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Rund um die Erziehung... => 1-5 Jahre => Thema gestartet von: Mamba am 23. Juli 2010, 13:01:01

Titel: stille Treppe
Beitrag von: Mamba am 23. Juli 2010, 13:01:01
Hallo,

kann mir wer vor und nachteile der stillen Treppe sagen?

Also Kind ist bei TaMu und wirft seine Flasche mit absicht runter. Dann will sie spielen gehen. Sie soll die Flasche erst aufheben. Wenn nicht, muss sie auf die Stille Treppe.

Genaues weiß ich noch nicht, aber sie will mich heute anrufen.


ich brauche mal eben Input zu dem Thema  :-*
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: Ricky am 23. Juli 2010, 13:38:12
Hi!
Also ich kenn die stille Treppe ursprünglich von der "Supernanny" und praktiziere selber das ganze mit einem Stuhl. Eigentlich funltioniert es folgendermaßen: Das Kind soll z.B. die Flasche aufheben oder das Spielzeug wegräumen. Weigert es sich, dann "droht" man als Konsequenz die Trepp eoder den Stuhl oder so an. Wiegert sich das Kind weiter, dann wird es eben an jenen Ort gebracht, dort muss es sitzen bleiben, bis es bereit ist, das Gewünschte zu tun, sich entschuldigt oder auch einfach (bei größeren Kindern) eine gewisse Minutenzahl. Ich habe das bei Nele schon mehrfach ausprobiert und siehe da, es klappt. Wenn sie z.B. gehauen hat, dann kommt sie auf den Stuhl und muss dort solange sitzen, bis sie sich entschuldigt. Manchmal weint sie auch, aber sie bleibt sitzen (phänomenal, ich binde sie ja schließlich nciht fest s-:)), aber nach einer Weile entschuldigt sie sich dann. Und: Ich habe das ganze seit bestimmt 3 Wochen nicht mehr machen müssen, weil sie es anscheinend geschnallt hat (oder beim Hauen kein Stuhl in der Nähe war S:D :-X ;D). Ich weiß, dass auch viele KiGas das praktizieren und finde es ok, wenn es dem Kind wirklich angekündigt wird (nicht so nach dem Motto: Ich hab das vorhin mal gesagt und wer sich dann nicht dran hält oder draußen war, als ich es sagte, der hat Pech gehabt)  und das Kind natürlich nciht alle 5 Minuten dahin geschickt wird. Das Kind lernt die Konsequenzen ohne Schläge
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: Mamba am 23. Juli 2010, 13:50:54
mitwelchem alter hast du denn damit angefangen?
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: Ricky am 23. Juli 2010, 13:57:25
Jetzt mit 2 erst, nachdem sie so langsam Grenzen austesten will oder eben mal haut und kratzt. Aber ich hab das echt nur vielleicht 5 x gemacht, weil Nele da GsD ein pflegeleichtes Kind ist. Sie geht auch noch nicht in den KiGa oder so, sie guckt sich Hauen bisher höchstens mal bei gleichaltrigen Freunden ab. Ich denke, dass die Lütten das auch noch nicht viel eher schnallen als mit 2, also nen 1jährigen würd ich da nicht hinsetzen s-:)
EDIT: Sehe grad, Deine ist erst 19 Monate...mmh, weiß nicht, ob das dann schon so klappt
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: mausebause am 23. Juli 2010, 16:14:05
Ricky hat´s ja schon gut erklärt!
Ich würde aber im Alter deiner Motte auch noch nicht mit sowas anfangen, sie begreift sowas ja noch garnicht! Und sie macht so Sachen auch nicht mit Absicht um jmd. zu ärgern, finde es auch seltsam, wenn eine TaMu sowas dann so handhabt, ganz ehrlich!

Ich mache das JETZT so ähnlich bei Helena (die ist über 3), wenn sie nicht "lieb ist" und hier rumzickt und eben nicht hört, dass ich sie nach Verwarnung auf ihr Zimmer schicke und ihr sage sie kann runterkommen wenn sie sich beruhigt hat - das klappt wider Erwarten erstaunlich gut und meist ist die Sache dann nach kurzer Zeit gegessen - oft entschuldigt sie sich sogar freiwillig (!!) danach!
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: LiDaCo am 26. Juli 2010, 20:32:24
Du kommst ja morgen eh *gg*

Aber ICH würde sowas nie im Leben machen *kopfschüttel* Halte persönlich von solchen "Erziehungsmethoden" jarnüscht  :-\
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: Wingertsknorze am 26. Juli 2010, 22:17:25
Ich schließ mich da ricky an (okay, gleiches Alter usw). Ab der Zeit, in der Louis bewusst angefangen hat auszutesten (das konnt man ihm dann schon ansehen...schlechter Schauspieler!) habe ich den Stuhl als "stille Treppe" eingeführt. Ich dachte auch, er springt bestimmt direkt wieder runter. Aber nein, er bleibt sitzen. Länger als ne knappe Min sitzt er aber egtl. nie. Und er darf da ruhig auch ma brüllen, ich bin der Meinung dass der Druck den die kleinen aufstauen auch ma raus muss. Ich durfte nie "flennen", ich hätt am liebsten Türen eingetreten. Daher lass ich ihn da auch schreien ohne dass ich ihn schimpfe. Dann setz ich mich vor ihn und spreche ruhig mit ihm. Frage ob er wieder lieb ist, ob er das macht was ich von ihm will usw. Es funktioniert wirklich prima. Ich sehs halt auch so als Punkt wo er dann ma runter kommen kann. Wenn er dann wieder "lieb" ist darf er aufstehen. Dann ist auch meistens Ruhe.

Gibt sicher Gegner dieser Methode, wir fahren gut damit. Obs bei jedem Kind so anwendbar ist weiß ich nicht. Denke, das Verständnis für das Verhalten muss schon relativ ausgeprägt sein...
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: Sabrina84 am 26. Juli 2010, 22:33:58
Ich kann nicht sagen ob ich für oder gegen diese Art von Erziehung bin. Soetwas benötige ich (noch) nicht, aber ich bin bei einen 19 Monate alten Kind auf jeden Fall dagegen. Das ist zu früh! Finde es von der Tamu nicht gut.
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: mandy am 27. Juli 2010, 09:58:29
Ich finde das nicht zu früh. Ich hab auch so in dem Alter angefangen und ich habe mir das von der Tagesmutter übernommen.Bei mir war es immer das Badezimmer. Das konnte sie sich richtig auslassen, also schreien und mit den Füßen trampeln. Kaputt hat sie nie was gemacht. Jetzt ist sie 4 und da kann ich sie in ihr Zimmer schicken..
Natülich wollen es die Kleinen nicht machen, um uns zu ärgern, aber sie wollen ihre Grenzen austesten. Auch schon mit 19 Monaten gucken sie wie man reagiert, wenn sie was mit Absicht runterschmeißen.
Und warum dann nicht gleich mit Konsequenzen anfangen? Wenn man erst mit 3 anfängt, verwirrt man die Kinder. So nach dem Motto - komisch sonst hat Mama nichts gesagt und jetzt muß ich plötzlich raus.
Ich hab das mal bei meinen Nachbarn gemacht, sonst halte ich mich ja bei anderen bei sowas absolut raus, aber den Tag ist mir das Kind so auf den Nerv gegangen. Die Kleine hat permanent ihre Mutter gehauen und hat auch nach dem 10. Mal "Bitte aufhören, das tut mir weh" nicht aufgehört, im Gegenteil die Kleine wurde immer lauter und hat immer doller gehauen und getreten. Da habe ich sie mir geschnappt und ihr Zimmer gebracht. Die Kleine war so verdattert. Ich habe ihr gesagt, wenn sie fertig ist, kann sie wiederkommen.
Und siehe da nach 3 Minuten kam sie und hat sich bei ihrer Mama entschuldigt und gekuschelt und sie war knapp 2.
Wenn man ein Verhalten bei seinem Kind nicht akzeptieren kann, muß eine Konsequenz her, deswegen ist ja das Kind nicht böse, nur das Verhalten!!!
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: zuz am 27. Juli 2010, 10:08:22
Stille Treppe schließt das Kind von den anderen aus, das ist eine ziemlich harte Strafe. Ich finde sie dennoch angemessen, wenn das Verhalten wirklich unakzeptabel war, also das Kind z.B. gehauen hat. Denn wenn man das weiterdenkt, wird man ja als Erwachsener - z.B. durch Gefängnis - auch von der Gesellschaft ausgeschlossen, wenn man sich sehr aggressiv verhält.
Für "Flasche nicht aufräumen" finde ich die Konsequenz aber viel zu hart. Da reicht es meiner Meinung nach, wenn das Kind halt so lange nichts anderes spielen darf, bis es die Flasche eben weggeräumt hat. Oder, wenn es die eigene Flasche ist, wird die eben komplett weggeräumt, so dass es auch später, wenn es sie dann möchte, keinen Zugang mehr hat. Und wenn halt mal was nicht aufgeräumt wird, finde ich das auch nicht soo schlimm. Das muss man nicht zwingend durchsetzen - im Gegensatz zum Nicht-Hauen-Dürfen - finde ich.
Meine TaMu hat feste Aufräumzeiten. Alle Kinder räumen dann alles gemeinsam auf. Da gibt es auch nie Probleme. Natürlich räumt die TaMu mit auf und natürlich sind nicht immer alle gleich fleißig, aber im Großen und Ganzen halten sich alle daran. Und das reicht doch.

Lg zuz
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: Sabrina84 am 27. Juli 2010, 10:16:03
@Mandy
Nein, ich kann mich nicht damit anfreunden ein 19 Monate altes Kind als Strafe auf eine Treppe zu setzen. Meine Tochter ist 2 und hat noch nie irgendwo gesessen. Sie testet auch ihre Grenzen aus, auch mit hauen usw. Aber diese Strafe habe ich nocht nie gebraucht. Es ging immer anders.

@Zuz
Deine Anmerkung finde ich gut und ich gebe dir Recht. Es ist ein unterschied nicht aufräumen zu wollen oder zu hauen.
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: Hubs am 27. Juli 2010, 11:31:32
Wow! Bin echt ein bissl baff, dass so viele die "stille Treppe" beführworten. Ich finde, wie auch zuznazne schreibt, dass die Strafe ziemlich hart ist. Die Kinder werden ausgeschlossen, werden allein gelassen und so sollen sie über ihr "böses Verhalten" nachdenken. Wow! Ich bin ein absoluter Gegner solcher "Erziehungsmaßnahmen". Dass Kindern Grenzen gesetzt werden müssen, das ist klar, aber ich finde das geht auch anders. Egal ob das Kind 1 Jahr, 2 Jahre, 3 Jahre oder älter ist, sollte es nicht als Strafe ausgegrenzt werden!
Ein Kind das sich nicht so verhält, wie wir erwachsenen das wünschen hat seine Gründe dafür - Unzufriedenheit, zu wenig Aufmerksamkeit, Langeweile, Grenzen kennen testen oder manchmal auch einfach ein ganz normales Verhalten von Kleinkindern, dass einfach gerade für uns unangenehm ist. Wie auch immer, das Kind hat seine Gründe und ein Kind dann mit Ausgrenzung, Schimpfen und allein lassen zu bestrafen kann, führt bestimmt dazu, dass das Kind bestimmte Verhaltensweisen nicht mehr an den Tag legt, was es aber mit der Seele des Kindes tut ist eine völlig andere Sache.
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: myja78 am 27. Juli 2010, 12:07:03
Ich würd gern mal von den Gegnern der Stillen Treppe wissen - Wie geht ihr denn in so einer Situation mit eueren Kindern um? Vielleicht kann das hier manchen ja eine Hilfe sein, wie man vielleicht besser reagieren könnte ???

Ganz ehrlich - ich hab Josh auch schon auf die Treppe gesetzt oder in sein Zimmer gebracht, bis er bereit war wieder vernünftig mit mir zu reden und dann haben wir das Problem durchgesprochen und eine Lösung gefunden.
Ich lass mich doch nicht von einem knapp 3-jährigen treten, hauen, beißen - oder lass ihn in seiner Wut irgendwas kaputt machen oder sich selbst verletzten ???
Dann lieber so und da beruhigt er sich ratz fatz und wir sprechen das Prob dann durch und gut ist.
Wann ich es das erst Mal gemacht habe kann ich leider nicht mehr so genau sagen, ich glaube mit ca. 2 bis 2einhalb s-nachdenken

edit - wenn er auf der Treppe sitzt, ist er nicht allein, wir sind noch mit im Raum - in seinem Zimmer lass ich ihn allein, bleib aber vor der Tür, außer er beruhigt sich schnell, möchte aber noch allein bleiben.
Kinder brauchen auch ihren Rückzugraum - Josh zieht sich manchmal, wenn er wütend ist von alleine auf die Treppe oder in sein Zimmer zurück.
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: Mamba am 27. Juli 2010, 12:16:35
und ich bin erstaunt, dass die negativen stimmen erst so spät kommen  ;)


ich halte von der Maßnahme (wie ich sie bisher kannte: also "wegsperren") gar nichts, aber ich wollte ein neutrales Posting um nicht nur das zu lesen, was ich vermeindlich hören wollte.


Ich stimmt übrigens Zuznazne zu.

TaMu erzählte mir von 2 Situationen.
Die erste wie oben beschrieben mit der Flasche
die zweiter:
Kinder machen Pfannkuchenteig. Kind a) rührt, dann ist kind b) dran. Kind a) will aber nicht abgeben und fängt an zu hauen, kommt in den Stuhl.
Wenn a) dann wieder dran ist mit rühren kommt es wieder an den Pott usw usf.

ABER: der stuhl steht nicht in pusemuckel sondern direkt neben dem geschehen. Also so dass sie alles sieht, aber nicht an den Topf kam.

damit kann ich leben.


zu situation 1 hab ich ihr gesagt, dsas ich das unangemessen finde, weil es keine logische konsequenz ist.
Allerdings ist mein Kind oberkooperativ. also wenn sie im stuhl sitzt und man sie fragt "hebst du die Flasche auf?" und sie ja sagt, dann tut sie das auch, wenn man sie runter setzt.
ich fragte die tamu nur, was sie denn gemacht hätte, wenn sie es nicht aufgehoben hätte.. und da meinte sie, dass sie sie wieder in den stuhl gesetzt hätte und dazu sagte ich, dass ich das albern fänd, weil es nicht logisch ist.

Summa summarum ist die TaMu die liebste person wo gibt, von daher hat mich die stille treppe total irritiert.

Aber eigentlich nennt sie die nur so oder es ist eine totale lightversion davon. Denn sie bleibt die ganze Zeit neben dem Kind sitzen und erklärt ihr wieso warum weshalb.
Mich hätte alles andere auch irritiert, denn wer ein Kind fragt ob man ihm die Nase putzen/ Windel wechseln darf, zu dem passt die stile treppe einfach nicht.
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: zuz am 27. Juli 2010, 12:36:19
@Myja: Es ging ja nicht um Kratzen, beißen, treten, sondern nur ums Nicht-aufräumen-wollen...

Was tun bei Wutanfällen: Auch da bin ich eigentlich gegen die stille Treppe. Die Kinder sollen ja ihre Wut ruhig ausleben dürfen - nur eben in bestimmten Grenzen. Bei uns ist das z.B. das eigene Zimmer. Wobei ich sie auch da oft nicht alleine lassen kann, weil sie sich sonst selbst wehtun würde. Dass ich es unterbinde, dass sie anderen oder mir wehtut ist klar. Aber stille Treppe heißt ja, das Kind muss sich 1-2 Minuten oder länger völlig ruhig verhalten. Zum einen weiß ich nicht, wie das in so einer Situation gehen soll, zum anderen überfordert das finde ich ein kleines Kind. Warum soll es denn nicht schreien, wenn es das im eigenen Raum tut?

"Stille Treppe" finde ich eigentlich nur akzeptabel, wenn z.B. ein Kind ein anderes gebissen hat. Dann darf es eine Weile nicht mitspielen, das finde ich in Ordnung. Aber da muss die Wut schon vorbei sein.
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: Sabrina84 am 27. Juli 2010, 18:11:28
Ich verhalte mich je nach Situation anders. Wenn es ums aufräumen geht gebe ich ihr Dinge in die Hand, die sie wegbringen soll. Wenn sie nicht will machen wir es zusammen. Wenn sie einen Wutanfall bekommt schmeisst sie sich oft auf den Boden. Ich fang sie auf und lege sie hin, damit sie sich nicht verletzt, dann ignorier ich sie bis sie fertig ist.
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: dane_80 am 27. Juli 2010, 18:57:23
Bei unserer TaMu gab es einen Stuhl, auf den das Kind sitzen musste wenn es gehauen hat, gebissen oder gekratzt. Der Stuhl stand mitten im Zimmer, das diente eher dazu dass der eine runterkommen kann und der andere getröstet werden kann. Danach wurde drüber geredet, und gut.
Das fand ich ok, stille Treppe im Sinne von " weg von den anderen" finde ich nicht ok. Vor allem nicht wegen einer Trinkflasche oder sowas. Bei der Situation mit dem Teig ist das ja ok, wenn der andere dran ist eben weg ( aber in der Küche, also runtersetzen oder Hochstuhl) finde ich ok. Und daneben sitzen bleiben und erklären ist doch super. Da sind eben auch mehrere Kinder, da ist ein zugewiesener Platz machmal ganz ok zum trennen.

Hier zu Hause gehe ich eben. Oder setze ihn beiseite, lasse ihn toben, was auch immer.
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: LiDaCo am 27. Juli 2010, 19:43:49
Ich habe gerade gar keine Lust auf einen langen Post, nur muss ich noch was los werden.

Eines finde ich faszinierend:
in den 70ern - 80ern war es üblich (in Schule etc.) sich in die Ecke zu stellen und sich zu schämen. Da würde sich heute jeder drüber aufregen. Ich finde die Treppe/Stuhl ist nichts anderes, hört sich nur freundlicher/moderner an.

Ich bin jeglicher Art von Ausgrenzung...mein Kind darf vor Wut toben und laut sein, schließlich braucht es ein Ventil...

Mamba
Ich dachte ICH wäre die Freundlichste Person wo gibt  ???
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: Hubs am 27. Juli 2010, 20:27:04
Wie reagieren, wenn nicht stille Treppe? Mit Liebe und Verständnis. Jedes Kind darf wütend sein. Kind zu sein ist gewiss nicht einfach, Kinder haben viele viele viele Emotionen und haben immer ein recht darauf diese kund zu tun. Wenn vor Wut die Flasche in die Ecke pfeffert kann man ja der Situation auf den Grund gehen, gemeinsam mit dem Kind eine Lösung finden. Wenn das Kind kratzt und beißt, ganz genauso.

Schön, dass die TaMu nicht wirklich eine "stille Treppe" als Erziehungsmethode hat, sondern schlicht sich mit dem Kind zurückzieht um die Situation in Ruhe zu lösen.  :)
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: myja78 am 28. Juli 2010, 10:39:22
Okay, wenn ich eure Posts so lese, haben wir nicht wirklich eine "stille Treppe", denn Josh muß da nicht still sitzen, sondern einfach, bis er sich beruhigt hat, wenn vorher nicht mehr an ihn ran zu kommen war (eben auf der Stufe oder in seinem Zimmer - sucht er sich meistens aus) - ich bin immer in der Nähe, allein schon, um eingreifen zu können, falls er droht sich selbst zu verletzen. Sobald er sich beruhigt hat, darf er eigenständig Treppe oder Zimmer verlassen, wir reden nochmal kurz über die Situation und gut ist.
Die Treppe oder das Zimmer sind bei uns die letzte Maßnahme, wenn man so nichtmehr mit ihm reden kann, oder er nur jaja sagt und trotzdem weiter macht :P

Wie genau IHR, die Gegner der stillen Treppe in solchen Situationen reagiert, habt ihr aber noch immer nicht wirklich geschrieben ???
Mit Liebe und Verständnis ist klar, aber wie KONKRET? Wie, wenn das Kind dich haut? Wie, wenn es Sachen schmeißt und droht andere zu verletzten? Nur sagen "das tut man nicht, du kannst so anderen weh tun" reicht in den meisten Situationen wohl nicht aus :-\
Sabrina84 - ignorieren ist auch ausgrenzen, nur das du dein Kind nicht vorher auf die Treppe oder ins Zimmer schickst ;)

Wegsperren und das Kind muß ruhig sein und darf erst wiederkommen, wenn ich als Erwachsener das entscheide, DASS finde ich auch nicht gut.
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: mausebause am 28. Juli 2010, 11:05:29
Das ist es...ich finde es ok, wenn jemand sagt, dass er solche Sachen wie eine "stille Treppe" nicht gut findet, aber welche Lösungsansätze habt ihr? Oder habt ihr einfach Glück dass eure Kinder anderweitig super zu beruhigen sind?!
Denn das Problem ist - mit Liebe und Verständnis begegne ich meinem Kind eigentlich immer, das bringt mir aber in Extremsituationen nichts..und austoben und heulen darf mein Kind auch - aber bin ich denn wirklich verpflichtet, mir das dann ne Stunde (und "ja", mein Kind KANN das eine Stunde und länger, ohne sich beruhigen zu lassen) anzuhören?
Ich habe für mich festgestellt, dass es besser ist für uns beide, wenn wir uns räumlich voneinander trennen - und dass sie sich dann schneller beruhigt!
Sie geht in ihr Zimmer (meist mit Kater :)), weint dort noch ein wenig (bei geöffneter Tür, außer sie schließt sie selbst) und meist kommt sie nach kurzer Zeit ohne Geheule wieder runter und oftmals entschuldigt sie sich sogar (freiwillig), je nachdem was war..
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: Bea1974 am 28. Juli 2010, 11:07:23
Also ne stille Treppe haben wir nicht und nen Stuhl auch nicht, aber wenn Enya nun 2 3/4, der Meinung ist rumbocken zu müssen, dann frage ich sie, ob sie nicht lieber ins Zimmer gehen möchte und da weiterbocken will. Mehr mach ich eigentlich gar nicht. Sie geht dann sogar in ihr Zimmer, packt sich ins Bett und so nach 1-2 Minuten ist dann Ruhe, dann ist sie zum spielen übergegangen. Es kommt schon ab und an mal vor, dass ich sie auch in ihr Zimmer bringe, sie dann ins Bett lege, mich daneben hocke und ihr dann sage, dass sie wohl sehr müde sein muss, wenn sie grade sogar nicht hören kann. Sie versteht das erstaunlich gut, sie schnappt sich dann ihren Schnuller und ihren Wauzi und deckt sich zu. Sie schläft dann zwar nicht, aber sie kommt dann zur Ruhe und hinterher klappt alles viel besser.

Ich muss allerdings dazu sagen, dass das nicht sehr oft vorkommt, sie kann schon ganz gut hören und macht auch das was man ihr sagt. Aber es gibt halt manchmal so Tage, da merkt man schon nach dem Aufstehen, der Tag ist nicht ihrer.
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: myja78 am 28. Juli 2010, 11:09:45
Mausebause - zustimm - Josh beruhigt sich dann auch viel viel schneller und oft kommt er sich erstmal entschuldigen, wenn er wieder runter kommt (sein Zimmer ist oben) - er will manchmal sogar alleine sein und wird dann bockig, wenn ich ihn nicht lasse

Und täglich passiert das bei uns auch nicht - so 1-2 Mal pro Woche vielleicht s-:)
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: mausebause am 28. Juli 2010, 11:19:21
@myja: Ja, bei uns ist Helenas Zimmer auch oben...Vor allem merk ich halt, wenn sie so sehr bockt und schreit, dann reiben wir uns nur aneinander auf, weil es nunmal irgendwann "aggressiv" macht, das Gebrüll...Also bevorzuge ich dann lieber die räumliche Trennung..
Und stimmt - bei uns ist das auch kein Dauerzustand, in letzter Zeit hatten wir das z.B.mal wieder gar nicht, dafür manchmal dann halt auch wieder ein-zweimal die Woche..
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: myja78 am 28. Juli 2010, 11:33:03
Jups - in manchen Wochen sind die Kinder komischerweise total brav und in anderen bocken sie nur :P
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: mausebause am 28. Juli 2010, 11:44:58
Zitat von: myja78 am 28. Juli 2010, 11:33:03
Jups - in manchen Wochen sind die Kinder komischerweise total brav und in anderen bocken sie nur :P

Ooohhh jaaa - aber schlimmerweise werden die "Bock-Wochen" immer mehr und die "lieb-Phasen" dazwischen immer weniger... ;) Zumindest bei uns - und ich hab nunmal ein sehr Willensstarkes , kleines Persönchen hier daheim.. s-:) :P ;D
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: myja78 am 28. Juli 2010, 12:06:17
Mause, das droht uns mit Finchen glaube ich, die ist nämlich jetzt schon stur ;)
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: mausebause am 28. Juli 2010, 12:07:13
Zitat von: myja78 am 28. Juli 2010, 12:06:17
Mause, das droht uns mit Finchen glaube ich, die ist nämlich jetzt schon stur ;)

Typisch Frau.. ;D ;D

Helena ist ja für ihr Alter wirklich zart und klein, aber selbst die Kindergärtnerinnen sagen, sie weiß definitiv sich durchzusetzen.. s-:) ;D
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: myja78 am 28. Juli 2010, 12:13:00
Fine ist ja auch klein und zierlich (wächst grad erst in die 80 rein), aber sie kann auch schon ganz schön zanken :P und ihr Bruder ist ja schon knapp 2 Jahre älter s-:)
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: Hubs am 28. Juli 2010, 20:18:23
Zitat von: myja78 am 28. Juli 2010, 10:39:22
Wie genau IHR, die Gegner der stillen Treppe in solchen Situationen reagiert, habt ihr aber noch immer nicht wirklich geschrieben ???
Mit Liebe und Verständnis ist klar, aber wie KONKRET? Wie, wenn das Kind dich haut?

Bsp: Heute Mittag. Der Moritz hatte nen anstrengenden Vormittag, wennig geschlafen und war mittags total überdreht. Er wollte immer auf meinen Arm, wenn er dort war hat er mich gebissen und gezwickt. Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht möchte, dass er mich beißt. Er hat nicht aufgehört, so haben wir - neben dem Tisch fertig decken - versucht irgendetwas anderes zu finden. Hätte ich ein Stofftier parat gehabt, hätte ich es ihm in die Hand gedrückt und ihm gesagt, wenn er beißen mag, kann er ins's Stofftier beißen. Hatte aber nix da, so habe ich ihm erklärt, dass ich verstehen kann, dass er grad überdreht ist und schon einen riesigen Hunger hat und ich mich beeile, damit er schnell was zu essen bekommt. Ich erklärte ihm auch, dass es am schnellsten geht, wenn er mir hilft. Er wurde ruhiger, hat mich dann nochmal gebissen, worauf ich ihm vorgeschlagen hab, dass er sich schon mal an den Tisch setzen kann und ein bissl mit dem Löffel und der Gabel spielen kann. Und schwupps war alles gut. Ohne ein böses Wort, dafür hat sich der Mortiz offensichtlich verstanden gefühlt und wir waren beide fein raus  ;)
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: Spatzlmama am 28. Juli 2010, 20:32:08
Zitat von: myja78 am 28. Juli 2010, 11:33:03
Jups - in manchen Wochen sind die Kinder komischerweise total brav und in anderen bocken sie nur :P

Ja, wenn mein Großer braver ist, dann ist das die Ruhe vor dem Storm, dann wird die nächste Zeit noch anstrengender als die davor.

@Hubs
wenn Julian mich beißt, setz ich ihn ab, ganz einfach. Habe da keine Lust ewig rumzudiskutieren, warne aber 3x, dann ist gut.
Mit Niklas würde ich mit Deiner Methode nicht weiter kommen, auch in dem Alter von Deinem Moritz war er schon ganz anders.

Ich schicke Niklas ins Zimmer, da er meist ned freiwillig geht, trag ich ihn schreiender Weise, früher war noch Treten beißen dabei.
Ist das einzigste was hilft.
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: myja78 am 28. Juli 2010, 21:06:53
Hubs - danke für dein konkretes Beispiel :) - dazu muß ich sagen, das ich das in dem Alter wo dein Moritz jetzt ist auch noch anders geschafft habe, außer ihn und mich räumlich zu trennen - aber jetzt mit 3 geht es mit Josh nimmer anders.
Finchen lässt sich auch noch prima ablenken, oder ich setzt sie dann einfach schonmal in den Hochstuhl und sie spielt mit nem Löffel oder so - aber vermutlich wirst auch du noch Situationen erleben, in denen man mit noch so vielen guten Worten nicht weiter kommt :-\
Die stille Treppe und auch unsere abgewandelte Treppe/Zimmer-schick-Sache ist meines Erachtens nichts für Kinder unter 2 - denn da verstehen sie die Konsequenz so noch nicht.

Spatzlmama - die Konsequenz wenn du mich beißt, dann setz ich dich runter, finde ich gut, haben wir auch praktiziert, sie ist für ein Kind nachvollziehbar und logisch, da sie mit seinem Handeln in Verbindung steht - Josh hat mich ein oder zwei Mal gebissen, danach nimmer, denn Mamas Arm war schöner als der Boden ;D
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: LiDaCo am 28. Juli 2010, 21:55:29
Hubs
Nix für ungut, aber du kannst all dies deinem Kind mit 1 Jahr und 3 Mon. erklären und er versteht und folgt dir?
Also das habe ich bei noch keinem Kind in meiner Umgebung gesehen und bei meinem erst Recht nicht, obwohl er viel versteht aber mit 15 Mon. ???

Tipps ohne Treppe
Kann ich natürlich nicht viel geben (altersbedingt). Noch habe ich ihn ganz gut im Griff...allerdings diskutiere ich auch nicht ausgiebig mit meinem Kind. Wir verstehen uns halt nur gut  s-:) Und manchmal drücke ich auch zwei Augen zu.
Beim Hauen/Kratzen/Beißen hat bisher geholfen wenn ich gesagt habe, dass ich das nicht möchte  :)
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: myja78 am 28. Juli 2010, 22:03:59
Schnubbi - jups diskutieren bring man gar nix, auch nicht mit 3, da diskutierst du sonst den ganzen Tag :P Ich glaube so bis zur "Trotzphase" geht es ganz gut, das man mit klaren Ansagen mit Begründung (Nein - heiß / nicht klettern - du machst aua / nicht hauen - tut weh /usw.) weiter kommt und wenn das Kind dann evtl. weint, weil es etwas nicht darf, das man da ablenkt.
Fine klettert z.B. unheimlich gern die Treppe allein rauf, weiß aber auch ganz genau, das sie das eigentlich alleine nicht darf - sag ich nein, setzt sie sich auf die unterste Stufe und tut ganz unschuldig - guck ich weg, versucht sie es oft genug doch - ist sie auf Stufe 2-3 sag ich nur "runter" und das macht sie dann auch, setzt sich evtl. wieder auf die unterste Stufe - wird es mir zu viel (also wenn sie das Spiel mehrmals hintereinander macht, was aber selten vorkommt) dann nehm ich sie und stell sie an eine interessante Spielzeugkiste - meist ist die Treppe dann schnell vergessen, auch wenn sie in dem Moment, wo ich sie da weg nehme oft erstmal meckert s-:)
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: Hubs am 29. Juli 2010, 07:41:35
Zitat von: Schnubbi am 28. Juli 2010, 21:55:29
Hubs
Nix für ungut, aber du kannst all dies deinem Kind mit 1 Jahr und 3 Mon. erklären und er versteht und folgt dir?
Also das habe ich bei noch keinem Kind in meiner Umgebung gesehen und bei meinem erst Recht nicht, obwohl er viel versteht aber mit 15 Mon. ???
Ja, das kann ich alles erklären und er versteht was ich sage.
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: Haselmaus am 29. Juli 2010, 08:12:56
Ich glaube übrigens auch, dass ein Kind in dem Alter das verstehen kann.

Leider fehlt mir selbst nur oft mal die Geduld, um alles so liebevoll und geduldig zu erklären.

Stille Treppe gibt es hier nicht, aber leider schon andere (für mich ungute) Reaktionen der Hilflosigkeit: Lautwerden, der Satz "weil ich es so sage" (das heißt jetzt nicht, dass es nicht Situationen gibt, in denen der Satz berechtigt ist) usw.

Ich habe gemerkt, dass alles wesentlich entspannter läuft, wenn es mir gut geht: satt (ist nicht so einfach manchmal, kennen ja alle Mütter), halbwegs ausgeschlafen, genug getrunken, mit mir selbst im Reinen, mit meinem Mann im Reinen usw.

Und es stimmt, es wird um so schwerer, je älter das Kind ist. Dazu ist es vom Charakter des Kindes abhängig.

Was ich auch ganz wichtig finde: in vielen Fällen schadet es doch niemanden, wenn man dem Kind nachgibt. Für mich gehört da jetzt z.B. das Treppenbeispiel dazu (ich glaube von Myja78). Klar, wenn man es super-eilig hat, dann darf das Kind die Treppe nicht klettern. Aber warum sonst nicht? Ein generelles Treppenverbot (zudem wenn die Kinder so gerne Treppen mögen) leuchtet mir nicht ein. Meine beiden durften von Beginn der Krabbelzeit an und konnten das beide ganz schnell alleine. Bei uns ist Treppensteigen also nicht verboten, sondern ich erwarte von beiden, dass sie alleine krabbeln/laufen. Denn meistens haben wir noch mehrere Taschen oder Einkäufe o.ä. mit, so dass ich sowieso keine tragen könnte.
Das Beispiel ist jetzt nicht persönlich gemeint, nicht böse sein :)
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: mausebause am 29. Juli 2010, 08:58:46
Hubs: Im Alter deines Kindes hatte ich die "Probleme" auch noch nicht - schön, dass du das so lösen kannst!!

Aber: ich hätte nie gedacht, welchen Unterschied es machen kann, ein 2 jähriges zu haben im Gegensatz zu einem 3- jährigen - und daher komme ich zumindest bei meinem Kind mit sowas nicht allzu weit - zudem diskutiert sie sowieso schon sehr gern und ich habe ehrlich gesagt keine Lust darauf, den halben Tag mit einer 3-jhrg. zu diskutieren und sie 10000 Mal um irgendwas zu bitten, denn im Endeffekt bringt mir das bei ihr gar nix..

Wenns bei anderen so geht, super - aber jedes Kind ist nunmal verschieden und ich denke, jede Mutter muss da ihren eigenen Weg finden mit umzugehen - so lange der keine Gewalt beinhaltet!
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: myja78 am 29. Juli 2010, 09:29:11
Haselmaus - erstmal: was soll ich denn da persönlich nehmen ???
Meine Kinder dürfen beide die Treppe hoch - Voraussetzung ich bin dabei, gerade bei der Kleinen, da sie noch nicht 100%ig sicher ist beim wieder runter krabbeln und das ist mir zu riskant (Betontreppe, die um 2 Ecken geht). Josh geht die Treppe seit ca. nem halben Jahr auch allein rauf und runter, schließlich ist sein Zimmer ja oben.
Es geht sich auch nicht ums Treppe raufkrabbeln, wenn wir eh nach oben wollen, sondern dann, wenn ich z.B. in der Küche steh und koche, also keine Zeit habe mit nach oben zu gehen - genau dann testen meine Kinder aus, was sie so alles "anstellen" können ;) Und außerdem finde ich es nicht so witzig die Treppe x-mal rauf und runter nur aus Jux und Dollerei, denn eine Treppe ist kein Spielplatz - wenn Fine nach oben will und die Möglichkeit besteht, dann darf sie auch, aber es gibt eben Situationen, wo das nicht geht - z.B. wir essen noch, Fine und Josh spielen aber schon (weil schneller fertig), Mama kocht oder räumt die Küche auf usw.
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: Mamba am 29. Juli 2010, 10:37:19
Hola,

@mit Kind diskutieren:
ich bin mir nicht sicher, ab wann Mini wirklich gemacht hat was ich wollte. Aber diskutieren tue ich schon ewig mit ihr. Und es funktioniert auch.
Ich will aber nicht behaupten dass es auf ewig so sein wird.

Eigentlich ist alles, was ich hier von mir gebe immer nur auf das gerade aktuelle Alter bezogen.

Und im Moment fänd ich eine richtige Stille Treppe für mein Kind völlig sinnlos. Vor allem weil sie gar nicht soooooo bockt, dass es nötig wäre.
(Ok außer man nimmt fremde Kinder auf den Schoß, da wird sie biestig, und haut, beißt und stößt mit dem Kopf, aber nicht so schlimm, dass ich sie nicht aus der Situation raus bekommen würde.
Bei normalem "das will ich nicht und ich werf mich auf den boden" lass ich sie liegen und hocke mich daneben und wenn sie wieder angefassst werden möchte nehm ich sie auf den Arm und gut ist es)
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: mausebause am 29. Juli 2010, 11:01:20
@Mamba: Das ist ja auch völlig ok - wie gesagt, in dem Alter hat Helena auch noch nicht so sehr gebockt oder "Mist gebaut", dass ich da sowas hätte als Konsequenz machen müssen..
Jetzt sieht die Sache anders aus und da gibts dann halt eben hin und wieder das "geh bitte in dein Zimmer bis du dich beruhigt hast"- Verfahren - und das klappt auch gut!(Hauptsächlich wenn sie sich in Rage schreit..)
Eine stille Treppe gibts allerdings bei mir auch nicht - das würd auch nix bringen, da würde Helena mich vermutlich fragen, was das nun soll.. ;D ;D

Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: myja78 am 29. Juli 2010, 11:11:52
Mamba - diskutieren ist bei nem knapp anderthalbjährigen wohl nicht der richtige Ausdruck, ich denke da erklärt man mehr, denn die Kleinen können sich ja noch gar nicht so artikulieren, oder?
Bei Josh hätte ich da keine Chance, aber der ist ja auch gut doppelt so alt wie deine Maus und der würde mich in Grund und Boden reden :P
Und wenn du mit deiner Maus so klar kommst umso besser - bei dem was du schilderst, würde ich mein Kind auch nicht auf die (bei uns laute) Treppe verbannen oder ins Zimmer schicken - aber manchmal muß eine räumliche Trennung einfach kurzzeitig sein, damit beide Parteien mal tief durchatmen können und sich wieder beruhigen ;)
Finchen wird ja auch noch nicht auf die Treppe verbannt oder ins Zimmer geschickt - die ist da auch noch zu klein für und nötig ist es auch noch nicht ;)
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: mausebause am 29. Juli 2010, 11:47:10
Zitat von: myja78 am 29. Juli 2010, 11:11:52
- aber manchmal muß eine räumliche Trennung einfach kurzzeitig sein, damit beide Parteien mal tief durchatmen können und sich wieder beruhigen ;)


GENAU das ist es!!  :)
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: Cara am 30. Juli 2010, 14:16:36
Bei uns gibt es sowas nicht.Wir erklären ihm das was er falsch gemacht hat und dann ist meisten auch alles wieder in Ordnung und er tut es nicht noch mal.
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: lotte81 am 30. Juli 2010, 20:01:41
ich wünsche mir derzeit eher einen schalldichten Raum anstatt  eine stille Treppe für meine feriengeplagten Kinder  ;D

Ne, im Ernst: So was gibt es hier nicht, wird es auch nie geben.
Das einzige was in Bezug auf "räumliche Trennung" vorkommen kann: ich lasse mir nicht die Ohren vollschreien von einem 4jährigen. Wenn er also beim essen rumblärrt (und mein SOhn redet eh schon laut, wenn der richtig laut wird, wackeln hier die Wände), dann bekommt er auch mal gesagt, dass er bitte leiser sein soll oder er darf gerne den raum verlassen und ins Spielzimmer gehen und spielen. Meist ist er aber irgendwann ruhig oder geht dann eben ins SPielzimmer, weil er grad eh zu hibbelig zum essen ist. Aber er ist halt auch 4, kann in dem situationen (nahezu) selber wählen was er nun macht und ist uach nie weit weg,sondern es ist nur ein Nebenraum und die Tür ist offen.

Wir hatten mal eine Art stille Treppe als er kleiner war( so 3 Jahre war er aber schon) ABER nie alleine. Er musste also aus der Situation raus (weil er z.b. andere Kinder geärgert hat) aber dann mit Papa oder Mama sich z.b. in einen anderen Raum setzen ...naja, es hat zwar geklappt, ist aber irgendwann in Vergessenheit geraten ...ausserdem bin ich eh meist mit beiden Kinder alleine und ich kann mich ja schlecht zweiteilen  s-:)
Aber mit ihm alleine ist er meist schnell runtergefahren und war wieder zugänglich für Erklärungen... aber er war halt auch schon 3.

In so kleinem Alter wie bei deiner (also gut 1,5 Jahre) ging das irgendwie noch alles sanfter  :-\ Gut, war halt auch nur 1 Kinder im Vergleich zu 2.
wobei: Paul war schon immer lauter und wilder als der Durchschnitt, trotzdem konnte ich ihn immer gut runterholen.
Entweder durch "ausspinnen" lassen, heisst wenn er getobt hat und keine Nähe zuliess einfach toben lassen.... sonst hingehen und schauen wie er Nähe zuliess und ihn dann fest in den Arm nehmen oder die Hände reichen...irgendwie Körperkontakt suchen um ihn "anzusprechen"...Irgendwie war ich damals auch noch geduldiger als heute (ob das am ALter liegt) und konnte Erklärungen mit engelsgeduld auch gerne 100X wiederholen bis sie angekommen sind....

In der beschriebenen Situation mit der FLasche würde ich das Kind z.b. an der Hand nehmen und mit ihm sprechen und zusammen hingehen und die Flasche gemeinsam aufheben....einfach um den Teufelskreis der durch Trozköpfchen entsteht dadurch zu durchbrechen (sind ja meist nur Machtkämpfe... und ich muss so was nciht gewinnen und mit Gewalt durch eine stille treppe durchsetzen...ich bin auch schon zufrieden wenn wir so was dann gemeinsam machen.

Bei Klara funktioniert so was auch (noch) wunderbar und wir finden meist schnell eine Lösung.... bei Paul mit seinen gut 4 Jahren bin ich echt manchmal überfragt und habe keine Ideen mehr  s-:) Und reagiere (wie Haselmaus es auch beschreibt) je nach Tagesform "unangemessen"...was heisst, ich werde laut oder es gibt riesen Diskussionen :-\  wobei mich an manchen Tagen schon Kleinkram mürbe macht, an manchen kann ich selbst das grösste Theater managen... Im allgemeinen finden wir immer irgendwie eine Lösung...naja, oder er muss halt einsehen,d ass ich entscheide ...das wird er in seinem Leben wohl noch öfter erleben  ;)

Wobei ich auch sagen muss, egal was man nun von der stillen treppe hält, für Kinder unter 3 halte ich die Methode für absolut nicht angebracht (und danach finde ich sie auch noch diskussionwürdig) ..... mit einer Tagesmutter die so was durchzieht hätte ich arge Probleme. Das Kind fühlt sich im schlimmsten FALl alleine gelassen...im besten fALl bleibt es halt sitzen, versteht aber den Zusammenhand nicht.

Aber ich habe eben auch nicht so wahnsinnige Probleme mit "nachgeben", Dingen mal ihren Lauf lassen und ich muss auch nciht immer gewinnen und Chef im RIng sein (das bekomme ich zur NOt immer noch durchgesetz bevor alles aus dem Ruder läuft.....
Wenn mir alles zu bunt wird und gefahr besteht, dass mir die Nerven kaputtgehen lasse ich manchmal das Chaos auch laufen und setz mich meditativ mir Kaffee mitten rein  ;D  

Ach so, auch wenn ein Kind mit 15 Monaten (wie Hubs es beschreibt) evtl noch nicht jede Erklärung versteht, verstehen sie einiges und erkennen Emotionen und verstehen ja auch, wenn man sie an der Hand nimmt um etwas gemeinsam zu machen. Ehrlich gesagt klappt das ganze mit einem Kind von 15 oder 20 Monaten also sogar besser als mit einem grösseren....Zumindest habe ich es so erlebt.
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: Petra am 02. August 2010, 13:45:37
Hallo,

also ... eine "stille Treppe", Stuhl oder sonst was ist nichts weiter als eine Manipulation. Du tust nicht das was ich für richtig halte und deshalb schließe ich dich aus.

Das Problem ist, dass man einfach immer nur auf die Aktion des Kindes reagiert. Also ein Kind haut, klar soll es nicht... aber WARUM hat es denn gehauen?
Ein Kind (und dafür ist mein Süsser Meister) schmeisst seine Trinkflasche irgendwo auf den Boden. Effekt ... sie ist weg und Mama darf sie suchen.

Nervt mich natürlich ...

Wie reagiert man nun, wenn man die stille Treppe nicht machen mag?

Die Flasche ist weg. Ganz einfach.... Tja, Du hast sie nicht auf den Tisch gestellt... jetzt ist sie weg... mußt aus dem Becher trinken.
Spielzeug schmeißen... Spielzeug ist weg.... oder wenns kaputt geht, dann wirklich gemeinsam wegwerfen. Erklären, schau wenn du das machst, dann passiert das oder das. Wir gehen immer davon aus, dass sie wissen, dass dieses oder jenes passiert. Aber das wissen sie nicht. Meine Kinder zum Beispiel untersuchen momentan alle Blumen. Sprich sie zerrupfen sie. Das finde ich nicht toll... wirklich nicht. Die Motivation ist, sie untersuchen die Blumen. Dann haben sie die Geranien abgerupft und auf den Tisch gelegt. wie wenn ich halt eine Vase hinstelle mit Blumen. Für sie war das praktisch das Gleiche. Mama ich hab den Tisch hübsch gemacht. Es hat mich geärgert... aber ich hab verstanden, er versteht nicht... für ihn war das weit weg, warum ich jetzt hätte sauer sein können. Obwohl ich schon mehrfach geschimpft habe. Die Mäuse wissen nicht, das uns etwas ärgert und vor allem warum es uns ärgert. Wegen der Flasche... sie spielen halt, trinken was und bums fliegt die Flasche auf den Boden. Die haben nicht die Zeit, zum Tisch zu gehen und sie aufzuräumen. Und sie werden diese zeit auch nicht haben, wenn sie auf der stillen Treppe gesessen sind ... außer sie entwickeln eine richtige Angst davor. Ist Angst der richtige Motivator? Für mich nicht... Versteht mich nicht falsch, was hab ich wegen dieser blöden Flasche schon geflucht. Weil ich sie immer suchen muss... bringst was? Nein... weil ich in dem Moment mein Kind nicht verstehe...

Der Schlüssel ist das verstehen und das erklären. Die Mäuse (selbst wenn sie selber noch nicht wirklich sprechen können) verstehen mehr als man glaubt. Das Problem ist, man muss es immer immer immer wieder erklären und irgendwann schnackelts ...

Klar hab ich Tobias auch schon in sein Zimmer geschickt. Wenn er trotzend total durchdreht und schreit wie am Spieß und ich ihm nichts mehr recht machen kann... dann ist es manchmal besser eine Räumliche Distanz zu schaffen. Einfach damit jeder wieder runterkommt und eine Annäherung wieder stattfinden kann.

Mein Resume? Ich halte nichts von Distanzierungs - Manipulations - Erziehungsmaßnahmen.

Lieber selber Konsequenzen erleben lassen....
Petra
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: Hubs am 03. August 2010, 08:07:03
@ Petra: Finde Deine Ansicht sehr schön  s-daumenhoch
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: Sabrina84 am 03. August 2010, 09:09:07
Ich auch  :)
Titel: Re:stille Treppe
Beitrag von: zuz am 03. August 2010, 14:37:27
@Petra: Volle Unterschrift zu Deinem Beitrag!
Es kommt auch wirklich darauf an, was vorgefallen ist. Bei allen alltäglichen Ärgernissen ist Konsequenz das beste Mittel der Wahl, so wie Du es beschrieben hast.
Bei Brüllen/trotzen: Da KANN eine räumliche Trennung gut sein, weil das Kind Zeit braucht, um runterzukommen und um seine Wut ausleben zu können. Sobald es aber eher in Verzweiflung umschlägt und/oder das Kind anfängt, sich selber zu verletzen (oder blind Dinge zu zerstören), muss man als Eltern dabeibleiben. Klar sorge ich dafür, dass ich dann nicht getreten werde, aber ich sorge eben auch dafür, dass der Kopf nicht an der Metallstange vom Bett landet. Notfalls mit Festhalten oder aus dem Gefahrenbereich ziehen. Und ich biete Alternativen an (das geht auch mitten im Trotzanfall) - man kann ja stattdessen auf das Kissen einschlagen oder mit der Bettdecke kämpfen.
Bei echter Aggression (blindes Treten im Wutanfall zähle ich da nicht dazu, sondern wirklich gezieltes Hauen etc.): Das hatten wir nur, als sie noch sehr klein war, so bis 1,5 Jahre. Dann habe ich jedesmal in Großbuchstaben gesagt: Nein, das darfst Du nicht, das tut mir weh! und sie auf den Boden gesetzt (neben mich). Hat zu heftigem Schluchzen geführt, danach trösten und nach wenigen Malen hatte sie einfach verstanden, was Sache ist. Dazu muss ein Kind noch nicht reden können, es sind auch keine langen Diskussionen nötig, sie verstehen schon sehr gut am Tonfall und am Blick, dass sie was Falsches gemacht haben. Später ist so ein Verhalten bei uns (zum Glück) nie mehr aufgetaucht. Das einzige war noch Treten auf dem Wickeltisch. Da wurde sie einfach um 90° gedreht - so konnte sie mich nicht mehr erreichen. Fertig aus, hat auch sehr schnell zu Nicht-mehr-Treten geführt.
Insgesamt ist es aber, wie schon jemand schrieb, wichtig, herauszufinden, was eigentlich der Grund für das Fehlverhalten ist. Beispiel: Kind schüttet beim Abendbrot Becher absichtlich um. Nachdem Schimpfen nichts gebracht hat, habe ich dann einfach mal bewusst panschen angeboten. Ihr also erklärt, dass panschen beim Essen nicht geht, wir aber hinterher auf dem Balkon mit Wasser spielen können. Und siehe da, schon war das Problem gelöst. Oft ist es nur Neugier, und die kann ja dann meist auf harmlose Weise befriedigt werden (Z.B. bei Petras Blumenbeispiel: Dann pflückt man eben mit dem Kind Gänseblümchen und verschönert damit den Tisch).