Panik vor dem Schwimmunterricht...

Begonnen von Britta1975, 16. November 2012, 19:23:00

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Britta1975

Hallo,
ich bin mit meinem latein am Ende und hoffe, hier ein paar meinungen und Tipps zu meinem "problem" zu bekommen.

Unser Sohn ist 5 1/2 Jahre alt, hat sich immer gern im Wasser aufgehalten und bereits einen Schwimmkurs zur Wassergewöhnung als 4-Jähriger mit Freude mitgemacht. Da diese Kurse auf Dauer recht teuer sind, haben wir ihn im Schwimmverein angemeldet - dort kann er sich mit dem Schwimmenlernen so viel Zeit lassen wie er möchte. Nach 9 Monaten Wartezeit hat er im Frühling endlich einen Platz bekommen. Nach anfänglichem Misstrauen ist er dort sehr gern hingegangen.

Nun ist er so weit, dass er schon allein schwimmen kann, so dass er natürlich auch gern sein Seepferdchen machen möchte. Unser Sohn ist ein vorsichtiger, taxierender Typ - er schätzt Situationen sehr gut ein und bestimmt das Tempo stets selbst. Z.B. hat er sich lange nicht getraut und ist dann auf einmal von einem Tag auf den anderen allein vom Startblock ins tiefe Wasser gesprungen. Es bringt nichts, ihn zu Dingen zu überreden - der Impuls muss von ihm kommen, was wir auch O.K. finden und es akzeptieren.

Vor einigen Wochen war ein wieder beim wöchentlichen Schwimmen - die Eltern sind nicht mit in der Halle und beobachten das Geschehen durch eine Glasscheibe. Unser Sohn ist allein geschwommen und an diesem Tag das erste Mal gesprungen - dann sollte er noch tauchen. Dies wollte er nicht und hat das der Schwimmlehrerin auch deutlich gemacht - diese redete auf ihn ein, er wollte nicht, fing schließlich sogar an zu weinen.  Obwohl unser Sohn bereits bitterlich geweint hat und mehrfach gesagt hat, er möchte nicht tauchen, hat die Schwimmlehrerin ihn dann plötzlich unter Wasser gedruckt. Da stockte mir wirklich der Atem! Ich wollte im ersten Impuls sofort reingehen, bin aber dann doch - mit blutendem Mutterherz - am Fenster geblieben, um das Geschehen weiter zu beobachten.

Die Stunde war dann vorbei und mein Sohn kam gleich auf mich zugerannt und hat mir alles genauso wie ich es beobachtet habe erzählt. Ich musste das erst einmal sacken lassen...

Ich habe dann eine andere Schwimmlehrerin darauf angesprochen und diese hat mit der "Dame" gesprochen - sie behauptet, das Untertauchen wäre in Absprache geschehen (was gelogen ist), sie hat sich jedoch nicht bei unserem Sohn entschuldigt.

Wie man sich vorstellen kann, weigert sich unser Sohn seitdem zum Schwimmen zu gehen - jetzt waren erst einmal Herbstferien und das letzte Mal war er krank. Er weint fast jeden Tag und wiederholt immer wieder, dass er nicht mehr zum Schwimmen gehen möchte. Ich kann das vollkommen verstehen! Allerdings finden wir es sehr wichtig, dass er sicher schwimmen kann und eigentlich möchten wir ihm nicht die Chance nehmen, seine Angst zu überwinden. Auch der Vorschlag, dass er in eine ander Schwimmlehrerin bekommt, konnte ihn nicht umstimmen. Wir sind wirklich ratlos...

Nachdem ich noch einmal das Gespräch mit der Schwimmlehrerin gesucht habe, sagte sie mir, dass unser Sohn sehr empfindlich und sensibel sei und dass das mit dem Untertauchen gängige Praxis zur Überwindung der Angst wäre (würde mal sagen, das ging aber gewaltig nach hinten los) - unser Sohn hatte nie Angst und jetzt hat er schon fast Panikattacken wenn es um das Thema Schwimmen geht.

Wie würdet ihr Euch verhalten?
(sorry für den langen Text...)

Melanie

Ganz ehrlich?

Ich würde alle Hebel in Bewegung setzen, ich würde auch vor einer Anzeige nicht zurückschrecken, ich würde mit den Medien drohen etc. Das ist nichts anderes als körperliche Gewalt / Misshandlung.

Und wenn's mein Sohn wäre, müsste der da nie wieder hin, nie wieder.

Karlanda

 :o :-( Das ist wirklich ziemlich harter Tobak!!!
Ich bin schon beim bloßen Lesen ganz hibbelig geworden, denn so, wie Du Deinen Sohn beschreibst, scheint er meinem Großen sehr ähnlich zu sein, und ich weiß, dass es ihn absolut aus der Bahn werfen würde, wenn ihm so etwas passieren würde - den würden keine 10 Pferde mehr zum Schwimmkurs kriegen...

Beim besten Willen kann ich mir nicht vorstellen, dass das "gängige Praxis" sein soll - welchem Kind könnte ein gewaltsames Unterwasserdrücken denn bitte die Angst nehmen - das ist doch absurd!!!

Ich würde das auch auf gar keinen Fall auf sich beruhen lassen - und ich bin wirklich nicht jemand, der gleich auf die Barrikaden geht.

Allerdings hilft das Deinem Sohn vermutlich auch nicht wirklich dabei, seine - absolut verständlichen - Ängste zu überwinden :-\
Ehrlich gesagt habe ich keine wirkliche Idee, wie Du ihm helfen kannst, aber ich wollte das auch nicht unkommentiert lassen...
Irgendwie finde ich, dass auch der Schwimmverein in der Pflicht ist, Euch da ein hilfreiches Angebot zu machen - zumindest eine vernünftige Entschuldigung und eine glaubhafte Versicherung, dass so etwas keinesfalls mehr vorkommen wird, muss drin sein, damit er vielleicht wieder ein bisschen Vertrauen fassen kann - immerhin hatte er ja bis zu diesem Vorfall Spaß an der Sache, daran müsste man irgendwie versuchen, wieder anzuknüpfen.
Ein anderer Schwimmverein wäre wahrscheinlich auch keine Option, oder?
...sorry, für diesen wenig hilfreichen Post :-\ ...

Capricornus

#3
...

bella1979

Das darf ja echt nicht wahr sein!  :o  :-(

Ich würde auf jeden Fall mit dem Verantwortlichen des Vereins sprechen, mal sehen, was diese Person zu der "gängigen  Methode " meint!
Meinen Sohn würde ich da auch nie wieder hinschicken, Geld würden die von mir auch nicht mehr bekommen! Das darf ja echt nicht möglich sein!  :-(


zuz

Doch, sowas ist, leider, immer noch gängige Praxis  :-[
Schwimmlehrer sind oft noch vom alten Schlag  :-X
Meine Große ist auch ähnlich und bei ihr wäre dann auch Schluss.

Ich würde schauen, eine andere Trainerin zu bekommen und dann mit Deinem Sohn reden, dass er es zumindest noch einmal probiert, danach darf er entscheiden. Das würde ich auch mit ein bisschen Druck machen.
Wenn auch das schiefgeht, muss er wohl doch noch mal (später) einen echten Kurs machen. Bis dahin würde ich mit ihm schwimmen gehen. Viel fehlt ja nicht mehr, offenbar ja nur noch der offizielle Ritterschlag.
Gegen seinen Willen würde ich nicht (also bis auf dieses eine Mal noch) hingehen, das ist eher kontraproduktiv.

Und zur Dame: Ja, geht gar nicht. Aber Medien fände ich dann doch übertrieben. Ich würde wohl mal mit ihrem Chef sprechen. Aber versprich Dir nicht zu viel davon - er wird sie decken und sie wird sich eher bestätigt sehen. Dennoch dürfen sie erfahren, dass es nicht Usus sein sollte und nicht alle Eltern billigen.

Britta1975

Guten Morgen!

Danke für Eure Antworten - das gibt mir die Bestätigung, dass ich nicht zu empfindlich reagiere und in diesem Fall auch nichts falsch mache, wenn ich meinen Sohn unter diesen Umständen aus dem Verein nehme - auch wenn das eigentlich gegen unser Prinzip ist, dass man Angefangenes auch zu Ende machen muss.

Ich denke, ich werde noch einmal das gespräch suchen und fordern, dass ein gespräch mit der Schwimmlehrerein, mir und meinem Sohn stattfindet - sollte sie sich da nicht entschuldigen und versprechen, dass zukünftig der Wille meines Sohnes respektiert wird, ist an dieser Stelle die Mitgliedschaft wohl aufgehoben!

Leider gibt es keinen anderen Verein in der Nähe und die DLRG trainiert leider zur gleichen zeit wie der Verein.

Ich will mal hoffen, dass es doch noch ein gutes Ende nimmt - wenn sie sich entschuldigt, wird mein Sohn das denke ich akzeptieren - dann hat er auch gleich wieder ein neues Kapitel in der Lektion "Erwachsene machen auch Fehler und man muss dazu stehen" gelernt ;-)

Werde das jetzt entspannt angehen - medien etc. finde ich auch etwas übertrieben, aber sollte sich keine Einigung finden, dann werde ich einen Brief an den Verein schreiben.

Noch einmal "Danke" an Euch - Ihr habt mir sehr geholfen!

LG,
Britta

deep_blue

Boah, ich bin schwer schockiert und sehr traurig. :-[

Ich habt alles richtig erkannt, ihr habt auf Euren Sohn keinen Druck ausgeübt und ihm sein Tempo gelassen. Himmel, und es hat funktioniert! Er kann jetzt mit 5,5 Jahren schon alleine schwimmen und könnte von den motorischen Fähigkeiten her das Seepferdchen machen.

Gut, ich weiss nicht, ob ich eine Anzeige in Erwägung ziehen würde, jedoch in Kommunikation mit anderen Eltern würde ich definitiv über diesen Verein kein gutes Wort mehr verlieren, hat ihm diese Lehrerin doch offentsichtlich nachhaltig geschädigt.

Gängige Praxis? Nein, ich kenne das gar nicht so - also von hiesigen Vereinen oder anderen Schwimmkursanbietern. Eher wirklich kenne ich die fast zu seichte Variante.

Ich würde aber definitiv davon absehen, meinen Sohn dort noch einmal hinzusschicken. Ich habe gelesen, dass es keine wirkliche Alternative gibt für dieses Bad oder auch die Schwimmzeiten, aber dennoch, ich würde mich und meinen Sohn nicht ein weiteres Mal mit der Situation konfrontieren. Selbst wenn die Dame sich entschuldigt, er wird was gewesen ist nicht vergessen können.

Hast Du die Möglichkeit selbst mit ihm schwimmen zu gehen? Vertrauen zum Medium wieder aufbauen? Man kann zum Beispiel sehr häufig auch mit einem vorhandenen Schwimmeister verabreden, dass dieser die Prüfung fürs Abzeichen abnimmt. Er kann rein motorisch ja schon alles, ist sicher aber mental gehemmt nun. Absolut verständlich. Nur, ihr müsst mit dem Wasser weitermachen, damit er die Angst wieder verliert, sonst manifestiert sich das Gefühl.

LG Antje

Britta1975

Hallo Antje,

Danke - Deine Antwort baut mich auf!

Die können sich gar nicht vorstellen, was hier zu Hause deswegen los ist und was das - neben der traurigen Erkenntnis, dass sie unserem Sohn solche Gefühle bereitet haben - für uns bedeutet. Jeder, der solch eine Situation nicht durchgemacht hat und keine Kinder hat, wird es vielleicht auch belächeln - aber ich finde es schon erschreckend, wie sehr dieser Vorfall in ihm arbeitet und wie sehr es ihn beschäftigt.

Gott sei Dank, hat er keine Angst vor dem Wasser und geht auch mit uns schwimmen - das ist so weit dann schon einmal einme ganz gute Voraussetzung. Wir werden weiter mit ihm schwimmen gehen, auch wenn wir dies vielleicht nicht wöchentlich schaffen - werde mal mit dem bademeister sprechen.

Wir haben nun eine Vereinbarung getroffen: Am kommenden Dienstag (Schwimmtag) werden wir zum Schwimmen fahren und er will durch die Scheibe zugucken - das ist schon einmal ein guter Anfang. Wir werden ihn wie bisher zu nichts zwingen und ihn entscheiden lassen - es kann durchaus sein, dass er - wenn er die anderen im Becken sieht - von sich aus sagt, dass er auch schwimmen möchte (die Schwimmtasche were ich sicherheitshalber mitnehmen -- wenn nicht, ist das aber auch O.K. und wir werden es respektieren.

Danke, dass ihr mir alle bestätigt, dass ich hier richtig und nicht übertrieben gehandelt habe. Alternativ hat unser Sohn schon gesagt, dass er sonst im nächsten Urlaub sein Seepferdchen machen möchte...  ;)

LG,
Britta

Sveto

Genau DAS wurde bei mir gemacht, als ich ein Kind war. Es war total schrecklich und der Schwimmleiter hat mich auch nicht wieder hochgelassen. bestimmt 30 Sekunden. Sollte ja tauchen lernen. Ich bin nie wieder dort hin gegangen. Bei uns gab es zum Glück eine Alternative. Ein anderes Schwimmbad aber ich verstehe Deinen Sohn. Es war ganz schrecklich. Alles Gute...

Karlanda

Ich finde es wirklich toll, wie Ihr damit umgeht!
Ihr steht voll und ganz hinter Eurem Sohn, spielt das, was ihm da passiert ist nicht herunter und lasst es auch nicht einfach auf sich beruhen. Gleichzeitig ermuntert Ihr ihn aber auch dazu, dem Schwimmverein noch eine Chance zu geben, ohne ihn dabei zu bedrängen.

Dass er jetzt keine grundsätzliche Angst vorm Wasser entwickelt hat, ist ja auch schon mal ein sehr gutes Zeichen!  :D

Ich hoffe sehr, dass das Gespräch am Dienstag positiv verläuft. Ich glaube, wenn die so gar keine Einsicht zeigen sollten, dann würde ich zumindest mal andeuten, dass man ja auch darüber nachdenken könnte, ob hier nicht sogar ein Fall von Körperverletzung oder zumindest Nötigung vorliegt. Damit meine ich jetzt nicht, dass Ihr das tatsächlich anzeigen solltet (das fände ich, ebenso wie das hier vorgeschlagene Einschalten der Medien, etwas übertrieben - und im Zweifel wirst Du nur als hysterische Mutter abgestempelt und vom Verein erst recht nicht mehr ernstgenommen... :-\) - aber als kleiner Denkanstoß wäre ein solcher Hinweis vielleicht gar nicht so schlecht.

Aber ansonsten möchte ich eigentlich nur noch einmal Deinen eigenen Satz unterschreiben:
Zitat von: Britta1975 am 17. November 2012, 09:40:11
Ich will mal hoffen, dass es doch noch ein gutes Ende nimmt - wenn sie sich entschuldigt, wird mein Sohn das denke ich akzeptieren - dann hat er auch gleich wieder ein neues Kapitel in der Lektion "Erwachsene machen auch Fehler und man muss dazu stehen" gelernt  ;)
...und er erlebt, dass man sich nicht alles gefallen lassen muss, dass man sich wehren kann und dass er sich auch in solchen Situationen voll und ganz auf Euch verlassen kann  :)

Alles Gute für Dienstag!
Berichtest Du uns denn dann, wie es gelaufen ist?

Britta1975

Danke!!!!
Tut ja immer gut, wenn man in seinem Handeln bestätigt wird  ;D

Ich werde auf jeden Fall berichten!!!

Einen schönen restsonntag wünsche ich Euch!

LG,
Britta

myja78

Also so wie du es beschreibst geht es gar nicht!!!

Untertauchen als gängige Praxis mag ja sein, aber das WIE spielt hierbei wohl mehr als eine erhebliche Rolle. Bei uns im Schwimmunterricht ist es so, das die Kinder zum Ende hin in JEDER Stunde auch untergetaucht werden, bzw. mit der Schwimmlehrerin zusammen tauchen - jedoch nie mit (grober) Gewalt. Mit sanftem Zwang kommt schon vor und ich glaube, hätte sie es mit Josh nicht jedes und jedes Mal wieder gemacht würde er heute noch nicht freiwillig den Kopf unter Wasser tun. Das Tauchen geschieht auch immer im Brusttiefen Wasser, also ein Kind was partout nicht will, kann man dann glaube ich auch nicht zwanghaft untertauchen.
Die Eltern sind aber auch immer mit in der Schwimmhalle und ein Eingreifen wäre so natürlich einfacher. In der Situation deines Sohnes, wäre ich vermutlich reingerannt - ich hätte das nicht ertragen :-[

Ich finde es sehr schade, dass es immer wieder Schwimmlehrer gibt, die die Kinder anscheinend als "Leistungsmaschinen" und nicht als Kinder sehen, die eine notwendige Fähigkeit lernen sollen. Die Kinder sollen doch bloß lernen sich im Notfall über Wasser zu halten und müssen nicht zwingend x Abzeichen machen/haben. Schwimmen ist in dem Alter eine Notwendigkeit und kein reiner (Leistungs-) Sport.
Leider haben auch wir eine negative Schwimmlehrer Erfahrung machen müssen (Schwimmlehrer redete negativ über Josh in seinem Beisein, nahm ihn nicht ernst), bevor Josh in seinem jetzigen (teuren) Schwimmkurs gelandet ist - aber hier hat er mitlerweile sehr großes Vertrauen in seine Schwimmlehrerin und in der 33. Stunde sein Seesternchen gemacht und wechselt nach 35 Stunden nun endlich in den Folgekurs fürs Seepferdchen (hapert nurnoch an der Kondition).

Ich würde vermutlich das Gespräch mit der Schwimmlehrerin suchen (erstmal ohne deinen Sohn) - ihr ganz klar sagen, wie du die Sache siehst, ihr klarmachen, dass du solche Maßnahmen in keinsterweise duldest und sie sich bei deinem Sohn zu entschuldigen hat. Ihr auch ganz klar mit Konsequenzen drohen (informieren des Vereinsvorstandes und auch weiterer Eltern). Willig sie ein würde ich einen weiteren Versuch starten, aber SOFORT eingreifen, wenn es wieder aus dem Ruder läuft. Dies würde ich dann auch mit deinem Sohn besprechen, dass wenn sie sich entschuldigt ihr es nochmal versucht, du aber SOFORT kommst, wenn du sowas nochmal siehst.

Britta1975

@myja: Das haben wir ja versucht (gespräch etc.) - aber anscheinend war das eher kontraproduktiv und sie sind jetzt von mir genervt, weil ich es zur Sprache gebracht habe, was folgende Situation heute beweist:

Wie ich ja schon geschrieben habe, hatte ich mit mit meinem Sohn darauf verständigt, dass wir heute nur zum Zugucken zum Schwimmen gehen (ich hatte die leise Hoffnung, dass er dann vielleicht doch Lust bekommt) - wollte das Tempo aber ihn bestimmen lassen. Er war auch heute morgen guter Dinge und hat sich gefreut - keine Diskussion, keine Heulerei, alles entspannt.

Als ich ihn heute vom Kindergarten abholen wollte, empfing er mich mit den Worten "ich will heute nicht zum Zugucken!" - Als ich nach dem Grund fragte, sagte er mir, dass er nicht ins Wasser will. Ich konnte das nicht verstehen und habe ihm gesagt, dass wir doch abgemacht hätten, heute NUR zuzugucken.

Mich nahm dann die Erzieherin zu Seite und hat mir berichtet, dass die Mutter eines anderen Kindes (die eben auch als Schwimmlehrein in dem Verein tätig ist und mit der ich ja bereits über den Vorfall gesprochen hatte) kurz bevor ich kam, ihren Sohn abgeholt hatte. Unser Sohn sei freudestrahlend auf sie zugerannt und hat gesagt, dass er heute auch wieder zum Schwimmen kommt, aber nur zugucken will. Darauf hat sie dann geantwortet, dass er entweder ins Wasser kommen muss - zugucken darf er nicht! (Der Ton soll auch entsprechend scharf gewesen sein).

Da ist mir doch echt alles aus dem Gesicht gefallen... Was soll ich dazu noch groß sagen: Ich denke, die Sache hat sich damit endgültig erledigt - schönen Dank auch! Der mühsam geebnete Weg wurde mal wieder komplett zunichte gemacht - mein Sohn war total irritiert und wieder verunsichert. Ich habe ihm dann gesagt, dass die Dame das überhaupt nicht zu bestimmen hätte und wir wie abgesprochen zum Zugucken hingehen - schon allein um zu dokumentieren, dass wir uns dieser Aussage nicht fügen. Sobald "die Dame" in Sicht kam, war unser Sohn verschwunden - er wollte nicht, dass sie ihn sieht. Haben dann aber noch klar Stellung bezogen.

So, ich überlege mir jetzt die weiteren Schritte - einen Weg zurück gibt es für uns hier nicht - die haben sich nun heute absolut und unwiederbringlich disqualifiziert - auch noch über widersprüchliche und falsche Aussagen über uns bei der Kindergärtnerin! Absolut indiskutabel!

:-[

Wir machen jetzt unser Ding  ;)

Danke Euch allen!


OPTES

Erst mal vorweg- ich finde es klasse, wie Du/Ihr die ganze Sache händelst/händelt!!!

Es ist zwar sehr schade, daß Dein Sohn nun dort nicht mehr schwimmen wird, aber bei so wenig Kooperation und Verständnis fürs einzelne Kind ist Eure Vorgehensweise mehr als nachvollziehbar und konsequent.

Alles Gute für Euch und viel Erfolg fürs Seepferdchen im Sommer  ;)!
Lieblingserstgeborener 11/2003
Lieblingszweitgeborener 6/2011

Karlanda

Die KiGa-Mutter war aber nicht die Trainerin Deines Sohnes, oder?
Gab es denn jetzt überhaupt ein Gespräch mit der verantwortlichen Trainerin? Oder war nach dieser unmögliche Auftritt, den die KiGa-Mutter Deinem Sohn gegenüber hingelegt hat, schon alles vorbei?
Überhaupt finde ich es ein Unding, dass dieser "Konflikt" jetzt auch noch in den KiGa getragen wird! 
...was für eine bescheidene Situation :P


Zitat von: Britta1975 am 20. November 2012, 18:19:14
Wir machen jetzt unser Ding  ;)
s-daumenhoch

deep_blue

Ja, geht bitte Euren Weg und den, den Eurer Sohn gerne "schwimmen" möchte. Es werden sich andere Möglichkeiten eröffnen. Die neuerlichen Schilderungen Deinerseits machen mich sehr betroffen. Gerade mit dem Medium Wasser in Verbindung Mensch sollte anders umgegangen werden!

Ich wünsche Euch so sehr, dass Euer Sohn sich bald wieder wie ein Fisch im Wasser fühlt!

Britta1975

@Karlanda: Die Mutter im Kindergarten war nicht die, die ihn untergetaucht hat, sondern die die auch Schwimmlehrerin im gleichen Verein/Gruppe ist und mit der ich gesprochen habe...

Gott sei Dank will unser Sohn noch schwimmen und verlangt auch danach - nur eben nicht mehr dort ;-)

Insofern haben wir also noch Glück gehabt!

Danke noch einmal für die vielen tollen, aufbauenden Antworten - hat mir wirklich sehr geholfen  ;D