Alternative Schulen/Privatschulen

Begonnen von Pünktchen, 05. April 2016, 14:58:10

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Pünktchen

Meine Tochter macht im Moment eine Schnupperwoche in einer alternativen Privatschule. Die Pädagogik ist ein Mix aus mehreren Konzepten. Hauptanteil ist die Montessori Pädagogik.

Was haltet ihr von solchen Schulen? Hat jemand ein Kind in einer alternativen Schule? Was sind eure Sichtweisen (pro und Contra)? Und wäre das was für euch und euer Kind?

Meph

Naja, vergleichen kann man ja nicht wirklich, alternative schulen und/oder privatschulen sind ja absolut different.
Freya wird zu 95% auf eine Spezialschule wechseln nach Klasse 4.. Für sie ist es die passende Schule, für viele andere sicher nicht. Klarer Vorteil sind kleine Klassen und sehr gute Lernbedingungen, dafür auch ein hohes Pensum.
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guest4811

Unser Sohn geht auf eine alternative Schule und ist dort bestens aufgehoben. Wir haben uns sehr bewusst dafür entschieden, dass er nicht auf eine staatliche Schule gehen soll. Und sind auch sehr froh, dass es mit dem Schulplatz an dieser Schule geklappt hat. In einer anderen Schule hätte er wohl einfach schon in der ersten Klasse versagt.

Das Schulkonzept orientiert sich an Jena-Plan. Also es gibt jahrgangsübergreifende Lerngruppen, in jeder Lerngruppe lernen 24 Kinder und 2 Pädagogen. Die Kinder arbeiten mit Wochenplänen und in ihrem individuellen Tempo.

Unser Sohn hat einige kleine körperliche Einschränkungen und wurde dort wirklich gut aufgefangen. Er hatte erst zweimal, jetzt nur noch einmal die Woche Ergo IN der Schule anstelle der Lernzeiten.
Bei Tests bestand für ihn immer die Möglichkeit, dass ein Pädagoge ihm die Aufgaben vorgelesen hat bzw hätte er die auch mündlich ablegen können.

Ein anderer Vorteil ist, dass die Schule bis zum Abitur weitergeht. Die Kinder können jeden beliebigen Schulabschluss an dieser Schule machen und können dennoch mit ihrer Lerngruppe zusammenbleiben.

Uns gefällt dennoch nicht alles, wir sind nicht zu 100% zufrieden mit den Pädagogen, trotzdem bin ich immer wieder dankbar, dass wir an der Schule einen Platz bekommen haben. Und unsere Kinder dort etwas entspannter lernen können und einfach mehr Zeit haben.

Cosima

@ MammaMuh: Was gefällt Euch denn nicht an Eurer Schule?

Das lange gemeinsame Lernen dort finde ich sehr schön! :)

Nipa

Zitat von: MammaMuh am 05. April 2016, 15:15:47
Uns gefällt dennoch nicht alles, wir sind nicht zu 100% zufrieden mit den Pädagogen, trotzdem bin ich immer wieder dankbar, dass wir an der Schule einen Platz bekommen haben. Und unsere Kinder dort etwas entspannter lernen können und einfach mehr Zeit haben.

Das kann ich komplett unterschreiben und finde es auch wichtig.
Unser Sohn geht auf eine Montessorischule und wir finden es noch immer die absolut richtige Entscheidung und auch Kind 2 wird hingehen. Man muss sich aber von dem Gedanken verabschieden, dass dort alles gut ist. Es ist eine Schule und egal wie das Konzept ist: Es steht und fällt mit den Menschen. Wir hatten leider auch letztes Jahr etwas Pech und haben durch einen Personalwechsel jetzt in diesem Jahr eine viel viel bessere Erfahrung machen dürfen!

Es gibt also keine Garantien. Man muss wirklich hinter dem Konzept stehen.
Oft werden auch Elterndienste verlangt, da muss man sich bewusst sein, dass das zeitlich auch in den Rahmen passen sollte. Und je nachdem wie das Konzept der Schule ist muss man das gelegentlich auch mal aushalten, dass man z.B. keine Noten und "richtige Vergleichsmöglichkeiten" hat...


Pünktchen

Wie schaut es mit der Finanzierung aus?

Nipa

Das ist natürlich nicht ohne.
Da sollte man vorallem bedenken, dass sich die Kosten erhöhen können, das war bei uns z.B. so, dass die Buskosten nicht mehr deckend waren und wir zahlen jetzt 30 Euro mehr im Monat.


Meph

wir werden den gürtel ordentlich enger schnallen müssen... aber da geht uns gesundheit und glück des kindes def. vor.
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guest4811

Wir bezahlen 130€ Schulgeld/Fördervereinsbeitrag und dann noch knapp 70€ Hort und Essen.

Es ist ungefähr so teuer wie ein 45h Krippenplatz hier in der Stadt. Also irgendwie schon machbar. Wenn man nicht soviel verdient, übernimmt die Stadt den Hortbeitrag und einen Teil des Esseneldes und der Förderverein der Schule einen Teil des Schuldgeldes.


Das Thema Schulgeld ist ein ziemlich doofes, denn eigentlich müssen ALLE Schulen gleich finanziert werden vom Staat. Es ist sogar verfassungswidrig, dass die freien Schulen hier nur 70% des Geldes bekommen. Es sollte nämlich nicht vom Einkommen der Eltern abhängig sein, auf welche Schule ein Kind geht.

~ Oma Netti ~

Mein Sohn war auf einer Privatschule angemeldet. Leider haben wir keinen Platz bekommen.
Kosten wären gewesen: 130€ Schulgeld plus ca. 70€ Bus.

Momentan sind wir dabei uns die Waldorfschule anzuschauen.
Wie dort die Kosten sind weiß ich noch nicht.

Da die staatliche Schule hier leider wirklich nicht zu empfehlen ist, bin ich absolut offen für alternative Schulformen.

Honigbluete

Ich habe rein interessenshalber mal bei einer Privatschule hier in der Umgebung geschaut und war echt überrascht, dass die Preise doch recht human waren. Ich glaube auch so um den Rahmen, den Netti und MammaMuh genannt haben. Das sind Kosten vergleichbar mit einem Kindargartenplatz hier... Teilweise sogar drunter...
Aber es wird sicher auch Schulen geben, die deutlich teurer sind!

Schnukki

A. ist auf einer evanglischen Schule.
Wir bezahlen Schulgeld - gehaltsabhängig.
Dazu kommen Essensgeld - Geld für die Klassenkasse - Materialgeld für Schulsachen (Bucher etc. kaufen wir extra).

Wir waren mit dem Konzept der staatlichen Berliner Schulen nicht glücklich ...
Mit der Schule jetzt sind wir sehr zufrieden. Die Art wie gelehrt wird (bis auf das es keine Noten gibt) gefällt mir sehr gut.
Auch das Umfeld ist toll. Die Eltern sind nicht desinteressiert, sondern eine Gemeinschaft - die Lehrer sind jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.


Honigbluete

Kannst du mal den Prozentsatz nennen oder die Stufen? Damit wir eine grobe Vorstellung von den Kosten haben?

Schnukki

3,9 % vom Bruttogehalt.
Essen zahlen wir glaub 65 Euro im Monat .. hier haben wir aber auch Obst und Gemüse mit bei.
Pro Halbjahr für Schulmaterial 50 Euro.
Klassenkassen 80 Euro.
Und pro Schuljahr ca. 100 Euro für Bücher etc.

Und noch extra Hort - also in unserem Fall nur Ferienbetreuung .. was wir aber jetzt abmelden, weil das Kind das nicht mehr möchte und wir das seit 1 Jahr umsonst zahlen.

Schnukki

Bei der Suche nach alternativen Schulen damals, hatte ich auch Schulen, wo die Info kam: Wir schauen nicht auf das Gehalt der Eltern .. wir nehmen dann pauschal von jedem 550 Euro im Monat  :P

Honigbluete

Danke für die Info! Das ist ja ganz ok, aber die ganzen Zusatzbeträge läppern sich auch...

Unsere Schule ist zwa staatlich, aber doch auch alternativ. Sie arbeitet mit JüL (Jahrgangsübergreifendem Lernen) von 1-4 und sehr viel mit Freiarbeit, einiges an Motessori etc.
Ich bin nach wie vor vom Konzept überzeugt, auch wenn wir arge Schwierigkeiten hatten. Es steht und fällt mit den Lehrern, es ist extrem anspruchsvoll und erfordert ein hohes Maß an Organisation und Struktur. Das schaffen nicht alle Lehrer. Und es passt auch nicht zu jedem Kind. Ich bekomme heute noch Puls, wenn ich an die Hausaufgabenzettel denke, in denen stand: arbeite 30 Minuten in einem Heft deiner Wahl... Das ist GsD erledigt und seitdem haben wir auch keine größeren Diskussionen mehr um die Hausaufgaben...

Was schnucki sagt, ist auch wichtig: man muss als Eltern aushalten, dass vieles anders ist, als man es kennt (und versteht)

Schnukki

Ich finde das was wir zahlen und das was wir bekommen - stimmt.
Und ich bin dankbar, dass wir es finanzieren können.

In der alten Schule hatten wir JüL. Das Konzept fand ich nicht schlecht .. aber die Lehrkräfte waren dafür überhaupt nicht ausgebildet. Dann bringt das beste Schulkonzept leider nichts.
An der Schule jetzt gibt es das nicht. Es wird sich aber viel selbstständig erarbeitet ... auch übergreifend an Themen die dann in Deutsch, Sachkunde, Kunst behandelt werden. Viel mit probieren z.B. Thema Wetter. Das ist für die Kinder oft verständlicher.

Nipa

#17
Wow, das ist bei Euch teilweise sehr günstig.


guest4811

Bei uns ist der Hort verpflichtend, darüber finanziert sich die Grundschule zum Teil.

Tini

Ich kann diesbezüglich nichts beitragen, nur zu den Kosten. Meine Große geht ab dem Sommer auf eine katholische Privatschule, die kostenfrei ist. Die Nachmittagsbetreuung kostet natürlich, aber auch nicht mehr als an anderen Schulen. Ansonsten wird um Spenden gebeten, die aber nicht verpflichtend sind.
She *7/2006
He   *7/2014

hallihallo

Wir wohnen im Grenzraum zu Dänemark und unsere Tochter wird hier die dänische Schule besuchen. Seit zwei Jahren wird hier auch Jül praktiziert. Die Schüler sind bis zur 10ten Klasse hier zusammen.
Die Gründe für uns: zweisprachig bzw. nachher dreisprachig (oder wahlweise auch viersprachig, wenns ans Abi geht), weniger Schuldruck (gerade in den ersten Jahren!). Die Dänen investieren viel mehr in die Bildung. Das merkt man schon im Kindergarten (da bezahlen wir nur nen Euro z.B. dazu, wenn der Kindergarten sich in den Zug setzt und in die Stadt fährt zum Museumsbesuch). Die Ausstattung ist modern und das soziale Miteinander ist einfach komplett anders. Ich bin jedenfalls froh, das wir diese Möglichkeit haben. Ansonsten hätte ich mich auch reformpädagogisch umsehen müssen, weil mich das deutsche System einfach "nervt" .

Aury

Meph: Welche Schule ist es denn? Und welches Konzept haben die?

Bei uns gibts im Ort nur eine Montessori, das wäre für meine Tochter nicht das Richtige, weil sie immer Anleitung braucht. Denke auch dass diese Kinder bei den weiterführenden Schulen doch Probleme haben, hört man jedenfalls hier so.

Mein Ex Chef hatte seine Tochter auf der International School. Hat über 800 im Monat bezahlt, dafür 100% Abschlussquote Abitur. Ist einer schlechter, kriegt er Nachhilfe bis er auf Klassenniveau ist. Dafür Ganztagsschule. Schon die Pre-School - Kindergarten war ganztags. Da wurde das Mädel hier früh abgeholt mit Kleinbus und abends wieder gebracht. Auch extra zu zahlen.
Unterrichtssprache ist Englisch. Die geben aber auch Stipendien. Dafür muss das Kind eine Bewerbung schreiben warum es auf die Schule möchte und was es später im Leben möchte etc. Schon krass, das könnte meine glaub ich nicht.

Ich überlege auch was nach der 4. kommt. Das Gym hier soll nicht so toll sein und überhaupt ist in Bayern der Abschluss schwerer was ich eh so ungerecht finde.
In Hamburg die Oki Schule find ich ganz gut, da hab ich mir aber nur mal die Homepage angesehen. Ist eine kleine Privatschule.

Meph

#22
Eine Schule mit Schwerpunkt Sprachen, neben dem normalen Gymnasialstoff lernt sie dort bis zu 6 Sprachen teils bis Muttersprachlerniveau

Edit: SIE hat sich die schule übrigens ausgesucht, nicht ich ihr, es sind ihre interessen. Sie wittert dort die chance ihre liebe "sprache" endlich ausschöpfen zu können.
Mich interessiert da weder Abschlussquote noch Standesdünkel oder ähnliches- es soll einfach eine schule sein wo sie freude am lernen hat und sich entfalten kann. Wäre es das Gymnasium vor Ort: gerne!
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Mondlaus

Meph du hättest gar nicht editieren brauche, du musst dich in keiner Weise rechtfertigen für eure Schulwahl. Gerade bei eurer Geschichte.
Kind 2011
Kind 2014
...

Meph

Mondlaus mir ist es nur als ergänzung eingefallen und ich wollte dazu keinen neuen post schreiben  :)  also keine rechtfertigung
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