Dauer von Konsequenzen

Begonnen von Dr. Vater, 02. September 2014, 07:37:22

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Dr. Vater

Hallo liebe Eltern,

meine Frau und ich sind uns in einem Thema total uneinnig. Es geht darum, wie lange Konsequenzen ausgesprochen werden dürfen. Unser Sohn ist neun. Ich bin der Meinung, dass Konsequenzen auch für bis zu einen Monat ausgesprochen werden dürfen (maximal in ganz harten Fällen), bzw zwischen 1 und 2 Wochen. Meine Frau sagt dagegen, diese Zeitspannen wären viel zu lange für ein neunjähriges Kind und findet maximal 2 bis 3 Tage angemessen (wohlgemerkt, auch in besonders harten Fällen, wenn er uns mit Schimpfwörtern beleidigt, was bisher zum Glück erst 2 Mal vorgekommen ist). Wie ist eure Meinung dazu? Bzw gibt es einen pädagogischen Ansatz, bei welchem Alter welche Zeitspanne angemessen ist?

Danke und viele Grüße

Pedi

Ein Kind in diesem Alter kann einfach nach ein paar Tagen nicht mehr die Konsequenz nachvollziehen.  Daher bringt es nichts, dem Kind eine Strafe zu geben die sich über einen so langen Zeitraum erstreckt.
04/2008
02/2012
01/2015



*Unser Sternenmädchen wurde am 24.02.14 in der 19. SSW still geboren.Wir werden dich nicht vergessen!

Dr. Vater

Ok, danke für die Info. Ist denn maximal eine Woche noch in Ordnung? In Härtefällen wohl gemerkt, nicht ständig.

Danke und Gruß

Hubs

Ist denn das tage- oder wochenlange Durchziehen von Konsequenzen überhaupt pädagogisch sinnvoll? Vielleicht gibt es evtl. auch andere Methoden, mit denen ihr Eurem Sohn manche Dinge näher bringen könnt?
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
How could anyone ever tell you, you were less than whole?
How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?

schwalbe

ich glaube, eine Konsequenz als Strafe sollte immer möglichst unmittelbar mit dem "Fehlverhalten" des Kindes zusammenhängen. Das ist jetzt ganz blöd ausgerückt, sorry, aber mir fällt gerade kein besserer Begriff ein.
Ich kann mir wenig Gründe vorstellen, die eine tagelange Konsequenz als logische Folge haben.

Ich meine klar, Kind macht beim oder unmittelbar nach dem Fernsehen Quatsch -> drei Tage Fernsehrverbot OK.

Aber Kind beschimpft die Eltern, was ist denn da an Konsequenz über mehrere Tage logisch? Redeverbot? Verbot Schimpfwörter zu nutzen (was sie ja sowieso nicht sollen).
zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen, Wurzeln und Flügel (Goethe)

Once

Hallo..

also ich persönlich würde probieren andere erzieherische Stilmittel zum Einsatz kommen zu lassen und Bestrafung nur als allerletzte Möglichkeit zu nutzen (ich weiß, das ist leicht gesagt).
Aber mittlerweile ist erwiesen, dass Bestrafung (in welcher Form auch immer, körperlich, materiell, emotional) eine eher negativ verstärkende Wirkung auf das Kind hat. Bestrafung erzeugt Wut und Frustration - und die Kapitulation erfolgt durch Unterdrückung. Das Kind lernt quasi, dass die Eltern Probleme durch das Ausspielen und Demonstrieren ihrer Macht zu lösen probieren.

Ein Umstand der zu Irritationen beim Kind führt (so behaupten zumindest Sozialforscher). Und zwar in Bezug auf die Eltern-Kind-Bildung als auch in Bezug auf die eigene Moral.

Lange Rede kurzer Sinn: weniger ist mehr.

Sweety

Zitat von: Once am 02. September 2014, 14:07:42
Hallo..

also ich persönlich würde probieren andere erzieherische Stilmittel zum Einsatz kommen zu lassen und Bestrafung nur als allerletzte Möglichkeit zu nutzen (ich weiß, das ist leicht gesagt).
Aber mittlerweile ist erwiesen, dass Bestrafung (in welcher Form auch immer, körperlich, materiell, emotional) eine eher negativ verstärkende Wirkung auf das Kind hat. Bestrafung erzeugt Wut und Frustration - und die Kapitulation erfolgt durch Unterdrückung. Das Kind lernt quasi, dass die Eltern Probleme durch das Ausspielen und Demonstrieren ihrer Macht zu lösen probieren.

Ein Umstand der zu Irritationen beim Kind führt (so behaupten zumindest Sozialforscher). Und zwar in Bezug auf die Eltern-Kind-Bildung als auch in Bezug auf die eigene Moral.

Lange Rede kurzer Sinn: weniger ist mehr.

s-daumenhoch

Zumal "Konsequenz" auch nur ein gesellschaftlich akzeptiertes Wort für Strafe ist. Ist halt eine mildere Strafe, aber Konsequenzen wie du sie im Sinn hast, Dr. Vater, sind Strafen.

Und jetzt ehrlich - wenn ein Neunjähriger dich Ar*schloch nennt und dafür auch "nur" 2-3 Tage "Konsequenzen" kriegt, meinst du jetzt echt, dass das dazu führt, ihn dir gegenüber frohgemuter zu stimmen? Oder ist dir egal, warum er das macht und wie er sich fühlt, solange er nur die Klappe hält und es nicht rauslässt?

Und was ist die logische "Konsequenz" aus so einer Beschimpfung?

Und Once - es ist in der Tat nicht nur leicht gesagt, sondern auch leicht getan. Ich versprech's. Man muss nur dahinterstehen. Wir verzichten völlig auf Strafen. Auch auf die, die als Konsequenz getarnt sind.
Auch "wenn du nicht - dann" gibt es hier nur und ausschließlich als Aufzeigen von Folgen, auf die wir keinen Einfluss haben ("Wenn wir nicht bald aufbrechen, sind die anderen schon weg vom Spielplatz." Das ist keine Strafe oder "Konsequenz" unsererseits - es ist einfach so und wenn das Kind dann entscheidet, weiter rumzubummeln, dann sind die Spielgefährten eben nicht mehr da.) und keinesfalls als Mittel, unseren Willen durchzusetzen.

Man mag kaum glauben, wie entspannt so ein Leben auf einmal sein kann und ganz ohne die uns für diesen Fall immer wieder prophezeiten durchdrehenden Egozentrikerkinder ;)

Once

Ich stelle mal die These auf, dass es durchaus Situationen gibt in denen eine Form der Bestrafung/Konsequenz unvermeidbar ist. Es gilt jedoch - sofern möglich - diese Situationen möglichst selten aufkommen zu lassen.

~ Oma Netti ~

Toll geschrieben. Dem ist von mir nix hinzuzufügen -  s-daumenhoch Once und Sweety

hallihallo

@sweety: und wie machst du das, wenn du einen Termin hast? Also das Kind trödelt und du deswegen zu spät kommen wirst z.B.?

guest76

Hm....ohne Strafen bzw. Konsequenzen, wie macht ihr das wenn euer Kind fresch ist und immer das letzte Wort haben will(hat)? Dürfen dann eure Kinder alles oder wie habt ihr das geregelt?

Nipa

Zum eigentlichen Thema: Ich denke es kommt darauf an. Wegen Schimpfwörtern wochenlange Bestrafung? Ehrlich: Finde ich überzogen.
Würde mein Kind in dem Alter aber echten Bockmist bauen, sprich etwas, was echte Konsequenzen hat (jemanden absichtlich verletzen, etwas klauen, oder etwas ähnliches), dann würde ich da durchaus auch schauen, dass es eine Art der Wiedergutmachung gibt. Und da kann es schon länger dauern.

Wir erziehen hier auch mit Konsequenzen/Bestrafungen.
Und ich finde das für uns ok. Wenn meine Kinder gesellschaftliche oder auch einfach nur meine persönlichen Grenzen überschreiten, dann muss ich das nicht akzeptieren.
Sprich: Wer durchs Wohnzimmer tobt wie ein Irrer obwohl ich ihn mehrmals gebeten habe es zu lassen, der geht in sein Zimmer. Wer sich am Esstisch nicht benehmen kann und dies auch nach wiederholter Aufforderung, dessen Essen ist beendet.
Für mich gehört das zum Lernen wie man miteinander umgeht dazu.
Wenn andere das anders handhaben - herzlich gern. Aber ich empfinde mich dennoch nicht als kinderfressendes Müttermonster, wenn wir das hier anders machen ;)

guest1886

das ist ein wahnsinnig interessantes thema und ich habe fleissig alles durchgelesen.
was sweety schreibt finde ich toll und würde es gern genauso machen, aber wie Chipgirl oder hallihallo geschrieben haben, fällt es mir schwer zu verstehen, wie es ganz ohne Konsequenzen ( oder wie auch immer man es nennt) auszukommen.

zum thema: Hier bekommen die Kinder auch Konsequenzen, wenn es nicht anders geht. aber niemals über mehrere Tage oder sogar wochen. ich glaube, das ist zu viel.


@sweety ich würde gern mehr davon hören um es vielleicht umsetzen zu können. Hier ist es eben leider auch so, das ich viel zu viel schimpfe obwohl ich es nicht will.
hast du Beispiele, wie du in verschiedenen Situationen reagierst?
Z.b.: Die sache mit DEINEM termin. Was machst du wenn das Kind trödelt? Oder wenn Spielsachen aus Wut durch die Gegend geschmissen werden (macht unsere kleine gerade zu gern, wenn ihr was nicht passt) ich nehm ihr das spielzeug dann eben weg, aber auch das ist doch eine Konsequenz. Wenn man das Kind bittet etwas sein zu lassen, es aber weitermacht (hier z.b. herumschreien aus Spaß bis einem der Kopf dröhnt)
Ich würde mich freuen, wenn du dazu noch was schreiben würdest. :)


VampireGirl

Also ich finde ohne Konsequenzen oder Strafe geht es nicht. Es kommt halt darauf an, was das Kind angestellt hat.

Ohne Konsequenzen oder Strafen tanzen einem die Kinder doch schnell auf dem Kopf herum  und Kinder sollten lernen, sich an Regeln zu halten und gewissen Dinge einfach nicht gehen.

Beispiel:
Meine Tochter und die Nachbarskinder haben mit Kreide Garagen und Hauswände übelst vermalt.
Konsequenz: Alle bekamen einen Eimer Wasser sowie Lappen und mussten putzen.

Also Strafe über mehrere Tage finde ich jetzt auch nicht so prickelnd.

Janny

Bin da auch eher bei VampireGirl .
Immerhin gibt es doch im Erwachsenen Leben auch Konsequenzen .

Wenn ich zur Arbeit gehe muss ich ja auch pünktlich da sein , sonst verliere ich meinen Job . Ich gehe ja nicht pünktlich hin , weil sonst alle schon weg sind :P  S:D
Ich bin mir sicher wie noch nie , ich hab den Weg verstanden !

by P.B.

zuz

Ich bin im Großen und Ganzen bei Once und Sweety.

Also wenn das mit den Schimpfwörtern erst 2x vorkam, dann ist es ja kein grundsätzliches Problem. Dann geh ich mal weiter davon aus, dass Ihr grundsätzlich ein gutes Verhältnis habt, ihm klarmachen könnt, was Ihr von ihm wollt und warum und er das im Großen und Ganzen akzeptiert. So weit richtig?
Wenn ja - warum ihn dann bestrafen? Dann hat er sich, vermutlich in einem Streit, nehme ich mal an, im Ton vergriffen. Nicht toll und tabu, ganz klar. Aber eigentlich auch kein Riesendrama.
An Deiner Stelle würde ich meine eigene Autorität als Vater nicht durch Strafen herabsetzen wollen. Wieso nicht Dein Wort, Dein Gewicht als sein Vater wirken lassen? Von meinen Kindern wünsche ich mir, dass sie sich davon mehr beeindrucken lassen als von materiellen Dingen (ich schätze mal, Eure Strafe wird irgendwie materiell gewesen sein, kein TV o.ä.) Zumal die meisten den Kindern ja auch immer beibringen, dass Materielles nicht so wichtig sei.

Wenn Du in dem Moment grad noch eher entspannt bist, dann hilft meiner Erfahrung nach am ehesten, auch souverän zu bleiben und schlicht zu sagen, dass Du solche Wörter hier nicht duldest und so nicht angesprochen werden möchtest. Fertig.

Wenn Du grad selbst auf 180 bist, ist eine kurze Auszeit gut. Ich würde dann z.B. sagen, dass ich grad mal Pause brauche, um mich abzukühlen, und dann das Zimmer verlassen. Um ihm dann hinterher genau dasselbe zu sagen.

Dritte Möglichkeit, wenn Dich das wirklich verletzt, ihm das auch sagen. Ich gehe nicht davon aus, dass er Dich verletzen wollte, sondern entweder er war grad aufgebracht oder er wollte ein wenig testen was passiert. Wenn Du ihm zeigst, was das bei Dir auslöst, wirkt das sicher eher als z.B. 4 Wochen kein fernsehen.

Und wenn er seine Wut grad nicht unter Kontrolle hatte, dann auch Möglichkeiten aufzeigen, wie er anders damit umgehen kann. Denn das soll er ja von Dir lernen, und das lernt er, indem Du a) selbst sinnvoll mit DEINER Wut umgehst (nicht immer einfach, finde ich) und b) mit ihm redest, ihm hilfst. Als sein ihm wohlgesonnener Vater, nicht als Polizist.

Grundsätzlich zu Konsequenzen: Ich finde durchaus, dass man sein eigenes HAndeln anpassen kann. Beispiel trödeln (wobei ich das schwierig finde, weil sie das nicht absichtlich machen, sondern schlicht noch keine Zeitvorstellung haben). Wenn es nur das Kind betrifft, kann es ja weitertrödeln, es muss nur wissen, was dann eben nicht mehr geht, z.B. Freunde treffen, wenn die dann eben weg sind.
Betrifft es mich selbst, handle ich einfach. Dann schnapp ich mir das Kind und gehe, ob nun angezogen oder nicht. Klamotten nehm ich mit, denn ich will es nicht bestrafen, nur loskommen. Normalerweise reicht das als Signal und plötzlich geht das Anziehen, notfalls eben vor der Haustür, dann ganz schnell. Und: Wenn ich es eilig habe, biete ich z.B. auch an, die Schuhe anzuziehen, auch wenn sie das schon selbst können. Sprich, ich komme ihnen ein wenig entgegen, auch das hilft oft. Denn ja, sie können es. Aber eben nicht in den 10 Sekunden, die ich ihnen gefühlt dafür zugestehen will, wenn ich es eilig habe.

Bei dem Beispiel mit dem Essen würde ICH aufstehen und woanders essen. Denn es stört ja mich. Bei uns wirkt sowas wirklich meist Wunder. Ich muss nicht schimpfen, ich muss nicht bestrafen, das Kind, das ja eigentlihc noch isst, schreiend wegtragen, es kommt eh wieder, ich trag es wieder weg, irgendwann wird es albern... nein. Ich gehe und fertig. Und bisher war es dann immer so, dass die Kinder ganz verdutzt waren, mich gebeten haben wiederzukommen und ab da ging es.
Und das ist glaube ich deshalb so, weil sie uns eben NICHT ärgern wollen, sondern oft nicht mitkriegen, dass ihr Verhalten uns nervt. Und wenn sie das dann durch so etwas bemerken und eben nicht gedemütigt werden, indem man sie z.B. aus dem Zimmer schickt, dann sind sie bereit, ihr Verhalten zu ändern.

Nipa

@Zuz: klingt logisch und simpel wenn nur wir 2 am Tisch sitzen und es nur mich stört.
Aber bei uns gehören 4 Menschen zur Familie. 2 davon stört das Verhalten.
Wie also dann umsetzen?

Ich bin sicher niemand der sein Kind demütigen und beleidigen möchte.
Aber ich bin jemand, der auch MEINE Grenzen berücksichtigt haben möchte.
Hier muss keiner sofort ins Zimmer beim Kleinsten piep. Aber irgendwo ist Ende Gelände.
Und es wird ja keiner schweigend in den düsteren Kohlekeller gesperrt.
Es wird einfach ein Strich gezogen, danach wird drüber geredet und gut.
Nur alles einfach tolerieren und mit "sie machen es nicht um uns zu ärgern" abtun funktioniert in unserer Familie einfach nicht.

schnakchen

spannend! Wie man ohne Konsequenzen / Strafen auskommt, kann ich mir bei uns auch nicht vorstellen, und freue mich auf Erläuterungen.

Aktuelles Beispiel von gestern: wir waren in der Kletterhalle im Kinderbereich oben, unser unternehmungslustiges Kind wollte aber lieber unten in der Halle herumrasen, zwischen all den kletternden Leuten. Ich hab ihr erklärt, dass das aus Sicherheitsgründen verboten ist und auch gefährlich, wenn sie die Kletterer ablenkt oder gar über ein Sicherungsseil stolpert. Als sie sie trotzdem wieder runtergerast ist, hab ich sie noch einmal verwarnt und wäre sonst sofort mit ihr heimgegangen. Was ja schon eine Strafe gewesen wäre, aus meiner Sicht aber das einzig mögliche, denn ich kann sie ja schlecht oben festbinden.

@Essen
bei uns steht auch das Kind auf, wenn es absichtlich Quatsch macht, denn offensichtlich hat es dann keinen Hunger mehr - wer bei uns aber nicht aufisst und nicht sitzen bleibt, bekommt keine Nachspeise oder später nix süßes zur Brotzeit, je nachdem. Das zu erwähnen, wirkt zu 99% sehr gut :)  Achso, keine Angst, sie muss nicht ewig herumsitzen und die Portionen wählt sie selbst, also wir quälen hier niemanden.

Zur Frage: unser Kind ist noch klein, sie kann maximal einen Tag lang nachvollziehen, warum sie x oder y nicht darf. Bei einem 9jährigen würde ich so lange Zeiträume auch nur zur Wiedergutmachung sinnvoll finden, wenn er z.B. ein Auto beschmiert hätte und das dann nen bestimmten Zeitraum putzen muss oder so.

lg!

Once

Schnakchen. Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass es eben doch nicht in allen Situationen ohne die Folge von Konsequenzen (also Bestrafung iwS) klappt. Insbesondere in Situationen in denen andere verbal oder körperlich angegriffen werden oder auch eine Gefährdung des Kindes besteht, brauch es natürlich Konsequenz.

Ich denke wichtig dabei ist das eigene Handeln verständlich zu verpacken und nicht mit (wie ich es häufig sehe) emotionalem Erkalten und/oder Lautwerden einhergehen zu lassen.

scarlet_rose

Ich schließe mich ebenfalls an und halte Konsequenzen, Strafen oder wie auch immer man es nennen möchte nur dann für sinnvoll,wenn sie in direktem Zusammenhang stehen zum "Vergehen"

ABER ich bin durchaus jemand, der Konsequenzen nicht per se als Schlecht oder unnötig empfindet.
Im Gegenteil, ich finde es wichtig,dass Kinder wissen und lernen, dass ihr Handeln Konsequenzen hat.
Hier das genannte Beispiel essen: zuz DU stehst auf,wenn dein Kind dich nicht benehmen kann?  ??? :o
Was bringt man dem Kind bei? Man darf machen, was man will, wen es stört, soll wegschauen? hmm....gefährliche Message. Rauchen in der S-Bahn? Kein Problem, wend stört, der soll aussteigen. Pinkeln in der Fussgängerzone? hmmm...klaro, werd nicht mag, soll eben einen Bogen um mich machen. Rumschreien in der Schule? Wer sich gestört fühlt, soll eben gehen  :-\
Wer sich nicht benehmen kann, soll weiter machen und der andere soll eingeschränkt werden? unschöner Gedanke  :-\

Beispiel Trödeln:
Wer nicht fertig ist, geht eben unfertig mit.  Aber auch das ist doch eine Konsequenz!

Und so Beispiele wie eben Schnackchens sind für mich auch absolut notwendig. Wer am Bahngleis nicht bei mir bleibt, kann nicht Zug fahren, ist mir zu gefährlich. Wer nichtleise sein kann im Konzert, darf die Musik nicht hören.
Das eine führt eben unabdingbar zum Anderen, die meisten Konsequenzen erfolgen einfach logisch aus dem Fehlverhalten.
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Sweety

Zitat von: VampireGirl am 03. September 2014, 11:13:01
Also ich finde ohne Konsequenzen oder Strafe geht es nicht. Es kommt halt darauf an, was das Kind angestellt hat.

Ohne Konsequenzen oder Strafen tanzen einem die Kinder doch schnell auf dem Kopf herum  und Kinder sollten lernen, sich an Regeln zu halten und gewissen Dinge einfach nicht gehen.

Beispiel:
Meine Tochter und die Nachbarskinder haben mit Kreide Garagen und Hauswände übelst vermalt.
Konsequenz: Alle bekamen einen Eimer Wasser sowie Lappen und mussten putzen.

Also Strafe über mehrere Tage finde ich jetzt auch nicht so prickelnd.

Auch wenn es alle prophezeit haben, sind meine keine wirklich begabten Nasentänzer ;D

Wen es interessiert, schreib ich heut abend gern per PN an :)

scarlet_rose

Ich glaube das würde viele interessieren, Sweety
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dragoness

Zitat von: Nipa am 03. September 2014, 12:36:47
@Zuz: klingt logisch und simpel wenn nur wir 2 am Tisch sitzen und es nur mich stört.
Aber bei uns gehören 4 Menschen zur Familie. 2 davon stört das Verhalten.
Wie also dann umsetzen?

Ich bin sicher niemand der sein Kind demütigen und beleidigen möchte.
Aber ich bin jemand, der auch MEINE Grenzen berücksichtigt haben möchte.
Hier muss keiner sofort ins Zimmer beim Kleinsten piep. Aber irgendwo ist Ende Gelände.
Und es wird ja keiner schweigend in den düsteren Kohlekeller gesperrt.
Es wird einfach ein Strich gezogen, danach wird drüber geredet und gut.
Nur alles einfach tolerieren und mit "sie machen es nicht um uns zu ärgern" abtun funktioniert in unserer Familie einfach nicht.

Hier auch nicht. Ich bin auch immer noch der Meinung dass die Rechte des einen bei den Grenzen des anderen aufhören. Mir sind logische Konsequenzen auch lieber, aber manchmal helfen hier nur unkonventionelle Mittel also "Bestrafungen". Wenn mein Kinder hier über Tisch und Bänke gehen dürften, würden sie das auch überall anders tun und das funktioniert spätestens im Kiga oder in der Schule nicht mehr  :-\

Hier ist es oft so, dass ich mir den Mund bei gewissen Dingen fusselig reden muss und oft helfen dann wirklich nur "Drohungen" oder "Bestrafungen". Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass es woanders auch ganz ohne geht  ;)

Zum eigentlichen Thema: Konsequenzen werden hier maximal auf eine Woche ausgedehnt, das aber auch nur wenn mehrmals die Regeln überschritten wurden. Mein Sohn ist auch 9 und eine längere Konsequenz würde ich als nicht altersgerecht empfinden.

Sweety

Zitat von: scarlet_rose am 03. September 2014, 17:59:05
Ich glaube das würde viele interessieren, Sweety


Ich habe "draußen" eher die Ehrfahrung gemacht, dass Leute sich allein dadurch, dass ich das auf Nachfrage (!!!) sage, angepisst und in die Ecke gedrängt fühlen. Langsam versteh ich Once'Erzählungen von den Reaktionen mancher Antivegetarier besser, ganz ehrlic.

Nipa

Mich würde das schon auch interessieren.