Wir sind auch eine Patchworkfamilie. Und für uns war von Anfang an klar, dass die Kinder Priorität haben.
Hätte eines der Kinder ein ernsthaftes Problem mit dem jeweils anderen gehabt, hätten wir unsere Beziehung als Wochenend-Beziehung in der Zeit geführt, in der die Kinder bei ihrem jeweils anderen Elternteil waren.
Die Kinder haben als einzige absolut keine Schuld daran, dass sie nicht in ihrer Ursprungsfamilie leben.
Wenn der Sohn Deiner Partnerin nach all der Zeit die ihr Euch kennt und zusammen wohnt trotzdem so ein Problem mit Dir hat, dann ist es an DIR, dieses Verhältnis zu verbessern und auf ihn einzugehen. Vielleicht solltest Du mal zu einer Beratungsstelle gehen oder zum Jugendamt, um Dich beraten zu lassen, wie Du das Vertrauen des Kindes gewinnen kannst. Das Kind muss sich nicht ändern, für das Kind ist es absolut natürlich, nicht mit einem "fremden", nicht-verwandten Erwachsenen zusammen leben zu wollen. Das ist absolut keine psychische Störung, sondern der Normalfall. Es ist an Dir, eine tragfähige Bindung aufzubauen und sein Vertrauen zu gewinnen.
Und für mich klingt es nicht, als hättest Du großes Interesse am Kind. Du möchtest die Beziehung mit der Mutter, und das Kind hat da mitzuspielen und zu funktionieren. Das geht aber nicht. Die beiden sind eine Kernfamilie. Du gehörst so ohne weiteres nicht dazu. Wenn Du Teil davon sein möchtest, dann geht das nur für das ganze Familiensystem. Nicht nur für die Mutter.