Sprößling steht mit Schule total auf Kriegsfuß

Begonnen von ThomasK240878, 19. November 2014, 07:50:50

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ThomasK240878

und keiner weiß so richtig warum.

Aber von vorn.  "Unser" Kurzer ist 9, eigentlich verhält er sich wie ein ganz normaler neunjähriger, nur dass er eben ein Scheidungskind ist, sprich aus der ersten Ehe meiner Frau stammt.

Ich hatte anfänglich bedenken, was unser Zusammenleben betrifft, aber das gestaltet sich in der Zwischenzeit Alles in Allen Recht harmonisch, gut, es gibt immer mal wieder Punkte, wo er aneckt, aber das ist bei den Kindern heute irgendwo auch normal. Wir können ja nun auch nicht unbedingt die Generationen miteinander vergleichen.

Aber ein Problem gibts. Die Schule. Er ist nun mittlerweile in der 2. Klasse und steht mit der Schule total auf Kriegsfuß. Das geht damit los, dass man frühs halb betteln muss, ihn pünktlich aus den Federn zu kriegen. Es geht damit weiter, dass er dort total macht was er will. Gibt Klassenarbeiten- und Leistungskontrollen zurück, weil er keinen Bock mehr darauf hat und kassiert sich so eine 6 nach der anderen ein.

Wenn man sich die Dinge als Außenstehender betrachtet könnte man recht schnell meinen, dass es bei ihm nicht weiter reichen würde, nur das stimmt nicht. Er kann sehr wohl ordentlich lesen und rechnen und auch das Schreiben ist kein Problem. Nur wenn er nicht will macht er total dicht und dann läuft garnichts mehr und er legt dabei fast agressive  Züge an den Tag. So kennt man ihn im normalen Alltag eigentlich garnicht.

Er weiß auch ganz genau, dass er mit restlos Allem auf uns zu kommen kann, ob das nun schulische Dinge sind oder was auch immer. Nur das  tut er nicht, weil das ja mit "Arbeit" für ihn verbunden ist und schießt sich so ein Eigentor nach dem Andern. Anfänglich war ich ja der Meinung, dass sich das alles geben würde, wenn er ein paar Mal schlechte Erfahrungen gemacht hätte, aber je mehr diese Erfahrungen kommen, desto mehr reitet er sich da rein.

Das ging soweit, dass ihm von der Schule ein Hang zum Analphabetismus zugeschustert werden sollte, nur selber halte ich das für nicht unbedingt richtig, denn im Alltag funktionieren die Sachen, nur so bald das anfängt wie Schule auszusehen gehen die Probleme los.

Wir setzen uns mit ihm hin, lernen und üben, zu Hause klappt das Alles tadellos, findet aber in der Schule absolut keine Umsetzung. Was kann man da noch machen?

Petsi

un, da tun sich doch etliche Fragen auf:
Erstens:Warum ist er mit 9 Jahren in der 2.ten Klasse ?
Zweitens: In welchem Bundesland lebt Ihr, dass es da schon Noten gibt ?
In der Regel ist man mit 9 Jahren in der 3. oder 4. Klasse, und Noten gibt es erst ab der dritten Klass Wenn er mit 9 Jahren in der zweiten Klasse ist, heisst dass, daß er zweimal sitzengeblieben ist (was nicht möglich ist) oder aufgrund  massiver Probleme verspätet eigeschult wurden. In diesem Fall solltet Ihr die Probleme in seiner Entwicklung in Betracht ziehen und eine geeignete Fürderschule suchen.

Flips

@Petsi
In Sachsen gibt es völlig regulär ab der zweiten Klasse Noten...
Und ein um ein Jahr zurückgestelltes Kind könnte jetzt auch schon neun sein- Stichtag 30.06.

@ zur Frage
Eigentlich fällt mir nur eins ein - mit der Schule ins Gespräch kommen... Immer und immer wieder.
Solltet ihr jedoch wirklich in sachsen leben, wäre die Schule sicher schon aktiv geworden und hätte vermutlich ein überprüfung eingeleitet. Aber auch erst nachdem sie mit euch gesprochen hätten...
Fazit- sehr merkwürdig, die geschilderte situation.

~ Oma Netti ~

Bei uns sind Kinder auch locker 9 in der zweiten Klasse. Jetzt mit 10 in der dritten Klasse.  ;) Ohne je sitzengeblieben zu sein, aber es gibt ja auch noch den Vorschulkindergarten, in den man gehen kann und dann wird man schon automatisch später eingeschult.  ;)

dragoness

Hmm wie wäre es mit einem Belohnungssystem, z. B. wenn er sich morgens ohne Murren anzieht und zur Schule geht gibt es einen Aufkleber, für gute Noten (bis Note 3) gibt es Aufkleber, für positive Rückmeldung der Schule (müsste man mit der Lehrerin absprechen) gibt es Aufkleber und dann eben für diese gesammelten Aufkleber Prämien aussetzen z. B. für 5 Aufkleber bekommt er XY, für 10 Aufkleber z. B. ein Micky-Maus-Heft, für 20 Aufkleber ein Buch und für 40 einen Kinobesuch oder sonstiges. Das sind nur Beispiele, wichtig ist, dass ihn die Belohnungen reizen und motivieren und ist natürlich auch eine Budgetsache.

Möglicherweise könnt ihr ihn damit motivieren. Wenn nicht würde ich auch mal beim Kinderarzt vorsprechen, was er meint. Vielleicht hat er die Trennung und Euer Zusammenleben doch noch nicht so gut verpackt, wie es ansonsten den Anschein hat. Oder er kommt mit den Lehrern nicht klar, oder oder oder. Eine Ursache wird es haben und der müsste man dann eben auf den Grund gehen.

scarlet_rose

Schwierig.

Mit 9 in der 2. heißt auf jeden Fall, dass er in irgendeiner Weise min. 1 mal zurück gestellt wurde. Ob vor oder während der Schulzeit ist die Frage  ???
Ich würde in so einem Fall nicht mehr rumdoktern, sondern professionelle Hilfe suchen.

Wie steht denn die Mutter dazu? Wie der Vater?

Ich denke wichtig ist, dass man den Grund heraus findet und der scheint doch massiv zu sein, denn eine Schule betitelt niemanden einfach so als  "Analphabet", da muss es gravierende Gründe geben  :-\

Was habt ihr denn bereits versucht? Darüber lese ich nämlich noch gar nichts.

Was mich stutzig macht ist die Aussage: "er kann mit allem zu euch kommen, aber das wäre ja mit "Arbeit" verbunden. Was meinst du damit und was steht hinter der Aussage? Denn mit Sorgen zu euch zu kommen, wäre ja keine Arbeit. Er wird doch sowieso mit euch reden, z.B. beim gemeinsamen Essen oder spielen. Also wird ihn wohl nicht der "Aufwand" hindern  ??? :-\

Wie gesagt: Ich würde professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Schulpsychologischer Dienst,Erziehungsberatung, Therapeuten oder ähnliches.
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ProudMotherOf3

Hm, schwierige Nummer. Seid ihr sicher, dass er es "eigentlich" kann? Dann würde für mich am Meisten Sinn machen, dass er stark unterfordert ist. War bei meinem Großen früher auch so, obwohl er keinerlei Probleme hatte, den Stoff zu verstehen, war er einfach schneller als seine Mitschüler und hat sich so schon nach 10 Minuten gelangweilt, weil er alles schon verstanden hatte, was der Lehrer den Rest der Stunde noch erklärt hat.

Der Vorschlag mit dem Belohnungssystem ist auch gut. Jede gute Note, gutes Verhalten (wenn die Lehrerin es euch sagt), fertiges Referat o.Ä. gibt nen Punkt und ihr gebt ihm dafür eine Gegenleistung. Außerdem vielleicht ein Gespräch mit ihm, darüber, dass es hier um seine Zukunft geht, aber bei einem Neunjährigen ist da wohl kaum viel Einsicht zu erwarten...

Viel Glück notentechnisch, ich bin mir sicher, ihr bekommt das hin.