Wirklich nur eine Phase? :-(

Begonnen von Lisa Bee, 04. Juli 2012, 19:52:40

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Lisa Bee

Hallo Mädels,

ich bräuchte mal Euren Rat oder vielleicht auch einfach nur ein bisschen Trost.  :-[

Elisa ist jetzt fast 18 Monate alt. Sie war schon immer ein echter Wirbelwind und ein richtiges Persönchen. Mit dem 1. Geburtstag ging es los, dass sie irgendwie immer unzufriedener und quengeliger wurde. Sie fing so in dem Zeitraum auch mit Hauen an, wenn sie frustriert war.

Ich hab mir die ganze Zeit gesagt: "Das ist nur eine Phase, sie kann mit ihren Gefühlen und den ganzen Eindrücken einfach noch nicht richtig umgehen".

Mittlerweile hab ich aber das Gefühl, sie nörgelt, weint, meckert und quengelt den halben bis ganzen Tag. Sie schlägt bei Frust grundsätzlich und seit einigen Wochen beißt sie auch noch. Heute hat sie in der KiTa einem anderen Kind die Wange blutig gebissen.

Ich weiß nun einfach nicht mehr weiter. Zum einen ist es das ständige Gequengel. Ich werde immer unsicherer, ob bei uns grundsätzlich was schief läuft, weil sie so unzufrieden wirkt. Und zum anderen natürlich das Schlagen und Beißen. Wir sind konsequent und reagieren auf sowas immer mit deutlichem, lautem Nein, sagen ihr, dass sie nicht hauen/beißen darf und nehmen sie aus der Situation raus. Aber nichts scheint zu helfen. Statt besser wird es immer schlimmer.  :-\

Habt Ihr noch Tipps für uns? Gibt es vielleicht jemandem, bei dem diese Phase auch so lange gedauert hat? Und wann wurde es dann besser?

Danke für Euer offenes Ohr.



gänseblümchen11

Huhu :)

Oh je, ich kann dir zwar nicht wirklich weiter helfen, wollte aber nicht einfach wegklicken ;)   :-*

seit wann beißt und haut sie denn?? schon seit dem sie ein jahr ist? seit der kita? dann würde das ja jetzt schon ein halbes jahr so gehen  :o

also frieda hatte auch mal ne kurze phase, in der sie recht bockig und zickig war, aber die hat nicht lange angehalten und hauen und beißen hat  sie nicht gemacht.

wie lange geht elisa nochmal in die kita, also stundenmäßig, pro tag?

:-*

Lisa Bee

@Frieda:
Ja, das geht nun wirklich schon ein halbes Jahr so. Und wird wie gesagt häufiger, statt besser.

Ich hatte anfangs mal nachgelesen, auch hier im Forum. Und viele Mamis hatten so Phasen mit ihren Kindern, allerdings immer nur für ein paar Wochen.

Deshalb bin ich ja so verunsichert.  :-\

Elisa ist von 8 bis ca. 14.30 Uhr in der Kita. Sie macht es bei uns zu Hause und auch dort gleichermaßen.



zuz

Rausnehmen und Nein sagen ist eins. Damit Weiss sie aber noch nicht, wie sie nun mit ihren Gefuehlen umgehen soll. Ich wuerde fuer sie in Worte fassen, was eigentlich los ist> Du hast Dich grad geaergert, weil... Du wolltest eigentlich grad den Ball haben, oder? Das erstmal sacken lassen, ihr die Moeglichkeit geben, Dir zuzustimmen. So merkt sie, sie wird verstanden, Du hast ihr Problem erfasst. Ausserdem bekommt sie Worte fuer das, was in ihr vorgeht. Dann> Aber schau mal, was ist denn jetzt mit der XY los? Die muss jetzt weinen, weil Du sie gehauen hast. Das tut ihr weh. So lernt sie, was sie eigentlich bewirkt, denn sie WEISS noch nicht, dass sie anderen weh tut, nur, dass sie was ausloest. Was machen wir denn jetzt? Evtl. hat sie eine Idee, wie man dem Kind helfen kann. Wenn sie das noch ueberfordert, einfach Situation beenden.

Unzufrieden sein> hm, dafuer ist ein halbes Jahr eigentlich zu lang  :-\. Ist sie mit der Kita ueberfordert? Wie lang ist sie denn drin? Braucht sie mehr Schlaf, mehr Ruhe, mehr rausgehen, oder sogar mehr Action? Bei uns ist Rausgehen so eine Art Allheilmittel, allerdings darf es nur statisch sein, mein Kleiner  mag keine Spaziergaenge, der ist lieber nur an einer Stelle. Meine Grosse wollte am Nachmittag nicht noch mal eine Schar Kinder haben. Eines war ok, aber Spielgruppe z.B. war nix. Sowas muss man erstmal ausloten.
Ansonsten bin ich meist gescheitert, wenn ich eine tolle Idee hatte, was man mit den Kindern jetzt machen muesste. Meist fanden sie es dann gar nicht so toll. Besser klappt es, wenn ich ihnen die Spielfuehrung ueberlasse und brav mitmache, was sie sich so vorstellen.
Aber das sind jetzt nur so Ideen, die daher kommen, was bei uns zu schlechter Laune fuehrt. Was bei Euch los ist, weiss ich natuerlich nicht.

Lisa Bee

@zuz:

Danke für Deine vielen Ideen, da waren nochmal einige Denkanstöße für mich dabei.  :-*

Elisas Gefühle noch besser in Worte fassen, das könnte ich tatsächlich noch mehr machen. Ich glaube, da hab ich vor lauter Frust und "Ausweichmanövern" in letzter Zeit zu wenig drauf geachtet.

Ansonsten kann ich nicht "die eine" Ursache für diese nun schon längere Phase ausmachen. Ich glaube, sie entdeckt einfach extremer ihren eigenen Willen als andere Kinder. Es ist alle 5 Minuten irgendein Anlass für ihren Unmut, z.B. ein anderes Kind sitzt auf der Schaukel, das Essen ist nicht schnell genug fertig, sie will rein, sie will raus, sie möchte nach links, ich muss aber nach rechts...  s-:) Ihr kennt das bestimmt alle irgendwie. Nur dass es bei Elisa nun schon seit langer Zeit sehr extrem ist, inkl. Hauen und Beißen.

Ich versuch, so viel wie möglich auf sie einzugehen. Aber sie muss in bestimmten Situationen auch einfach lernen, dass es noch immer nach ihrer Nase geht.

Ich hoffe einfach, es entspannt sich alles bald ein bisschen.



zuz

Auf sie eingehen und ihr den Willen lassen sind aber zwei Paar Stiefel. Mein Kleiner motzt auch grad dauernd und ich frag mich fast jeden Abend, wo der Laden ist, wo man neue Nerven kaufen kann. Wenn er motzt und ich noch Nerven übrig habe, dann sag ich z.B.: Du willst grad das Buch? - JA! - Hm, das geht leider nicht, das hat jetzt grad XY. Somit geh ich auf ihn ein, aber er bekommt das Buch ja dennoch nicht.
Wie gesagt, vormittags klappt das prima, mittags könnte es schon mal 1-2 Situationen geben, wo ich selbst motzig werde, nachmittags 3-4 und abends hält es sich mit dem Eingehen in Grenzen ;). Aber WENN ich es schaffe, hilft es meist auch.
Dumm nur, dass nach 5 Minuten schon wieder die nächste Situation ansteht  s-:). Ich finde das auch sehr, sehr anstrengend. Aber irgendwann lernen sie es dann schon.  :-*

lisa81

#6
 "sie meckert, quengelt, nörgelt ständig" kommt mir bekannt vor..

Tips hab ich leider keine. Wenn ich meine beiden beobachte, stelle ich fest, dass sie einfach unterschiedliche Arten haben, ihren Willen durchsetzen zu wollen. Die Große nörgelt und jammert, die Kleine zwinkert, schmust und grinst. Im Grunde beides Taktik, auf die eine geht man halt lieber ein  :-\

Meine Große war und ist aber auch heute noch schwierig zu lesen und damit fällt es schwerer, ihre Wünsche zu erkennen und darauf einzugehen oder eben eine klare Absage zu geben. Wirklich geändet hat sich das bis heute nicht.
Sie hat aber auch einfach oft Tage, an denen sie am liebsten 24h Mama hätte, geht halt nicht.  :-\

Zum Hauen und Beißen: HAt meine Große nie gemacht (kann also nicht nur an der Erziehung liegen ;) ), die Kleine umso mehr. Und ja, laaaange. Sie hat glaub ich angefangen, da war sie etwas über ein halbes Jahr. Anfangs hab ich es für Zufall gehalten, mein Mann schon für Absicht. Keine Ahnung was stimmt, irgendwann wars auf jeden FAll Absicht. Sie wird jetzt 2 und es wird weniger. Mit jedem Wort, das sie lernt, mit jedem neuen Satz wird das Beißen weniger. Es ist herrlich! Sie ist zur Zeit unglaublich schlecht gelaunt, aber sie beißt kaum noch, haut sehr selten. Ganz wird es vermutlich nicht wegfallen, ist aber meiner Meinung nach unter GEschwistern nicht ungewöhnlich. Ich kenne zumindest keinen, der sich früher nicht mti Bruder/Schwester geprügelt hat  :P

Grundsätzlich würde ich bei zuz unterschreiben und sagen, versuch rauszufinden was sie braucht. Kuschelt ihr nach der Kita ausgiebig? Hast du dann die Ruhe, dich wirklich mal mit ihr hinzusetzen- ohne Gedanken an Haushalt und Co?
Hier ist rausgehen auch oft ein Allheilmittel.

Lisa Bee

Ich nehm mir nach der Kita viel Zeit nur für sie allein. Ich hol sie ab und bis mein Mann nach Hause kommt, bin ich hauptsächlich für sie da. Wir sind meist noch 1-1,5 Stunden mit anderen auf dem Spielplatz oder treffen ein anderes Mutter-Kind-Gespann. Dann geht's langsam heim.

Ich war über's Wochenende zu einem Junggesellinnen-Abschied in einem Wellness-Hotel. Das hat mir sooo gut getan. Ich glaub, ich bin vorher echt auf dem Zahnfleisch gekrochen und hab alles noch viel schlimmer empfunden, als es eigentlich ist.

Ich dank Euch für Eure Beiträge und hoffe, mit dem Spracherwerb lässt das Hauen und Beißen dann auch bei uns schnell nach.



Barbarella

Zitat von: zuz am 06. Juli 2012, 10:54:55
Aber irgendwann lernen sie es dann schon.  :-*

Wann ist das so im Durchschnitt?
s-:) :P S:D ;D

Martina

Ist denn sonst alles ok mit ihr? Bei Franziska hat die Brille geholfen. Vorher wurde ich jeden Tag zur Krippenerzieherin zitiert. Wobei sie "nur" in der Krippe auffällig war, zu Hause nicht so sehr. Also ich sage mal, sie war nur in Kindergruppen auffällig. Hat oft und viel um sich geschlagen (aber bei ihr lag es definitiv daran, dass sie die Kinder einfach nur verschwommen oder zu spät wahrgenommen hat).  :'(
Ohne

zuz

Aber wenn Ihr auf dem Spielplatz auch immer andere trefft, vielleicht ist ihr das dann auch zu viel? Zeit "nur für sie" ist das ja auch nicht? Wie ist es denn, wenn Ihr mal wirklich nur zu zweit unterwegs seid, genießt sie das dann? Oder will sie wirklich aktiv nachmittags auch Kinder? Ich frag nur, Kinder sind da echt unterschiedlich. Manche brauchen das, andere wollen lieber mal Zeit für sich allein haben und vollste Mama-Aufmerksamkeit. Und das ändert sich auch immer mal. Ich finde es immer gar nicht so leicht, rauszufinden, was grad angesagt ist. Aber manchmal kann es eben an solchen äußeren Dingen auch (mit) liegen.

sonne22

hi,

ich schicke dir schonmal starke nerven  ;)
djamil war auch schon immer ein echter wirbelwind und immer in action (zudem benötigt er sehr sehr wenig schlaf  s-:)) als er ca. 18-20 monate ist fing es auch an mit dieser "phase". in dieser zeit merken sie bewusst, dass sie eine eigene persönlichkeit mit bedürfnissen, wünschen etc. haben.
Es war eine zeit lang so schlimm , dass ich sogar oft geweint habe und an mir selbst gezweifelt habe.
da waren wutausbrüche in der öffentlichkeit, da hat er sich mitten auf der strasse auf den boden geschmissen, hat sich losgerissen und ist weggerannt hat mich gehauen bei jeder kleinigkeit (wenn es nicht nach seinem willen ging) wurde losgebrüllt und und und
langsam wird es besser. gehauen wird kaum noch (eigentl. gar nicht), ja die schrei-attacken werden auch langsam besser
die sache ist einfach die, dass kinder erst ca. ab 3 jahre sich in andere hineinversetzen können. klar spielt die sprache auch ne große rolle.

Lisa Bee

Hallo Ihr Lieben,

Ich wollte nochmal Danke für Euer offenes Ohr sagen.

Ich hab dank Eurer Denkanstöße ein paar Kleinigkeiten verändert und wir hatten eine ziemlich entspannte Woche.

Mir ist aufgefallen, dass Elisa und ich zwar immer den ganzen Nachmittag zusammen verbringen, sie aber vielleicht zu oft nebenher läuft. Ich hab jetzt mal die ganze Woche den Haushalt liegen lassen, auf dem Spielplatz weniger mit anderen Müttern geratscht und solche Kleinigkeiten.

Und Elisa war echt wesentlich ausgeglichener. Da war es dann gestern auch kein Problem, eben doch mal was zu erledigen.

Also Danke für die Tipps, vielleicht braucht sie Mama gerade nochmal etwas intensiver.



florena84

das klingt doch alles scho viel besser süße...
bei timo war es aber auch so, als es hier baustressmäßig so war, das wir uns nicht mehr so intensiv kümmern konnten, da wurde er auch bockig, aufmüpfig etc...