7-jährige ist wie pubertär ?!

Begonnen von Claudia+Nele, 02. Januar 2012, 20:47:37

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Claudia+Nele

Meine Große kommt mir gerade vor wie in der Pubertät ! Sie ist eigentlich "gut erzogen", hat bis zur Schulzeit nie Schimpfworte benutzt und weiß, wie man sich verhält. Doch seit einigen WOchen ist sie v.a. zu mir sehr frech, beschimpft mich, rastet aus und ich stehe hilflos daneben.
Ich hatte mich so auf die Weihnachtsferien gefreut. Morgens lassen die Mädels mich ausschlafen, heute haben sie gemeinsam bis 10 Uhr in ihrem Zimmer gespielt. Komme ich dann dazu, oder dazwischen, weil sie aufräumen sollen, oder wir aus dem Haus wollen, geht der Kampf los. Dann fängt Nele an zu streiten, schlägt auch mal die kleine, alles was ich sage wird ignoriert und überhört. Bis ich dann einen lauten Schrei loslasse, um gehört zu werden, dann endet das Ganze mit irgendwelchen Verboten oder Bestrafungen, die ich im nächsten Moment bereue, ich mich aber nicht anders zu helfen weiß.  Ich fühle mich momentan als schlechte Mutter, habe das Gefühl, v.a. die Große, kapselt sich deshalb von mir ab. Ich habe schon auch das Gefühl, daß ich manchmal streng bin, aber mir sind gewisse Regeln einfach wichtig und bin da auch meistens konsequent.
Und da gehört u.a. auch dazu, daß man v.a. zu Erwachsenen nicht so frech ist, doch sie sagt oft zu mir, wenn ich sie um etwas bitte: Nö, das kannst Du alleine machen, oder Keine Lust! Solche Aussagen gibt es dann auch mal Oma oder Opa gegenüber und das geht gar nicht !
Ich will ihr zeigen, dass sie so nicht mit mir sprechen kann, dass mir das weh tut, und will mir auch das gute Verhältnis zu ihr nicht verderben und ihr Vertrauen nicht verlieren, doch ich habe das Gefühl, genau dahin führt das ganze.

Wie soll ich mich verhalten, wenn sie wieder mal sehr gemeine Dinge zu mir sagt und wie kann ich unser verhältnis wieder "aufpolieren" ?

LG Claudia

Claudia+Nele

Meine Tochter scheint wohl das Einzige Kind in diesem Alter zu sein, daß sich so benimmt :o ?!

Honey

Mein Grosser zeigt auch gewisse Teenie-Zuege  S:D. Er hat innerlich und aeusserlich in den letzten paar Monaten gewaltige Spruenge gemacht. Und ich denke, er hat einfach "viel auf dem Teller" momentan.
Er merkt sicher auch, dass sich in ihm und an ihm viel veraendert. Er ist ploetzlich bei den groessten im Kindergarten, macht fleissig beim Vorschulprogramm mit. So viele Dinge, stuerzen auf die Kleinen ein.
Einerseits sind sie noch klein, sollen gehorchen usw. und andererseits wird schon sehr viel von ihnen erwartet.
Ich denke manchmal, wissen sie sich einfach nicht anders zu helfen, als teenie-like zu reagieren. Und andererseits muessen sie wohl auch irgendwie ihre Grenzen testen.
Wenn sie miniklein sind, versuchen sie immer wieder die Steckdose anzufassen, nur um zu sehen, wie oft Mama ruhig "nein" sagt und was "danach" passiert  ;).
Und wenn sie 6, 7, 8 Jahre alt sind, entwickeln sich andere Grenzen.

Wenn deine Toechter so schoen stundenlang alleine spielen und du kommst ploetzlich dazu und verlangst, dass aufgeraeumt wird usw. denkt deine Grosse vielleicht: "Hallo? ICH hatte hier das Kommando..."
Heisst nicht, dass du direkt was dagegen tun kannst. Schon klar, dass du irgendwann einschreiten musst. Ich will damit nur sagen, dass es manchmal hilft, sich komplett in die Minis hineinzuversetzen. Oft zeigt uns Verstaendnis andere Umgangshilfen auf.  :) Ich kenne deine Gefuehle, kann es komplett nachvollziehen; habe aber leider auch kein Geheimrezept.
~ The Love Inside You Take It With You. Swayze & Family Comes First. Sandler ~
 

~ Wir machen uns die Welt, widdewidde wie sie uns gefällt ~

Giraffe

hm, also ich weiß nicht, ich finde das nicht unbedingt pubertär.

das ist bei uns das typische trotzverhalten, in den gewissen phasen, und mein sohn ist erst 4. wir hatten schon einige solcher phasen.

ganz ehrlich, ich glaube du hattest bisher ein sehr pflegeleichtes mädchen zuhause, insofern kommt dir das krass vor, aber ich kann dich beruhigen, ich persönlich finde das eigentlich ganz normal. wie jen schon schreibt: es ist sicher eine phase, in der sie irgendeine entwicklung durchmacht und die sie erst "verdauen" muss und eben jetzt auch (erstmals?) ihre grenzen austestet.
sohn * 25. september 2007 spontan bei 25+4 SSW- 900g, 35 cm

guest1707

Meine Tochter, die Große verhält sich auch so gerade.

Gerade der Satz: Nö, kannste alleine machen, oder Nö mach ich nicht. Kommen ihr täglich diverse Male über die Lippen.

Ich darf auch mal ausschlafen, so wie heute, aber das sind wirklich ausnahmen. Weil das kann ich auch am Wochenende wenn der Papa da ist!
Ich finde es nicht gut das du bis 10 Uhr im Bett liegst und dann quasi dazwischen funkst. Ich sehe das wie Jen, du störst da und platzt da gerade in eine Sache hinein. Würdest du auch nicht toll finden, weißt dich aber aufgrund deines Alters und Deiner Erfahrung dementsprechend zu verhalten. ;) Sie drückt sicht dann halt so aus.
Ich denke vielleicht schläfst du morgen mal nicht aus, stehst mit den Mädels auf und ihr plant gemeinsam den Tag. Du besprichst mit ihnen was ansteht und wann ungefähr was ansteht. Und dann kündigst du so Sachen wir fahren EInaufen halt zeitig an damit sie ihr Spiel beenden können und evt. noch aufräumen.
Wir räumen nur Abends auf bzw. vielleicht mal zwischendurch wenn sie ihr Spiel ins Wohnzimmer verlagern, weil sie im Kizi anscheinend keinen Platz mehr haben.

Dieses "freche" Verhalten kommentiere ich nicht mehr. Meistens konter ich wenn sie was von mir haben möchte. Sage dann einfach: Nö keine Lust. Das hat für große Augen gesorgt und seit dem ist es viel besser beworden. ;)


zuz

Meine ist zwar jünger, ich stelle aber in den Ferien auch immer wieder fest, dass es ihr irgendwie nicht so gut tut, wenn sie keine feste Struktur hat. War letztes Jahr schon so und dieses Jahr auch wieder. Irgendwie scheinen manche das einfach zu brauchen und sind dann verunsichert, wenn es nicht so ist.
Besonders frech finde ich ehrlich gesagt "Nö mach ich nicht" jetzt nicht. Sie greift Dich ja nicht an, sie sagt ja nur, was sie will - so wie du ja auch sagst, was Du willst. Ich würde mir einfach vorher zwei Dinge überlegen: 1. Ist es Dir wirklich wichtig, xy jetzt durchzusetzen? Oder kann es auch ein wenig warten? Und 2.: Falls ja, was willst Du tun, wenn sie es nicht macht? Z.B., wenn sie nach einer angemessenen Zeit nicht aufräumt, dann kommt das Spielzeug eben weg für einen Tag. Ich würde aber auch sagen, nach 2 Stunden reinplatzen und sagen "so, jetzt aufräumen", das geht nicht.
Bei uns hilft meist, ein wenig Planungszeit zu lassen. Also z.B., sie spielt noch im Schlafanzug, ich will aber einkaufen. Dann sag ich ihr rechtzeitig vorher Bescheid, dass wir bald einkaufen gehen. Sie darf dann noch zu Ende spielen, dann wird aber umgezogen. Wenn sie gut mitmacht, gibt es irgend einen Anreiz, z.B. darf sie dann mit dem Rad fahren oder sowas. Halt etwas, was ihr Spaß macht. In den Ferien fällt ja der Zeitdruck weg, und ich lass mir den auch nicht künstlich machen, das hilft schon mal ungemein, viele Situationen zu entschärfen.
Und ich versuche, Ferien hin oder her, einen gewissen Rhythmus einzuhalten. Vielleicht verschiebt sich das Frühstück um eine Stunde, aber wenn sie aufsteht, wird wie sonst auch gewaschen, angezogen und dann gegessen. Wenn ich das alles laufen lasse, dann ist schlechte Laune programmiert. Allerdings bedeutet das für mich eben auch, nicht wesentlich später als sonst aufzustehen.

Giraffe

@zuz: so machen wir das hier auch, also ich puncto tagesplan.

es geht natürlich nicht so hektisch zu wie in der kndergartenzeit (wäre ja auch schade, wenn doch ferien sind) und ich finde es auch gut, wenn man mal keine termine hat, aber einkaufen muss man ja trotzdem und das kann man ja auch gemeinsam timen, wann man dann geht.
sohn * 25. september 2007 spontan bei 25+4 SSW- 900g, 35 cm

Claudia+Nele

Also das kam wohl falsch rüber, es ist nicht so, daß ich bi 10 im Bett liege und dann ins Kinderzimmer stürme und sage "Aufräumen" ! Ich sage schon, was anliegt und wann wir wohin müssen. Das wird nur komplett ignoriert. Und wenn es dann irgendwann ernst wird, und sie sich wirklich fertig machen sollen, dann geht der Stress los. Aber vielleicht stell ich mal nen Wecker, daß sie sehen, wieviel Zeit noch bleibt...
Wir verbringen schon auch den ganzen Tag miteinander, gehen schwimmen, Eislaufen usw. , Stress gibt es dann fast "nur" zuhause oder auf der Fahrt.

Ich glaube, Giraffe hat Recht, bis jetzt war Nele recht pflegeleicht und extrem lieb, deshalb kommt mir das wohl doch relativ normale Verhalten so heftig vor.

zuz

Ich stelle auch immer wieder fest, dass Kinder auch nicht einschätzen können, wann etwas wie wichtig ist. Die brauchen da ganz klare Signale. Wenn ich z.B. sage, es geht jetzt einkaufen, dann spielt meine munter weiter und merkt gar nicht, dass ich langsam kribbelig werde, weil ich halt schon vorausplane (jetzt ist es 10, du brauchst ne halbe Stunde zum fertigmachen, halb 11, eine Stunde einkaufen, halb 12, kochen und einräumen, 12, der Kleine hat aber eigentlich halb 12 schon Hunger, wir sind also schon spät dran, auweia...) - woher soll sie das auch wissen? Was hilft, ist, sie anzufassen und ganz klar zu sagen, was sie tun soll: Ich möchte, dass Du JETZT Deine Unterhose anziehst (anziehen allein ist schon zu allgemein).
Oder ich sage ihr einfach, dass ich jetzt langsam nervös werde, das hilft auch manchmal.
Das mit dem WEcker könnte auch klappen. Was auch hilft bei uns ist zählen (ich zähle jetzt mal, wie lange Du brauchst, um Dich anzuziehen). Meist ist es besser, ein positives Signal zu setzen als Druck aufzubauen, bei uns jedenfalls :)