für ihn als richtig, weil wir glauben dass er sich in einem 4. Kindergartenjahr mehr als langweilen wird.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Sweetkofski am 28. September 2014, 00:21:01
Zitat von: Nipa am 27. September 2014, 20:24:04
Dann bist Du für "früher" zu jung Christiane.
Ich musste als Kann-Kind diverse Tests machen um mit 6 Jahren, statt mit 7 Jahren eingeschult werden. Damals war der Stichtag noch im Juni, heute ist er im September.

Von wann früher reden wir denn dann? ??

ich habe mal meine Mutter gefragt, wie das bei meiner Schwester und mir war. Jg 81 und 83.
Für NRW: Rückstellung: Schule und Schulamt entscheiden in Absprache mit der Kindergärtnerin. .. und die fand halt, dass meine Schwester schon gehen könnte.  Also musste sie gehen.

Kann-Kinder: bis Dezember reiner Elternwille. Über die Testergebnisse konnte der Elternwille sich drüber hinweg setzen.
Schaut mal ins Schulgesetz....



und wegen dem ein Jahr Abstand zu den Mitschülern: sooooo...da ist nun meine Tochter.  Keine Woche nach dem Stichtag geboren.

somit ist der qua Norm vorgesehene Altersabstand zu den anderen Mitschülern identisch, ...egal ob früher eingeschult oder nicht!

Daher sagte die Schulberatungsstelle auch ganz klar: besser jetzt einschulen und ein Jahr Differenz, aber in einer Klasse mit Kindern, die  vielleicht noch nicht so schulreif sind, aber müssen.
Als ein Jahr später und dann wieder ein Jahr Differenz, aber dann seeeehr schulreif und in einer Klasse mit Kindern, die ein ganzes Jahr jünger sind und noch nicht schulreif, aber vom Alter müssen.

Die Beratungsstelle sagte mir ganz klar:  " -- das, was Sie sich wünschen würden, wird NIEMALS der Fall sein: für ein Kind mitten im Jahrgang der Klasse hat ihre Tochter im falschen Monat Geburtstag.
Es wird immer entweder eine der Ältesten oder eine der Jüngsten sein.  Niemals mittendrin!
Und jetzt gilt es einfach zu schauen, wo ihre Tochter besser aufgehoben ist und der Abstand im Schulalltag geringer ist..."

Und deswegen finde ich so allgemeine Pauschalisierungen bezüglich Kann-Kinder sehr anstrengend.
.....ja, ein Jahr Abstand zum ältesten Kind der Klasse ist viiiiiel und doof! Aber ein Jahr Abstand zum jüngsten Kind der Klasse ist doch nicht per se besser!!
........ und dann lass das Kind mal sitzen bleiben.  Dann hat man nämlich nicht nur bis zu 2 Jahren Abstand zu ein paar wenigen Mitschülern, die sitzengeblieben sind oder zurück gestellt wurden wie es der Fall wäre, wenn so ein Nah-Stichtagskind früh eingeschult wird.  Sondern man hat gleich zu einem Großteil der Klasse einen Abstand von anderthalb bis 2 Jahren! ....... und DAS ist in der Pubertät doch mal richtig blöde.
Und selbstverständlich kann auch ein schulreifes trotzdem später eingeschultes Kind mal sitzenbleiben, weil in der Pubertät ein Durchhänger kommt. ...

von daher: jede Medaille hat wie immer zwei Seiten!

Daher hilft nur jeden Einzelfall mit individuellen Pro- und Contra-Argumenten zu betrachten, abzuwägen und keine allgemeinen Pauschalisierungen zu treffen.



......mit einem Kann-Kind wird man ja ungefragt immer mal wieder zum Thema angequatscht. Und ich empfand gerade die Mütter, die sich quasi gegen eine Kann-Kind Einschulung entschieden hatten zum Teil als sehr missionierend (bezieht sich aber auf das Realife, nicht auf das EO-Forum)..fast so als wäre ihre Entscheidung im Nachgang von noch höherer Legitimation, wenn andere sich auch so entscheiden.

Davon muss man sich aber frei machen und für sich individuell entscheiden.
Denn so nette Gespräche wie ich sie gestern mit einem Vater (zum Glück nicht unsere Klasse) hatte, dass es ja wohl unmöglich sei, wenn ein Kind in der 1. Klasse schon lesen und schreiben könnte -dadurch würde sich ein viel zu hoher Druck aufbauen für die anderen Kinder! "Solche" Kinder sollen doch bitte gleich umgehend in die zweite Klasse eingeschult werden.  *istklar*
.... auf meinen zarten Hinweis, dass kognitive Fähigkeiten nicht alle Kompetenzen seien und durchaus auch andere Fähigkeiten in der ersten Klasse der Schule zu erlernen seien und bei einem Sprung die Altersstruktur für das Kind nicht mehr passt mit all seinen Folgen (siehe oben).....Ja, da antwortete der Vater, das sei dann wohl das Problem solcher Kinder, die diese Spannungen dann halt mal aushalten müssten!
Na, Dankeschön auch! ! :o

Also, solche Gespräche sind nämlich auch nicht besser. 


Daher, ich bleibe bei meinem Votum: schau dir dein Kind und eure individuellen Gegebenheiten an und entscheide dann individuell.




Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Muse am 28. September 2014, 07:44:19
Und dann haben wir hier in D noch das Problem dass jedes Bundesland sein eigenes Süppchen kocht... Die Frage lautet eher nicht wann sondern WO

Ich habe hier in Bayern durch den Schulwechsel einige Kann - Kinder kennengelernt die eingeschult wurden weil meine Tochter sich mit ihnen angefreundet hat. Bei allen begann die Schule mit Tränen - sie wollten nicht alleine ins Schulhaus/ in die Klasse gehen. Klar hat sich das nach unterschiedlichen Zeiten reguliert - aber muss das wirklich sein? 3 verschiedene Mütter meinten zu mir dass sie nicht eingeschult hätten wenn sie gewusst hätten mit welchen Tempo und Masse an Hausaufgaben es in der 1. Klasse losgeht.
Ja, alle Kinder sind jetzt in ihrer Klasse angekommen, aber es wäre auch stressfreier gegangen.

Für mein Gefühl wird auch eher auf Teufel komm raus früher eingeschult weil das Kind kognitiv sooo weit ist. Manche Eltern vergessen aber dass heutzutage alle Kinder weiter sind als vor 20 oder 30 Jahren.

Mein 2. als Dezember Kind wird irgendwann in Bayern ein Kann Kind sein und ich sage heute schon dass er zu 99% nicht früher sondern regulär eingeschult wird. Ich persönlich halte nicht viel von der Kann Kind Einschulung. Ja, es gibt einzelne Kinder für die das gut ist, das ist aber nichts für die breite Masse.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Mamba am 28. September 2014, 08:13:32
lustigerweise hätte ich gar nicht drüber nachdenken müssen, wenn die CDU hier hätte weiter machen können was sie wollen.
Die haben den Stichtag jährlich einen Monat nach hinten gelegt.

Als sie bei Ende September angekommen waren, kam aber die SPD wieder und hat das gestoppt, sonst wäre es hier nun so, wie in Berlin ohnehin schon.

Mal gucken, ob NRW doch nochmal Jahrgangsweise einschulen wird


oh und mein Kind hat auch die erste Woche (manchmal) geweint. Aber ich vermute mal, dass sie das auch nächstes Jahr gemacht hätte. Selbst muss-Kinder haben das getan und selbst das älteste Kind, welches in 5 Wochen 7 wird hat einen Morgen geweint (lustigerweise war meine Tochter dann damit beschäftigt dieses Kind an die Hand zu nehmen und mit ihr rein zu gehen, so dass sie vergessen hat selber traurig zu sein  ;) )

Meine Tochter mag einfach keine Gruppen, in denen sie nicht alle kennt und das war immer schon so und wird sich wohl so schnell auch nicht ändern. Vielleicht bis sie 15 ist, aber vorher glaube ich da auch nicht dran. Außer sie hat Freunde dabei, aber alleine würde sie das auch nächstes Jahr nicht ohne "Klammern" schaffen.


Nach drei Wochen ist mein Kind übrigens sowas von angekommen, dass sie fröhlich strahlend in die Schule geht, selbst wenn ich dabei bin, als hätte sie nie etwas anderes gemacht.
Die ersten 2,5 Wochen musste ich sie immer bringen und seitdem läuft sie mit einer Freundin zur Schule.


Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Fliegenpilz am 28. September 2014, 08:48:12
@Früher
scarlet_rose warf als früher die "20 Jahre" in den Raum, die habe ich aufgegriffen! Und bei diesem Früher war es so wie von mir geschrieben, noch schlimmer sogar: Wer früher sein Kind rückstellen lassen wollte, der konnte davon ausgehen, dass die Leute dachten, das mit dem Kind etwas nicht stimmt - denn das Rückstellen war nur über mehrere Hürden, die man nehmen musste, möglich.

Ob diese Rückstellerei eine gesunde Entwicklung ist?
Und gerade hier bei EO liest man sehr oft Argumentationen wie "Er / Sie spielt noch so gerne" oder "Er / Sie kann nicht so lange still sitzen" oder "Er / Sie hat Probleme mit der Konzentration"

Ehrlich, es wäre traurig, wenn ein 6jähriges Kind nicht mehr gerne spielt. Und genauso traurig wäre es, wenn es zwei Stunden still sitzt ohne Hummeln im Hintern zu bekommen - und die Konzentration erlernen sie. Die wenigsten Muss-Kinder können sich von Anfang an einen Schultag lang konzentrieren!


@Netti
Wann ist bei euch aktuell der Stichtag?
Ich meine - bei 30.09. ist doch Jared so oder so fällig gewesen? :-\


@Pubertät
Komischerweise ist dies immer eine große Argumentation, wenn es um die Kann-Kinder geht. Überspringt ein (reguläres) Kind allerdings 1 oder 2 Schuljahre, dann ist das kein Problem.

Außerdem wird dieser Altersunterschied immer bestehen, er bestand auch immer.
Ich selbst bin ein regulär eingeschultes Kind (April 87 geboren), war in der Grundschulzeit immer im Mittelfeld - es gab also etlich Jüngere - und ab dem Gymnasium war es bunt gemischt. Da kamen die Sitzenbleiber, die waren schon mal 1 Jahr älter und dementsprechend 1,5 Jahre älter als die Jüngsten oder gar 2,5 Jahre älter als die, die übersprungen hatten und bei uns waren. Und dann kam die Oberstufe (ich kam mit 15 Jahren in die Oberstufe) und auf einmal kamen nochmal Sitzenbleiber dazu, die eventuell auch vorher schon eine Ehrenrunde gedreht hatten - und der Altersunterschied wurde nochmal größer.
Ehrlich, das war nie ein Problem oder gar ein Thema unter uns Schülern. Niemals! Wir Jungen genossen die Vorzüge der Älteren, die das Auto hatten z.B. :P

Und ja - mit 15 Jahren steckt man voll in der Pubertät!


Das größte Problem was Kann-Kinder haben sind die Eltern der anderen Kinder. Nicht die Kinder selbst, nicht die eigenen Kinder, nicht das Lehrpersonal. Sondern die Eltern, die nichts mit der Thematik zu tun habe aber massig Probleme hervorrufen.

In meiner Familie gibt es einige Kann-Kinder und da ich da wirklich ausnahmslos gute Erfahrungen mitbekommen habe, sehe ich das Thema sehr entspannt. In Deutschland bzw. NRW wäre meine Tochter auch ein Kann-Kind gewesen (hätte die CDU weiter gemacht sogar ein Muss-Kind ;)) und sie wäre definitiv zur Schule gegangen.
Sie wollte es. Die Erzieherinnen sahen für sie keinen Nutzen mehr durch den Kindergarten.

Und all das was andere Kinder gerne machen und für einige Eltern ein Rückstellungsgrund ist, dass kann meine Tochter (übrigens hier ein Muss-Kind ;D) genauso machen - ohne Einschränkungen :D

Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 28. September 2014, 09:04:56
Genau, Jared ist so oder so fällig gewesen. Das ist ja das Problem, sonst hätte ich ihn ja nicht in die Schule geschickt / schicken müssen. Er ist das allerjüngste Kind in beiden dritten Klassen.
Als er eingeschult wurde, war es das erste Jahr, wo der Stichtag in Niedersachsen der 30.09. war. Und im Nachhinein betrachtet hätte ich alle Hebel in Bewegung setzen müssen, dass er noch ein Jahr zum Schulkindergarten geht. Dummerweise hat er an beiden Schuluntersuchungen alles top gemeistert, so dass wir keine Chance auf Rückstellung hatten damals.  :-[ Das ist hier nämlich auch nicht mehr einfach.
Wobei in seiner jetzigen Klasse mehrere durch Elternwille zurückgestellt wurden (darum sind die ja auch 1-2 Jahre älter als er), die haben das alle über eine Psychologin gemacht, aber das wußte ich damals noch nicht und dachte ja auch erstmal positiv er wird es schon schaffen.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Fliegenpilz am 28. September 2014, 09:06:47
@Netti
Nein, nicht dummerweise. Er hat es gemeistert weil er schulreif war und ist. Seine Problematik ist eine andere und ja irgendwie auch genetisch bedingt. Dasselbe Problem hättest du ein Jahr später genauso gehabt - das Problem ist ja nicht der Altersunterschied zu den Klassenkameraden :-\
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 28. September 2014, 09:07:57
Siehst du und das weiß man nicht. Kann sein, kann auch nicht sein.  :-\
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Fliegenpilz am 28. September 2014, 09:11:02
Und dann werden reguläre Schulkinder zurückgestellt vor Schulbeginn - und machen damit die Spanne größer, verändern die Altersstruktur in den einzelnen Klassen. Das Problem wird also definitiv nicht durch die Kann-Kinder hervorgerufen.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 28. September 2014, 09:13:46
ich weiß nicht, ich bin hier irgendwie altbacken. früher kam einfach jeder in die schule, wenn er 6 oder 7 war. stichtag war der 30.06. wer bis dahin 6 war ging zur schule, wer nicht ging im nächsten jahr zur schule. es gab keine kann-kinder (wobei ihr ja sagt das gab es scheinbar doch, aber zu meiner kinderzeit gab es das definitiv nicht) und alles war gut.

meine tochter hat am 30.07 geb. sie wurde einen monat nach dem stichtag 6, also kam sie selbstverständlich nicht zur schule. sie war dann ein reguläres schulkind mit 7 jahren. samuel hat im nov. geb. wurde nach dem stichtag 6, kam dann im nächsten jahr im september mit knapp 7 zur schule. regulär. die nisi wurde im feb 6 und kam dann direkt im sommer zur schule, kam allerdings auch nicht zurecht wegen mathe und ging ein jahr zurück. aber jared war noch nicht mal 6!
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Fliegenpilz am 28. September 2014, 09:19:06
Also in meinem Früher kamen 7jährige nur in die erste Klasse, wenn sie a) wiederholten oder b) vorher in der Vorschule waren, weil a) zu alt für den Kindergarten und b) nicht reif genug für die Schule :-\
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 28. September 2014, 09:22:05
wie denn das? wenn der stichtag der 30.06. ist und das war er ja nun mal ewig, dann kommt jedes kind welches ab dem ersten juli geboren ist zwangsläufig mit 7 zur schule, da es in den sommerferien vor der einschulung 7 wird. so wie meine tochter. und nein, die ist weder zurückgestellt, noch gab es in ba-wü einen schulkindergarten. das war eine ganz reguläre einschulung, wie bei eli auch.
ich selber war bei meiner einschulung 6,5 jahre alt. konnte allerdings schon lesen, schreiben und rechnen. aber ob es in der DDR kann-kinder gab, ich weiß es nicht, ich hab davon zumindest nie gehört. ich weiß auch nicht, wann bei uns früher der stichtag war. was ich aber weiß ist, dass wir alle in etwa gleichalt waren. also die spanne war nicht so groß wie das heutzutage der fall ist. meine ehemaligen klassenkameraden sind alle jetzt 44 jahre alt.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Honigbluete am 28. September 2014, 09:31:32
Nein, da muss ich Netti Recht geben, der Stichtag war eine Trennlinie, wer danach Geburtstag hatte, wurde erst mit knapp 7 eingeschult. Ich bin im April geboren und war eher bei den jüngeren, mein Mann ist Anfang August geboren und erst mit 7 eingeschult worden. Aber ehrlich, als Kinder haben wir uns nie damit beschäftigt, auch als Jugendliche nicht. Es war so, aber die Entwicklungsunterschiede, so sie denn da waren, waren ja nicht nur vom Alter abhängig.
Das einzige, woran ich mich an eine "Problematik" bezüglich des Alters erinnern kann, war eine Mitschülerin, die aus Polen kam, erstmal 2 Jahre Deutsch gelernt hat und dann in der 7. Klasse zu uns kam. Sie war deutlich alter und sehr frühreif, hat uns mit ihren Erzählungen zum Thema Sex zu roten Ohren und offenen Mündern verholfen  ;D

Achja, die Matheschwäche ist eher isoliert zu betrachten und nicht abhängig vom Alter. Aber dass Jared eher kindlicher ist als andere in seiner Klasse, liegt ja auch an seiner Persönlichkeit. Dass du deswegen eine Rückstellung anstrebst, kann ich nachvollziehen!
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Meph am 28. September 2014, 09:38:25
Ich durfte kein Kannkind sein vor *hust* 30  jahren :/ weil der amtsarzt meinte ich sei nicht schulreif weil ich nicht rückwärts auf einer linie balancieren konnte... wäre das net passiert, wäre ich ein Kann-Kind gewesen ;) damals, mit 5 jahren ;). Selbst der Platz im Kindergarten war schon neu besetzt und es dann echt ein krampf noch einen Kindergartenplatz zu bekommen.

Es kommt auch immer mit auf die Einstellung der in Frage kommende Schule mit an, aber da wiederhole ich mich in jedem Kannkinderthread.

Bei Freya in der Klasse sind jetzt auch Kinder, die schon 9 sind oder dieses Jahr noch 9 werden und sie ist als musskind gerade 7 geworden. Ja mei, sie sind trotzdem eine Klasse und das interessiert die Kids mal üüüüberhaupt nicht.
Dieser Wettbewerb findet ausschliesslich zwischen eltern statt und ist richtig ätzend!
Ich bin auf dem Elternabend jetzt richtig angegangen worden, weil mein Kind ein anderes Mathearbeitsheft hat als die Masse und IHR sohn nicht o.O... wird noch spassig, wenn es darum geht, welche Kinder einen Tag in der Woche in der Kreissstadt in den Unterricht gehen "dürfen"...
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Honigbluete am 28. September 2014, 09:47:22
Achso, dazu muss ich sagen, dass Luki in eine Schule geht mit Jahrgangs übergreifen den Klassen. Also sind Kinder der Stufen 1-4 zusammen in einer Klasse. Trotzdem ist Lukas mit knapp 6 (also nach nettis Rechnung mit 5) eingeschult worden. Die Bandbreite ist also recht groß, aber wie alt die einzelnen Kinder genau sind, weiß ich z.B. gar nicht... Ein Freund von Luki ist vor den Sommerferien 10 geworden (er war eingeladen, daher weiß ich das) und geht jetzt schon in die 5. Klasse.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Fliegenpilz am 28. September 2014, 10:07:08
ZitatAber ehrlich, als Kinder haben wir uns nie damit beschäftigt, auch als Jugendliche nicht. Es war so, aber die Entwicklungsunterschiede, so sie denn da waren, waren ja nicht nur vom Alter abhängig.

@Honigbluete
Danke! :)
Das sage ich ja - diese "Problematik" war immer da, aber sie wurde einfach nie als Problematik betrachtet. Das wird erst in den letzten Jahren immer höher angesetzt und zu einer gemacht s-:)



Ich frage mich ehrlich gesagt was genau das derzeitige Projekt bzgl. Bildung der Kinder hervorbringen soll :-\
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 28. September 2014, 10:12:47
Also als ich mit 15 hier aufs Gym kam, übrigens rückversetzt aus DDR-Klasse 9 nach Klasse 8, da mir Französisch ja komplett fehlte, hatten wir in der Klasse 14- bis 18-jährige Schüler(innen). Selbst da war die Spanne schon so groß.
Bei uns hier ist es eher so, dass ich dumm angeschaut werde, weil ich mein Kind immer schon so extrem jung in den Kindergarten gebe, oder eben einschule. Mit knapp 3 kommt hier sonst eben keiner in den Kiga und mit knapp 6 auch keiner in die Schule.  :-\ Wobei der Stichtag ja jetzt für immer so weit hinten ist, so dass in den nachfolgenden Klassen wohl immer mehr so junge Kinder eingeschult werden müssten.

Naja auf Grund meiner persönlichen Erfahrung würde ich eben zumindest sagen überlegt es euch einfach sehr gut, lieber zweimal, ob man ein Kind als Kann-Kind einschult. Ich sage nicht, dass das manche Kinder nicht durchaus gut packen. Aber ich bin und bleibe skeptisch.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: deep_blue am 28. September 2014, 11:45:39
Zitat von: Christiane am 28. September 2014, 09:19:06
Also in meinem Früher kamen 7jährige nur in die erste Klasse, wenn sie a) wiederholten oder b) vorher in der Vorschule waren, weil a) zu alt für den Kindergarten und b) nicht reif genug für die Schule :-\


War bei mir auch so. Um ehrlich zu sein, weiss ich um gar keinen Stichtag damals in den tiefen frühen 70er Jahren als ich zur Schule kam. Da wurde man eingschult irgendwie und fertig. Ich bin im Juli geboren, Schule begann im August irgendwann und klar war da keine Diskussion, ich kam in die Schule aus und fertig - ich war klein und zart, dennoch sehr sportlich und geistig aufgeweckt. Ich kenne alleine drei Kinder aus meiner Grundschulklasse (die kenne ich heute noch  ;D), die sind allesamt jünger als ich... die beiden Jungs wurden gar erst im Oktober 6 Jahre. Alle vier haben wir studiert, die Jungs sind Ärzte geworden (einer davon ist aktuell mein Zahnarzt), das Mädle hat zwei Fremdsprachen studiert, ich bin Ingenieurin... waren wir denn alle Überflieger? *grübel*

Ja, ich sage das mal ganz provokant daher...

Ok, das war ein Exkurs in ancient times... befremdlich trotz allem für mich diese ganzen Diskussionen heute. Meine beiden Kinder scheinen nicht in das heutige übliche Schema zu passen. Sie bewegen sich beide anscheinend weit über dem Durchschnitt, ich selber bin davon entfernt zu behaupten, dass sie in irgendeiner Form "super toll begabt sind". Sie sind wie ich und mein Mann übrigens damals auch, interessiert, neugierig, aufgeweckt, motiviert, diszipliniert und mit Spass dabei. Gefördert und gefordert von uns Eltern, sicherlich ja!
Und ich kann das hier Beschriebene wenig bestätigen, wenn es heisst, dass da wenig junge Kinder sind. Das ist bei beiden Kindern aktuell überhaupt nicht der Fall! In der Klasse meiner Tochter (7te Klasse Gym) sind es mehrheitlich die jungen Kinder der Klasse (darunter sind auch Jungen im Oktober 2002 geboren), die den Schnitt heben. Meine Tochter nehme ich immer gerne aussen vor, denn sie ist mit Jahrgang 2003 und im Juli geboren, ausserhalb der Bemessung. Bei meinem Sohn, aktuell erste Klasse, sind Kinder, die allesamt innerhalb eines Zeitjahres geboren sind. Also eine sehr homogene Truppe. Das jüngste Mädchen wird jetzt im Oktober 6 Jahre. Einige Jungs wurden im September erst 6 Jahre. Stichtag NRW 30.09.; leider gibt es an unserer Schule keine jahrgangsübergreifenden Klasse, weswegen mein Sohn seit Anfang an... weiterführende, andere und komplexere Aufgaben zusätzlich bekommt, damit er geistig ausreichend gefordert ist. :P Kann das das heutige System dann sein? Wir stehen im Gespräch mit der Lehrerin, die übrigens nach vier Wochen hier anrief und mir die Situation schilderte...

Netti, ich weiss jetzt nicht was das für ein Gym war auf welches Du gewechselt bist. Wenn meine Tochter nächstes Jahr in die 8te Klasse wechselt... dann ist selbst das älteste Kind noch nicht einmal 14 Jahre... :-\  So unterschieldich sind die Erfahrungen, so unterschieldich entwickeln sich natürlich auch die persönlich gefärbten Meinungen! :)

Stimme absolut zu, so ein Schritt der vorzeitigen Einschulung will gut überlegt sein und steht und fällt mit den charakterlichen Zügen sowie Fähigkeiten des Kindes sowie der Einstellung/Ausbildung des Lehrpersonals! Pauschalierungen sind hier fehl am Platz, einen immergültigen gängigen Pfad der Erkenntnis gibt es nicht! :)
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: bine mit josy am 28. September 2014, 12:36:46
Huhu

Kann Kind/Muss Kind/ Zurückstell Kind,  für mich immernoch abhängig vom Kind, und nicht wie die Eltern finden, ob das Kind noch gerne spielt, ob die Kindheit weg ist... etc...

Hier sind die Kinder mit 9/10 Jahren in der VIERTEN Klasse,
Josy ist ein Muss Kind, da sie am 08.08.06 geboren ist, und der Stichtag hier der 30.9 ist

Da sie aber nun eine Klasse übersprungen hat, ist sie somit natürlich die Jüngste in ihrer Klasse...

Weder bei ihren Mitschülern, noch bei deren Eltern ist das irgendein Thema. Sie ist reif genug für die 4. Klasse in allen Ebenen und das is das entscheidene.

Hier geht die Grundschule 6 Jahre, und erst zur 7. wird gewechselt, Dennoch ist doch der gleiche Unterricht schon...

Ich denk ebenfalls das es ein Prob der Eltern ist, gerade Heutzutage, wo es vermehrt um Hochbegabung, um ADS, ADHS etc pp geht... da gehen "normale" Kinder irgendwie unter

lg Bine
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: guest4811 am 28. September 2014, 14:44:34
Zitat von: Christiane am 28. September 2014, 09:19:06
Also in meinem Früher kamen 7jährige nur in die erste Klasse, wenn sie a) wiederholten oder b) vorher in der Vorschule waren, weil a) zu alt für den Kindergarten und b) nicht reif genug für die Schule :-\

In meinem "Früher" war es ganz normal, dass 7Jährige eingeschult wurden.  Denn der Stichtag war und ist hier der 30.6. Ich selbst bin an meinem 7. Geburtstag in die Schule gekommen. Und da war ich nicht die Älteste. Und ich fand es gut, dass ich schon älter war. Ich durfte dann nämlich in der 12. Klasse alles alleine unterschreiben, von der Klausur bis zum Entschuldigungsschreiben  ;D

Ich bin sehr froh, dass unsere beiden Kinder ganz eindeutig geboren wurden und wir darüber überhaupt nicht nachdenken müssen.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Nipa am 28. September 2014, 19:20:19
Ich war vor 29 Jahren Kann-Kind und bin als Augustkind nach 3000 Tests mit 6 Jahren eingeschult worden. Meine Mutter wollte es nur wenn alle Tests eindeutig sind.
Waren sie. Und dennoch - meine Mama würde es trotz behütender Klosterschule nicht mehr tun. Und wenn ich meine Zeugnisse lese, dann sah die Lehrerin das auch so.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: bellami am 28. September 2014, 19:35:38
meine geschwister und ich wurden alle mit 6 eingeschult, ich als junikind als muss kind, meine geschwister als julikinder als kannkinder.

mein bruder wurde nach einem jahr zurueckgestellt und wiederholte die erste. bei meiner schwester ging es gut.

in meiner abiklasse war ich mit fast 19 eine der juengsten, der aelteste war 4 jahre aelter!!

bei flo ist es auch so: es gibt august und september kinder, die zurueckgestellt wurden und oktoberknder, die als kannkinder in die klasse kamen!
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: hallihallo am 28. September 2014, 20:18:17
Zitat von: MammaMuh am 28. September 2014, 14:44:34
Zitat von: Christiane am 28. September 2014, 09:19:06
Also in meinem Früher kamen 7jährige nur in die erste Klasse, wenn sie a) wiederholten oder b) vorher in der Vorschule waren, weil a) zu alt für den Kindergarten und b) nicht reif genug für die Schule :-\

In meinem "Früher" war es ganz normal, dass 7Jährige eingeschult wurden.  Denn der Stichtag war und ist hier der 30.6. Ich selbst bin an meinem 7. Geburtstag in die Schule gekommen. Und da war ich nicht die Älteste. Und ich fand es gut, dass ich schon älter war. Ich durfte dann nämlich in der 12. Klasse alles alleine unterschreiben, von der Klausur bis zum Entschuldigungsschreiben  ;D

Ich bin sehr froh, dass unsere beiden Kinder ganz eindeutig geboren wurden und wir darüber überhaupt nicht nachdenken müssen.

Wenn ich das so lese bin ich auch froh darüber. Es ist "unwahrscheinlich" das sie mit 5 Jahren eingeschult wird. Das wird nur passieren, wenn die Kindergärtnerinnen das deutlich sehen und sie sich in der Vorschule langweilt. Und selbst dann, würde ich das vermutlich mit weniger Bauchschmerzen sehen als wenn sie auf eine deutsche Schule gehen würde. Das dänische System ist da ja schon anders.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Nipa am 28. September 2014, 20:55:08
Zitat von: Muse am 28. September 2014, 07:44:19
Und dann haben wir hier in D noch das Problem dass jedes Bundesland sein eigenes Süppchen kocht... Die Frage lautet eher nicht wann sondern WO

Das macht sicher auch noch einiges aus.
In Bayern ist Schule kein Zuckerschlecken. Vielleicht ist das in der ersten Klasse noch nicht so klar, aber ab Klasse 3 ist das kein Spass mehr... und ich bin der Meinung dass ein 7 oder 8 jähriges Kind (was meiner als Kann-Kind in der dritten Klasse gewesen wäre) nicht überreisst, was für Folgen es hat, wenn man da nicht volle Leistung zeigt.
Und ehrlich: Ich bin kein Fan davon dass alle Kinder Abitur haben. Aber Hauptschule scheidet hier komplett aus, weil das dort nichts mehr mit dem sozialen Umgang zu tun hat, den ich mir für meine Kinder wünsche... von soher müsste er mindestens einen Schnitt von 2,66 erreichen um auf die Realschule zu dürfen.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Solar. E am 28. September 2014, 21:03:58
Bei uns gibt es gar keine Hauptschule mehr. Alles, was keine Gym-Empfehlung bekommt, geht auf die Realschule Plus  :P Oder halt Integrierte Gesamtschule, aber da werden die raren Plätze verlost  :P
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 29. September 2014, 08:04:00
Ich sortiere mich hier ziemlich bei Nipa ein.  :)

Wobei ich das unterschreibe:
ZitatStimme absolut zu, so ein Schritt der vorzeitigen Einschulung will gut überlegt sein und steht und fällt mit den charakterlichen Zügen sowie Fähigkeiten des Kindes sowie der Einstellung/Ausbildung des Lehrpersonals! Pauschalierungen sind hier fehl am Platz, einen immergültigen gängigen Pfad der Erkenntnis gibt es nicht!
Es gibt immer auch Kinder, für die es der richtige Weg ist, aber es sollte einfach immer gut überlegt sein.  :)

@Deep
Staatliches Aufbaugymnasium. Gibt es heute nicht mehr. Aber das war die Schule, in die ich im Westen eingeschult wurde. Wie gesagt aus Klasse 9 DDR in Klasse 8 BRD, da ich die falsche zweite Fremdsprache gelernt hatte. ;) 7 Jahre Russisch umsonst gelernt.  ;) ;D :P
In der 10. Klasse waren ganz viele schon 18. Und Abitur machten in meiner Klasse 19- bis 23-Jährige.  :)
Allerdings war das Bewertungssystem hier ein ganz anderes. Ich kam mit Super Noten auf dem Zeugnis aus dem Osten (nur 1en und 2en) und hatte dann später auf dem Zeugnis sogar 3en und 4en, alleine deshalb, weil ich im Unterricht kaum was sagte. Ich war nie der große Mitarbeitsprofi und mit meinem sächsischen Dialekt hab ich erstmal 1 Jahr mindestens gar nix gesprochen. Und hier zählt ja das Mündliche immer so viel Prozent.  :P Hab dann ja später auch die Lust an Schule verloren, aber das ist ein anderes Thema.  :)
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Solar. E am 29. September 2014, 10:09:51
Was mir persönlich an unserem System hier stinkt: es ist recht unkompliziert, ein Kannkind einzuschulen. Dagegen ist es fast unmöglich, für ein Musskind eine Rückstellung zu erwirken, wenn da nicht wirklich gravierende Defizite vorliegen. Ich kann als Mutter also aktiv darauf hinwirken, wenn ich ein Kannkind habe und mein Gefühl mir sagt, das Kind ist eben früher in der Schule besser aufgehoben.
Habe ich dagegen ein Musskind, habe ich überhaupt keine Chance, das durchzusetzen, ein Jahr noch zu warten mit der Einschulung. Mir fehlt an der Stelle schlicht das Recht, mitentscheiden zu dürfen, was ich bei einer Kannkind-Einschulung ganz selbstverständlich habe. Und ausbaden müssen das Ganze ja nicht die Entscheidungsträger, sondern das Kind und wir.  :P

Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Flower Eight Revival am 29. September 2014, 10:14:51
[.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Meph am 29. September 2014, 10:50:54
Zitat von: Solar. E am 29. September 2014, 10:09:51
Was mir persönlich an unserem System hier stinkt: es ist recht unkompliziert, ein Kannkind einzuschulen. Dagegen ist es fast unmöglich, für ein Musskind eine Rückstellung zu erwirken, wenn da nicht wirklich gravierende Defizite vorliegen. Ich kann als Mutter also aktiv darauf hinwirken, wenn ich ein Kannkind habe und mein Gefühl mir sagt, das Kind ist eben früher in der Schule besser aufgehoben.
Habe ich dagegen ein Musskind, habe ich überhaupt keine Chance, das durchzusetzen, ein Jahr noch zu warten mit der Einschulung. Mir fehlt an der Stelle schlicht das Recht, mitentscheiden zu dürfen, was ich bei einer Kannkind-Einschulung ganz selbstverständlich habe. Und ausbaden müssen das Ganze ja nicht die Entscheidungsträger, sondern das Kind und wir.  :P

hier ist es komlett umgekehrt. hier wird nachwievor viel zurückgestellt, und das bis zu den winterkindern rein.... früher einschulen? gibts nicht. punkt.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Sweetkofski am 29. September 2014, 12:45:19
Ich fände es ja am besten, wenn der Stichtag nur als grobe Richtlinie genommen wird und die Schulspiele, Schuluntersuchungen und co durchgeführt würden, ohne dass die betreffenden Personen das Geburtsdatum kennen würden.

Diese Stichtagsregelung ist doch Irrsinn:
Ein Freund meiner Tochter aus der pekip-Gruppe ist eine Woche älter als sie - MUSS aber in die Schule dieses Jahr. und dass, obwohl es für ihn sicherlich nicht die beste Situation ist. Er spricht noch immer KEIN einziges Wort mit der Lehrerin hat bei der Schuluntersuchung auch NULL gesagt.
Meine Tochter dagegen musste dagegen persönlich vor der Rektorin darlegen, warum sie in die Schule möchte - es gab ein Treffen von Schulleitung und Kigaleitung deshalb (ist hier Standard bei Kann-Kindern).
...... dabei trennt die Kinder gerade mal eine Woche.
DAS kann doch keine sinnvolle und kindgerechte Entscheidungsbasis sein, oder?


und bezüglich dem Altersabstandsargument bleibe ich bei meiner Meinung: die hast du ja im Zweifel in beide Richtungen bei so Sttichtagskindern.
Und eine pubertierende 15jährige in einer Klasse, wo alle noch mit Autos und Barbies spielen, ist genausowenig prickelnd wie das mit Barbiespielende Mädchen unter Pubertierenden.

= für's potentielle dritte Kind bitte den Geburtsmonat besser berücksichtigen, oder wie?  :-\



Also früher vor 25 Jahren gab es schon Kann-Kinder in NRW . Habe am WE mal meine ehemaligen jüngeren Schulkameraden befragt. einfach Elternentscheidung - bei der Grundschule angemeldet und fertig.
Klar, körperliche Schulunterschung musste noch bestanden werden (inkl. Rückwartslaufen und auf einem Bein hüpfen  ;))


Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 29. September 2014, 12:46:46
Zitat von: Niffy am 29. September 2014, 10:50:54
Zitat von: Solar. E am 29. September 2014, 10:09:51
Was mir persönlich an unserem System hier stinkt: es ist recht unkompliziert, ein Kannkind einzuschulen. Dagegen ist es fast unmöglich, für ein Musskind eine Rückstellung zu erwirken, wenn da nicht wirklich gravierende Defizite vorliegen. Ich kann als Mutter also aktiv darauf hinwirken, wenn ich ein Kannkind habe und mein Gefühl mir sagt, das Kind ist eben früher in der Schule besser aufgehoben.
Habe ich dagegen ein Musskind, habe ich überhaupt keine Chance, das durchzusetzen, ein Jahr noch zu warten mit der Einschulung. Mir fehlt an der Stelle schlicht das Recht, mitentscheiden zu dürfen, was ich bei einer Kannkind-Einschulung ganz selbstverständlich habe. Und ausbaden müssen das Ganze ja nicht die Entscheidungsträger, sondern das Kind und wir.  :P

hier ist es komlett umgekehrt. hier wird nachwievor viel zurückgestellt, und das bis zu den winterkindern rein.... früher einschulen? gibts nicht. punkt.

hier ist es auch viel eher wie bei meph/niffy.  :)
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Solar. E am 29. September 2014, 12:55:32
Zitat von: Sweetkofski am 29. September 2014, 12:45:19
Ich fände es ja am besten, wenn der Stichtag nur als grobe Richtlinie genommen wird und die Schulspiele, Schuluntersuchungen und co durchgeführt würden, ohne dass die betreffenden Personen das Geburtsdatum kennen würden.

Diese Stichtagsregelung ist doch Irrsinn:
Ein Freund meiner Tochter aus der pekip-Gruppe ist eine Woche älter als sie - MUSS aber in die Schule dieses Jahr. und dass, obwohl es für ihn sicherlich nicht die beste Situation ist. Er spricht noch immer KEIN einziges Wort mit der Lehrerin hat bei der Schuluntersuchung auch NULL gesagt.
Meine Tochter dagegen musste dagegen persönlich vor der Rektorin darlegen, warum sie in die Schule möchte - es gab ein Treffen von Schulleitung und Kigaleitung deshalb (ist hier Standard bei Kann-Kindern).
...... dabei trennt die Kinder gerade mal eine Woche.
DAS kann doch keine sinnvolle und kindgerechte Entscheidungsbasis sein, oder?

Genau so seh ich das auch!

@Netti und Meph:

Und beides ist doch Mist, oder?  :-\
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 29. September 2014, 16:12:44
Naja, wenn man es ganz genau machen wollte, dann müsste man jedes Kind individuell "begutachten" völlig unabhängig von einem Stichtag.
Denn letztlich sind manche 5-Jährigen ja wirklich besser in der Lage in der Schule zurecht zu kommen als andere Kinder mit 7. Mein großer Sohn zB war mit 8 auch schon ganz anders. So sind Menschen eben unterschiedlich.
Und ja, letztlich ist beides irgendwie doof, Solar.  :-\
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Fliegenpilz am 29. September 2014, 16:56:14
Ein Kind zurück zu stellen ist meines Wissens nach in NRW absolut gar kein Problem :-X
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Solar. E am 29. September 2014, 17:13:17
NRW weiß ich nicht, was mich betrifft geht es um RLP.  :)
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Flower Eight Revival am 29. September 2014, 17:14:48
.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Flower Eight Revival am 29. September 2014, 17:19:47
.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Fliegenpilz am 29. September 2014, 17:21:47
Meine Große wäre dieses Jahr alleine mit zwei Rückstellern aus ihrer Gruppe in die Schule gekommen, wenn wir in Bonn eingeschult hätten. Beides Kinder von Juli & August, Stichtag ist ja der 30.09.!

Und beide Mütter auch gerne mit der Argumentation "Er kann einfach nicht ruhig sitzen, er muss noch ein Jahr spielen ..." Sorry, ich weiß, dass ich da unfair werde und nicht vorverurteilen sollte, aber ich krieg da mittlerweile Brechreiz, wenn ich das höre :-\ :-X


@blume8
Ja, bei euch ist das eine ganz gemeine Situation für A. :-\
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Flower Eight Revival am 29. September 2014, 17:23:30
.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Pico am 29. September 2014, 17:24:50
@Blume8 Sowas ist echt beschießen.... Deswegen bin ich auch in ein anderes Bundesland gezogen nun ist der Stichtag von 30.9. auf 30.6. gewandert und wir haben das Problem nicht mehr... weil bei uns wäre es auch so geändet wie bei euch. Zum Kotzen sowas....
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Sweetkofski am 29. September 2014, 17:36:05
Zitat von: blume8 am 29. September 2014, 17:14:48
Zitat von: Christiane am 29. September 2014, 16:56:14
Ein Kind zurück zu stellen ist meines Wissens nach in NRW absolut gar kein Problem :-X
Habe ( nrw)  ewig gekämpft, hatte null Chancen auf Rückstellung. Null!!!!! Habe mich mit Schulamt, Schulleiter, integrationsstelle, mit der halben Welt hier  angelegt. Und Obwohl es besser gewesen wäre. Egal, nun muss er durch. Wir auch  :-X ist Glücksache, aber hier geht's nicht. In juniors Kita gab es seit 2 Jahre keine Rückstellungen mehr. Kenne ehrlich niemand der das aktuell durchbekommen hätte. Alle ab in die Schule.

also, hier geht es auch nur mit psychologischem Gutachten und dann auch nur,wenn klar ist, dass sich die Situation innerhalb des nächsten Jahres verbessert.
ansonsten wird auf Inklusion bzw. verlängerte Schuleingangsphase verwiesen.

allerdings entscheidet wohl letztlich der Rektor der Schule im Schulbezirk, so dass auch hier wieder jede Kommune --Nein, gar jede Schule das Schulgesetz in unterschiedlicher Weise implementiert....

sehr anstrengend, wenn es beim Thema Bildung allerorts so verschiedene Regelungen gibt! !
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Solar. E am 29. September 2014, 17:41:31
@blume
Was ein Sch....  :-[

@Christiane
Ich versteh dich da schon, ich kann diese Argumentation mit dem "ruhig noch ein Jahr Kind sein/spielen" auch nicht ab. Die Kindheit ist mit Schuleintritt definitiv nicht vorbei und was ich manchmal sehe, was den Grundschulkindern so alles nicht zumutbar ist, krieg ich Gänsehaut (der letzte Elternabend bei den Zweitklässlern war in der Hinsicht mal wieder -öhm- interessant  s-:)). Was dann aber wiederum dazu führt, dass mich keiner ernst nimmt und ich bloß eine Glucke bin, wenn ich ein zugegebenermaßen diffuses Gefühl habe, dass ein spätere Einschulung bei einem meiner Kinder sinnvoller gewesen wäre.  :-[
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Flower Eight Revival am 29. September 2014, 18:25:20
.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Martina am 01. Oktober 2014, 10:40:05
Also ich war damals ein Kann-Kind und wurde zur Schule geschickt, nach 3 Wochen hat man mich in die Vorschule geschickt, weil ich noch nicht reif genug war (die Klassen waren zu voll, denn man hatte zur Einschulung geraten). Gelitten habe ich meine ganze Schullaufbahn. Ich fand es total blöd immer die Älteste zu sein, immer gefragt zu werden, ob ich sitzen geblieben bin und ich fand Schule furchtbar langweilig. Mir hätte es sicher gut getan, eher zu gehen. Wobei ich natürlich den Fehler gemacht habe, dass ich das auf Zisi übertragen habe. Das letzte Kindergartenjahr hätte ihr aber definitiv nichts mehr gebracht, ist halt ein großer Nachteil, wenn man schon zur Krippe geht und fit ist. Sie hält übrigens nicht die Laterne in der Schule, obwohl sie in ihrem Jahrgang die jüngste ist.

Meine Freunde waren übrigens trotzdem immer alle viel älter als ich, da ich in der Schule gar keine Freunde hatte, sondern nur bei der DLRG. So ein richtiges Argument ist das nämlich nicht.

F. wird ein Jahr länger in der Grundschule bleiben, wenn es nötig ist, aber wenn es nicht nötig ist, dann wird sie ganz normal weiter machen.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Filigrana am 01. Oktober 2014, 11:17:47
Ich würde das Kind auch auf jeden Fall nicht vorher einschulen lassen, es sei denn es langweilt sich oder ist unterfordert.

Verstehe jetzt auch ehrlich gesagt nicht, weshalb man so strikt gegen das Einschulen mit 7 ist!? Was spricht dagegen?
Ich bin davon überzeugt, daß Kinder bis sie 7 Jahre alt sind, durch Nachahmung und Spiel am meisten lernen. Dann gibt es immer noch genug Jahre in dem sie in die Schule gehen können. Zwar "dürfen" sie erst ein Jahr später dann Steuern zahlen, aber was soll´s  ;)

Meinen Sohn werde ich auch zurückstellen lassen, weil ich denke dass es für seine Entwicklung förderlicher ist. Ein Jahr mehr, wo für ihn noch alles nur gut ist.

Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Sweetkofski am 01. Oktober 2014, 12:08:43
Zitat von: Filigrana am 01. Oktober 2014, 11:17:47
Ein Jahr mehr, wo für ihn noch alles nur gut ist.

Woher weißt du denn, dass Schule für ihn nicht "nur gut" ist?

Meine Tochter antwortet auf die Frage, wie ihr die Schule gefällt: "guuut, viel besser als im Kindergarten!"
und findet den Dienstag immer doof, weil sie da nur drei Stunden Schule hat.

Von daher: meine Meinung steht! Einzelfallbetrachtung auf das Kind. Und dabei wäre es wünschenswert, wenn die Eltern versuchen, nicht ihre eigenen Bedürfnisse usw. auf das Kind projizieren.


Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Filigrana am 01. Oktober 2014, 12:30:59
Ich weiß, daß es auf vielen Schulhöfen sehr hart zu geht! Und da sind nicht so viele Lehrer auf dem Pausenhof wie z.b. im Kindergarten. Mal abgesehen vom Leistungsdruck usw.

Ich hoffe deiner Tochter gefällt die Schule noch lange Zeit so gut!

Was für Bedürfnisse meinst du denn, welche die Eltern haben die sie auf das Kind projizieren?
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 01. Oktober 2014, 12:33:41
Filigrana, an mein Herz.  ;)
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Filigrana am 01. Oktober 2014, 12:37:18
Aber glei Netti   :-*
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Martina am 01. Oktober 2014, 13:07:48
Meine Tochter geht auch gerne zur Schule!

Bei dir hört es sich wirklich so an, als wenn das Leben mit Schuleintritt vorbei ist. Ich bin wirklich fiese gemobbt worden und das obwohl ich eine der ältesten in der Klasse war, aber ich war einfach ein Opfertyp, lustigerweise habe ich die Rolle unter anderem deshalb übernommen, weil ich zurückgestellt wurde. Das hat wirklich einen tiefen Knacks verursacht und natürlich noch viele andere Dinge.

F. ist aber kein Opfertyp! Das kann man doch nicht vom Alter abhängig machen. Warum sollte man ein fittes Kind zurückstellen lassen? Klar, wenn die Entwicklung noch nicht soweit ist, verstehe ich das, aber einfach nur, weil der Kindergarten besser ist, mh, nö, das ist mir zu hoch.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: deep_blue am 01. Oktober 2014, 14:36:49
Wisst ihr was das schöne an diesem Thema ist?

Es ist ein Fass ohne Boden... ;D
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Flower Eight Revival am 01. Oktober 2014, 15:15:53
.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Martina am 01. Oktober 2014, 15:36:24
Jede Familie muss gucken, dass es für sie passt. Sehe ich auch so. Aber man muss auch mal sehen, dass in anderen Familien vielleicht andere Dinge passen. Ich bin mir nämlich sicher, dass wir alle das Beste für unsere Kinder wollen und keine Mutter nach Lust und Laune sein Kind zur Schule schickt oder zurück stellen lässt.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Filigrana am 02. Oktober 2014, 09:40:02
Das Leben ist natürlich nicht vorbei mit Schuleintritt, habe ich nicht gesagt. Ich sage nur, daß ich gegen ein zu frühes Einschulen bin! Es sollte natürlich Einzelfallentscheidungen geben. Wenn alle erst mit 7 eingeschult wären, gäbe es ja auch kein Problem.

Es kann mir wohl auch keiner erklären, was man gegen das Einschulen mit 7 haben kann. Also generell?

Ich kann mich selbst an meine Schulanfänge erinnern. Mit 6,5 Jahren wurde ich eingeschult und ich denke es hätte mir auch nichts geschadet, wenn es erst mit 7,5 Jahren gewesen wäre.

Abschließend möchte ich sagen, daß ich nichts dagegen habe wenn man seine Kinder mit 6 einschult. Dagegen anders herum sollte es genauso sein.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: scarlet_rose am 02. Oktober 2014, 09:48:52
Filigrans ob 5,6 oder 7 kommt vor Allem auf die Alternativen an. Die Schulen und ersten Klassen sind so ausgerichtet, dass die Kinder mit 6 gut da durch kommen, die müssen nicht 7,5 sein.
Zumal die allermeisten Kinder schon im Kindergarten großes Interesse an Buchstaben und Zahlen entwickeln.
Das bedeutet nicht,dass sie Lesen und Rechnen können, aber die Bereitschaft und das Interesse ist da und das bei den Meisten vor 7.
Wozu also die meisten Kinder mit Autos und Puppen beschäftigen, wenn die Neugierde und der Wissensdurst da ist?
Ich hab schon etwas dagegen generelle Schlüsse zu ziehen. Egal ob Pro oder Contra.

Wenn es aber generell um die Frage "warum nicht alle mit 7", schau dir den Großteil der 6/jährigen an, die wollen Input und zwar mehr, als man in einer Gruppe 3-7jähriger erfüllen könnte.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Filigrana am 02. Oktober 2014, 10:14:31

Du hast recht, es kommt wirklich auf die Alternativen an scarlet_rose. Aber in unserem Kindergarten z.B. wird ja auch ein Schulkind-Programm gemacht, also werden sie nicht nur mit Puppen und Autos beschäftigt. Mein Sohn ist ebensfalls an Buchstaben und Zahlen interessiert, aber muss er deshalb schon in die Schule? Sehe ich halt nicht so. Ich kann ihn auch mit ein paar Buchstaben beschäftigen, das ist für ihn noch ausreichend.

Aber generell würde ich auch sagen, sollte man das individuell entscheiden können. Und nicht mit Gesundheitsamt und co. kommen um das Kind später wie vorgeschrieben einzuschulen. Das stinkt mir gewaltig. Und vor allem hier scarlet-rose in unserem Bundesland, weshalb muss der Stichtag so spät sein?

Es gibt ja auch Studien z.B. wie IGLU oder LAU, die sagen, daß früher eingeschulte Kinder nicht erfolgreicher sind als später eingeschulte. Also, wem dient das denn alles?
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: scarlet_rose am 02. Oktober 2014, 10:18:46
Vorschulprogramm haben wohl alle, aber bis 7 oder 7,5 ist das dennoch lang und für viele nicht ausreichend. Klar kann man sie auch anders beschäftigen, aber warum nicht Schule, wenn das Kind das Interesse hat und eventuell auch die soziale und emotionale Reife?

Ich bin definitiv nicht Befürworter von allzu frühem Einschulen, Filigrana, aber eben auch nicht für grundloses Zurückstellen nur, damit das Kind länger spielen kann.
Kinder generell bis 7 in Kindergärten zu lassen halte ich nicht für sinnvoll. Die meisten Kinder können und wollen in dem Alter mehr.
Andersherum ist auch das Einschulen mit 5 generell nicht unbedingt der richtige Weg, vor Allem wird es eben schwer, wenn Kinder von 5-8 gemeinsam in der Klasse sind. Das ist es eigentlich,was die Hauptprobleme macht, auf beiden Seiten.

Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Filigrana am 02. Oktober 2014, 10:52:10

Ich bin ja auch nicht dafür, daß alle mit 7,5 in die Schule gehen. Bei uns ist das halt der Fall, daß wir ein September-Kind haben(ihr auch, oder?) und daher stellt sich hier halt erst die Frage. Wäre er im Januar geboren, hätte ich das wohl einfach so laufen lassen.

Zitat von: scarlet_rose am 02. Oktober 2014, 10:18:46

Andersherum ist auch das Einschulen mit 5 generell nicht unbedingt der richtige Weg, vor Allem wird es eben schwer, wenn Kinder von 5-8 gemeinsam in der Klasse sind. Das ist es eigentlich,was die Hauptprobleme macht, auf beiden Seiten.



Da stimm ich dir zu! Das Hauptproblem ist, das es eben verschiedene Altersgruppen in den jeweiligen Klassen gibt. Daher wäre eine Stichtagänderung mein Vorschlag.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Sweetkofski am 02. Oktober 2014, 11:21:57
naaa, hätte mich mal jemand gefragt - hat aber leider keiner  S:D. Meine Reformidee wäre gewesen:

Alle Kinder, die im Jahrgang 6 werden die die Schule -- allerdings hätte ich dann die 1. Klasse in eine Art Vorschulklasse umgewandelt.
Da hätte jeder sich an das System Schule in Ruhe gewöhnen können. Genug Spielzeit hätte eingeplant werden sollen und Input nach Bedarf mehr für die Kinder, die es wollen/brauchen.
Das dann als altershomogene Jahrgangsklasse.

Halt zum Schule 'üben'  ;D


Und dafür dann aber das doofe G 8 sein gelassen, was ich in der Umsetzungsform NRW (Schuljahr einfach auf die anderen Schuljahre verteilt) soooowas von dääämlich finde!

Leider wurde ich nicht gefragt. s-dagegen

@ Filigrana: durch ne reine Stichtagsänderung bekommt man aber doch nicht mehr Altershomogenität. Wiederholer, Rücksteller, Früheinschuler gibt es dann ja trotzdem...
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: scarlet_rose am 02. Oktober 2014, 11:35:44
Das alle Kinder eines Jahrgangs zusammen kommen macht in meinen Augen wenig Sinn, da das Schuljahr sich ja nicht an Kalenderjahren orientiert. Und ich sehe keinen Unterschied darin, ob Januar-Dezemberkinder zusammen sind oder September-Julikinder  ???

Auch sollte ja der Kindergarten dazu da sein, Kinder auf die Schule vorzubereiten und nicht die Schule. Spielzeit haben die Kinder ja außerhalb der Schule und auch in der Schule wird die zeit ja recht frei und locker gestaltet. Ist ja heute nicht mehr so,dass die Kinder 6 Stunden ruhig sitzen müssen (zumindest sollte es so nicht sein!)

Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Nipa am 02. Oktober 2014, 12:00:56
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Sweetkofski am 03. Oktober 2014, 08:14:23
Ach das mit der Vorverlegung des Stichtags bloß als Reaktion darauf, dass die Politik ja ein Jahr Schulzeit verkürzen wollte - und da finde ich das Jahr Vorschule ne sinnigere Schullaufbahn-Verkürzung als G8.
Das finde ich ja mal so richtig beschissen.

Aber so ein Vorschuljahr an der Schule gibt es ja in vielen Bundesländern auch schon.
....... fiel mir nur als sinnvoll ein, weil bei uns in der Gegend nun die Vorschularbeit im Kindergarten abgeschafft wurde.
Der normale Kindergartenalltag soll nun als Vorschularbeit gewertet werden.
Das in Kombination mit einem offenen Konzept führt zu erheblichen Differenzen, z.B. in Feinmotorik, Selbständigkeit, Strukturen folgen und  Co. ...dass ein Vorschuljahr zumindest für unsere Gegend förderlich wäre.


@ Nipa: einer war doch dann ein Jahr im Schulkindergarten der Regelschule, oder?
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Nipa am 03. Oktober 2014, 15:54:21
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 03. Oktober 2014, 15:58:36
Schulkindergärten gibt es nicht überall.
Bei uns gibt es das und die sind auch echt toll.  :)
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Martina am 03. Oktober 2014, 18:59:24
Ich fand die Vorschule doof, ich wollte in die Schule!  :P

Es gibt Kinder die zurückgestellt werden und da macht es auch definitiv Sinn! Es gibt auch Kinder die nicht zurückgestellt werden obwohl sie besser zurückgestellt werden würden. Es gibt auch Kinder die definitiv viel zu früh eingeschult werden (hatte ich in meiner Kindergartengruppe, das Kind wurde erst im Dezember 6 und hatte weder die kognitive Kompetenz noch die sozial-emotionale).  :'( Das Schulleben ist so bunt wie der Kindergarten und wie das Leben. Jeder muss das selbst entscheiden, wichtig ist, dass Kinder sich auf die Schule freuen und gerne hingehen, egal ob mit 5,6,7 oder noch älter. Das sollte nämlich solange wie möglich anhalten.

Ich sehe auch kein riesen Problem darin, wenn man 1 Jahr eher fertig ist mit der Schule, dann fängt ein neuer spannender Lebensabschnitt an. Das Leben war für mich nie vorbei, weder mit Schuleintritt, noch mit der Ausbildung (und ich habe meine Ausbildungsstelle wirklich nicht gemocht, aber das eigene Geld fand ich cool), noch als ich gearbeitet habe, noch jetzt wo ich Kinder habe.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Nachtvogel am 03. Oktober 2014, 23:08:22
hier gibt es weder Kann-Kinder noch sonstwas. Du kommst in dem Jahr in die Schule wo du 6 bist/wirst

Sprich die 1. Klassen bestehen homogen aus Kindern des selben Jahrgangs. Die jüngsten sind somit die Dezemberkinder.

Zurückstellen ist absolut schwierig und da muss schon was Triftiges vorliegen. Passiert selten. (und ist auch absolut selten nötig-das sagt eigentlich schon alles)

Ich persönlich glaube ja, dass das ganze Problem bei euch nicht die Tatsache ist, dass die Kann-Kinder mit 6 bzw sogar knapp 6 nicht schulreif wären denn mal ehrlich, eure Kinder können ja nicht flächendeckend alle dümmer bzw später entwickelt sein wie die Kinder eurer Nachbarländer ;)

Euer Problem liegt wie sooft daran, dass ihr es euch komliziert macht und alles tot diskutiert und zerlegt und zerdenkt.
Muss-Kinder, Kann-Kinder, zurückgestellte Kinder weil man denkt sie könnten ja vielleicht doch lieber noch spielen wollen...

Ja und so kommt es dann, dass sich in einer 1. Klasse Kinder aus 3 Jahrgängen befinden. Dass da die Kleinen untergehen ist doch logisch, oder? Ich meine 2-3 Jahre sind halt verdammt viel in dem Alter, kognitiv und vor allem emotional.
Und dann klafft die Schere vom 1. Schuljahr an fröhlich vor sich hin, das kann ja nicht vernünftig funktionieren, so wird man doch keinem gerecht, weder den *Alten* noch den *Jungen* :-\




Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 04. Oktober 2014, 00:11:57
Unsere Kinder sind in keinem Fall dümmer als die der Nachbarländer.
Und ich bin überhaupt nicht generell dagegen, dass Kinder früher eingeschult werden!
Aber so wie es eben hier ist, mit diesem ganzen Affenzirkus, jeder macht was anderes, das ist einfach ein deutsches Problem. Unser ganzes Schulsystem ist meiner Meinung nach eine Katastrophe. Wenn ich das oft lese, wie es bei euch funktioniert, Nachti, dann finde ich das traumhaft. Da ist EIN System dahinter. Punkt.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Flower Eight Revival am 04. Oktober 2014, 07:39:00
.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Fliegenpilz am 04. Oktober 2014, 08:37:50
Doch, ist es :-\
Entschuldige, aber je mehr ich mit anderen Ländern vergleiche (Belgien mal außen vor), aber schauen wir nur nach Frankreich, in die Schweiz, in die skandinavischen Länder ... desto mehr gruselt es mir vor dem deutschen System.

Mein Abitur z.B. ist in Bayern nichts wert :P Schreibe ich eine Bewerbung nach dort, dann wird mein Abitur weniger hoch angesiedelt als das Abitur eines Ortsansässigen, der dort sein Abitur erworben hat.
Was soll das? Das soll gut sein? ???

Meine Tochter hat 1(!) rückgestelltes Kind in ihrer Klasse, es ist auch das einzig rückgestellte Kind in der gesamten Jahrgangsstufe. Sie wurde vor wenigen Tagen sieben Jahre alt und hat eine diagnostizierte Lernschwäche, hat eine Integrationshilfe an ihrer Seite und wurde im letzten Jahr intensiv auf die Schule vorbereitet. Kein "Du bleibst noch ein Jahr im Kindergarten und dann wird das schon irgendwie laufen!".
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Flower Eight Revival am 04. Oktober 2014, 09:11:49
I.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 04. Oktober 2014, 12:23:54
So ist das aber überall in D. Mein Bruder konnte mit seinem Fachabi zB nur in Ba-Wü studieren. Eigentlich wollte er nach Berlin, dort wurde sein Fachabi aber nicht anerkannt.
Unsere ehemalige Nachbarin studierte Lehramt in Hessen, zog dann mit ihrem Freund nach Niedersachsen (wegen seiner Arbeit) und musste in Niedersachsen komplett von vorne beginnen, da ihre Semester komplett nicht anerkannt wurden. 4 Semester für'n A'rsch.
Das sind die Dinge, ich ich schlicht furchtbar finde. Jeder kocht sein eigenes Süppchen. Ganz ätzend.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Flower Eight Revival am 04. Oktober 2014, 13:55:49
Z.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 04. Oktober 2014, 14:00:43
Was ich in D gut finde: Dass man letztlich immer die Möglichkeit hat alles auf dem zweiten Bildungsweg nachzuholen. Das ist schon Luxus sag ich mal.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Flower Eight Revival am 04. Oktober 2014, 14:06:24
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Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 04. Oktober 2014, 14:14:32
Gut, das stimmt, das muss man sagen. Chancen hat man dann trotzdem jederzeit.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Solar. E am 04. Oktober 2014, 15:19:19
Mir fällt zu Frankreich ein, dass mir meine damalige Austauschpartnerin - wir standen kurz vorm Abi - sagte "Bei uns kannst du ohne Abi nicht mal zur Müllabfuhr  :P". Gut, obs heute immer noch so ist, weiß ich nicht mangels aktuellem Bezug. Dann machen die das Abi nach den so hochgelobten zwölf Jahren. Was dabei immer unter den Tisch fällt, ist, dass man, wenn, dann schon wissen muss, was man studieren will und ein Jahr braucht, um sich auf die Aufnahmeprüfung an der Uni vorzubereiten. Wenn man durchfällt, hat man das eine Jahr, das man bei uns ggf. noch in der Schule verbringt und idealerweise die Allgemeinbildung vertieft, damit zugebracht, sich quasi für die Katz zu spezialisieren.

Was ich samit sagen will: Nicht alles bei uns ist schlecht, definitiv.  :)
aber es gibt eben auch vieles, was mich ärgert und gerade ein holpriger Start würde sich in vielen Fällen mit einfachen Mitteln vermeiden lassen.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Fliegenpilz am 04. Oktober 2014, 17:21:20
Meine Schwester musste damals wegen dem Umzug nach Bayern eine Klasse wiederholen und ging von der 7. zurück in die 6. - als 1er Schülerin. Jedes Lernfach in NRW stand sie "sehr gut", außer Sport "gut" und dennoch musste sie wiederholen weil das ausgewählte Gymnasium einen anderen Lernstand hatte als die alte Schule.

Da schüttelt sich mir alles.

Überspringen von der 8. direkt in die 10. ging dann aber wieder problemlos s-:)
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 04. Oktober 2014, 18:35:15
Ja genau, das sind bei mir eben auch die Sachen, wo ich echt den Kopf schüttel, Christiane.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Flower Eight Revival am 04. Oktober 2014, 18:39:24
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Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Nipa am 04. Oktober 2014, 20:12:17
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: zuz am 05. Oktober 2014, 06:28:47
Nachtvogel: Das Problem sind nicht mal die unterschiedlichen Jahrgänge in einer Klasse. Bei meiner Tochter ist Altersmischung 1-4, d.h. die jüngsten können noch keine Schuhe binden, die ältesten pubertieren schon, überspitzt gesagt. Und es klappt prima, da geht niemand unter.
Das Problem ist eher das Schulsystem an sich. Wenn (wie hier jedenfalls üblich) ab der 3. Klasse ein immenser Druck aufgebaut wird, dann verkraftet man den m.M.n. einfach besser, wenn man schon etwas älter ist. Wenn nach der 4. radikal ausgesiebt wird, wenn ab der 5. Managerfähigkeiten, was die Zeiteinteilung angeht, gefragt sind, auch.
Und zur Frage des G8: Ohne Frage ist G8 sinnvoll. Aber. Nicht mit dem gleichen(!) Stoff, der auch im G9 gefragt war. Das kann nicht funktionieren, ist viel zu viel. Schlimm ist nicht mal nur der Stress für die Schüler. Schlimm ist auch, dass ncihts mehr vertieft wird, alles wird nur oberflächlich gelernt, Lücken nicht geschlossen, Schlagworte genügen, und am Ende fehlt die Fähigkeit, sich vertieft in ein Thema einarbeiten zu können. Und DAS halte ich für sehr fatal.
Zum Thema 1-6 zusammen: das löst keine Probleme, das schafft neue. Wenn die Schere immer mehr auseinanderklafft, hilft das rein gar nichts. Letzten Endes hilft nur eines: Mehr Lehrer. 20 Kinder Maximum in einer Klasse, eher noch sehr viel weniger, ideal wären 12. Oder 2 Lehrer auf 20 Kinder, das ist fast noch besser, weil dann ein Puffer da ist, wenn eine krank wird. Dann fällt so gut wie kein Unterricht mehr aus, Individualisierung ist mehr als nur ein Schlagwort. Und dann ist es, naja, nicht egal, wie das System dann aussieht, aber es fällt weniger ins Gewicht.
Nur kostet das eben. Und momentan scheint mir jede Schulreform nur eine Geldsparreform zu sein. Das G8 war eine, die Inklusion ist eine. (Und ich bin kein grundsätzlicher Inklusionsgegner!)
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Honigbluete am 05. Oktober 2014, 07:19:32
@Inklusion an sich finde ich das gut, aber bitte nicht so, wie es gerade gehandhabt wird. Das geht zu Lasten aller Beteiligter! Wenn, dann mit den Rahmenbedingungen wie zuz sie beschreibt, quasi Ausstattung, Personal, Klassengröße etc. wie in den Förderschulen. Davon könnten alle Beteiligten profitieren!
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Fliegenpilz am 05. Oktober 2014, 07:23:08
ZitatKeine 10 km von uns entfernt wäre es eine Katastrophe, da innerhalb unseres Kreises keine Einigkeit besteht. Schlimm.

Und gerade das finde ich das fatale an dem deutschen Schulsystem. Es geht zu Lasten der Kinder, absolut und ausschließlich!
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Flower Eight Revival am 05. Oktober 2014, 07:30:06
[.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Fliegenpilz am 05. Oktober 2014, 07:44:14
Nein, du wirkst nicht aggressiv :-* Ich mag den Austausch! (Guten Morgen :))

Das was du beschreibst also so wie es bei euch läuft, so sollte es aber überall laufen. Und das das nicht der Fall ist, das sehe ich als das Fatale an.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Flower Eight Revival am 05. Oktober 2014, 07:46:27
.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Fliegenpilz am 05. Oktober 2014, 07:49:39
Können wir uns die Hand reichen.
Die Kinder schlafen noch, der Liebste schläft noch. Und ich bin hellwach, weil der Miezekater der Meinung war schreiend vor dem Schlafzimmerfenster zu stehen, unser Eisengitter an der Haustüre hoch & runter zu gehen ... jetzt liegt er sauber & trocken geleckt, vollgefressen und müde neben mir auf dem Stuhl und schläft. ALLES SCHLÄFT!!!
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Flower Eight Revival am 05. Oktober 2014, 07:50:37
.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Jolinka am 10. Dezember 2014, 07:51:05
 Ich denke, man kann da keine Pauschalaussage machen oder mit Stichtagen argumentieren.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Tsia am 11. Dezember 2014, 22:38:05
Hallo,

es wurde in verschiedenen Beiträgen zwar eigentlich schon alles gesagt, aber dennoch mag ich auch was schreiben  ;D

Mein kurzer ist auch in Oktober mitten in den Herbstferien KannKind gewesen. Nun haben wir hier in HH den Vorteil, dass es an den Schulen direkt Vorschulklassen gibt. Der Kurze wäre vermutlich auch klar gekommen, wenn er mit fünf eingeschult worden wäre, clever genug für den Stoff war er damals schon. Trotzdem habe ich ihn erst mit sechs eingeschult. Er ist trotzdem nicht einer der ältesten in der Klasse.
Da sein KiGa nicht hier bei uns um die Ecke war, war es auch total egal, ob seine Freunde nun in die Schule kamen oder nicht. Wir haben ihn trotzdem aus dem KiGa raus und ab in die Vorschule an der Schule geschickt in die er später auch eingeschult wurde.
Dieses eine Jahr spielerisch die Schule kennen zu lernen hat ihm sehr geholfen. Er hatte viel Spaß in der Vorschule und jetzt noch mehr Spaß in der mitlerweile zweiten Klasse.

Meine Nichte hat eine Klasse übersprungen und hat jetzt in der Pupertät deutlich Probleme damit die Jüngste zu sein. Sie kommt im Unterricht gut mit, hat auch keine schlechten Noten ist aber in der körperlichen Entwicklung und dadurch zum Teil auch in den Dingen die sie interessieren noch nicht da angekommen, wo die anderen Kinder schon sind.

Das ist ein Punkt der in der Grundschule, vermutlich noch egal ist, aber, da bleiben sie ja nicht.

Meinem Großen wurde auch angeboten eine Klasse zu überspringen, auch das haben wir abgelehnt, emotional und sozial ist er noch nicht so weit, obwohl er durchaus keine Probleme hätte im Unterricht gut mitzukommen, wollte ich ihm auf keinen Fall antun, dass er der jüngste und damit zumindest für eine Zeit X ein Aussenseiter zu sein.

Aber auch hier gilt, es kommt auf das Kind an, der Eine ist eine Rampensau, die immer klar kommt, der Andere eher eine scheue Maus, die nur noch kleiner wird, weil sie überlastet wird mit einer neuen Situation.

Somit, lange Rede kurzer Sinn.

Wenn dein Bauch sagt, dass es richtig ist, glaube ihm ruhig.

LG Tsia
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Smilla am 30. Dezember 2014, 11:49:33
Danke für die vielen Meinungen!

Wir haben uns nun entschieden, Oskar erst 2016 einzuschulen, wenn er 6 ist.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Aury am 16. Januar 2015, 22:51:46
Ich hab jetzt nicht alles gelesen, zuviel Text. Aber ich würde auf keinen Fall einschulen. Auch nciht wegen der Freunde. Meine war Muss-Kind - Juni halt und ich habe auf einer Rückstellung bestanden und sie erst mit 7 geschickt und es war die richtige Entscheidung. Und im Endeffekt sind die 2 Kinder die mit ihr hätten in die Klasse gehen sollen nicht mit drin gewesen. Einer ist in die neu errichtete Ganztagsschule und die andere kam in die B Klasse. Im Endeffekt hat sie 3 gekannt, eine aus dem Kiga (gutes wenn auch nciht inniges Verhältnis), eine vom Ballett flüchtiger und einen vom Taekwondo auch flüchtig udn trotzdem ist alles super und sie hat schnell neue Freunde gefunden.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Sweetkofski am 07. Januar 2016, 23:01:49
Ich muss dieses Thema noch einmal hervorholen  :)


Auch rückblickend kann ich nur bekräftigen: jeder sollte bei dieser Entscheidung auf das eigene Kind schauen  :thumbsup:


Bei unserer Tochter haben wir die Entscheidung keine einzige Sekunde bereut. Ich hätte sie mir als Erstklässlerin nicht mehr im Kindergarten vorstellen können.

So und nun mein Sohn: auf den Tag genau 3 Jahre jüner als meine Tochter. Würden wir ihn früher einschulen lassen wie seine Schwester, wäre er ab Sommer ein Vorschulkind.

Ich schau ihn mir an und kriege es in meinem Kopf nicht zusammen, dass bei unserer Tochter die Schule schon eine so klare Perspektive war.

Er ist nicht dumm, das sicher nicht. Gerade im letzten halben bis viertel Jahr hat er so einen mega-Sprung gemacht.
Zahlenaffin ist er nicht so wie die große Schwester (und insbesondere ist sein Mengenbegriff nicht an die Zahlwörter dazu gekoppelt), dafür kann er mit seinen gerade vier Jahren schon jedes Wort in Silben zerlegen und in der Regel auch buchstabieren.
Beim Ubungo spielen ist er Weltklasse. Gestern kam ich aus dem Lachen nicht mehr raus  ;D 8)
Wir haben Ubungo gespielt und er war schneller als sein Papa - da hat er zu ihm gesagt: du Papa, soll ich dir mal einen Tipp geben? Du könntest doch dieses eine Plättchen soooo legen.
Vollkommen richtig gelegen.
(Ist insbesondere dann der Mega-Lacher, wenn man weiß, dass sein Papa Mathematiker ist)

Also kognitiv auch keine Frage, aaaaaber: er ist noch so verspielt. Er ist einfach noch so sehr Kind.
Und so sehr wie es für meine Tochter Langeweile pur gewesen wäre, in den Kiga weiter zu gehen, so sehr hätte ich bei meinem Sohn das Gefühl ihn ein bißchen weniger Kind sein zu lassen, wenn wir ihn früher einschulen würden.


Daher mein ganz klares Votum für alle, die vor dieser Entscheidung stehen: schaut euch euer Kind an. Für das eine Kind ist es super, für das andere nicht!
Pauschalierungen helfen nicht weiter.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Dropsknopf am 25. Februar 2016, 23:34:02
Ich mache mir auch gerade so meine Gedanken.

Meine D. wird nächstes Jahr am 7.6. 6 Jahre und muß somit eingeschult werden. Aber ich kann mich irgendwie noch nicht so richtig an den Gedanken gewöhnen. Ich finde momentan sie ist einfach noch nicht so weit. Sie ist klein, zierlich, kam 4 Wochen zu früh und momentan noch recht oft krank. Interesse für Zahlen und Buchstaben ist noch nicht wirklich da.

Stichtag ist der 31.07.

Ich bin am hin- und her überlegen.

Zum Glück habe ich ja noch etwas Zeit aber man denkt schon daran und beobachtet. Letzendlich hat ja noch der Schulleiter das letzte Wort, zurückstellen ist nicht so leicht hier in Thüringen.




Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Mamba am 26. Februar 2016, 08:06:57
Ich vermute mal, dass nicht wenige Eltern, deren Kinder nix explizit sagen, dass sie in die Schule wollen, denken, dass die Kinder nicht so weit sind.

Ich hab ja hier beides.

Ein Dez. Kind, das unbedingt wollte und jetzt in der 2. Klasse ist und bisher alles gut ist.
Und ein Sept. Kind welches nächstes Jahr in die Schule MUSS, obwohl er dann noch 5 sein wird.

Bei Kind 1 hab ich mir zwar viele Gedanken gemacht, bei meiner pro-kontra-Liste hatte ich dann leider verloren und wir hatten somit ein Jahr eher Ferien  :P
Kind 2 würde ich gern noch ein Jahr im KiGa lassen, habe in NRW aber eigentlich keine Chance auf Rückstellung und somit muss ich ihn im November anmelden gehen.

Wobei ich sagen muss, dass ich beim Tochterkind damals, bis zum November, die Einschulung auch gar nicht auf dem Schirm hatte und es eine sehr spontane Novemberaktion (letzter Tag der Schulanmeldung) war. Um zu meinem Bauchgefühl bzgl. Einschulung einen Vergleich ziehen zu können, müsste ich hier bis Nov. mit meinem Statement warten  ;)

Wobei Jr. eine wesentlich höhere Zahlenaffinität hat als seine Schwester zu dem Zeitpunkt.

Hach ja.. wie gut, dass ich mir bei ihm keine Gedanken um vorzeitig oder nicht machen muss, er muss nächstes Jahr zur Schule.. Schluss aus die Maus


schwafelnde Grüße
Teekesselchen
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: guest4811 am 26. Februar 2016, 08:17:17
Also hier in Dresden hat man gute Chanchen, dass das Kind zurückgestellt wird. Einige Freunde haben das gemacht und sind ganz glücklich mit der Entscheidung, die Kinder eben später eingeschult zu haben. Selbst ein Märzkind konnten relativ problemlos zurückgestellt werden.
Aber hier herscht seit Jahren totaler Kinder/Babyboom, so dass viele Schulleiter geradzu froh sind, wenn Kinder erst ein Jahr später eingeschult werden und dem Wunsch der Eltern nicht im Wege stehen  8)

Was hier viele machen: Sie melden ihr Kind für einen sehr zeitigen Schuluntersuchungstermin an, so ist die Chance höher, dass der Schularzt das Kind für noch nicht schulreif befindet.
Bei uns ist die Schulanmeldung schon im September/Oktober und die Schuluntersuchungen fangen auch zu diesem Zeitpunkt an.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Meph am 26. Februar 2016, 08:20:20
Zitat von: MammaMuh am 26. Februar 2016, 08:17:17


Was hier viele machen: Sie melden ihr Kind für einen sehr zeitigen Schuluntersuchungstermin an, so ist die Chance höher, dass der Schularzt das Kind für noch nicht schulreif befindet.
Bei uns ist die Schulanmeldung schon im September/Oktober und die Schuluntersuchungen fangen auch zu diesem Zeitpunkt an.

Wow, das ist dann aber ja auch total am Kind vorbei, man nimmt ja wissentlich das Risiko in kauf, dass das Kind im Frühjahr durchaus auf ganzer Linie Schulreif sein könnte... und dann "darf" es nicht, sondern "muss" noch ein jahr in die Kita....
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Honigbluete am 26. Februar 2016, 08:37:46
Hier in NRW ist eine Rückstellung auch nur mit sehr gravierenden Gründen möglich.

Lukas wurde damals als Kannkind eingeschult, er hat es nicht immer leicht in der Schule, kommt jetzt erst so langsam in Fahrt... Manchmal zweifel ich daran, dass es eine gute Entscheidung war, aber damals war es für uns die richtige Entscheidung. Immerhin kommt er jetzt und ich glaube, ein Jahr in diesem Kindergarten damals hätte ihn noch viel mehr geschadet.

Die Entscheidung ist nicht leicht, man weiß auch nie wirklich, was passiert wäre, wenn man sich anders entschieden hätte.... 
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: deep_blue am 26. Februar 2016, 09:25:59
Zitat von: Meph am 26. Februar 2016, 08:20:20
Zitat von: MammaMuh am 26. Februar 2016, 08:17:17


Was hier viele machen: Sie melden ihr Kind für einen sehr zeitigen Schuluntersuchungstermin an, so ist die Chance höher, dass der Schularzt das Kind für noch nicht schulreif befindet.
Bei uns ist die Schulanmeldung schon im September/Oktober und die Schuluntersuchungen fangen auch zu diesem Zeitpunkt an.

Wow, das ist dann aber ja auch total am Kind vorbei, man nimmt ja wissentlich das Risiko in kauf, dass das Kind im Frühjahr durchaus auf ganzer Linie Schulreif sein könnte... und dann "darf" es nicht, sondern "muss" noch ein jahr in die Kita....

Danke, Meph. Der gleiche Gedanke kam mir auch direkt und ich muss ganz klar die Sinnhaftigkeit solcher Aktionen anzweifeln...
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Pico am 26. Februar 2016, 13:16:37
Bei uns gibt es eine Pflicht mit Vorschule und danach 1. Klasse...

Und aus irgendeinem Grund ist bei uns was verkehrt gelaufen... wir wollten eine Untersuchung für die Vorschule zum gucken was Murmelchen alles an Unterstützung und Förderung braucht in der Vorschule ab September...

Raus kam jetzt aber das sie als Kann Kind in die 1.Klasse könnte mit Unterstützung und Förderung...

Wir als Eltern werden das aber nicht machen, weil sie uns noch zu klein ist und auch noch zu verspielt... sie soll das 1 Jahr Vorschule nutzen zum Motorischen Fördern und wachsen...

Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Honigbluete am 26. Februar 2016, 13:29:18
Der Sohn meiner Freundin wird auch eingeschult, obwohl er kaum größer ist als mein Dreijähriger und die Untersuchung verweigert hat... Meine Freundin hatte ja gehofft, dass sie ihn zurückstellen kann, aber die Größe und das bockige Verhalten sind kein Grund.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: scarlet_rose am 26. Februar 2016, 14:16:12
Körpergröße ist kein Grund und findet bei der Beurteilung von schulfähigkeit oder nicht (zu Recht!) keine Beachtung.
Es wäre zum Einen diskriminierend ein Kind anhand der Körpergröße einzustufen, zum Anderen ist es absolut nicht aussagekräftig.

Ein Muss-Kind, dass, ich nehme an, 6 ist, oder eben bald 6 wird, aber so klein wie ein 3jähriger, wird die Größe auch in 3 Jahren nicht aufholen. Es wäre vollkommen sinnlos, diese heran zu ziehen und es wundert mich wirklich sehr, von wie vielen Eltern die Körpergröße als Argument genutzt wird.

@Pico:
Es wundert mich doch, dass man ein Kind als Kann-Kind einstuft mit Bedingung, dass Förderung und Unterstützung notwendig sind. Da frage ich mich doch, woran es festgemacht wird, dass das Kind schon kann  ???

@Dropsknopf:
Hast du denn mit den Erziehern im Kindergarten gesprochen?
Ich denke zum Schuleintritt sollten 4 Wochen zu früh geboren doch aufgeholt sein, zumal 4 Wochen ja nun nicht extrem viel sind und die häufige Krankheit ist auch kein Argument für Schulunfähigkeit  :-\
Aber in diesem Jahr kann noch sehr, sehr viel passieren und ob ein Kind schulfähig ist oder nicht kann und muss 1,5 Jahre vorher ja noch nicht zur Debatte stehen. Lass dir da einfach Zeit und warte ab. Mit 4 muss kein Interesse an Zahlen oder Buchstaben vorhanden sein, nicht einmal mit 6, und dennoch kann das Kind uneingeschränkt schulfähig sein.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Pico am 26. Februar 2016, 19:15:49
@Scarlet: die Unterstützung die sie bekommt ist beim Helfen von Raumwechsel, beim Helfen vom Anziehen, beim in die Pause gehen und wieder nach der Pause, beim Unterstützen im Unterricht in dem Moment wo sie Arbeiten schreiben...
Sie vom Gleichgewicht sehr wackelig und hat erst vor 2jahren erst laufen gelernt und noch nicht so schnell wie andere... also ich denke nicht primär mit dem was in der Schuleverlangt wird zu tun...
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Cosima am 26. Februar 2016, 21:18:34
@ meph & @ deepblue:
DAS von MamaMuh beschriebene Prozedere führt zur Altersverschiebung in den Schulklassen. Die wenigen, die doch "jung" einschulen lassen, "machen dann manchmal die Doofen". Meine Tochter ist mit Mitte Mai die Jüngste. Mein Sohn ist mit Mitte März der Drittjüngste. Die Ältesten in seiner Klasse (Zwillinge) sind vorigen Monat 8 Jahre alt geworden.
Mit der Rückstellung von Schülern wird das Problem der vollen Klassen verschoben. Im nächsten Jahr muss ja dann eingeschult werden. Unsere Stadt macht die Augen zu - Probleme, die ich nicht sehen will, sind nicht da! PUNKT *lalalaa*
Tolle Geburtenhaupstadt! :(
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: HappyMom am 29. Februar 2016, 14:26:49
Also ich habe hier auch ein Kann-Kind. Für uns war schon immer klar, wir schicken sie nicht in die Schule. Erst wenn sie schulpflichtig ist.  Ein Jahr Kindergartenzeit mehr ist viel wert.

Alle, die ich bisher kenne und die ihr Kind mit fünf in die Schule geschickt haben, haben es ehrlich bereut und letztens hat die Lehrerin von meinem Sohn gesagt, Kann-Kinder leiden und sind oft sehr viel auffälliger in der Schule. Das stresst sie unnötig und man tut ihnen nichts gutes. Egal, ob sie schon kognitiv weit sind oder nicht, ihre Psyche ist es nicht.

Also ich (als Familienpädagogin/Therapeutin) rate davon ab :)
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: babbele am 29. Februar 2016, 14:39:10
HappyMom, genau solche Pauschalaussagen verunsichern, egal ob sie für oder gegen eine Einschulung plädieren! Es geht doch um willkürlich festgelegte Stichtage, manche Kann-Kinder in Hessen wären in Baden Württemberg keine, manche Kann-Kinder sind gerade mal 2 Wochen jünger als der Rest der Klasse, manche sind 6 Monate jünger. Genau deshalb sollte man Kind und äußere Umstände immer individuell betrachten.
Im Übrigen kenne ich keine Studie, die den Zusammenhang von Einschulungsalter und auftretenden Schulproblemen untersucht. Fände ich mal spannend, gibt es aber meines Wissens nicht.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Fliegenpilz am 29. Februar 2016, 14:56:20
Unsere Tochter wäre in Deutschland ein Kann-Kind gewesen und mit 5,75 Jahren zur Schule gekommen - durch den Umzug ins Ausland wurde sie zum Muss-Kind im selben Jahr und ging auch mit 5,75 Jahren zur Schule. Das ist nun 1,5 Jahre her und wurde noch keine Sekunde bereut, dieses Kind war sowas von schulfähig und ein Jahr im Kindergarten hätte ich im Nachhinein betrachtet als fatal empfunden!

Auffällig? Inwiefern? - Auffällig ist in dieser Klasse nur ein Kind und dieses ist schon ein Jahr älter als alle anderen, wurde als Muss-Kind zurück gestellt und scheint wirklich einen pathologischen Hintergrund zu haben.
Und unsere Tochter (Geboren Ende November) ist nicht die Jüngste in der Klasse, nach ihr kommen noch 3 Kinder - und das bei einer Klassenstärke von 17 Kindern.

Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: deep_blue am 29. Februar 2016, 15:21:13
Ich habe mit solchen pauschalen Aussagen wie du sie triffst, HappyMom, wirklich allergrösste Probleme!

Kann es sein, dass du bisher als Therapeutin eben nur diejenigen Kann-Kinder kennst, die später Probleme in der Schule/Leben (warum auch immer) bekamen und die anderen halt nun einmal nicht, weil sie keine Therapie benötigen?

Ich bin Mutter von zwei Kindern, die jeweils die Jüngsten in ihrer Klasse sind (sehr junge Kann-Kinder). Beide, mein Sohn ist nun in der dritten Klasse, meine Tochter in der achten am Gymnasium, haben absolut keine Probleme, weder in sozio-emotionaler noch akademischer Hinsicht. Sämtliche anderen Kann-Kinder in den beiden Klassen gehören zu den schulisch besten Kindern der Klasse und sind voll integriert. Absolut und ganz und gar nicht "negativ" auffällig in irgendeiner Form.

Ich kann deine Aussage demnach nicht stützen aus eigener Erfahrung. Ich bin immer dafür, alle Kinder einzeln zu betrachten und zwar unabhängig davon, ob sie den Stichtag schrabben, davor oder danach liegen. Die Entwicklungsunterschiede sind wahrlich teilsweise gravierend.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Meph am 29. Februar 2016, 16:02:24
Mein vorgezogenes Kannkind (Einschulung mit 5 1/2) ist genau richtig in der Klasse, zählt zu den Besten, ist sozial und emotional glücklich, zufrieden und voll integriert. Ein Jahr länger Kiga wäre einer katastrophe gleichgekommen... sie war da schon überangepasst undwurde immer unglücklicher.
Die Probleme haben wir mit dem Kind, dass nicht als KannKind eingeschult wurde und wir auf grund der emotionalität nicht springen lassen. Am meisten werden die Probleme durch pauschalisierende Fachkräfte geschürt. Würde man nämlich wirklich einfach jedes Kind individuell sehen wie es auch die Klassenlehrerin tut gäbe es weitaus weniger Probleme.

Ich als Erzieherin und damit ebenfalls Pädagogin rate dringenst von Pauschalisierung und Phrasengestammel ab und dazu das Kind als das zu sehen was es ist: einem individuellen Menschen.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Meph am 29. Februar 2016, 16:11:32
nur weil es mich interessiert: familienpädagogin ist kein staatlich anerkannter/geprüfter status, oder? was ich gerade lese ist "eine umqualifizierzungsmassnahme, damit  auch branchenfremde personen im sozialen feld arbeiten können"- ist das so?
edit: scheint tatsächlich das österreichische gegenstück zum grundkurs kindertagespflege (tagesmutter) zu sein- nur  scheinbar kürzer...
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Nachtvogel am 29. Februar 2016, 18:26:33
als Grundschullehrerin kann ich über dich @HappyMom nur den Kopf schütteln!!

Und sowas berät Eltern? Na dann gute Nacht, ganz ehrlich! :-X
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Sweetkofski am 29. Februar 2016, 18:35:27
Zitat von: HappyMom am 29. Februar 2016, 14:26:49
Also ich habe hier auch ein Kann-Kind. Für uns war schon immer klar, wir schicken sie nicht in die Schule. Erst wenn sie schulpflichtig ist.  Ein Jahr Kindergartenzeit mehr ist viel wert.

Alle, die ich bisher kenne und die ihr Kind mit fünf in die Schule geschickt haben, haben es ehrlich bereut und letztens hat die Lehrerin von meinem Sohn gesagt, Kann-Kinder leiden und sind oft sehr viel auffälliger in der Schule. Das stresst sie unnötig und man tut ihnen nichts gutes. Egal, ob sie schon kognitiv weit sind oder nicht, ihre Psyche ist es nicht.

Also ich (als Familienpädagogin/Therapeutin) rate davon ab :)

@ Happymom: joa, die anderen haben es schon in aller Deutlichkeit gesagt - da hast du mit deiner Aussage absolut daneben gegriffen..... gerade, wenn du in diesem Bereich arbeitest, solltest du nicht deine eigenen und persönlichen Erfahrungen verallgemeinern und dann als Grundlage heranziehen.
Da kann man viel Unheil mit anrichten mit einem solchen Verfahren.


Wie du sicher gelesen hast, habe ich ein Kind, dass früher eingeschult wurde. Es ist perfekt so. Ich würde es bei ihr immer wieder so machen.
Nun hat die Lehrerin meiner Tochter beim ersten Sprechtag gesagt: "falls sie sich jemals gefragt haben, ob es richtig war, ihre Tochter früher einzuschulen, dann kann ich Ihnen sagen - es war zu 100% die richtige Entscheidung!"


Tja, soll ich nun davon ableiten, dass es für alle Kinder richtig wäre, sie früher einzuschulen? Hat doch die Lehrerin gesagt?

Nein, eben nicht.

Es kommt auf das Kind an. Und genauso wie es Kinder gibt für die eine frühere Einschulung gut ist, gibt es Kinder, für die eine spätere Einschulung besser ist.


Ich habe ja persönlich die Erfahrung gemacht, dass insbesondere Eltern, die ihre Kinder selbst als Kann-Kind später eingeschult haben, die Gruppe ist (und wenn sie sich dann noch als Pädagogen von der offensichtlichen Elternrolle lösen umso schlimmer), die am schärfsten GEGEN eine frühere Einschulung schießen.

Als Fachfrau: dies lässt sich mit dem Bedürfnis erklären, kognitive Dissonanz zu vermeiden!  S:D
Wenn man sich doch gegen eine frühere Einschulung entschieden hat, dann muss das doch auch für alle der richtige Weg sein.


So jetzt könnte man/du natürlich sagen, dass das andersherum genauso geht: alle Eltern früheingeschulter Kinder sprechen sich per se für eine frühere Einschulung aus, es sei denn bei "Schulproblemen", wo diese dann Grund herangezogen werden?


Tja, aber ich habe zwei Kinder, exakt am selben Tag geboren mit drei Jahren Abstand. Schulisch werden sie aber 4 Jahre trennen:
Meine Tochter ist früher eingeschult und mein Sohn wird es nicht.


Weil es schlichtweg eine Entscheidung ist, die vom Kind abhängt. Nichts anders.

Da kriege ich echt schlechte Laune!
weil es die Eltern von potentiellen Kann-Kindern total stresst, wenn sie dann solche Aussagen hören. Ehrlich.


@ babbele: also es gibt eine Studie, die eine Korrelation von Schulerfolg und Einschulungalter darlegt.
Und zwar besteht eine signifikante Korrelation im Zusammenhang von höherem Einschulungsalter und besseren Schulnoten und geringerem Eischulungsalter und schlechteren Schulnoten (und zwar bis hin zur weiterführenden Schule).
Alle Personen, die nun gegen eine frühere Einschulung von Kann-Kindern sind, könnten jetzt natürlich aut schreiben und sagen, dass sie das ja schon immer wussten!


Tja, weeeeeit gefehlt: wenn man sich nämlich den Datensatz anschaut, sieht man, dass die zu früh eingeschulten Kinder die Stärke der Korrelation noch schwächen - die Erfolgskurve geht nach dem regulären Einschulungtermin wieder nach oben!!

Weil natürlich die Kann_Kinder eben jene Kinder sind, die mit guten Gründen eingeschult wurden.

"Bildungsverlierer" sind leider die Kinder, die eingeschult werden mussten, obwohl sie noch nicht schulreif sind.
Und daher spreche ich mich dafür aus, dass jedes Kinder individuell beurteilt werden sollte hinsichtlich der Schulreife - unabhängig vom genauen Geburtsdatum.
Da würden alle von profitieren.


p.S.: Leider wird die Studie durchaus zwischendurch von vermeintlichen pädagogischen Experten ohne Kenntnisse der empirischen Sozialforschung herangezogen, um gegen eine Einschulung von Kann-Kindern zu plädieren.



Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Mamba am 29. Februar 2016, 18:39:30
das mit dem Alter ist eine Sache der Perspektive.

Auf der einen Seite ist meine Tochter (KannKind) jetzt 2 Jahre jünger als das älteste Kind (Wiederholer).

Auf der anderen Seite war sie bei der Einschulung aber auch nur 3 Monate Jünger als mein Sohn, der ein Musskind sein wird.

Drei Monate machen (mMn) nicht wirklich was. 2 Jahre werden sicher einen Unterschied machen, aber einen gewissen Altersunterschied gibt es ja immer.

(In der Nachbarklasse ist jetzt ein Junge, der in der ersten Klasse unterfordert war.
Ist überspringen jetzt besser als gleich vorzeitig eingeschult zu werden? ... also in beiden Fällen von Kindern ausgehend, die in die Schule wollen. "Ich will nicht Kinder" wird ja auch niemand vorzeitig einschulen ... gehe ich zumindest naiv wie ich bin von aus :) )
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 29. Februar 2016, 19:07:37
Zitat"Bildungsverlierer" sind leider die Kinder, die eingeschult werden mussten, obwohl sie noch nicht schulreif sind.
Und daher spreche ich mich dafür aus, dass jedes Kinder individuell beurteilt werden sollte hinsichtlich der Schulreife - unabhängig vom genauen Geburtsdatum.
Da würden alle von profitieren.

So ist es. Mein Kind wurde eingeschult weil er als reguläres Schulkind mit nicht mal 6 eingeschult werden musste und ich würde es nie mehr wieder machen, wenn ich es irgendwie verhindern könnte.  :-[

Ich finde man kann das nicht pauschalisieren. Es gibt Kinder, die sind mit 5 topfit. Sowohl kognitiv als auch sozial-emotional und warum sollte man die mit Gewalt zurückhalten? Und andere Kinder sind älter und ihnen tut ein Jahr mehr Zeit einfach gut.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: lotte81 am 29. Februar 2016, 19:24:55
...und meine Kinder wären beide besser sogar mit 5,5 Jahren gegangen (als Märzkinder waren sie nie "Kann-Kind" , was bei beiden auch zur Debatte stand...damals ging man noch davon aus, dass sich der Vorsprung mit bestimmt verringert...bei meinem Sohn ist es allerdings so, dass man jedes Jahr den Eindruck hat, er wächst seinen Klassenkameraden noch mehr davon.... Am Anfang war ich mit der Entscheidung sogar noch zufriedener als mittlerweile.... Von Jahr zu Jahr fällt mehr auf, dass eine frühere Einschulung kein Schaden gewesen wäre.... Klar , man weiss es natürlich nie.
In dem Moment hat mich die Entscheidung aber verunsichert und es gab kaum neutrale Meinungen zu hören.... Zumal man die Entscheidung einfach hätte hier so früh treffen müssen, dass es da noch sehr weit weg war...und kurzfristig fand ich dann auch doof, wegen dem Vorschuljahr, das dann fehlt....
Eine individuellere Betrachtung wäre definitiv gut. Auf der anderen Seite sind in beiden Stufen nämlich Kinder, die noch gerade so Musskinder sind (Augustkinder) die richtige Probleme hatte im 1.Schuljahr, weil sie noch Zeit gebraucht hätten im Kiga (allerdings sind da genauso Kinder drin, die ganz "normal" mit 6,5 eingeschult wurden, die ebenso Probleme haben)
Hier sind zwischen dem je jüngsten muss Kinder und dem ersten Kann Kind im übrigen auch immer nur ein paar Tage Altersunterschied....
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: babbele am 29. Februar 2016, 19:42:27
@ sweet: ahhh, genau nach sowas habe ich gesucht! Super :) Hast du mir eine Angabe zur Studie, würde sie mir definitiv gerne anschauen. Und keine Angst, ich bin keine fehlgeleitete Möchtegern-Pädagogin ;)

Für uns war es bei der Entscheidung echt stressig, diesem derzeitigen Trend für eine späte Einschulung nicht nachzugeben, weil der soziale Druck für Eltern von Kann-Kindern in unserem Umfeld echt groß ist.

Was mich an dieser ganzen Debatte aber am meisten ärgert, ist immer das "Argument", man solle doch den Kindern noch ihre Kindheit lassen, das Spielen usw. Ganz ehrlich, wenn ich als Elternteil genau das meinen Kindern vermittle, nämlich dass Schule keinen Spaß bringt, das Spielen aufhört und die Kindheit zu Ende ist, dann brauche ich mich nicht mehr wundern, dass mein Kind in der Schule Probleme bekommt oder macht s-:)

Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Meph am 29. Februar 2016, 19:46:51
babbele- made my day!  ;D


und joa, dieses kindseindings ist so... bescheuert! mmer wieder... ich wusste nicht, dass man mit einschulung die volljährigkeit erlangt und ein kleiner erwachsener ist. Naja, war halt schon immer so und dann ist es auch weiter so, hat uns noch nie geschadet und wenn das kind dann doch zur schule will kriegt es halt nen klaps auf den po, dann wird das schon alles :-P
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Mamba am 29. Februar 2016, 19:50:02
@Babbele.. das mit dem "Kindheit lassen" hab ich auch nie verstanden. Allerdings gehöre ich auch zu den Menschen, die immer gern zur Schule gegangen sind (wenn ich dabei auch stinkefaul war  ;D )

Tochter findet an der Schule nur doof, dass man früh aufstehen muss und findet Ferien anfangs toll, dann aber wird ihr langweilig und sie will doch wieder zur Schule.

Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Anders am 29. Februar 2016, 19:59:55
edit
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Meph am 29. Februar 2016, 20:22:28
Bei Ragna hätte ich bis einen Tag vor Einschulung den Antrag auf frühzeitige Einschulung zurückziehen können und dank kindergartenplatzrecht hätte sie am folgetag einen platz haben müssen.
Bei Freya wurde die Früheinschulung von der alten rektorin abgelehnt- sie hat aus prinzip alle kannkinder abgelehnt und alle rückstellungen ab mai befürwortet und angeschoben.. sie wollte eigentlich kein kind unter 6.5 in er ersten klasse haben...
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Fliegenpilz am 29. Februar 2016, 20:38:38
Nicht zu vergessen und ohne es abwerten zu meinen: Die Grundschule, vor allem die ersten beiden Jahre, in Deutschland sind ja doch noch "Kuschelniveau".
Keine Noten, kein Sitzenbleiben (sondern "freiwillige Rückstufung in Rücksprache mit den Eltern), ...

Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Anders am 29. Februar 2016, 21:03:50
edit
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Fliegenpilz am 29. Februar 2016, 21:07:13
Ich sehe da dennoch einen Unterschied - in Deutschland können die Kinder meines Wissens nach nicht sitzen bleiben (in den ersten Schuljahren), die Rückstufung bzw. Wiederholung basiert auf freiwilliger Ebene der Eltern in Rücksprache mit dem Lehrkörper. Sprich, erst einmal kannst du mit durchgeschleppt werden. Ob das sinnvoll ist oder nicht steht dann wieder auf einem anderen Blatt.

Das Wort "Kuschelniveau" wurde nicht unabsichtlich in Anführungszeichen gesetzt - denn es passt natürlich nicht für jedes Kind und jede Familie. Vergleichen wir es aber mit den direkten Nachbarländern, dann ist es schon seichter. Ich muss da nur die Niederlande, Belgien und Frankreich in den Vergleich nehmen ...
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Nipa am 29. Februar 2016, 21:21:27
@pilzchen: so ganz stimmt das nicht. Hier an der Grundschule gibt es keine Noten. Aber - Haha - Smileys. Lachender Mund, gewellter nach oben, gerade, gewellter nach unten und Mund nach unten... Ist das wirklich so anders als Noten?

Seit in Bayern der Lehrplan Plus gilt ist hier definitiv nix mehr mit kuscheln. Hier ist es eher so dass schwächere Kinder schnell den Stempel dyskalkulie und LRS bekommen und private Förderung angeraten ist...
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Fliegenpilz am 29. Februar 2016, 21:23:17
Ja, ich sehe das anders - aber das ist meine persönliche Einstellung und keine allgemein gültige.

Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Tini am 29. Februar 2016, 21:25:15
Meine Tochter wurde als Kann-Kind eingeschult und das erschien mir damals auch richtig. Im nachhinein muss ich aber sagen, ein Jahr später wäre doch besser gewesen. Sie hat sich sehr schwer getan im ersten halben Jahr, hat den Kindergarten sehr vermisst.

Was das sogenannte "Kuschelniveau" betrifft: das habe ich so nie empfunden, denn Noten gibt es hier schon ab der 2. Klasse und spätestens ab der 3. geht der Leistungsdruck los wegen der weiterführenden Schule. Wenn ich das System hier aber mit z.B. dem in Belgien vergleiche, bin ich doch eher froh, hier zu leben. Allerdings sollte man doch überlegen, langfristig die Bildung nicht den einzelnen Bundesländern zu überlassen, sondern es deutschlandweit vereinheitlichen.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Anders am 29. Februar 2016, 21:41:09
edit
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Fliegenpilz am 29. Februar 2016, 21:43:07
Ich wollte lediglich darauf hinaus, dass die Kindheit nicht mit dem Eintritt in die erste Klasse beendet ist. Und das der Einstieg in die erste Klasse doch ganz sanft verlaufen kann ... was von Kann-Kind-Gegnern aber gerne abgestritten wird.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Cosima am 29. Februar 2016, 21:45:49
;D Vielleicht sollte man in bestimmten Monaten Sex vermeiden s-:) damit man keine Kann-Kinder provoziert! ;D
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Anders am 29. Februar 2016, 21:52:09
edit
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Meph am 29. Februar 2016, 22:05:24
och ich weiss net wie oft ich, auch hier, gesagt habe, wie froh ich bin, dass ragna kein kannkind ist... joa sah sie anders...
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Tini am 29. Februar 2016, 22:08:13
Ich habe jetzt noch ein zukünftiges Kann-Kind, aber darüber denke ich erst in frühestens 3 bis 4 Jahren nach  ;D.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Sweetkofski am 29. Februar 2016, 22:52:00
@ babbale: ist eine Studie des Psychologischen Instituts der Uni Frankfurt...

@ fliegenpilz: hmm, ich finde das mit der "Kuschelzeit" sehr unterschiedlich je nach Schule und Lehrer.
Also - bei uns bekommen die Kinder ein 6seitiges Zeugnis mit ca 60 Items, wo sie jeweils in 5 Kategorien angekreuzt werden. Ich finde das schlimmer als ein Notenzeugnis. Weil Sachkunde jetzt zum Beispiel in 6 Unterkategorien aufgeteilt ist. Und wenn das Kind nur in einer der Kategorien nicht gut ist, dann gibt es gleich ein negatives Kreuz. In einer Mischnote würde diese eine Kategorie gar nicht so auffallen.

Also ICH würde nach diesem Raster nicht bewertet werden wollen. Ehrlich  :-\ :-X

Aber an der nächsten grundschule in der gleichen Stadt gibt es nur 5 Sätze auf dem Zeugnis. Sehr weichgespült.
Lässt sich also nicht verallgemeinern.

@ Kindheit vorbei:
Meine Tochter findet Schule übrigens vieeel besser als Kindergarten.
Insbesondere auch viel entspannter. Das sagt sie auch so.
"Kindheit" habe ich ihr durch das fehlende Jahr im Kiga wohl nicht weggenommen. Eher einigen Stress. 8) Es war ein offener Kiga. Das stetige Aushandeln von Spielen und Spielpartnern war nichts für sie.

Mein Sohn im gleichen Kiga darf noch ein Jahr länger ohne Stress den Kiga rocken.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: schwarzesgiftal am 01. März 2016, 08:45:34
ich finde nicht dass hier kuschelniveau herrscht und ich würde mich auch nicht trauen darüber zu urteilen wie es in anderen ländern oder schulen zugeht, weil man das so gar nicht beurteilen kann allein schon weil es hier viele schulen gibt wo es einfach schonmal von schule zu schule unterschiede gibt...allein die klassengrössen, der lehrplan, wie die lehrer unterrichten können sich auch bundeslandabhängig unterscheiden, zudem ist ja auch nicht jedes jahr gleich. ..

allein schon wenn ich jetzt vergleiche zwischen unseren mädels.. die haben beide unterschiedliche lehrpläne, schreibschrift usw... obwohl sie in der gleichen schule und sogar bei der gleichen lehrerin unterrichtet werden/wurden....
Titel: -
Beitrag von: lisa81 am 01. März 2016, 09:59:03
-
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Sweetkofski am 01. März 2016, 10:20:01
Zitat von: lisa81 am 01. März 2016, 09:59:03
Oh, ich finde das absolut treffend mit dem Kuschelniveau. Ich höre auch ständig von Eltern, was so von unsern Kindern verlangt wird. Aber im Ernst, das ist ein Witz gegenüber dem Stoff, den wir damals gelernt haben. Und auch das ganze Gekuschel im Klassenzimmer. Die Kinder dürfen ständig aufstehen, im ersten Schuljahr arbeiten sie nur wenig Zeit am Stück, dann darf gemalt werden, ach es gibt so viel. Unser Kindergarten ist da glaub ich strenger als die Schule  :P
Zeugnisse mit zig Bewertungen gibt es hier auch, interessiert meine Tochter nicht die Bohne  :P

Also, ich glaube der Grad des "Kuschelniveaus" hängt ebenso von der Lehrerin oder Schule individuell ab wie die Entscheidung, ob ein spezielles Kann-Kind zur Schule sollte.... hier lässt sich nichts verallgemeinern.


Gemalt wird hier beispielsweise gar nicht - im ersten Schulhalbjahr wurde kein einziges Mal der Farbkasten genutzt, insgesamt bisher nur 3 mal  ;D

Eine Freundin meiner Tochter hattte bereits in der zweiten Woche in der 1. KLasse  :oin ihrem Jahndorf-Arbeitsheft den Hinweis. "Zeit?!" stehen.
Danach immer wieder "X muss zügiger arbeiten" usw.
-> Das Kind und ein weiteres hat mittlerweile die Klasse bereits verlassen.

Parallelklasse: sieht es ganz anders aus. Da wünschen sich die Eltern aber wieder mehr Strenge und Anforderungen durch die Lehrerin.
Ist halt individuell verschiedenen.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Meph am 01. März 2016, 10:37:04
und da ist ganz viel subjektives empfinden drin... ich bin gerade etwas motzig, weil es einfach nicht vorwärts geht, die hausaufgaben in meinen augen ein schlechter scherz sind (selbst Ragna fragt sich oft, was DAS bitte soll), die sind in sekunden erledigt.. ein gespräch mit der lehrerin tat aber auf,dass das gros der Klasse am Motzen ist, weil es zu schnell geht, die Kinder ncht  mitkommen und die Hausaufgaben eh viel zu umfänglich sind... das hat mich dann schon erschüttert...
Im Allgemeinen ist unsere Schule aber eher eine von den Fordernden, wir haben auch ein klares transparentes Bewertungssystem ab dem ersten Schultag... statt Noten gibt es halt Smilies, in den Zeugnissen gibt es standatisierte Leistungsbeschreibungen,die auch auf der HP einsichtig sind...
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Sweetkofski am 01. März 2016, 10:42:47
Zitat von: Meph am 01. März 2016, 10:37:04
und da ist ganz viel subjektives empfinden drin... ich bin gerade etwas motzig, weil es einfach nicht vorwärts geht, die hausaufgaben in meinen augen ein schlechter scherz sind (selbst Ragna fragt sich oft, was DAS bitte soll), die sind in sekunden erledigt.. ein gespräch mit der lehrerin tat aber auf,dass das gros der Klasse am Motzen ist, weil es zu schnell geht, die Kinder ncht  mitkommen und die Hausaufgaben eh viel zu umfänglich sind... das hat mich dann schon erschüttert...
Im Allgemeinen ist unsere Schule aber eher eine von den Fordernden, wir haben auch ein klares transparentes Bewertungssystem ab dem ersten Schultag... statt Noten gibt es halt Smilies, in den Zeugnissen gibt es standatisierte Leistungsbeschreibungen,die auch auf der HP einsichtig sind...

ja, das stimmt. Es ist  nicht nur subjektives Empfinden, sondern subjektiv sogar unterschiedlich für die Kinder.
Meine Maus hat meist immer die Hausaufgaben fertig oder nur ganz wenig, mehr ABM-mäßig für sie.
Andere Kinder sitzen dagegen Ewigkeiten an den Aufgaben, weil sie auch immer das aus der Schule fertigstellen müssen, was sie nicht geschafft haben.

Irgendwie ein Teufelskreis.

So ist in der Klasse meiner Tochter Kuschelkurs bis extremes Druckempfinden sicher alles vereint.

Ganz gelungen finde ich das ja nicht.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: lotte81 am 01. März 2016, 13:06:48
@lisa  ??? ??? hier wurde schon mehrfach betont (also an der Schule , beim Schulpsychologen...) dass man heute und früher nicht mehr vergleichen kann, weil die Kinder heute z,.b. im ersten SChuljahr iene viel längere Konzentrationsspanne haben,als wir früher....
Ich erinnere mich auch noch gut dran, dass wir im ersten Schuljahr "damals" (ich bin Jahrgang 81) mit Motorikübungen begannen und dann mit Einzelbuchstaben.... Hier ging es sofort los und bis zum Herbst wurde schon richtig frei geschrieben, gelesen, gerechnet..... da bleiben einige wirklich staunend hintendran, die evtl. mehr Zeit brauchen.... Die Erklärung hierfür ist, dass das Vorschulprogramm , das die Kitas hier heute leisten, früher nicht mal ansatzweise vorhanden war...das wurde dann im ersten Schulhalbjahr durchgezogen,
Klar, was immer wieder Thema ist (auch bei unserem letzten Elterngespräch), dass Themen kaum noch lang geübt und in der Tiefe behandelt werden können, da mehr Breite und somit "Masse" gelernt wird.... Vertiefung fehlt in einigen Punkten heute bis zum Abitur..... Aber beides geht halt nun mal nicht. Man kann nicht alles machen und dann noch alles mit kompletter Tiefe behandeln.
Titel: -
Beitrag von: lisa81 am 04. März 2016, 09:42:34
-
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Fliegenpilz am 04. März 2016, 09:47:18
"Bei den Beiträgen aus Belgien" - hahaha! You made my day, thank you!

Ich kenne - aus meiner eigenen Kindheit und auch hier aus der aktuellen Schulzeit - die Regelungen mit "30 Minuten Hausaufgaben, dann abbrechen ..." etc auch nicht. Habe ich vor EO nie gehört oder aktiv mitbekommen.
Gut, ich war früher immer schnell bei den Hausaufgaben, aber mein damaliger Langzeitfreund in der Grundschule war das komplette Gegenteil. Ich kann mich noch erinnern wie oft unsere Eltern sich darüber unterhalten haben, wie lange er an den Hausaufgaben sitzt, die Nachfrage ob das bei mir auch so sei etc - und nie, wirklich nie, kam er ohne Hausaufgaben zur Schule.

Generell sind aber Hausaufgaben auch ein Punkt der, so denke ich, sehr unterschiedlich bewertet wird.
30 Minuten reine konzentrierte Arbeitszeit ist definitiv viel , 30 Minuten mit "Ich geh mal etwas trinken", "Oh mein Stift ist runtergefallen, jetzt muss ich den Anspitzen", "Mist, die Blase drückt vom Trinken", "Was ist das denn da für ein Krümel auf dem Tisch?" und "Ich habe aber keine Lust Hausaufgaben zu machen"-Unterbrechungen sind ... nichts!
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Mamba am 04. März 2016, 10:00:34
hier beziehen sich die "30 Min" auf konzentrierte Arbeit.

Tochter macht ja meist in der Schule HA, aber wir haben es zu Hause mal getestet.
Ich habe mich mit der Stoppuhr daneben gesetzt und geguckt, wie lange wir insgesamt brauchen und wie viel davon konzentriertes Arbeiten war.

Also konzentriert braucht sie die vorgegebene Zeit nicht.


Aber an den Ergebnissen in Mathe kann ich erkennen, wann der Klassenclown in der OGS wieder lustig war. Von 40 Aufgaben 15 richtig, 5 hintereinander falsch und dann wieder alles richtig  s-:)
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: Fliegenpilz am 04. März 2016, 10:01:36
@Mamba
Ich denke, dass die Regelung von allen Lehrern so gedacht ist - ich denke aber auch, dass die Eltern Zuhause es unterschiedlich bewerten, daher mein o.g. Beispiel.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 04. März 2016, 10:04:27
Als ich (bin alt  ;D) 1976 zur Schule kam war sowieso alles anders. Wir durften weder aufstehen, noch reinreden, noch uns irgendwie anders nicht benehmen. Es gab keine Stuhlkreise, keine Spielsachen in der Schule, keine Ecke in die man sich zurückziehen konnte, nicht mal ein einziges Spielgerät auf dem Schulhof. Gegessen wurde in der Pause und nicht im Klassenverbund. Noten gab es vom ersten Tag an. Wir lernten sofort Schreibschrift und Fehler wurden sofort verbessert. Es herrschte Zucht und Ordnung und Struktur. Wir hatten sogar Respekt vor den älteren Schülern und mussten die Achtklässler mit "sie" ansprechen.
So war das bei mir. Will ich das so zurück? Nein.
Mehr Struktur würde ich mir heute aber wirklich auch wünschen.
Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: lotte81 am 04. März 2016, 11:40:11
Das kenne ich hier allerdings auch alles nicht. Weder früher noch heute. Aufstehen, rumrennen, quatschen - gibt es nicht in der Schule....

Ich finde mich weder in der Aussage, das heute zu viel verlangt wird, wieder, noch in der, dass es zu kuschelig ist. Und weder hatte ich damals den Eindruck meine Kindheit sei vorbei  ;D Noch habe ich den EIndruck, dass heute die Kindheit mit Schulbeginn endet.....
Was ich vermute: Heute kommen hier die meisten Kinder mit 1-2,5 Jahren in die Kita (bestimmt 90%). Früher gab es das gar nicht. Da ging man frühestens mit 3 zum nächsten Sommer...also waren die Kinder auch teils schon fast 4...Man ging früher auch nur von 8-12Uhr. Heute gehen die Kinder zum Großteil viel länger. Außerdem gibt es in der Regel richtige vorschulgruppen, in denen gearbeitet wird, bei uns auch schon mit Hausaufgaben...Viele Kinder haben Musikunterricht (Privat oder in der Kita) etc. So was gab es früher in dem Alter gar nicht..genauso wenig wie Babykurse, Krabbelgruppen, Pekip.... Die Kinder waren bis zur Schule gar kein strukturiertes system mit ruhig sitzen gewöhnt. Es gab Turnen, Tanzen, Ballett, schwimmen... Aber Musikschule VOR der Einschulung? ich kenne hier in meinem Alter wirklich niemanden, der da schon ein Instrument gelernt hat..... VOn daher kann ich mir vorstellen, dass die Konzentration heute bei vielen Kindern zur Einschulung besser läuft (so wie es der alte Schulleiter z.b. auch sagte, der mittlerweile in rente ist und somit eine lange Zeit miterlebt hat, wie es sich gewandelt hat)

Andere Dinge z.b. sind dagegen immer später.... Ich bekomme immer große Augen, wenn ich erlebe, wie viele Kinder zur Einschulung keine SChuhe binden können oder Knöpfe schließen oder ein Brot schmieren.... wir konnten damals im dritten Schuljahr zum Schwimmunterricht auch alle schwimmen. Heute gibt es prinzipiell auch eine Nichtschwimmergruppe, weil immer mehr nicht schwimmen können.... hier liegt das definitiv nicht am Kursmangel oder Schwimmbadmangel (der wird erst seit diesem JAhr zum Problem). Ich gehe davon aus, dass es am Zeitmangel liegt. Wenn ein Kind bis 17 Uhr in der Kita ist, wird die Zeit für so "alltägliche" Dinge einfach eng. (Hier geht deshalb sogar eine Kita mittlerweile mit den Vorschülern in einen sChwimmkurs)

Toll finde ich, dass heute Frühstück und Pause getrennt sind. Ich fand es damals immer doof mich zwischen essen und spielen entscheiden zu müssen ....
Ich sehe auch, dass in der Grundschule bei meinem Sohn im dritten und vierten Schuljahr teils Inhalte in Mathe kamen, die wir erst am gymnasium hatten...... Genauso in Sachkunde. Ich habe allerdings eh den Eindruck, dass eine Verschiebung in der Gewichtung Richtung Naturwissenschaften passiert..... Mein SOhn musste dafür nämlich bisher nicht ein Gedicht auswendig lernen  :o :o :o :o was ich ganz merkwürdig finde (Meine Tochter allerdings schon...scheint also lehrerabhängig zu sein)

Ich glaube, dass heute die Kinder tendenziell eher früher eingeschult werden können, als noch vor 20 Jahren...Aber natürlich nicht alle. Wie schon jemand anders schrieb: Verloren haben die Kinder, die knapp vor der heute so starren Stichtagregelung geboren wurden und gehen müssen....Das hab ich jetzt schon ein paar Mal erlebt..... Zurückstellen geht hier gar nicht. Oder sagen wir sehr, sehr selten.... Früher einschulen wird immer genehmigt, wenn es auch nicht immer empfohlen wird. Ein wenig mehr Flexibilität wäre toll für diejenigen, die im Sommer 6 werden und gehen müssen.....

Die 30min hausaufgaben beziehen sich nur aufs konzentrierte arbeiten .... Eine Stunde motzen und diskutieren, 30min träumen, Stifte spitzen und aus dem Fenster schauen, gehören nicht dazu  ;D Allerdings hat meine Tochter bis heute noch nie auch nur ansatzweise 30min gebraucht ..... Ich glaube allerdings auch nicht, dass wir in der Grundschule extrem viele Hausaufgaben oder mehr als heute auf hatten.....  Müsste da meine Mutter fragen. Ich kann mich allerdings gar nicht an Hausaufgaben erinnern, wenn ich so drüber nachdenke  ??? ;D War also wohl nicht besonders einschneidend und belastend  als Erfahrung
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Beitrag von: lisa81 am 04. März 2016, 12:49:43
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Titel: Antw:Kann-Kind
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 04. März 2016, 15:54:09
Ich fand es auch nicht schlimm. 1. kannte ich es nicht anders und 2. war ich eine 1er-Schülerin die ganze Grundschule durch, was hätte ich schlimm finden sollen?
Ich möchte es trotzdem nicht zurück.
Aber so ein Zwischending zu früher und heute, das hätte ich gerne. Struktur fänd ich zB gut.