Wie den Tot erklären??

Begonnen von •·.·´Easy6`·.·•, 10. März 2012, 15:27:58

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•·.·´Easy6`·.·•

Hallo Ihr Lieben,

gestern sind wir mit unserem zweiten Sprössling aus dem KKH nach Hause... da ereilt uns die Nachricht das Linas heiß geliebter Uropa und mein Opa gestern mittag verstorben ist  :'( :'(

Lina ist natürlich noch zu klein um zu kapieren was "tot" ist... aber sie wird sehr wohl nachfragen wo denn der Uropoa ist....

Was kann ich ihr denn sagen?? Bin irgendwie unschlüssig.... würde ihr gerne was mit auf den Weg geben ohne das sie traurig ist... mit auf die Beerdigung kommt sie auf keinen Fall....da bleibt sie bei Schwiegereltern...


liadan

#1
Hallo Easy, erstmal herzlichen Glückwunsch zum Baby, ich hoffe es geht Euch gut und die ersten Tage sind supi verlaufen und das Babyschnppern macht Spass  :-*

Dann natürlich auch herzliches Beileid, da kommt ja ein freudiges Ereignis zu einem traurigen, bestimmt nicht einfach für Euch alle.  :-[

Wie dem Kind den Tod erklären, das ist schwierig, wir hatten einen Todesfall im engsten Freundeskreis und mein Sohn fragt heute noch (es ist "schon" 1,5 Jahre her) immer nach seiner kleinen Freundin. Wir haben ihm einfach erklärt wenn Menschen sterben das sie dann zwar nicht mehr anwesend sind, so daß man sie anfassen kann das sie aber immer noch da sind und zwar in unseren Herzen, das seine kleine Freundin jetzt auf einer Wolke wohnt und uns von oben zusieht und sie ein Sternenkind ist und mit meiner Mama von Wolke zu Wolke hüpft  ;) und das sie uns von oben herab beobachten und wissen was wir tun. Auch heute sagt er noch solche Sachen wie das er sich gerne eine Flugzeug kaufen würde um dann in den Himmel zu fliegen oder eine Leiter um dann seine kleine Freundin aus den Wolken zu holen damit ihre Eltern nicht mehr so traurig sind.  :-[ Er hat uns auch weinen sehen, da haben wir ihm eben erklärt das wir ganz traurig sind, auch seinen Papa und er weiß auch wie traurig die Eltern seiner kleinen Freundin sind. Auf der Beerdigung war er nicht dabei.

Bei seiner Oma habe ich ihm erklärt das sie ebend krank war und gestorben ist. Das man nicht mehr helfen konnte.

Es gibt auch Bücher zum Thema, wir habe hier keins, aber ich denke in jeder guten Buchhandlung wirst Du fündig werden.

Für unseren Sohn ist es immer wieder Thema, es kommen auch Sachen wie, wenn er tot wäre dann hätte er Flügeln und könnte fliegen und mit seiner kleinen Freundin von Wolke zu Wolke hüpfen oder gestern erst meinte er dann würde er in die Wolken beißen weil die würden bestimmt aus Zuckerwatte sein.

Es kommen aber auch Fragen wie ob jeder stirbt wenn er krank ist oder ob Menschen die Krebs haben alle immer sterben würden. Es ist einfach schwierig das zu erklären, Du kennst Dein Kind am besten, musst einfach gucken wie sehr Du das verpackst.

Wünsche Dir alles gute für den Weg und viel Kraft für die Beerdigung!  :-*

edit: Es kommen auch fragen wo ich schlucken muss, vor ein paar Tagen hat er mich gefragt ob ich gerne tot sein würde, weil ich dann bei meiner Mama wäre, als ich dann meinte Nein wäre ich nicht weil ich ihn dann ja nicht mehr bei mir hätte, meinte er nur ich könnte ihn ja mitnehmen und den Papa auch. Da bin ich dann selbst auch sprachlos.  :-[

Heutzutage ist es so verdammt schwer dumm zu sein,  weil die Konkurrenz so gigantisch ist!

Honigbluete

Kinder haben einen deutlich unverkrampfteren Umgang mit dem Tod, das zeigen auch die Fragen von liadans Sohn...

Ich habe Lukas den Tod auch so erklärt, dass der Uropa zu alt war und das Herz nicht mehr schlagen konnte... Aber dass er in unseren Herzen und Köpfen weiterlebt... Immer wenn wir uns an ihn erinnern und an ihn denken oder über ihn reden....

Er war auch noch keine 2 Jahre alt bei der Beerdigung, hat es sehr interessiert mitverfolgt und konnte sich 2 Jahre später bei der Beerdigung seiner Uroma noch an die vorherige Beerdigung erinnern (gleicher Ort, anderer Pfarrar!)

Aber jeder muss es selber wissen, es muss halt auch zu einem passen. Mir war es wichtig, dass er einen möglichst normalen Umgang mit Tod und Trauer erlebt, ich wurde bis ins Erwachsenenalter von Beerdigungen ferngehalten, die erste war die von meinem Vater, und das wünsche ich keinem! Auch bei der Beerdigung meiner Mutter war er dabei, er gehört dazu und er hat uns alle auch weinen sehen...

Bücher gibt es einige, besonders schön ist Auf wiedersehen, Dachs (oder so ähnlich), aber lass dich beraten, es muss ja auch zu dir/euch und eurer Art der Trauer passen...

piglet

Och man, Freud und Leid so nah zusammen  :-[ s-druecken
Erstmal herzlichen Glückwunsch zur Ankunft Eures Sohnes und dann natürlich auch ein herzliches Beileid!

Bei uns war es fast so wie bei Honigblüte und haben damit gute Erfahrung gemacht.
Viel Kraft für Euch!
♥ A & I ♥
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Hubs

Oh Easy! Herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs. Und mein herzliches Beileid.
Der eine kommt, der andere geht ,...  Bei jedem Todesfall in meiner Familie ist irgendwo in meinem näheren Umfeld ein Kind geboren worden,...

Ich erzähl dem Mo schlicht das, was ich glaube. Seine Oma ist tot, d.h. sie lebt nicht mehr, sie ist nicht mehr da. Wo sie ist? Ich weiß es nicht, vielleicht ist ihre Seele noch bei uns, vielleicht ist sie auch im Himmel und sitzt mit dem Uropa zusammen.
Zur Aussegnung war der Mo nicht dabei, bei dem anschließenden Essen aber schon.

Wünsch Dir und Deiner Familie viel Kraft.
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
How could anyone ever tell you, you were less than whole?
How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?

knuffi01

Hallo Easy

Herzlichen Glückwunsch zu eurem kleinen Mann. Und herzliches Beileid.

Wir hatten letztens Jahr auch 2 Todesfälle in der Familie (einmal Fabsis Onkel und einmal mein Mann sein Onkel) und wir haben es Fabsi mussten es Fabsi auch erklären weil sie immer nach ihrem Onkel gefragt hatte. Wir haben ihr einfach gesagt er zwar nicht mehr da ist aber das er vom Himmel runter schaut und auf sie aufpasst. seit dem sie das weiß fragt sie auch nicht mehr nach ihm und das ist auch gut so.

Bettina

Herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs und mein Beileid  s-druecken.

Den Tod erklären? Sag einfach, wie es ist. Kleine Kinder können da recht gut mit umgehen, haben noch ein sehr natürliches Verhältnis dazu. Einfach weil es viel zu groß ist. Ist ja für viele Erwachsene oft schwer zu begreifen.

Was mich etwas erschrocken hat ist, dass du geschrieben hast, du möchtest sie davor beschützen traurig zu sein. Das finde ich ehrlich gesagt sehr schlimm. Es gehört dazu zu trauern und sie spürt ja auch, dass ihr trauert. Bezieht sie ganz mit ein, zeigt ihr, dass traurig sein dazu gehört und dass es in Ordnung ist, dass man traurig ist. Das hilft ihr und euch, es zu verarbeiten.
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

Fliegenpilz

Da es bei uns so gesehen Dauerthema ist (Tod der Uroma, bevorstehender Tod der Lebenspartnerin meines Vaters ...) haben wir mittlerweile in den letzten Wochen eine ganze Bibliothek an Büchern zu dem Thema "Tod&Trauer" angeschafft.

Allerdings, feige wie ich bin, arbeite ich mich nicht alleine mit unserer Großen dadurch, sondern die Erzieherinnen sind über die Familiensituation unterrichtet und haben auch von mir zwei Bücher mit in die Einrichtung bekommen. Fragt sie dort oder erzählt von sich aus, so setzen sie sich nun mit ihr zusammen hin und schauen sich auch die Bücher an.
Ich bin sehr dankbar über diese Zusammenarbeit!

Nicole!


Christiane
Hei, das ist nicht feige, sondern mutig!
Und für L. bestimmt auch viel besser, wenn die Erzieherinnen deine Einstellung kennen und die gleichen Werte vermitteln!

easy
Meine Erfahrung zeigt auch, dass Kinder viel weniger Probleme mit dem Tod haben, als so mancher ERwachsener.
Sterben gehört zum leben dazu, wir werden es alle einmal und man sollte Kindern keine Angst davor machen oder sie schützen wollen.
Lina mß auch traurig sein dürfen, dann wird es ihr viel leichter fallen!
Sag ihr, was passiert ist und gut. War dein Opa krank? Wenn nicht, war er einfach schon sehr alt (für Lina)?
Er kommt nicht zurück (wo er ist, ist erfahrungsgemäß - in meinem Umkreis - völlig unwichtig), aber ihr habt ihn weiter ganz doll lieb und guckt Fotos an und besucht auch die Oma weiter...
Ich würde meinen Sohn mitnehmen (wir werden leider auch bald diese Entscheidung treffen müssen), aber auch jemanden, der sich um ihn kümmern kann, wenn es mich emotional zu sehr mitnimmt. Aber diese Entscheidung kannst nur du treffen.

Ich war allerdings auch 6 Wo vor der Entbindung auf der Beerdigung meines Schwiegervaters und bin dafür sehr böse angeguckt worden von der Trauergemeinde.

GLG, und laß dich nochmal drücken s-druecken

kleiner Adler 05/2010
kleiner Rabe 03/2012

Giraffe

herzlichen glückwunsch und mein beileid.

mein sohn interessiert sich auch sehr dafür. wir waren auch schon auf dem friedhof und ich habe gesagt, dass seine urgroßeltern im grab liegen. sie waren alt und sind gestorben, aber wir können sie eben am grab besuchen gehen und immer an sie denken. sie gehören trotzdem zur familie.

er hat dann gemeint, das gras ist wie eine decke für sie - das fand ich total rührend und schön. kinder gehen da wirklich oftmals lockerer damit um.
sohn * 25. september 2007 spontan bei 25+4 SSW- 900g, 35 cm

•·.·´Easy6`·.·•

Danke für Eure Antworten und Euer Mitgefühl  :-*

Heute waren wir zum essen bei meinen Eltern eingeladen und meine Oma war auch dort.... Lina fragte wo denn Uropa sei  :'(

Wir haben ihr gesagt das er alt war und jetzt tot ist nicht mehr kommen kann. Er wäre jetzt im Himmel und guckt nach uns.....  :'(

Linas antwort dazu war....... (große Augen) Neeeeeeeeeeeeeeee

Das war ihre einzigste Reaktion....wir haben es dann dabei erstmal belassen.....

Bettina

Ihr habt sie mit dahin genommen ohne sie vorzubereiten, dass der Opa nicht da sein wird  :-\? Ich würde es auf keinen Fall dabei belassen, sondern mit ihr drüber reden und ihr auch ganz offen sagen, dass ihr selbst auch sehr traurig seid.

4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

•·.·´Easy6`·.·•

Nein nein.... meine Oma kam auch lediglich als Besuch zu meinen Eltern und fragte dann warum sie alleine kommt....bzw. wo der Opa ist...

Bettina

Ach so, OK. Dennoch finde ich es nicht in Ordnung, dass ihr sie so damit hängen lasst. Kann sein, dass es hart klingt, aber kleine Kinder spüren doch, dass etwas nicht in Ordnung ist und dann bekommt sie so nebenher mal gesagt, dass ihr Opa gestorben ist und dann wird nicht weiter drüber geredet.

Warum redet ihr denn nicht mit ihr?
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

Jasmin

Mein Beileid :-[

Erstmal: ihr müsst euch damit auseinander setzen. Es wird immer wieder Thema sein.

Der Tod einer Oma ist nun 4,5 Jahre her und ist NOCH IMMER ab und zu Thema.

Ich habe meinen Töchtern erklärt, dass der Körper alt wird und krank und irgendwann nicht mehr funktioniert und dann stirbt. So wie alles stirbt. Auf die Fragen warum habe ich geantwortet um Platz zu machen. Denn würden immer weiter Babies auf die Welt kommen und niemand "gehen" dann wäre bald kein Platz mehr.

2 Töchter *2005 und *2007

"Everyone talks about leaving a better planet for our kids.
Let's try to leave better kids for our planet."

Bettina

@Jasmin: An sich eine schöne Erklärung, aber in Anbetracht der Tatsache, dass gerade der Bruder geboren wurde, würde ich das so nicht erklären  :-[
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

Jasmin

Die Frage kam von meinen Kindern zeitversetzt so ca. ein Jahr später. Aber du hast Recht, das wäre wohl in der Situation keine optimale Erklärung.
2 Töchter *2005 und *2007

"Everyone talks about leaving a better planet for our kids.
Let's try to leave better kids for our planet."

Tinkerbelli

Easy, mein Beileid!

Mein Opi ist ganz unverhofft anfang das Jahres verstorben. Mein Sohn war gerade zwei geworden! Für die erste Zeit der trauer, war meine Omi bei meinen Eltern, die im selben Ort wie wir wohnen. Das war quasi das Trauerhaus. Ich habe ihn täglich da mithin genommen, er hat gesehen, das wir weinen, fragen hat er nicht gestellt, aber er kommt dann oft zu mir und streichelt mich. Meine Ärztin meinte es wäre ok und Kinder dürfen das sehen, man soll ihnen nur klar machen, dass sie nicht daran schuld sind, sondern warum man weint. Auch wenn J. kaum spricht, versteht er alles und ich habe ihm gesagt, das der Uropi nicht mehr da ist und jetzt da oben im Himmel ist und auf uns aufpasst. Letztens auf dem Friedhof zeigte er zum Himmel und sagte "Da Opa!". Für ihn ist es so ok und ich glaube kaum, dass er sich später daran erinnern kann.
Wir haben ihn im übrigen mit auf die Beerdigung genommen (Wunsch meiner Uromi und ich glaub mein Uropi hätte es auch so gewollt), nur zur Aufbarung war er bei meinen Schwiegereltern. Die Trauergemeinde hat erst komisch geguckt, weil er sich alles angesehen hat und kommentiert hat, aber als klar wurde, dass es sein Urenkel ist, fanden es die meisten toll - abgesehen davon wär mir das auch egal gewesen!  ;)

Ich wünsch euch viel kraft und lasst die Trauer zu, so ist es für euch und auch für Lina besser! (Ich weiß von meinem Mann, dass er 12 J. war, als seine geliebte Omi gestorben ist, in der Familie wurde nur für sich selbst und nicht vor den Kindern getrauert. Das hat ihn schwer zugesetzt und auch nach 20 Jahren hatte er das noch nicht verarbeitet.)

LG Tinker
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*Eine Kerze für mein Sternchen und das meiner Freundin*

jette-neeke-feline

ohne jetzt andere Beiträge gelesen zu haben.

Ich selber weiss ein bissel was und ich kenne ein paar wichtige Ratschläge.

Aber an sich entscheidet es jeder für sich.

1. es ist wichtig mit klaren formulierungen zu armen. "dein .. ist gestorben" "ist tot" "kommt nicht wieder"
2. dann sollte man alle Überlegungen wo die Person jetzt ist dem Kind überlassen
Also nicht sagen ist "auf einer Wolke" "im Himmel" oder so was. Die Kinder fragen wo sie glauben was nach dem Tot ist. Wo die Person jetzt sein könnte.
3. die Traurigkeit der Kinder nicht in Frage stellen. Immer drauf eingehen.
4. Sie traurig sein lassen, ihnen beistehen

Beerdigung:
Wir haben Neeke als sie ien Jahr alt war mit zur Beerdigung ihrer Uroma genommen und ich würde meine Kinder auch zu jeder weiteren Beerdigung mitnehmen. Ich würde nicht unbedingt persönlich für sie da sein. Ihnen die Patentante oder so an die Seite stellen und ihnen überlassen, was sie woanders hin gehen wollen.
Aber da unsere Jette gestorben ist, gehört das Thema "Tod" zu unserem Leben und gerade unserem Familienleben dazu. Neeke fragt viel und wir reden mit ihr.
Und somit wäre eine Beerdigung für uns kein Tabu. Aber natürlich mit guter Betreuung für das Kind.

Hoffe das war ein wenig verständlich.

Lg dorine

jette-neeke-feline

Leb wohl, lieber Dachs ...... so heisst das buch und es ist echt süss.

jette-neeke-feline

#20
Jasmin: diese Erklärung mit "Platz machen" fiinde ich sehr bedenklich. Was sagst du ihr wenn Babys und Kinder sterben?
Die machen keinen Platz für andere Babys. Das ist doch nicht haltbar.
Überdenk es einfach noch mal.
Will dich nicht angreifen, aber das ist für deine Kinder keine Logische Erklärung.

Meine Oma hat genau dies an Jettes Beerdigung zu mir gesagt. "ich wollte gehen und für Jette pplatz machen". Glaub mir, dass war nicht lustig für mich. Ich habe meine Oma genauso geliebt wie meine Tochter.

jette-neeke-feline

Tinkerbell: genau, in der Literatur steht, dass Kinder vor der Trauer nicht ferngehalten werden sollen.
Sie dürfen Eltern weinen sehen, aber man muss drauf achten, dass Kinder nicht zu tapfer werden. Kinder trösten die Eltern, weil sie verängstigt sind. Sie sind tapfer und trauern selber nicht. Weil sie ihre Eltern traurig sehen und angst davor haben.
Kinder müssen trauer geklärt bekommen. Sie müssen wissen, dass es okay ist traurig zu sein, aber auch dass es nicht an ihnen liegt. Das ist das allerwichtigste.
Sie sollten auch jemanden an die Hand bekommen (und da gerade nicht die Eltern) mit denen sie reden können. Mit Eltern die traurig sind redet kein Kind über seine Trauer.

(bissel überzogen, aber wahr)

Petra

Hallo,

der Tod ist etwas ganz natürliches, genauso wie die Geburt und gehört zum Leben dazu. Kinder haben da eine eigene Art, wahrscheinlich sogar viel weisere Art als wir. Sie gehen mit dem Thema nicht so verkrampft um, sind offen und fragen.

Ich für meinen Teil halte nichts von Verschleierungen und im Zweifel immer die Wahrheit. Kinder verkraften mehr als wir denken. Menschen werden geboren und irgendwann - wenn sie alt sind - dann sterben sie wieder. Das ist traurig für uns, aber der für den Opa war das Leben jetzt schon ganz schön anstrengend, weil er eben so alt war.

Dinge wie, er ist eingeschlafen - würde ich echt vermeiden, da könntest Angst machen. Ein Baby kommt eines geht, darfst gar nicht sagen - weil Du hast ja auch ein Baby bekommen und dann wird hier mal schnell Schuld proijziert. Also das Baby ist schuld, dass der Opa gehen musste. Geht auch nicht.

Im Prinzip haben die Kinder eine eigene Vorstellung davon und die kann man ihnen dann lassen. Meine Kleine hat zum Beispiel gefragt, ob der Opa jetzt Flügel hat, wie die Engel...

Ich wünsche Dir, dass Du für Dich und Deine Mäuse einen guten Weg findest...

Petra

P.S. Und viel Spass beim Kennenlernen mit Deinem Zwergerl... :-)


mausebause

Zitat von: jette-neeke-feline am 12. März 2012, 22:01:06
Tinkerbell: genau, in der Literatur steht, dass Kinder vor der Trauer nicht ferngehalten werden sollen.
Sie dürfen Eltern weinen sehen, aber man muss drauf achten, dass Kinder nicht zu tapfer werden. Kinder trösten die Eltern, weil sie verängstigt sind. Sie sind tapfer und trauern selber nicht. Weil sie ihre Eltern traurig sehen und angst davor haben.
Kinder müssen trauer geklärt bekommen. Sie müssen wissen, dass es okay ist traurig zu sein, aber auch dass es nicht an ihnen liegt. Das ist das allerwichtigste.
Sie sollten auch jemanden an die Hand bekommen (und da gerade nicht die Eltern) mit denen sie reden können. Mit Eltern die traurig sind redet kein Kind über seine Trauer.

(bissel überzogen, aber wahr)

Schön geschrieben!

Helena fragt auch immer wieder, das Thema ist eigentlich immer mal aktuell - ich gehe damit ganz offen um und rede so normal es geht mit ihr darüber- wie man die Erklärung verpackt, kommt ja auf jeden selbst und auf das was man glaubt an- aber wichtig ist, mit dem Kind zu reden..und eben offen zu sein! Und wenn es fragen hat, diese zu beantworten so gut es geht!

Bettina

Ich selbst hab mich als Kind ganz viel mit dem Tod beschäftigt. Habe meiner Mutter Löcher in den Bauch gefragt. Allerdings war ich da schon etwas älter, ca. 4-5, als ich anfing zu fragen.

Meine Mutter hat mir erklärt, dass sie glaubt, dass Menschen in ihrem Leben eine Erkenntnis erlangen sollen. Dass es darum geht, dass sie etwas für sich lernen. Was das ist, wisse sie nicht, weil die Menschen in dem Moment sterben, wo sie diese Erkenntnis haben.

Als ich sie gefragt habe, warum auch Babys und  Kinder sterben müssen, hat sie gesagt, dass es ganz kluge schnelle Menschen gibt, wenn es um diese Erkenntnis geht und Menschen, die sehr lang brauchen. Manchmal auch, weil sie die gar nicht haben wollen. Und dass deshalb manchmal Babys schon im Bauch der Mutter sterben und manchmal ganz alte Leute.

Ich fand die Erklärung toll und ich kann mich erinnern, dass mir das gereicht hat und ich damit meinen Frieden hatte. Das hat die Fragen nicht beendet, denn ich wollte auch noch so nette Sachen wissen, wie "wo hört die Unendlichkeit auf" usw., aber für das Warum Menschen sterben? war es genug.

4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer