Hallo.
Ich hab im Vorstellungsthread schon geschrieben.
Es geht um meinen Sohn, er wird Anfang August drei Jahre alt.
Langsam verzweifle ich wirklich und überlege schon, ob ich mir nicht Hilfe von außen holen soll...
Mein Sohn ist schon seit langer Zeit schwierig. Er war bis zu seinem zweiten Lebensjahr eigentlich ein fröhliches Kind.
Er geht seit fast einem Jahr in den Kindergarten und ist dort relativ zufrieden und laut Erzieherin nicht auffällig.
Zuhause ist er dermaßen unausstehlich, dass ich einfach nicht mehr weiß, was ich tun soll.
Es gibt derzeit so viele "Baustellen" und ich bekomme immer sofort Angst, dass irgendwas nicht normal ist.

Seit ca. April versuche ich, dass er trocken wird. Es klappte eine Woche lang ziemlich gut. Er sagte mir immer, wenn er klein musste. Sein großes Geschäft allerdings machte er immer in den Schlüpfer. Nun geht er ja in die Kita und dort trägt er seine Windel, sobald er Zuhause ist, mache ich sie ab. Das ist aber meist erst gegen halb fünf. Inzwischen muss ich ihn immer "zwingen" a là "geh mal gerade probieren, ob du musst, dann kannst du weiterspielen". Er sagt von sich aus meist nichts mehr. Ich weiß nicht, wie ich das Thema in Angriff nehmen soll und finde, dass er im Gegensatz zu meiner Großen, die mit 2 1/2 tags trocken war, sehr spät ist, oder?
Die andere Sache ist seine Unzufriedenheit und das ständige Heulen. Heute ist ein super Beispiel. Er wird wach, fragt mich nach etwas, ich sage nein und er macht Theater ohne Ende. Dann schicke ich ihn ins Zimmer, er beruhigt sich, kommt wieder her und fragt mich genau dasselbe, weswegen es vorher Theater gab, erneut und es geht von vorne los. Dieses Beispiel kann ich auf ganz viele andere Situationen im Alltag übertragen.
Gestern sind wir mit dem Fahrrad die Große vom Turnen abholen gefahren.. Wir kommen an eine Ampel (vorher war alles gut), ich drücke, aber er wollte unbedingt drücken, was er natürlich erst sagt, als es schon zu spät war. Da hat er im Sitz die halbe Fahrt geweint, weil er drücken wollte. Kompromisse a là "du drückst dann auf dem Rückweg", ziehen nicht. Er kommt dann aus seiner Heulrage sehr sehr schwer wieder raus. Kaum sind wir an der Turnhalle, sage ich ihm, wir warten aber hier draußen. Da stellt er sich vor die Tür und brüllt "oh man, ich kriege die Tür nicht auf". Damm weiter... "ich will nicht den Helm wieder aufsetzen. ", "Nein, aber Elena (große Schwester) soll hinter uns fahren", "neeein, du sollst auf der Straße/auf dem Bürgersteig bla bla bla fahren"
Es ist ein ständiger Kampf derzeit. 75% des Tages ist nur Geschrei und Bockerei und ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Es ist so anstrengend! Ich versuche wirklich, konsequent zu sein. Ich lass ihn damit nicht durch, ignoriere dann auch das Theater wegen jedem Kram, oder ich nehme ihn zu mir und versuche zu reden. Aber nichts macht es besser!!!
Ich habe das Gefühl, komplett versagt zu haben... Das paradoxe, ich arbeite als Erzieherin. Müsste spielend damit umgehen können, aber ich beiße mir die Zähne aus.
Habt ihr Tipps für mich? Ich wäre dankbar für alles... Denn ich kann nicht mehr. Die Wochenenden sind im Moment ein Graus für mich, weil der Tag sooo lang ist und mein Sohn einfach so viel weint.
In der Kita ist er sehr selten so unzufrieden. Geweint wird nur, wenn er sich wehtut (angeblich). Ich kann es ja echt kaum glauben, weil er Zuhause so anders ist.
Was noch hinzu kommt, er kann sich Zuhause überhaupt nicht beschäftigen. Wenn ich vorschlage, etwas zu spielen (Eisenbahn, Puzzle etc.), dann klappt das ein paar Minuten, aber hält auf Dauer nicht. Er spielt nie alleine in seinem Zimmer. Ständig fragt er nach Fernsehen (was ich sehr reduziere auf ca. 1h, eben auch abhängig davon, wie lange wir überhaupt drin sind. Sind wir den ganzen Tag draußen, geht's direkt ins Bett.. ). Aber er diskutiert immer wegen diesem blöden scheiß Teil.
Es tut mir leid, dass es alles so lang geworden ist... ich wünsche mir, dass es jemand liest und mir antwortet und bedanke mich schonmal sehr!
Liebe Grüße