Unsere Tochter ist seit kurzem sehr aufmüpfig uns gegenüber

Begonnen von jean, 23. Februar 2014, 07:47:07

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jean

Seit 1-2 Wochen ist unsere Kleine sehr "aufmüpfig" uns gegenüber.
Sie ist jetzt fast 4 und sie ist so verletzend und auf Konfrontation aus, zumindest bei uns....
Ich nenne ein paar Beispiele:
Unser Ritual ist, das sie Samstags nach dem aufwachen zu uns ins Bett schlüpft, wir einen Kaffee / Kakao trinken und dabei Bibi Blocksberg gucken.
Sie geht normalerweise schon immer Pippi machen davor, selbstständig.
Am Samstag kam sie so rein und ich sagte, mach noch schnell Pippi, schliesslich hatte 13 Std geschlafen und in der Nacht auch viel getrunken.
Von ihr kam nur eine patzige Antwort und sie legte sich zu uns.
Ich sagte nochmal, "bitte geh eben" aber keine Reaktion.
Ich kann es gar nicht beschreiben, es war so ein provozierendes Verhalten (Gestik,Mimik)was sie drauf hatte, das wir uns auf die Zunge beissen mussten sie nicht "anzubrüllen".
Nun, ohne ein weiteres Wort tat ich so als wenn ich weiterschlafen würde.
Kein Kakao, kein Bibi.
Ich wartete 10 Minuten, da ging sie aufs Klo und war danch ganz Lieb.
Dieses klingt vielleicht nicht so schlimm, weil es hier eher ihre Mimik war die Bände gesprochen hat.

Beim Einkaufen letzte Woche.
Wir fahren mit dem Einkaufswagen zum Auto.
Die EInkäufe waren in den Tüten welche ich grad in den Kofferaum stellen wollte.
Sie wollte gerne jedes einzelne Teil aus die Tüte nehmen und so in den Kofferaum legen.
Ich lasse sie sonst immer gerne helfen, bei allem und ich versuchte ihr 2x im ruhigen Ton zu erklären, das das Quatsch ist, was sie jetzt vorhatte. Und sie kochte schon vor Wut.
Als ich sie dann anfassen wollte, kratzte sie mich und schrie: "halt die Fresse"...
Die Leute guckten und ich kochte!
Ich sagte kein Wort, setzte sie ins Auto und fuhren nach Hause.
Auf der fahrt 15 Minuten wurde kein Wort gesagt.
Zu HAuse war sie dann ganz Lieb und ich sagte ihr das es nicht geht so.
Sie sagte: Entschuldigung.
Es viel mir schwer, aber ich liess es gut sein.
Solche Situationen haben wir jetzt seit 1-2 Wochen täglich, sogar mehrmals.
Sie hat dabei eine Art die wir noch gar nicht kennen.
Provozierend, verletzend, aggressiv, auf Konfrontation aus.
Da fällt mir noch ein, sie schlägt die Türen auch wütend hinter sich zu.
Das hat sie nicht von uns.

Es ist echt schwer damit umzugehen.
Und wir sind nicht sicher, wie man am besten darauf reagiert.
Schreien würde man am liebsten, aber das hilft wohl nur einem selbst, aber nicht wirklich weiter...
Wie dem Kind aufzeigen das es nicht geht so?

Gestern wollte sie die Tür zu schlagen und es klappte nicht.
Da musste ich fast ein wenig lachen und ich konnte es mir nicht nehmen lassen ihr zu sagen:
"Du musst noch ein wenig doller ziehen"
Da guckte sie ganz überrascht, und ging weg...

Vielleicht habt ihr ja einen Tipp

hallihallo

unsere kleine ist im Moment teilweise ähnlich.keine Ahnung warum, aber ich denke es ist mal wieder so eine Phase.

in der Situation mit dem Einkauf hätte ich an deiner stelle gleich was gesagt, also das dich das traurig und sauer macht, wenn sie sowas zu dir sagt z.b.
Mit anbrüllen wäre ich vorsichtig. sowas wird auch gerne kopiert :o

und mit dem auf klo gehen. ...hattest du angst, dass sie dir ins Bett pinkelt? Sie ist ja nun ein grosses Mädchen, da will sie selber drüber bestimmen wann sie geht. und wenn es dann mitten in der Sendung ist, hat sie halt Pech gehabt.

Hubs

Ich glaub die meisten hier kennen solche Phasen :) Für mich persönlich ist es immer wichtig zu hinterfragen, woher das sagen wir mal inkooperative Verhalten kommt, d.h. ist das Kind unterfordert, passt im Umfeld gerade etwas nicht, Entwicklungsphase, Langeweile, andere Stressinitiatoren, überfordere ich mein Kind, bin ich selbst gerade sehr gestresst,...

Wenn man den Grund kenn, ist ja schon mal die halbe Miete, aber selbst wenn nicht, find ich's wichtig einfach an der Grundstimmung zu arbeiten, d.h. mich und das Kind ordentlich auslasten mit Bewegung und Spaß und, in dem Alter in meinen Augen sehr wichtig, viel Eigenverantwortung zugestehen.

Eben das Beispiel mit dem Bett. Eigentlich kann sie doch selbst entscheiden, wann sie auf's Klo geht. Mir hat mal mein Sohn vor Augen geführt, was ich ihm manchmal alles sage, was er doch aber selbst machen bzw. entscheiden kann, da war ich überrascht, wie oft ich ihm versehentlich die Eigenverantwortung abrede, entweder weil ich gar nicht drüber nachdenke, oder weil ich zu ungeduldig bin.
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
How could anyone ever tell you, you were less than whole?
How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?

schnakchen

Jean, wenn dich das tröstet, wir haben das seit dem dritten Geburtstag phasenweise immer wieder  S:D

Anfangs waren wir genauso überrascht und hilflos wie du, weil wir das von unserem eigentlich echt lieben und braven Kind nicht kannten. Es sind genau solche Situationen wie du beschreibst, ganz harmlose Alltagsmomente, in denen das Kind plötzlich komplett "DAGEGEN!!!" ist und absichtlich total auf Konfrontation geht. Teilweise hab ich bei unserer Kleinen das Gefühl, dass sie selbst nicht weiß was mit ihr los ist. Sie will JETZT !!! motzen, aber sie will sich auch mit Mama vertragen, aber alles ist grad so BLÖD und überhaupt ist das Leben sehr schwer  s-:)

In den von dir genannten Situationen hätte ich so reagiert: wenn sie lieb gesagt hätte, dass sie nicht muss, hätte ich nochmal vorm Einpieseln gewarnt und es wäre gut gewesen. Patzige Antwort und böses Gesicht hätte ich nicht akzeptiert - ich hätte unsere Kleine in ihr Zimmer geschickt, weil ich so einen Ton nicht hören möchte, und sie kann gern wiederkommen, wenn sie wieder gute Laune hat.

Einkaufen: Schimpfworte den Eltern gegenüber gibts bei uns gar nicht, unsere Kleine darf schimpfen: "Das ist blöd!" aber nicht: "Mama ist blöd!" und sowas wie "Halt die Fresse!" natürlich auch nicht. Da unsere Maus das anfangs auch versucht hat, haben wir ein Sonne-Regenwolke-Blatt eingeführt, mit nem bewegbaren Zeiger. Wenn sie richtig schlimm frech ist ("Blöde Mama!") gibt es eine Möglichkeit für sie, sich zu entschuldigen, sonst kommt sie auf die Regenwolke. Das heißt dann eine Zeitlang nix Süßes, keine Trickfilme, nix tolles halt. Das hat bei uns sehr gut geholfen. Und sie bei Motzereien zum Beruhigen in ihr Zimmer schicken, das klappt bei uns auch gut. Dann wütet sie da noch kurz und erzählt ihren Puppen wie blöd alles ist, kommt dann aber zu uns und entschuldigt sich.
Auf jeden Fall würde ich sofort reagieren, wenn eure Tochter so frech zu euch ist. Den Ärger runterschlucken finde ich nicht gut. Die Kleinen testen ja auch Grenzen, wenn sie so frech sind, da sollte man ihnen die Grenzen auch zeigen.

lg und ich wünsch dir starke Nerven!!!
schnakchen


zuz

Ich schließe mich an. Ich kenne das auch immer mal wieder - wie wohl alle Mamas.
Ich würde auch die Wut nicht runterschlucken, sondern ansprechen. Ich sage (momentan auch wieder öfter), dass mich das und das grad ziemlich wütend macht und ich kurz davor bin zu platzen. Das hilft mir, es zeigt den Kindern auch deutlich, dass eine Grenze erreicht ist.
Und ich würde direkt die Ebene ansprechen, um die es geht.
Also Bsp. Bett: Einfach mal feststellen, dass sie grad sehr provozierend schaut, dass Du dadurch das Gefühl hast, sie will bewusst gegen Deine Anweisung protestieren. Und dann einfach mal abwarten, was passiert, wie sie darauf reagiert, dass sie ja nun "ertappt" wurde. Einfach ignorieren, wegdrehen, finde ich nicht gut, damit kann sie nichts anfangen.
Bsp. Auto: Auch da würde ich klipp und klar und gleich(!) sagen, dass Du solche Ausdrücke nicht akzeptierst und so nicht angesprochen werden willst. Dass sie gerne mit Dir über das Einräumen reden kann, aber nicht so.
Prinzipiell bei Verboten: Bei uns hilft es immer, wenn ich nicht sage: Deine Idee ist Quatsch - sondern wenn ich von mir spreche: Mir dauert das jetzt zu lang, ich hab grad keine Geduld dafür, dass Du das alles einzeln einräumst.

Hubs' Gedanken mit den Ursachen/Hintergründen finde ich auch gut, das hilft oft weiter. So wie Du die Situationen beschreibst, will sie mehr Autonomie und Mitsprache haben? Vielleicht kannst Du ja an der Schraube drehen, überlegen, wo Du sie vielleicht noch wie eine "Kleine" behandelst, obwohl sie inzwischen schon größer geworden ist?  (Falls Du das Gefühl hast, das könnte die Ursache sein). Mir hilft immer, mal genau bei Gleichaltrigen zu schauen, was die schon so machen können, oft fällt mir dann auf: Mensch, das könnte Deiner doch bestimmt auch schon.

Sweety

In Kurzform, weil vom Handy: Ich bin hier ganz bei Hubs. Denk mal drüber nach.