Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel

Begonnen von guest1886, 28. September 2011, 14:11:35

« vorheriges - nächstes »

zuz

Huhu,

so, ich muss auch noch meinen Senf dazugeben:
Ich würde wie Hubs auch differenzieren zwischen "Ich will aber" und "Kind ist müde und überfordert". In letzterer Situation muss man einfach auch mal nachgeben.
Beispiel Brot werfen, weil die Tomaten alle sind (Kind ist müde): Dann gibt es eben kein ganzes Brot auf den Teller. Das Brot wird vorgeschnitten und das Kind darf entweder nur ein Stückchen haben oder, wenn das auch nicht geht, wird es eben direkt gefüttert. Und/oder es kommt auf den Schoß. Fertig. Kein Bocken mehr, kein Brot werfen, Kind wird satt und es wird trotzdem irgendwnan lernen, alleine sinnvoll zu essen ;). Wie Hubs schreibt: Manchmal muss man eben auch über seinen Schatten springen. Dann gibt es halt MAL Milch statt Brot oder das Kind isst eben MAL auf dem Schoß oder wird gefüttert. Alles kein Drama.

Situation "Ich will aber": Da würde ich nochmals differenzieren zwischen "Das geht gar nicht" Und "Naja, wenn ich so drüber nachdenke, wieso eigentlich nicht". "Geht gar nicht" ist das mit dem Geländer. Klar, da muss es runter. Vorher ankündigen und als Alternative am besten schon etwas Ähnliches anbieten: Schau mal, Du darfst dafür hier auf die Bank klettern.
Situation "Naja...": Das mit dem Schneeanzug. Dann bleibt er eben einfach an. Das Kind wird schon merken, wenn es dann schwitzt.
Oder nicht gewickelt werden wollen: Alternativen anbieten (willst Du hier gewickelt werden oder auf dem Boden?) oder einfach ne Viertelstunde verschieben. Bei uns hat z.B. geholfen, zu sagen: Ich muss Dich wickeln (oder einkaufen oder oder), aber nicht sofort. Sag einfach, wenn Du so weit bist. Manchmal wollte sie noch was zu Ende spielen, das war ok. Wenn es ein Machtkampf war (was man daran merkt, dass man selbst wütend wird), dann gab es folgende Ansage: Du entscheidest, wann das gemacht wird. Aber bis dahin wird auch nichts anderes gemacht. Sie durfte dann also nicht spielen oder sonstwas. Ich hab gar nichts mehr gesagt. Ist schwer auszuhalten, aber es wirkt. Nach ein paar Minuten ging es wieder weiter und mit der Zeit wurden diese Abstände kürzer.
Dieses Vorgehen hat bei uns vieles schon im Vorfeld entschärft. Ich fand es wichtig, immer zu überdenken, was jetzt wirklich sein muss und wo ich vielleicht doch mal nachgeben kann. Schließlich erwarten wir von den Kids ja später auch, dass sie einlenken und nicht stur auf ihrem Trip beharren. Das können sie nur von uns lernen. Manchmal ist das für das Kind sicher unangenehm: Im Schneeanzug schwitzt es. Aber es stirbt nicht davon ;)
Wenn es nun doch passiert, dass das Kind schreit, trotz allem: Da ging bei uns auch kein Trösten oder ablenken mehr. Das kommt vor und gehört einfach dazu. Dem Kind geht es dabei selbst richtig schlecht, es weiß gar nicht, was los ist. Es kommt auch alleine aus seinem Gefühl nicht raus. Von daher wäre Strafen echt unfair. Einfach beim Kind bleiben, es mit ihm zusammen aushalten, immer mal nachfragen, ob man ihm helfen kann. Signalisieren, dass man für das Kind da ist und dass es ihm sicher bald besser gehen wird. Sobald das Kind wieder "ansprechbar" ist, kann man mit den üblichen Strategien weitermachen. Dann merkt das Kind, dass es aufgehoben ist, dass es auch negative Gefühle haben und zeigen kann, und Mama ist dennoch da, hat die Sache im Griff und ist bereit, ihm da wieder rauszuhelfen.
Klar, beim 10. Anfall am Tag geht das natürlich nciht mehr, man ist ja keine Maschine. Aber wenn es 9 von 10 Mal so läuft, dann hat man dem Kind schon sehr, sehr viel mitgegeben.

guest1886

Zitat von: zuz am 29. September 2011, 10:42:11
Huhu,

so, ich muss auch noch meinen Senf dazugeben:
Ich würde wie Hubs auch differenzieren zwischen "Ich will aber" und "Kind ist müde und überfordert". In letzterer Situation muss man einfach auch mal nachgeben.
Beispiel Brot werfen, weil die Tomaten alle sind (Kind ist müde): Dann gibt es eben kein ganzes Brot auf den Teller. Das Brot wird vorgeschnitten und das Kind darf entweder nur ein Stückchen haben oder, wenn das auch nicht geht, wird es eben direkt gefüttert. Und/oder es kommt auf den Schoß. Fertig. Kein Bocken mehr, kein Brot werfen, Kind wird satt und es wird trotzdem irgendwnan lernen, alleine sinnvoll zu essen ;). Wie Hubs schreibt: Manchmal muss man eben auch über seinen Schatten springen. Dann gibt es halt MAL Milch statt Brot oder das Kind isst eben MAL auf dem Schoß oder wird gefüttert. Alles kein Drama.


Kurz zu dem thema brot werfen: Sie hat es nicht geworfen, weil die Tomaten alle waren, sondern weil sie keine bekommen hat! da waren schon welche. ich wollte aber, das sie erstmal etwas von ihrem Brot ißt, bevor sie was anderes anfängt. Sie hat es sich nämlich angewöhnt ständig was neues haben zu wollen und das alte bleibt liegen. ihr glaubt nicht, was ich ne zeit lang wegschmeissen durfte..... :-(

sie will ein wurstbrot - kriegt sie, dann will sie lieber Tomate - ok, da sieht sie aber den Käse und will lieber den.....so geht es weiter, bis sie ein ganzes Buffet auf dem teller hat und essen will sie im ende gar nix davon.
dehalb sollte sie an dem Abend erstmal was vom brot essen, das sie ja ne Minute zuvor erst bestellt hat. dann hätte sie auch Tomate bekommen....wollte sie aber nicht und fing an zu bocken und das Brot zu schmeissen.

Und sie kann ja allein essen. Es wäre in dieser situation egal gewesen, ob ich das brot klein geschnitten hätte oder nicht. Und füttern lassen- geht gar nicht mehr. Aber sie wird auch bald 3, da würd ich auch nicht mehr bei Mama auf dem Schoß sitzen wollen und gefüttert werden.... s-:)



ich denke aber, hier gab es einige Denkanstöße und Möglichkeiten, wie man reagieren Kann und ich glaube, das ein oder andere werde ich sicher für mich herausnehmen und selbst versuchen. Danke euch allen :)

Hubs

@Badita: Also die Sache zum Essen. Ich glaub das ist ein ganz normales Verhalten von Kindern. Sie sind einfach mit dem reichhaltigen Angebot überfordert. Beim Moritz ist es einfach wichtig, dass er nicht zu viel von irgendwas bekommt. Er will ein Wurstbrot, dann bekommt er ein kleines Stück. Ist er absolut müde und er will dann doch was anderes, dann kriegt er auch was anderes, mit nem entsprechenden Hinweis dazu. Ist er nicht müde, sondern hat sich einfach so umenschieden, dann soll er den Bissen Wurstbrot auch erstmal aufessen, bevor es was anderes gibt. Aber wirklich viel auf den Teller bekommt er nicht.
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
How could anyone ever tell you, you were less than whole?
How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?

Pinky

Oho, also mit dem Essen, muss ich gestehen, da habe ich nämlich einen Fehler begannen: ich habe sie öfters wählen lassen, gefragt, was sie möchte usw.

Jetzt will sie öfters an den Kühlschrank und was haben, isst es dann aber nicht (zb Joghurt) und will dann einen anderen Joghurt usw....Das wirft dann auch solche Machtkämpfe auf.

Das sehe ich aber wirklich als meine Schuld an. Meinem grossen habe ich immer das Essen gegeben, erst heute frage ich ihn, was er gerne mag. Ich denke in dem Alter (1-2,5 oder 3?) sind sie einfach noch zu klein um solche Sachen zu entscheiden.

@Drübernachdenken
ja das stimmt, oftmals verbietet man wirklich Sachen (oder ich zumindest) wo ich mich dann im Nachhinein frage, warum ich das nicht will.....
Pinky mit Wunschprinz 12/2005 und Wunschprinzessin 05/2009

nicikatze

@zuz
So im Nachhinein denke ich auch das es mit dem Schneeanzug echt nicht hätte sein müssen. Da war ich wohl selbst Schuld dran. Ich musste ihn ja in dem Moment nicht anprobieren, später hätte auch gereicht.
Manchmal macht man sich das Leben auch selber schwer.  :)
[Login or Register]

Das schlimmste am Tod der Eltern ist, dass man nie weiß, ob sie stolz gewesen wären.

zuz

@nicikatze: Ja, man lernt so was erst mit der Zeit. Deshalb finde ich es wichtig, nach jeder Situation, die deutlich suboptimal gelaufen ist, in mich zu gehen und zu überlegen, was jetzt eigentlich das Problem war und was ich hätte anders machen können... ich glaube, in 18 Jahren bin ich die perfekte Mama  ;D

@Badita: Ok, das hatte ich falsch verstanden. Mit dem auf dem Schoß/füttern meinte ich das so: Wenn das Kind es gerne möchte, Du aber eigentlich nicht, dann könnte es trotzdem in Situationen, wo das Kind schon müde ist, sinnvoll sein, in diesem Punkt nachzugeben. Aber ok, das scheint ja bei Euch eifnach nicht so zu sein.
Noch mal zu der Brotwerfsituation: Gehen wir mal davon aus, sie ist noch nicht müde. Sie will ein Wurstbrot und bekommt es (ich mach auch nie ein ganzes, maximal ein halbes, halt eine Portion, die auch wirklich gegessen wird). Dann will sie Tomate. Da würde ich sagen: Ja, kannst Du haben. Aber iss erstmal Dein Brot auf. Wenn sie das runterwirft, würde ich erstmal gar nicht reagieren. Sie soll ruhig merken, dass das Brot nun unten liegt und der Teller leer ist. Vermutlich wird sie sich wundern, dass sie gar keine Wut bei Euch auslöst. Ich würde erstmal abwarten, was sie sagt. Verlangt sie weiter nach Tomaten, bleib dabei: erst das Brot. Wenn sie das nicht will, ist sie eben satt. Neues Brot gibt es nicht. Sie muss dann schon das alte aufheben und essen. Und fertig. Mehr Emotionen würde ich (äußerlich, innerlich würde ich je nach angesammeltem Tagesstress entweder schmunzeln oder platzen) gar nicht investieren. Möglichst gelassen und freundlich bleiben. Wenn sie merkt, dass sie damit nicht provozieren kann, wird sie schneller aufhören. Und auf ihrer Seite bleiben: Ihr sagen, dass es oft schwer ist, sich zu entscheiden. Dass sie ja aber alles mal probieren darf.

Lalelu

#31
<

Nadine F.

oh ja, das geht bei uns auch seit ein paar Tagen ab.

Aber seltsamerweiser nur wenn ich da bin, ist conner (14  Monate) alleine mir oma oder papa ist alles okay aber bei mir ist er momentan nicht auszuhalten!

nehm ich ihm was weg, rastet er richtig aus und haut auch schonmal den kopf an die wand, sag ich zu etwas nein geht das geschrei los, nehm ich ihn dann hoch zum beruhigen springt er mir fast vom arm und biegt sich nach hinten rüber.

teile durch die gegend schmeißen, egal was ob teller, spielzeug, fernbedienung oder tupper ist hier auch zum alltag geworden sobald er etwas nicht soll wie z.b. das spielzeug versuchen in die steckdose zu stecken.

wenn jemand anderes nein sagt ist es komischer weise egal!
ich mach es im moment so, das ich ihn ausbocken lasse und ignoriere bzw. wenn er mit dem kopf vor die wand haut ihn hochnehme in sein gitterbett stelle und dann kann er sich da austoben.
da es bei uns noch nicht lange so ist, muss ich erstmal schauen ob das der richtige weg ist oder ich vielleicht in den situationen anders reagieren muss!

ich hoffe die zeit ist bald vorbei

Shinichi

Badita

Also was du machst ist denke ich schon ganz richtig gehe nicht uaf sie ien mach deine angefangene arbeit fertig. allerdings solltest du wenn sie dmait aufgehört hat nicht mnit dem problem neu anfangen und es zu klären.. das wird nichts sag cih dir jetzt schon. das kannst du mit einem pubertierendem kind ab dem ungefairen alter von  12 machen aber nciht in so jungen ajhren.. sie ist in einer phase wo sie testen will wei die eltern auf die zimperleien reagieren und ob sie euch aufd er nase rumtanzen kann oder nicht.. also sei beruhigt du machst das shcon ganz gut.. vermeide nur in diesem alter die darauffolgenden gespräche wo der fehler lag und so weiter .. :)
kinder werden immer grenzen austesten wollen aber in dieser phase ganz genau.
kleienr tipp wenn deine wochterw as gut gemahct hat, schenke ihr aufmerksamkeoit udn wenn sie dir etwas zeigen möchte obwohl du gerade wirklcih keine lust darauf hast schenke ihr trotzdem die aufmerksamkeit. :) und wenn sie mal weider zu sehr nörgelt und du es gar nicht mehr aushälst dann richte irh einen platz an ( nicht im zimmer) auf dem sie mit einem (zum beispiel kuscheltier ) sitzen kann und zur strafe sitzen bleibt. nicht länger als zwei minuten. und wenn deise vorbei sind dann holst du sie wieder.. aber sprich das thema nicht mehr an. und bitte die anwendung mit der banz nru bei extremfällen anwenden..

und zu dem thema wenn du sie dann anmeckerst. bei dem obrig geantwortetem thema weist du bescheid, aber wenn du doch mal die beherrschung verlierst und sie anmeckerst, dann entschuldige dich aber sei nciht verunsichert du musst sehr sicher auftreten.

ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen viel glück noch :)

Bradipa

@hubs: deine ruhe und gelassenheit - gibts mir etwas ab?

@badita: was soll ich sagen bei uns ist es hier genauso...und das nicht erst "seid neustem"  :P

Mariella hat ganz viel Temprament - woher hat sie das nur  s-:) hihi nein ich weiß woher es kommt... bei uns geht es schnell laut zu... also nicht nur beim bocken auch so beim spielen, singen, toben...

ich mach es auch nicht anders... situationsbedingt entscheiden mal lass ich es durchgehen mal nicht

und ich schicke sie dann auch schinmal in ihr zimmer bzw sie macht das schin alleine  ;) rennt ins zimmer knallt die tür zu (so 2-3x hintereinander) meisst kommt sie dannaber nach 2 min sagt "ich hab mich beruhigt" und entschuldigt sich, dann reden wir darüber...

manchmal muss aber auch ICH mich entschuldigen! denn zugegeben manchmal bin ich so abgenervt und gestresst das ich falsch reagiere - muss man sich dann auch eingestehen... aber das klappt so glaube ganz gut die tatsache das sie selbst aus der situatuin rausgeht und sich danach entschuldigt entschädigt für vieles  :)


schlimmer finde ich zur zeit disskussionen "ICH WILL ABER"

"ich will schokolade" - was möchtest du? "ich möchte bitte schokolade" ichhabe keine schokolade "ICH WILL ABER!"
ja GANZ toll... dann kann man mir ihr gut und lange "disskutieren" man dreht sich im kreis - was möchtest du..blablabla kompromiss ich hab gummitiere...NEIN ÄHHHH