Oje, Du klingst echt verzweifelt!!
Nein, ich glaube nicht, dass Du versagt hast. Es gibt einfach Kinder (ich glaube ja, die meisten), bei denen Konsequenz nicht hilft. Manche mögen sich anpassen, andere nicht.
Noch mal kurz zum Weglaufen: Doch, natürlich gehen wir raus, haben wir immer gemacht, und auch überall hin. Aber manches eben nur zu zweit (Tiergarten) oder zumindest, wenn es nicht so voll war, so dass man den Überblick behalten hat. Spielplatz sind wir fast täglich. Also ich hab ihn nie eingesperrt

Insgesamt: Irgendwie klingt es so, als läge irgendwo der Hase im Pfeffer. Als würde sie mit irgendwas nicht klarkommen. Ist sie evtl. eifersüchtig? Wie alt ist denn ihr Bruder?
Wie formuliert Ihr Ge- bzw. Verbote? Wie holt Ihr sie ab? Wie macht Ihr ihr klar, dass sie z.B. ihren Bruder in Ruhe lassen soll?
Ich hab zwei sehr unterschiedliche Kinder. Eins hat man v.a. rational erreicht, über Erklären. Den anderen - gar nicht (den Wegläufer

) Am ehesten funktioniert es, wenn ich wirklich, wirklich authentisch bin. Also nicht schon wütend. Sondern wirklich preisgebe, was mich gerade innerlich bewegt. Das ist manchmal gar nicht so leicht, weil man sich das erstmal selbst eingestehen muss. Aber es hilft. Zum Beispiel sag ich dann nicht: Lauf leise! Sondern: Ich brauuche jetzt etwas Ruhe. Und evlt. helfe ich etwas nach: Hast Du eine Idee, wie ich die bekommen könnte?
Abgesehen davon hilft bei ihm v.a., Dinge spielerisch anzugehen. Etwas ganz Überraschendes zu tun. Oft haben bei uns Playmo-Männchen die Erziehung übernommen, z.B. Das fand er dann lustig und konnte sich drauf einlassen. Ich glaube, es ging viel um Gesichtswahrung. Oder ich habe, wenn er laut war, angefangen, etwas gaaanz Spannendes zu spielen und so seine Neugier geweckt.
In so festgefahrenen Situationen hab ich immer versucht, zu überdenken, wie ich eigentlich formuliere und versucht, das Muster zu durchbrechen. Oder ihn einfach mal in den Arm zu nehmen. Geht nicht immer, aber manchmal hilft es.
Beim Trampeln fällt mir z.B. spontan ein, das aufzugreifen, aber umzudeuten: Ah, Du bist ein Elefant! Und schau, ich bin jetzt mal eine Katze. Und was bist Du jetzt? Usw.
Bei ihrem Bruder: Vermutlich v.a. Verständnis wecken, erklären, warum er bestimmte Dinge tut, sie nicht anders tun kann, seine Bedürfnisse neben ihre stellen, ohne zu werten. Eben einfach Empathie wecken. Und aber auch ihre eigenen Bedürfnisse formulieren. Vielleicht ist sie ja sauer, weil durch ihn manches nicht geht?
In so unleidlichen Phasen half/hilft hier am besten rausgehen, rausgehen, rausgehen. Blöd natürlihc mit dem Zeh. Aber Ihr habt doch bestimmt auch feste Schuhe? Oder sonst gut einbinden und noch eine Plastiktüte drum um den einen Fuß?