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Begonnen von lisa81, 03. Mai 2011, 13:43:21

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zuz

Zitat von: lisa81 am 06. Mai 2011, 12:49:59
Jetzt habe ich auch den Eindruck, dass es zu ihr durchdringt, wenn ich ihr das kurz erkläre. Das ist noch nicht lange der Fall.

Ja klar, Deine ist ja auch noch recht klein. Bis 2 Jahre finde ich geht fast gar nichts, was solche Dinge angeht. Da haben sie einfach noch keinen Sinn dafür, dass Mama auch Frau und nicht nur Mama ist ;). Zwischen 1 und 2 kommt normalerweise das echte Sozialleben fast zum Erliegen ;)  ;D Ich weiß nicht, wie viele Sätze ich in dem Alter nie zu Ende gebracht habe - und das will bei mir was heißen!  ;D

Im Ernst, ich glaube mittlerweile auch, dass die Eltern das Verhalten an die Kinder anpassen. Von daher kann man immer schlecht urteilen. Insofern bin ich schon fast wieder froh, dass meine nur schüchtern ist. Ich weiß nicht, wie ich mit einem aggressiven Kind umgehen würde, das ich nicht bremsen kann.  :-\ Das fände ich schlimmer, weil man dann nicht nur unhöflich ist, sondern auch noch gefährlich für andere.

Dennoch denke ich, steter Tropfen höhlt den Stein. Man braucht einfach vieeeel Geduld, z.T. über Jahre hinweg. Aber dann wird es eben doch irgendwann besser :)

lisa81

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#26
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zuz

Zitat von: lisa81 am 06. Mai 2011, 13:18:28
Beim unterbrochen werden, ist mir aufgefallen, dass ICH mein Gespräch inzwischen einfach fortsetzen kann  ;D Kurze Ansage an meine Tochter und weiterreden als wär nix gewesen. Nur meine Gesprächspartner kommen dann meist nicht mehr mit  ;D

Vielleicht ist das ein Grund, dass man sich irgendwann fast nur noch mit Eltern trifft - die können das ;)


lisa81

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#28
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Sonne1978

Ich zitiere mal eben das hier :-)
ZitatDas Kind ist wild und ich habe sie noch NIE durchgreifen sehen.

Es ist doch völlig egal, wie das Kind sich verhält. Sobald Eltern etwas an der aktuellen Situation ändern wollen, müssen sie durchgreifen, oder besser gesagt angreifen. Auch bei einem zurückhaltenden Kind. Ich sehe da keinen Unterschied.

Also das Zubettbringen ist schon ein Spezialfall bei dem von mir beschriebenen Kind. Wenn beide Seiten damit glücklich sind, dass die Zeremonie sich zieht, ist ja alles super. Sind sie aber nicht. Die Eltern sind genervt, dass abendliche Verabredungen plötzlich enden oder ein Elternteil nicht mehr kommt, weil das Kind unberechenbar ist. Das Kind braucht eine klare Linie. Mutter bringt es ins Bett, in den Schlaf begleiten. Alles toll. Mutter bekundet, zu gehen, akzeptiert. Paar Minuten später wird nach der Mama gerufen. Mama kommt wieder, gleiches Spiel von vorne. Beim dritten Rufen nach Mama, steht diese wieder auf und verschwindet für längere Zeit. Kommt dann irgendwann wieder und schickt den Papa. Kurzer Bezugspersonenwechsel. Jetzt geht das gleiche Theater mit Papa weiter. Bis dann entweder das Kind übermüdet auf dem Schoß der Eltern den Abend verbringt oder sich mindestens ein Elternteil komplett verabschiedet. Das Kind war zu dem Zeitpunkt 3,5 Jahre alt und es wäre aus meiner Sicht durchaus möglich gewesen, klare Regeln aufzustellen. Mama war lange genug da, jetzt ist Schlafenszeit, morgen ist wieder Spielzeit.

Bei einem wilden Kind heißt es, man muß durchgreifen, sonst macht es was es will. Es braucht eine harte Hand. Da redet keiner davon, was das "harte Durchgreifen" beim Kind anrichten kann. Man kann es aber auch anders sehen: jedes Kind braucht klare Regeln, an die es sich halten kann. Regeln, die dem Kind einen sicheren Raum geben. Heute so, morgen so, macht das Kind unsicher, es lernt nicht, was richtig oder falsch ist, wann welche Reaktion angebracht oder passend ist. Weder das schüchterne, noch das wilde Kind lernt, wie es sich in manchen Situationen verhalten soll. Vorleben, Zeigen, Reden. :-) Aber wenn ich bei allem, was ich als Mutter mache, darüber nachdenke, ob das Kind dadurch möglicherweise psychische Spätschäden davonträgt, wird's nicht besser. Ich muss selbst überzeugt von meinem Handeln sein, dann kann ich es meinem Kind auch besser vermitteln.

lisa81

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#30
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zuz

@Sonne: Ich finde aber, das Ins-Bett-Bringen ist ein Sonderfall. Nein, ich bin nicht glücklich, dass es so lange dauert. Aber ich sehe keine Alternative.
Ich fang mal mit was anderem an: Kind will was Süßes. Ich sage nein. Kind "wehrt" sich, schreit, etc. Ich kann erklären, meinetwegen auch trösten, aber ich bleibe hart, notfalls gibt es halt ne halbe Stunde Geschrei. Da bin ich aber beim Kind. Alles kein Problem. Und beim 10. Mal gibt es auch kein Theater mehr, denn dann ist meine Süßkramregel akzeptiert.
So, jetzt aber schlafen. Abendritual vorbei, ich gehe raus. Kind schreit. So wird es nicht einschlafen, ich mag es auch keine Stunde allein schreien lassen. Also muss ich eh im Zimmer bleiben. Davon schläft es aber auch nicht ein. Zweite Möglichkeit: 2-Minuten-Regel: Ich gehe raus, bei GEschrei komme ich nach 2 Minuten wieder. Das haben wir probiert, aber nach zwei Wochen aufgegeben, nachdem sich das dann jeden Abend(!) zwei Stunden (!) so hingezogen hat und kein (!) Zeichen von irgendeiner Besserung in Sicht war. Zum Einschlafen muss das Kind einfach runterkommen, sonst funktioniert es nicht. Bei Süßigkeiten muss es nicht ruhig werden, das ist der Unterschied. Wenn Du einen ultimativen Tipp hast, wie man ein Kind, dem abends noch Dinge im Kopf rumschwirren, die MIR zu aufregend wären, in 10 Minuten runterfährt, her damit! ;) Ich gehe allerdings fast jede Wette ein, dass wir den schon probiert haben - ohne Erfolg. Mittlerweile habe ich akzeptiert, dass unser Kind in dem Bereich einfach anstrengender ist als andere. Beim Kleinen klappt es übrigens wunderbar, also kann es ja nicht am Erziehungsstil liegen. Kinder sind einfach unterschiedlich.

zuz

@lisa: Ja, wir haben hier recht feste Zeiten, wann was stattfindet. Ich habe das langsam eingeführt. Beispiel: 10 Minuten brauch ich nach dem Essen, um die Küche aufzuräumen. In der Zeit darf sie dabei sein, mithelfen, mit mir reden, selber spielen usw., aber ich kann eben nicht mit ihr spielen. Die einzigen Ausnahmen, mich doch um sie zu kümmern sind: sich wehtun, aufs Klo müssen, Nase putzen. So nach und nach habe ich das ausgedehnt und mittlerweile sind wir echt gut eingespielt. Z.B. geht sie, wenn wir heimkommen am Abend, gleich in ihr Zimmer und spielt und ich kann den Haushalt machen. Auf die Art komm ich ganz gut rum, hab dann wieder Zeit für sie und es ist wesentlich entspannter als früher, wo ich nicht wusste, wie ich es schaffe, den tiefgefrorenen Fisch vom Auftauen abzuhalten ;)
Beim Besuch ähnlich, wobei ich schon finde, dass die ersten Minuten ruhig auch den Erwachsenen gehören dürfen. Alles andere wär ja auch irgendwie unhöflich. Und dann, nach sagen wir 10 Minuten (auch bei uns natürlich ohne Wecker ;)) widmet man sich bewusst dem Kind, sorgt dafür, dass es sich auch wohlfühlen kann. Bietet was zu essen/trinken an, zeigt ihm Spielsachen, liest vielleicht ein Buch vor. Nach einer Weile ist es dann aber auch gut, dann ist wieder Erwachsenenzeit. Ich denke, das können Kinder dann auch ganz gut akzeptieren, und wenn man es immer so macht, schleift es sich auch ein.

LG zuz

lisa81

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#33
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zuz

sorry, dass ich so lange nicht geantwortet habe, hatte wenig Zeit...
Meine Große ist 3 Jahre, wird aber im Sommer 4.
Der 3. Geburtstag war bei uns so ziemlich der Knackpunkt. Kurz danach kam sie in den Kiga und innerhalb weniger Wochen war sie plötzlich mutiger. Natürlich ist sie immer noch nicht die große Draufgängerin, das wird sie auch nie werden. Aber unsere Befürchtungen, sie würde als Außenseiterin traurig in der Ecke hocken haben sich als völlig grundlos erwiesen. Im Gegenteil, auf sich allein gestellt konnte sie sich plötzlich doch ganz gut durchsetzen.

lisa81

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#35
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zuz

Ach so  ;D
Der Kleine ist 7 Monate. Klar, da kann sich noch vieles ändern. Aber er war einfach von Anfang an unkomplizierter, was das Schlafen angeht. Bei ihm geht es wirklich: Hinlegen, 3 Lieder singen, rausgehen - er schläft dann einfach. Ich konnte es erst selbst nicht glauben. Von daher kann ich so lange auch die Große vertrösten.

lisa81

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#37
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