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Rund um die Erziehung... => 5-10 Jahre => Thema gestartet von: Sonne1978 am 05. November 2013, 20:40:58

Titel: ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Sonne1978 am 05. November 2013, 20:40:58
Hallo,

so langsam bin ich am Ende mit meinem Latein. Kira macht ständig irgendwelche Sachen kaputt. Völlig unüberlegt. Sie kaut an ihren Ärmelbündchen, bis die Nähte aufgehen. Genauso intensiv kaut sie an ihren Blei- und Buntstiften. Das Federmäppchen war schon eine Woche nach der Einschulung komplett mit Bleistift zugekritzelt. Sie kratzt mit ihrer Prickelnadel ihren Namen in unseren Esstisch. Kaut an unserem Körnerkissen, bis es nass ist und die Körner auch. Malt auf ihren Schreibtisch. Lässt mal eben 3 EUR Wechselgeld am Kiosk liegen, weil sie das Geld nicht sofort eingesteckt, sondern erst ihr Eis ausgepackt hat usw. Mehr Beispiele habe ich spontan nicht im Kopf, aber die Liste könnte lang werden.

Manches hake ich ab unter "passiert halt", aber oft genug macht mich dieses Unüberlegte wahnsinnig. Ich rede mit ihr, versuche rauszufinden, was sie sich dabei denkt, ob sie überhaupt was denkt. Eine Antwort hat sie nicht. Nachdem sie den Esstisch zerkratzt hat, wollte mein Mann das Taschengeld streichen. Ich halte allerdings nichts von Taschengeldentzug. Wir konnten uns auf die Strafe einigen, dass sie eine Woche lang für die "Tischpflege" verantwortlich ist. Nach dem Essen abräumen und abwischen.

Allerdings frage ich mich, inwieweit ihr Verhalten "normal" ist oder wie wir ihr vermitteln können, dass Dinge einen Wert haben, dass man Geld erstmal verdienen muss, bevor man es ausgeben kann. Das das Kaufen nicht selbstverständlich ist. Dass ich nicht Geld bekomme, weil ich meine EC-Karte in den Schlitz stecke. Irgendwie ist das noch nicht bei ihr angekommen...

Habt Ihr Tipps? Sind Eure Kinder auch so? Vergeht das automatisch irgendwann?
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Sanne73 am 05. November 2013, 21:37:07
Erfahrung oder Tipps habe ich nicht. Mir fiel nur spontan beim Lesen ein: Kann es eine Art von (unbewusstem) "Aufmerksamkeit-Suchen" sein? Oder ist es wirklich Gedankenlosigkeit bzw. Geringschätzung des Wertes von Sachen?
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: tini235 am 05. November 2013, 21:50:32
Uh, da bin ich gespannt auf Antworten, denn meine großen Jungs sind auch so. Spielsachen ruckzuck kaputt, Betten angemalt und verschrammt, usw. usw.
Hoffentlich hat da jemand eine erleuchtende Idee!
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Martina am 06. November 2013, 06:52:07
Franziska ist auch so  :P Vielleicht nicht ganz so verträumt dabei (also auf unserem Tisch hat sie noch nicht gemalt), aber kauen auf Klamotten, Geld oder Jacke verlegen/vergessen, etc. Ich rede mir hier auch den Mund fusselig, aber ich denke, dass geht rechts rein und links wieder raus.  :-\
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Cosima am 06. November 2013, 07:08:48
Ein völlig "fremdes" Beispiel, was doch "parallel" liegt:

In den Ferien haben wir uns gemeinsam die Akkordeonfertigung in Klingenthal angesehen bei einer Werksführung. Die Große wusste vorher, dass ihr Akkordeon ein teurer und wertvoller Gegenstand ist. Richtig einordnen kann sie es erst jetzt, wo sie weiß, wie viele kleine Handarbeitsschritte und Bauteile da drin stecken... ;)

LG Cosima
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Cornelia x Marie Sophie am 06. November 2013, 07:10:54
Chrissie - wie ist Kira in der Schule, bzw. was sagt die Klassenlehrerin/der Klassenlehrer?
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: moni am 06. November 2013, 08:24:01
das kanbbern ist denke ich eine art wie fingernägel kauen oder daumen lutschen. halt eine doofe angewohnheit.

das andere, tja was soll ich sagen. schusseligkeit. den wert eines gegensatandes finde ich auch nicht so wichtig.

ich finde es wichtiger das die kinder wissen was sie dürfen und was nicht. in den tisch ritzen wird sie bestimmt nicht mehr machen.

torben hat letzten sommer draussen alles mit acrylfarbe angemalt. unseren oldtimer lkw, die haustür, die stühle und wände.

es war ihm einfach nicht bunt genug. es hat ihm ja niemand gesagt daß man das nicht darf.

evtl gehen erwachsene einfach davon aus, daß man das nicht macht. aber die kinder wissen das noch nicht.
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: schwarzesgiftal am 06. November 2013, 09:30:31
Unsere grosse ist da teilweise auch nicht ohne.. bei sachen die nicht so teuer sind machen wir es aber tatsächlich so dass sie das von ihrem ersparten zahlen muss,

letztens hat sie so eine spielzeugkamera für 3 euro von der kleinen kaputtgemacht musste sie mit mir in laden und die gleiche von ihrem ersparten kaufen..

bei der uroma hat sie vor lauter spinnerei beim schwarzer peter spielen eine karte angerissen.. hat sich das spiel auch neu kaufen müssten (waren nur 3, 80Euro)... aaaber ich denke es hat gewirkt ....

andere sachen können passieren.. so sachen wie trinkflasche im schulpack offen.. ist zwar nicht toll aber kann passieren...

Stifte ankauen tut unsere auch gern, ich denke das machen die ohne das gross zu bemerken
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: myja78 am 06. November 2013, 12:09:29
Josh zerrt immer an seinem T-Shirt rum oder kaut an den Ärmeln - ich erinnere ihn dran - wenn er aufhört gut - wenn nicht gibt es die Androhung "wenn dadurch kaputt bekomm ich 5€ für ein neues (das ist bei ihm 2 Wochen Taschengeld)" Das hält dann meist länger vor.

Tisch ritzen mit der Pricknadel - Gedankenlosigkeit, Langeweile? Ich denke nicht, dass ihr in dem Moment bewusst ist, das der Tisch dann für immer gemarkt ist, das wird den Kids wohl erst im Nachhinein bewußt. Ich wär wohl auch stinkig gewesen - Konsequenz vermutlich - basteln nurnoch mit Mama und das wär wohl wesentlich seltener wie sonst, da ich eben nicht immer daneben sitzen kann.
Hatten wir schonmal mit Filzstiften, weil sie immer näher mit ihrem Tisch zur Wand rutschten ist beim aufmachen eines Stiftes ein Strich an die Wand gekommen (so ca. 5cm lang) - da waren die Filzer weg und es gab sie eine Zeitlang nurnoch wenn ich Zeit hatte daneben zu sitzen, schließlich hatte ich schon gebetsmühlenartig gesagt, sie mögen bitte von der Wand weg bleiben, sollen den Tisch stehen lassen usw.

Bleistiftkritzeleien hatten wir noch nicht im Federmäppchen, aber auf den Rändern der Schreibtischunterlage - ich habe es beseitigt und es steht die Androhung, dass er wie ein kleines Kind die Stifte nurnoch unten haben darf, oder aber oben in meinem Beisein - da er das nicht will wird es zu 99,9% nicht mehr vorkommen.

Stifte ankauen - tut er (noch?) nicht - dafür hat er auf Drängen seines Freundes die zweite Seite etwas angespitzt - GsD nicht ganz - ich hab ihm erklärt warum ich das doof finde (nämlich dass wenn er ganz gespitzt hätte die Verletzungsgefahr zu groß ist und das die Stifte schneller nicht mehr nutzbar sind) und dass er nicht etwas machen soll, nur weil es irgendwer sagt, sondern sowas auch hinterfragen soll. Bisher ist nichts der Gleichen wieder vorgefallen.

Bei seinen eigenen Sachen ist er in der Regel eh sehr besonnen und vorsichtig - ganz im Gegenteil zu seiner Schwester - er hält sich auch meist an Regeln, aber manchmal wenn er mit den Sachen seiner Schwester spielt fällt er auch eher in ihr "Muster" von Verwüstung und (unbeabsichtiger) Zerstörung - da muss ich ihn dann auch manchmal ermahnen und die Drohung dass er etwas für sie neu kaufen müsse, wenn er es kaputt macht, hat das bisher verhindert.

Finchen ist da einfach "trampeliger" sie lässt viel rumliegen, talpt drauf und es geht was kaputt - oft versuch ich Dinge zu retten, lass sie da aber durchaus auch drauf warten - irreperables fliegt in den Müll, was auch schon bittere Tränen gab - ist wirklich etwas absolut aus Versehen kaputt gegangen und ich weiß da hängt das Herz dran, versuche ich auch schonmal es zu ersetzen, aber geht etwas absichtlich (dazu zähle ich auch nach 100maligem Ermahnen doch nicht aufgepasst zu haben) kaputt wird es von mir in aller Regel nicht ersetzt.

Der Wert einer Sache ist für die Kinder tatsächlich noch "ungreifbar" Josh lernt jetzt so langsam, seit er mit seinem Taschengeld auch Dinge selber kauft, was Dinge wert sind. Und das die Bank mir kein Geld gibt wenn ich nicht arbeiten gehe und alles ausgegeben habe, dass hat er auch schon erklärt-/mitbekommen. Ist zwar peinlich, wenn er im Laden rumtönt "mama kann ich ein Croissant haben, oder haben wir wieder kein Geld mehr" aber lieber so, als wenn er immer alles selbstverständlich hinnimmt und meint es wer die "böse" Mama, die ihm mal wieder nichts gönnt
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Meph am 06. November 2013, 13:55:35
meine sind alle auch so- inkl. ehemann  :-\
Jedenfalls komme ich gerade vom geldwert ab und betone MEINEN ideellen wert und dass es mich traurig macht wenn so unachtsam mit den dingen umgegangen wird- ich aber eben auch nichtsmehr ersetzen werde, wenn etwas mutwillig zerstört wird...
damit komme ich zumindest in teilbereichen ran :/
Den durchbruch gabs hier aber auch noch nicht
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: dragoness am 06. November 2013, 14:14:34
*
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Sonne1978 am 06. November 2013, 23:13:37
Es beruhigt mich, zu lesen, dass andere Kinder auch diese "Ticks" haben. Ich habe ja selbst auch an Bleistiften gekaut oder meine Schlampermäppchen mit Kritzeleien, Unterschriften von Freunden usw. verschönert. Meine Mutter fand das auch nicht so toll. Richtig sauer war sie, als ich meine neuen Schränke im Jugendzimmer mit Panini-Sammelstickern bestückt habe. Heute wäre der Schrank allein wg. der Sticker doppelt soviel wert. Mindestens. Eike Immel, Andi Brehme, Thomas Berthold - alle auf MEINEM Schrank ;D Mein Papa hat mit 13 seine sauteuren Adidas-Turnschuhe, für die meine Oma sich quasi aufgearbeitet hat, ungetragen im Schulbus vergessen... Vielleicht liegt's ja auch an den Genen ;)

Aber mal Spaß beiseite. Ich denke, ein Gespräch mit dem Klassenlehrer wäre hilfreich. Da gibt es tatsächlich kleine Baustellen, die ich mit ihm besprechen wollte. Das war ein guter Tipp, Conny :)

Aufmersamkeitsdefizit? Das hat mich ebenfalls zum Nachdenken gebracht. Erstgeboren, schon immer pflegeleicht, geduldig. Könnte auch sein. Aber sie ist insgesamt ein aufgewecktes, fröhliches Kind, das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Werde aber auch hier die Augen und Ohren offen halten.

Letztlich glaube ich aber auch, dass Kinder den Wert eines Gegenstandes, egal ob materiell oder ideell, auch erlernen müssen. Da wir aktuell mit Taschengeld angefangen haben, nachdem die Kinder danach gefragt haben, kann sich dadurch das Wertempfinden schon verändern.
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: hallihallo am 07. November 2013, 12:38:06
Zitatso langsam bin ich am Ende mit meinem Latein. Kira macht ständig irgendwelche Sachen kaputt. Völlig unüberlegt. Sie kaut an ihren Ärmelbündchen, bis die Nähte aufgehen. Genauso intensiv kaut sie an ihren Blei- und Buntstiften. Das Federmäppchen war schon eine Woche nach der Einschulung komplett mit Bleistift zugekritzelt. Sie kratzt mit ihrer Prickelnadel ihren Namen in unseren Esstisch. Kaut an unserem Körnerkissen, bis es nass ist und die Körner auch. Malt auf ihren Schreibtisch. Lässt mal eben 3 EUR Wechselgeld am Kiosk liegen, weil sie das Geld nicht sofort eingesteckt, sondern erst ihr Eis ausgepackt hat usw. Mehr Beispiele habe ich spontan nicht im Kopf, aber die Liste könnte lang werden.

Hmm...also bis auf den Tisch zerkratzen und das Wechselgeld liegen lassen (was ich in dem Alter auch normal finde....priorität ja nun mal das Eis für sie. Btw: hat sie sich das Wechselgeld denn wiederholen müssen?), kommt mir alles aus meiner eigenen Kindheit sehr bekannt vor. Ich musste immer "was zu tun" haben. Ich kann heute noch nicht telefonieren ohne irgendwas dabei anzumalen ;) Und bei mir hatte das sicherlich nichts mit Werteverständnis zu tun,da wir ziemlich "arm" waren und ich sogar beim Einkaufen noch die teure Margarine rausgenommen habe um sie gegen günstigere einzutauschen s-:)
Was anderes ist es,wenn sie ihr Spielzeug oder andere Dinge wirklich kaputt machen. Mein Erstgeborener ist auch so gewesen und das Wertverständnis hab ich ihm bis heute noch nicht eingebläut bekommen....das ist noch ein langer Weg :-\
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: zuz am 07. November 2013, 23:19:06
Ich glaube, das ist zu viel Erwachsenendenke. Ich fall da auch manchmal drauf rein, aber ehrlich, wie sollen Kinder denn schon ein echtes Werteverständnis haben? Sie haben ja noch nichts selbst geschaffen, wissen nicht, was dahinter steckt.
Ich glaube, je mehr sie selbst machen, desto mehr merken sie auch den Wert. Ein paar Beispiele: Wenn sie selbst was basteln, passen sie meist gut drauf auf und können auch den Wert von Dingen erkennen, die andere Kinder gebastelt haben.
Seit sich meine mal an Handarbeiten versucht hat, weiß sie sowas viel mehr zu schätzen, weil sie jetzt weiß, also erfahren hat, wie aufwändig das ist.
Und Dinge, die sie mit ihrem Taschengeld bezahlt hat, achtet sie wesentlich mehr als andere. Wenn sie sie nicht mehr mag, ist plötzlich von "verkaufen" die Rede, nicht mehr einfach von "wegwerfen".
Also das kommt mit der Zeit.
Das andere: Das hat mit Wert erkennen denk ich weniger zu tun. Also das meiste. Geld liegen lassen: schusselig. Tisch zerkratzen: Nicht ok, aber auch eher gedankenlos. Stifte ankauen: Angewohnheit. Einzig das mit dem Federmäppchen fällt so ein bisschen in die Kategorie. Ich denke, da würde ich mal mit ihr zusammen das Mäppchen von Hand schrubben, das wird ihr sicher eine Lehre sein.
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Nachtvogel am 08. November 2013, 06:45:06
ich finde das auch normal (was nicht heißt, dass es mich nicht auch aufregt in den Situationen).

Sie KÖNNEN den Wert eben auch einfach noch nicht so einschätzen wie wir.

L hat jetzt seit September Taschengeld. NOCH musste sie nix damit ersetzen, sie hatte nämlich bis letzte Woche konkret auf einen Wunsch hingespart und ich wollte sie erstmal erleben lassen wie lange man eigentlich sparen muss um sich einen ja immer noch relativ kleinen Wunsch erfüllen zu können.

Ich denke dieses Jahr lasse ich sie erstmal noch erfahren was wieviel Wert ist und für was man wie lange sparen muss. Und wenn sie das ein paar Mal festgestellt hat, dann wird sie auch mal den zerfleddelten Radiergummi zB selber ersetzen müssen,...


Bei uns ist auch die Mappe völlig zerkritzelt, Radiergummis werden zerlegt, Dinge achtlos rumgeworfen bzw rumliegen gelassen, mit dreckigen Schuhen rein obwohl geputzt ist,......
Wände angemalt oder Tisch eingeritzt, das würde sie allerdings nicht machen (da warte ich mal auf unseren Sohn, der bringt das S:D )

Alles Dinge die mich total nerven weil ich auch denke *man, sie hat keinen Respekt vor der Arbeit und dem Geld Anderer*

Aber letztlich...wie soll sie denn auch? Sie hat nunmal nicht die Menge an Erfahrung was weiviel kostet, was wieviel arbeit macht, ...

Ich kann mich supergut an mich als Kind erinnern und an meine genervte Mutter weil ich auch so war ;D
Ich hab sie einfach nicht verstanden, sie hat es erklärt ja, aber ich habe es nicht beGRIFFEN, das konnte ich auch nicht.
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Bettina am 08. November 2013, 07:23:27
Klar können Kinder noch kein Wertverständnis in dem Sinn haben, wie wir Erwachsene. Aber ein Wertverständnis ganz simpel im Sinne von "Das ist meins, da achte ich drauf.", das können sie schon haben. Und sowas äußert sich ja auch, wenn Kinder z.B. überhaupt gar nicht traurig sind, wenn etwas kaputt geht oder eben, wie beschrieben, wenn sie Dinge absichtlich kaputt machen und ihnen scheinbar, egal was sie haben, was sie geschenkt bekommen, völlig bedeutungslos ist.

Ich hab hier auch so Kandidaten und mich macht das wahnsinnig und ich steh wie oft verständnislos davor und frag mich, wie das sein kann, weil ich z.B. heute noch Bücher aus meiner Kindheit habe, die wie neu aussehen. Ich hab darauf geachtet, wie auf meinen Augapfel, obwohl ich nicht wenig hatte oder so. Ich hab oft bekommen, was ich gerne wollte. Auch mal zwischendurch, aber das macht wohl keinen Unterschied.

Ich war ja auch mal bei einer Erziehungsberatung und die meinte, dass das eine sehr persönliche Sache ist, ob jemandem Dinge etwas bedeuten oder nicht. Und sorgfältig mit Dingen umgehen ist hier ein um so größeres Thema, weil ich hätte geschworen, dass das jeder von sich aus schon macht, dass er achtsam mit Dingen umgeht, aber nein, das ist wohl nicht so.
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Jana781 am 08. November 2013, 07:58:53
Mir kommt das auch alles sehr bekannt vor, ich versuche auch ihr da so nach und nach das Wertverständnis beizubringen. Von ihrem Ersparten hat sie sich bisher nur eine Puppe gekauft, die hegt und pflegt und liebt sie, wie ich es bisher von ihr mit noch keinem anderen Spielzeug kannte.

Denke, das ist normal, auch wenn es einen oft wahnsinnig macht. Sie lernen das alles noch. :)
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 08. November 2013, 08:12:44
Ich wollte eigentlich nix schreiben, weil ich nicht schon wieder anecken wollte.  :P Aber nachdem einige ja doch schreiben, was ich denke, schließe ich mich mal Zuz und Nachti an, ich finde das nämlich auch erstmal per se normal. Nicht falsch verstehen, natürlich müssen sie es lernen und natürlich springe ich nicht freudig vom Stuhl, wenn wieder mal was verloren ist, aber ich finde es erstmal normal. Die Kinder wissen den Wert von etwas einfach noch nicht zu schätzen.

Und dann glaube ich auch, dass noch dazu kommt, dass einiges wirklich Charaktersache ist. Während mein 7-Jähriger nämlich sehr viel pfleglicher und achtsamer mit seinen Sachen umgeht, könnte ich meinen 13-Jährigen manchmal schütteln. Er ist der Oberchaot und verliert wirklich oft was. Und er WEISS ja schon was Dinge kosten usw. Er musste auch schon viele Sachen von seinem Taschengeld zahlen oder abarbeiten im Garten zB, trotzdem ist er viel weniger achtsam mit seinen Sachen wie sein kleiner Bruder, der bisher vielleicht mal nen Radiergummi verloren hat, aber sonst nix. Jared würde auch nie seinen Schulranzen rumkicken oder sowas. Samu war bei sowas immer ganz vorne mit dabei.  s-:) :P Und bei meinen Töchtern war das früher genauso. Während die Jüngere heute noch ihren Scheiblernfüller hat, den ich ihr mit 7 Jahren kaufte, hat die Große in der Zwischenzeit schon sicher 5 Füller verloren gehabt.  s-:) Interessanterweise passt diese aber heute, als Erwachsene doch auch auf ihre Sachen auf, also Hopfen und Malz ist nicht ganz verloren, auch wenn man es wohl manchmal denkt.  ;)

Ich denke im Großen und Ganzen kann man nix weiter machen als immer wieder reden, reden, reden.  s-:) Und wenn sie größer sind müssen sie eben den 5. Radiergummi auch mal vom Taschengeld zahlen.

Mein Sohn hat aktuell seine komplette Federmappe (wo der Lamy Füller alleine schon 19€ kostet) verloren. Ich hab ihm gesagt, wenn er die nicht wieder beschafft, dann bekommt er eine neue zum Geburtstag und das geld geht dann eben von seinem Wunschgeschenk ab - er wünscht sich ein Handy.  :P
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Honigbluete am 08. November 2013, 08:33:44
Ich merke es an mir selber auch, dass ich nicht sehr an Dingen hänge und daher auch nicht immer so pfleglich damit umgehe. Aber ich versuche, Lukas schon den Wert von Dingen bewusst zu machen und dass man vernünftig damit umgeht. Er zerstört GsD bisher nichts absichtlich, aber er verbummelt gerne Sachen. Wenn er mal wieder ein Heft, das er für die HA braucht, vergessen hat, muss er nochmal zurück zur Schule und es holen. Ebenso, wenn er ohne Jacke kommt.

Den Wert vermitteln geht deutlich besser, seit er Taschengeld bekommt und auf Dinge hinspart. Aber auch den ideellen Wert versuche ich ihm anhand von Beispielen näher zu bringen.
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 08. November 2013, 08:38:27
Ich persönlich hänge zB nur an ganz bestimmten Sachen. Die hüte ich. Und andere wiederum gehen halt mal kaputt oder verloren und es macht mir gar nix aus. Meine Eltern sind sehr pingelig mit all ihren Sachen, egal um was es geht. Von daher hab ich schon gelernt, achtsam mit Dingen umzugehen. Aber so wie meine Eltern bin ich trotzdem nicht geworden und finde das auch übertrieben. Daher ist wohl wirklich jeder einfach anders im Umgang mit seinen Sachen.

Die meisten Sache haben für mich einen ideellen Wert und das wiederum haben meine Kinder ganz gut intus.
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Jana781 am 08. November 2013, 10:23:20
so, jetzt ist es besser an der richtigen tastatur, nicht vom ipad aus. :P

letztens musste ich im kiga 3 euro bezahlen, hatte aber nur einen 5 euro-schein dabei. die erzieherin konnte morgens nicht wechseln, also hat sie es der chefin gesagt und die hat in die brotbüchse von lina ein in papier eingewickeltes 2 euro-stück gelegt und hat zu lina gesagt: "für die mama!" tja, pech war, dass meine tochter sehr neugierig ist und den zettel erstmal aufgewickelt hat, dabei ist das geld leider rausgefallen. war ihr aber wohl nicht so wichtig, wahrscheinlich wusste sie nicht mal genau, was drin war, weil die erzieherin halt nichts dazu erklärt hat.

ich hab sie zu hause nach den 2 euro gefragt und bekam als antwort, dass sie nichts bekommen hätte. also hab ich am nächsten tag im kiga danach gefragt und hatte plötzlich 2 aufgeregte erzieherinnen um mich rum, die mir versichert haben, dass sie es in die brotbüchse getan haben. s-:) war irgendwie ein bisschen peinlich für alle. und erst da fiel bei lina scheinbar der groschen und sie erzählte, dass aus dem zettel was rausgefallen war.
tja, dumm gelaufen. geärgert habe ich mich mehr über die erzieherinnen, denn hätten sie es ihr ordentlich erklärt bzw. gesagt, wäre lina durchaus in der lage gewesen, das geld bei mir abzuliefern. dass sie neugierig ist, ist halt so. bin ich auch. 8)

daran sehe ich aber, dass das wertverständnis, gerade auch bei geld, eben einfach noch nicht vorhanden ist.

als sie ihre heiß geliebte puppe gekauft hat, hatte sie 10 euro dabei, die sie ausgeben wollte (hatte sie gerade vorher von oma oder so bekommen). die puppe, die es werden sollte, kostete aber 22 euro. also hab ich bezahlt, habe ihre 10 euro eingesteckt und habe gesagt, dass ich dann zu hause aber noch die restlichen 12 euro von ihr aus der sparbüchse bekomme. war soweit auch alles gut und wurde abgenickt.

als wir dann aber zu hause die 12 euro aus der sparbüchse geholt haben, fragte sie: "warum müssen wir die puppe denn jetzt nochmal bezahlen? die haben wir im laden doch schon bezahlt."

das zeigte dann auch wieder deutlich, dass das zusammenhänge sind, die sie einfach noch nicht komplett nachvollziehen kann.

worüber ich mich jede woche aufs neue aufrege ist, dass montags zum spielzeugtag immer irgendwas unbedingt mit in den kiga muss, ich mir den mund fusselig rede, dass sie gut drauf aufpasst, es nachmittags dann aber doch weg ist. mein kind ist sich dann aber keiner schuld bewusst, sondern sagt dann sowas wie z.B.: "ich habe zu a. aber gesagt, dass sie es wieder in meinen rucksack stecken soll!" das ist echt eine sisyphusarbeit, ihr immer wieder geduldig zu erklären, dass nur sie für ihre sachen verantwortlich ist und kein anderer. aber ich glaube, so langsam fruchtet es. mittlerweile erzählt sie mir nämlich montag nachmittags freudestrahlend, dass sie z.B. ihr leuchtefilly wieder mit nach hause gebracht hat. S:D
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Bambam72 am 09. November 2013, 23:07:12
Noel ist genauso. Nur dass er immer behauptet, er wisse nicht wie das Gekritzel auf den Tisch kommt, obwohl da in GROSSEN Lettern Noel eingeritzt und angemalt steht  s-:) ;D ;D ;D

Zu seinen eigenen Sachen (z.B. kleine Autos und Playmobil) trägt er ganz viel Sorge und passt gut darauf auf. Viele andere Sachen sind ihm (im Moment) nicht so wichtig, aber wegschmeissen oder verschenken darf ich sie dann auch wieder nicht.

Ich bin auch eher ein Mensch, dem materielle Dinge nicht arg wichtig sind. Von daher lehre ich Noel whs. zu wenig, was es heisst extrem sorgfältig zu sein mit Dingen und Zeugs, was halt so da ist. Muss ich mal drüber nachdenken, glaube ich.

Mein Mann ist froh, denn ich habe ihm immer gesagt, "kauf mir ja nie einen Diamanten oder so was, ich habe keinen Sinn für so was Wertvolles, es bedeutet mir nicht mehr als ein billiger Zirkonia etc."  ;) ;D
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: guest1707 am 09. November 2013, 23:25:56
Hm, versuch mal die Welt mit den Augen deiner Tochter zu sehen.
Sie geht zum Kiosk darf sich ein Eis kaufen, was ist in dem Augenblick wichtig? Eis oder Wechselgeld? Doch sicher das Eis. Ärgerlich, aber passiert halt. Beim nächsten Mal lieb daran erinnern das sie Geld wieder bekommt.

Stifte kauen...doofe Angewohnheit. Finde mal heraus in welchen Situationen sie das macht. Evt. wenn sie etwas kniffeloges lösen muss bei den Hausaufgaben?! Druckabbau ...

Mäppchen verkritzelt von innen...hmmm stört mich nicht die Bohne, da ich nicht mit dem Mäppchen bis zur 4ten Klasse rumrennen muss. :P

Prickelnadel und Tisch verzieren... neugiereig Experimentierfreudig? Sie hat was ausprobiert. Strafe war sicher angemessen und das passiert ihr sicher nie wieder.

Vieles sehen wir viel zu Erwachsen. Aber wie waren wir als Kinder, so anders? Ich glaube es nicht.

Und es ist sicher auch etwas daran das älteste von den Geschwistern zu sein. Brav und immer unauffällig... sowas gerät schnell ins hintertreffen. Emmely ist ja auch eine ruhige und stille. Man vergisst sie auch schonmalund dann kommen auch schon mal "dume" Sachen.

Steffi
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Nachtvogel am 10. November 2013, 05:39:46
Zitat von: Bettina am 08. November 2013, 07:23:27
Klar können Kinder noch kein Wertverständnis in dem Sinn haben, wie wir Erwachsene. Aber ein Wertverständnis ganz simpel im Sinne von "Das ist meins, da achte ich drauf.", das können sie schon haben.

nein, das können sie eben nicht HABEN...Das müssen sie LERNEN und lernen ist ja wie wir wissen ein ganz individueller Prozess der von Kind zu Kind unterschiedlich verläuft!

Der Eine hat es vielleicht mit 7 verinnerlicht, der Andere mit 9, beim Nächsten kommt es evtl nie richtig an weil er charakterlich einfach anders veranlagt ist.




Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 10. November 2013, 08:39:45
Ich seh das ehrlich gesagt auch so, Nachtvogel.

Wollte nur kurz sagen, dass die Federmappe wieder da ist, weil ich ja hier geschrieben hatte. Er hat sie wieder gefunden. Ich muss ihn also nicht grillen und fressen.  :P ;D
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Bettina am 10. November 2013, 08:41:48
Ja, sag ich doch auch  ???
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Schnukki am 10. November 2013, 09:49:38
@ Nachti: Du hast da ja vielleicht mehr Ahnung .. bringt denn Konsequenz in so einem Fall etwas? Auch in Bezug auf das Verinnerlichen?

A. hat in dem Sinne noch ein Werteverständnis.
Sie weiß das eine Zeitung teurer ist, als ein Brötchen. Und das 20 Euro mehr sind als 10 Euro. Sie weiß aber auch, dass Dinge eben Geld kosten. Mit ihren Stiften war sie auch nicht gerade ordentlich ... die lagen dann im Zimmer rum .. im Fach .. und nicht da wo sie sein sollten .. in der Federtasche. Mittlerweile achtet sie mehr darauf, weil sie gemerkt hat wie unschön es ist, wenn die Hälfte der Farben fehlen.

Wände anmalen .. Dinge zerkratzen etc. hatten wir zum Glück noch nie.

A. hatte z.B. auch die Angewohnheit, ihre CD´s nur aus dem CDplayer zu nehmen und dann irgendwo hin zu legen. Wir haben ihr dann erklärt, dass sie da aufpassen muss, weil es sonst verkratzt und sie die dann nicht mehr hören kann. Hat geklappt.
Ich denke Kinder machen manchmal Dinge, ohne zu wissen, dass es falsch ist. Und bei den einen hilft 1 mal was sagen .. bei anderen muss man es mehrfach erklären.

Aber wenn A. etwas mutwillig (und Tische zerkratzen wäre so was ..) kaputt machen würde, dann würde es eine Kosequenz geben.
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Nachtvogel am 10. November 2013, 10:08:46
ich glaube auch das ist Charaktersache


Bei L zieht sowas auch.
Ist ne CD zerkratzt und läuft nicht mehr und ich erkläre wieso dann ist das Geheule riesig und ich kan davon ausgehen, das passiert nicht mehr

Bei E sieht die Sache schon wieder GANZ anders aus S:D
Wobei ich so langsam den Eindruck habe, dass es sich bessert (er ist ja auch noch klein) und zumindest schonmal gewisse Dinge und Konsequenzen ankommen.

Insofern denke ich schon, dass Konsequenz hilft...
Aber aus einem total verpeilten Chaoten wirst du nun keinen Ordnungsmonk machen der nie was verliert oder versaut, da kann man nur *Schadensbegrenzung* betreiben ;D



Tische zerkratzen, Wände anmalen...keine Ahnung, hat hier noch keiner gebracht aber ich denke und hoffe doch, dass da eine Erklärung und ne Konsequenz aureicht, dass das nicht mehr gemacht wird :-\


Sachen verlieren...hm ich glaub das sist schwieriger...Es gibt nunmal so Schussel...



Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 10. November 2013, 10:20:19
Als meine Kinder klein waren, haben die auch nie sowas Blödes angestellt. Samu war 9 oder 10 !!!! als er mit Edding was auf seinen Schreibtisch geschrieben hat. (Echtholz Natur) Auf meine Frage wie blöde man bitte sein kann und wie er auf so eine vollkommen dämliche Idee kommt, konnte er mir keine Antwort geben. Er hat sowas natürlich dann nicht nochmal gemacht, ich wollte nur mal sagen, dass der Verstand manchmal auch bei größeren Kindern aussetzt. Die sonst durchaus intelligent sind.  :P Meine Nichte hat zB mit 8 Jahren - also auch schon groß eigentlich - ein Herz mit knallpinkem Lippenstift im Flur an die weiße Tapete gemalt, neben dem Spiegel. Für ihre Mama. Meine Schwägerin fand das eher weniger prickelnd.  :P
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Bettina am 10. November 2013, 10:27:29
Ich finde es erstaunlich, dass ihr das alle so "natürlich" findet, dass ein Kind etwas nach einer Erklärung nicht wieder macht.

Das ist bei einigen meiner Kinder leider keineswegs natürlich und auch Konsequenz hat da null gebracht. Das würde nämlich die Form von Wertverständnis voraussetzen, die ich gemeint habe. Dass dem Kind etwas überhaupt wichtig ist.

Wenn mein Großer Sachen rum geschmissen hat oder nicht aufgeräumt hat und ich hab das dann nach Ansage komplett weg geräumt (Dachboden/Keller), dann hat den das NULL interessiert. Einfach null komma gar nicht. Dementsprechend haben/hätten auch Erklärungen im Stil "Die CD zerkratzt, wenn du sie nicht weg räumst." nichts geändert, weil es ihm einfach sch* egal war/ist.

Quinn sagt auch gerne mal "Brauche ich sowieso nicht.", also null Effekt mit Erklärung. Für ihn haben diese Sachen einfach keine Bedeutung, sie haben für ihn keinen Wert. Das ist das Wertverständnis, das ich meine. Emotional ist da kein Wert für sie. Also muss es irgendwann einfach durch Wissen von materiellem Wert (Geld und so) Klick machen. Und das ist reines Verstehen und ja, das können sie lernen. Aber dass etwas emotionalen Wert hat, das kann man schlecht beibringen. Das können sie erleben bei anderen oder sich selbst, aber lernen .... da hab ich Zweifel.
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Nachtvogel am 10. November 2013, 10:36:03
@Bettina
mein Sohn ist auch so ein Kandidat *mir doch egal* *schmeiß doch weg* *wollte ich wieso nicht mehr*

Wobei das bei ihm auch ganz oft einfach Dickköpfigkeit und Trotz ist...Der will den KRam grundsätzlich wahrscheinlich schon, würde aber eher sterben als sich die Blöße zu geben, vor mir einzuknicken und zu machen, was ich von ihm will s-:)


@Netti
;D

ja aber das sind halt so Dinge...Die Kinder haben da ne Idee und denken einfach garnicht über die Konsequenz nach. Weder das Herz noch der mit Eding bemalte Tisch waren ja böswillige Aktionen, einfach nur gedankenlos, den Kindern fehlt einfach der durch Erfahrung entstehende Weitblick und wir Erwachsenen gucken dann wie ein Auto wieso ein doch schon so grßes Kind etwas macht von dem es eigentlich wissen MÜSSTE, dass es Mist ist.

Ich hab mal als Kind nem ganzen Haufen Barbies ne Kurzhaarfrisur verpasst...Da war ich auch schon so um die 9Jahre alt.
Meine Mutter hat nen Anfall bekommen abe rich hab es nicht verstanden...DIe waren halt beim Friseur und tragen die Haare nun kurz *schulterzuck* S:D
In dem Moment fand ich es halt schön und konnte mir einfach nicht vorstellen, dass ich mich evtl irgendwann über den Look ärgern werde bzw ich die Puppen so nicht mehr verkaufen kann,...Der WEITblick war einfach noch nicht da.

Dein Sohn fand den Schriftzug auf dem Tisch in dem Moment wahrscheinlich einfach cool S:D

Das Mädchen fand ihr Herz wahrscheinlich auch wunderhübch und die Stelle neben dem Spiegel perfekt- da sieht es die Mama auch jeden Tag 8)
Das es rein objektiv wahrscheinlich krakelig und wenig schön war und halt nicht mehr runter geht, das konnte sie ja nicht begreifen in dem Moment ;)


und ich glaube schon, dass bei solchen nicht böswilligen Sachen eine Erklärung und ne Konsequenz doch bei fast allen Kindern ausreicht, dass das halt nicht mehr gemacht wird
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 10. November 2013, 10:40:12
Genau, reine Gedankenlosigkeit. Dass man Tische nicht mit Edding bemalt wußte mein Sohn durchaus.  s-:)

@Bettina   Meine haben das irgendwie automatisch gelernt, aber halt natürlich nach und nach. Deine sind doch erst 7, 5 und 2. Ich sage eben oft, wenn sie was von mir nehmen sie sollen darauf besonders aufpassen, das ist zB von meiner Oma und ich wäre sehr traurig, wenn ich das nicht mehr hätte. Oder so. Weiß nicht, wie soll man das denn sonst beibringen?  :-\

Und *Wollte ich eh nicht mehr* oder *Nimm es ruhig weg* sind doch reine Bockigkeitsaussagen bei Kindern. Wie Nachti schreibt. Also zumindest bei meinen war das so.
Jared ist mit seinen Sachen eher eigen, der würde das nicht sagen, sondern flennen und es schnell aufräumen.  :P
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Nachtvogel am 10. November 2013, 10:47:26
L auch...ihre absoluten Unworte sind SPERRMÜLL, STAUBSAUGER und MÜLLTÜTE
sobald sie eines davon hört ist sie SOFORT in erhöhter Alarmbereitschaft  8) ;D ;D ;D

die räumt dann so schnell dass man mit dem bloßen Auge kaum noch hinterher kommt S:D

hach, solche Kinder sind schon easy ;D ;D ;D
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Bettina am 10. November 2013, 11:47:27
Sei mir nicht böse Netti, aber ich finde 7 da nicht mehr klein. Ronja, gut, die ist 2, aber soll ich dir was sagen? Die ist eher die, die es noch am meisten juckt und die auch am ehesten aufräumt, siehe Nachtvogels Große.

Und mein 7jähriger ist ja nun nicht mein Ältester. Mein Ältester ist 15, wie du weißt. Ja, da hat irgendwann auch sowas wie Wertverständnis eingesetzt, aber ..... spät  s-:) :P
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Schnukki am 10. November 2013, 12:10:09
Ich denke, dann ist es aber auch ein wenig Erziehungssache.

@ Nachti: Ich denke bei L - wie auch bei A. könnten wir mehrfach eine Aktion Müll machen und es wäre noch genug da *g*. Trotzdem fruchtet die Ansage.
E. wird einfach noch zu klein sein und dieses *ist mir egal* hat A. auch. Aber wenn ich dann z.B. den Hund nehme und sage: Gut dann bekommt ihn ein anderes Kind, dann merkt sie was los ist, realisiert und will den Hund wieder.

@ Netti: A. ist auch schusselig bzw. vergesslich. Es bessert sich .. aber bei den vielen Sachen in der Schule ist das auch noch ok. Selbst die Lehrerin hat gesagt, die Eltern sollen im ersten Jahr einen Blick drauf haben.

@ Bettina: Was würde denn passieren, wenn Du das geliebte Internet - den DS etc. dann *weg tust*?

Ich denke bei gewissen Dingen müssen auch einfach die Eltern Grenzen setzen. Z.B. weiß A. das sie nicht zwischen parkenden Autos Fussball zu spielen hat. Oder das man bei *fremden* Sachen einfach mehr aufpassen muss! Egal was es gekostet hat.

Wobei ich bei A. oft merke, dass sie da wohl etwas anders ist .. z.B. war sie ja nun krank .. mit Fieber und Durchfall/Erbrechen. Sie ging schon wieder zur Schule und als ich ihr sagte, sie könnte abends ruhig auch wieder einen Nachtisch haben, da sagte sie mir: nein ich warte lieber noch einen Tag Mama .. sicher ist sicher. Ich selbst hätte sofort zum Nachtisch gegriffen  S:D
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Bettina am 10. November 2013, 12:23:03
Also bei meinem Großen fruchtet das schon inzwischen. Weil zumindest das Internet schon Bedeutung für ihn hat. Aber eher wegen der sozialen Kontakte, die er darüber pflegt (also der ganz Große). Das gab es in der Form so nicht als er kleiner war. Er hat ein paar Monate in einem quasi leeren Zimmer gesessen. Matratze, eine Kiste Holzbausteine und sein Lieblingskuscheltier. Alles andere hatte ich entfernt .... Ergebnis: Er hat glücklich und zufrieden mit den Holzbausteinen gespielt. Der Rest ..... hat ihn null  interessiert. Er ist einfach so im Hier und Jetzt (gewesen), dass ihn längere Konsequenzen einfach nicht interessiert haben.

Und Quinn, klar ist da viel Trotz und Bockigkeit dabei und ich weiß auch, dass er die Sachen schon toll findet .... eigentlich. Aber einen Effekt zur Änderung seines Umgangs damit gibt es trotzdem nicht. Da kann es ein halbes Jahr weg sein, es ist nach einem Tag dasselbe.

Mein Großer nicht, aber Quinn und Thure sind beide so, dass wenn sie wütend sind, auch mal auf sich selbst, weil sie irgendwas verbockt haben, dann machen sie auch mal etwas kaputt, was sie selbst gemacht und wo sei eigentlich auch stolz drauf waren. Etwas gemaltes oder gebasteltes z.B. Die Frau von der Erziehungsberatung hat gesagt, dass das eine Typsache ist und ich das hinnehmen muss, weil sie halt so sind. Mir war immer alles heilig. Vor allem die Dinge, die ich selbst gemacht hatte. Klar ist mal was kaputt gegangen auch beim Spielen, aber für mich war das immer irgendwie eher schlimm. Meine Jungs sind so "Naja, dann ist es halt kaputt."

Wenn sie irgendwann mal anfangen drauf zu achten, weil sie wissen, was etwas kostet, dann ist ihnen ja auch weniger die Sache etwas wert, als das Geld, das sie dafür bezahlt haben  :P
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 10. November 2013, 13:20:35
Zitat von: Bettina am 10. November 2013, 11:47:27
Sei mir nicht böse Netti, aber ich finde 7 da nicht mehr klein. Ronja, gut, die ist 2, aber soll ich dir was sagen? Die ist eher die, die es noch am meisten juckt und die auch am ehesten aufräumt, siehe Nachtvogels Große.

Und mein 7jähriger ist ja nun nicht mein Ältester. Mein Ältester ist 15, wie du weißt. Ja, da hat irgendwann auch sowas wie Wertverständnis eingesetzt, aber ..... spät  s-:) :P

Das mein ich doch, es ist AUCH mit Charaktersache. Mit 7 ist man nicht mehr so klein, das ist richtig, aber eben auch noch nicht erwachsen. Ich finde halt schon, dass man da noch in der Lernphase sein kann. Und vielleicht bleibt er eben immer so, dass Dinge für ihn nicht so bedeutungsvoll sind wie es eben für andere ist, vielleicht wird Ronja charaktermäßig anders. Das weiß man doch alles nicht.

Beispiel ich und mein Mann: Meinem Mann ist irgendwie alles heilig, was ich jetzt wieder nicht "normal" finde. Wir kaufen uns stinkbanale Tassen für 99 Cent bei Ikea. Wenn es nach meinem Mann geht, haben wir die Tassen in 40 Jahren noch und unsere Ururenkel trinken da noch tee draus. Mir sind die schlicht schnurzpieps. Soll jetzt nicht heißen, dass ich die nun mutwillig kaputt mache, aber da fällt mir mal eine runter  egal. Geht eine in der Spülmaschine kaputt - juckt mich nicht die Bohne. Hab ich nach einem Jahr keine heile Tasse von den Tassen mehr, geh ich eben 12 neue kaufen. Das ärgert mich nicht mal ansatzweise, während mein Mann bei jedem Tisch decken sagt *Ach Mensch, die Tassen, jetzt sind schon 5 kaputt*  :P
Etwas anderes ist es natürlich mit dem Teeservice aus dem vorigen Jahrhundert, was man von Tante Gertrud geerbt hat, als Beispiel (ich hab leider keins geerbt, obwohl ich eine Tante Gertrud hatte  ;D) DA würde es mich sehr ärgern, wenn eine Tasse kaputt gehen würde.
Ich hänge auch an manchen Dingen, keine Frage, aber man kann doch nicht immer an ALLEM hängen?  :-\
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Bettina am 10. November 2013, 13:31:35
Dass da jeder seine eigenen Dinge hat und jedem da auch etwas anderes wichtig ist oder bedeutungsvoll ist ja klar.

Aber was, wenn einem Kind gar nichts "wertvoll" ist? Nichts. Nicht das Kuscheln am Abend, nicht die Gute-Nacht-Geschichte, nicht das Spielzeug, dass er sich vorher ein halbes Jahr gewünscht hat, nicht eine Unternehmung, nichts was er selbst gemacht hat? Einfach .... scheinbar .... nichts.
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 10. November 2013, 13:33:35
Ja das kann ich dir leider auch nicht beantworten, ich hätte jetzt einfach gedacht das gibt es nicht.  :-\
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Bettina am 10. November 2013, 13:43:58
Gibt es wahrscheinlich auch nicht wirklich. Zumindest nicht, wenn das Kind überhaupt noch bockig und trotzig reagiert. Eme war aber auch das nicht. Der hat Freude strahlend geholfen, die Sachen mit weg zu räumen. Der war von seiner Aufmerksamkeit her so kurzspannig, dass er das irgendwie auch 10 Sekunden später wieder vergessen hatte, bzw. etwas anderes wichtig war.

Hört nicht auf dem Spielplatz, dann gehen wir nach Hause. Gemaule im Sekundenbereich und dann ein fröhliches Kind, das gut gelaunt nach Hause gegangen ist ... ja, wie groß kann da z.B. ein Lernerfolg sein, wenn ihn sowas nicht juckt?

Er hatte aber auch, wie Martinas Franziska z.B. keine echten Herzenswünsche. So vieles, was irgendwie toll war, er gerne haben wollte, aber wenn nicht ... auch egal. Oder eben er hat es bekommen und das hat auch nicht dazu geführt, dass er sorgfältiger damit umging.

Und gerade so Sachen wie Bücher oder so .... die sind mir halt heilig. Am fehlenden Vermitteln von dem Ganzen (auch dass er mit meinen Sachen sorgfältig umgehen muss, weil er sie sonst nicht mehr bekommt) .... Schulter zucken "dann hab ich es halt nicht" .... Ende.
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 10. November 2013, 13:49:32
Das hört sich natürlich sehr schwierig an. Aber dennoch .... jetzt ist er doch nicht mehr so. Also hat ja doch irgendwann irgendwas eingesetzt.  :)

@Bücher  Gutes Beispiel. Bei mir dürfen Bücher zB vollkommen zerfelddert aussehen, natürlich jetzt nicht mit Mutwillen kaputt gemacht, aber Knicke usw sind für mich ein Zeichen, dass ein Buch eben lebt.  ;) Ich selber knicke Seiten usw. Allerdings nur bei meinen EIGENEN Büchern, bei fremden mache ich das natürlich nicht.
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: BiDi am 10. November 2013, 14:20:59
Zitat von: Nachtvogel am 08. November 2013, 06:45:06

Sie KÖNNEN den Wert eben auch einfach noch nicht so einschätzen wie wir.


Ich denke eher, sie haben ganz andere Werte als wir ;).

Ein vollgekritzeltes Mäppchen ist schön oder zumindest viel vollgekritzelter als das vom Nachbarn. Bleistifte, die zweiseitig angespitzt sind, sind cool (und effizient, ich musste mir schon diverse Male Vorträge über die Vorzüge der Doppelspitzung anhören) und ein Bett, das nicht übersät ist mit Fussballklebebebildern ist eh öde. Bei den meisten Dingen seufze ich nur noch - es ist halt ihre Welt. Und spätestens in 1 - 2 Jahren finden sie das Babygekrakel im Mäppchen dann auch scheusslich. Wenn man dann nicht sofort losspringt und ein neues Mäppchen besorgt, hat sich der Erziehungsauftrag quasi von selber erledigt.

'Ist mir doch egal!' Kenne ich so nur von einem Kind. Der hängt mit seinen Eltern in so einer Bestrafungsspirale drin, das er gar keine Chance mehr hat, als sein Herz an gar nix mehr zu hängen. Denn immer wenn ihm etwas wirklich viel bedeutet, wird es irgendwann als Strafe eingesetzt. 'Aber sonst lacht der doch nur drüber!' Einer der Gründe, warum ich von Strafen nix halte.

Meinen Jungs sind natürlich auch Dinge egal. Mit halbwegs sauberen Hosen in die Schule zu gehen, z.B.. Oder kariesfreie Zähne. Oder genügend Schlaf zu bekommen. Aber da fügen sie sich mehr oder weniger motzend dem Elternwillen - vielleicht gerade weil wir nie auf die Idee kommen würden, ihnen die Buntstiftdoppelspitzung zu verbieten.

Grüsse
BiDi   









 
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Bettina am 10. November 2013, 14:28:09
Es hat im Umkehrschluss leider auch nix als Belohnungssystem funktioniert  :P. Auch das war einfach immer alles viel zu weit weg. Selbst wenn es nur um ein paar Tage des "Sammelns" ging. Leider bin da nicht nur ich auf Granit gestoßen  :P
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Martina am 10. November 2013, 14:32:50
...
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Nipa am 10. November 2013, 21:19:39
Ich denke manche Dinge überfordern die Kids einfach. Klar weiß unser 6jähriger in der Theorie dass es der CD nicht gut tut, wenn sie mitten im Zimmer liegt. Aber wenn er grad mitten im Spiel die CD wechselt und die Hülle halt nicht da ist, dann geht es in seinen Augen nicht anders.

Bei so Dingen erspare ich uns das Drama und wir ziehen alle CDs auf den PC und die Kinder kriegen die nur noch auf den USB-Stick. Kein USB-Stick - nix neues mehr. Das ist etwas, was sie verstehen.
Der Stick steckt deshalb eben immer im Gerät oder wird dem Papa zum PC gebracht...

Ich glaube dass sie vieles einfach ¨in Gedanken¨machen und dann im Anschluss ein tierisch schlechtes Gewissen haben. Ich versuch ein so Situationen auch ein bisschen mit den Augen meiner Jungs zu sehen, aber manchmal ist das echt schwierig... Das Triangel in der Hose führte eben auch dazu dass er die Schere nicht mehr alleine im Zimmer haben durfte... Die vollgestempelten Arme von ihm und seinem Bruder führten dazu dass der Stempelring weg kam. Und das vollgeritzelte Bett konnte man zum Glück mit Feuchttüchern reinigen. Die vollgekritzelte Wand ist zum Glück in ihrem Zimmer. Genauso die Flecken davon, dass sie die Holzrasseln an die Wand gekloppt haben.

Also meine Jungs sind keine Kinder von Traurigkeit was das Mist machen angeht.
Heute kam auf die Frage was die Jungs im Bad machen auch ¨äh, ein Experiment¨, weswegen mein Mann dann sehr schnell wurde....

Wir explodieren dann schon mal, schimpfen auch, aber letztlich - es ist ja dann schon passiert...
Wichtig ist uns deshalb eine gute Privathaftpflicht mit Deliktunfähigkeit.
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: zuz am 11. November 2013, 11:09:17
Bidi: Das finde ich ganz traurig, was Du schreibst. Auf so einen Zusammenhang wäre ich gar nicht gekommen, aber es bestätigt mich einmal mehr, dass Strafen nicht gut sind und oft dann einen ganz anderen Effekt haben als den beabsichtigten.

Bettina: WEnn einem alles egal ist, dann ist das wohl so. Das hat aber dann nichts mit Wertverständnis zu tun, sondern ist eben Charaktersache. Stell ich mir aber schwierig vor im Umgang!

Einen Aspekt wollte ich noch beisteuern, der bisher noch gar nicht kam: Ich versuche meinen Kindern ja, wie wohl die meisten hier, zu vermitteln, dass materielle Dinge eben auch nur einen begrenzten WErt haben. Dass Menschen und ideelle Dinge wesentlich wichtiger sind. Dass eine zerbrochene Tasse (aus Versehen natürlich) egal ist, ein STreit aber nicht usw. Wenn diese ARt Werteerziehung glückt, folgt ja daraus, dass materielle Dinge eben auch nicht ganz so geachtet werden, oder? Wäre mir zumindest lieber so herum als jemand, der so sehr auf seine Besitztümer achtet, dass er andere darüber vergisst oder seine materiellen Besitztümer über andere Menschen stellt - das erlebe ich leider auch immer wieder, bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen. DA würde ich dann wirklich sagen, "falsche" Wertvorstellungen
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 11. November 2013, 11:13:56
ZitatEinen Aspekt wollte ich noch beisteuern, der bisher noch gar nicht kam: Ich versuche meinen Kindern ja, wie wohl die meisten hier, zu vermitteln, dass materielle Dinge eben auch nur einen begrenzten WErt haben. Dass Menschen und ideelle Dinge wesentlich wichtiger sind. Dass eine zerbrochene Tasse (aus Versehen natürlich) egal ist, ein STreit aber nicht usw. Wenn diese ARt Werteerziehung glückt, folgt ja daraus, dass materielle Dinge eben auch nicht ganz so geachtet werden, oder? Wäre mir zumindest lieber so herum als jemand, der so sehr auf seine Besitztümer achtet, dass er andere darüber vergisst oder seine materiellen Besitztümer über andere Menschen stellt - das erlebe ich leider auch immer wieder, bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen. DA würde ich dann wirklich sagen, "falsche" Wertvorstellungen

s-daumenhoch
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Martina am 11. November 2013, 16:00:53
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Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: zuz am 12. November 2013, 22:39:56
Martina: Naja, aber was soll sie auch machen? Ich versteh Dich, es ist natürlich schade, wenn so was weg ist. Aber dann ist es ja nun mal passiert, was also soll sie tun? Sie kann noch mal suchen, klar. Aber manches bleibt einfach verschwunden.
Ich hab meiner Tochter jahrelang versucht beizubringen, dass ein verlorener Haarreif nun kein Grund ist, in herzzereißendes, stundenlanges Weinen auszubrechen. Dann kann ich mich auch nicht beschweren, wenn sie das mittlerweile gelassener nimmt, mit den Schultern zuckt und sagt, ist halt passiert. Und der Adventskalender ist ja nicht mehr weit, da kann sowas ja wieder ersetzt werden ;)
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Martina am 13. November 2013, 12:38:08
...
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: piglet am 13. November 2013, 19:25:26
@zuz: Sehr schön geschrieben  s-daumenhoch

@BiDi: So einen traurigen Erziehungsstil mit Bestrafungsspirale kenne ich hier auch bei jemanden und ich kann Deine Beobachtung nur bestättigen.

@Martina: Verliert sie denn auch Sachen die sie sich ausgesucht hat, einen Herzenswunsch von ihr?
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Bettina am 13. November 2013, 19:34:19
Also bei uns waren und sind weg geräumte Sachen immer nur direkte Konsquenz von üblem Umgang damit und das immer mit jeder Menge Vorschuss-Vertrauen, Erklärung, aber dann auch irgendwann Ermahnung und der Ankündigung, dass es dann weg ist.

@Piglet: Keine Herzenswünsche in dem Sinne hier. Und ja, meine Jungs, Ronja nicht, die sind auch mit gewünschten und lang ersehnten, auch von eigenem Taschen- oder Geburtstagsgeld gekauften Dingen so. Nix zu machen. Hatten sie noch nie und wenn ich sie frage, was sie sich zu Weihnachten wünschen oder zum Geburtstag, da kommt mal dies und mal das, aber Herzenswünsche? Fehlanzeige.

Ich muss da wirklich jetzt schon die ganzen Tage drüber nachdenken, aber ungelogen meine Jungs haben noch nicht ein einziges Mal wegen einer Sache, die kaputt oder verloren gegangen ist, geweint oder sind überhaupt so traurig gewesen, dass es bei mir angekommen wäre (kann ja sein, dass sie trotzdem traurig sind und es nur nicht zeigen) oder dass sie sowas wie ein schlechtes Gewissen gehabt hätten, weil sie etwas verbaselt oder verschlampt haben. Problem ist, wenn jemand anderes ihnen etwas kaputt gemacht haben oder so, aber auch da geht es eigentlich nicht um die Sache, sondern darum, dass der andere da was gemacht hat, was er nicht sollte.
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Martina am 13. November 2013, 19:35:58
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Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Bettina am 13. November 2013, 19:45:11
Noch ein Beispiel: Q. wollte unbedingt Star Wars Karten. Ich hab gesagt, ich kauf die nicht. Er durfte sich eine Mappe und Karten in seine Geburtstagskiste packen. Fast alle Kinder, die kamen haben ihm zum Geschenk dazu auch noch ein oder zwei Packungen Karten mitgebracht. Von einem Kind bekam er die Sammelmappe geschenkt. Das Kind war selig ..... hat 2 Tage nur und ausschließlich Star Wars Karten sortiert .... tja und dann ...... sind die Karten nur noch überall herum geflogen, bis sie sich irgendwann über das ganze Haus ausgebreitet haben. Die Sammelmappe war leer. Die Karten haben dementsprechend gelitten. Dann hat sich hier und da mal ein Eckchen Folie gelöst .... was macht mein Sohn? Er pult die ganze Folie ab. Irgendwann hab ich dann alle Karten, die offensichtlich kaputt, bzw. zerstört waren, weggeworfen. Das war angekündigt. Karten, die irgendwo herum geflogen sind, hab ich erstmal einkassiert und auf dem Schrank gesammelt. Ich dachte, er wird schon fragen. Fehlanzeige. Er macht sich gar keine Gedanken, dass das nicht sein kann, dass statt der halben Mappe, dann nur noch eine viertel Mappe voll ist. Im Augenblick macht er nur etwas mit den Karten, wenn der Nachbarssohn hier ist, der ihm immer welche schenkt. Das hab ich jetzt unterbunden. Wenn er es zu schätzen wüsste, kein Thema. Aber er bekommt sie geschenkt und verschlurt sie dann so. Das muss einfach nicht sein. Also gibt es jetzt keine Karten mehr.

Und das ist eigentlich mit allem so.
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Martina am 13. November 2013, 19:51:25
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Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Bettina am 13. November 2013, 19:53:54
Das geht klar, Martina. Solange Zisi die Kühe übernimmt, passt das perfekt  ;D.

Wobei ich so Verschenk-Aktionen wirklich noch nicht mal schlimm finde. Ihr ist die Freundschaft eben wichtiger als diese Dinge. Da hätte ich noch nicht mal so ein Problem damit. Sie hat da ja auch gute Gründe, das zu machen. Und ich glaube, dass es für die Kinder halt wirklich keinen Unterschied macht, ob es für sie so bedeutungslos ist (also die Sache), dass sie sie verschenken oder ob sie sie verschluren.
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Martina am 13. November 2013, 19:58:51
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Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Bettina am 13. November 2013, 20:00:34
Super, weil Trecker fahren und Häcksler und so, das kann Quinn dann übernehmen  ;D.

Und ..... nein, das liest sich nicht so. Aber wenn Quinn das mal täte, dass er seine Sachen verschenkt, dann wäre ich ja schon froh  s-:) :P
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: zuz am 14. November 2013, 18:17:24
Martina: Dann würde ich wohl auch keine Haarspangen & Co mehr kaufen.
Und verschlamperte Frühstücksdose - hm, wenn Du hart bist, kannst Du sie dann natürlich ohne Frühstück schicken. Aber ich weiß nicht, ob ich das dann wirklich machen würde. MAL schon, aber nicht dauernd, wenn sie es eh nicht findet. Irgendwo will man ja auch, dass sie was GEsundes essen. Schwierig.
Vielleicht eher so, dass Ihr dann zusammen wieder zur Schule geht und sie das suchen muss, was sie verschusselt hat. Notfalls auf Kosten der Nachmittagsaktivität, die geplant war. Ihr vielleicht auch mal zeigen, wo solche Sachen auftauchen, sie muss beim HAusmeister fragen usw. Sich eben einfach - mit Deiner Hilfe - selbst drum kümmern. Jetzt nicht wegen einer Haarspange, aber Mütze, Schal, Brotdose usw., das sollte ja nun wirklich nicht verloren gehen.
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: piglet am 14. November 2013, 21:31:03
Ich schließe mich zuz an. Erstmal nichts mehr kaufen und die größeren verlorenen Sachen gemeinsam auftreiben.

Herzenswünsche gibt es bei uns auch selten, meist zu Weihnachten und werden dem Christkind mitgeteilt ;D
Titel: Antw:ich verzweifel' noch - kein Wertverständnis?
Beitrag von: Martina am 14. November 2013, 22:29:53
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