Welche Schulform? Erfahrungen bitte!

Begonnen von Bubi, 20. September 2011, 15:20:39

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Bubi

Hallo, ich gehöre erst in zwei Wochen hierher, aber ich brauche Eure Hilfe jetzt schonmal. Mein Sohn ist jetzt in der 4. Klasse und ich mache mir jetzt schon (vielleicht zu früh) Gedanken darum, wie es nach der 4. Klasse weitergehen wird. Zum Hintergrund: Wir wohnen in einem Stadtteil, mein Sohn geht in einem anderen Stadtteil zur Schule und Hort mein kleiner dort in den Kiga. In unserem Stadtteil gibt es keinen Hort. Hier gibt es ab der 5. Klasse eine IGS. Nach Aussagen einer guten Bekannten (deren Tochter dort jetzt hingeht) gibt es bis zur 8. Klasse dort keine Noten, sondern ein Punktesystem (A-B-C, oder so), in ihrer Klasse sind 29 Kinder und 2 Lehrer. Erst ab der 8. Klasse werden die Kinder in die passenden Richtungen geschubst. Dieses Jahr wurden 160 Aufnahme-Anträge gestellt, 150 Schüler aufgenommen. Also recht beliebt. Auch wenn unser Stadtteil mit gerümpfter Haltung gesehen wird, die Kinder kommen aus der ganzen Stadt und Umland an diese Schule.
Mein Sohn wird (wie es bisher aussieht) eine Gym-Empfehlung bekommen. Das nächste Gymnasium wäre sozusagen auf dem Weg vom Kindergarten zu meiner Arbeitsstelle (wenn das auch so bleibt), so ziemlich auf halbem Weg. Das Gym hat auch einen recht guten Ruf, soweit. Alles andere scheidet aus, da es zuviel rumkutscherei ist. Alternativ eventuell noch eine Schule im Nachbarort, aber vorerst keine aktuelle Überlegung.
Sicher werde ich mir die Schulen vorher anschauen, keine Frage. Die blauäugige Entscheidung mit unserer Grundschule hat gereicht. Trotzdem würde ich gerne mal EUre Erfahrungen und Meinungen hören. Was würde Ihr machen?
IGS? Wenn die Kindern in manchen Sachen nicht so gut sind, gibt es leichtere Kurse, andersrum auch anspruchsvollere (Meiner Meinung nach verleitet das ja auch ein bißchen zum vernachlässigen, aber das ist eben mein Vorurteil). So sollen die speziellen Fähigkeiten besser herausgearbeitet werden.
Oder direkt Gymnasium, wo von anfang an mit dieser Anforderung gearbeitet wird?

Mein Mann ist für die IGS, aber einfach erstmal aus dem Grund, weil mein Sohn da eben zu Fuß hingehen könnte, endlich mal Freunde finden könnte usw. Ich bin mir unsicher.

Was meint Ihr?
"Wir Frauen sind Engel, bricht man uns aber die Flügel, fliegen wir trotzdem weiter...auf einem Besen!!!"

Niolanta

Hi Bubi!

Ih bin Förderschullehrerin an einer Gesamtschule, in meiner Klasse sind Förderschüler, Hauptschüler, Realschüler und Gymnasiasten. Allerdings sind bei uns wohl hauptsächlich die Schüler mit Gymnasialempfehlung, denen 13 jahre bis zum Abi ganz gut tun, also nicht die totalen Überflieger, die gehen eher zum Gymnasium, jedenfalls ist das bei uns so, kann bei euch anders geregelt sein.

Großer Vorteil bei deiner IGS (und auch bei uns) 2 Lehrer! Das fängt soviel ab, nimmt Druck von den Schülern und Lehrern und ermöglicht (zumindest bei uns) antspanntes Arbeiten. Noten gibts bei uns auch erst ab Klasse 9, geht prima ohne :)

So wie du schreibst, hören sich beide Schulen ganz gut an bzw. haben ihre Vorteile. Ich würde zur Entscheidungsfindung den Charakter deines Sohnes hinzuziehen. Ist er recht zielstrebig, kommt er mit Anforderungen gut klar, möchte herausgefordert werden und ist ziemlich selbstsicher? Dann würde ich das Gymnasium empfehlen. Wenn du das Gefühl hast, ein bisschen mehr Zeit zum Lernen und weniger Leistungsdruck tun ihm gut, würde ich die IGS empfehlen. Leider leider sind die Gesamtschulen in Deutschland noch nicht so weit und auch wir an unserer Schule lernen noch, wie man sowohl schwache Schüler effizient fördern kann und starke Schüler fordern.

Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindng :)

~ Oma Netti ~

ich würde die IGS nehmen. gesamtschule ist meiner meinung nach immer ein vorteil. mein sohn geht auch auf eine gesamtschule.  :)

deep_blue

Zitat von: ~Netti~ am 21. September 2011, 07:58:37
...gesamtschule ist meiner meinung nach immer ein vorteil.

Warum, Netti?  :) Stehen ja auch bald vor einer Entscheidung...

Bibbi

#4
Hey.
Ich bin nicht begeistert von der IGS. Bei uns gibt es auch so eine Schule, nennt sich "Walddorfschule" . Da solls auch bis zu ner bestimmten Klasse keine Noten geben. Ich weiß aber, das dieser Abschluß nicht gerade gerne genommen wird, weil sie angeblich nie gelernt haben zu arbeiten ( meine Tante ist Chefsekretärin, die hat mir das erzählt) Wenn sie bei euch so beliebt ist, dann wird das bei euch net so sein  ;) ;) ;) ;)

Ich stand ja auch vor den Sommerferien vor dieser Entscheidung, und wir haben uns vor die Gesamtschule entschieden.

Ich selbst, und mein Männe waren auf dieser Schule, und beide begeistert.

Mein Sohn hätte auch die Empfehlung fürs Gymnasium bekommen, allerdings hat er manchmal Phasen, da ist er stinkefaul- deswegen kam für uns das nicht in Frage.
Dann stand die "erweiterte Realschule" im Raum. Da war allerdings das Problem, das ab der 7. Klasse entweder zum Hauptschul- oder Realschulabschluß hingearbeitet wird. Sollte also im Abschlußzeugniss 6. klasse der Notendurchschnitt nicht stimmen, MUSS das Kind den Hauptschlabschluß machen. In den Zweig der Realschule kommt man nicht mehr. Da war die Frage für mich, was ist, wenn er da grad etwas abstürtzt... Ich weiß ja wie ich war, Pubertät, Schule wurd schleifen gelassen.

Und die Vorzüge der Gesamtschule gefiehlen mir immer noch am besten.

Unsere Gesamtschule ist KEINE Ganztagsschule, wird aber trotzdem ne Nachmittagsbetreuung angeboten. Ist auch finanziell top- 40 Euro im Monat mit Mittagessen.
Ab der 6. oder 7. Klasse (ich müßt lügen) gibt es E und G kurse.
E= für Schüler die in Fächern wie Mathe , Chemie, Physik , und Fremdsprachen auf dem Zeugnis mindestens befriedigend haben haben, steigen in diesen Kurs auf.Hier wird schwererer Stoff durchgenommen.

G= Für durchschnittliche Schüler.

Die Wahl für Haupt oder Real oder Abi steht bis zur 9. Klasse offen.
Bei 2 E-Kursen hat man die Berechtigung für den Realschulabschluß + 2. Fremdsprache (die in der 7. Klasse angeboten wird)
3 E-Kurse und in den anderen Fächern eine Gute durchschnittsnote kann man auch Abi machen.
fremdsprachen: Angeboten werden Franz, Engl, und Spanisch.
Auch wird auf UNSERER Gesamtschule auf Kinder geachtet, die sich sportlich betätigen. Mein Sohn zb, spielt Fußball und hatte die Einladung zur U12. Wenn er also a zum Training muß, bekommt er den Stoff gesagt, muß ihn daheim durchnehmen, und bekommt frei in der Schule.
Auch werden verschiedene Ags angeboten, wie zb Fußball-Ag (mein Sohn ist da drinne, um ihn weiter zu fördern)
Mein Männe war zu seiner Gesamtschlzeit in der Auswahl ( also auch Fußballspieler) und da hat das damals auch super geklappt. Wir haben beide auf dieser Schule einen Top- Realschulabschluß gemacht.

Fals noch jemand Fragen zur Gesamtschule hat, kann er sich gerne an mich wenden.

LG


Ps: In die E Kurse kann man immer Halbjählich aufsteigen, aber auch wenn die Noten nicht stimmen, fällt man in den G-Kurs zurück.

Eumel

#5
 ;)

sunshine

Ich hab jetzt net alles gelesen. Nur deinen Beitrag Bubi.

zuerst einmal hab ich mich gefragt, warum das für dich ne Rumkutschiererei ist? Wird dein Kind nicht mit dem Bus fahren? Oder was halt so angeboten wird?

Bei Gymnasialempfehlung würd ich das Kind auch aufs Gymnasium schicken, ehrlich gesagt. Warum dann woanders hingehen? Klar ist das ein harter Weg, aber wenns geschafft ist, hat es sich auch gelohnt.

Viel kann ich dir noch nicht berichten, aber Niklas geht sehr gern aufs Gymnasium. Lieber als in die Grundschule. Auch das Busfahren macht ihm Spaß.


Bibbi

Eumel: Ich hab ehrlich gesagt nicht gegoogelt, was ne IGS ist. ;-) Da ich gelesen hab, das es keine Noten gibt, dachte ich kurzerhand, es wäre ein Schulmodel, wie unsere Walddorfschule, in der gibts nämlich auch keine Noten. ;) ;)

Solar. E

@Eumel
Das mit dem Zentralabi und dass das Gym automatisch G8 bedeutet, ist nicht überall so.

In RLP gibts noch kein Zentralabi - und das ist auch gut so, denn wenn eine Abschlussklasse in einem Fach einen miesen Lehrer erwischt, der sie nicht auf den allgemeinen Stand bringt, dann haben die absolut verloren, obwohl sie nix dafür können.

Und bei uns gibt es G8 und G9 parallel, d.h. man kann sich die passende Schulform aussuchen. Aber ich glaube, das ist nur noch bei uns so.

:)

Eumel

Ja stimmt, das ist ja wieder in jedem Bundesland anders. Und selbst hier denken sie über G8 und G9 wieder nach.  s-:) Ich muss nur sagen, G8 finde ich allem nach, was man davon so hört, wirklich nicht gut.  :-\

Solar. E

Ich kenne Schüler aus beiden Formen und ich muss sagen, ich halte von G8 auch nix bzw. ich sehe für mein Kind/meine Kinder nur Nachteile gegenüber G9 - jedenfalls überwiegen die eindeutig dem einen Vorteil, das eine Jahr einzusparen.

Eumel

Hm, ja, und ich kann nichtmal dem ,,gewonnenen" Jahr was abgewinnen.  ;D Ich weiß nicht... wenn ich 80 Jahre alt werde, dann lebe ich 80 Jahre. Ich ,,gewinne" kein Jahr dadurch, dass ich ein Jahr weniger zur Schule gehe.  ;) Ich gehe vielleicht ein Jahr länger in meinem Leben arbeiten. Gut, das stimmt. Aber das ist für mich definitiv kein ,,gewonnenes" oder ein Jahr mehr Schule ein ,,verlorenes" oder "eingespartes" Jahr. Diese Sichtweise ist einfach nicht meine.  :)

Bubi

Hallo Ihr Lieben, erstmal vielen Dank für Eure Antworten. Die meisten hier sind ja doch für die IGS. Die praktischste Lösung wäre es natürlich, auch wenn EINE Freistunde nicht reicht um mal schnell nach Hause zu gehen. ;) Aber ich denke das wäre das geringste Problem.
Vielleicht sollte ich noch ein bißchen was zu meinem Sohn schreiben. Er ist ein Einzelgänger, bisher zumindest. Kommt sicher auch daher, weil er in einem anderen Stadtteil zur Schule geht. Er hat zwar im Hort so seine 1-2 Freunde, aber nicht hier zu Hause und er sucht auch nicht danach. Hab schon ganz oft gesagt, er kann doch mal hier im Viertel Fahrrad fahren oder so...nö, macht er nicht, will er nicht. Sportvereine sind auch nicht so sehr sein Ding. Und nein, er guckt auch nicht viel Fernsehen. Zumindest nicht allein. Also wenn dann eben meistens nur, wenn der TV bei uns im Wozi läuft, aber dann ist das für ihn am Tag max 1-1,5 Std.
In der Schule ist er ein guter Schüler, kein absoluter 1er-Kandidat. Er braucht Herausforderungen. Alles was wiederholt wird, langweilt ihn schnell und dann wird er für die anderen "stöhrend". Er macht seine Aufgaben schnell und ordentlich. Aber er ist eben auch ein Junge, der schnell mal nen Eintrag ins Elternheft bekommt. Er sitzt im Klassenraum allein. Neben jemand anderen gehts nicht, dann fängt er an zu schlabbern und kommt nicht zum Ende. Wenn es Gruppenarbeit gibt, ist es wiederum anders. Da nervt es ihn, wenn die anderen um den Brei drum herum reden, er fängt dann lieber an. Er ist Kreativ und er hat seinen eigenen Kopf (nicht immer nervenschonend, aber ich liebe ihn trotzdem ;) ). Er hatte in den Nebenfächern Kunst, Musik und Textiles Gestalten jeweils eine 4. Ich weiß, das passt nicht, dazu, dass ich meinte er sei kreativ. Aber die Noten liegen mehr an seiner Schluderigkeit. Er kramt 10 Minuten in seinem Fach oder seiner Tasche nach dem richtigen Stift, zB. Wenn gesagt wurde, es wird mit Farbe gemalt, dann findet er aber, das Buntstift besser passt, usw. Daher wird viel Zeit mit Diskussionen usw vertrödelt und er wird nicht fertig, oder muß sich zum Ende zu sehr beeilen. Wobei aber die Nebenfächer ja nicht so wichtig sind, für die weitere Schullaufbahn. Textiles Gestalten nehm ich ihm nicht übel, nicht jeder Junge kann nähen usw.
Er will viel wissen. Er ist nicht offensichtlich neugierig indem er die NAchbarn beobachtet (außer einen ;) ), aber er fragt viel, wie irgendwas funktioniert, oder hergestellt wird, oder wächst. Was er allerdings auch ganz gerne macht, unsere Briefe lesen. Man kann nichts offen liegen lassen ;D
Ansonsten hilft er gerne bei Papa, wenn der was zu tun hat im Garten oder so. Also ich sag mal so Sachen, wie Sandkasten umlagern, Erde wegschippen, Steine wegräumen, Unkraut aus den Fugen kratzen. Das ist aber eher selten. Wenn er aber die Gelegenheit hat, dann macht ers. Im Haus selber macht er nichts. Nicht mal seine Wäsche runterbringen. :-(
Seine Lieblingsbeschäftigungen sind Lesen, Lego bauen, Malen, DS spielen (er hat auch ne WII, aber die ist ziemlich uninteressant), Radio hören.

So, das nur mal als kleiner Einblick, wie mein Sohn so ist.

@sunshine: Du wolltest wissen, warum ich von Rumkutscherei geschrieben habe. Ich muß eh morgens fahren. Erst zum Kindergarten/Hort, dann zur Arbeit. Das Gymnasium ansich liegt auf dem Weg vom Kiga zur Arbeit. Ca.700m von meiner Arbeit entfernt, sollte sie es denn bleiben (wir sind zur Zeit in Insolvenz). Das andere reine Gymnasium wäre erst wieder mitten in der Stadt. 20, bzw30-Zone, Einbahnstraße, schlecht zum parken und vom Ruf her...naja, okay, aber das andere soll besser sein. Alternativ wären noch Gymnasien im Nachbarort, ganz andere Richtung. Klar könnte er mit dem Bus fahren, keine Frage. Mußte ich damals auch. Aber wenns auf dem Weg liegt ist ja auch ganz praktisch. Außerdem könnte er von dem besagten Gym aus, ggf mal meinen kleineren Sohn vom Kiga abholen. KÖNNTE...

Also wie gesagt, am praktischsten wäre die IGS. Das soviele andere Kinder aus dem ganzen Umkreis hierher kommen, sagt mir ja , das sie nicht schlecht ist. Aber ich bin mir eben unsicher ob er vom Wesen her da hingehört.
"Wir Frauen sind Engel, bricht man uns aber die Flügel, fliegen wir trotzdem weiter...auf einem Besen!!!"

Tanzmaus

Ich habe das selbe Problem. Meine Tochter geht in der 4. Klasse und muss nächstes Jahr wechseln. Sie wird wahrscheinlich Empfehlung auf Gym. bekommen. Eine IGS gibt es hier auch, aber wir haben das Problem dass 700 Anmeldungen auf 150 Plätze kommen. Kaum eine Chance.
Ich denke aber, für sie ist eher Realschule richtig, der Weg ist aber 4 Km. Mit dem Fahrrad, auch im Winter. Bus????
Auf dem Gymn. könnte sie überfordert sein. Auch wenn jetzt ihre Noten gut sind. Unser Gymnasium hat eine sehr hohe Anforderung.

Lieben Gruß
Maren

Solar. E

@Tanzmaus
Bei uns ist es so, dass die Anmeldetermine für die IGS immer vor den Terminen der übrigen Schulen liegen. Das bedeutet, man meldet an und bekommt kurz darauf den Bescheid. Bei Absage gibts die Unterlagen zurück und man kann dann danach normal die Anmeldetermine der Alternativschule wahrnehmen, die einen dann aufnehmen MUSS.

Von daher würd ich sie dann einfach erst mal bei der IGS anmelden und hoffen, dass sie genommen wird.  :)

Eumel

@ Tanzmaus:

Bei der IGS sollen sich die Klassen ja zu einem Drittel aus Schülern mit Hauptschulempfehlung, einem Drittel aus schülern mit Realschulempfehlung und einem Drittel aus Schülern mit Gym-Empfehlung zusammensetzen. Ganz häufig ist es so, dass den Gesamtschulen besonders viele Anmeldungen von "Hauptschülern" vorliegen. Viele Ablehn-Bescheide gehen also an die "Hauptschüler". Mit Gymnasial-Empfehlung soll es gar nicht soo schwierig sein, einen Platz zu kriegen (hier bei uns zumindest). Von daher würd ich das auf jeden Fall versuchen, wenn es die Schule eurer Wahl ist!

Eumel

@ Bubi: Tut mir leid, ich kann jetzt aus der Beschreibung heraus nicht sagen, ob dein Junge eher ein Typ fürs Gym oder die IGS ist.  :-\ Da wirst du als Mutter eher das richtige Bauchgefühl haben. Sprich doch mal mit den Lehrern, was die meinen.  :)

pfennigschmidt

Hallo Bubi,
ich muss auch mal meinen Senf dazugeben.
Schau auf dein Kind. Wenn du die sozialen Kontakte wichtig findest und erkennst, dass diese im gegenwärtigen Setting nicht entstehen, weil alle potentiellen Freunde zu weit weg wohnen, dann ist die Gesamtschule vielleicht die bessere Idee.
Zu einer integrativen Gesamtschule - hier in Hamburg heißen die jetzt Stadtteilschulen kommen mehrere Kiddies zusammen, unterschiedliche Leistungsniveaus und nicht nur aufgrund der großen Schülerzahlen viele soziale Konflikte aufgrund der Vielschichtigkeit und der unterschiedlichen Neigungen und Interessen.
Einerseits kann das ein gutes soziales Lernfeld sein, weil Kinder lernen, Rücksicht zu nehmen. Für eher zurückhaltende Kinder kann eine große Schülergemeinschaft auch eine Überforderung darstellen und daher vielleicht eher Probleme machen.

Das Gymnasium besteht aus Schülern mit Gym-Empfehlung, daher gibt es von vornherein eine klare Richtung: Leistung und Lernen.
Nicht alle 5. Klässler bekommen das schon so früh hin. Daher finde ich die Idee, sich erst ab Klassenstufe 7 oder 8 für die endgültige Schulform zu entscheiden, eigentlich ganz gut, weil nicht alle Kinder sich gleich schnell entwickeln und daher viele "Gymnasiasten" auf Gesamtschulen sitzen, weil sie damals noch nicht so weit waren.

Ich hätte das Gymnasium genommen, wenn dadurch soziale Kontakte möglich sind. Wenn das schwierig wäre, dann in jedem Fall die IGS, weil das soziale Leben das eigentlich Wichtige im Leben ist.

Wünsche eine gut bedachte, eigene Entscheidung.

Martin

Bubi

@Martin: Dein letzter Satz gefällt mir. Ich hätte auch lieber das Gym genommen, wenns das denn hier in der Nähe geben würde. Gibts aber eben nur in der Nachbarstadt nochmal und auch da würden die soz. Kontakte dann eben fehlen. Vielleicht bin ich aber auch der Gym-Typ, weil ich selbst von Anfang an auf einem war. Da gabs noch keine "Entscheidungsstufe" oder IGS, oder sowas und es ging auch ganz gut. Klar, meine Noten waren damals auch erstmal schlechter und auch dann wenn ich meinte, morgens im Schulbus lernen und Hausaufgaben abschreiben reicht ;) Aber ich denke ich bin relativ gut durchgekommen.
Ich denke ich werde ihn erstmal versuchen auf die IGS zu bekommen und mir eben alternativ das Gym angucken.
Ich hab auch schon nach dem letzten Elternabend versucht mit seiner jetzigen Lehrerin zu sprechen, was sie meint...immerhin kann sie es ja vom schulischen her besser einschätzen, aber sie hält sich da zurück, hat davon "keine Ahnung".

@Eumel: Siehste, und genauso wie Dir, gehts mir im Moment auch, auch wenn ich die Mama bin...
"Wir Frauen sind Engel, bricht man uns aber die Flügel, fliegen wir trotzdem weiter...auf einem Besen!!!"