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Rund um die Erziehung... => 5-10 Jahre => Thema gestartet von: BiDi am 15. Februar 2012, 15:50:58

Titel: "Pädagogische Mitarbeiter an Grundschulen" - Was haltet Ihr davon?
Beitrag von: BiDi am 15. Februar 2012, 15:50:58
Hi zusammen,

ich gestehe es: Ich wusste zwar, das sich das Kollegium einer Grundschule nicht nur aus Lehrern und Lehrerinnen, sondern auch aus "Pädagogischen Mitarbeitern" zusammensetzt, aber bisher habe ich deren pädagogische Eignung nicht hinterfragt, sondern als irgendwie gegeben hingenommen.

Gestern allerdings erfuhr ich von einer Bekannten (deren pädagogischen Fähigkeiten ich mit denen von Dschingis Khan vergleichen würde ;)), das sie jetzt einen Kurs belege und dann sofort an der Schule meiner Söhne als "pädagogische Mitarbeiterin" anfangen könne.
Die würden soooo dringend suchen.

Das hat mich etwas schockiert: Es ist scheinbar tatsächlich ein 120stündiger Volkshochschulkurs, der zur Qualifikation ausreicht. Keine Vorbildung in der Arbeit mit Kinder nötig.

Meine Fragen an Euch:

- Stimmt das?

- Was haltet Ihr davon? Immerhin geben die in Klasse 1 und 2 im Notfall auch Vertretungsunterricht.

Achja: Prinzipiell müssen meine Kurzen keineswegs immer nur Lehrern betreut werden (auch unter denen befinden sich ja hin und wieder pädagogische Tiefflieger) - aber Dschingis Khan möchte ich nun nicht gerade als Autoritätsperson auf meine Kurzen loslassen.

Grüsse
BiDi


 
Titel: Antw:"Pädagogische Mitarbeiter an Grundschulen" - Was haltet Ihr davon?
Beitrag von: Sweety am 15. Februar 2012, 20:32:27
Da ich persönlich schon das deutsche Lehramtsstudium als Witz empfinde, kann ich dieser pädagogischen Mitarbeitergeschichte so rein gar nichts abgewinnen.
Titel: Antw:"Pädagogische Mitarbeiter an Grundschulen" - Was haltet Ihr davon?
Beitrag von: Daniela+Kids am 15. Februar 2012, 20:34:23
Leider ist das inzwischen gängige Praxis und ich bin wenig begeistert davon. Oftmals haben die sogar keinerlei pädagogische Kurse etc. besucht.
Titel: Antw:"Pädagogische Mitarbeiter an Grundschulen" - Was haltet Ihr davon?
Beitrag von: mausebause am 16. Februar 2012, 08:12:43
Das klingt wieder nach so einer typischen Quantität vor Qualität Sache... :-\
Als Alibi - "schaut mal, was wir alles machen, wir stellen ganz viele neue Leute ein" aber dass die dann kaum ausgebildet sind, wird nicht dazugesagt..
Ich halte davon absolut nichts.... :-\
Titel: Antw:"Pädagogische Mitarbeiter an Grundschulen" - Was haltet Ihr davon?
Beitrag von: lotte81 am 16. Februar 2012, 09:20:58
WEnigstens müssen die bei euch einen Kurs machen  s-:) Grad in der Nachmittagsbetreuung darf sich hier jeder austoben, der sich berufen fühlt und irgendwas anbietet kann in AG-Form  :-X In der "verlässlichen Grundschule" sind einfach nur irgendwelche Mütter anwesend, die schauen, dass alle überleben. Wer WILL darf Hausaufgaben machen  ??? ??? :P....eilweise sind derzeit im gesamten Nachmittagsangebot an einigen Schulen KEINE oder kaum Lehrer da....Ist mir nicht so ganz einleuchtend, warum die nach wie vor um 12/13Uhr heim können  ???

In einigen Fächern herrscht scheinbar auch so grosser Fachkräftemangel, dass jeder sich versuchen dürfte.... hab es schon persönlich erlebt und wurde gefragt, ob ich nicht Englisch unterrichten will (an einer Realschule)  ??? ??? Ich habe nicht mal ansatzweise Englisch studiert und wüsste gar nciht WIe ich überhaupt so was unterrichten soll  ???  ;D Das wäre ein Spass geworden
Ich muss sagen, dass mich das ganze auch nicht wirklich begeistert....
Aber am Ende ist es ein finanzielles Problem.... Mehr Lehrer einstellen und bezahlen will keiner - und die vorhandenen werden sicher auch nicht freiwillig ihre Stunden aufstocken  ;D und fachfremde Personen kann man mit weniger Geld abspeisen...
Titel: Antw:"Pädagogische Mitarbeiter an Grundschulen" - Was haltet Ihr davon?
Beitrag von: Sonina am 16. Februar 2012, 09:40:27
Zitat von: lotte81 am 16. Februar 2012, 09:20:58
Aber am Ende ist es ein finanzielles Problem.... Mehr Lehrer einstellen und bezahlen will keiner - und die vorhandenen werden sicher auch nicht freiwillig ihre Stunden aufstocken  ;D und fachfremde Personen kann man mit weniger Geld abspeisen...

Genau da liegt der Hund begraben....  Ich bin Erzieherin und hatte mich auf 2 solcher Stellen beworben. Von der Arbeitszeiten her, wäre das für mich ein Traum. Allerdings stelle ich meine Fachkraft nicht für den Hungerlohn zur Verfügung, die sich dier Herrschaften in der Schule ausgedacht haben  :-X
Vorallem wenn ich mir dann ansehe, welche Arbeitszeiten im Gegenzug die Lehrer haben und in welcher Gehaltsklasse die eingestuft sind.....  :o
Titel: Antw:"Pädagogische Mitarbeiter an Grundschulen" - Was haltet Ihr davon?
Beitrag von: zuz am 16. Februar 2012, 13:18:17
Woher wisst Ihr denn alle, welche Arbeitszeiten Lehrer haben?
Vielleicht mal zur Erklärung, warum "alle" Lehrer schon um 1 heimdürfen und nicht einfach bis 16 Uhr noch Horterzieher spielen:
Zunächst mal stimmt das ja gar nicht. An der GS weiß ich es nicht, wie es ist, am Gymi gibt es regulär Nachmittagsunterricht bis 17 Uhr. Klar ist nicht jeder von 8-17 Uhr da und die Teilzeitkräfte gehen meist schon um 1/2, weil sie am Nachmittag ihre eigenen Kinder betreuen.
Gut. Nehmen wir aber dennoch an, jemand geht um 13 Uhr heim. Und dann? Dann muss Unterricht vorbereitet werden (wofür allerdings leider meist kaum Zeit bleibt, denn:), v.a. aber korrigiert, Organisatorische Dinge wie Feste, Sonderthemenelternabende, klassenübergreifende Projekte, Jahresbericht, Klassenfahrten, usw. usw. vorbereitet werden. Oftmals ist der Sinn dessen fragwürdig, weil der Aufwand immens ist und den meisten Eltern/Schülern das bestenfalls wohlwollend egal. Manche nervt es auch, wenn im Dezember das 3. Schulfest stattfindet - tja, fragt mal die Lehrer. Das entscheidet aber der Direx, denn das gibt ja vielleicht sogar eine tolle Pressemeldung und somit Prestige.
Die Korrektur nimmt im Schnitt ca. 1/3 der vollen Arbeitszeit ein, also in etwa noch mal so lang wie das Unterrichten selbst.
Dann gibt es natürlich noch diverse Konferenzen, pädagogische Thementage, Notensitzungen, Teambesprechungen etc.
Also bei voller Arbeitszeit kommt man auf 50-60 Sunden/Woche, in den Ferien weniger, da sind es nur so 30.
Wie viele Stunden ein Lehrer arbeitet und was er dafür bekommt, ist ja gesetzlich festgelegt. Würde nun also ein Lehrer zusätzlich am Nachmittag Hortbetreuung übernehmen, müssten seine Unterrichtsstunden gekürzt werden - was den Lehrer freuen würde, denn eine Hortstunde muss nicht nachbereitet werden, sprich die Korrektur würde entfallen, würde für ihn also weniger Arbeit bedeuten. Tja, aber dann müssten natürlich mehr Lehrer eingestellt werden, was im Endeffekt wesentlich teurer wäre als ungeschultes Personal, dem man einen Hungerlohn zahlt.
Ich persönlich finde das einen Skandal, weil das auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird. Meiner Meinung nach wäre für eine gute Nachmittagsbetreuung mindestens eine echte Erzieherausbildung, besser noch ein Sozpäd-Studium o.ä. sinnvoll.
Aber der Staat geht ja lieber Banken retten
Titel: Antw:"Pädagogische Mitarbeiter an Grundschulen" - Was haltet Ihr davon?
Beitrag von: Sonina am 16. Februar 2012, 14:02:57
Mit Arbeitszeiten der Lehrer, meint ich die Tatsache, dass am Nachmittag eben zu Hause gearbeitet wird. Ich habe nie behauptet, dass sie es einfach haben ;)

Zitat von: zuz am 16. Februar 2012, 13:18:17
Meiner Meinung nach wäre für eine gute Nachmittagsbetreuung mindestens eine echte Erzieherausbildung, besser noch ein Sozpäd-Studium o.ä. sinnvoll.
Aber der Staat geht ja lieber Banken retten

Bin ich genauso dafür, doch solange für diese Jobs nur die Mindestlöhne (tw sogar drunter) bezahlt werden, werden die wenigstens ausgebildeten Erzieher und Sozpäds diese antreten.... 
Titel: Antw:"Pädagogische Mitarbeiter an Grundschulen" - Was haltet Ihr davon?
Beitrag von: Meph am 16. Februar 2012, 14:11:52
Zitat von: Sonina am 16. Februar 2012, 14:02:57
Mit Arbeitszeiten der Lehrer, meint ich die Tatsache, dass am Nachmittag eben zu Hause gearbeitet wird. Ich habe nie behauptet, dass sie es einfach haben ;)

Zitat von: zuz am 16. Februar 2012, 13:18:17
Meiner Meinung nach wäre für eine gute Nachmittagsbetreuung mindestens eine echte Erzieherausbildung, besser noch ein Sozpäd-Studium o.ä. sinnvoll.
Aber der Staat geht ja lieber Banken retten

Bin ich genauso dafür, doch solange für diese Jobs nur die Mindestlöhne (tw sogar drunter) bezahlt werden, werden die wenigstens ausgebildeten Erzieher und Sozpäds diese antreten....



Ich als Erzieherin habe bei zehn vollflexiblen Stunden pro Monat (Spring wenn wir rufen-sofort,!) 3,50 die Stunde angeboten bekommen  S:D

Danke nein
Titel: Antw:"Pädagogische Mitarbeiter an Grundschulen" - Was haltet Ihr davon?
Beitrag von: Sonina am 16. Februar 2012, 14:40:56
mein Reden Meph..... ein bisschen mehr hat man mir schon geboten (6,50.- die Stunde für 27,5 feste Stunden in der Woche) aber ich hab abgelehnt...
is doch echt n Witz.... :-\
Titel: Antw:"Pädagogische Mitarbeiter an Grundschulen" - Was haltet Ihr davon?
Beitrag von: Traumtaenzerle am 16. Februar 2012, 14:43:48
@ Sonina: Aber es ist doch egal, wo die Lehrer arbeiten, ob daheim oder in der Schule, oder? Sie tun ja deswegen nicht weniger, nur weil sie es eben daheim tun. Vielleicht habe ich dich auch falsch verstanden, dann entschuldige. :)

Ich finde das auch etwas abwegig mit diesen pädagogischen Mitarbeitern. Und die übernehmen sogar Unterrichtsstunden? Bei uns hat der Schulleiter für den Notfall Springer zur Verfügung, die er einsetzen kann. Das sind meist Lehrerinnen in Elternzeit, die pro Kalenderjahr maximal etwas über 70 Stunden aushelfen dürfen. Die werden dann kurzfristig eingesetzt (wenn es nicht anders geht).

Titel: Antw:"Pädagogische Mitarbeiter an Grundschulen" - Was haltet Ihr davon?
Beitrag von: Sonina am 16. Februar 2012, 14:48:39
@Traumtänzerle: Das war nicht abwertend gemeint, im Sinne von Lehrer haben nix zu tun. Und für mich wäre es nicht egal, ob ich außerhalb arbeite oder daheim... wenn man zu Hause einen Teil der Arbeit erledigen kann, braucht man sein Kind nicht in eine 45 Stunden/Woche Fremdbetreuung geben.  ;)

Titel: Antw:"Pädagogische Mitarbeiter an Grundschulen" - Was haltet Ihr davon?
Beitrag von: Traumtaenzerle am 16. Februar 2012, 14:51:42
Das verstehe ich schon. Ich hätte auch lieber noch einen Tag, den ich von daheim aus arbeiten könnte. Und trotzdem würde meine Tochter an dem Tag vor- und nachmittags in den Kindergarten gehen müssen, weil ich ja sonst nix geschafft kriege. ;)

So, Feierabend. :)
Titel: Antw:"Pädagogische Mitarbeiter an Grundschulen" - Was haltet Ihr davon?
Beitrag von: Landei am 16. Februar 2012, 16:13:43
*
Titel: Antw:"Pädagogische Mitarbeiter an Grundschulen" - Was haltet Ihr davon?
Beitrag von: lotte81 am 16. Februar 2012, 18:26:39
Zitat von: zuz am 16. Februar 2012, 13:18:17
Woher wisst Ihr denn alle, welche Arbeitszeiten Lehrer haben?
Vielleicht mal zur Erklärung, warum "alle" Lehrer schon um 1 heimdürfen und nicht einfach bis 16 Uhr noch Horterzieher spielen:

Das war gar nicht als Angriff gegen die Lehrer gemeint ...meine Freundinnen/Schwester finden es z.B. selber Mist, dass ihre Klassen z.b. im
Nachmittags-"programm" keinen vertrauten Lehrer da haben (oder generell LEhrer)...grad bei den Förderschülern und Grundschülern ist das aus Lehrersicht wohl eine mittelschwere Katastrophe, dass da nachmittags von Hinz und Kunz betreut wird (Hausaufgaben wie auch AGs) - während eben alle Lehrer heim können/müssen (weil es von den Stunden her mit der Vor- und Nachbereitung natürlich nicht langt, dann auch noch am Nachmittag an der Schule zu sein. Mit heim gehen meinte ich nicht "frei haben"...)...

Im Endeffekt fehlen also auch hier schlicht und ergreifend wieder Lehrer und DAZU noch QUALIFIZIERTES Personal (Pädagogen , Erzieher und dann eben Menschen, die noch spezielle AGs anbieten können)...und das möglichst noch bei fairer Bezahlung  :P

Es geht also nicht drum, das ich mit in die Richtung tönen will, dass die faulen Lehrer bitte mehr arbeiten sollen ,sondern eher darum, dass im System was falsch läuft, weil die Lehrer nach wie vor an Grundschulen und Förderschulen in der Regel (hier zumindest)um 12-13uhr gehen - wie eben vor Zeiten der GTS,als gäbe es diese gar nicht- und dann kommen fremde/ teils unterqualifizierte Personen  ....
Auf der anderen SEite wäre es vermutlich finanziell wirklich kaum machbar so viele Lehrer einzustellen,dass auch die Nachmittag zumindest halbwegs abgedeckt sind  s-:)

Habe mich aber doof ausgedrückt..fiel mir beim Lesen auch auf.Ich kenne wirklich einige Lehrer und die meisten sind echt gut ausgelastet ...sie fehlen aber leider trotzdem im Ganztagsprogramm.... und DAS Problem gilt es in meinen Augen irgendwie zu lösen (was aber sicher unmöglich ist,so lange sogar für die Vormittage zu wenige Lehrer da sind und da mit fachfremden Personen "gearbeitet" wird.
ich weiss auch natürlich nicht, ob es überall und an jeder SChule so ist, ich spreche nur von den mir bekannten Schulen und DA gehen die MEISTEN Lehrer in der Regel um 12/13Uhr.Ausser in Ausnahmefällen.... Klar, an Berufsschulen, Realschulen/Realschule plus und Gymnasien ist es wegen Nachmittagsunterricht eh anders....
Wobei wir hier auch in einer "Sondersituation" sind, da GTS hier NIE Ganztagsunterricht heisst in der Grundschule - ich glaube, dass ist aber wirklich nur hier in der Stadt/Region so, oder? Bei Schulen mit Unterricht am Nachmittag sieht das sicher eh anders aus...

Aber wenn ich das hier lese mit den Geldern, hab ich ja noch Glück gehabt  S:D ich hätte immerhin 8 Euro bekommen  S:D je nachdem sogar 16(wobei da dafür die Zeiten für mich zu dem Zeitpunkt unpassend waren).Ist immer abhängig davon aus welchem Topf bezahlt wird und was man macht ... 3,50 sind schon echt unverschämt...SOOOOO wenig gibt es hier dann doch nicht.. ich fand jetzt schon 8 Euro frech  ;D (wobei meine Mutter z.b. auch 20 Euro bekommt- drunter hätte die nur müde lächelnd abgelehnt )
Titel: Antw:"Pädagogische Mitarbeiter an Grundschulen" - Was haltet Ihr davon?
Beitrag von: Honigbluete am 16. Februar 2012, 18:54:45
In Förderschulen ist es meines Wissens anders, dort sind die Lehrer in die Nachmittagsbetreuung eingebunden.
Titel: Antw:"Pädagogische Mitarbeiter an Grundschulen" - Was haltet Ihr davon?
Beitrag von: lotte81 am 16. Februar 2012, 19:36:09
Zitat von: Honigbluete am 16. Februar 2012, 18:54:45

In Förderschulen ist es meines Wissens anders, dort sind die Lehrer in die Nachmittagsbetreuung eingebunden.
Leider wohl nicht immer...meine Freundin hat sich auch schon geärgert, dass sie nur einen Nachmittag (und auch nur halb) bei ihren Schülern ist - der Rest wird anders abgedeckt....
Ich denke aber dass da jede Schule ihr eigenes "Süppchen kocht"
Titel: Antw:"Pädagogische Mitarbeiter an Grundschulen" - Was haltet Ihr davon?
Beitrag von: BiDi am 17. Februar 2012, 05:15:52
Upps, das ist ja noch schlimmer als ich dachte.

Nicht nur, das die pädagogischen Vorkenntnisse keine Rolle spielen, man ordnet das Ganze per schlechte Bezahlung auch gleich in die Berufssparte 'So-kommt-Mama-auch-mal-raus' ein. Unser Babysitter verdient mehr, als eine pädagogische Mitarbeiterin, die 27 gehirnalberne Grundschüler in Zaum halten soll!

Mein Grosser hat übrigens 3 von 27 Schulstunden ganz regulär bei einer pädagogischen Mitarbeiterin. Von den Vertretungsstunden mal ganz abgesehen.

Da läuft ja nun (auch ohne Dschingis Khan) ganz schön was schief.

Achja, es handelt sich nicht um eine Ganztagsschule, sondern um eine verlässliche Grundschule.

Grüsse
BiDi






Titel: Antw:"Pädagogische Mitarbeiter an Grundschulen" - Was haltet Ihr davon?
Beitrag von: Honigbluete am 17. Februar 2012, 06:30:35

Ich finde es auch schwierig, wenn "Ungelernte" als pädagogische Fachkräfte verkauft werden, das darf so nicht sein. Wenn aber das Betreuerteam aus tatsächlichen Fachleuten und zusätzlich "Hilfskräften" besteht, finde ich das völlig in Ordnung.

Verlässliche Schule ist meines Wissens auch kein hochpädagogisches Angebot, sondern eine verlässliche Betreuung bis zu einer gewissen Uhrzeit. Dass da wirklich Vertretungsunterricht gemacht wird, kann ich mir absolut nicht vorstellen! Die Klasse wird betreut, vielleicht gibt es das eine oder andere Arbeitsblatt von dem kranken Lehrer, aber richtiger Unterricht kann das ja nicht sein...
Titel: Antw:"Pädagogische Mitarbeiter an Grundschulen" - Was haltet Ihr davon?
Beitrag von: Sonina am 17. Februar 2012, 10:43:59
Zitat von: Honigbluete am 17. Februar 2012, 06:30:35
Ich finde es auch schwierig, wenn "Ungelernte" als pädagogische Fachkräfte verkauft werden, das darf so nicht sein. Wenn aber das Betreuerteam aus tatsächlichen Fachleuten und zusätzlich "Hilfskräften" besteht, finde ich das völlig in Ordnung.

Sorry, aber genau das finde ich eben nicht in Ordnug. Darunter leidet der Ruf und die Bezahlung der Fachkräfte   s-motz
Wenn du einen Anwalt brauchst, gehst du schließlich auch nicht zu einer Hilfskraft, die dich dann unter Anleitung einer Fachkraft vor Gericht vertritt oder?
Und mal abgesehen davon,  ich finde es unter aller Kanone, dass das unseren Kindern zugemutet wird.  :-\
Titel: Antw:"Pädagogische Mitarbeiter an Grundschulen" - Was haltet Ihr davon?
Beitrag von: Sweety am 17. Februar 2012, 10:57:44
Sonina: Mal wieder s-yes

Sowas würde ich bei akuter Not am Mann akzeptieren, aber sicher nicht als Dauerzustand. Wenn kontinuierlich Not am Mann wäre, würde ich erwarten, dass was geändert wird.
Titel: Antw:"Pädagogische Mitarbeiter an Grundschulen" - Was haltet Ihr davon?
Beitrag von: zuz am 17. Februar 2012, 12:31:20
@lotte81: Ok, so kann ich das auch unterschreiben. Ich finde eben, es müssen keine Lehrer sein am Nachmittag, Erzieher wären da aus diversen Gründen besser am Platz. Aber eben nicht Un- oder Angelernte und schon gar nicht für 3.50, auch icht für 6.50. Das ist echt ein schlechter Witz  :-X
Titel: Antw:"Pädagogische Mitarbeiter an Grundschulen" - Was haltet Ihr davon?
Beitrag von: Daniela+Kids am 17. Februar 2012, 14:55:02
Zitat von: Sonina am 16. Februar 2012, 09:40:27
...welche Arbeitszeiten im Gegenzug die Lehrer haben und in welcher Gehaltsklasse die eingestuft sind.....  :o

Scheinbar hast du Null Ahnung von den Arbeitszeiten eines Lehrers, sonst würdest du solche Aussagen nicht treffen! Ja, sie gehen in der Regel gegen 13 Uhr nach Hause, was dann aber noch an Zeit in Unterrichtsvor- und Nachbereitung, Korrekturarbeiten, Sitzungen, Elterngespräche, Konferenzen, etc. gesteckt wird, wird nicht gesehen.

Zum Thema:
Nachdem nachtmittags in der Regel kein Unterricht stattfindet sondern es eher um eine sinnvolle Betreuung geht, ist es sicherlich sinnvoller, das von Erziehern/Sozialpädagogen gestalten zu lassen als von Lehrern. In gebundenen Ganztagsklassen, in denen der Unterricht über den Tag verteilt anders rhythmisiert wird, sind am Nachmittag auch die Lehrer in den Klassen.

Titel: Antw:"Pädagogische Mitarbeiter an Grundschulen" - Was haltet Ihr davon?
Beitrag von: pazzy am 25. Februar 2012, 22:06:35
Bei uns betreuen die pädagogischen Mitarbeiter die Kinder beim Mittagessen und in Angebotsstunden... aber zum größten Teil helfen sie im Unterricht den Schwächeren bzw. üben mit diesen Schülern in Extraräumen ganz individuell oder fördern die Kinder, die im Unterricht selber unterfordert sind.
Die päd. Mitarbeiterinnen bei uns müssen genauso vorbereiten und nachbereiten, gehen zu den Elternversammlungen und Teambesprechungen.
Richtig ist, dass sie wesentlich weniger Geld bekommen als Lehrer.. aber dafür können die Lehrer ja nun nichts...
Titel: Antw:"Pädagogische Mitarbeiter an Grundschulen" - Was haltet Ihr davon?
Beitrag von: Daniela+Kids am 26. Februar 2012, 07:36:54
@Pazzy
Das, was du beschreibst, sind hier in Bayern die "Förderlehrer".
Titel: Antw:"Pädagogische Mitarbeiter an Grundschulen" - Was haltet Ihr davon?
Beitrag von: Arrow am 14. Oktober 2013, 11:56:56
Hallo zusammen,

ein pädagogischer Mitarbeiter schreibt hier. Einige von euch wissen nicht viel über uns, schreiben aber trotzdem munter drauf los. Frei nach dem Motto, meinem Kind nur das Beste, aber kümmern will ich mich nicht unbedingt darum.

Doch bevor Ihr Euch aufregt, ich bin Euch nicht böse, denn Ihr selber habt ja dafür gesorgt, dass es uns gibt. Als die Verlässlichkeit in Grundschulen zur Wahl stand, da habt Ihr dem zugestimmt. Wie das Politiker allerdings umsetzen, dass habt Ihr nicht gefragt und später überprüft. Es wurden für die Verlässlichkeit in Grundschulen kaum neue Lehrer angestellt, sondern fast immer nur PMs (pädagogische Mitarbeiter). Wir sind mittlerweile unverzichtbar in Grundschulen und sind bei einer Schulleitung, die ihre Arbeit ernst nimmt, auch hervorragende Kräfte.

Wir sind bei Schülern oft sehr beliebt. Das gilt sowohl für den Vertretungsunterricht wie auch für die Betreuung. Das hat meist den Grund, dass wir ins kalte Wasser geworfen, entweder einen guten Weg gefunden haben, mit den Kindern umzugehen, oder diesen Beruf wieder verlassen haben. Das Gleiche gilt auch für Lehrer, nur diese harren weiter in ihrem Beruf aus, auch wenn sie dafür nicht geeignet sind, weil die meisten von ihnen Beamte sind.

Gerade weil wir keine Ausbildung haben, in der das Wort pädagogisch auftaucht, wollen uns Landesschulbehörden haben, denn dann kann man uns als Billigarbeitskräfte einstellen (Ausnahme ist m. K. n. das Bundesland Bremen). Also wenn ihr schon Euch beschweren wollt, dann tut dies erst einmal bei Euren Landespolitikern. 

Aber fragt doch erst einmal, ob die PMs tatsächlich so eine schlechte Arbeit machen. Dazu solltet Ihr bei uns im Unterricht oder in der Betreuung hospitieren, denn von Lehrerseite werdet Ihr nur hören, das wir ja keine ausgebildeten Kräfte sind. Wenn dies tatsächlich so ein Argument ist, dann muss man sich doch fragen, warum in Städten wenigstens 5 von uns auf 25 Lehrer in einer Grundschule kommen.

Tatsache ist, dass ich nur sehr wenige Lehrer (gemeint sind an Grundschulen mehr Lehrerinnen) kenne, die pro Schuljahr nicht wenigstens einmal ausfallen. Dabei muss nicht einmal Krankheit der Grund sein. Es gibt auch Arztbesuche am Vormittag, kranke Kinder, Fortbildungen, Ausflüge oder Familienanlässe. Wer kümmert sich dann um die Kinder?

Lehrer haben einen unangenehmen Beruf, weil sie ohne Schutzmittel dem Lärmpegel von wenigstens 23 Kindern 5 Stunden lang ausgesetzt sind. Weil sie durch Wegfall der Förderschulen und gleichzeitiger Einführung der Inklusion an Schulen einen erhöhte Anzahl auffälliger Kinder in die Schule kommen.

Auch der Ausbau der Ganztagsschulen bedeutet mehr Gespräche führen, mehr Konferenzen und mehr Papierkram. Auch wenn fast alle Grundschullehrer nicht Dienst im Ganztag tun.

Es muss auch gesagt werden, dass die meisten PMs sich regelmäßig um Fortbildung bemühen. Eigentlich müsste sich das Land darum kümmern. Eine Ausbildung wäre gewünscht. Doch dann könnten wir nicht mehr nur ein Drittel dessen bekommen, was ein Lehrer erhält, sondern müssten aufgestockt werden, auf wenigstens die Hälfte. Welches Land kann das denn bezahlen?
Titel: Antw:"Pädagogische Mitarbeiter an Grundschulen" - Was haltet Ihr davon?
Beitrag von: Martina am 15. Oktober 2013, 09:26:48
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