Was ist da los... Trotzphase oder falsch erzogen???

Begonnen von Suselie, 25. März 2012, 08:16:42

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Suselie

Hallo zusammen,

ich brauche mal Rat bzgl. meiner kleinen Tochter (2 jahre und 5 Monate). Sie ist momentan in einer sehr seltsamen und vor allem anstrengenden Phase... wenn mir hier jetzt erfahrene Eltern sagen, das ist ok und geht vorbei, dann bin ich froh... wenn nicht, dann bitte HIlFEEEE!!!  :o

Also unsere Julie ist momentan teilweise total lieb, entwickelt sich gut, spricht wie ein Wasserfall und ist aufgeweckt - alles halt, was in dem Alter so normal ist.
Aber auf der anderen Seite ist sie so dermaßen trotzig. Wenn ihr was nicht in den Kram passt, wird SOFORT losgeweint... man kann ihr dann nix mehr erklären oder versuchen sie runter zu bringen - nein es wird geheult, bis man sie entweder rumträgt, oder das macht, was sie grad gerne hätte (was ich erhlich gesagt manchmal tue, damit einfach Ruhe ist)!

Also hier mal ein paar Beispiele: Sie hat gestern total schön alleine gespielt und wollte ihren Plüschhasen in so nen Kinderbademantel einwickeln. Irgendwas ist nicht so gelaufen, wie sie wollte und sie hat richtig verärgert losgebrüllt und war nicht mehr zu beruhigen. Man hat das total gemerkt, dass ihr was nicht passte - nur weiß ich nicht was.

Anderes Beispiel ist abends beim Kochen... sie will die volle Aufmerksamkeit, die ich ihr in dem Moment aber ne halbe Stunde nicht geben kann und dann wird geheult bis ich mit Kochen fertig bin. Sie ist dann so beleidigt, dass sie nix mehr essen will und sowieso alles doof ist.

Auch nachts bekommt sie Weinattacken und ist nur schwer zu beruhigen... ich weiß nicht, was in dem Moment los ist... schlecht geträumt??? Ich muss sie richtig aufwecken und wieder zu sich holen, damit sie sich beruhigt. Momentan ist das fast jede Nacht.

Ich hab schon sämtliche Vermutungen angestellt, was wir falsch gemacht haben, oder wo das her kommt... weil diese Heul-Wut-Unzufriedenheits-Anfälle mehrmals am Tag vorkommen - nur nicht ausser Haus wohlgemerkt.
Also wir sind viel im Garten, da geht es, aber sobald wir wieder rein kommen ist großes Drama... Sie ist 2x Vormittags bei einer Oma, die ihr den ganzen Vormittag volle Aufmerksamkeit schenkt.. vielleicht erwartet sie das dann von mir auch, aber der Haushalt wartet halt auch.... und 2x Vormittags ist sie im Vorkindergarten, wo sie sich total wohl fühlt und davon viel erzählt.

Ich weiß auch nicht, ob das nur eine Phase ist und vorbei geht, aber wie geht man damit um? Ich fühle mich momentan wie eine Sklavin ihres Kindes, die nur das tut, damit sie ruhig ist...
Hab sie auch schon in den Gang gestellt und weinen lassen... nix gebracht, außer mehr weinen... hab sie getröstet... auch nix besser geworden... hab lieb mit ihr geredet, auch mal laut... alles ohne Erfolg!

Ach ja und den Klassiker mit auf den Boden werfen hatten wir auch schon...  :-[

Wer hat sowas schon durch oder ist das einfach nur normal?

LG s-winken
Suselie

katjuscha

wir haben das auch ;-) teils noch schlimmer.. mit richtigen ausrastern
was ich auf keinen fall mache, ist nachgeben... ich ertrage das weinen und schreien solange es zornig ist, und wenn er traurig ist, dann wird getröstet und gut.. aber nachgeben tu ich nicht... weil das machts nur schlimmer.... wenn er merkt er muss nur lang genug brüllen, dann wird er es damit immer wieder probieren...

ich halte ihn fest, wenn er wütet und sachen zerstört, ansonsten lass ich ihn toben...
da er mich und den papa blutig beißt und anspuckt (siehe mein thread) muss ich manchmal etwas fester zugreifen, dass er eben nicht groß agieren kann.. das kostet kraft und nerven, aber seit ein paar tagen isses wieder bissl besser.. er wütet zwar noch, aber nimmer so lange und nimmer sooo intensiv..


Suselie

Hallo Katjuschka s-winken

Oh, Deinen Beitrag hab ich gar nicht gelesen... muss ich mal suchen!
Ok, einerseits beruhigend, dass es bei Euch auch so ist, andererseits schlimm, dass man sowas mitmachen muss. Ich versuche auch meistens nicht nachzugeben, aber manchmal geht es nicht anders.... letzte woche haben wir besuch bekommen und ich hatte ziemlich viel in der Küche vorzubereiten. Julie hatte nichts anderes zu tun, als einen Wutanfall zu bekommen und ich hab ihr dann ihre Babysendung auf Youtube eingeschaltet.... ich weiß, DAS GEHT GAR NICHT, aber der Ruhe wegen in diesem Fall absolut notwendig. Ich hab mich natürlich geärgert, dass sie ihren Willen durchgesetzt hat, aber was sollte ich tun?

Wie lange hat Paul das schon? Meinst Du das hört bald mal wieder auf?

LG

dane_80

Ja, es hört wieder auf, aber das dauert ;)
Mein Sohn ist über 5, hatte es sehr extrem und manchmal immer noch, aber inzwischen nur noch sehr sehr selten.

Deine Tochter entdeckt eben im Moment dass sie zwar eine eigenständige Person ist, dass aber vieles und viele eben nicht das machen was sie gerne mag. Einerseits merkt sie dass sie Dinge noch nicht kann oder noch nicht so gut wie andere, andererseits bestimmen andere über ihre Zeit, über das was sie darf und nicht darf usw. Dass sie das ärgert finde ich verständlich.

Wie sie das äußert muss sich erst entwickeln, aber man kann helfen. Ihre Gefühle in Worte fassen, trösten, und ich finde auch mal nachgeben. Wenn mein Sohn wegen einer Kleinigkeit so weinte und tobte bin ich nicht aus irgendeinem Prinzip dabei geblieben, sondern hab ihm gesagt dass mir nicht bewusst war wie wichtig ihm das ist oder einen Kompromiss gesucht. Manchmal gehts eben nicht, weil man wirklich nicht kann oder möchte oder wegen Gefahr usw., das ist häufig genug.

Und warum ärgerst Du Dich dass sie ihren Willen durchsetzt? Das ist doch nicht immer schlimm? Ein Machtkampf wird es nur wenn man einen draus macht. Und Du versuchst auch nichts anderes als Deinen Willen durchzusetzen ;) Das nächste Mal kannst Du dem ja vorbeugen in dem Du ihr sagst dass Du nun was machen musst was langweilig ist, sie aber ihre Sendung kucken darf und danach überlegt ihr Neu.

Am wichtigsten fand ich aber immer das Gefühle in Worte fassen. Ihr zeigen dass Du sie verstehst, dass es grad langweilig ist oder dass es doof ist das was nicht klappt oder Du verstehst dass sie wütend ist dass es kein Eis gibt etc. pp.
Don't worry that children never listen to you; worry that they are always watching you. (R. Fulghum)


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Hubs

Zu lernen, dass die Welt nicht immer so funktioniert, wie man sich das wünscht ist nicht einfach ;) Und der Frust, der bei diesem Lernprozess entsteht muss raus :)

Also ich finde es wichtig, den Kindern - insofern sie es in dem Moment zu lassen - Beistand zu leisten. Beispiel, bei ihr klappt einfach irgendetwas nicht, kannst Du ihr ja anbieten, es mit ihr gemeinsam zu versuchen. Ich würde, wenn sie erstmal nicht wirklich aufnahmefähig ist, bei ihr bleiben, sie evtl. versuchen abzulenken, damit sie sich wieder beruhigen kann und dann das eigentlich Vorhaben von ihr nochmal gemeinsam versuchen.

Das Problem mit dem Kochen kenne ich auch. Mittags ist der Moritz dann erstmal müde, er ist hungrig und genau jetzt ist es total doof keine Aufmerksamkeit zu  bekommen. Satt und quietschfiedel spielt es sich allein natürlich viel leichter. Ich versuche oft nach dem Frühstück schon mal was für's Mittagessen vorzubereiten, so dass ich die Kochzeit Mittags reduzieren kann. Und dann biete ich dem Moritz immer an, mir zu helfen oder sich einfach daneben zu setzen und beim Gemüse zu naschen, Soße zu probieren, ihn beim Kochen einzubeziehen.

Und auch nächtliche Weinatacken sind mir sehr bekannt  s-:) Lösung habe ich hierfür nicht. Die Ursache sehe ich darin, dass er in seinem Leben gerade sehr viel los ist. Er kommt bald in den Kindergarten, er hat vor 2 Monaten einen kleinen Bruder bekommen und er stößt täglich an so viele Grenzen, die ihn einfach manchmal wütend machen. Ich glaube er verarbeitet viel von diesen Dingen im Schlaf und entsprechend träumt er und wacht schreiend auf.
Ich merke umso leichter Moritz' Tag war, umso weniger werden die nächtlichen Schreiattacken. Ich versuche einfach den Druck und Stress aus meinem Tag zu nehmen, so ihm einen schöneren Tag zu bereiten. Er wacht zwar nachts oft noch schreiend auf, aber wesentlich seltener und er lässt sich schneller beruhigen. Auch seine Wutanfälle tagsüber sind wesentlich weniger geworden und er ist wieder viel kooperativer.

Es gibt natürlich immer wieder Situationen am Tag, die nicht vermeidbar sind, die ihm schwer fallen zu akzeptieren. Z.B. wenn er mit seiner Freundin spielt und es Zeit ist nach Hause zu gehen. Solche absehbaren Situationen bespreche ich bereits vorher mit ihm, d.h. ich erkläre ihm, dass wir zu einer bestimmten Uhrzeit nach Hause gehen und dass es sein kann, dass er aber noch lieber weiter spielen möchte. Ich versuche ihm dann noch einen positiven Ausbilck zu geben, z.B. wir gehen dann heim und bauen noch ein Legohaus bevor wir Abend essen. Das Durchsprechen und ganz klare Aussagen meinerseits helfen ihm, die Situation ohne Wutanfall zu überstehen.

Dieses "ich versuche meistens nicht nachzugeben" finde ich nicht hilfreich. Es gibt genügend Situationen, da ist es für mich kein Problem nachzugeben. Ich finde nachgeben ist wichtig im Umgang mit Kindern. Es muss nicht immer alles nach meinem Willen sein. Ich versuche immer mal wieder objektiv zu betrachten, wie oft der Moritz eigentlich nachgibt. Wie oft passt er sich meinem Taq, meinem Vorhaben an, ohne dagegen zu reden. Das sind Dinge, die im Alltag oft untergehen, die ich auch immer mal wieder übersehe und nicht positiv beurteile. Bei Dingen, die einfach sein müssen, bleibe ich hart, die müssen eben. Und da merke ich, umso sicherer ich mir meiner Sache bin, umso bewusster mir ist, dass wir das jetzt durchziehen, umso leichter fällt es ihm, sich mit der Situation zu arrangieren.
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
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katjuscha

ich denke das nachgeben an sich nicht das problem ist, sondern eben die situation entscheidend... also wenn paul sich was erbocken will, dann bekommt er es nicht, wenn er fragt, sieht die sache anders aus

ein wutanfall, weils keine schokolade vorm essen gibt, führt eben nicht zu schokolade... aber eine folge kleiner roter traktor darf sein, wenn ich fix noch was fertig machen muss... da versuchen wir dann eben einen kompromiss zu finden ^^

wichtig ist eben, selber hinter der entscheidung zu stehen und nicht etwas versuchen zu verbieten "weil mans so macht"

übrigens ich bekam in meinem thread den hinweis darauf, dass wir evtl. zu viel erwarten und voraussetzen und JA es ist so und ist mir gestern richtig bewusst geworden... grade wenn sie schon toll reden können *lach*
aber gefühle in worte fassen ist nochmal ne andere nummer ;-) und da liegt der hund begraben...

dane_80

Klar soll man nicht ständig nachgeben. Aber eben auch nicht aus Prinzip nicht.

Im Schokoladenfall vor dem Essen frage ich einfach ob er Hunger hat. Kommt ein Ja, biete ich Gemüse oder sowas an falls es noch etwas dauert. Schokolade gibts dann nicht.

Wenn ich in der Küche was mache und es folgt ein Wutanfall  a la " ich will ein Videooooooooo" dann frag ich halt warum. Wenn ich dann merke ihm ist langweilig bitte ich ihn darum mir das so mitzuteilen, und wir kucken ob er was anderes machen kann oder ich bitte ihn darum mich ordentlich zu fragen und mache das Video an. Wenn ich das grundsätzlich erlaube kann er ja kucken wenn ich was anderes mache.

Das funktioniert nicht beim ersten Mal und auch noch nicht beim fünften Mal, aber es wird besser je älter die Zwerge werden. Und wenn ich weiß ich mach gleich eine Torte was eine halbe Std. dauert, wo ich keine Patschhändige Hilfe haben kann und mein Kind ist eh schon knatschig dann kann ich auch mein Kind gleich mit eine Schüssel Obst oder etwas Schokolade vor eine DVD setzen und danach was zusammen machen ;)
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Sweety

Normaaaaaaaaaaaaaaaaal. Nervig, aber normal ;D

Nachgeben... wieso eigentlich nicht? Hab ich nie begriffen.
Unser Leben hat eine feste Struktur und Linie. Unsere "Elternautorität" ist unantastbar. Autorität nicht nur im Sinne von "Wir bestimmen", sondern auch im Sinn von "Wir sind die, die dir am ehesten helfen können und wollen."
Wenn ab und an mal nachgeben echt dazu führt, dass dieses Bild ins Wanken kommt, dann sorry - kann es mit der Autorität eh nicht weit her sein.

Ich frage mich eben immer: Was kostet es mich, jetzt nachzugeben?
Bringt es einen Rückschlag oder ist nur ein diffuses Prinzip verletzt oder mein Stolz?
Treffen die letzten beiden zu, kann ich ohne weiteres nachgeben.

Mein Sohn trotzt häufig nicht aus Wut. Im Gegenteil - die Wut ist die Folge der Hilflosigkeit und aus der Hilflosigkeit kann ich ihm häufig raushelfen, wenn ich früh genug eingreife oder ihm einfach mal seinen Willen lasse, mir dafür aber einen moderaten Umgangston erbitte.

Bislang hatten wir echt noch NIE den Fall, dass er danach die Ausnahme immer wieder gefordert hat. Das hat er recht gut begriffen, dass Ausnahme Ausnahme ist. Er fragt dann zwar später gerne mal danach, aber wenn Nein, dann Nein. Und er ist erst zwei.

Manchmal stehen sich die Lütten selbst im Weg und kriegen sich quasi selber nicht gerergelt. Dann sind sie hilflos, wissen nicht, was sie wollen, nehmen uns übel, dass wir allmächtigen Eltern AUCH NICHT wissen, was sie wollen und brüllen dann vor lauter Hilflosigkeit los.
In so einem Moment aus Prinzip auf stur zu schalten als Eltern halte ich einfach für wenig hilfreich :-\

katjuscha

ich bin da bei dir sweety, daher denke ich eben es ist situationsabhängig

paul hat am samstag zeter und mordio geschrien, als wir uns anziehn wollten um in den zoo zu gehen... da haben wir auch nachgegeben, weil unter zwang das kind in den zoo prügeln, wenn es nicht will, ist einfach nicht mein stil.. er war müde und hatte keine lust.. daher sind wir daheim geblieben.. und nachmittags nur auf den spielplatz...

zuz

JEtzt habt Ihr alle schon geschrieben was ich auch schreiben wollte  :D

Nur noch eine Kleinigkeit zu Deiner Denkweise "Woher kommt das, was hab ich falsch gemacht". Ich denke: Nichts falsch gemacht. Und die Frage nach dem Woher ist nicht sinnvoll. Bzw. die Antwort nützt Dir nicht viel: Weil sie eben ihren Willen entdeckt, den aber noch nicht richtig ausdrücken kann. Das wird bei allen gesund erzogenen Kindern früher oder später und mehr oder weniger heftig (je nach Charakter) so sein. Viel wichtiger ist die Frage: Welchen Grund hat das Kind, sich in Zukunft anders zu verhalten? Ich denke, dass man nur da ansetzen kann. Und noch eins: Kinder fühlen sich selbst nicht wohl, wenn sie trotzen, im Gegenteil. Sie wissen selbst auch nicht, was los ist, und können einfach nicht anders. Es ist keine böse Absicht! Aber mit viel Geduld seitens der Eltern, Verständnis, Kompromissfähigkeit, Humor(!!!) und Liebe lernen sie es schon irgendwann, wie man sich auch anders mitteilen kann.
Und noch was zum Trost: Besonders trotzig sind sie meist in Phasen, wo sie grad was Neues lernen. D.h. nach der anstrenenden Phase sind sie dann auch selbständiger. So in etwa, wie es total anstrengend ist, ein Kind von den Windeln wegzubekommen. Windeln sind irgendwo ja bequem. Dann werden sie trocken und eine Zeitlang muss man alles machen: Man hat nasse Hosen, sucht ständig nach Toiletten, ist im Dauerstress, muss dem Kind beim Klogang helfen - viel mehr zu tun als mit Windeln. Und nach ein paar Tagen/Wochen plötzlich können die Kids das ganz wunderbar und alleine - viel weniger anstrengend als Windeln. So in etwa ist es mit dem trotzen auch ;)

Giraffe

kann mich nur anschließen: es ist völlig normal. und falsch gemacht habt ihr gar nichts, diese phase erlebt jedes kind, mehr oder weniger intensiv.

ich fands bei meinem sohn gar nicht mal so schlimm, weil er schon als baby sehr fordernd war. mittlerweile ist er dafür sehr ausgeglichen, er kann sich einfach jetzt schon super artikulieren, und deshalb entsteht einfach weniger zorn (verzweiflung)
sohn * 25. september 2007 spontan bei 25+4 SSW- 900g, 35 cm

Suselie

Ui, danke für die vielen und vor allem laaaaangen Beiträge  :) :) :)

Ja Ihr habt ja recht... man muss nicht immer seinen Willen durchsetzen (als Eltern).
Hab mich heut mal beobachtet und ein paar Sachen entdeckt, wo ich wirklich zu schnell nein sage... ich hab dann versucht zu erklären, warum jetzt grade nein und konnt es nicht richtig - somit Unfug und ein nein weniger am Tag  ;)

Aber bei manchen Sachen finde ich, muss es einfach sein. Z.B. diese Sache mit Keks vor dem Essen. Julie ist eine total schlechte Esserin und ich versuche schon die Omas zu zügeln, sie nicht mit Süßkram vollzustopfen, weil sie schon fast das richtige Essen verlernt. Sie will fast jeden Tag eine halbe Stunde vor dem Essen einen Keks, eine Waffel, was auch immer. Da sag ich klipp und klar nein, weil sie erst das normale Essen futtern soll, bevor sie mit anderen Dingen voll ist. Ich erkläre ihr dann auch jedes Mal, dass sie den Keks als Nachspeise gerne haben kann.
Trotzdem Wutanfall!!!  s-:) Na ja...

Aber ich werde mich jetzt weiter beobachten und mal sehen, wie oft ich nachgebe und wie viele Wutausbrüche hier noch auftreten  ;D

Es beruhigt auch zu lesen, dass diese Phase bei Euch allen mal mehr mal weniger auftritt...  ;)

Sweety

Ja klar, manche Dinge MÜSSEN einfach und dann müssen da eben alle durch. Ich bin ja nicht für generelles Nachgeben; nur eben auch nicht für generelles Durchsetzen meines Willens "weil ich das sage." Katjuscha hat das ja schön untermalt.

Und wenn denn wirklich was MUSS, dann lernt er halt irgendwann, dass er seine Zeit auch angenehmer verplempern kann ;D

Aber bei der Auswahl, was wirklich sein muss, halte ich mich an die Worte meiner Nachbarin (Vierfachmutter und eine ganz tolle Frau mit toller Familie): "In dieser Zeit, der Trotzzeit, such dir mit Bedacht ein paar Dinge, die dir wirklich wichtig sind und die unverzichtbar sind (Thema Sicherheit und Ernährung) und bei allem anderen: Improvisiere! Sei kompromissbereit! Nimm dich selber nicht zu ernst! Nimm's einfach locker und ihr fahrt alle am besten, auch die Kinder.

Sweety

Argh - abgeschickt :(

Wollte nur noch sagen, dass sie recht hat. Man kann sich nicht immer an seine eigenen Vorgaben halten und es ist seither auch nicht leicht... aber leichter. Für alle ;)

Hubs

Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



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Sweety

Ich auch :D

Und die hatte in mir so einen Knalleffekt ausgelöst. Echt - BUMM!! und einiges an Anspannung und vor allem: an eigenem Anspruch fiel weg. Das hat soooo gutgetan.

Zumal ich ja nun auch die vier Kinder der Familie kenne und sagen muss: Wenn DAS das Ergebnis dieser Art von Erziehung ist, dann ist das mehr als nur ein bisschen überzeugend ;D ;D

Seither ist die Trotzphase immer noch furchtbar nervig; was anderes zu behaupten, wäre schlicht irreal; aber sie ist für alle Beteiligten viel leichter erträglich :)

dane_80

Ich würde in der Situation auch gar nicht immer so viel reden. Erklärt hab ich meist in einer ruhigen Minute wenn alle gut gelaunt waren, nicht im Straßenverkehr, nicht beim kochen und nicht während des beginnenden Wutanfalls. Wenn es schon 342342380 Mal keinen Keks gab weiß sie ja auch warum.

Wutausbrüche wirds wohl noch einige geben, hier gabs gestern einen der Extraklasse. Das wird wohl auch noch dauern.

Es gibts meist auch ein paar Faktoren die es verstärken , Hunger ( das erklärt mMn warum es vor dem Essen dann den Ausraster gibt wenn es keinen Keks gibt), Müdigkeit, Langeweile, wenn man das raus hat kann man es schon etwas besser steuern.

Und es macht ein dickes Fell. Ich kann über mein sich am Boden windendes, schreiendes Kind meine Einkäufe zahlen, alles zum Auto schaffen und die komischen Blicke der anderen lächelnd ignorieren. Jahrelanges Training. Und ich bin überzeugt dass ich das noch öfter brauche, wenn ich mit seltsam gekleidetem Teenager unterwegs bin oder so ;)
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zuz

Zitat von: dane_80 am 27. März 2012, 08:43:19
Und es macht ein dickes Fell. Ich kann über mein sich am Boden windendes, schreiendes Kind meine Einkäufe zahlen, alles zum Auto schaffen und die komischen Blicke der anderen lächelnd ignorieren. Jahrelanges Training. Und ich bin überzeugt dass ich das noch öfter brauche, wenn ich mit seltsam gekleidetem Teenager unterwegs bin oder so ;)

;D ;D ;D
Das kann ich so unterschreiben.

@Keks: Hm, hilft es denn, wenn er vorher was anderes "naschen" darf? Z.B. wenn Du kochst, schon mal ein Stück halbgare Kartoffel o.ä.? Das mache ich meist und es hilft, weil sie ja eigentlich nur Hunger haben. Keks würde ich auch nicht geben.

Suselie

Also das was die Nachbarin gesagt hat, hört sich wirklich gut an, vor allem: sie muss es wissen... mit vier Kindern gibt es sicher alle fünf Minuten irgendwelche Wutanfälle.

Aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir das was ihr hier geschrieben habt schon recht gut hilft! Ich versuche lockerer zu werden und lass Julie auch mal ihren Willen und alles ist gut! Heute war echt ein guter Tag, mal abgesehen von der Keks-Arie vor dem Abendessen. Aber manches muss vielleicht einfach bleiben  ;D
Übrigens hilft hier die Sache mit Alternativen anbieten definitiv NICHT. Da ist es schon spät, Julie müde, hungrig, langweilig... einfach alles doof! Na ja...

Ich werde weiter beobachten, nachgeben und berichten  ;D

s-winken

Giraffe

finde die sätze von sweetys nachbarin auch sehr gut!

sicherheit ist zb. ein thema, wo es meiner meinung nach nichts zu diskutieren gibt. das hat mein sohn aber auch sehr gut gelernt (weils mir auch so wichtig war und ist, wir leben in einer großstadt) und heute weiß er genau, wie er sich auf der straße verhalten muss. 

wegen dem essen suselie: und wenn ihr früher esst? wenn sie immer eine halbe stunde vorher schon hunger hat, vielleicht ist ihr das essen einfach zu spät?
sohn * 25. september 2007 spontan bei 25+4 SSW- 900g, 35 cm

Sweety

Ich werd's ihr ausrichten, das wird sie freuen.

Echt, die Frau ist komplett entspannt. Hat das Haus immer voller Kinder. Freunde ihrer Kinder halt.
Und das läuft wirklich generalstabsmäßig dort. Jeder weiß, wo sein Platz im Leben ist. Echt super.

Giraffe: Genau! Sicherheit wird erklärt, aber nicht diskutiert. Da bestimmen wir Eltern und gut. Und wenn er da heult, dann heult er eben.
Ebenso bestimmte Bereiche der Ernährung und einige wenige andere Dinge.
Manchmal muss er auch durch Dinge durch, die wir verbockt haben (mit der Zeit vertan oder so).