13 jährige Zwillingstochter macht mich wahnsinnig

Begonnen von Birgit70, 07. November 2016, 23:29:10

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Birgit70

Hallo ihr Lieben,

heute war es wieder ganz schrecklich und ich weiß wirklich nicht mehr weiter.

Ich habe 3 Töchter (Zwillinge 13, und 10 Jahre). 

Die Zwillinge sind als extrem Frühchen geboren und waren auch das gesamte Kindergartenalter entwicklungsverzögert. Nachdem sie ein 1 Jahr später eingeschult wurden, haben sich beide Mädels sehr gut in die Regelschule integriert.

Eine von beiden hat einen sehr ausgeprägten Willen und ist der sturste Mensch den ich kenne.

Nach außen wirkte sie schon immer extrem still und schüchtern. Ist heute auch noch so, wobei sie mittlerweile auch einen Freundeskreis aufgebaut hat und da auch recht gut klar kommt. Sie wirkt dort immer sehr angepasst und was die Schule angeht ist sie die pflichtbewusstere von Beiden. Schulische Leistungen sind ihr sehr wichtig und sie setzt sich oftmals leider sehr unter Druck.

Zuhause erleben wir genau das Gegenteil. Sie terrorisiert die gesamte Familie, nicht erst jetzt in der Pubertät, sondern schon als Kleinkind. Sie hat wahnsinnig Wutanfälle wegen nix. Eine Situation aus dem Kindergartenalter fällt mir immer wieder ein. Die Erzieherin konnte es sich nie vorstellen, dass sie Zuhause so extrem wütend und anstrengend ist.An einem Tag hat es die Erzieherin mitbekommen als beim Einsteigen ins Auto der erste Wutanfall kam. Als ich ihr dann erzählte, dass die Erzieherin sie gehört hat und sich gewundert hat, weil sie im Kiga nie so sei. Hat sie mich angeschaut und gesagt :"Ich muss besser aufpassen, dass ich erst los schreie wenn die Autotür zu ist".

Sie verhält sich mir gegenüber extrem respektlos, frech und kann sich an keinerlei Regeln halten. Sie empfindet es als Nachgeben und Schwäche wenn sie etwas tut was ich sage.
Natürlich sind auch meine zwei anderen Kinder nicht immer bester Laune, aber sie gehen bis an eine Grenze und dann ist stopp und sie lenken ein. Das kann sie überhaupt nicht. Wo die anderen einlenken legt sie nochmal richtig los.

Wenn ihr z .B. etwas unter den Tisch fällt und sie müsste es normalerweise aufheben,  weiß ich schon davor wenn ich darauf bestehe, dass sie dies tut, brauche ich mir für den restlichen Tag nichts anderes vornehmen.

Ich lerne mit ihr und ihrer Zwillingsschwester, dabei möchte sich ihre Schwester kurz ihren Radierer leihen, statt extra aufzustehen und einen zweiten aus ihrem Zimmer zu holen. Nicht möglich. Entweder holt die Schwester den zweiten Radierer oder wir werden an dem Tag nicht mehr zum Lernen kommen. Andersrum kein Problem.

Sie besucht mit ihrer Schwester die selbe Klasse. Oftmals wird Geld für Material eingesammelt, z. B. pro Kind 7,50 Euro. Wie es nun leider oftmals so ist, habe ich nicht zweimal 7,50 Euro im Geldbeutel klein. Sondern nur 15,00 Euro für beide zusammen. Geht auch nicht, könnte ja schnell an der Tankstelle zum Wechseln fahren. Sie ist schließlich ein eigener Mensch.

Vorige Woche hatten beide Geschwister Durchfall. Haben 2 Toiletten, leider konnte eine nicht auf Toilette weil sie da grad saß und mit dem Handy spielte, zwar nicht mehr musste aber schließlich zuerst da war. Zu dem Rest kann sie auch nix und interessiert sie nicht.

Beim Tischdecken holt jeder auch Besteck für den anderen. Nur sie nicht,, nur ihres.

Generell empfindet sie es seltsamerweise immer als Schwäche oder Nachgeben wenn sie etwas für andere tut. Ihre Geschwister sind oftmals stolz wenn sie helfen konnten und freuen sich dann über Lob. Nein, das nächste mal bist du dran nochmal mach ich das nicht. Ihre Schwester sagt, ich habe es auch schon oft für dich getan (z.B. Brötchen holen). Sie antwortet selbst schuld wenn du immer nach gibst.

Als sie 6 Jahre alt war, habe ich diesbezüglich bereits einen Kinderpsychologen aufgesucht. Als er das Thema ansprach, hat sie fürchterlich geweint und sich geschämt. Wollte nicht mehr dort hin und hat jedes mal beim Betreten der Praxis geweint und nicht mehr mit ihm gesprochen.

Ich weiß nicht mehr weiter. Dieses Kind macht nicht nur mich und die Familie wahnsinnig, sondern ist auch kein glückliches Kind. Was ist das? Warum macht sie das? Offensichtlich weiß sie auch, dass es nicht okay ist, sonst würde sie sich ja nicht dafür schämen. Dass es sich um einen gewissen Ausgleich zu dem nach außen schüchternen Verhalten handelt, ist mir schon klar. Sie wirkt so herzlos, kalt und gemein dabei.

Über Anregungen würde ich mich freuen.

Müde und liebe Grüße

Birgit

guest76


Pedi

04/2008
02/2012
01/2015



*Unser Sternenmädchen wurde am 24.02.14 in der 19. SSW still geboren.Wir werden dich nicht vergessen!


Honey

Hallo Birgit,

ich ignoriere jetzt mal das Sohn-Töchter-Chaos das sich unter deinem Nickname hier droht breitzumachen. Vielleicht magst du uns das ja noch erklären.  ;)

Ich möchte dein Beispiel aufgreifen, in dem deine Tochter etwas aufheben soll, das ihr vom Tisch gefallen ist. Du sagst, wenn du darauf bestehst, musst du dir für den Rest des Tages nichts anderes mehr vornehmen.
Eines unserer Kinder ist so.... Diese Sorte Entscheidungen, müssen vom Kind selbst getroffen werden. Da kommen wir nicht weiter, mit Erklärungen, Begründungen.
Wenn es sich um etwas dreht, das einfach nicht sooooo wichtig ist, lasse ich es einfach. Dann bleibt das Heruntergefallene halt erstmal liegen. Ich erwähne es und lasse es ruhen. Die Chancen stehen gut, dass es bald von alleine erledigt ist; aus eigenen Stücken.
Und wenn doch mal nicht, dann hebe ich es später tatsächlich selbst auf.
Es ist den Kampf nicht wert. Wie gesagt, meistens wird es erledigt. Die Entscheidung muss aber von diesem Kind kommen und darf nicht diktiert worden sein. Denn "Befehle" führen in diesem Fall nie zum Erfolg, höchstens zur Kriegsschlacht.
Pick your battles! ;)
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