wie einer Dreijährigen die Urnenbestattung erklären? Bericht weiter unten

Begonnen von seemaedchen, 23. Oktober 2013, 08:48:33

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seemaedchen

Hallo zusammen,

mein Schwiegervater ist vor kurzem gestorben.

Jetzt haben wir Anna-Lisa noch nichts erzählt.
Sie kannte den Opa fast nicht, da er weiter weg wohnt und schon lange krank war. Er konnte kaum sprechen und hat sehr schlecht gehört. Sie kennt ihn zwar als Person, weiß auch dass es auch ein Opa ist hat ihn aber nie richtig als Opa war genommen.

Aber wir wollen es ihr auf jeden Fall bald erzählen. Wollten nur die hektischen Tage vorbeigehen lassen und es in Ruhe machen. Und wir werden ihr wohl sagen dass der Opa jetzt im Himmel ist.

Zur Beerdigung haben wir sie nicht mitgenommen. Das wäre zu lange gewesen und mit zu vielen Leuten.

Aber jetzt ist am Samstag Urnenbestattung im kleinsten Kreis der Familie mit einer kurzen Trauerfeier. Meinem Mann und seiner Mutter wäre es wichtig wenn sie mitgeht.

Aber wie erkläre wir ihr die Urne?
Sie wird sicher danach fragen. Was das ist und was da drin ist.

Von Asche und Verbrennen wollen wir ihr nichts sagen. Sie kennt Asche (von unserem Kaminofen) und Feuer. Und weiß dass das heiß ist und weh tut.

Ich hab jetzt gestern ein Buch mit ihr gelesen (Jule darf auch mal traurig sein). Da geht es um eine tote Maus die Beerdigt wird.

Ich weiß jetzt einfach nicht wie ich das Thema anfangen soll.
Vor allem weil mir auch sofort die Tränen kommen wenn ich davon anfange.

Vielleicht könnt ihr mir helfen. Vielleicht habt ihr eine gute Idee.

Vielen Dank
Anja
2. IVF positiv am 21.12.09
09.09.2010 Anna-Lisa. Wir lieben dich.
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Feb 13: spontan Schwanger
leider FG bei 9+4
Aug 13: IVF abgebrochen IUI negativ
Okt 13: IVF ein 4-Zeller => negativ
März 14: IVF ein 4-Zeller => negativ
August 14: IVF ein 6-Zeller => negativ
es wird leider kein Geschwisterchen geben

Bettina

Ich bin da vielleicht hart, aber ich würde ihr sagen wie es ist. Der Opa ist gestorben, er ist im Himmel. Der Körper ist hier auf der Erde geblieben, weil er ihn nicht mehr braucht. Manche Menschen entscheiden, dass ihr Körper verbrannt werden soll, wenn sie ihn nicht mehr brauchen (so wie Laub verbrannt wird, wenn der Baum es nicht mehr braucht z.B.).

Ich persönlich finde solche Bücher nett, würde sie aber selbst wohl eher als klassisches Vorlesebuch hernehmen und nicht mit konkretem Anlass. Dass dir die Tränen kommen ist doch nicht schlimm. Du bist traurig. Sie spürt das sicherlich ohnehin und wenn sie dann eine Erklärung hat, macht es ihr das vielleicht sogar leichter.

Kinder können meiner Meinung nach mit der Wahrheit besser umgehen, als mit gestrickten Geschichten, wo sie spüren, dass da irgendwas nicht stimmig ist.

Was sonst soll man einem Kind sagen, was die Urne ist, wenn nicht, dass es für die Asche des Körpers ist, den Opa nicht mehr braucht? Warum sonst sollten Menschen bei einer Urnenbestattung traurig sein und vielleicht weinen?

Ich wäre ehrlich und würde sagen wie es ist. Wenn ich es nicht würde sagen wollen, würde ich mein Kind auch nicht mitnehmen. Das wäre die Konsequenz daraus, es nicht sagen zu wollen. Wenn es deinem Mann und seiner Mutter so wichtig ist, ist es vielleicht einfacher/besser, wenn sie mit ihr reden, bzw. eben dein Mann.
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

Peppeline

Ich bin da ganz bei Bettina und ich finde es wichtig, dass man den Kindern gegenüber authentisch ist. Wenn dir die Tränen kommen, dann ist das so, das ist doch nicht schlimm. Ich finde es sogar besser, wenn du ihr ehrlich sagst, warum, nicht dass sie sich irgendwie schuldig fühlt oder deine Traurigkeit auf sich bezieht.
Ich weiß nicht, warum du das mit der Asche nicht sagen möchtest, was ist so schlimm daran?

Ich habe vor ein paar Tagen mit den Kindern über meine Oma gesprochen, ich weiß gar nicht, wie wir darauf gekommen sind. Jedenfalls ist sie schon gestorben bevor die Kinder geboren wurden und das macht mich traurig und das habe ich den Kindern auch so gesagt. Felix kam dann von alleine auf die Idee, dass wir ihr einen Brief in den Himmel schicken und das werden wir gemeinsam machen.  :)
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Es gibt Wunder, die geschehen. Und es gibt Wunder die entstehen...

Nicht sehen können trennt von den Dingen, nicht hören können trennt von den Menschen.

~ Oma Netti ~

Ich bin auch bei Bettina und finde es sowieso jetzt schon recht schwierig, weil ihr ihr ja noch gar nix gesagt habt.  :-\

Ich habe meinen Kindern immer die Wahrheit gesagt, damit fährt man am besten.

seemaedchen

Warum wir ihr bis jetzt noch nichts gesagt haben?
Weil bis jetzt noch keine 5 Minuten Zeit war sich mir ihr mal in Ruhe hinzusetzten. Wir wollten es auch nicht abends vor dem zu Bett gehen machen. Sondern wirklich in Ruhe unter Tags wo man dann auch immer mal wieder drüber reden kann.

Wir sind letzten Woche nur von einem Termin zum anderen.

Warum nicht das mit der Asche?
Im Grunde würde ich ihr ja auch lieber die Wahrheit sagen, aber sie denkt halt bei Feuer sofort an Schmerzen und ich weiß nicht wie ich ihr das sagen soll, dass der Opa keine Schmerzen mehr hatte.
Dafür ist für sie der Tod noch zu unverständlich.

Es ist auch nicht so, dass ich hier weine und traurig bin. Sondern halt so, dass mir bei solchen Gesprächen schnell die Tränen kommen. Ich bin da einfach etwas weinerlich. Und im Moment sowie so, da ich total unter Hormonen stehe.
Das Gespräch wird eh mein Mann führen, das es ja sein Papa war.

@Betina, das mit dem Blättern und Baum finde ich ja ganz gut, so was hat sie aber leider noch nie gesehen, weil das bei uns keiner macht.

Vielleicht habt ihr noch mehr Vorschläge wie ich ihr dann das mit dem Verbrennen und Asche näher bringen kann.
Ich steh da gerade voll auf dem Schlauch.
2. IVF positiv am 21.12.09
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Bettina

Du hast doch gesagt, dass ihr einen Ofen habt. Da verbrennt ihr ja auch Holz. Das ist ja auch Baum.

Opas Seele ist im Himmel. Für das Leben brauchen Menschen einen Körper. Den brauchen sie im Himmel nicht. Deshalb bleibt der auf der Erde. Er wird beerdigt und manche Menschen möchten, dass ihr Körper, wenn sie ihn nicht mehr brauchen verbrannt wird. Das kann jeder selbst bestimmen. Es ist ja OK, wenn sie an Schmerzen denkt. Sie lebt. Da braucht man seinen Körper noch. Deshalb gibt es Schmerzen, damit man gut auf ihn aufpasst. Wenn jemand gestorben ist, dann braucht man ihn aber nicht mehr und hat deshalb auch keine Schmerzen mehr. Im Himmel gibt es keine Schmerzen.

Ich bin davon überzeugt, dass Kinder ein ganz natürliches Gefühl für Vergänglichkeit haben. Der Vergleich mit den Blättern geht ja auch ohne verbrennen. Der Baum braucht sie nicht mehr und wirft sie ab. Opa brauchte seinen Körper nicht mehr. Er ist ohne ihn in den Himmel gegangen.

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Sveto

Wir hatten vor kurzen so einen Fall. Mein Sohn ist vier und wir haben ihm gesagt, wie es ist. Es gibt zwei Arten von Beerdigungen. Ein Teil lässt sich in einem Sarg begraben und ein anderer Teil möchte verbrannt werden. Das ist gar nichts Schlimmes, denn wenn man Tod ist tut das nicht mehr weh. Das war für ihn in Ordnung. Er war auch bei dem Urnenbegräbnis dabei. Nur Mut. Die Kleinen verstehen mehr als man glaubt. :)

Papa

Kann Bettina absolut beipflichten. Genauso haben wir es erklärt, und es wurde von meiner Großen auch hingenommen. Natürlich kommt immer noch mal eine Rückfrage, an der man merkt, dass sie das Gehörte verarbeitet.
Gruß vom Papa!

Tochter geboren 2008
Sohn geboren 2010

Sonne1978

Was ich jetzt gerade nicht verstehe: was ist so wichtig daran, Euer Kind zur Bestattung mitzunehmen? Sie hat rein gar nichts davon. Ausser einer Geschichte, an der sie im schlimmsten Fall arg  zu knabbern hat. Es geht hier überhaupt nicht ums Kind, sondern um Deine Schwiegermutter und Deinen Mann. Das Kind soll eine moralische Stütze sein? Ich versteh's nicht. Du sagst selber, sie hatte gar keinen richtigen Bezug zum Opa. Ich würde eher nochmal nachfragen, ob es wirklich Not tut, das Kind mitzunehmen.

Meine Maxime bei Erklärungen auf Kinderfragen lautet: antworte nur auf die Frage.
Was machen wir hier? Wir verabschieden uns vom Opa.
Warum? Weil er gestorben ist.
Wo ist der Opa jetzt? Im Himmel.
Was ist in dem Gefäß? Asche.
Wie kommt die da rein? Wahrscheinlich mit einer Schaufel.
Woher kommt die Asche? Aus einem Ofen.
usw.

Natürlich schmücke ich das noch ein wenig mit schönen Worten aus, aber ich versuche, nie auf Fragen zu antworten, die gar nicht gestellt wurden. Kommt natürlich auch aufs Alter an. Würde meine 6jährige Tochter mich fragen, würde ich ihr schon dazu erklären, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, den leblosen Körper zu bestatten. Und dann offen mit ihr zu sprechen.

Nipa

Das von Sonne finde ich gut. Bei so gewissen Fragen meines Sohnes antworte ich auch gern mit einer "Was denkst Du?"-Gegenfrage.
Es ist erstaunlich was dann so dabei rauskommt...

Beispielsweise ist es laut ihm so: Man wird alt, kommt ins Altenheim und dann stirbt man irgendwann. Deshalb hat er wohl auch keine Angst dass wir sterben könnten - da 1) nicht alt und 2) nicht im Altenheim.... Wobei er letztens wohl doch mal meinte ich bin alt...

Ich glaube Kinder sehen das auch alles aus einer weniger emotional belasteten Warte.
Ich musste letztens auch Fragen zu sämtlichen bereits verstorbenen Großeltern beantworten, inkl. Frage nach Todesursache usw... für mich schon heavy, ich war aber ehrlich - für meinen Sohn total "ok, Krebs, tot, nächster"...

Sonne1978

Mit Gegenfragen reagiere ich auch gern. Das ist wahnsinnig interessant, wie Kinder die Welt sehen.

tweety241

Also ich würde auch versuchen, sie nicht mitzunehmen. Und falls es sich nicht vermeiden läßt, würde ich ihr glaube ich nichts über das Verbrennen sagen. Mit 3 finde ich das Thema Tod und Himml schon schwierig genug. Da würde ich ihr die Verbrennung nicht noch "zumuten". Obwohl ich immer versuche, Louis die Wahrheit zu sagen, würde mir das wohl etwas zu weit gehen  :-\

Liebe Grüße,
Tweety

Nipa

@tweety: Aber das Problem ist doch dass Kinder nicht doof sind. Und Anna-Lisa ist ein sehr aufgewecktes und neugieriges Kind, die auch gerne Fragen stellt.
Und mein dreijähriger würde sofort kapieren, dass der Opa doch nicht in die Urne passt und würde dann gar nicht verstehen, warum das die Beerdigung vom Opa ist.

Bettina

So ein Vorgehen finde ich im Allgemeinen auch sinnvoll und gut. Man muss nicht alles ausdröseln.  Und auch sollen sich die Kinder eigene Gedanken machen.

Aber dann würde ich sie nicht zu so einer Situation mitnehmen. Die Fragen kommen dann im Laufe der Beisetzung und sie bekommt die ganzen Emotionen mit von Menschen, die sie liebt und für die sie ein gutes Gespür hat und da kann man sowas nicht beantworten. Im Gespräch davor kann man das sehr gut und kann auch so einem Verlauf folgen. Aber ich würde, wenn ich das Kind mitnehmen wollen würde, auf jeden Fall ALLES vorher erklärt haben wollen.

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seemaedchen

Nipa genau das ist mein Problem. Sie würde auf jeden Fall fragen. Und wenn ich so einsilbig antworte, dann würden wir in der "und warum ..." Schleife enden.
Und das möchte ich mir auf dem Friedhof echt ersparen.

Sonne, eine moralische Stütze soll sie nicht sein. Die Oma würde sich halt einfach freuen, wenn sie Anna-Lisa mal wieder sieht. Und nach der Beisetzung ist dann ein Mittagessen bei meiner Schwiema geplant. Und dann könnte sie mal wieder mit ihrer Oma spielen.

Bettina, genau so denke ich auch.
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jette-neeke-feline

unsere Tochter ist auch in einer Urne beigesetzt. Neeke und Feline wissen bis heute nicht, dass sie in einer Urne ist, naja ihre Asche. Ein Urnengarb ist kleiner, aber da Jette ja als Baby starb haben sie noch nie gefragt. aber da sie jetzt schon ihr Leben lang auf den Friedhof gehen kommen diese Fragen vielleicht auch nicht.
Sie kennen es ja von anfang an so.

Also ich gehe mit meinem Kindern absolut offen um und vor allem mit Jettes Tod.

Aber da sie noch nie nachgefragt haben, haben wir das Thema bisher sein lassen.

Und ich persönlich würde mein Kind nicht mitnehmen, weil Papa und Oma das wollen.
Alle Erwachsenen sind traurig und das arme Kind steht dort und weiss gar nicht vorhin mit sich.
Bei so was sollte man immer eine Person für das Kind haben, was dieses auffangen kann (patentante oder sonst wer, der weniger beteiligt ist) und diese Person sollte auf alle Fragen gefasst sein und dann MUSS man sie auch beantworten.
ein Kind wird bei einer Beerdigung alles wissen wollen. "Oma warum weinst du" "papa was ist das..." und so weiter.

Neeke war damals bei der Beerdigung meiner Oma dabei. Sie war 8 Monate alt und hat so was von brav im tragetuch geschlafen. (sie wusste schon warum).
Aber Älter hätte ich sie nicht mitgenommen. (wir hatten da aber auch niemanden sonst).

Bücher gibt es viele Schöne.
leb wohl, alten Dachs.
wie der rosa Elefant wieder glücklich wurde (so ähnlich)
abschied von der kleinen raupe
was ist das, frag der frosch (für die kleinen sehr schön gemacht).............

und alles gute und viel kraft

lg dorine

dragoness

#16
Wenn Du ihr das mit der Asche erklären möchtest, würde ich sagen, dass der Körper wie ein Haus ist in dem die Seele (du kannst es auch anders nennen) wohnt. Wenn die Seele in den Himmel (oder sonstwo hingeht) fliegt ist sie frei und braucht den Körper nicht mehr. Der Körper als solches hat keine Schmerzen, wenn die Seele nicht mehr darin wohnt und die Seele freut sich, weil sie hinfliegen kann wo sie möchte und auch dann nah bei Deiner Kleinen sein, auch wenn es der Körper nicht mehr ist.

Man muss halt immer darauf eingehen, wie das Kind an sich damit klarkommt.

Wenn Du auf weitere Erklärungen zur Urne verzichten möchtest, weil Du denkst, dass sie damit eher nicht klarkommt, würde ich sie bei der Trauerfeier nicht mitnehmen, auch wenn ich eigentlich finde, dass Kinder dabei sein sollten.

Bettina

Zitat von: seemaedchen am 24. Oktober 2013, 13:24:55
Sonne, eine moralische Stütze soll sie nicht sein. Die Oma würde sich halt einfach freuen, wenn sie Anna-Lisa mal wieder sieht. Und nach der Beisetzung ist dann ein Mittagessen bei meiner Schwiema geplant. Und dann könnte sie mal wieder mit ihrer Oma spielen.

Also das kann sie auch, wenn sie bei der eigentlichen Beisetzung nicht dabei ist. Erklären muss man es ihr natürlich trotzdem, aber sie muss nicht dabei sein. Dann lässt sich vielleicht die ein oder andere Frage, bzw. die Erklärung doch aufschieben.

Da bin ich ganz bei dragoness. Ich finde es nicht schlimm, wenn sie dabei sind, aber ich hab halt auch kein Problem mit solchen Fragen und den Erklärungen. Ich finde allerdings auch nichts schlimmes dran, wenn Kinder mal etwas schrecklich finden. Können sie ja. Es ist ihr Gefühl dazu und das ist völlig in Ordnung. Es gehört dazu zum Leben.
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Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

lillifee

#18
 :)
Eine Mutter hält die Hände ihrer Kinder für eine Weile, die Herzen jedoch für immer!

"Mama, die Welt ist so wie sie ist" (Vivi 2013)

"Mama, darf ich in deine Nase fassen, vielleicht sehen deine Popel anders aus als meine." (Vivi Sep`2014)

"Mein Hals ist gewürzt" (Vivi 2014)

"Kinder haben andere Gehirne als Erwachsene" (Vivi 2015)

"Liebe ist stärker als krank sein!"(Vivi 2015)

"Wenn ich vielleicht nicht mehr so viel spiele, wachse ich schneller"!

"Mama, ich habe manchmal Knoten im Kopf"!

dragoness

#19
*

Landei

Meine Kinder kamen zur Beisetzung meines Vaters etwas später, wurden solange von meinen Schwiegereltern betreut.
Die Rede des Bestatters in der Leichenhalle wollten wir ihnen nicht zumuten und auch meine Mutter wollte sie nicht dabei haben, aus Angst sie zoffen sich wieder gegenseitig und stören so.
Wir hatten so ca. 1/2 Stunde dafür berechnet, war dann aber doch nicht ganz so lange. Somit kamen Schwiegereltern mit den Kindern an, als der Sarg schon im Grab war. Die Kinder haben sich dann aber trotzdem ganz artig hinten angestellt (dauerte bei den über 90 Leuten, die da waren etwas länger) bis sie dran waren, ihre Blumen ins Grab zu werfen.
So war es letztendlich ok für alle Beteiligten.

Wir hatten uns am Vortag die DVD von "Willi wills wissen: Wie ist das mit dem Tod?" angesehen und ich habe dann ein bißchen zum Verlauf für den nächsten Tag erklärt.

Vielleicht habt Ihr auch jemanden, der die Kleine während der eigentlichen Urnenbeisetzung betreut und Ihr geht dann später mit Ihr zum Grab? Dann kann sie ja auch später beim sogenannten Leichenschmaus und danach mit der Oma spielen.
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Ich bin nur für das verantwortlich, was ich sage (schreibe) und tue, nicht für das, was Ihr versteht (lest) und daraus macht!!!

starlet

ach ich weiss nicht.... ich würde meinen sohn nicht mitnehmen und auch mit der verbrenn-erklärung noch etwas warten. eben weil er aktuell irgendwie probleme mit dem thema tod hat, verluzstängste und da fällt es mir schon schwer, ""normal" drüber zu sprechen, bzw mir ne kindgerechte antwort einfallen zu lassen, da würde ich das verbrennen nicht gerade erzählen. aktuell und jetzt jedenfalls.

nein, ich würde vielleicht nachkommen, wenn die beisetzung vorbei ist zum essen. vielleicht könnt ihr euch so arrangieren?

LILA

Mein Opa ist vor 10 Monaten im Alter von 97 Jahren verstorben. Er war bis zu seinem Tod relativ fit. Da er bei meiner Mutter im Haus wohnte, haben meine Kinder ihn bei jedem Besuch dort auch besucht (also mindestens alle 2 Wochen).

Das Buch "Jolante sucht Crisula" (Tolles Buch zum Thema Tod und Trauer) liegt hier schon lange im Schrank. Ich dachte, dass ich es brauchen würde. Aber für die Kinder war es etwas ganz normales. Der Uropa war sehr alt, hatte ein schönes Leben, der Körper war sehr müde und deshalb wollte er jetzt lieber als Engel vom Himmel runterschauen. Punkt.
Sie erklärten mir noch, dass der Opa Willi (mein Schwiegervater starb schon vor Amelies Geburt) nun endlich einen Bekannten im Himmel hat.  :D

Auf die Beerdigung habe ich sie nicht mitgenommen. Keiner von beiden hat diesen Wunsch explizit geäussert und ich wollte ganz unabgelenkt Abschied nehmen können.  :-[

mausebause

Meine Große war zweieinhalb als mein Vater starb..Kontakt gab es wenig!
Ich habe sie NICHT mit zur Beerdigung genommen - und würde das immer wieder so machen! Danach beim Essen etc. war sie wieder mit dabei und half glaube ich der Oma auch ganz gut, den Tag zu überstehen..
Jetzt rede ich allerdings ganz offen mit ihr über das Thema Tod, welches sie ganz oft beschäftigt, einfach weil ich selbst da kein Problem mit hab. Diesbezüglich schließe ich mich also dem allgemeinen Tenor an!

seemaedchen

Hallo,
so heute war die Urnenbestattung.

Wir haben Anna-Lisa mitgenommen und es war eine gute Entscheidung.

Wir haben ihr gestern gesagt, dass der Opa gestorben ist und jetzt im Himmel ist. Sie hat dann ganz traurig geschaut und gesagt:  "Dann ist die Oma jetzt ja ganz alleine." Dabei hat sie fast geweint. Da haben wir dann erst mal so geschaut.  :o
Sie wollte dann noch wissen: warum und wie er denn tot ausgesehen hat. Wir haben dann gesagt, weil er schon sehr alt war und krank und dass er einfach die Augen zu hatte.
Ich hab ihr dann noch gesagt, dass man bei der Beerdigung brav sein muss, nicht rumrennen darf und nichts aufheben zum spielen.
Sie meinte dann warum. Dann hab ich ihr gesagt, weil viele da traurig sind und nicht wollen dass man dann rumrennt. Sie hat das so akzeptiert.
Sie war dann auch ganz brav. Hat ab und zu leise was gefragt.
Das mit der Asche haben wir ganz anders gelöst. Sie hat gefragt wo denn der Opa ist. Ich hab dann gesagt im Himmel und wir beerdigen jetzt eine Erinnerung an ihn. Die Erinnerung ist in der Vase (Urne). Das hat sie so akzeptiert.
Sie hatte vorher schon eine Kerze in der Hand, von der Oma. So waren ihre Hände auch beschäftigt.
Die Kerze wurde nach einer schönen Geschichte von einem Streichholz und einer Kerze angezündet und sie durfte sie aufs Grab stellen.
Sie wollte unbedingt auch beerdigen, also auch Erde reinschütten. Hab ich ihr auch machen lassen. Und wollte ins Grab schauen. Hab ich ihr auch machen lassen, bei mir auf dem Arm.

Also es lief alles gut. Und es war auch gut, dass wir sie mitgenommen haben.
Ich hab sie zwar vorbereitet aber ohne ins Detail zu gehen. Sie wusste so ungefähr was passiert und hat dann nur ab und zu nachgefragt.
Es war eine sehr ruhige und besinnliche Feier.

Vielen Dank dass ihr mir mit euren Erfahrungen so gut geholfen habt.

Danke Anja
2. IVF positiv am 21.12.09
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