Vorzeitige Einschulung

Begonnen von Jomi, 14. Oktober 2013, 16:19:40

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NiNi

Hi,

mit Interesse habe ich Eure Beiträge gelesen und höre nun als Tendenz raus, dass viele von Euch ein weiteres Kiga-Jahr befürworten - Langeweile hin oder her.

Mein Jüngster ist auch ein Kann-Kind und ich habe mich aus verschiedenen Gründen dazu entschieden, ihn nächstes Jahr einzuschulen.

1. Kognitiv ist er sehr weit - kann alle Buchstaben, versucht zu lesen, rechnet im Zahlenraum bis 15
2. In seiner Kiga-Gruppe werden dieses Jahr 12 Kinder schulpflichtig - d.h. alle seine Spielpartner/altersadäquate Kinder sind dann nächstes Kiga-Jahr weg
3. Ich habe seit Januar regelmäßig um Feedback durch die ERzieherinnen gebeten: er fällt in der Gruppe der Vorschulkinder nicht auf, liegt im oberen Drittel der Kids auch im sozialen Bereich
4. Er kann angemessen lange konzentriert bei der Sache bleiben (Monopoly über einen längeren Zeitraum spielen und dabeibleiben ist kein Problem)
5. Die Frustrationstoleranz ist angemessen, er ist zwar gefrustet, tröstet sich aber schnell (das ist bei seinem großen Bruder deutlich anders)
6. Durch den Rechtsanspruch der U3-Kinder kommen in der Kita-Gruppe nur 2jährige Kinder nach
7. In seiner Altersklasse (aber alle mit mindestens einem halben Jahr Abstand) wären es dann noch 3 Kids - mit zweien davon kann er nichts anfangen (laut Erzieherinnen liegen da Welten im Spielverhalten dazwischen) und das andere ist ein sehr leises, ruhiges Mädchen mit dem er leider auch nicht wirklich gerne spielt
8. Werden möglicherweise die 7 Gruppen in unserer Kita durch die Umstellung auf die U3-Kids komplett durcheinandergemischt damit die Altersstruktur wieder stimmt - und die Erzieherinnen würden dann auch getauscht...
9. Hatte ich bei seinem Bruder (jetzt dritte Klasse, SEptemberkind) ein Drama der allerhöchsten Güte im ersten Schuljahr, wir hatten quasi die HÖlle auf Erden - bis der Schulpsychologe eine HB feststellte und es uns wie Schuppen von den Augen fiel - so etwas will ich nicht nochmal erleben .Ob der kleine auch HB ist, weiß ich nicht, ich bin aber schon mal sensibilisiert.
10. Im gegensatz zu seinem Bruder (Septemberkind und reguläre Einschulung) ist er keineswegs klein und zierlich- ausserdem ist er sehr laut und angemessen selbstbewusst.

All das hat mich / uns dazu bewogen, ihn nächstes Jahr einschulen zu lassen. Ich hoffe, dass es die richtige Entscheidung ist. Er kommt in eine Schule, die Jahrgangsübergreifend von klasse 1-4 arbeitet. Das ist glaube ich auch von Vorteil bei einem Kann-Kind.

Einen extra Vorschulkindergarten gibts bei uns nicht. Es gibt ein Vorschulprogramm für die Großen im Kiga - Buchstaben und Zahlenland. Mal sehen ob der kleine das genauso langweilig findet, wie der große damals. Hoffentlich nicht.

LG
Nini
Erstgeborener :-)
9.9.2005 - 2860g - 49cm - 36KU

Zweitgeborener :-)
13.10.2008 - 3600g - 52cm - 37KU

Spatzlmama

Ich würde Freunde nie (!!) abhängig von der Einschulung machen,  nie. In dem Alter wird der Freundeskreis sich noch oft ordentlich durchmischen! Niklas kannte wenige in seiner Klasse und wenn ich ihn zur Schule bringe, wird er von allen Seiten gegrüßt.

Niklas zeigte erst ein paar Monate vor Einschulung Interresse an Buchstaben und Zahlen. Ich habe das nie gefordert, das ist Aufgabe der Schule. Ich wollte Langeweile vermeiden. Sie haben noch nicht viele Buchstaben. Er bekam in der Schule so eine Laut-Tabelle der Buchstaben. Die nimmt er sich und liest vor sich hin. Oder Mathe,  der Herr möchte nun auch Minus rechnen. Ich versuche aber wirklich nicht zu viel zu machen. Es beruhigt mich nur ungemein,  hätten wir ihn fast in eine andere Schule gegeben.  Er ist wirklich mit Freude bei der Sache und vor einem Jahr wäre das ein Desaster geworden. Bei der Erfahrung ist es natürlich schwer neutral zu bleiben.

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht,  warum man sich da so früh verrückt macht? Ich wußte sehr früh,  dass ich Niklas versuchen will zurück zu stellen,  habe ihn aber nirgends testen lassen. Es nahm alles automatisch seinen Lauf.
Meine Nachbarin macht mit 4 Einschulungstest für ein September Kind. Es ist auch ein schlauer kleiner Junge, trotzdem wird er Probleme bekommen. Sie möchte ihn unbedingt einschulen lassen. Die Rückstellung würde gut durchgehen als September Kind. Lieber übt sie mit ihm daheim.  s-:)
Es ist wie ihre Tochter, die seit Einschulung Probleme hatte, und sie erst viel zu stur war, sie auf eine Förderschule zu geben. Erst Mitte 2. Klasse hat sie es eingesehen. Jetzt klappt es super.

Ich würde abwarten wie es dann ist und dann schauen wie sich das Kind entwickelt hat.
WENN AUS LIEBE LEBEN WIRD...

unser Turbospatz  30.09.2006
unser Kuschelbär  10.07.2009

NiNi

das mit den freunden stimmt, da muss ich dir recht geben spatzlmama. mein großer kannte auch nur ein kind und hatte danach ganz andere freunde. nach der 1. klasse haben wir die schule gewechselt, auch da kannte er verständlicherweise keinen, hat aber ziemlich schnell anschluss gefunden.
der kleine wird in seiner schule auch keinen kennen! die kinder aus seinem kiga gehen alle in andere schulen. da ich das system der übergreifenden klassen 1-4 aber sehr gut finde und der große bruder ja auch auf dieser schule ist, wird der kleine auch dorthin gehen. kennen wird er da erstmal niemanden (ausser dem großen bruder, aber der wird ja nicht in seiner klasse sein, das machen die prinzipiell nicht und das finde ich auch richtig).

ich sehe es nur so, dass es wahrscheinlich negativer ist, wenn er noch ein jahr kita unter diesen bedingungen mitmacht. da ist eine einschulung deutlich vorteilhafter. obwohl da vielmehr dran hängt, als nur lesen, rechnen und schreiben können.

das mit den kenntnissen kommt auch nicht von mir. das kommt alleine vom kind. der große konnte auch schon lesen als er in die schule kam und hat sich entsetzlich gelangweilt - trotzdem ist die schule eine große umstellung gewesen, man muss sich ja an ganz andere dinge halten! manche lassen ja ein kind noch im kiga und schulen dann direkt in die 2te klasse ein, wenn das kind die inhalte der 1. klasse quasi schon kann. das finde ich sehr schwierig, da dieses ganze drumherum des schulalltags - verhaltensregeln, soziales miteinander - ja nicht "eingeübt" werden kann, wenn alle anderen auch noch üben. das kind kommt ja dann in eine klasse, die das alles schon kann. stell ich mir nicht so einfach vor.

manchmal denke ich auch, wenn er nur zwei wochen früher geboren wäre, müsste er jetzt sowieso in die schule...
eine rückstellung bei septemberkindern ist bei uns gar nicht so einfach möglich. da muss schon ein gravierender gesundheitlicher grund vorliegen. wir wohnen in nrw. wo kommst du her spatzlmama? ist das so einfach bei euch?

LG
nini

PS: letztes jahr habe ich mir aber darüber auch noch keine gedanken gemacht.du bist wirklich früh dran, jomi
Erstgeborener :-)
9.9.2005 - 2860g - 49cm - 36KU

Zweitgeborener :-)
13.10.2008 - 3600g - 52cm - 37KU

blondchen

ich hab jetzt nicht alles gelesen, weil ich denke, das Eltern die nicht direkt betroffen sind, auch nicht wirklich wissen , wie man entscheiden sollte.

mein sohn ist vorzeitig eigeschult, die schule hatte das erst strikt abgelehnt.

der kindergarten hatte mir das dringend angeraten, da er sehr weit in vielen dingen war.

aber......
emotional war er leider noch nicht so weit und wie ich jetzt nach über einem jahr weiss, er war sozial auch nicht so weit.

Trotzdem war es die einzig richtige Entscheidung für ihn, aber auch das nur, weil wir eine sehr tolle lehrerin haben, die mittlerweile den richtigen weg gefunden hat und sehr viel verständniss für ihn hat. Ausserdem ist er in einer recht kleinen klasse
Es war ein sehr hartes 1.schuljahr und wir kämpfen immer noch fast täglich.

Übrigens zählen freunde und co. für mich absolut nicht als Argument einer einschulung
Es geht nicht darum, wie schön ein Satz formuliert ist, sondern wie ehrlich er gemeint ist !



Mama von Prinz06 und King89

Jomi

Wollte nur mal kurz ein Update von uns geben.

Wir haben nun beim Elterngespräch im Kiga das Thema angesprochen und haben nun erstmal beschlossen, erst ein Jahr später (also normal) einzuschulen. Sollte sich in nächster Zeit was gravierend an ihrem Verhalten/Können ändern, sprechen wir nochmal darüber. Außer einer klitzekleinen Angst, dass sie sich langweilen könnte (sowohl in Kiga als auch in der Schule dann), habe ich so eigentlich ein besseres Bauchgefühl.
Mirja 6.11.09, Jonathan 8.12.11 und Jakob 17.1.15, unsere größten Schätze <3<3<3

*12/2013, für immer in unserem Herzen

KoenigRaffzahn

 ???

dein kind ist seit wann im kindergarten?
drei jahre alt geworden?
jetzt schon gedanken über frühzeitige einschulung?

???
mfg die welt liegt uns zu füßen denn wir stehen drauf wir gehen drauf für ein leben voller schall und rauch bevor wir falln falln wir lieber auf

Jomi

#56
Der Ticker ist nicht ganz aktuell  ;) Sie ist 4.

Hier in Ba-Wü müsste sie halt jetzt im Frühjahr zur Einschulungsuntersuchung, wenn sie in 2 Jahren in die Schule kommen sollte. Daher jetzt schon die Überlegung.
Mirja 6.11.09, Jonathan 8.12.11 und Jakob 17.1.15, unsere größten Schätze <3<3<3

*12/2013, für immer in unserem Herzen

scarlet_rose

Nein Jomi, das stimmt so nicht. Zur Schuluntersuchung müssen nur die Pflichtkinder nächstes Jahr. Die Kannkinder gehen dann im Jahr der Einschulung zur Schuluntersuchung.
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Sanne73

Zitat von: Jomi am 11. November 2013, 11:26:49
Wollte nur mal kurz ein Update von uns geben.

... habe ich so eigentlich ein besseres Bauchgefühl.

Ganz genau so ging es mir auch! Das "Bauchgrummeln", was ich vorher eigentlich täglich hatte, war auf einmal weg. Ich hatte allerdings auch nie die Befürchtung, dass sie sich langweilen könnte, weil sie immer gerne im KiGa war und viel und kreativ mit ihren Freundinnen gespielt hat. Es kam zwar im Nebensatz vom KiGa in den letzten Monaten vor den Sommerferien die Anmerkung, dass die großen Mädels sich schon eher langweilen würden, aber zuhause hat sie nie was davon erwähnt. Außerdem denke ich, dass es vollkommen normal und irgendwo auch wichtig ist, dass das Interesse für den KiGa in den letzten Monaten vor Einschulung deutlich nachlässt, schließlich sind sie dann schon so gespannt und voller Vorfreude auf das Neue, was nach den Sommerferien kommt :)
Mäusekind: 11/2006 -  Wenn aus Liebe Leben wird, hat das Glück einen Namen.
Kleiner Muck: 03/2008 -  Ein bisschen Mama, ein bisschen Papa und ganz viel Wunder.

Jomi

Ok, sie hätte aber zumindest gehen können  ;) Zumindest hat die ERzieherin das gesagt.
Mirja 6.11.09, Jonathan 8.12.11 und Jakob 17.1.15, unsere größten Schätze <3<3<3

*12/2013, für immer in unserem Herzen

hallihallo

ZitatMeine Nachbarin macht mit 4 Einschulungstest für ein September Kind. Es ist auch ein schlauer kleiner Junge, trotzdem wird er Probleme bekommen. Sie möchte ihn unbedingt einschulen lassen. Die Rückstellung würde gut durchgehen als September Kind. Lieber übt sie mit ihm daheim.  s-:)

....und wenn er 16 ist, weiß er trotzdem noch nicht was er werden will s-:)


Wenn ich das so lese bin ich froh ein Oktoberkind zu haben....da stellt sich mir die Frage gar nicht :)


Ich finde es nur total banane,das einem eine Rückstellung so schwer gemacht wird. Eine Freundin musste ihren Sohn einschulen (obwohl Frühchen, viele Herz-Op`s und Sprachschwierigkeiten). Und dann wurde gleich gesagt,das er das erste Schuljahr ja zweimal machen soll.......ganz super.....jetzt langweilt er sich in einigen Fächern zu Tode s-:)