Schlagen bei Kleinkind, 3 Jahre alt

Begonnen von mamalein2002, 02. Februar 2015, 13:59:26

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mamalein2002

 Liebe Mitglieder
ich bin 30 Jahre alt und Mama eines 3jährigen Sohnes.
Mein Sohn braucht viel Liebe und hat neuerdings Angst vor Monstern, Hexen und im dunkeln. Es fällt ihm sehr schwer abends einzuschlafen und oft weint er.
Freitag wurde mir zugetragen von einer Erzieherin dass er jetzt öfters immer Kinder schlägt im Kindergarten, vor allem Ohne Grunde würde er hauen und er würde immer anfangen.
Ich war den Tränen nahe. Er hatte in derKrippe einmal eine Phase die dann besser wurde.
Ich bin wirklich sehr verzweifelt und brauche auf eure Hilfe/Ratschläge.

mamalein2002

Auch benutzt er neuerdings Wörter wie "du blöder" oder "du doofer" oder "So ein Scheiß, du bist Blöde Mama"

Sweety

Ist doch völlig normal. Nicht wünschenswert, nicht toll, aber nu auch nicht ungewöhnlich.

Die Beschimpfungen gehören auch dazu. Ich sag da gar nichts zu oder mache Witzchen und bedauere meine Kinder ob ihrer dicken doofen Mama ;) ;D

Du schreibst, die Erzieherinnen trugen dir das zu. Wie? Was war die Kernaussage? In welchen Situationen häuft sich das? Was ist ihre Idee? Was erwarten sie von dir und inwiefern fühlst du dich dafür verantwortlich?
Warum fühlst du dich den Tränen nahe?
Was sind deine Ängste und Befürchtungen hinsichtlich des Schlagens?

Darf ich dir etwas zum Lesen (kein ganzes Buch, sollte also schnell gehen) anempfehlen, was die Sache viel präziser auf den Punkt bringt, als ich es könnte?
Dann schau mal [Login or Register] .
Vielleicht hilft dir das weiter, die Sache etwas entspannter zu sehen.

biene20121

Hallo meiner ist zwar noch nicht ganz drei aber fast und fängt jetzt auch an mit er hat angst und da ist ein Monster usw, was das angeht gehe ich ganz doll auf ihn ein frag ihn warum er angst hat bzw das er keine haben brauch und das da gar kein monster ist, das mit dem hauen treten beißen usw hat unser schon länger mal mehr mal weniger wo ich mich immer frage woher er das hat da wir das nicht machen, allerdings haben wir das problem nur zu hause wenn ihm was nicht passt im kiga gar nicht.

rede mit ihm erkläre ihm das man das nicht macht und bleibe mit den erziehern im kontakt wie es läuft
Unser Floh wurde am 7.6.12 um 22:57 uhr geboren kam bei 37+1 Ssw war 45 cm groß und wog 2300 gramm

Unsere Flohnase wurde am 2.3 17 um 8:43 Uhr geboren kam bei 36+3 SSW mit 3040 g und 49 cm

mamalein2002

danke sweety für deine Antwort.
So richtig sagen mir die Erzieherinnen auch nicht, was sie von mir erwarten. Ich denke auch oft, da er ein Kind ist, der viel Aufmerksamkeit braucht, sich schnell in die Enge gedrängt fühlt.
In welchen Situationen er anscheinend "ohne Grund" zuschlägt kann ich nicht sagen, keine Situation wurde mir zugetragen. Ich sollte villeicht näher nachhaken.
Oft ist es auchso, wir kommen morgens in die Kita , in der Kita ist viel los sage ich jetzt mal. Wir ziehen uns um, die Kinder "schwirren" auf dem Flur herum, mein Sohn nimmt gerne morgens etwas kleines für den Weg zum Spielen mit und im Kindergarten kommt es in seinen Kindergartenrucksack. Sehen andere Kinder dies kommen sie gleich zu ihm heran und sagen "heute ist kein spielzeugtag" . Sehr oft geht das so, dabei weiß er ganz genau es kommt in seinen Rucksack, was er auch tut. da gibt es keine Probleme.
Auch hat er es nicht einfach, er ist von insgesamt 3 Freunden der dritte. Er kam als jüngster in den Kindergarten hinzu.
Beispiel andere Situation: er zieht sich morgens um im Kindergarten, einer seiner Freunde kommt und stellt sich vor ihn hin (alle kinder sind ja auf dem Flur unterwegs), er erzählt seinem Freund etwas, was er abends vorhat und dann was er bekommt und sein freund antwortet "nein", schon ärgert er sich und sein Freund geht nicht weg. Er fühlt sich oft auch "bedrängt" das frustriert ihn auch sehr denke ich.
gerne lese ich deinen tip! Bin für jeden Tip dankbar!!!

mamalein2002

Danke biene121, ich versuche daran zu bleiben.
auch mit den Monstern oft weint er abends dann ganz schlimm im zimmer und ich gehe sehr oft zu ihm, bisl er einschlafen kann.

Sweety

Biene, wer ist "man"? Dein Kind macht es ja offensichtlich. Wie Millionen andere Kinder in dem Alter auch. Die sind schonmal nicht "man" ;)

Mamalein, ja mach das mal. Oft ist das Überforderung seitens der Kinder und dann ist es an den Erwachsenen, da was zu drehen.
Von einem Dreijährigen zu erwarten, dass er sich dann zurücknimmt, ist einfach mal zuviel erwartet.
Man kann mit ihm Strategien besprechen... aber auch da muss man sich von dem frommen Wunsch des schnellen Erfolgs verabschieden. Wichtiger ist da Entlastung Entlastung Entlastung. Eindeutig eine Sache der Erwachsenen :)

Das mit den Monstern kenn ich hier auch. Und ehrlich? Ich sag da im Leben nicht, dass da kein Monster ist und er keine Angst zu haben braucht. Für ihn ist da eins und fertig. Wenn ich hier im Allgemeinen immer diverse Threads lese, in den tränenselig beschrieben wird, wie die vor 30 Jahren verblichene Uroma hinter der Stehlampe vorwinkt, finde ich das nun nicht so abwegig. Ich lache darüber, aber für die Personen ist das real und echt.
Für das Kind in dem Moment auch.
Da finde ich es besser, ihm beizustehen (eben auch bei ihm bleiben, das find ich toll) oder Strategien auszuarbeiten, wie das Kind mit dem Monster verfahren kann. Unsere Monster sind jetzt übrigens voll legitime Mitbewohner und spielen überall mit ;)

mamalein2002

deine antworten gefallen mir sweety!
ich fühle mich verstanden! es ist zwar sehr nervenaufreibend 10 mal, das ist nicht übertrieben ins zimmer zu gehen, aber es ist eben so. er will gestreichelt werden und sagt immer ich habe angst vor den monstern. Mama mich beschützen. Also beschütze ich meinen Kleinen.
Ich hoffe das sich auch das Hauen legt in nächster Zeit. Manche sagen die PHasen gehen vorrüber, er hatte es schon mal, dann wurde es besser, dann wieder jetzt ist es eben "schlechter" . Er ist trotzdem mein Sohn.

biene20121

sweety wie soll ich es dann deiner meinung nach machen?
Unser Floh wurde am 7.6.12 um 22:57 uhr geboren kam bei 37+1 Ssw war 45 cm groß und wog 2300 gramm

Unsere Flohnase wurde am 2.3 17 um 8:43 Uhr geboren kam bei 36+3 SSW mit 3040 g und 49 cm

Sweety

Du "sollst" gar nichts machen.

Das war immer so eine Sache, die mir als Kind schon sauer aufgestoßen ist: "Das macht man nicht."
"Ich schon. Und wer ist man?"

Bei meinen Kindern - und der Große war ein ganz großer Hauer, Schubser, Kopfstoßer (das war das Schlimmste von allem) - geh ich erstmal gar nicht von dieser Seite aus ran.

Ich frage ihn, ob es so arg ist, dass er nicht anders damit umgehen kann, als zu hauen. Damit bin ich schon mal "auf seiner Seite" für ihn.
Ich frage nach, was da los war. Und ich frage, was er in dem Moment braucht. Wenn es an der Situation liegt und die Außensituation nicht veränderbar ist (Kinder stratzen herum und bedrängen ihn), dann muss ich gucken, wie wir den Umgang mit dieser Situation so verändern, dass er nicht mehr das Gefühl hat, hauen zu müssen.

Bei unserem Großen (der sich auch sehr schnell bedrängt fühlte) hab ich das so gemacht nach der Ursachenforschung:

Ich habe mich bei den Erzieherinnen bedankt. Die allerdings waren nicht auf Sanktionen meinerseits aus, sondern hatten mir das nur mitgeteilt. Ohne Erwartungsdruck.
Habe sie gebeten, dafür zu sorgen, dass mein Sohn, wenn er im Gruppenraum ist, in Ruhe ankommen kann.
Die Garderobensituation haben wir so gelöst, dass ich ihn schon im Vorflur ausgezogen habe, so dass er vor dem Gruppenraum nur noch in die Hausschuhe musste.

Das Spielzeug würde ich ihn entweder dann schon einpacken lassen oder ihm schlicht beistehen, wenn die anderen Kinder kommen. Das freundlich entzerren: "Ja Kinder, das wissen wir und darum packt der XY das ja auch jetzt in den Rucksack."
Den Focus vom Kind nehmen und ihm so Raum verschaffen, anzukommen.

Mich interessiert auch nicht, woher die Kinder sowas haben. Solange sie nicht mit dem Fleischermesser an der Familienkatze rumschnitzen, kann man getrost davon ausgehen, dass sie das von anderen Kindern haben und dass es absolut normal ist. Wie gesagt, nicht wünschenswert, nicht toll. Aber nichts, weswegen man in Wallung geraten muss.

Ich weiß, dass jetzt sicher einige denken "Aber dem Kind muss doch beigebracht werden, das nicht zu machen."
Und ich sag dann: Mach ich doch. Aber ich bring ihm nicht bei, seine Aggression zähneknirschend runterzuschlucken, sondern zeige ihm Wege, sie von vornherein zu umgehen.

Das ist ein steiniger Weg und dauert auch was länger, aber ich denke, der ist recht nachhaltig :)

mamalein2002

gab es bei euch sweety auch die "Garderobensituation"?
Auch gibt es familiär Probleme bei uns, schwere Krankheit meiner Schwester.
oft fragt er mich auch, Mama bist du traurig ?
Er ist so feinfühlig für so SAchen.

Sweety

Die Garderobensituation an sich nicht, bzw. schon, aber nur sehr kurz. Die habe ich wie beschrieben gelöst. Aber es gab sehr sehr ähnliche, wo dann auch irgendwann kam, dass er einfach die Ruhe und Abschirmung brauchte, um in Ruhe wo anzukommen.

Und damit ist halt ganz spezifisch nicht gemeint (ich ahne diese Einwürfe schon), dass nun die ganze Umgebung abgeriegelt wird und alle auf Zehenspitzen ums Kind rumeiern müssen, sondern halt so kleine Maßnahmen, die in ihrer Gesamtheit dazu dienen, das zu entzerren.

Bei uns war es beim Kinderturnen das Ankommen in der Turnhalle. Alptraum. Bis ich ihn dann einfach schon daheim umgezogen habe und in der Halle selbst Gespräche, die ihm zu schnell zu nah und zu viel waren, auf mich gelenkt habe.

Das mit der Familiensituation spielt da mit Sicherheit auch mit rein, besonders bei einem so empathischen Kerlchen. Da hilft glaub ich nur bei ihm sein, ihm helfen, sich zu artikulieren und so offen wie möglich zu sein, ohne ihn zu verstören. Das ist ein Balanceakt :-\

mamalein2002

du sagst es sweety es ist wirklich schwer das richtige mittelding zu finden.
ich hoffe ich bekomme das gut in den griff. ich wünsche mir dass er ein ordentlicher junge wird:-) ich bin selber auch ein ziemlich ruhiger mensch und nehme mir vieles gleich zu herzen.
ich versuche immer ruhig auch in Konfliktsituationen zu bleiben mit meinem kleinen, er kann schnell aufbrausend werden wenn er nöiht bekommt was er will. gerade in einer zeit wenn es familiär nicht gut geht, merkt er das sofort und mir fällt es schwerer "ruhig" zu bleibne.
Ich denke immer, die Kinder spiegeln uns in gewisser Weise, geht es uns gut, sind die Kinder auch ausgeglichener

mamalein2002

Auch hat unser Kleine vor 6 Wochen, morgen sind es 6 Wochen den Schnuller abgegeben. Der Weihnachtsmann hat ihmschöne Geschenke gebracht. Vielleicht vermisst er ihn oft auch.
Windeln trägt er nachts noch.

mamalein2002

Um auf das Thema Hauen nochmals zu kommen. Morgens (zu der "Bedrängsituation" wieder), kommt einer seiner Freunde auf ihn zu und sagt ihm bereits, heute nicht hauen. DAs belastet mich und auch ihn denke ich sehr und tut weh.
Ich rede viel mit ihm und sage, Menschen werdne nicht gehauen es tut ihnen weh.

Sweety

Da kommt halt viel zusammen.

Ich versuch immer, beim Kind zu bleiben. Auch innerlich. Wenn sie wüten (mein Großer wird demnächst 5, der Kleine wird bald 3), weil sie was nicht kriegen, dann versuch ich zu verstehen. Und das ist gar nicht so schwer. Also nicht gutfinden oder nachgeben. Sondern einfach akzeptieren, dass sie das gerade so so so sehr wollen und wenn es nicht geht, na dann ist das einfach mal kacke! Geht mir doch auch so, wenn ich etwas soooooo gern hätte. Aber ich bin 37, ich hatte Jahrzehnte Zeit, damit anders umzugehen (und schmolle trotzdem manchmal noch gut vor mich hin, wenn es anders als gewünscht läuft ;) ).

Wobei ich auch oft nachgebe. Nicht um des lieben Friedens willen. Ich kann nämlich ziemlich gut aushalten, wenn es mal kracht.
Aber oft zeigen mir meine Kinder mit ihrem Verhalten auch auf, dass ich in manchen Situationen gar nicht nachdenke, sondern reflexartig in guter "Das geht aber nicht, weil das  so ist"-Manier eine Verneinung ausspucke und dann kann ich auch innehalten und mich fragen "Ja, warum denn nicht, verflixt noch eins?"
Gibt es da wirklich einen validen Grund für? Und wenn ja, dann vertrete ich das, das kann ich dann aber auch transparent dem Kind vermitteln. Und man glaubt manchmal kaum, wie verständig und kompetent Kinder mit solchen Aussagen umgehen können, wenn sie denn nur wahrhaftig sind.
Oder griff da nur die alte Konditionierung? Muss ich das ablehnen? Kann ich das auch einfach zulassen? Oder eine Kreativlösung finden?
Ich war und bin noch oftmals sehr erstaunt, wie selten ein "Nein" eigentlich sein "muss" und wie gut es aufgenommen wird (manchmal ;D ), wenn ich nur aufrichtig bleibe.

Kannst du morgens seinen Freund mit ins Boot holen und ihn ins Gespräch verwickeln? Oder ihm sagen sowas in der Art "Ja, wir bemühen uns alle, dass XY nicht mehr das Gefühl kriegt, hauen zu müssen."?

Ich glaube, das mit dem "Es tut Menschen weh" ist einfach so eine Luftnummer. Du schreibst, dein Sohn ist drei und sehr empathisch. Da kannst du davon ausgehen, dass er das sehr genau w e i s s, dass es Menschen wehtut. Und macht es in seiner Hilflosigkeit trotzdem. Was natürlich den Druck in ihm selber noch steigert. Weil er es wieder "nicht geschafft" hat, nicht zu hauen.

Hast du ihn mal in einer ruhigen und heiteren Minute (auf dem Spielplatz, beim Bauen, beim Spaziergang...) gefragt, was da in ihm vorgeht? Manche Kinder können das erstaunlich genau präzisieren, was sie umtreibt. Nur fürs Protokoll: Meine nicht ;D Die sind nicht so die introspektiven Typen.
Aber sie können, besonders der Große, sehr klar äußern, was ihnen in dem Moment helfen könnte. In der Akutsituation zu fragen, geht auch. Auch bei meinen nicht, aber bei vielen anderen. Meine muss man in einem Moment fragen, wo keine äußere Belastung vorliegt.

Aber einfach mal fragen: "Schatz, ich merke, du fühlst dich grad nicht so doll. Wie kann ich dir helfen. Kannst du mir sagen, was du gerade brauchst?"

Und nicht werten, bitte nicht werten. Es ist normal. Es ist auch normal, wenn Kinder gar nicht hauen. Es gibt eben solche und solche. Aber es ist nichts, weswegen man traurig und enttäuscht sein muss :-*

mamalein2002

das damit seinen Freund mit ins Boot zu holen ist eine gute Idee eigentlich, das werde ich einmal versuchen, wenn sich die Situation ergibt (ich denke morgen früh wieder).
vielleicht muss ich auch versuchen "lockerer" zu werden. Das man immer alles richtig machen will, wie ich oft, das geht leider nicht . Und da muss ich an mir auch noch arbeiten  :-\ :-[
Ich hoffe ich bekomme das gut in den Griff.

Sweety


mamalein2002


biene20121

sweety na mal sehen ob er mir dann eine antwort gibt wenn wir wieder in so einer situation sind
Unser Floh wurde am 7.6.12 um 22:57 uhr geboren kam bei 37+1 Ssw war 45 cm groß und wog 2300 gramm

Unsere Flohnase wurde am 2.3 17 um 8:43 Uhr geboren kam bei 36+3 SSW mit 3040 g und 49 cm

mamalein2002


Sweety

Ja. Lass euch Zeit. Es ist 'ne Phase. Wir können da nur die Kanten glätten, aber die Phase ist so oder so da ;)

mamalein2002

es wird wohl immer welche Phasen geben sweety ja :-)

Sweety


mamalein2002