Ich will nicht in die Schule...

Begonnen von Petra, 25. Oktober 2012, 13:02:00

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Petra

Hallo Ihr lieben Mitmütter,

Tobias ist jetzt 5 und im Kindergarten in der Vorschule. Während alle anderen Kinder relativ heiß auf Schule sind, ist Tobias eigentlich immer am maulen "ich will gar nicht in die Schule..." Wenn ich ihn dann frage, ja was willst Du denn dann machen? Kommt nur nichts... Also er will auch nicht mehr im Kindergarten bleiben.

Kennt das auch jemand von Euch?

Petra

scarlet_rose

#1
Keine Sorge, er hat noch lange Zeit!

Liam wollte auch nicht in die Schule - auf gar keinen Fall, denn dort muss man lesen und Schreiben lernen  ???
Besonders interessante Begründung in Hinblick auf die Tatsache, dass er beides schon konnte.

Das ging so bis wenige Wochen vor Schulstart. Er will nicht, hat keine Lust und freut sich nicht. und wehe man hat ihn danach gefragt  s-:) Es kommen ja ständig Leute und fragen "na, freust du dich schon auf die Schule?"
Wir haben ihn weitestgehend in Ruhe gelassen und ihn nicht dazu gedrängt es gut zu finden...Klar, ab und an haben wir darüber geredet, aber wenn es sich nicht freuen wollte, war das eben so.
Anfang/Mitte Juli hatte er dann einen Besuchstag in der Schule und konnte einen Tag in der Schule erleben und von diesem Tag an war Liam nur noch begeistert.
Er hat sich dann endlich darauf gefreut und geht jetzt auch mit Begeisterung hin.

Für viele Kinder ist "Schule" sehr abstrakt und sie haben kein klares Bild davon, was das heißen soll. Es bedeutet aber in erster Linie: Trennung vom gewohnten, schönen und Konfrontation mit Neuem. Das ist nicht für alle Kinder auf den ersten Blick positiv.das wird aber mit Sicherheit noch kommen.

Er hat wirklich noch lange Zeit.
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Eumel

#2
J

Bettina

Zitat von: scarlet_rose am 25. Oktober 2012, 13:10:18
Liam wollte auch nicht in die Schule - auf gar keinen Fall, denn dort muss man lesen und Schreiben lernen  ???
Besonders interessante Begründung in Hinblick auf die Tatsache, dass er beides schon konnte.
Finde ich gar nicht so merkwürdig. Denn warum sollte er etwas lernen wollen, bzw. irgendwo hin wollen, wo man das tollerweise lernt, was er schon kann, ohne dahin zu gehen  :)?

@Petra: Kann es sein, dass er glaubt, dass er es nicht schafft? Angst vor der unbekannten neuen Situation, Angst vor der Anforderung? Quinn hat so ne leichte Tendenz zu Versagensängsten. Er wirft z.B. schnell mal "die Flinte ins Korn", sagt schnell "ich kann das sowieso nicht".
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

zuz

Bettina: Und wie gehst Du damit um? Was sagst Du ihm dann?

Bettina

Je nachdem wie ich drauf bin ganz unterschiedlich. Meistens versuche ich nicht zu sehr darauf einzugehen. Zumindest nicht in dem Moment. Ich versuche, sein Selbstbewusstsein insgesamt zu stärken, hebe z.B. auch hervor, wenn bei mir mal was nicht gleich klappt und "zeige", dass ich es dann eben nochmal und nochmal versuche. Wenn er mich z.B. etwas fragt, ob es richtig ist, was er gemacht hat, es ist aber nicht richtig ist, dann sage ich das schon ... lass ihn bei anderen Buchstaben z.B. nochmal nachschauen, also helfe ihm dabei selbst eine Lösung zu finden, den Fehler selbst zu entdecken. Wenn er also fragt, ob das M richtig ist, er aber ein N geschrieben hat, dann lasse ich ihn ein Wort lesen, das er kennt/schon kann, dann fällt ihm das meistens selbst auf.

Wenn es um Schule konkret geht, sage ich ihm "einfach", dass Schule ja dafür da ist, dass man Sachen, die man nicht kann dort lernt. Könnten alle die Sachen schon, dann bräuchte keiner zur Schule gehen. Wenn ich ihm z.B. sage, dass ich fast so lange zur Schule gegangen bin, wie sein Großer Bruder (14) jetzt alt ist, dann werden die Augen immer ganz groß und er bekommt einen leisen Eindruck davon, dass keiner das einfach so können kann.

Aber meistens versuche ich, sein Selbstbewusstsein abseits von Schule zu stärken. Sport, neue Unternehmungen, neue Dinge von ihm fordern. Nicht immer schwereres als Aufgabe stellen, sondern erstmal das schwerere und dann was leichtes hinterher. Merkt er gar nicht, kann es aber und freut sich nen Wolf  ;)
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

Petra

Danke für Eure Antworten!

Also Tobias tut sich generell sehr schwer mit "Neuem" hat immer Angst irgendwas nicht zu können oder zu versagen... Warum? Keine Ahnung. Er ist einfach so... ich tue alles was ich kann, "versagen" als das zu nehmen was es ist... nicht so wichtig. Also muss man eben üben. Wird schon.... So in der Art. Er war schon immer so "mama macht das" und besser wenn sich nix verändert. Also er würde den Spruch "Schuster bleib bei deinen Leisten" erfinden, wenn es ihn nicht schon gäbe.

Also ich denke schon er hat Angst, weil das was ist was er nicht greifen kann. Ich wollte nur mal wissen, ob es mehr Kinder gibt, die sich nicht voller Vorfreude auf die Schule stürzen....


Fliegenpilz

Andere Alterskategorie, andere Einrichtung:
Delia hat uns quasi 9 Monate lang jeden Tag erzählt, dass sie nicht in den Kindergarten möchte, das sie lieber bei mir bleibt.
Genauer Wortlaut "Nein, ich will nicht in den Kindergarten. Ich bleibe bei meiner Mama!"
Wir hatten so Sorge wegen der Eingewöhnung, denn sie musste zum Kindergarten, genauso wie dein Sohn ja zur Schule muss ;)

Seit dem ersten Kindergartentag ist sie geouteter Kindergartenjunkie!
Anders kann man es nicht bezeichnen. Würde es nach ihr gehen, dann wäre sie von 6 - 18 Uhr (nein, solche Schließzeiten haben wir nicht, es ist ihre Wachzeit ;)) im Kindergarten. Täglich muss ich mit ihr, der Kleinen!, ausdiskutieren, wieso ich sie jetzt schon (schon beläuft sich auf 15.30 Uhr) abholen komme.


peter

meine älteste tochter wollt nicht in die schule! ohne begründung...bei der einschulung sass sie mit tot traurigem gesicht in der kirche,wollte danach nicht den ranzen tragen und fragte nur ob wir jetzt endlich wieder heim können  s-:)

ich will dir keine angst mache-aber marie hasste die schule die ganze grundschulzeit über,eckte oft an und die leistungen waren im unteren drittel  :P

dann klickerte es und nun arbeitet sie grad am abi und wird mit einem schnitt mit iwas um die 1,5 eingereicht  ;D


mach kein thema draus,vor allem nicht fast ein jahr ehe es soweit ist,lass ihn damit,nerv ihn net und evt klickert es schneller als bei meiner tochter  ;)

Eumel

#9
 :D

Muse

Laura freut sich auch nicht auf die Schule - ihre Begründung ist dass sie dann Hausaufgaben machen muss.  s-:)

Ich denke mir bei ihr kommt einiges an Respekt vor der ungewohnten Umgebung, neue Mitschüler usw usf dazu.

Ehrlich, JETZT mach ich mir da noch gar keine Gedanken, es dauert js noch bis zur Einschulung kommendes Jahr. Und von den Erzieherinnen wird sie über den grünen Klee gelobt, sie hat von allen Vorschulkindern momentan wohl den meisten Ehrgeiz, eine super Ausdauer und bringt jede Aufgabe zu Ende.

Jetzt lernt sie Flöte und wenn sie daheim übt sag ich ihr kurz dass es toll ist dass sie ihre "Hausaufgabe" macht  ;D

Was sagen denn die Erzieherinnen wie er sich in der Vorschule verhält?  :)
Wenn es da keine Klagen gibt würde ich gaaanz ruhig abwarten, im letzten KiGa Jahr entwickeln sich die Kids ja noch extrem weiter.  :)

sandra-sh

bei arne wars ähnlich... mal freute er sich auf die schule und dann kam wieder, dass er dort nicht hin will... nun isser seit august in der schule und geht auch wirklich sehr gern dahin... ;) er hat auch viele freunde dort die er bereits aus dem kiga kennt...

ich würde mir darüber jetzt nicht solche gedanken machen... ;)
ich habe arne immer mut gemacht und als klar war, welche kinder aus dem kiga in seiner klasse sind da wars auch kein problem mehr...
die einschulung selber war dann nochmal ne sache für sich aber auch das hat er dann super gemeistert... ;)
bisschen zeit habt ihr ja auch noch...  ;)

kruemel35

 Bei meiner war es genauso. Es ging bis ca 2 Tage vor der Einschulung, da fing sie an kribbelig zu werden. Sie geht relativ gerne in die Schule und freut sich auf die "Pausen", das ist das beste an der Schule. Seit Ende der Herbstferien, also seit Montag geht sie auch ohne Tränen ins Gebäude.
Thematisiere das ganze nicht.

zuz

Die Tochter einer Freundin ist ähnlich. Und bei ihr ist es auch die Angst vor Neuem, definitiv. Aber sie (also die Mutter) ist ähnlich ratlos, was man da am besten macht. Also außer möglichst gut vorbereiten, sich das zusammen anschauen usw. Dennoch, den Ernstfall kann man eben nciht vorwegnehmen.

Bettina: Ja, diese allgemeinen Maßnahmen sind sicher gut, machen wir auch. Aber trotzdem bleiben ja die konkreten Fälle, wo das Kind sich tränenreich weigert, eine Aufgabe zu probieren, weil es Angst hat, es könnte was falsch machen. Da fehlt mir leider der richtige Ansatz. Und das bereitet mir auch etwas Bauchschmerzen, denn genau das wird in der Schule ja öfter vorkommen. Allgemeine Bestärkungen, wie: dann ist es eben falsch, macht ja nix/probier es einfach mal/Rad fahren musstest Du doch auch erst üben usw. helfen mir meist in der konkreten Situation nicht weiter.
Ich finde es immer sehr unbefriedigend, wenn sie es dann am Ende gar nicht probiert und somit die Angst vor dem nächsten Mal ja noch größer wird.  :-\ (Also nicht falsch verstehen, wenn sie sagt, sie will das jetzt nicht und damit glücklich ist, ist ja alles fein. Aber wenn sie eigentlich nicht aufgeben KANN, aber auch nicht probieren kann, und am Ende alles in die Ecke pfeffert und frustriert ist, dann sehe ich das als Problem).

Petra

Danke noch mal.

Also erst noch mal zum Verständnis, ICH thematisiere gar nichts!!! ER thematisiert das. Und natürlich der Kindergarten. Da hüpfen in seiner Gruppe derzeit 10 Vorschulkinder rum, wo sich 9 total auf die Schule freuen und super glücklich sind, dass sie endlich Vorschulkinder sind. Ich käme im Traum nicht darauf jetzt Druck auf zu bauen. Das kommt vom Kindergarten und ihm selbst. Und wenn er damit anfängt kann ich schlecht sagen, reden wir nicht drüber....

@ Eumel
Tobias macht Taekwondoo, das ist super.... Allerdings glaube ich einfach, dass er Neuem gegenüber immer skeptisch sein wird. DAs war er immer - und das glaub ich ist auch das Problem. ER macht sich ein Kopfkino, stellt sich sonst was vor und was er dort alles können muss.

Aber ich hab schon gesehen, es gibt auch noch andere... Ich denke, so wie ich ihn kenne, werden wir wahrscheinlich immer ein bisschen damit kämpfen.

Liebe Grüße
Petra

Eumel

Ja, das stimmt, den grundsätzlichen Charakter wird man nicht ändern. Unserer wird wohl auch nicht so schnell irgendwo hinrennen und rufen "Jaaaa- was Neues!!! Das will ich ausprobieren!!!"

Seine Traumvorstellung von Schule war es, dass er weiter in den Kindergarten geht und dort mit seiner Vorschulgruppe dann Schulunterricht hat. Bekannter Ort, bekannte Leute, bekannter Ablauf.

Aber was will man machen: das einzige, was im Leben gleich bleibt, ist die ständige Veränderung.  ;)