Nur noch am Schimpfen, habt Ihr nen Tipp?

Begonnen von Chary, 22. Oktober 2015, 08:59:39

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Chary

Guten Morgen :)

eine Frage an die Mehrfachmamas....mein Großer (Niklas) ist fast 3 und mein Kleiner knapp 10 Monate.
Aktuell bin ich Niki nur noch am ermahnen, lass deinem Bruder das Spielzeug, tu dies nicht tu das nicht. Dein Bruder ist kein Spielzeug usw. usw. usw.
Die Liste ist lang, ich hab das Gefühl ich schimpfe mehr mit ihm am Tag, als das ich es nicht tue.
Ständig macht er Mist oder provoziert.

Ich hasse es so mit ihm zu schimpfen, würde nach dem Kindergarten gerne spielen mit ihm und Zeit verbringen. Er ist tagsüber nicht zu Hause und die paar Stunden am Tag sind für ihn und da möchte ich so gern Zeit mit verbringen und nutzen. Aber egal, was ich mache, es endet im Streit.
Er ist dabei gerade den Mittagsschlaf abzuschaffen, weshalb er oft sehr müde ist. das kommt noch dazu. Und mit seinem kleinen Bruder schimpf ich halt nicht. Ab und an tu ich so, wenn er sich nicht vernünftig wickeln lässt. Aber das hilft mir auch nicht.

Habt Ihr nen Ratschlag? Wie war das bei Euch?

Ich weiss alles ist eine Phase, aber ich würde gerne besser durch die Phase durch. Ich sag ihm sooft, wie lieb ich ihn habe und dass ich nicht mit ihm schimpfen möchte usw., aber er bringt mich einfach immer wieder zur Weißglut. Ich tu ihm sicher auch manchmal unfair, aber auch Mamas sind Menschen 

Bin gespannt, wie das bei so ist/war und offen für Anregungen.

Liebe Grüße,
Chary

Meph

Wann ist der kleine Bruder denn nicht dabei und er hat wirkliche und echte exklusivmomente?

Ach und du musst nicht schimpfen, nicht selten hilft auch "einfach" was anderes anbieten
"Schau, Dein Bruder spielt gerade so schön, da haben wir beide jetzt die Möglichkeit ein Bild zu malen, einen Turm zu bauen was auch immer" und dann gibtst du einfach dem kleinen sein spielzeug zurück und machst etwas mit dem großen- niemand zwingt dich zu schimpfen
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Für Dezentralität und Eigenverantwortung! https://www.youtube.com/watch?v=8zeg_R-PMAw
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Honigbluete

Du hast schon rictig erkannt, es ist eine Phase, in dem Alter probieren sie allen möglichen Unsinn aus und man muss reagieren. Meph hat es ganz gut geschrieben, wie du reagierst, kannst du ja entscheiden. Statt tu dies nich und tu das nicht, ihm Alternativen anbieten, oder z.B. statt "dein Bruder ist kein Spielzeug" ihm zeigen, wie er mit ihm umgehen sollte.

Die Mittagsschlafabgewöhnungsphase ist ätzend, das kommt bei euch ja noch dazu... Könntest du den Großen früher abholen, so dass ihr während des Mittagsschlafes des Kleinen exklusive Zeit habt? So hab ich das immer mit Lukas gemacht, allerdings nur am WE, da er schon in der Schule war.

Mir hat geholfen zu verstehen, dass ein Kind nicht "provoziert", um uns zu ärgern, sondern weil es lernen muss, sich mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen. Dass es nicht persönlich ist, sondern eine Entwicklungsaufgabe. Dass meist ein Bedürfnis dahinter steht, dass wir gerade nicht erkennen.... Das nimmt schon viel Zündstoff aus der Sache...

Chary

Tja "Exklusivmomente" da sagt Ihr was. Als sein Bruder jünger war klappte das ganz gut, weil er mehr geschlafen hat. Jetzt ist er ausgeschlafen, wenn ich ihn aus der Kita hole.

Ich versuch eure Vorschläge mal besser als bislang umzusetzen.
Lieben Dank :)
Oft bin ich auch total übermüdet oder schon hol ihn schon genervt ab, weil sein zahnender nölender Bruder meine Kraft schon "aufgebraucht" hat. Dann bin ich oft auch sehr dünnhäutig. Dafür kann er ja nix, aber mit Augenringen bis zum Kinn ist das oft alles zuviel.

*alles nur eine Phase* aaaamen  s-:)

Melli27

hey

meine große ist zwar schon ,5 und der Kleine 1,,5 aber bei uns ist es ähnlich...
wollte dir sagen wie wir das mit den exklusiv Momenten machen.  Der kleine geht zur Tagesmutter an 4 Tagen.  Er schläft dann also auch nicht mehr wenn ich Leonie abhole.
Ich mache es so das ich abends mit beiden Abendbrot esse (bin in der Woche alleine mit beiden)  und Maxi dann ins Bett bringe.
in der zeit kann Leonie sich überlegen was wir machen sollen wenn er schläft.  und dann hat Leonie ihre Zeit.  Zwar nur 20-30 Min weil sie dann auch ins Bett muss,  aber in dieser Zeit machen wir nur das was sie möchte : malen,  Puzzle,  Spiele egal.  danach dann Geschichte vorlesen und schlafen.
Sind wie gesagt nur 30 min aber die sind dann qualitativ hochwertig weil ich nichts nebenbei mache und sie genießt das total und fordert das auch ein.
Wie ich das demnächst mit 3 Kindern mache weiß ich auch noch nicht...

hallihallo

Puh Melli.....das wird anstrengend  :P


Ansonsten Chary.....wenn du merkst du willst wieder losschimpfen.......dann schimpf doch singend. Dann ist der Druck weg und die Worte klingen "netter". ;)

Nicole!

Meine beiden sind ähnlich weit auseinander (22 Monate) und wir haben immer Exklusivzeit für beide.

Kann der Kleine schon ein bißchen Zeit mit einem Babysitter, dem Papa oder den Großeltern verbringen? Oder wie schon vorgeschlagen, die Qualitätszeit vor dem Schlafen gehen?

Kann der Große beim "Erziehen" helfen? Was kann er für seinen kleinen Bruder tun, wie kann er dir helfen? Gibt es Aufgaben, die er ganz alleine machen darf (Tisch abräumen, Dinge in den Geschirrspüler stellen...)? Unser Großer durfte zu der Zeit immer die Biokiste reinholen und auspacken.

Ganz wichtig: Kinder machen das nicht aus Berechnung, sondern weil ihre Bedürfnisse nicht gestillt werden.

Viel Erfolg und Durchhaltevermögen!
kleiner Adler 05/2010
kleiner Rabe 03/2012

zuz

OH, an die Phase kann ich mich noch sehr gut erinnern! Der Kleine wollte schon mitmischen, die "Große" (im Rückblick kommt sie mir noch SEHR klein vor ) war genervt und hat oft genug provoziert - zum Glück meist nur mich. Ich hatte mir die NAchmittage auch immer schön ausgemalt, und dann hat mich genau wie Du es beschreibst die Realität eingeholt - nachts kein Schlaf, man selber auf dem Zahnfleisch, und die Große dann quengelig/provozierend, normales Spiel kommt nicht zustande.
Daher zunächst mal: Fahr Deine eigenen Ansprüche zurück! Und zwar an alle, an die Große und auch an Dich. Du musst nicht die strahlende Mama sein, die mit der verzückten Tochter (selbst gebasteltes) Puppentheater spielt. Du kannst "einfach" auch mal zugeben, dass Du jetzt grad müde bist, gerne entspannter wärst, das aber grad nicht geht. Fiel mir sehr schwer, aber es wirkt wirklich Wunder. Umgekehrt muss Dein Kind auch nicht begeistert spielen. Auch sie darf nölig sein. Es reicht völlig, wenn Du da bist, ihren Alltag so gut es geht begleitest, sie auffängst. Allein das zu akzeptieren hat mir damals (wie heute) schon sehr geholfen. Es gibt Tage, da spielt man nur Krisenmanagerin, und sonst nichts. Und vielleicht sind das sie wertvollsten überhaupt für die Kinder.
So, und jetzt das Krisenmanagement. Schimpfen ist natürlich doof, verbieten auch. Ich habe damals den Tipp bekommen, der Großen zu erklären, was eigentlich gerade in dem Kleinen vorgeht, denn das ist den 4-Jährigen noch alles andere als klar. Also eher: Schau mal, wenn Du jetzt den Teddy nimmst, den das Baby grad hat, dann ist das Baby traurig. Er wollte gerade damit spielen. Und auch ihre Situation verdeutlichen: Hm, Du wolltest auch grad so gern den Teddy. Doof, dass das jetzt nicht geht, oder? Denn auch SIE weiß noch nicht, was eigentlihc mit ihr los ist.
Was mich damals echt entspannt hat, war der Tipp, nicht immer eine Lösung finden zu müssen. Es reicht, wenn man den Kindern erklärt, was in jedem vorgeht, die entsprechenden Gefühle würdigt (dazu gleich noch), und eben beisteht bei Kummer, Wut, oder auch Freude. Oft finden die Kinder dann ganz allein eine mehr oder weniger unerwartete Lösung. Oft reicht es ihnen, wenn sie sich verstanden fühlen, sie wollen gar nicht unbedingt den Teddy.
Würdigen: Oft sagt man ja: Ja, du willst den Teddy, ABER den hatte nun mal das Baby zuerst. Das ist nicht würdigen, das ist vorschreiben. Würdigen heißt, dass man das Gefühl/den Wunsch zunächst mal beschreibt, ohne Kommentar, ohne dieses ABER. Pause. Erst dann geht es weiter. Dann merkt das Kind, dass es ernst genommen, verstanden wird. Und wie gesagt, das reicht oft schon. Hat mich selbst überrascht.
(Sorry, hab am Ende gemerkt, dass Dein"e" Groß"e" ja ein Junge ist!)

sissimaus

Könnte es sein, dass es so ein Konkurrenzverhalten von deinem Großen ist? So etwas habe ich neulich erst bei meiner Freundin erlebt. Sie steckt da in einer ähnlichen Phase mit ihren zwei Jungs.
Erst wenn man genau weiß, wie die Enkel ausgefallen sind, kann man beurteilen, ob man seine Kinder gut erzogen hat.

diegluecklichefamilie.de

Hola,
wir haben 3 Kinder wobei der größte noch im Kindergartenalter ist.
Wir hatten auch die Erfahrung gemacht, dass es nach dem Kindergarten kaum bis gar nicht mehr möglich war zu spielen etc. Wir hatten damals das gefühl, dass es ihm einfach zu viel ist im Kindergarten. Und wir sollten recht behalten.
Wir haben damals einen Waldorfkindergarten besucht. Wirklich sehr zu empfehlen und lohnenswert sich damit auseinander zu setzen, egal was man vorher bereits über Waldorf gehört hat. Wir waren traurig, als wir diesen tollen Kindergarten wieder verlassen haben.

Die ganze Geschichte haben wir in unserem Blog geschrieben.
lest hier unsere ganze Geschichte. [Login or Register]

Chary

Och hab den Thread ja völlig vergessen  s-:)
Interessant sowas 9 Monate später wieder zu lesen und ich hatte das auch völlig vergessen, dass er im Herbst so anstrengend war.
Auf der einen Seite gut, dass man vergisst, aber schon komisch.

Danke für eure ganzen Antworten. Wir haben uns da auch irgendwo drinne wieder gefunden. Niklas ist ja nun schon 3 1/2 und ne ganze Ecke vernünftiger als noch im Oktober. Klar schimpf ich immer noch, aber es hat echt nachgelassen. Kinder werden älter, Alltag ist stets im Wandel.
Der Kleine wird nun auch bald 1 1/2, läuft und brabbelt und schwabbt sooooo ganz langsam in die Trotzphase. Bin gespannt, wie ich damit erneut umgehe und ob ich was gelernt habe  ;D ;D ;D