ERZIEHUNG-ONLINE - Forum

Rund um die Erziehung... => 1-5 Jahre => Thema gestartet von: guest1886 am 28. März 2012, 21:08:06

Titel: Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: guest1886 am 28. März 2012, 21:08:06
Ich höre immer wieder, das Kinder regeln brauchen. -Klar!-
Das man aber nicht alles mögliche verbieten soll, sondern nur wenige regeln aufstellen solle, diese aber konsequent einhalten soll - auch klar soweit- 
Das man mit dem Wörtchen "nein" sparsam und gezielt umgehen soll. - klingt logisch-
ich würd das auch liebend gern so machen, aber wie?

ich habe so oft überlegt, was ist mir wirklich wichtig? Was nicht so sehr? Und ich komme doch immer wieder auf 1000 Dinge, die ein "nein" erfordern....oder doch nicht? ???
Bisher habe ich irgendwie das Gefühl viel zu oft nein zu sagen, vieles zu verbieten, was nicht nötig wär oder vielleicht doch bei dingen nachlässig zu sein, die wichtig wären. Aber es gibt irgendwie kein handbuch, das einem sagt, wie man bei was reagieren soll.

Nur es muss sich etwas ändern. Denn die Maus fängt immer mehr an mir auf der Nase herum zu tanzen. Also muss was passieren, sonst bin ich mit 2 Kindern komplett auf verlorenem Posten

Wie haltet ihr es mit Regeln und Verboten?
und welche Verbote/Regeln habt ihr?

Vielleicht kann ich mir das ein oder andere abschauen ( wenn ich darf)
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: Fliegenpilz am 28. März 2012, 21:13:56
Da öffnest Du nun aber die Büchse der Pandora ;D

Darf ich fragen was du genau meinst mit "sie tanzt dir auf der Nase rum"?
Und wie konsequent bist du bei deinen Regeln, richten die sich nach deiner Laune, deinem Zeitfenster oder gelten sie immer?

Richtig läuft bei uns auch nicht alles, definitiv nicht ;D - aber ich versuche nicht alles in Kämpfe ausarten zu lassen.
Bei uns gibt es gewisse Regeln, die immer gelten - altersentsprechend.

Ich versuch mal eine Situation zu beschreiben:
Über die Straße geht es nur an der Hand von Mama/Papa. Diese Regel galt bis vor Kurzem immer, ohne Ausnahme!
Jetzt wurde die Regel aber etwas gelockert, da die Große sich für ihr Alter schon sehr sicher und teils auch vorrausschauend bewegt. Nun heißt die Regel für sie: "Über die Straße geht es nur an der Hand von Mama/Papa außer an Ampeln!".
Dort darf sie aber nur alleine die Straße passieren (natürlich mit unserer Begleitung, aber halt ohne Hand), wenn wir das OK gegeben haben. Da auf unserem Kindergartenweg eine Ampel ist, die wir passieren müssen zweimal am Tag, üben wir es auch jeden Tag und es klappt (bisher) zu 100% und macht sie irre stolz, weil sie wieder einen Schritt weiter ist und wir ihr mehr zutrauen.

Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: Sweety am 28. März 2012, 21:17:06
Oh mein Thema ;D ;D

Dank des weisen Rates meiner Nachbarin habe ich kaum eine Handvoll wirklich unumstößlicher Nein-Sachen und die betreffen eigentlich ausschließlich Sicherheit und aggressives Verhalten.

Ich bringe die ihm in der Form "Wir tun das nicht" nahe, weil "Lass es" ist bei uns einfach nichts Unumstößliches und irgendwie kann er mit "Es wird nicht dies und jenes gemacht" nicht so recht was anfangen.
Also:

Wir pulen nicht in Steckdosen rum.
Wir ziehen nicht an Kabeln.
Wir spielen nicht an elektrischen/elektronischen Geräten rum.
Wir machen nicht alleine Türen auf.
Wir laufen nicht alleine auf/über die Straße.
Wir gehen nicht alleine die Treppe runter.
Wir fassen nicht einfach so fremde Hunde an.

Wir treten nicht und wir hauen nicht und vor allem schubsen wir momentan nicht (selbes gilt für Kratzen und Beißen).
Wir nehmen anderen Kindern nicht einfach so das Spielzeug weg.

Kann sein, dass ich noch was vergessen habe, aber das ist so das Wesentliche. Alles andere ist Verhandlungssache; da bin ich durch und durch kompromissbereit und lass ihm auch mal seinen Kopf, wenn es mir nicht passt. Solange ich zu dem Schluss komme, dass der einzige Schaden, der dadurch entsteht eben ist, dass es mir nicht passt, muss ich nicht auf meinem Willen beharren.

Wir fahren seither alle besser :)
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: peter am 28. März 2012, 21:28:32
ich hab das auch gerne "verallgemeinert" was heissen soll das man ja nicht sagen muss :
wir hauen nicht mit der schaufel,wir beisen nicht,wir schubsen nicht....
das ist dann einfach: wir tun niemanden weh  ;)

vieles ergibt sich doch auch durch vormachen und beispiel sein,oder?

und das wie z.b an der hand über die strasse gehen wäre bei uns keine "regel" wo ausgesprochen wird und diskutiert sondern ist doch dann auch gewohnheit....

ich mag auch wenn anna "mitdenkt" und weiß welche "regel" wann gilt....und das klappt....meist muss ich nur ihren namen sagen und sie weiß was sache ist  S:D

und JA,ich denke auch das zuviele regeln frusten und stinkig machen,geht mir auch so ;D;D


wir gehen "höflich miteinader um!" beinhaltet das man nix kaputt macht,niemanden verbal oder körperlich verletzt, grüßt,dankt etc....1 regel-viel erfolg
nur so als beispiel
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: Sweety am 28. März 2012, 21:31:36
Satti, das merk ich mir: Rationalisierung 8) ;D

Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: dane_80 am 28. März 2012, 21:37:13
Mich würde auch interessieren was Du meinst wenn Du sagst sie tanzt Dir auf der Nase rum.

Das was satti schreibt ist gut, statt Tausendundeine Regel eher allgemeingültige Verhaltensrichtlinien. Manches setze ich immer und ausnahmslos durch, aber das meiste ist erklären, erklären, erklären, verhandeln, auffordern und ganz wichtig: vormachen und Gewohnheit.

Heute hat mein Sohn übrigens nichts so gemacht wie ich das gerne hätte und trotzdem hatte ich nicht das Gefühl er tanzt mir auf der Nase rum. Ich bin da dann eher genervt.
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: peter am 28. März 2012, 21:49:05
was ich zum beispiel immer versuche zu vermeiden ist mit ihr laut zu werden-also wenn sie rum brüllt werd ich eher leiser  S:D
im gegenzug schrei ich ihr aber auch keine "befehle" über den spielplatz zu (wenn keine gefahr besteht!!!) sondern geh zu ihr hin und sag was ich möchte

ich finde es schlimm wenn man so mit kinder rumbrüllt...da würd ich auch nur auf stur schalten :-X
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: Sweety am 28. März 2012, 21:55:25
Befehle brüllen - ist hier reserviert für absolute Panik-Alarm-Ausnahmesituationen (er vergisst sich und will doch auf die Straße rennen und ich krieg ihn nicht schnell genug zu fassen o.ä.).
Da hört er dann auch drauf, eben weil es Ausnahme ist.

Da ich will, dass das so bleibt, versuche ich auch, das sonst zu vermeiden :)
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: guest1886 am 28. März 2012, 22:38:25
Gut, solche regeln wie ihr aufgeführt habt, hab ich auch und das Thema Über die Strasse gehen z.b., da brauch ich nix sagen, da reicht sie mir direkt ihre Hand. Das ist für sie also völlig klar.

gefährliche Situationen ( Strasse, steckdosen, kabel, etc) sind klar und konsequent.
Aber es geht mir um andere sachen, alltägliches, was man einfach nicht macht, wie z.b. Füße auf den Tisch legen, auf den Tisch setzen oder drauf herum klettern, mit Besteck (vorzugsweise Messern, wenn auch aus Plastik) hantieren.....
etwas anziehen, wenn es zu kalt ist,  essen nicht erst anlutschen oder zerpflücken und dann nicht mehr haben wollen....

sie will etwas nicht mehr essen, es darf aber auch kein anderer essen, es soll in den Müll. Esse ich oder Papa es doch, gibt es Tränen und Wut.

unser heftigstes Beispiel bisher war folgendes:
Am samstag wollte sie abends nochmal im garten schaukeln- ok, kein thema, aber zieh ne Jacke an. das wollte sie nicht. ich sagte dann klar: entweder jacke oder du bleibst drin. es ist zu kalt im T-Shirt.
da ging das geschrei los. Sie schrie, aber frag nicht nach sonnenschein! Sie fuhr dermaßen aus der Haut, als ich nicht nach gab, das ich sie irgendwann nur noch festgehalten habe und versucht hab sie irgendwie zu beruhigen, weil sie kaum mehr Luft bekam. Das hatte ich bis da noch nicht erlebt. und das alles wegen einer Jacke.

Sie will etwas, ich will es nicht oder zumindest nicht so wie sie, dann beginnt sie zu schreien. Hört nicht mehr zu, will keine Alternativen oder Kompromisse hören...ich sage nein, das möchte ich nicht. da schreit sie mich an :"Doch du willst das!"
z.b. soll ich sie dann beim schaukeln anschubsen. Nur nach etwa 20 minuten dauer-schubsen möchte ich ne Pause und sage das auch. und auch, das wir später nochmal schaukeln können. Sie jammert erst, dann heult sie und wenn das nicht hilft, fängt sie an zu kreischen, rennt hinter mir her und versucht mich am weggehen zu hindern. teilweise haut sie dann nach mir oder schmeisst mit irgendwas.

Das sind jetzt wirklich härtefälle, aber dieses schreien häuft sich in letzter zeit. Ebenso dieses "NEIN!" wenn ich ihr etwas verbiete. Und das schreit sie wirklich mit einem richtig bösen gesichtsausdruck raus.

Andere dinge sind z.b. das sie genau weiß, das sie etwas nicht darf ( z.b. sich auf den Couchtisch setzen). Dann passiert folgendes: sie setzt sich auf den Tisch und ruft solange "maaaama!" bis ich reagiere und sie anschaue. dann lacht sie mich an und wartet nur darauf, das ich sage, sie soll bitte runter gehen. dann kommt ein "nein soll ich nicht!" und ein Blick der sagt "Und jetzt? was machste jetzt?"

Wenn gar nichts mehr ging, hab ich sie bisher in ihr Zimmer gesetzt und gesagt, das sie wieder kommen darf, wenn sie wieder hört. Aber das funktioniert nicht mehr. Trage ich sie hin, lacht sie schon auf dem weg und rennt noch an mir vorbei wieder raus, bevor ich das Zimmer verlassen hab. Sie macht ein Spiel daraus.

Und ich suche verzweifelt den Fehler, den ich gemacht habe, das es dazu gekommen ist. Sie nimmt mich einfach nicht ernst. Und ich habe das Gefühl, das kam von jetz auf gleich aus heiterem Himmel. bei anderen ist sie das liebste kind und alle schwärmen, wie lieb und ausgeglichen sie doch sei. Nur bei mir nicht.

Wir hatten in letzter Zeit situationen, in denen ich dann meinen Mann gerufen hab, weil ich nicht mehr wusste, was ich noch machen soll. ich hatte teilweise angst, meine beherrschung zu verlieren und das will ich auf keinen fall. also hab ich mich zurück gezogen und meinen Mann gerufen.

Wie soll das denn mit 2 Kindern werden, wenn ich das nicht in den Griff bekomme? :'(

Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: guest1886 am 28. März 2012, 22:40:37
Achja, leider ist mein problem, das ich auf dauer nicht ruhig bleiben kann.
Ich versuche es erst ganz ruhig, dann noch ruhiger....ich hab es mit ignorieren versucht, irgendwann werd ich lauter. ich habe versucht sie genauso anzuschreien, wie sie mich.....ich weiß nicht mehr was ich noch machen soll.
ichwerde inzwischen viel zu oft viel zu laut, weil ich einfach nicht zu ihr durch dringe.  :'(

meine Mutter oder auch schwester brauch ich nicht um Rat fragen, denn da heißt es dann, ich soll ich ne ohrfeige geben und dann is gut. Aber ich will mein Kind nicht schlagen! Also muss was anderes her, bevor wir beide uns kaputt machen.


Edit: ich hab mir alles nochmal durchgelesen und es klingt, als hätte ich den teufel persönlich zu hause. Aber sie kann auch eine wunderbare liebe maus sein, die man den ganzen tag knuddeln will. Nur vergeht fast kein tag an dem es nicht irgendwelche machtkämpfe oder Diskussionen gibt
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: Sweety am 28. März 2012, 22:50:52
Also erstmal hast du keinen Fehler gemacht, das ist ja nun kein so altersuntypisches Verhalten.

Und dann versteh ich nicht, warum du dich so versteifst auf die Sachen, die du anders haben willst als sie.
Du machst doch quasi das gleiche, nur ohne Brüllen und Toben, aber du weichst auf Biegen und Brechen keinen Millimeter ab, egal wie sinnig oder unsinnig das ist.

Bei deinen ganzen Beispielen, die du gebracht hast, würde ich auf komplett andere Art versuchen, zum Ziel zu kommen und hier geht das meist ohne Probleme, eben weil so Sachen, die nicht zur Verhandlung stehen, nicht so gehäuft sind.

Essen anlutschen und dann weg? Prima - dann hat wohl jemand keinen Hunger mehr. Essen weg und fertig.
Geschrei? Eine Seite rein, andere raus.

Auf dem Tisch rumfuhrwerken? Na, wenn er eh einmal oben ist, dann darf er mir von dort in die Arme springen mit der Ansage, dass er danach unten bleibt, ich wirbel ihn lachend rum (und ich bin Ende des achten Monats, das geht auch schwanger noch ;) ) und wenn er wie vorprogrammiert eine Wiederholung fordert, machen wir das von einem Möbel aus, auf das er auch normal raufklettern darf.

Füße auf den Tisch? Die werden gekitzelt, bis der Arzt kommt. Bei Wiederholungsbedarf kitzelt die Mama aber viel lieber Sofafüße.

Wutanfall, der sich nicht regulieren lässt? Aussitzen und an was Schönes denken. Hilft ja sonst eh nix.

Im Shirt raus? Bitteschön, gerne doch. Ich nehm die Jacke einfach mit und frage nach drei Minuten nochmal, ob er die jetzt anziehen mag. Hat bislang immer geklappt. Und wenn er die Jacke nicht wollte, dann wollte er doch lieber wieder rein, weil's eben kalt war. Lass sie die Erfahrung doch machen, umso eher wird sie dir in Zukunft glauben.

Wenn sie dich provoziert - ignorieren.
Der Couchtisch ist für sie interessant, solange sie für DICH auf dem Couchtisch interessant ist.

Mach dir nicht so einen Stress und geh auch mal von deinen Vorstellungen ab. Man muss sich nicht immer durchsetzen und Wutanfälle sind manchmal einfach unvermeidlich.

Ein Machtkampf wird es nur, wenn DU dich darauf einlässt.

Und wenn es um Dinge geht, die nur nicht deiner Vorstellung entsprechen, aber eigentlich keinen Schaden anrichten - dann lass sie doch auch mal. Ihr wird es Auftrieb geben, es ist ein Schlachtfeld weniger und du wirst merken, dass auch uns Eltern kein Zacken aus der Krone bricht, wenn es mal nicht nach unseren Vorstellungen läuft.

Das klingt schon so, als würdest du dich unbewusst noch nach den Erziehungsrichtlinien deiner Mutter richten, wenn auch natürlich ohne das Schlagen.
Aber das Schlagen ist ja nur die letzte Konsequenz des "Es wird gemacht, was ICH sage."
Und davon kann man sich auch lösen.
Hab ich auch getan und es hat mir unwahrscheinlich gutgetan. Und dem Zwerg auch. Und uns als Familie.

Und keine Angst - ich hab kein verzogenes Gör daheim, das mir auf der Nase rumtanzt. Im Gegenteil - bis auf ein paar unvermeidliche Überforderungswutanfälle kann er sehr gut unterscheiden, was Regel und was Ausnahme ist und nutzt das auch kaum aus :)
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: peter am 28. März 2012, 22:51:33
naja da trifft ja keine regel...bei dem thema jacke,,
aber wenn du weisst das sie bei manchen sachen austickt dann geh es evt gleich mal so an: okay aber zieh bitte jacke ODER pulli an
vielleicht ist sie dann mit aussuchen beschäftigt und vergisst das "spinnen"  ;)

wenn du nimmer anschubbsen willst kündige es vorher an-noch 3mal schubsen dann brauch ich ne pause....

und wenn du konsequent belibst dann wird es bald besser,wirklich! sie testen eben,nicht nur die strenge sondern auch ob man sie trotz allem lieb hat-pass darauf auf! sie ist klein,sei nicht nachtragend DAS versteht sie nämlich nicht und kann es nicht einordnen....

@wz tisch
sei sauer,sag ihr das du es echt doof findest wenn sie das macht weil sie weiß das es ein verbot ist und wenn sie es wieder tut darf sie eben nicht mehr allein ins wz oder so....


und füße auf dem tisch,etc immer wieder sagen das man hier anständig essen will,die füße /schuhe schmutzig sind etc...immer und immer wieder  :P
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: dane_80 am 28. März 2012, 23:00:01
Jap, schließe mich Sweety an.

Kind will im Shirt raus - bitte, wird schon merken wenn es kalt ist. Oder es ist vielleicht nur Dir kalt??

Kind sitzt auf dem Couchtisch? Warum nicht? Meiner sprang vom Couchtisch aufs Sofa. Und wenn Du es wirklich nicht magst: mach was unerwartes: geh ins Wohnzimmer, kuck durch sie durch: kein Kind da ;) Ruf im Haus nach ihr... oder kitzel sie durch...oder reagier wirklich gar nicht.

Und manchmal muss man wirklich da durch. Den Frust ertragen. Das kann man auch lernen.
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: Sweety am 28. März 2012, 23:15:40
Zitat von: dane_80 am 28. März 2012, 23:00:01
Kind sitzt auf dem Couchtisch? Warum nicht? Meiner sprang vom Couchtisch aufs Sofa.

Da es an seelische Grausamkeit grenzen würde, ihm seine Freiflugübungen zu verbieten, darf er bei uns von der Sofalehne auf die Sitzfläche springen. Problem gelöst, Tisch hat seine Ruhe, alle glücklich ;D
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: dane_80 am 28. März 2012, 23:55:54
Isch habe keine Sofalehnen - und inzwischen auch keinen Couchtisch mehr, was aber nicht am Kind liegt.

Das sind eben so Sachen wo man gelernt hat " das macht man nicht". Und manchmal denke ich dann auch: warum eigentlich nicht? Klar, wenn das ein Glastisch ist oder was kippeliges gehts nicht, aber das ist eins der Verbote was ich überdacht habe.

Und es ist einen Versuch wert mal gaaaaaanz leise zu werden. Flüstern oder total tonlos, nur die Lippen bewegen. 
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: Sweety am 29. März 2012, 00:04:53
Was hier auch ganz gut klappt, wenn er etwas, von dem ich denke, dass er es nicht machen sollte, erstmalig macht:

Verständnislos angucken und gaaaaaanz beiläufig fragen: "Was machst'n du da? Du bist mir ja ein kleiner Spinner." und einfach weggehen. Meist wird das dann schlagartig komplett uninteressant s-:) ;D
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: guest1886 am 29. März 2012, 00:15:40
Zitat von: Sweety am 28. März 2012, 23:15:40
Zitat von: dane_80 am 28. März 2012, 23:00:01
Kind sitzt auf dem Couchtisch? Warum nicht? Meiner sprang vom Couchtisch aufs Sofa.
Da es an seelische Grausamkeit grenzen würde, ihm seine Freiflugübungen zu verbieten, darf er bei uns von der Sofalehne auf die Sitzfläche springen. Problem gelöst, Tisch hat seine Ruhe, alle glücklich ;D
aber ich möchte, das sie lernt, das man mit dingen (auch Möbeln) pfleglich umgeht ds man lange davon hat. Und das läßt sich mit dem darauf herumspringen und klettern irgendwie nicht vereinbaren. Mal ganz abgesehen davon, das unser Couchtisch das definitiv nicht lange aushalten würde.

Sie darf ja auf ihrem und unserem bett herumhüpfen wie sie will, aber auf dem SDofa will ich es nicht.

Zitat von: Sweety am 28. März 2012, 22:50:52

Auf dem Tisch rumfuhrwerken? Na, wenn er eh einmal oben ist, dann darf er mir von dort in die Arme springen mit der Ansage, dass er danach unten bleibt, ich wirbel ihn lachend rum (und ich bin Ende des achten Monats, das geht auch schwanger noch ;) ) und wenn er wie vorprogrammiert eine Wiederholung fordert, machen wir das von einem Möbel aus, auf das er auch normal raufklettern darf.

Füße auf den Tisch? Die werden gekitzelt, bis der Arzt kommt. Bei Wiederholungsbedarf kitzelt die Mama aber viel lieber Sofafüße.

das klingt für mich eher nach Beholung, als nach "Strafe"
ich würde als Kind das als spiel sehen und auch wenn die direkten Wiederholungen von einem anderen möbelstück stattfinden würden, würde ich doch beim nächsten mal erst recht nochmal auf den Tisch steigen, das ich nochmal fliegen kann. kann mir irgendwie nicht vorstellen, das das funktioniert. Aber ich kann es ja mal versuchen. ich bin ja bereit zu lernen. :)

Zitat von: dane_80 am 28. März 2012, 23:00:01
Jap, schließe mich Sweety an.
Kind will im Shirt raus - bitte, wird schon merken wenn es kalt ist. Oder es ist vielleicht nur Dir kalt??

Nachmittags hatte ich damit ja auch kein problem, aber abends war es dann eben doch zu kalt. Und scheinbar war nicht nur mir kalt. Zumindest hatte ich seit Montag ein knapp-unter-40-grad-fieberndes Kind hier zu hause, das sich auch jetzt noch die Lunge fast aus dem leib hustet. :(

Zitat von: satti am 28. März 2012, 22:51:33
wenn du nimmer anschubbsen willst kündige es vorher an-noch 3mal schubsen dann brauch ich ne pause....
hab ich auch versucht. da sagte sie erst ja, aber als es soweit war, ging das Theater los. 

Zitat von: Sweety am 28. März 2012, 22:50:52
Das klingt schon so, als würdest du dich unbewusst noch nach den Erziehungsrichtlinien deiner Mutter richten, wenn auch natürlich ohne das Schlagen.
Aber das Schlagen ist ja nur die letzte Konsequenz des "Es wird gemacht, was ICH sage."
Und davon kann man sich auch lösen.
Hab ich auch getan und es hat mir unwahrscheinlich gutgetan. Und dem Zwerg auch. Und uns als Familie.

ja, vielleicht hast du recht....man agiert ja doch oft so, wie man es selbst als Kind erfahren hat, oder? Oh mann, das wollte ich eigentlich nie  :-\

Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: Sweety am 29. März 2012, 00:35:04
Ja, aber Badita - der Erfolg gibt mir bisher doch recht!!
Constantin geht nicht (mehr) auf den Couchtisch und legt nicht (mehr) die Füße auf den Tisch, er steht nicht (mehr) in seinem Stuhl auf und versucht beim Essen rumzuturnen, seit wir das eingeführt haben. Was soll ich sagen? Er hat einfach gelernt, dass ich wenn er es anders macht, noch viel bereitwilliger auf ihn eingehe, weil ich ihn dann, wenn er woanders rumturnt, wo es "erwünscht" ist, natürlich über den grünen Klee lobe.
Lob wirkt viel stärker nach als alle Schimpfe.
Natürlich nicht gleich und nicht immer so nachhaltig, wie man sich das wünscht. Aber - such is life. Kinder haben keinen Schalter.

Das Warum und Wieso und pfleglich behandeln und pipapo, das kommt doch alles noch.
Das erklärst du und gut.
Aus einem Machtkampf lernt sie nämlich komplett gar nichts außer dass du machen kannst, was du willst und sie nicht.
Davon ab toben wir auch schonmal zu dritt auf dem Sofa rum und machen Kissenschlachten. Das hält so ein Teil schon aus ;)

Und ich habe überhaupt nicht vor, mein Kind zu strafen.
Konsequenz ist eine Lebenshaltung und keine starre Abfolge von Wenn-Dann-Ansagen. DAS wäre nämlich keine Konsequenz in meinen Augen, sondern Dressur.

Wenn du nicht willst, dass sie auf dem Sofa rumhüpft und einen Machtkampf draus machst, wird daraus eine Spirale, aus der keiner von euch beiden ohne Gesichtsverlust rauskann. Auch kleine Kinder haben ein Gespür für sowas und möchten sich nicht gerne unterbuttern lassen.
Biete ihr Alternativen. Zeig ihr, wie sie da herauskann, ohne dass sie sich "unterwerfen" muss. Nichts anderes ist nämlich meine positive Herangehensweise. Und es funktioniert.
Ich würde an ihrer Stelle genauso reagieren. Auch und gerade als Erwachsene noch. Um wieviel mehr dann als Kind, das noch nicht so reflektiert ist? :-\

Bei der Temperatursache - Sattis Vorschlag ist doch prima. Da hat das Kind nicht das Gefühl, dass es ohne Ausweg einfach nur gehorchen muss, sondern auch noch eine Wahl. Mehr wollen die Zwerge oft doch gar nicht - einfach das Gefühl haben, dass sie auch was zu sagen haben.
Ist das nicht allzu verständlich?

Ich hab mich komplett und absolut bewusst von den Erziehungsvorstellungen meiner Familie gelöst - die warten alle nur darauf, dass mein Sohn ins Heim für schwer Erziehbare kommt. Das kann so gut tun, wenn man die eigenen Mechanismen mal hinterfragt.

Wie Dane sagte: Man macht vieles einfach automatisch, weil man es so beigebracht gekriegt hat und weil es halt so ist. Darum eben. Und dann schadet es nie, mal innezuhalten und zu fragen: Häää? Warum denn nun genau?
Auf die Weise konnte ich so vieles kaltlächelnd über Bord schmeißen, was mir vorher absolut selbstverständlich vorkam.
Wie die Sache mit dem Sofa eben ;)

Viel Erfolg :)
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: Sweety am 29. März 2012, 00:39:51
Hier mal aus einem anderen Thread etwas von mir Geschriebenes rauskopiert:

Zitat von: Sweety am 27. März 2012, 07:09:47
Aber bei der Auswahl, was wirklich sein muss, halte ich mich an die Worte meiner Nachbarin (Vierfachmutter und eine ganz tolle Frau mit toller Familie): "In dieser Zeit, der Trotzzeit, such dir mit Bedacht ein paar Dinge, die dir wirklich wichtig sind und die unverzichtbar sind (Thema Sicherheit und Ernährung) und bei allem anderen: Improvisiere! Sei kompromissbereit! Nimm dich selber nicht zu ernst! Nimm's einfach locker und ihr fahrt alle am besten, auch die Kinder."

Nur zur Info: Die Frau hat vier lebhafte und temperamentvolle, aber wunderbar erzogene, rücksichtsvolle, empathische und definitiv NICHT möbelschreddernde Kinder. Ich gehe also durchaus davon aus, dass die Methode nicht so verkehrt sein kann.

Zu der Aufzählung von Nein-neins in meinem ersten Beitrag würde sie vermutlich den Kopf schütteln und sagen, dass das viel zuviel ist und ich zu starr in meinen Ansichten bin. Sie riet zu maximal drei absoluten Regeln, bei allem anderen kann man verhandeln und nachgeben, auch wenn es einem im ersten Moment noch so undenkbar erscheint.

Und ja - die Familie sind ganz normale Leute, keine antiautoritären Alt-68er oder ähnliches ;) ;D
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: guest1886 am 29. März 2012, 08:29:23
Sweety, bei dir klingt das alles so einfach......
kannst du nichtmal ein paar Tage vorbei kommen und bei uns "Super nanny" spielen?
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: dane_80 am 29. März 2012, 08:41:06
Wenn sie dann auf dem Couchtisch steht biete ihr doch Alternativen. Stell sie aufs Bett und lass sie hüpfen oder sowas. Oder hol sie kommentarlos runter und geh wieder. Im Moment hört sich dass so an als ob sie nur da drauf geht weil Du dann was machst, weil Du so schön berechenbar explodierst. Ein kleines Kind kann noch nicht so weit denken dass der Couchtisch und das Sofa noch 20 Jahre halten sollen. Und wenn ist es ihnen egal, sie wissen nicht wie teuer sowas ist, kein Verhältnis zu Geld und Zeit. 

Und krank wird man nicht weil man ohne Jacke schaukelt, da hat sie sich irgendwo einen Virus eingefangen. Ich glaube wenn man es ohne Druck macht friert kein Kind freiwillig. Jacke mitnehmen, selber eine anziehen und abwarten. Irgendwann hören sie dann auch auf Empfehlungen.

Allgemein denke ich auch: entspann Dich etwas. Du machst nichts falsch, sie ist nicht verzogen. Sie ist ein lebhaftes Kind was viel ausprobiert und Du glaube ich schon ( entschuldige wenns falsch ist, ich gerate aber auch in sowas rein) von vornherein genervt. Selbsterfüllende Prophezeiung. Wenn ich entspannt bin läuft es hier auch viel entspannter.
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: Sweety am 29. März 2012, 08:52:02
Quatsch! Einfach ist gar nichts im Zusammenhang mit kleinen Trotzköppen. Ich habe hier daheim einen echten - Zitat Kinderarzt: Charakterkopf S:D S:D
Erstes Entwicklungsgespräch im Kiga - da war er anderthalb. Seine Gruppenleiterin, die wirklich wirklich wirklich fachlich kompetent ist: "Es ist de facto nicht möglich, Constantin dazu zu bringen, etwas zu tun, was er nicht von sich aus will, es sei denn, man würde Gewalt anwenden. Aber es ist möglich, ihn dazu zu bringen, etwas anderes zu wollen, als er zu Anfang wollte."

Mir blieb gar nichts anderes übrig als andere Strategien zu entwickeln. Mit der Holzhammer-Methode wären wir einfach allemann gegen die Wand gefahren, dass es nur so knallt und am Ende hätten alle drunter gelitten.

Es ging ja auch nicht von jetzt auf gleich.

Bleiben wir mal bei dem Couchtisch-Beispiel. Natürlich hat er anfangs den Couchtisch selbst als unabdingbaren Bestandteil des Spieles gesehen. Aber nach ein paar Malen, bei denen ich ihm das jedesmal aufs Neue gesagt habe, dass ich es lieber habe, wenn er vom Stuhl springt (er ist ein Quirl - ich MUSS Zugeständnisse machen, sonst wird er innerhalb der Whg. einfach verrückt), musste ich ihn eben nicht jedesmal mehr springen lassen, sondern konnte ihm so runterhelfen. Nach zwei Wochen waren wir an dem Punkt, wo er draufklettern wollte und ein Heben meiner Augenbrauen reichte aus, damit er von alleine sagte: "Nein Tisch! Stuhl klettern." und es dann auch tat.
Zwischenzeitlich hab ich in in der Küche auch mal aus dem WoZi provokant krähen hören: "Schau mal Mama, Tatitin (=Constantin) Tiiihiiiiiisch!!" Da hab ich einfach zurückgerufen: "Nö lass mal, das will ich gar nicht sehen." S:D Keine Minute später stand er neben mir.

Es dauert alles auf jeden Fall - aber ich denke einfach, es dauert nicht so lange, als wenn ich auf Biegen und Brechen meinen Willen durchsetzen will.
Er hat ja auch einen Willen und wenn er nicht rumtrotzt, wird ihm ja kommuniziert und vorgelebt, dass er in unserer Familie auch wichtig ist und auch den Kurs mitbestimmt. Warum also nicht auch in so einem Moment?

Wenn man seinem Kind eine Wahl lässt, dann sind z.B. ganz viele damit überfordert, ad hoc verbal eine Entscheidung zu treffen.
Ich gebe C. dann einfach immer die zwei Optionen (so es denn Dinge sind und nichts Abstraktes, also zum Beispiel Jacke und Pulli) direkt in die Hand und sage ruhig, dass ich mir jetzt selber die Schuhe anziehe und er dann zu mir kommen kann, wenn er sich entschieden hat.
Dann wird kurz das Geheul noch größer, aber recht schnell flacht es wieder ab und in 95% der Fälle entscheidet er sich für eines.
Bei den restlichen 5% improvisiere ich ;)
Heute beispielsweise, wo es nach den vergangenen schönen Frühlingstagen wieder fies grau und windig und kalt ist, wollte er unbedingt seine dünne Strickjacke anziehen und eine Sonnenmütze aufziehen. War nix zu wollen. Er hat mir nicht geglaubt, dass es kalt ist. Was weiß ich auch schon? s-:)
Okay, also leichter geschürzt los. Draußen war ihm das dann schon gar nicht mehr so recht, da hat er sich dann freiwillig die normale Mütze aufsetzen und die wetterangemessene Jacke zumindest ÜBER die Strickjacke ziehen lassen.
Nuja - was ist dabei? Manche Dinge müssen sie einfach selber erleben :)

Das alles dauert - aber es lohnt sich und wie gesagt, ich bin überzeugt, dass es andersrum noch länger dauern würde.

Nur Mut - du kannst eigentlich nur gewinnen :)
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: Meph am 29. März 2012, 09:07:58
Du sagst, du willst, dass sie pfleglich mit den möbeln umgeht und nicht darauf hüpfen soll- also hat sie auf dem sofa/tisch das Verbot- aber im Schlafzimmer darf sie hüpfen-
das passt nicht! Entweder es gilt für alle Möbel (mit der Argumentation) oder eben für keine!
In Hanau haben wir eine Hüpfecke aus Kissen und Matratzen hergerichtet.
Hier brauchten wir das irgendwie bisher garnicht  ???
Klar wird hier auch mal ausgetestet, aber dann bieten wir eine andere möglichkeit zum toben an und meist wird sie begeistert angenommen...
Mit der Jacke mach ich es wie sweety, dann gehts eben im tshirt raus und nach 2 minuten wird die Jacke freiwillig angezogen...
Meine Kinder waren jetzt sogar schon barfuss draussen... auf der Holzterasse war der Fussboden eben schon warm  und ich bin sicher, dass es sie nicht umbringt. Auf Steinen haben sie ruckzuck ihre schuhe an den füssen  S:D freiwillig und ohne gezeter!

NEINS gibts bei uns im Strassenverkehr, an Wasser, bei Sachen mit denen man sich verbrennen kann und bei Strom.
Ansonsten gibt es viel Verhandlungsbasis....
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: Fliegenpilz am 29. März 2012, 09:48:59
Haha! Ihr habt mich alle missverstanden, aber macht nichts - ich hatte dasselbe dastehen wie ihr :P

Es gibt Regeln, die halt immer gelten (dafür das Hand-Straße-Beispiel) ohne Diskussionen. Diese Regeln gibt es, die werden eingehalten und da diskutiere ich nicht drüber.
Und es gibt halt Dinge, da überlege ich mir halt ob ich einen Krieg eröffnen möchte.

Bei uns darf auf dem Esstisch gesessen werden. Der Tisch ist groß, die Kinder erreichen sich gar nicht, wenn sie an zwei verschiedenen Seiten sitzen. Also sitzen sie manchmal beim Puzzeln oder Malen auf dem Tisch. Ist für uns in Ordnung.
Da gilt halt nur die Regel: Wenn wir essen hat nichts auf dem Tisch zu sein, sprich: Beim Essen wird nicht auf dem Tisch gesessen.

Wenn die Kinder ohne Jacke rausgehen wollen, bitte - sie friere, nicht ich. Und gerade wenn man nur in den Garten gehen möchte oder auf den Spielplatz neben an, dann ist man ja auch fix wieder Zuhause, wenn es zu frisch ist.

Gewisse Erfahrungen müssen die Kinder einfach selbst machen und sie werden nicht verstehen wieso sie eine Jacke anziehen müssen, wenn sie nicht wissen was es bedeutet zu frieren und das es weniger Spaß macht und man kürzer draußen ist.
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: myja78 am 29. März 2012, 11:00:54
Kind will etwas von mir, ich nicht, Kind bockt
Bei uns klappt es oft, wenn sie mich anschreien und bockend anmeckern und was von mir wollen - dass ich ihnen ruhig sage, das ich sie so nicht verstehe und ich möchte das sie anständig mit mir sprechen, denn das tu ich ja auch - bocken sie weiter - werden sie (nach Androhung "So mag ich nicht mit dir reden, komm wieder wenn du dich beruhigt hast") ignoriert oder zu Haus auch schonmal ins Zimmer geschickt bis sie sich beruhigt haben. Haben sie sich beruhigt hör ich ihnen zu und wir versuchen gemeinsam eine Lösung zu finden die für alle akzeptabel ist. (Klappt aber auch nicht immer, da man manchmal einfach selbst schon zu genervt ist o.ä. und u.U. braucht man gerade Anfangs enorme Ausdauer - Fine kann durchaus 2 Std. am Stück toben (früher), wenn sie ihren Willen nicht bekommt, lässt sich aber auch auf nix ein)

Füße auf dem Tisch
Dann muß sie halt aufstehen und den Tisch verlassen - Essen beendet, oder sie muß den Tisch verlassen, hat max. eine 2. Chance, lässt sie die Füße dann unten darf sie weiter essen, wenn nicht ist Schluss.

Essensreste die das Kind nimmer will
Bei uns gibt es quasi die Regel wer satt ist und nimmer will hat auch über die Reste nicht zu entscheiden - in den Müll kommt nur etwas, was NIEMAND mehr möchte, da es Kinder gibt die noch nichtmal jeden Tag eine Scheibe Brot bekommen und es unsinnig ist Essen sinnlos wegzuschmeißen nur weil es einer kleinen Dame/einem kleinen Herren gerade so beliebt

Ohne Jacke/Schuhe raus
Okay, darfst du gerne Testen, ist dir doch zu kalt ziehen wir sie aber an (werden schonmal mitgenommen
Josh hat z.B. jetzt im Winter gebockt er wolle keine Schuhe anziehen, als ich im im Kiga abgeholt habe - bei unter minus 10°C - ich habe ihm erklärt, das es sehr sehr kalt ist, und er gerne einmal testen darf wie kalt der Boden ist (ein Schritt vor die Tür), dann darf er entscheiden, ob wir doch die Schuhe anziehen - hätte er gesagt er will keine Schuhe hätte er bis zum Auto auf Socken laufen müssen (keine 100m) was ich ihm als Konsequenz angedroht habe, und auch gejammer hätte ich nicht hören wollen - Ergebnis, er hat es nie wieder testen wollen (dabei hatte er sich doch noch zum Schuhe anziehen bereiterklärt - der Test reichte schon)
Fine (unser ober Böckchen) - wollte sich einen Tag auch nicht anziehen lassen, wollte sich nicht helfen lassen, hab dann gesagt, wenn Josh fertig ist geh ich - Josh und ich haben uns verabschiedet - Fine schrie plötzlich nach Hilfe - ihr nochmal kurz gesagt, das ich ihr die angeboten hatte und sie die nicht wollte nu müsse sie so mit - sie unter den Arm geklemmt, ins Auto und bis nach Haus so tranportiert (also keine Jacke, Schuhe nachträglich angezogen) - nu brauch ich ihr z.B. morgens nurnoch androhen, wenn du xy nicht machst muß Mama das machen und hat dann keine Zeit mehr dich umzuziehen, dann mußt du im Schlafi in den Kiga - schwupps, es klappt :)

Generell gibt es aber Regeln da können die Kids sich auf den Kopf stellen, die werden IMMER eingehalten und da ist mir jedes Gebrülle oder ähnliches egal
- über die Straße an der Hand
- im Auto im Kindersitz und angeschnallt
- Steckdosen, Herd (und eben alles was ähnlich gefährlich ist) ist absolut tabu

Im Notfall gibt es unseren "Notfallbrüll" dann wissen sie jetzt ist es ernst - bei anderen Sachen gibt es auch einen gewissen Tonfall/Blick meinerseits, dann wissen sie wenn wir jetzt nicht hören folgt eine Konsequenz
Bei Josh hab ich schon gemerkt es bessert sich irgendwann :D - Finchen befindet sich noch in der "Testphase" :P
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: AnnHoly am 29. März 2012, 13:03:42
Hallo! :)

Meine bisher erfolgreiche Philosophie ist auch: weniger ist mehr. Daher gibt es nur ein paar wenige Dinge/"Regeln", die unumstößlich sind.

KEINE GEWALT – nicht gegen mein Kind und auch nicht von meinem Kind ausgehend. Das gilt für andere Lebewesen genauso wie für Gegenstände (beinhaltet also auch das Herumwerfen/Zerstören von Sachen)

KEIN SCHREIEN (im Sinne von: auf diese Weise seinen Willen durchsetzen) – nicht immer einfach, aber ich möchte nicht, dass mein Kind sich auf diese Weise durchzusetzen versucht und daher gilt: wir reden in ruhigem, vernünftigen Ton miteinander und Schreien führt nicht zum Ziel.

SICHERHEIT – dahinter stehen Regeln, die wohl jeder kennt: Steckdosen, Herdplatten,  Straßenverkehr (Letzteres entwickelt sich mit steigendem Alter), Wohnungstür wird nur von Mama und Papa oder nach deren OK geöffnet, keine Geschenke von Fremden, nicht mit Fremden mitgehen

SAUBERKEIT – Zähneputzen/Waschen und Hygiene allgemein müssen sein.

Ansonsten gilt hier: lieber Vorleben und/oder Erklären als verbieten. Verantwortungsvoller Umgang mit Wasser/Strom/Lebensmitteln/elektronischen Geräten (werden ggf. erklärt)/Besteck (Schnecki isst auch mit Messer und Gabel, darf sich ihr Brot selbst belegen), Höflichkeit, Ordnung, etc.

Zu den konkreten Beispielen:

Füße auf dem Tisch – BEI UNS und bezogen auf den Wohnzimmertisch erlaubt. Vielleicht nicht die feine englische Art, aber ich lege meine Füße gern dort ab, ebenso wie auch mal unsere Gäste. In dem Punkt sind wir sehr locker. Allerdings kennt Schnecki den Unterschied. Sie würde anderswo nicht auf dem Tisch herumlaufen, die Füße hochlegen o.ä.

Besteck – wie geschrieben erlaubt und gewünscht. Schnecki hat neben Plastikbesteck auch Kinderbesteck und darf selbstverständlich damit essen. Nicht erwünscht: wildes Herumfuchteln mit dem Messer, Messer abschlecken.

Essen – erst eines aufessen, dann das nächste. Probieren o.k., wenn sie es nicht mag, an den Tellerrand legen oder Mama und Papa geben. Wegwerfen würde ich (sofern es nicht bereits zum Brei zerkaut ist) nicht zulassen. Wir haben Schnecki erklärt, dass es durchaus auch Kinder gibt, die gar nichts zu essen haben und wir auch deshalb verantwortungsbewusst mit Essen umgehen müssen.

Kälte/Klamotten - es wird sich passend zum Wetter angezogen. Anderenfalls geht es nicht nach draußen (also so, wie Ihr es auch gemacht habt). Wird geschrieen, gilt wieder: Schreien führt nicht zum Ziel. Ich würde also warten, bis sie sich beruhigt hat, dann noch einmal die Alternativen aufzeigen: Jacke an + raus oder keine Jacke + im Haus bleiben. Was ich auch schon mal gemacht habe: sie ohne rausgehen lassen. Es hat nicht lange gedauert und sie wollte von sich aus die Jacke haben. Meist zieht sie aber freiwillig eine Jacke an, so dass das bei uns zum Glück kein Thema ist.

Schaukeln (um das Beispiel aufzugreifen) – wenn ich langsam die Lust am Anschaukeln verlöre, würde ich Schnecki vorschlagen, dass ich noch zehn Mal Anschwung gebe und wir gemeinsam zählen und sie danach ausschaukeln lassen. Dann etwa folgendes Geschrei würde dazu führen, dass sie trotzdem absteigen muss. Bei guter Stimmung würde ich versuchen ihr zu zeigen, wie sie selbst Schwung holen kann (so bereits geschehen und manchmal klappt es sogar :) ).

Provokationen – versuche ich möglichst mit Geduld und Gelassenheit zu ignorieren. In der von Dir beschriebenen Situation würde ich lediglich in ruhigem Ton sagen, dass wir nicht auf Tische klettern und sie bitten herunterzukommen und dann weggehen. Ich würde ,,kein Fass aufmachen", denn genau das möchte sie ja. Sie manipuliert, und das würde ich nicht mit mir machen lassen. Man könnte jetzt natürlich sagen, dass man sie nun unbedingt vom Tisch holen muss, aber meiner bisherigen Erfahrung nach hat das fast schon Nichtbeachten des ,,Vergehens" größere Wirkung erzielt, da es dann uninteressant wird.

Ins Zimmer setzen – würde ich nicht machen (wurde ja schon oft geschrieben – Kinderzimmer = Wohlfühlort, keine Strafbank etc.). Wenn Schnecki mich mal allzu sehr ärgert, sage ich ihr, dass ich gerade so wütend bin, dass ich gerade mal raus und für mich allein sein muss. Klingt vielleicht ein bisschen hart, aber ich schiebe sie in dem Augenblick gewissermaßen zurück. Kommt zum Glück selten vor, zeigt aber Wirkung. Zum einen möchte ich meine Beherrschung wahren und zum anderen weiß sie, dass sie dann definitiv meine Grenze erreicht hat. Da sie es nicht mag, wenn ich sie ,,stehen lasse", entspannt sich die Situation sehr schnell.

@Sweety: Deine Form der "Erziehung" mag ich (zumindest das, was ich gelesen habe), weil sie meiner zum Teil nicht unähnlich ist (Kann ich dann ja nur mögen, hmm? ;) ). Ich finde, auf diese Weise ist es sehr entspannt. Wir haben natürlich auch mal ein laut schimpfendes Schnecki, aber es hält sich im Vergleich doch sehr in Grenzen. :)


:) AnnHoly
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: Sweety am 29. März 2012, 13:22:14
AnnHoly - danke :)

Jup, wir haben hier auch manchmal ein rot angelaufenes Zornwichtelchen ;D
Da müssen wir dann eben alle durch, in erster Linie das Wichtelchen.
Das vergisst man dann nämlich auch mal sehr leicht: ein Kind, das vor Wut und Frust und Hilflosigkeit schreit und tobt - dem geht es gerade nicht wirklich gut.

Und nein - auch mir/uns gelingt es nicht immer, leise zu bleiben. Manchmal muss der Frust auch bei uns raus und es kommt auch mal ein "Himmeldonnerwetter, nun ist aber langsam mal Ende hier!!" nicht gerade im zartesten Tonfall.
Das ist doof, aber keine Katastrophe, weil es eben nicht der Regelfall ist :)
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: guest1886 am 29. März 2012, 13:55:12
Erstmal danke für eure ratschläge und Erfahrungen.
ich werd auf jeden fall versuchen das eine oder andere für mich um zu setzen oder entsprechend anzupassen.

bei manchen Sachen gibt es leider auch das problem, das mein Mann und ich unterschiedlicher Meinung sind. Einiges, was ich als nicht so schlimm/wichtig erachte, geht in seinen Augen gar nicht.
Ich denke, da braucht es wohl auch noch das ein oder andere Gespräch um klarheit zu schaffen. Auch für das (die) Kind(er).

Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: dane_80 am 29. März 2012, 14:03:31
Und das geht immer so weiter. Meinen 5jährigen frag ich auch manchmal sehr unwirsch was das denn nun sollte. Denn eiiiiiigentlich sind alle Regeln parat, heißt ja nicht dass sie immer eingehalten werden. Wut und Frust kommen auch weiterhin vor, je nach veranlagung mehr oder weniger.

Ich habe eine sehr liebe Freundin die immer mitleidig auf mein Wutknöpfchen gekuckt hat das zudem alles 342342390 Mal probiert und testet, ihrer " macht ja sowas nicht". Joa, sie hat sich, nachdem ihr zweites 2 wurde, in aller Form entschuldigt.  ;D

Je größer sie werden, umso mehr kann man mit ihnen verhandeln ( Was nicht heißt dass es einfacher wird, dann stellt sich nämlich nicht nur Mama die Frage nach dem warum, sondern auch ein findiger 5jähriger. Und dann hat man besser eine gute Erklärung parat, die sollte nicht beinhalten "weil man das so macht").

Und das Ziel ist ja nicht dass sie auf Mama hören wann sie eine Jacke anziehen sollen sondern das selber entscheiden. Ebenso mit allem anderen. Und das geht umso einfacher wenn sie es gewohnt sind.
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: Lalelu am 29. März 2012, 15:42:49
*
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: Sweety am 29. März 2012, 15:55:52
Pädagogisch wertvoll ;D ;D

"Wir tun nicht..." ist aus der Not geboren, weil Costa mit "Es wird nicht..." (was ja nicht viel anders ist) einfach nichts anfangen konnte ;)
Und nein - ich stelle das auch nicht im Vorfeld als Regel auf. Wozu auch? Wenn er noch nie ein Kind mit der Schippe gehauen hat, bring ich ihn sicher nicht selber erst auf die Idee, indem ich das vorformuliere ;D
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: dane_80 am 29. März 2012, 16:05:48
Ich sag einfach: "Ich will nicht dass Du...." Oder "Stopp", je nach Dringlichkeit.

Wenn ich sage: "wir werfen nicht mit Sand" sagt mein Sohn einfach "Ich schon" und wirft. Wobei das sogar erlaubt ist, blödes Beispiel.

Und da das ausreden lassen hier grad sehr aktuell ist bzw. eben gar nicht, ist es machmal auch nur " schsch".
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: myja78 am 29. März 2012, 18:30:35
AnnHoly - generell sind wir auch nicht weit auseinander - ich schick meine Kinder auch nicht mit aller Gewalt ins Zimmer - sondern frage sie ob sie sich lieber erstmal beruhigen gehen möchten, dann gehen sie (besonders der Große) oft in sein Zimmer oder auch mal eine Ecke in der unteren Etage - da dort keine Türen sind - außer die zum Keller und zum Windfang (Küche, Flur, Wozi sind alle (halb) offen) - ist es schwierig dem Gebrüll aus dem Weg zu gehen oder "mal eben" den Raum zu verlassen.
Das Kinder-Zimmer ist in diesem Fall keine Strafe sondern ihr "Beruhigungs-Ort" Dort dürfen sie toben schreien wüten, das Bett oder die Kuscheltiere verhauen - eben ihre Gefühle ausleben. Brauche ich solch eine extreme Auszeit dann geh auch ich in "mein" Zimmer. ;)
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: guest1886 am 29. März 2012, 19:39:38
da ihr das Thema Ausreden lassen gerade ansprecht. Wie schafft ihr es, das die Kinder warten, wenn ihr euch unterhaltet, bis sie dran sind? ist das in dem Alter überhaupt schon möglich?

Ronja quatscht, wenn ihr was einfällt und wenn man in diesem moment gerade mit jemand anderem redet, das wird sie immer lauter, bis sie so laut ist, das man eh nix mehr versteht. dann geht es im sekundentakt "mami! mami! mami! maaaamiiiii! "
Alles erklären, bitten, einfach nur "warte bitte, ich rede grad mit..." "schsch" oder sonst was hilft nichts.
Mir ist aber echt noch nichts eingefallen, was auch funktioniert. Selbst wenn ich sie stehen lasse und aus dem raum gehe, läuft sie eben hinterher und wenn es sein muss durch die ganze Wohnung.

- Zimmer schicken
was bleibt mir anderes übrig, als sie dort hin zu setzen? ich sage ihr ja auch, das sie hier ihre Wut rauslassen darf, das sie hier schimpfen, schreien trampeln darf und wenn sie sich beruhigt hat, kann sie jederzeit zu mir kommen.
ich hab es auch schon anders herum versucht und sie stehen lassen und selbst den raum verlassen. ergebnis war, das sie schreiend und tobend eben hinterher gelaufen ist. Also haben wir da auch nix von.


Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: Fliegenpilz am 29. März 2012, 19:58:21
Also bei meiner Großen ist es definitiv nicht möglich, zumindest nicht wenn ich länger reden möchte als einen Satz. Sie hat dieses Zeitgefühl einfach noch nicht und so versteht sie nicht, wenn ich sage, dass ich erst das Gespräch beenden muss.

Ich horche dann wirklich auf die Dringlichkeit!
Dringende Angelegenheiten werden sofort komplett angehört und nachgegangen, geht es nur darum die 232. gemalte Blume mir zum 23x zu präsentieren, dann sage ich ihr schon, dass sie eben bitte kurz wartet, lasse sie aber dann nicht 3 Minuten wartend neben mir stehen, sondern gehe schon nach dem gesprochenen Wort eben ihren Bedürfnissen nach.
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: dane_80 am 29. März 2012, 20:05:29
Jetzt langsam gehts. Ab und zu. Wenn ich telefoniere werde ich immer noch unterbrochen, könnte ja jemand sein den er kennt. Und meistens passiert was unaufschieblich dringendes wenn ich mich unterhalte.

@Zimmer schicken
Ich hab das Kind immer grad da toben und schreien lassen wo es grad war. Denn: wenn ich gehe geht er hinterher, wegschicken mag ich nicht. Meist saß ich daneben, hab gewartet. Nur wenn der Ort total unpassend war wie mitten auf dem Parkplatz oder im mit Besuch vollen Wohnzimmer, dann gehe ich mit ihm woanders hin.
Ich stelle mir grad vor ich bin wirklich wirklich richtig wütend und jemand sagt zu mir ich müsse nun erst mal ins Schlafzimmer und wenn ich wieder lieb bin darf ich wieder raus. Das würde mich nicht grad beruhigen ;) Wenn die Kinder so sind gehts ihnen nicht gut, die machen das nicht um jemanden zu ärgern.
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: Sweety am 29. März 2012, 20:36:15
Ausreden lassen: Wie bei Christiane :)
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: Mamba am 29. März 2012, 20:38:30
@konsequenz:
die ist hier stark vom zustand des Kindes abhängig. Bei einem schlechten Zustand lasse ich x auch mal durchgehen, was mir bei gut gelauntem Kind nicht passieren würde. Bisher fahre ich damit ganz gut.

sei es sowas banales wie aufräumen. Wärend normalerweise aufgeräumt wird, bevor das nächste spiel angefangen wird (und sie muss dabei helfen), bestehe ich da bei schlechtem allgemeinzustand nicht drauf und mache sd ann halt auch einfach mal eben alleine.

aber ich habe selten bedarf groß mit meinem Kind zu diskutieren. bei wichtigen sachen ja, wie hier auch schon beschrieben. aber ob jacke oder nicht ist mir egal (nehme höchstens eine mit). sie merkt schon wenn ihr kalt ist. und sollte sie danach krank werden, käme beim nächsten mal höchstens ein "zieh dir bitte eine jacke an - nein - ok, aber denk dran, was beim letzten mal war.. blabla krank" aber sie dürfte trotzdem ohne raus (wobei logische Sachen meist ziehen). Gleiches mit schuhen. hey, dann ist sie halt letztes jahr ohne schuhe draußen rum gelaufen. ich hab ihr vorher gesagt, dass die socken löcher bekommen und als das dann passiert ist musste ich mir ein "hab ich doch gesagt" verkneifen, aber ich hab es geschafft  (und sie wollte danach wieder schuhe tragen.. oder halt gleich barfuß (wie mama) laufen)

afk
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: guest1886 am 29. März 2012, 20:48:59
Zitat von: Christiane am 29. März 2012, 19:58:21
Also bei meiner Großen ist es definitiv nicht möglich, zumindest nicht wenn ich länger reden möchte als einen Satz. Sie hat dieses Zeitgefühl einfach noch nicht und so versteht sie nicht, wenn ich sage, dass ich erst das Gespräch beenden muss.

Ich horche dann wirklich auf die Dringlichkeit!
Dringende Angelegenheiten werden sofort komplett angehört und nachgegangen, geht es nur darum die 232. gemalte Blume mir zum 23x zu präsentieren, dann sage ich ihr schon, dass sie eben bitte kurz wartet, lasse sie aber dann nicht 3 Minuten wartend neben mir stehen, sondern gehe schon nach dem gesprochenen Wort eben ihren Bedürfnissen nach.

So hab ich es eigentlich auch gemacht. Wenn es dringend war, hab ich mein gespröch kurz unterbrochen, bin auf die eingegangen und habe dann weiter mit der anderen person gesprochen. War es nicht sooo dringend, habe ich gesagt, sie solle kurz warten, habe meinen satz beendet, oder den gegenüber beenden lassen und bin dann auf sie eingegangen.
da ich eben auch denke, das sie einfach noch nicht versteht wenn sie länger warten muss, bzw, eben noch zu jung ist um sie ihre Gedanken länger zu merken.

Aber genau dieses verhalten von mir löst jedesmal wieder Diskussionen mit meinem mann aus. DER ist nämlich der meinung, das sie sehr wohl warten kann, bis man ein gespräch beendet hat. gerade wenn er mir von der Firma erzählt und die Maus dazwischen kommt, ist er oft "angefressen" wenn er seine rede unterbrechen muss, weil ich ein schnelles " das ist aber toll geworden" zu unserer Tochter gebe, die mir ganz stolz was zeigen will.
Diese unterbrechungen kann er nicht leiden. Er will zuende reden und danach ist der nächste dran. nur können gespräche unter erwachsenen ja mal schnell 5-10 minuten dauern.

Und wenn ich es erkläre, meint er, das nicht nur er der meinung wäre, das Ronja nicht dazwischen quatschen dürfe und es nicht sein könne, das ich jedes gespräch unterbreche, wenn sie "piep macht"


Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: Sweety am 29. März 2012, 20:58:30
Da muss er durch.

Ein Kind ist kein Hund, keine Katze und kein Pferd. Und selbst die würde man so nicht erziehen ;)

Menschenskinder, ihr müsst euch beide mal ganz schnell von diesen veralteten und überkommenen Vorstellungen lösen.
Ich bin auch nach solchen Maßgaben erzogen worden - und ehrlich, ich finde nicht, dass das Erziehung ist, das ist Dressur.

Mal 'ne Frage: Wenn du dich ausgiebig mit deiner Tochter unterhältst und dein Mann kommt heim währenddessen - wartet er dann auch brav ab, bis du und Töchterlein fertig seid? ;)
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: guest1886 am 29. März 2012, 21:01:57
Zitat von: Sweety am 29. März 2012, 20:58:30

Mal 'ne Frage: Wenn du dich ausgiebig mit deiner Tochter unterhältst und dein Mann kommt heim währenddessen - wartet er dann auch brav ab, bis du und Töchterlein fertig seid? ;)

Gute Frage.....meist sind wir in irgendeinem Spiel wenn er heimkommt und wenn ich drüber nachdenk, haben wir das dann schon öfter unterbrochen.   :-X
Oder ich war nur noch halb bei der sache, weil ich ihm nebenbei zugehört hab. Wenn sich Ronja dann beschwert hat, kam von ihm meist, das sie jetzt warten solle, weil er mir was erzählen will. hab da ehrlich gesagt noch nie wirklich drauf geachtet, aber jetzt wo du es sagst......das ist schon ziemlich unfair.  :-\

das wird absofort geändert! Danke für den hinweis :)
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: Sweety am 29. März 2012, 21:04:37
Dann stell ihm doch mal die Frage, woher sie es bitte lernen soll ;)

Sie ist kein Hund, dem man befiehlt und selbst dem wird es vorher lang und ausgiebig beigebracht und vorgemacht.
Sie kann nicht etwas lernen, was ihr zwar gesagt wird, sie aber im Alltag komplett andersrum erlebt.

Wenn ich mit Costa spiele und mein Mann kommt heim, lassen wir alles stehen und liegen, weil Papa da ist.
Andererseits unterbricht auch Papa selber mal seine Rede, um Sohnemann zuzuhören.
Und vor allem fragt er selber unseren Zwerg, was so los war bei ihm und zwar als erstes fragt er ihn das.
Und für eben so ein "Ja schön mein Schatz. Warte kurz, dann bin ich bei dir" mal eben seine Rede zu unterbrechen, ist doch nun wirklich nichts, worüber man als Erwachsener rumquengeln muss wie... ja wie ein kleines Kind ;D

Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: guest1886 am 29. März 2012, 21:12:05
Leider ist Ronja meist relativ desinteressiert, das papa kommt, wenn wir am spielen sind. Da ist das Spiel interessanter.

nur wenn ich ihn schon herfahren seh und ihr sage, das er kommt, dann rennt sie zur Tür und läßt ihn rein. ist er drin, dreht sie sich wieder um und spielt weiter.
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: Sweety am 29. März 2012, 21:12:58
Wie interessiert ist denn dein Mann so an den "Tagesangelegenheiten" seiner Tochter?
Fragt er nach?
Fragt er sie? Interessiert er sich für das, was sie sagt?
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: guest1886 am 29. März 2012, 21:16:09
Ja, gerade beim mittag essen z.b. fragt er sie eigentlich immer, was sie so im Kiga gemacht haben.  Auch abends fragt er immer mal wieder nach. Aber meist ist die Antwort recht knapp. und variiert zwischen "weiß ich nicht mehr" und "nix"

Allerdings bekomm ich auf nachfrage, was die Kita angeht meist das gleiche gesagt, nur das sie dann meist irgendwann im lauf des tages dann doch das ein oder andere erzählt, wenn es ihr grad in den kopf schießt.

Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: Sweety am 29. März 2012, 21:20:26
Naja, dann muss er da wohl einfach durch.

Kinder sind keine Maschinen und Erziehung ist keine Befehlsausgabe.
Es wird wirklich vieles einfacher, wenn man bei manchen Dingen einfach mal innehält und sich fragt "WARUM eigentlich gerade nicht?"
Und manchmal findet man dann eben keine vernünftigen Gründe.
Oder manchmal fragt man sich "Warum eigentlich gerade SO?"

Wieso soll sie denn nicht Rücksicht lernen, indem auch auf sie Rücksicht genommen wird? Ist das nicht viel logischer?
Beide Methoden kosten Zeit, aber eine kostet weniger Nerven als die andere.

Und lasst die anderen reden - die haben ihre eigenen Leichen im Keller ;)
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: zuz am 29. März 2012, 21:29:40
Mit dem Ausreden lassen: Es wird besser! Mit 3 kann ein Kind denke ich schon 1-2 Sätze der Erwachsenen abwarten. Aber ein ausführliches Gespräch über die ARbeit ohne Unterbrechung? Ja, klappt wunderbar - ab 8, wenn sie schläft  :P. So viel Geduld hat ein 3-Jähriges noch nicht. Man kann es zwar immer wieder freundlich sagen, sollte aber auch bedenken, dass sie ja auch froh ist, wenn Papa kommt, und dann auch plappern will.
Jemand hat mal gesagt: Kinder können mit 3 schon mal allein spielen, aber sie MÜSSEN einfach noch ihre Gefühle mitteilen. Wenn sie z.B. was gemalt haben, können sie nicht von selbst stolz auf sich sein. Dazu braucht es Mama/Papa, die sich mitfreut. Man sollte froh sein, wenn Kinder ihre Gefühle noch (mit)teilen, weil das ein Zeichen von Vertrauen ist. Und wie schnell kommt die Zeit, wo man froh wäre, sie würden was erzählen  :-[. Kinder können sich noch nicht still freuen, auch nicht still ärgern oder still traurig sein. Sie müssen es noch mitteilen und man sollte froh sein, wenn sie einen dafür aussuchen.

Und zu den Provokationen: Ich kenne diesen herausfordernden Blick a la "Na, was machst Du jetzt, hm?" Das ist meist ein Zeichen, dass man irgendwo falsch abgebogen ist. Es sieht so aus, als gäbe es jetzt nur noch 2 Möglichkeiten, wie man reagiert - entweder harte Konsequenz oder Kapitulation. Aber das stimmt gar nicht! Es gibt ungefähr 10.000 Dinge, die man stattdessen tun könnte. Nach Thailand fliegen. Fahrrad reparieren. Unrealistisch, hat nichts mit der Situation zu tun? - Genau! Warum solltest Du denn auch genau so reagieren, wie Dein Kind es sich vorstellt? Ein wenig alltagstauglicher vielleicht: Einen Purzelbaum machen. Mit Duplo spielen. Schminkstifte holen und das Kind schminken. Jonglieren. Ein Lied singen. Kurz: Das Kind einfach mal verblüffen. Manchmal hilft es auch, ein Spiel anzufangen, und zu hoffen, dass das Kind mitspielt. Z.B. ein Brettspiel aufbauen. Oder mit der Puppe ein Rollenspiel machen.
Immer, wenn ein Kind so provoziert, hat es sich selbst irgendwie festgefahren und kommt nicht mehr raus. Es fühlt sich dann auch selbst nicht wohl, aber DU hast die Möglichkeit, sie da wieder rauszuholen, ihr einen Ausweg zu zeigen! Das geht natürlich nur, wenn Du eben selbst nicht nur 2 Möglichkeiten siehst.
Zum Couchtisch: Wenn er unbedingt geschont werden soll, stellt ihn in den Keller  :P. Mir persönlich wäre da der Machtkampf zu groß, zumal das ja ein Dauerbrenner ist. Und mal ehrlich: Geht von den paar Kilo denn wirklich der Tisch kaputt? Und wenn ja, ist er denn dann so wertvoll, dass er unbedingt geschont werden muss? Wenn doch, dann würde ich einfach das Wohnzimmer zur Sperrzone erklären - Eltern haben durchaus ein REcht auf EIN Zimmer, das ausschließlich ihnen gehört. Aber da gäbe es dann keinen Machtkampf, sondern einen Schlüssel, und fertig.

Noch eine Möglichkeit bei Machtkämpfen, z.B. das mit der Jacke: Spiel ihr den Ball zu. Sie will raus, Du sagst Jacke, sie weigert sich. Dann frag sie doch: Ok, was schlägst Du jetzt vor? Hast Du noch eine Idee? Vielleicht will sie dann nur ganz kurz raus. Oft geht es ihnen mehr darum, ernst genommen zu werden.

ABer vor allem: Entspann Dich! Du hast ein völlig normales Kind, das gerade ein wenig Grenzen testet. Anstrengend, aber weder verzogen noch sonstwas! Keep cool  8)
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: Sweety am 29. März 2012, 21:31:42
Zuz s-daumenhoch s-daumenhoch s-daumenhoch
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: guest1886 am 29. März 2012, 21:51:26
was den Couchtisch angeht.....in unserem fall....das Ding ist neu.
kennt ihr diese Tische von Ikea:
(https://www.erziehung-online.de/forum/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fcache-cdn.kalaydo.de%2Fmmo%2F8%2F257%2F483%2F08_-1998985986_detail.jpg&hash=ed99dfbc2b8f875b2a88c7a0a9a96039cbb639bd)

Hier mal ein Auszug von Ikea:
Produktbeschreibung & Maße
Platte: Spanplatte, Hartfaserplatte, ABS-Kunststoff, Acrylfarbe
Füllung/Distanzmaterial: Papier
Ablageplatte: Spanplatte, Melaminfolie, ABS-Kunststoff
Beine: Hartfaserplatte, Spanplatte, Folie


Also ihr seht, das ist eigentlich eine mit Papier gefüllte Spanplatte. ich bezweifle, das die dafür gemacht ist, die sportlichen betätigungen eines Kleinkindes auszuhalten.

Zudem....wie soll sie es lernen, das man sich nicht auf Tische setzt oder drüber klettert, wenn sie es daheim darf? Ich vermute mal, das sie es dann auch bei anderen machen würde.

ich weiß, man soll nicht antworten mit" das macht man nicht" aber mal ehrlich: es gibt doch nunmal Dinge die gehören einfach zum "guten Ton" und zur Höflichkeit.
dazu gehören für mich auch Dinge wie

- nicht über Tische und Bänke toben
- die Hand geben zur Begrüßung
- Hallo / Guten Tag/ etc sagen zur Begrüßung und Tschüß/ auf wiedersehen wenn man geht

und wie sonst soll ich es ihr erklären, warum man nicht auf Tischen herum turnt, als mit "das macht man nicht" ?

ist das wirklich soooo altbacken? ???
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: Sweety am 29. März 2012, 22:00:14
1.) Den Tisch haben wir im Computerzimmer und der hält den Freiflugübungen meines 14-Kilo-Wirbelwinds einwandfrei stand ;)

2.) Können Kinder sehr wohl unterscheiden, dass woanders nicht das Gleiche ist wie daheim.

3.) Geht Constantin NICHT MEHR auf unseren eigentlichen Couchtisch (auf dem man zwar ohne Probleme einen Flamencokurs abhalten könnte, aber egal ;D ), seit wir UNSERE Methode eingeführt und aufgehört haben, es einfach zu befehlen "weil es so ist"

4.) Nein, es ist nicht altbacken, aber es ist immer sinnig, den Grund zu hinterfragen.
Und sorry "Weil man das so macht" IST kein Grund, sondern eine dumme Gewohnheit.

Nicht über die Tische/Bänke gehen - weil Füße schmutzig sind und man dann nicht mehr gerne davon isst.
Begrüßen und Verabschieden - weil alle sich dann wohler fühlen und genau wissen, was als nächstes passiert. Wobei ich mein Kind nie dazu zwingen würde. Auch nicht zum Bedanken übrigens. Ich hab unter diesem Bedankungszwang als Kind lieber freiwillig Geschenke nicht angenommen, als mich zwingen zu lassen. Hat man mir die Wahl gelassen, hab ich mich IMMER und immer gerne bedankt.
Constantin frage ich "Magst du danke sagen?" und wenn er nicht darauf reagiert, bedanke ich mich für ihn.

Du sollst sie ja nicht den Couchtisch nach Lust und Laune benutzen lassen, wenn du das nicht willst. Du kannst und darfst und sollst ihr in dem Fall ja beibringen, es seinzulassen.
Aber - deine Methode hat ja nun bisher nicht so die überwältigenden Erfolge gezeitigt oder?
Was spricht also dagegen, mal andere Wege zu beschreiten und anderen Methoden eine Chance einzuräumen?
Schnelle Erfolge wirst du überhaupt mit gar nichts erzielen - wie gesagt: es sind Kinder, keine Maschinen.
Aber vielleicht erzielst du überhaupt mal einen Erfolg ;)

Arbeite MIT ihr und nicht GEGEN sie.

Und auf das "Das gehört sich so" zurückzukommen: Ja, ich bin da knallhart: Wenn mir wirklich nach intensivem Nachdenken kein konstruktiver und vernünftiger Grund für eine Verhaltensvorgabe als "Weil man das so macht" einfällt, dann wird das durch etwas ersetzt, was meinem Mann und mir vernünftig erscheint und nicht dem Rest der Welt :)
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: Fliegenpilz am 29. März 2012, 22:09:58
Zu deinem Tisch:
Den haben/hatten wir auch. Er hat mich mit weit über 100kg Gewicht ausgehalten, draufstehend. Der überlebt dein Kind, ich versprechs Dir ;)

Unser Tisch ist nun 4 Jahre alt und steht im Kinderzimmer als Playmobiltisch. Aber nur weil wir keinen Wohnzimmertisch mehr wollten ;D
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: NiLe am 29. März 2012, 22:15:37
 :D Vielen Dank für den Thread Badita  :D

Ich habe ähnliche Probleme mit meinem nicht mal 2 Jährigen Wirbelwind!
Er testet und Trotzt jetzt schon seit über einem Jahr  :P
Wobei ich sagen muss das ich viele Dinge sehr locker sehe und er viel machen darf auch Sachen die mir als Kind ständig verboten wurden.
Und wenn er dann z.B doch nach gefühlten 1000mal "Nein das ist heiß" sagen in einem unbeobachtet Augenblick an den Herd geht dann muss er sich halt mal den Finger verbrennen, seitdem macht er es nicht mehr.

Eure Antworten sind allesamt toll find ich.
An den ein oder anderen Vorschlag werd ich mich jetzt halten z.B. wenn er wieder mal keine Schuhe anziehen will bevor er raus geht, dann geht er halt ohne vorerst  ;D

Aber habt ihr vielleicht auch noch Tipps wie ich ihm das hauen abgewöhnen kann?
Weil immer wenn ihm was nicht passt oder er einen Wutanfall hat fängt er an zu hauen, beissen oder mit Sachen zu werfen.  :-\
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: Sweety am 29. März 2012, 22:19:51
Piko: Jedesmal dazwischengehen, erklären, dass man das nicht macht, weil es wehtut (<== Badita: Siehste - immer einen Grund mitliefern), hoffen, dass es irgendwann eine Langzeitwirkung zeigt und ansonsten die Phase hinter sich bringen.

Es IST eine Phase und sie IST relativ normal. Das heißt nicht, dass man sie einfach hinnehmen muss. In dieser Phase muss man ihnen eben beibringen, DASS das nicht geht und WARUM es nicht geht.
Schnelle Erfolge kann man sich aber direkt abschminken ;D ;D

Ach ja, bei absolut nicht regulierbaren Wutanfällen, die es ja immer mal wieder gibt, kann ich an mein Kind nicht rankommen. Er kann das dann nicht ertragen. Aber weggehen darf ich auch nicht. Dann geht die Welt unter, er kriegt Angst und der ganze Tag ist im Eimer.
Ehrlich - ändern kann ich es eh nicht, also setze ich mich einen Meter entfernt von ihm auf den Boden, lese ein Buch und warte ab, bis es vorbei ist ;)
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: dane_80 am 29. März 2012, 22:40:05
Den Tisch hab ich auch, in anderer Farbe. Hält mich und Sohn aus...mich beim Lampe putzen und Sohn beim turnen. Sogar ich steh auf dem Tisch. Beim Militär schicken die erwachsene Männer auf die Tische ;) Regelmäßig.

Den Unterschied zu zu Hause und woanders lernen die Kinder schnell, Du benimmst Dich zu Hause ja sicher auch anders als irgendwo zu Besuch. Wenn Du wirklich nicht willst dass sie auf den Tisch geht, ok, mach das zur Regel. Aber nicht damit sie nicht auf Omas Tisch klettert, sondern weil es Dein Tisch ist. Hier gibts durchaus Möbel an die er nicht darf oder nur unter Aufsicht, PC-Tisch ( im Wohnzimmer), Klavier usw.

Und zum erzählen aus der Firma... wenn Dein Mann nicht gerade Barbies herstellt wird es langweilig sein. Kann ich nachvollziehen, ich dös bis heute weg wenn mein Vater aus der Firma erzählt. Kann er das nicht machen wenn sie schläft/spielt? Was fand ich früher die Abendessen öde wo meine Eltern langweiligen Kram besprachen und ich nicht unterbrechen durfte. In Anwesenheit meines Sohnes unterbreche ich private Gespräche immer wieder für einen Moment, kuck schnell ein Bild an, puste was, schenke Getränke nach oder bitte ihn einen Moment zu warten. Die Erwachsenen können den Faden ganz gut behalten im Allgemeinen. Und trotzdem sitzt er bei 20 minütigen Behörden- oder Banksachen daneben ohne Pieps.
@Piko
Wäh, Hau und dann Beissphase war hier gefühlt ewig. Wurde besser als er reden konnte um sich mitzuteilen, aber da das spät war war das lange Thema. Immer wieder sofort dazwischengehen, kucken rauszufinden warum ( wehren, Kontaktaufnahme) und anderen Weg zeigen, wie ein Schießhund aufpassen. Wenn er mich gehauen hat absetzen, weggehen. Aufs Kissen hauen lassen, oder aufs Sofa. Ist eine Phase, ist nervig aber normal und geht vorbei.

Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: Sweety am 29. März 2012, 22:45:23
Ich freu mich gerade über die gute IKEA-Qualität ;D ;D ;D
Titel: Antw:Regeln aufstellen - wieviele? Was ist wichtig? was nicht?
Beitrag von: myja78 am 30. März 2012, 09:38:31
Den Tisch haben wir auch, haben nur die untere Ablageplatte rausgelassen - prima zum Lampenwechsel geeignet, da brauchen wir keine Leiter s-:) Der hält echt was aus. Unser hat nur in der oberen Schicht ein paar Katscher, aber die kommen vermutlich eher daher, dass mein Mann mein Strickzeug ohne Rücksicht auf Verluste da drüber schiebt :P