Zeigt nicht was sie kann - traut sich nicht besser zu sein als Großer Bruder

Begonnen von Jofina, 13. Mai 2013, 09:45:30

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Jofina

Hallo,

ja, ich habe wohl gerade eine Phase der Frage-Threads s-:) :P

Also, ich hatte schon öfter den Eindruck das meine Tochter mehr kann als sie zeigt, z.B.  (letztes Jahr) zählte sie beim Spielen, wenn sie sich unbeobachtet vorkam - immer richtig bis 10, wenn ich sie dann bei Brettspielen oder sonstwo aufforderte zu zählen kam sie immer nur bis 4. Bei der SPZ Ärztin letztes Frühjahr kam sie sogar nur bis zur 3 und die Ärztin meinte daraufhin dann das das unbedingt beobachtet werden müsste. Die Erzieherin im Kiga konnten das nicht verstehen, bis zur 5 käme sie doch locker :P
Oder mit dem Malen: Hier zu Hause malt sie Menschen, Häuser, Blumen, Bäume; aber im Kiga malte sie immer nur Krikel-Krakel Bilder. Bis ich ihr dann regelmäßig morgens die "Aufgabe" stellte "Mal mir im Kiga doch bitte ein Bild mit einem Haus und einem Menschen". Seitdem malt sie auch im Kiga immer schönere Bilder:
Dann hat sie hier zu Hause angefangen und wollte ihren Namen schreiben. Also schrieb ich ihn ihr vor und sie malte ab. Das hat sich dann schnell so gesteigert das sie ihn mittlerweile alleine schreiben kann (nur J sieht wie eine 6 aus und ist manchmal hinter dem A ;D ;D), aber im Kiga malte sie weiterhin die ZickZackLinien aufs Bild, welches dann ihr Name sein sollte. Im Kiga haben sie für Muttertag gebastelt und anscheinend sollten die Kinder - sofern sie es können - ihren Namen selber drunter zu schreiben und das hat Finnja dann auch getan und schreibt nun auch im Kiga immer ihren Namen aufs Bild statt ZickZack :D

Zahlen: Vor paar Wochen entdeckte ich durch Zufall das sie die Ziffern bis 6 erkennt. Als ich sie dann spielerisch aufforderte konnte sie sie wieder nicht s-:) mittlerweile "üben" wir das immer wo es sich gerade anbietet (Schließfachnummer Schwimmbad, Preise Einkaufen oder Werbung ect.pp.) und mir gegenüber ist sie da jetzt auch offen. Aber im Kiga oder bei Logo zeigt sie es noch nicht. :-\

Das größte Problem ist jedoch das sie selbst mir nicht zeigt was sie kann wenn sie denkt sie würde damit ihren Bruder überholen :-\


Konkretes Beispiel Schwimmen:
Jonas hat erfolglos 1 1/2 Schwimmkurse mitgemacht. Es fehlt ihm an der Koordination, Konzentration und nicht zu hektisch zu schwimmen.

Finnja hat vorletzte Woche einen Schwimmkurs mit mir angefangen (Eltern gehen mit ins Wasser, ist immer an 3 Tagen am Wochenende). Vorher haben wir immer schon privat die Beinbewegungen geübt. Die Beine konnte sie dann auch sofort richtig gut und in der 2. Stunde kamen die Arme dran. Nach der 3. Stunde hatte sie das dann auch gut kapiert. Letzte Woche Dienstag war ich dann mit ihr privat im Schwimmbad und wir tobten viel rum und übten zwischendrin immer wieder und ich merkte das sie es schon recht gut konnte, beim spielen konnte sie es teils besser als beim üben ;)
Dann kam Freitags wieder der Schwimmkurs - und ich bin schier wahnsinnig mit ihr geworden. Sie konnte fast nichts mehr, die Arme, die Beine, alles ging verkehrt. Sie machte super viel Blödsinn. Drehte sich immer wieder auf den Rücken um sich treiben zu lassen (Da dachte ich dann "Auch gut, so bekommt sie wenigstens ein gutes Wassergefühl und verliert immer mehr "Angst" :P " ) Aber ich wusste ja das sie es viel besser KANN!
Die Schwimmlehrerin nimmt sich immer 1 Kind mit ins tiefe Wasser um dort eine lange Bahn schwimmen zu können, auch am Freitag verweigerte Finnja das, wie schon die Stunden zuvor.
Daheim redete ich dann mit Finnja und äusserte meinen Verdacht. Ob sie meint, das sie schlechter sein müsste als ihr großer Bruder? Und sie bejahte dies! :o :-[  Das tat mir so leid! Ich redete dann mit ihr und erklärte das sie ruhig in manchen Sachen besser sein darf, das das ok wäre :-\
Am Samstag war dann wieder Schwimmkurs, diesmal traute sie sich ins Tiefe (fragte aber vorher ob Jonas auch im Tiefe gewesen sei :-\ ) und die Schwimmlehrerin meinte das sie echt richtig gut schwimmen könne. Sie lies dann unbemerkt immer mehr Luft aus den Luftkissen und schließlich zog sie Finnja dann die Luftkissen unterm Bauch weg und F. schwamm die halbe Bahn durchs Tiefe ohne jegliche Hilfe :o :D - im "flachen" Wasser (1,30m Tiefe) merkte sie dann das sie keine Hilfe mehr hat und konnte fortan nur noch 2 Schwimmzüge schwimmen bevor sie dann ganz langsam - nach vielem gezappel - untergang s-:) :P
Gestern ist der Kurs wegen Muttertag ausgefallen, ich bin schon sehr gespannt wie sie am Freitag mitmacht! Aber erstmal gehe ich morgen nach der Logopädie wieder mit ihr ins Schwimmbad (das machen wir immer jede Woche so) und bin auch da schon sehr gespannt wie sie sich anstellt.


So, das war jetzt viel, aber es sind noch nichtmal alle Situationen in denen das auffällt, es ist immer so, wenn sie denkt sie würde Jonas überholen, oder sie sei noch zu jung dafür, dann tut sie so als ob sie es nicht können würde :-\
Heute morgen habe ich mit den Erzieherinnen ganz kurz - quasi zwischen Tür und Angel - gesprochen und sie telefonierten ja auch mal mit der Logopädin und meinte auch das sie jetzt Finnja immer etwas herausfordern. Mit der Logopädin werde ich morgen auch nochmal darüber sprechen.
Ich weiß nicht, vielleicht mache ich mir einfach zuviele Gedanken darüber und sehe da ein riesengroßes Problem wo keines ist, aber ich denke das kann doch einfach nicht gut sein wenn sie sich selber so unterdrückt :-\ und ich würde ihr gerne helfen das sie sich traut sich zu öffnen und zu zeigen was sie kann. :-\

Hat hier jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht oder hat Tipps wie ich sie noch anstacheln kann sich mehr zuzugestehen? :)

hallihallo

Also ich bin mal ehrlich. Deine Tochter hat doch kein Problem, sondern du, dass sie ihre Fähigkeiten nicht auch anderen zeigt, sondern "nur" dir. Nimm es so wie es ist und freu dich. Alles andere kommt von alleine.

Sisam

Hallo Jofina,

Mir kommen da zwei Gedanken, da ich auch gerade Gesamtsituation im Hinterkopf habe. ;):

Zuerst denke ich, dass man beide Kinder gleich behandeln sollte. Bitte verstehe das nicht falsch. Ich bin mir schon ziemlich sicher, dass Dir das bewusst ist und Du da auch dran bist (zumindest schätze ich Dich so ein, wie ich Dich bisher virtuell kennengelernt habe). Allerdings weiß ich eben auch aus eigener Erfahrung, dass das nie zu 100% gelingt, da ja auch beide Kinder ganz unterschiedlich sind und unterschiedliche Befürfnisse haben. Nicht umsonst gibt es ja aktuell auch einen Thread hier, der diese Frage aufgreift, ob das immer gelingt.
Mein Gedanke ist gerade, ob F. anhand von Problemen, die Ihr mit J. habt, für sich schlussfolgert, dass ein Defizit Aufmerksamkeit und Zuwendung bringt, also versucht, durch defizitäres Verhalten Deine Zuwendung zu gewinnen.
Da könnte man eigentlich nur noch gezielter die Stärken des Großen betonen (was nicht heißen soll, die Schwächen zu ignorieren), am besten in Bereichen, wo seine Schwester ihn nie erreichen kann, als eine Nische und ihr damit gleichzeitig Ermutigung zu geben, ihre Stärken in Nischen preiszugeben. Das heißt, wenn J. xy gut kann und damit "Ruhm erntet", fällt es vielleicht auch leichter für F., z.B. im Schwimmen "Ruhm zu ernten", ohne dass ihr Bruder das auch können muss.

Ist jetzt nicht wirklich ein toller Tipp, hilft aber vielleicht, das Ganze einfach mal von einer anderen Seite zu betrachten.
Oh man, nach Mitternacht schreibe ich nur noch wirres Zeug - aber vielleicht verstehst du ja, was ich meine ... :-[


Der andere Gedanke ist, dass sie evtl. eine Erfahrung gemacht hat (z.B. eine aggressive Reaktion ihres Bruders) und somit fürchtet, ihn zu übertrumpfen / herauszufordern. :-\
früher: Sisamlimamzuri, die Unaussprechliche ;D
Wer den Kopf in den Sand steckt, hat schlechte Aussichten ;)

zuz

HAst ne pn ;)

Stärken betonen: Hm... ich glaube, das kann in so einem Fall eher kontraproduktiv sein (für beide). Besser finde ich, Verhalten zu loben, also wenn sich jemand anstrengt, z.B., unabhängig davon, ob das dann von Erfolg gekrönt ist. Engagement belohnen, nicht Ergebnis. Freude am Tun hervorheben, nicht den Ausgang. Usw.

Meine Gedanken gehen noch in ganz andere Richtungen.
Z.B. hohe Begabung (muss ja nicht immer gleich Hochbegabung sein) - Mädchen trauen sich oft nicht, das zu zeigen.
geringes Selbstwertgefühl und geringes Selbstgefühl
(Das klingt immer so, als hätte man als Eltern versagt, so ist das aber überhaupt nicht gemeint!!)

Hallihallo: Hm, doch, ich finde schon, dass das ein Problem ist, wenn ein Kind Hemmungen hat zu zeigen, was es kann  :-\ Es ist ja kein freier Entschluss, so als ob sie sagen würde: Nö, keinen Bock drauf. Offenbar traut sie sich ja nicht, und DAS finde ich dann schon schlimm, weil das Kind sicher drunter leidet  :-[

Fliegenpilz

Ich hätte in der Situation selbst nun auch kein Problem gesehen - und hätte eine fast 5jährige auch nicht gefragt ob es im Zusammenhang mit dem Bruder steht, sondern eher darauf gewartet, dass sie von selbst einen Grund für die Situation nennt (falls es für sie überhaupt eine Belastung darstellt). So wurden ihr mehr oder weniger Worte in den Mund gelegt, die sie natürlich in ihrem zarten Alter dankbar als Grund genommen hat :)

Unsere Große zeigt auch nicht zwangsläufig was sie kann, aber ich denke, dass es eher damit zusammen hängt (in unserem Fall), dass sie manche Dinge noch nicht perfekt kann - kann sie dies nämlich, dann hat sie keinerlei Probleme mehr damit das auch Fremden bzw. weiteren Bezugspersonen (KiTa-Personal u.a.) zu zeigen.
Sie schreibt ihren und viele andere Namen, sie beherrscht den Zahlenraum bis 100, sie rechnet wild (Addition & Subtraktion), sie versucht einzelne Buchstaben zusammen zu ziehen, sie spielt viele viele Lieder auf ihrer Blockflöte, ... aber vieles davon macht sie vor allem dann, wenn sie sich unbeobachtet fühlt bzw. alleine ist. Einfach weil es noch nicht "perfekt" sitzt und sie ungerne etwas verkehrt macht, so war sie schon immer.

Sisam

Zitat von: zuz am 14. Mai 2013, 00:44:19
Stärken betonen: Hm... ich glaube, das kann in so einem Fall eher kontraproduktiv sein (für beide). Besser finde ich, Verhalten zu loben, also wenn sich jemand anstrengt, z.B., unabhängig davon, ob das dann von Erfolg gekrönt ist. Engagement belohnen, nicht Ergebnis. Freude am Tun hervorheben, nicht den Ausgang. Usw.

@zuz: Hast recht, wie gesagt, ich sollte nach Mitternacht nicht mehr schreiben. ;D

Mein Gedanke - fiel mir dann aber erst beim Einschlafen ein - ging in Richtung Elterntraining (siehe anderer Thread), da ADHS ja nicht nur das betroffene Kind einschränkt, sondern auch die gesamte Familienkonstellation, inklusive Geschwister.
früher: Sisamlimamzuri, die Unaussprechliche ;D
Wer den Kopf in den Sand steckt, hat schlechte Aussichten ;)

Jofina

Hallo,

@hallihallo: Häh? ??? Warum sollte ich ein Problem haben wenn sie anderen nicht alles gleich auf die Nase bindet? Und es ist ja nicht so das sie es nur mir zeigt, sie zeigt es manchmal noch nichtmal mir! Ausserdem habe ich schon das Gefühl das es SIE einschränkt. Und DARUM mache ich mir Sorgen, und über die Gründe WARUM sie es tut!


@Sisam: Das Finnja denkt Defizite Aufmerkasamkeiten und Zuwendungen bringt, den Verdacht hatten wir schon viel öfters und auch schon viel früher. Daher lobe ich sie dann besonders wenn sie Dinge ganz toll kann, um zu zeigen das sie auch Aufmerksamkeiten und Zuwendungen bekommt wenn sie alles richtig macht und kann. Aber irgendwie scheint mir das nicht immer so zu gelingen :-\
Gleich behandeln: Ja, das versuchen wir auch! Aber es ist schon schwierig wenn die Kinder so komplett unterschiedlich sind :-\ mann muss ja auch immer auf die individuellen Eigenschaften, Bedürfnisse eingehen.

Elterntraining, daran habe ich auch schon gedacht, bin aber noch am überlegen wo ich am besten nachfrage. Bei die Psychologin beim SPZ habe ich dafür irgendwie keinen Bezug :-\ Aber mal schauen wann mich die SPZ Ärztin anruft, musste ja die Woche noch sein, da kann ich auch mal nachfragen.  Denn das Finnja unter dem ADHS von Jonas "leidet" das ist einfach leider Fakt :'( so weh es mir auch tut und so sehr ich versuche das abzufangen, aber es bestimmt halt schon unser ganzes Leben :-\


@zuz:
Danke für PN, bekommst noch eine mit :-*
Auch die Versuche werden hier gelobt und erst am Freitag wieder, bei den Hausaufgaben, Finnja bekam die Zahlen nicht so schön geschrieben wie sie wollte und meinte dann "Kann ich nicht" und war traurig. Da sagte ich auch zu ihr, das es doch vollkommen ok ist wenn sie es noch nicht so gut kann und erst die Übung alles bringt und das es doch super ist das sie überhaupt schon so Zahlen schreiben kann :)  Genauso bin ich auch bei Jonas in ähnlichen Situationen.

Hohe Begabung kann ich mir nicht vorstellen. Objektiv betrachtet. Klar, subjektiv denke ich schonmal "Mensch was ein schlaues Mädchen! Und schon so weit!" Aber nur weil ich es von Jonas her halt ganz anders kenne und sie im direkten Vergleich wirklich meilenweit voraus ist als J. zu der Zeit! Aber wenn ich dann von gleichaltrigen höre, oder hier sogar von einer jüngeren lese die schon bis 100 rechnet :o  , dann stoppe ich mich immer und schaue nochmal genauer und merke das es schon altersgerecht ist :) sie kann ja grade mal bis 11 zählen - viele in ihrem Altern können schon viel weiter zählen! Und viele in ihrem Alter können auch ihren Namen schreiben - und genauso viele können es noch nicht. Es gibt auch Kinder die viel besser malen können wie sie, und welche die viel schlechter malen. Alles ganz normal eben.


Christiane:
Sie hat die Worte schonmal in einer anderen Situation von selber gewählt. Da fragte ich sie warum sie denn tagsüber noch immer in die Hose machen würde, sie wäre doch schon ein großes Mädchen und es wäre ihr doch auch peinlich (das merkt man) und sie könne es doch eigentlich! Und da sagte sie klipp und klar "Weil Jonas auch noch in die Hose macht!" (nachts aber).
Als Jonas dann nachts immer mehr Erfolge verzeichnete und schließlich über einen Monat trocken war, klappte es bei Finnja plötlich auch tagsüber ... dann kam nachts ein Rückfall bei Jonas und schwupps macht auch sie wieder tagsüber in die Hose :-\ :-[

Und ich beobachte das schon so lange und es ist nicht nur mir aufgefallen, auch der Logopädin, es ist einfach auch offensichtlich das es so ist.

Das mit dem "erst perfekt können" hatte ich auch schon überlegt, aber das passt nicht zur ihr.
Vorgestern habe ich mit einer Freundin gesprochen, deren Tochter 3/4 Jahr jünger ist und die beiden sind beste Freundinnen. Aber in letzter Zeit kommt es immer wieder vor das Finnja N. zeigt was sie schon alles kann weil sie ja schon so groß ist und das N. das noch gar nicht könne weil sie ja noch so klein wäre. Da spielt sie also den "Trumph" aus wie groß sie schon ist und was sie deshalb schon besser kann ... was dazu führt das N. total niedergeschlagen ist und ihre Mutter sie dann immer auffangen muss :-[   Und dieses profilieren würde F. dann ja auch nicht machen wenn sie es erst perfektionieren wollen würde.



lotte81

Ganz ehrlich: wenn es nichts ist, was SIE  unglücklich macht, du eigentlich keine Auffälligkeit vermutest und sie sogar Situationen hat in denen sie vor Selbstbewusstsein strotzt  ;) ;) ;) (wie im Zusammenspiel mit ihrer kleineren Freundin "N"), würde ich es erst mal so hinnehmen.... Meine Tochter neigt z.b. dazu Baby zu spielen. Ganz ehrlich: Ich vermute mal, dass so manch einer meint, sie hat sie nicht alle auf der Rolle , wenn sie da vor sich hin quietscht und piept und keinen geraden Satz rausbekommt In anderen Situationen dagegen wirkt sie schon richtig "gross" - ist bei ihr sehr launenabhängig..... Eine Erzieherin (andere Gruppe), die zufällig eine Verwandte meiner besten freundin ist , meinte letztens sogar zu meiner  Freundin, dass Klara wohl einen massiven Sprachfehler habe  ;D ;D ;D ;D Keine Ahnung WAS das Kind tut, wenn es mit ihr spricht, aber ist mir auch irgendwie egal  :P Ich weiss, was sie "kann", ihre Erzieherinnen wissen es und de r Kinderarzt stellt auch nichts dergleichen fest.....
Ich vermute mal, dass sie sich in der Kita einfach den Kleinen anpasst und somit versucht nicht nach oben aufzufallen.....Da sie sich auf der anderen SEite aber hinsetzt und den anderen Kindern vorliest, passt es für mich. SIE ist jedenfalls dabei wirklich und 100%ig zufrieden und ausgeglichen. Das ist die Hauptsache.

Und bis zur Einschulung, wo so ein "Verhalten" dann ggf zum Problem werden KANN, sind es ja noch fast 1,5 Jahre. Und selbst da verlange ich mittlerweile einfach, dass Grundschullehrer so viel Kompetenz besitzen und solche Verhaltensweisen zuordnen können ODER es zumindest lernen. Bei uns z.b. der Hochbegabung. Können sie es nicht, müssen sie es lernen.

Vielleicht ist es Anpassung an irgendwas/irgendwen, vielleicht ist es so, weil ihr Bruder die letzten 3 Jahre durch "Förderung" so viel Aufmerksamkeit bekam und sie das jetzt quasi acuh "einfordert"? ....wer weiss das schon immer, was da in den Köpfen vor sich geht.
Sie wirkt mir aber dabei glücklich und zufrieden, weshalb ich nun beschlossen habe dem nicht so viel Gedanken zu widmen. Bei meinem Großen dagegen fielen ja damals richtig depressive Züge auf, weshalb man einfach mehr hinterfragen musste.......Ich denke da muss man einfach abwägen: Ist es einfach wunderlich oder ein richtiges Problem für das Kind? Wirkt Finnja z.b. in so Momenten verunsichert und zieht sich zurück? Wirkt sie unzufrieden oder unglücklich damit, dass sie nicht mehr zeigt oder hast du den EIndruck, sie fühlt sich damit wohl?

Evtl. kannst du einfach mal dinge, von denen du weiss, sie kann sie im ALltag einfließen lassen: "F. deck doch mal bitte den Tisch. Wir brauchen 4 Messer, 4 Gabeln, 4 TEller und 4 Gläser....." "Zähl mir doch mal bitte 11 Kartoffel ab, die brauchen wir zum Kochen"......Oder oder oder  ;) So dass es einfach Normalität wird.....
Oder in der Badewanne zeigen lassen, wie ein Frosch wohl schwimmt  ;)


Dass sie sich vor ihrer "kleinen" Freundin so "hervortut" spricht übrigens nicht gegen Christianes Beispiel mit dem Perfektionieren...immerhin wird sie diesem Kind ja um Längen voraus und gegen sie perfekt sein  ;) Da kann sie gefahrlos glänzen.......

und dann kann es auch sein, dass es eine Art "Bequemlichkeit" ist und der Bruder quasi als dankbare Ausrede dient....nicht weil sie meint, sie muss schlechter sein, sondern weil sie denkt: Wenn er das noch nicht kann, erwartet es von mir auch keiner,also bleib ich mal am Minimum und kann mich dann noch steigern ......
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

zuz

Zitaterst am Freitag wieder, bei den Hausaufgaben, Finnja bekam die Zahlen nicht so schön geschrieben wie sie wollte und meinte dann "Kann ich nicht" und war traurig. Da sagte ich auch zu ihr, das es doch vollkommen ok ist wenn sie es noch nicht so gut kann und erst die Übung alles bringt und das es doch super ist das sie überhaupt schon so Zahlen schreiben kann :)

Ich würde ein wenig anders vorgehen. Offenbar war sie ja traurig, weil es nicht geklappt hat. Da wird sie Deinem "Ist doch ok" nicht aus vollem Herzen zustimmen können.
Ich würde erstmal anerkennen, DASS sie traurig (oder ja eher frustriert in dem Fall) ist, weil sie das noch nicht kann, dass sie es aber gern können würde. Punkt. Erstmal nicht relativieren, einfach mal innerlich bis 30 zählen und abwarten, ob von ihr was dazu kommt.
Und DANN würde ich sagen: Weißt Du, ICH finde das gar nicht schlimm. Damit sie sieht, dass nicht alle das so sehen wie sie.
Und dann erst sagen oder besser noch sie fragen, was sie glaubt, was sie tun muss, damit sie das noch besser hinkriegt. Genau, üben. Erzählen, wie lange Du damals üben musstest. Und wenn sie das dann tatsächlich macht, dafür loben, dass sie nicht aufgegeben hat. Wenn sie zu frustriert ist, aber aufhören kann, dafür loben, dass sie ihre Grenzen erkannt hat. Und dass sie es ja später noch mal probieren kann.
Wenn gar nichts geht und sie immer noch in ihrem Frust gefangen bleibt, dann sagen: Dann probier es noch ein bisschen, wenn Du merkst, es geht nicht, hör auf und mach was anderes.

Gleich behandeln: Das finde ich z.B. gar nicht so wichtig. Und ich behandle meine auch nicht gleich. Es gibt z.B. Dinge, damit bringt einer mich zur Weißglut, während der andere das irgendwie charmanter verpacken kann. Da KANN ich nicht gleich reagieren. Wichtiger finde ich, dass man authentisch bleibt und dass man seine eigenen Grenzen absteckt, ohne die eigenen Gefühle dem Kind vorzuwerfen.
Also mal ein Beispiel: Kind A will Dich kitzeln, Du lachst. Kind B will Dich auch kitzeln, ist dabei aber recht grob, Du bist genervt. Dann einfach sagen: Du, ich möchte das jetzt grad nicht, es gefällt mir nicht, hör bitte auf. Und bei Protest, dass A das durfte: Ja, ich weiß, ich kann es auch nicht genau erklären, aber JETZT mag ich es eben grad nicht.

Ich glaube nicht, dass diese Art Ungleichbehandlung ein Kind verletzt. Viel schlimmer wäre doch, wenn Du das zulässt, dann aber innerlich genervt bist, denn DAS merken sie und beziehen es auf sich.

Umgekehrt ist es doch auch oft so: Ich darf bestimmte Sachen machen, die mein Mann nicht darf und umgekehrt. Sprich meine Kidner behandlen uns beide nicht gleich, sie haben uns trotzdem gleich lieb.