Hallo Zusammen!
Ich bin neu in diesem oder in überhaupt irgendeinem Forum.
Bisher glaubte ich, mein Erziehungsstil wäre perfekt.
Braves, kluges, leicht sensibles, fröhliches Kind. Bis heute.
Es fing vor 3 Jahren an, denn nach unserer Hochzeit hatte ich gleich mal eine Fehlgeburt. Ich muss dazu sagen, ich bin jemand, der sich in Sachen voll und ganz rein steigert und somit ist damals eine Welt zusammen gebrochen. Ich liebe Kinder und die Arbeit mit ihnen über alles. Schon als kleines Mädchen hab ich am Spielplatz mit kleinen Kindern "Kindergarten" gespielt.
Ich dachte also ich könnte vielleicht niemals Kinder kriegen (da ich auch Herzprobleme hatte) und als ich dann Anfang 2014 einen positiven Schwangerschftstest in den Händen hielt war unser Glück perfekt!
In der Schwangerschaft im 5 Monat wurde mir dann noch ein Herzschrittmacher implantiert.
Im September kam unser Sohn und wir genossen die Zeit zusammen.
Es steckte so viel Freude in mir, gleichzeitig war die Schwangerschaft und das erste Lebensjahr stark von Angst geprägt. Angst das Kind "wieder" zu verlieren....
Mein Mann blieb 6wochen zu Hause.
Unser Baby schlief viel, war Lärm empfindlich. Er wollte nie unter den Spielebogen, wollte nur getragen und gehalten werden. Wir kuschelten oft den ganzen Tag über.
Er entwickelte sich prächtig.
Wir waren und sind bei allem so stolz.
Er ist klug, freundlich, lernfähig, lieb, wir sind soooo stolz auf ihn! Das er gesund is, uns so liebt und uns braucht, und dass er einfach da ist.
Wir spotteten früher über Eltern, die sich nicht so viel um ihre Kinder kümmern... Sie dauernd zu Babysittern geben...(Diese Kinder sind so genügsam, sie lachen übers ganze Gesicht wenn man als fremde Person einmal guck guck macht...traurig...)
Unser Sohn nicht.
Er fand und findet fremde Personen schrecklich. Er fürchtet sich, lehnt sie mittlerweile auch klar und deutlich mit einem "Nein" ab. Möchte nur bei Mama und Pap sein.
Ich dachte immer und das las und liest man eben auch immer: man kann sein Kind nicht verwöhnen mit Liebe. Und das glaubte ich.
Bis vor kurzem war unser Leben auch perfekt. Nur merke ich jetzt erst, was ich meinem Kind "angetan" habe. Bei Festen und Feiern ist er der Außenseiter. Nicht aber, weil die anderen nicht mit ihm spielen wollen, nein - er will es nicht. Er ist nicht interessiert daran mit irgendwelchen anderen Menschen auch nur irgendetwas zu unternehmen.
Das finde ich schade, traurig für ihn, welch ein Reichtum können Freunde sein und auch - ganz ehrlich gesagt - sehr anstrengend.
Ich hab es aber aus Liebe gemacht und jetzt erst bemerkt.
Vielleicht denke ich mir das schon länger und Trau es mir heute sagen. Vielleicht wollte ich nicht wahr haben, das mein ganzer Erziehungsstil falsch ist?! Wie (wenn überhaupt) kann ich diese Situation noch retten?
Falls ich meine Erziehung (die viele Aufmerksamkeit, die wir beide ihm immer schenken) radikal reduziere, wird er nicht schaden davon tragen???
Jakob wird im September 2 Jahre.
Kann mir jemand helfen?
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Puhhh es tat schon gut, das mal zu sagen. Wir werden das schon irgendwie machen!