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Rund um die Erziehung... => 10-15 Jahre => Thema gestartet von: schnupsi am 17. Februar 2012, 12:27:53

Titel: Mutismus - das schweigende Kind
Beitrag von: schnupsi am 17. Februar 2012, 12:27:53
 :( hallo! Meine 13jährige Tochter hat seit der Kindergartenzeit immer sehr wenig gesprochen ( außer mit Leuten die sie gut kennt wie uns etc.) Ihr "Nicht-Sprechen" im Kindergarten und in der Schule wurde zwar immer thematisiert von den Lehrern etc. aber immer wurde gesagt, sie ist halt schüchtern und irgendwann gibt sich das... (auch vom Kinderarzt so gesagt) Da sie jetzt 13 ist und es meiner Meinung nach immer schlimmer ( oder auffälliger ) wird, bin ich mit ihr zum Kinderpsychologenn gegangen. Der kam auch nicht weiter und hat sie an einen Kinderpsychiater verwiesen. Dort wurden einige Test´s gemacht u.a. auch von Sprachtherapeuten. Die Diganose nun: Mutismus.
Kennt sich jemand aus  bzw. hat Erfahrungen damit?
Titel: Antw:Mutismus - das schweigende Kind
Beitrag von: Meph am 17. Februar 2012, 15:39:08
Das wurde jetzt erst festgestellt?  :-\

Ich hatte eine Klassenkameradin mit Mutismus und in meiner Zeit als Erzieherin hatte ich 2 Kinder mit dem Verdacht, eines in der Ausbildung und eines eben später...

Meine Erfahrung ist halt, dass man den Kindern gaaaaaaaaanz viel Geduld entgegen bringen muss, nicht zum reden zwingen, Türen öffnen, dass sie sich auch nonverbal mitteilen können....

Meine Klassenkameradin wurde übrigens von der mündlichen Mitarbeit befreit
Titel: Antw:Mutismus - das schweigende Kind
Beitrag von: schnupsi am 17. Februar 2012, 16:37:15
Ja, das ist halt auch ein Problem mit der mündlichen Mitarbeit. Da sie so gut wie nie was sagt, steht sie fast in allen Fächern 5 im mündlichen. Sie haut halt alles mit Arbeiten raus, so dass sie trotzdem ein einigermaßen gutes Zeugnis hat.

Ich muss auch sagen, dass die Lehrer echt tolerant sind und sehr viel Verständnis haben. Frage ist, jetzt wo die Diagnose steht, ob die mündliche Mitarbeit noch normal gewertet wird oder so wie bei Legasthenikern anders bewertet als bei anderen?!  Dann frage ich mich natürlich, wie das später beruflich aussehen wird, wenn sie mit keinem spricht....? Hab s  ja jetzt bei meiner Großen gemerkt, die im August ne Ausbildung anfängt, wie wichtig der persönliche Kontakt ist- ohne ihre lockere herzliche Art und Kontaktfreudigkeit hätte sie den Job nicht bekommen.
Titel: Antw:Mutismus - das schweigende Kind
Beitrag von: Meph am 17. Februar 2012, 17:02:14
Mit der Diagnose muss sie eigentlich befreit werden...
und bis zur ausbildung vergeht ja noch eiiiiiinige zeit- und bis dahin wird sie ja nun auch therapeutisch begleitet!

Das wird! (achja, google nicht zu viel, ein sich haltendes gerücht ist, dass mutismus schuld der mutter ist- das ist natürlich und gottseidank mittlerweile wiederlegt, taucht aber immer wieder auf)
Titel: Antw:Mutismus - das schweigende Kind
Beitrag von: zuz am 17. Februar 2012, 21:08:00
Das kennt Ihr sicher schon, aber zur Sicherheit, falls doch nicht:

http://www.mutismus.de/
Titel: Antw:Mutismus - das schweigende Kind
Beitrag von: schnupsi am 20. Februar 2012, 12:35:07
 :)Super Danke!!! Geh mal auf die Seite
Titel: Antw:Mutismus - das schweigende Kind
Beitrag von: Jules am 20. Februar 2012, 14:23:48
Ich bin sicher, mit einer erstellten Diagnose wird sie auch in der Schule entsprechende Rücksichtnahme erfahren.
Titel: Antw:Mutismus - das schweigende Kind
Beitrag von: Sisam am 20. Februar 2012, 20:51:53
Hallo Schnupsi,

Weißt Du, ob bei den verschiedenen Tests auch die Hemmung der frühkindlichen Reflexe getestet wurde und was dabei herauskam?

Ich habe vor einiger Zeit ein Buch gelesen:
Greifen und BeGreifen
Wie Lern- und Verhaltensstörungen mit frühkindlichen Reflexen zusammenhängen
von Sally Goddard

Im Anhang befindet sich ein Aufsatz zum Thema Mutismus, den ich sehr schlüssig empfand (allerdings meine erste und bisher einzige Begegnung mit dem Thema). Man versteht ihn allerdings wohl eher besser, wenn man vorher das Buch auch wirklich gelesen hat.
Im Bereich der Hemmung frühkindlicher Reflexe und Automatisierung der sie ersetzenden Stell- und Haltereflexe ist es zumindest in einem gewissen Rahmen möglich, therapeutisch "nachzuarbeiten".

Leider hatte ich das Buch nur geliehen, sonst könnte ich das nochmal nachlesen. Aber vielleicht findest Du es ja.
Titel: Antw:Mutismus - das schweigende Kind
Beitrag von: schnupsi am 22. Februar 2012, 07:47:36
Ich werde mich auf jeden Fall mal mit LIteratur und Infomaterial eindecken. Am 12. März habe ich in der Kinder-Psychiatrie noch ein Gespräch mit der Chefärztin. Da werde ich wohl auch noch mehr erfahren wie´s jetzt weitergeht. Sie sprach anfangs mal von einer evtl.  mehrwöchigen stationären Aufnahme  :(  Das möchte ich aber eigentlich nicht. Nur: wenn´s absolut nicht anders geht und es meiner Tochter echt helfen würde...     
Titel: Antw:Mutismus - das schweigende Kind
Beitrag von: zuz am 23. Februar 2012, 12:03:42
Evtl. kommt ja auch Tagesklinik in Frage. Da können die Kinder abends nach Hause und werden früh wieder gebracht.
Ansonsten viel Glück Euch!
Titel: Antw:Mutismus - das schweigende Kind
Beitrag von: deep_blue am 23. März 2012, 11:23:42
Was ist denn bei dem Gespräch herausgekommen, Schnupsi? Wie geht es weiter? Wie möchte/kann sie Deiner Tochter helfen?


lg