Erziehungsfrage..... offene Mütter.....

Begonnen von Schnauferl1974, 09. November 2012, 08:04:13

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myja78

Zitat von: Sweety am 13. November 2012, 22:59:41
Zitat von: schnakchen am 13. November 2012, 21:52:12
Da sag ich nur in akuten Situationen etwas konkretes direkt zum Kind ("Vorsicht mit dem Bobbycar, hier sind kleine Babys") statt sinnlos die Mutter drauf aufmerksam zu machen, denn die sieht es ja.


Jetzt mal ganz doof gefragt und völlig ohne Blick auf die nicht-klarkommen-Thematik:

Haltet ihr im Normalfall so eine Ansage wie die beschriebene wirklich für einen unangebrachten Eingriff in die Erziehung anderer?
Würdet ihr bei anderen, an die völlig unvoreingenommen rangegangen wird, in so einer Situation WIRKLICH und wahrhaftig erst zu einer anderen Mutter latschen anstatt einfach die oben angeführte m.E. völlig angebrachte und harmlose Ansage an ein Kind zu machen, nur weil es nicht das eigene ist?

Im Ernst jetzt? :o :o :o

Die vorgenannte Situation sehe ich nicht als Eingriff in die Erziehung anderer und würde selbst wohl auch so reagieren, bzw. habe in ähnlichen Situationen schon so reagiert. Meist aber nur, wenn ich selbst oder mein Kind betroffenen war.

Kloppen sich die beiden Kinder einer anderen Mutter/bzw. zweier anderer Mütter würde ich das im Normalfall ihr/ihnen überlassen, sie evtl. aufmerksam machen - im Notfall (also wenn wirklich eins der Kinder gefährdet wär oder sich selbst gefährdet) aber auch da eingreifen. Generell kenn ich ja die Regeln der anderen Mütter nicht, daher würde ich es ihnen dann selbst überlassen, da manche Mütter ja echt tiefenentspannt zu sein scheinen, wenn sich die Kinder mit Stöcken im Gesicht rumfuchteln o.ä.


Zitat von: schnakchen am 13. November 2012, 21:52:12
Wenn ich so drüber nachdenke - ich hab noch nie eine Mutter auf etwas aufmerksam gemacht was ihr Kind grad anstellt, das fällt gefühlsmäßig für mich unter Petzen. Mal drüber nachdenken, ist vielleicht auch ne Altersfrage.
Schnakchen - empfindest du es als petzten, wenn ein Kind das andere zum 10ten Mal mit dem Bobbycar an- oder umfährt und das andere sich einfach nicht zu wehren weiß und du dann die Mütter drauf aufmerksam machst, weil sie es grad nicht mitbekommen?

schnakchen

Zitat von: myja78 am 14. November 2012, 09:39:18
Schnakchen - empfindest du es als petzten, wenn ein Kind das andere zum 10ten Mal mit dem Bobbycar an- oder umfährt und das andere sich einfach nicht zu wehren weiß und du dann die Mütter drauf aufmerksam machst, weil sie es grad nicht mitbekommen?

Ehrlich gesagt ja. Aber ich gebe ehrlich zu, da sicher etwas eigen zu sein.

Bei deinem Beispiel gehe ich mal davon aus, dass die Mutter nicht direkt daneben steht, also wie vielleicht beim Kinderturnen? Dann würde ich zu dem Jungen hingehen, kurz auf seine Höhe gehen und ihn in strengem Erwachsenenton bitten, das zu unterlassen, weil er damit den anderen wehtut. Würde ihm vielleicht vorschlagen, doch mal ""da hinten um die bunten Kegel" rumzufahren oder sowas. Erfahrungsgemäß kommt spätestens dann die peinlich berührte Mutter angelaufen und übernimmt den Rest der Situation selbst. Ich wüsste jetzt auch gar nicht, wie ich die zugehörige Mutter identifizieren sollte?

Aber ganz wichtig zu wissen - ich lebe noch in der heilen Welt der Zwei- bis Vierjährigen und habe ehrlich keine Ahnung, wie das mit größeren Kindern ist.

@lisa
jetzt hab ichs kapiert, wie du das mit dem Jungen meinst :)
Und auch das Spielplatzbeispiel mit deiner Tochter - wobei ich mir da persönlich immernoch nicht vorstellen kann die Mutter anzusprechen. Aber gebt mir mal noch ein-zwei Jahre, dann aktualisiere ich meine Meinung hier im Thread evtl :)

@Spielplatzfrage
wenn euer (größeres) Kind zu euch kommt: "Der x ärgert mich immer!" - was sagt ihr da eurem Kind? Ernst gemeinte Frage, wäre nämlich völlig ahnungslos. "Wehr dich!" ist ja eher suboptimal, oder?

lg schnakchen

Sweety

Oh JETZT bin ich voll und ganz bei dir, Schnakchen. Ich seh das genauso, mach das genauso und bin auch noch in der Kleinkinderwelt :D

lisa81

Als petzen empfinde ich das allerdings auch, auch in meinem Beispiel  ;D

Ich sehe aber irgendwann den Punkt, an dem die eigene Mutter in der Pflicht ist. Wobei es sicher ein Unterschied ist, ob ein 2jähriger etwas wilder rumfährt oder ein 4jähriger bewusst wegnimmt um zu ärgern..
Aber wenn der 2jährige auch ein 11. und 12. Mal gegen die anderen Kinder fährt, würde ich auch irgendwann die Mutter auffordern mal was zu sagen. Ok, ich geh dabei natürlich davon aus, dass man die andere Mutter kennt.

/Spielplatzfrage: Ich frage nach, WAS xy denn tut. Und dann entscheide ich je nach Kind und Situation. Das reicht von "das müsst ihr selbst klären" (z. B. bei "xy lässt mich nicht schaukeln") über "hast du ihm gesagt, dass du das nicht möchtest?" (z.B. "xy ist mir zu laut, der schreit mir immer ins Ohr" ) zu "Dann sag ihm, dass er das lassen soll. Ich guck aber auch mal und wenn er nicht aufhört, müssen wir nochmal mit ihm reden" (z. B. bei "der jagt mich mit einem Stock"). Das wäre bei der Großen (4). Ich erwarte da schon, dass die das meiste unter sich klären. Sie kommt aber immer schnell zu mir und erwartet Hilfe. Ich lasse sie jetzt nicht komplett allein mit der Situation, möchte aber, dass sie es zumindest versucht selbst zu klären. Ansonsten soll sie sich eben zurückziehen. Prügelt xy absichtlich mit dem Stock auf sie ein, dann bin ich allerdings schneller bereit zu helfen und selbst mit xy zu sprechen  :P

Also im Grunde schon sowas wie "wehr dich". Was machst du denn? :)

myja78

Also bei meinem Beispiel gehe ich jetzt auch nicht davon aus, das ein größeres Kind auf dem Bobbycar sitzt (sondern eben so zwischen 3-6) ;)
Zur Identifizierung der Mutter, bin ich jetzt einfach mal davon ausgegangen, man würde wissen zu wem das Kind gehört - bekommt man ja durchaus oft genug mit auf nem Spieli der nicht total überlaufen ist.
Auch bin ich davon ausgegangen, die Mutter ist mit der anderen Mutter in ein Gespräch vertieft bekommt es daher nicht mit, ich sitze genauso weit entfernt (aber näher an den Müttern als an ihren Kindern) und mein Kind ist nicht involviert. Also da würde ich dann schon sowas sagen wie "sorry, dass ich unterbreche, aber ihr solltet mal kurz nach euren Zwergen gucken". Gleichzeitig gehe ich davon aus, das ich meine 2 Monster ja auch noch im Blick halten muß - da hab ich einfach keine Lust mich noch um andere Kids zu kümmern. (Außerdem hätte ich immer Angst, mich da dann wirklich in die Erziehung einzumischen, denn manche Mütter sind ja echt tiefenentspannt wenn ihre Sprösslinge mal eins drüberbekommen oder sich so untereinander verhalten, da überlasse ich die Erziehung lieber ihnen selbst)


Kommt mein Sohn an und erzählt mir er wird geärgert, lass ich mir erzählen was und warum und ob er auch was gemacht hat (er ist da sehr ehrlich - bei Töchterchen verlass ich mich da nicht drauf) und versuche dann Lösungsvorschläge zu bieten, dass sie es allein klären können. Ist er stark unterlegen, würde ich auch mitgehen um ihn bei einem Klärungsversuch zu unterstützen. Aber auch die Variante, dass Josh dann woanders weiterspielt wäre für mich denkbar.
Bei Fine, die ja doch noch etwas jünger ist, aber wesentlich mehr Durchsetzungsvermögen besitzt würde ich es eigentlich genauso handhaben.
Ist das andere Kind ein guter Freund meines Kindes würde ich immer versuchen, das die Kinder sich irgendwie einigen. Ist es ein Rüpel, den mein Kind eh nicht mag oder ein Kind das wir kaum kennen, würde es mir leichter fallen sie zu trennen und seperat weiterspielen zu lassen.

Das Thema "wehr dich" - habe ich mit meinem Sohn allerdings auch schon durch. Er ist sehr zurückhaltend, und sehr schnell verzweifelt (heult dann auch extrem schnell). Daher habe ich ihm auch gesagt - sag ganz laut "Nein" "ich will das nicht" oder/und schieb das andere Kind weg (da sagte mein Sohn dann immer zu mir "schubsen darf man doch nicht" - "dann schon, außerdem sollst du schieben und nicht ruckartig schubsen"), wenn es nicht hört. Zur Not geh weg. (Letzteres war lange Zeit seine Lösung wenn das "nein" nicht reichte, manchmal versuchte er es auch mit "nein" gar nicht erst.)
Einmal kam er (da war er grade erst 5) aus dem Kiga nach Haus - erzählt mal wieder von einem "Attentat" unseres "Gruppengiftgnoms" (ein U3 Kind) - er wurde gewürgt laut seiner Beschreibung und hätte keine Luft mehr bekommen. Das war der Moment wo ich ihm den bisher unpädagogischsten Rat meines Lebens gab: "wenn dir nochmal wer an den Hals geht oder dich so in eine Ecke drängt das du nicht weg kommst oder gar keine Luft mehr bekommst, dann schieb das Kind weg (hab ich versucht - war Joshs Aussage) und wenn es auf wegschieben und "nein" nicht reagierst, dann tret das andere Kind vors Schienenbein, hau es oder schrei es an - dann, aber nur dann, ist ALLES erlaubt" Joshs größte Sorge war, das seine Erzieherin dann mit ihm schimpft, hab ihm dann erklärt, das er ihr das dann erklären soll und wenn sie trotzdem schimpft rede ich mit ihr.
Dies hab ich ihm aber auch nur gesagt, weil ich genau wußte, er würde es wenn überhaupt eh nur im Notfall machen und er sich sonst eben kaum wehrt/gewehrt hat.
Mitlerweile hat Josh aber wohl auch andere Lösungsstrategien, auch im Kiga - schlagen und ähnliches tut er nach wie vor dort nicht, "berät" aber auch andere Kinder bei Konflikten und hilft Lösungen zu finden

Oh sorry - sollte eigentlich kein Roman werden :-[

Achso für mich ist das "nur" ein aufmerksam machen - petzen ist für mich eher, wenn man Lapalien (durch die kein anderer wirklich zu Schaden kommt) der Mama meldet - z.B. xy hat yb die Schaufel weggenommen (aber yb ist es völlig egal, das ihr die Schaufel weggenommen wurde)

schnakchen

Zitat von: lisa81 am 14. November 2012, 11:19:47Also im Grunde schon sowas wie "wehr dich". Was machst du denn? :)

Noch nix, weil mein Kind noch in der Zwei-Wort-Satz-Phase ist :) Sprich, wir hatten diese Situation noch nicht. Ich stand nur mal neben einer Mutter, deren größeres Kind das sagte, und hatte keine Ahnung wie man da am besten reagiert.
DANKE fürs Aufschreiben wann du was sagst, merk ich mir für später!  :D (hihi, ich hole dann ein kleines Karteikärtchen aus der Jackentasche und lese ab)

@myja78
ok dein Spielplatzbeispiel kann ich auch nachvollziehen, wenn man grad eh mit den anderen Müttern beisammensitzt, dann würde ich das genauso machen. Und auch ziemlich genauso formulieren wie du. :)
Ich hatte jetzt eher so einen negativ-nörgelnden Ton im Kopf, á la: "Schau mal, dein x haut meiner y schon wieder den Eimer auf den Kopf." sowie eine unsinnig weite Wanderung zu entfernt stehenden Müttern.
Dank auch dir für die Beispiele, kommen ebenfalls auf meine nice-to-know-Liste für später!

lg schnakchen, die glaubt dass wir es im Grunde alle recht ähnlich sehen, oder?

lisa81

@schnakchen: Ja, ich denke auch, im Grunde sehen wir es ähnlich, haben nur andere Bilder im Kopf zu den Beispielen :)
/aufschreiben: Kannst du tun, muss dann nur noch zu deinem Kind passen ;)

MEiner Großen hab ich auch schon gesagt, dann hau/beiß zurück  8) Bei der Kleinen werde ich mich hüten sowas zu sagen, die nimmt das als Freibrief  ;D


@myja: Ich bin voll und ganz bei dir ;)
Mal was sagen ist das eine, aber sich um ein ständig zankendes Kind kümmern, darf gern die Mutter übernehmen.
/alles erlaubt: siehe oben  :P

myja78

schnakchen - ich denke auch, das wir das alle irgendwo ähnlich sehen mit minimalen Tendenzen mehr in die eine oder die andere Richtung :)

Ach - zu der "Würgeattacke" noch ein kleiner Zusatz - lt. Erziehrin war es nicht so dramatisch wie von Josh geschildert - Giftgnom hatte Josh von hinten gepackt und auch nur hinten gewürgt. Dennoch denke ich, dass das individuelle empfinden immer ernst genommen werden sollte und da ich das Gefühl des Luftwegbleibens leider zu gut kenne - konnte ich die Panik meines Sohnes sehr gut nachvollziehen und reagiere da wahrscheinlich auch sehr empfindlich auf solche Dinge :-\

lisa - das mit dem "hau, tret, beiß" würde ich definitiv auch nicht zu jedem Kind sagen. Aber gerade Josh besitzt ein sehr ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden und ein sehr feines Gespür was in welcher Situation angebracht ist - was das angeht ist er einfach "anders"

zuz

Puh, also die einen sehen es als Eingriff, wenn man ihre Kinder anspricht, auch auf harmlose Art (Bobbycar), die anderen empfinden es als Petzen, wenn man sie selbst anspricht.
Ist echt schwierig, bei Kindern sind halt alle etwas heikel.

Und Spielgruppen sind wohl wirklich das Schwierigste - man ist nicht so gut befreundet, dass man einfach was sagen kann, ist sich aber auch nicht völlig fremd.
Nach meiner Erfahrung kommen die mit den "Haukindern" irgendwann einfach nicht mehr, weil sie die Situation unerträglich finden, ihnen ist das ja normalerweise auch unangenehm.
Ich kenne eine Mama eines Haukindes und weiß, dass sie es immer schlimm fand, wenn die anderen nur geschaut, aber nichts gesagt haben. Sie hätte es wohl am ehesten geschätzt, wenn die anderen sich auf ihre Seite gestellt hätten, so nach dem Motto: Ganz schön anstrengend, oder? Manchmal weiß man einfach nicht mehr so recht, was wirklich hilft.
Sprich: Kein Vorwurf, auch kein stummer, kein Belehren (denn wer weiß schon, was wirklich bei kleinen Haudegen hilft), aber einfach ein "Ich seh dich, ich versteh dich, ich verurteil dich nicht".
Und wenn dann das Eis gebrochen ist, kann man ja vielleicht mal direkt fragen, wie sie es gern hätte - soll man das Kind ansprechen oder lieber sie, was wäre ihr lieber? Man kann ja auch direkt zugeben, dass man da unsicher ist.

kleinJonas

es kommt drauf an WIE es gemacht wird. grundsätzlich bin ich erstmal dafür das die kids versuchen das selbst zu lösen,wenn das gar nicht geht gehe ich auch dazwischen. wenn jonas der betroffenen ist geh ich mit jonas zu dem anderen kind und erkläre das ich das nicht möchte,weil das meinem sohn weh tut,... wenn andere eltern so mit jonas reden würden wäre das ok, ihn aber richtig zu maßregeln, zu beschimpfen,... geht gar nicht da würde ich auch definitv dazwischen gehen.