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Rund um die Erziehung... => 1-5 Jahre => Thema gestartet von: guest1886 am 28. September 2011, 14:11:35

Titel: Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: guest1886 am 28. September 2011, 14:11:35
ich weiß, es gibt dieses Thema bvestimmt schon 1000x aber auch nach verwenden der Suchfunktion habe ich nicht wirklich ne Antwort auf meine Fragen gefunden. Also versuch ich es erneut.

Ronja hat seit einiger zeit festgestellt, das man bocken kann und das wird jetzt ausgiebig exerziert.
Wenn sie etwas will und nicht bekommt, es was machen will, von dem sie weiß, das sie es nicht darf, etc. dann wird sie bockig schreit mir ein "Jaaaaaa!!" entgegen, wenn ich nein gesagt hab, fängt an zu schreien und irgendwann schmeißt sie sich auf den Boden und steigert sich regelrecht in einen heulanfall sondersgleichen rein.

oftmals weiß ich nicht mehr was ich machen soll. Vor allem wenn es Tage sind wie gestern, wo solche Zornanfälle mehrmals vorkommen.

Wie reagiert ihr darauf? Laßt ihr die Kinder ausbocken und fertig? geht ihr auf Diskussionen ein? Gibt es Strafen ( ins Zimmer schicken, etc)
Wie reagiere ich richtig ?
meist hör ich auf mit ihr zu diskutieren, sage ihr nochmal klar, was "sache ist" und verlasse dann die Situation. Sprich, ich lass sie da liegen und mache meine Sache weiter. ich lasse sie meist ausbocken, bis ich merke, das sie sich beruhigt hat. dann versuche ich mit ihr nochmal drüber zu reden, was jetzt passiert ist und wo der fehler war.
Aber das zerrt so an den Nerven, das ich an Tagen wie gestern dann doch teilweise laut werde und sie auch mal anmotze. Was mir danach ja direkt wieder leid tut, aber dann ist es schon passiert.  :-[

ich hab ehrlich gesagt etwas angst komplett falsch zu reagieren und dadurch alles noch schlimmer zu machen. Oder wo möglich so ein Kind zu erziehen, das ich mit 15 zu den Strengsten Eltern der Welt schicken darf (übertrieben gesagt)  :-\

Wie reagiert ihr drauf, wenn eure Kinder völlig "durch den Wind sind" und auf nix mehr hören sondern nur bocken udn auf stur schalten?
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: Pela am 28. September 2011, 14:22:32
Hallo,

Rahel kann das gut und hat Ausdauer beim kreischen, bocken und auf dem Boden wälzen. Es ist aber schon besser geworden, zum Glück!  :P

Ich reagiere verschieden, kommt auch auf die Verfassung an. Macht sie das zum 15. mal am Tag brülle ich sie an. Meine Nerven haben keine Drahtseile.

Generell ist es so das ich sie ausbocken lasse, sie ist sowieso nicht ansprechbar. Ist es mir zu laut geht sie mit den Worten "Du bist mir viel zu laut, bock in Deinem Zimmer weiter aber nicht bei mir" in ihr Zimmer und dreht richtig auf.  s-:)

Ich denke, da hilft nur abwarten. Irgendwann ist die Phase auch rum, aber es nervt halt.  ;)
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: Muttchen am 28. September 2011, 14:26:38
Hallo Badita!

Ich kann jetzt nur sagen wie es bei uns läuft wenn mein kleiner Wutzwerg mal wieder wütig und bockig ist.

Ich habe eigentlich alles durch - sprich ich habe mit ihm geredet, ihn getröstet, hab mich zu ihm auf den Boden gelegt, etc. pp.

Letztendlich hilft bei uns nur: Mattis "muss" ausbocken ohne das ich etwas mache.

Meist dauern seine Wutanfälle ne Viertelstunde und dann ist wieder alles gut als ob nie etwas gewesen wäre.

Versuche ich die Situation zu entzerren - also beim einkaufen lass ich ihn nicht zwischen den Kassen liegen weil er gerade wutentbrannt auf dem Boden liegt weil er kein Ü-Ei bekommt, oder so!  s-:) - ist mein werter Herr Sohn meist den restlichen Tag über brastig auf mich.  s-:) Da kann ich machen was ich will - ich ernte dann eigentlich nur garstige Blicke und das Lieblingswort ist dann mir gegenüber NEIN.

An manchen Tagen nervt mich die Bockerei auch extrem vor allen Dingen wenn diese Wutanfälle im Stundentakt vonstatten gehen und da kann ich auch schon mal etwas lauter werden - aber ich glaube das ich völlig normal.

Ich glaube nicht dass Du bei Ronja falsch reagierst und zu den strengsten Eltern der Welt muss Eure Maus gewiss nicht.

Ich würde sagen teste aus wie es bei Euch am besten geht. Lass sie ausbocken, lass sie etwas in Ruhe...


Wenn ich z. B. wütend bin brauch ich auch mal ne halbe Stunde Ruhe vor Allem und danach gehts wieder.

Ich glaube auch so kleine Mäuse brauchen mal etwas "Auszeit".

Alles Gute für Euch und ne Riesenportion Nerven schicke ich Dir!  ;)
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: Bettina am 28. September 2011, 14:29:07
Oh wei, Badita! Du beraubst mich gerade jeder Illusionen  :'(!
















Ich war davon überzeugt, dass Ronjas nicht bocken  ;D!
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: grinsekatze am 28. September 2011, 14:29:50
wenn sie bocken,dann kann ich nicht mit ihnen reden...also ins zimmer...konsequent sagen...wenn wieder alles okay ist dann kannst du zu mama kommen.so mache ich es immer.oder wenn sie anfangen zu bocken dann schon sagen...ich bringe dich in dein zimmer wenn du nicht aufhörst und dann kannst du dort weiter sauer sein...oder einfach garnicht beachten...das sind so die sachen die bei uns ganz gut helfen...die ganz kleine habe ich in ihr gitterbett gesetzt wenn sie bockig war,damit sie sich nicht weh tut...ich denke wenn man daruaf nicht wirklich reagiert,dann merken die kleenen das mama es sowieso nicht interessiert und es vielleicht nicht mehr so oft vorkommt  ;)
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: nicikatze am 28. September 2011, 14:34:03
Wir können da im Moment auch ein Lied von singen. Ich frag mich grad auch oft wo der liebe Junge hin ist, der hier mal gewohnt hat.  S:D
Manchmal geht das hier von Morgens bis Abends so. Egal was ich von ihm möchte, er sagt immer nein. Ich kann dieses kleine Wort langsam nicht mehr hören. Letztens ist der neue Schneeanzug für ihn geliefert worden. Ich wollte ihn nur kurz anziehen um zu gucken ob er passt. Da hat er gebrüllt und geschrien als wollte ich sonstwas von ihm. Nach fünf Minuten hat er sich wieder beruhigt, ich will ihm die Jacke wieder ausziehen. Da geht das Spiel von vorne los, weil jetzt wollte er sie doch anlassen.  s-:) ???

Ich weiß manchmal auch nicht was ich machen soll. Meist lasse ich ihn schreien bis er sich beruhigt hat. Es hat in dem Moment einfach keinen Sinn. Er hört mich ja sowieso nicht weil er so laut ist. Ich habe auch das Gefühl, je mehr ich rede, desto lauter wird er. Meistens hört er dann auch auf und ist das liebste Kind. Aber wie Pela schon sagt, es gibt Tage da schreie ich auch zurück. Weil irgendwann reist auch bei mir der Faden.
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: nicikatze am 28. September 2011, 14:39:40
@Muttchen
Damit versuche ich auch immer das ganze nicht so schlimm zu sehen. Wenn ich sauer bin könnte ich auch manchmal was durch die Gegend schmeißen oder Türen knallen. Warum also darf mein Kind nicht auch mal seine Wut raus schreien.  ;) Nur wenn das den ganzen Tag so geht, dann hilft mir der Gedanke auch nicht mehr.  :P
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: grinsekatze am 28. September 2011, 14:40:41
vielleicht mal veruschen kompromisse einzugehen...und sagen...wen du das nicht machst,dann mache ich das und das auch nicht mehr...wir habens auch gerade wieder...sonst einfach bocken lassen  :D  ;)
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: guest1886 am 28. September 2011, 18:47:27
schon einmal vielewn lieben Dank für eure Antworten. ich sehe zumindest, das ich nicht allein damit bin und das ihr doch recht ähnlich handelt, wie ich.
Vor allem, das ich mein Kind teilweise wirklich angeschrien hab, wenn auch bei mir die nerven auf Grund gingen, macht mir ein schlechtes gewissen. Aber scheinbar ist auch das durchaus mal normal und kommt auch bei anderen vor.

Vorhin habe ich es ausprobiert sie in ihr Zimmer zu setzen. hab ihr gesagt, das ich es nicht mag, wenn sie so schreit und das sie wieder zu mir kommen kann, wenn sie sich beruhigt hat. Dann bin ich raus gegangen, hab aber die Türen offen gelassen. Erst kam ein halb heulendes halb geschrienes "ich will nicht hier allein bleiben" und als ich sagte, das sie ja her kommen kann, aber nur, wenn sie sich beuhigt hat und nicht mehr so schreit und bockt, kam sie kurz darauf wieder und es war, als sei nie was gewesen.  ???
ich denke, das scheint mir eine ganz gute Möglichkeit zu sein.

Bin gespannt, ob noch mehr Mama´s von kleinen Wutzwergen antworten und was sie so machen.  :)

ich hoffe nur, das hört auch irgendwann wieder auf (und nicht erst nach der Pubertät)
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: guest1886 am 28. September 2011, 18:51:01
Zitat von: grinsekatze am 28. September 2011, 14:40:41
vielleicht mal veruschen kompromisse einzugehen...und sagen...wen du das nicht machst,dann mache ich das und das auch nicht mehr...wir habens auch gerade wieder...sonst einfach bocken lassen  :D  ;)

dieses " ich-mache-nicht,-wenn-du-nicht-machst" funktioniert hier leider nicht. Zumindest bisher. Wenn ich in ihrer Wut auch noch so etwas sage,  fängt sie erst recht an zu schreien und zu heulen. Sie hört dann nur, das ich etwas nicht machen werde und das bringt sie glaub komplett zur Verzweiflung.

Zitat von: Bettina am 28. September 2011, 14:29:07
Oh wei, Badita! Du beraubst mich gerade jeder Illusionen  :'(!
Ich war davon überzeugt, dass Ronjas nicht bocken  ;D!
nein, da muss ich dich leider wirklich enttäuschen. ich hab nur noch die Hoffnung, das es nicht schlimmer wird als bei anderen, gerade WEGEN dem namen, denn immerhin kenn ich das "Vorbild"  --> Ronja Räubertochter......und ganz so wild muss es dann doch nicht zugehen.  ;) s-:)
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: Hubs am 28. September 2011, 19:04:54
Ich entscheide zunächst mal nach der Verfassung von meinem Kind. Ist er sehr müde o.ä. dann lenke ich häufig ein, einfach weil ich weiß, dass ihm die Situation einfach so durch die Hände gleitet, dass er überhaupt keine Macht mehr über sich, seine Gefühle hat und ihm grad einfach alles zu viel ist.
Wenn er bockt, weil er eben Grenzen testet, weil er mich testet, wie fest ich an meinen Grenzen halte, dann bleibe ich sag ich ihm nochmal ganz klar in kurzen Worten, dass es jetzt eben ist, wie es ist und daran gibt's nichts zu ändern. Dann biete ich ihm immer meinem Arm zum trösten an oder mach ihm nen Vorschlag, was er anstatt dem gewünschten machen könnte um ihn abzulenken. Je nachdem wie er sich eben grad benimmt und wie ich ihm am besten helfen kann mit meinem "Nein" umzugehen. Ich lass ihn in der Situation nicht allein. Es kann schon mal sein, dass er mich dann nicht sehen mag, dass er erstmal kurz für sich sein mag, dann ziehe ich mich - im gleichen Raum befindend - einfach ein bisschen zurück, so dass ich ihn nicht direkt beobachte, zeig ihm aber deutlich, dass er jederzeit kommen kann um sich trösten zu lassen.
Also im Grund gestehe ich es ihm zu, dass er seiner Wut freien lauf lässt und verklicker ihm, dass ich da bin.
Ich persönlich (und damit greife ich niemanden an, der es anders sieht  ;)) finde es nicht gut, ein Kind mit einem heftigen Gefühlsausbrüchen aus dem Zimmer zu schicken, ich finde es wichtig, dass die Kinder ihre Gefühle ausleben. Mir ist es wichtig, dass ich meinem Sohn beibringe, dass seine Gefühle in Ordnung sind, ich versuche ihm schlicht Möglichkeiten aufzuzeigen, wie er aus der Situation wieder raus kommt. Ihn wegzuschicken würde für mich bedeuten, dass ich seine Gefühle schlecht finde und das sind sie ja gar nicht.

Ach ja, was bei uns auch immer hilft - auch wenn der Moritz den Eindruck macht, er kann gar nicht mehr zuhören: Ich fasse seine Gefühle in Worte. Du bist wütend, weil Du jetzt gern noch weiter Fußball spielen möchtest und nicht mit zum Einkaufen kommen willst.
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: nicikatze am 28. September 2011, 19:58:56
@Hubs
Das hört sich immer so schön an wie du schreibst, aber für mich ist das manchmal echt schwer umzusetzen. Wenn Paul so sehr bockt und ich dann auch noch mit ihm spreche, dann schreit er so laut und fängt sogar an mich zu hauen. Ich denke dann halt das ich ihn lieber erstmal schimpfen lasse und versuche es dann nochmal in Ruhe. Weit weg gehe ich auch nie. Ich gehe aus seinem Zimmer raus, bin aber immer in Sichtweite.
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: Mema am 28. September 2011, 20:14:16
*
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: guest1886 am 28. September 2011, 20:40:13
@Hubs
ja, das klingt wirklich toll, was du schreibst, aber mir geht es da leider wie nicikatze. Wenn Ronja bockt und zornt und ich sie dann auch noch anspreche und versuche ihr zu sagen, wie es ihr geht und das ich sie verstehe..... dann beginnt sie erst recht an zu schreien, oder sie rennt einfach schreiend weg. Also müsste ich sie festhalten um mit ihr reden zu können, aber wie schon gesagt, schreit sie dann erst recht und will gar nix hören oder sie beginnt um sich zu schlagen.

Also bleibt mir wohl auch nur: toben lassen.  :( und wenn  sie sich dann irgendwann wieder beruhigt hat, auf den Arm nehmen, trösten und nochmal versuchen zu erklären.

Zudem versuche ich auch darauf zu achten, wie es ihr gerade geht. Also ob sie müde ist oder einfach nur Grenzen testet. Aber auch wenn es ihr grad nicht so gut geht, kann ich nicht jedesmal nachgeben.

heute nachmittag z.b. fing sie im Vorgarten an auf einem Geländer zu turnen. es geht dahinter aber etwa 2meter runter auf die Strasse. Nachdem sie nicht hörte, als ich sie auforderte es zu lassen, weil es gefährlich sei, hab ich sie geholt und rein getragen. Und prompt fing sie an zu schreien und zu toben und versuchte auch nach mir zu hauen.
ich weiß, das sie zu dem Zeitpunkt bereits müde war, da wir den ganzen Nachmittag mit anderen Kindern auf dem Spielplatz waren. Aber deswegen kann ich sie doch nicht klettern lassen....

Und wenn man am Abendbrot-tisch anfängt mit brot zu werfen, nur weil man in dem Moment keine Tomaten bekommt, kann sie noch so müde sein, das geht einfach nicht. s-nein

Falls ich jetzt mit meinen Beispielen komplett neben dem liege, was du eigentlich sagen wolltest, dann zeig doch bitte ein Beispiel auf, welche Art von Situation du meinst, wo du nachgibst. ich würde es gerne auf deine Art versuchen  :)
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: Hubs am 28. September 2011, 21:06:01
Also ich beschreib mal an Deinem Beispiel, wie ich reagiert hätte.

Beispiel 1: Moritz kletter auf einem Geländer, dahinter geht es 2m runter. Der Moritz ist aber schon ziemlich müde: Ich geh zu ihm hin, und sag ihm, dass ich möchte, dass er runter kommt, weil es zu gefährlich ist, hier zu klettern. Wenn er nicht allein runterkommt, dann halte ich ihn fest, zeig ihm, wie tief es runter geht und fordere ihn nochmal auf. Kommt er immer noch nicht freiwillig runter, dann sag ich ihm, was ich jetzt gleich mache und biete ihm aber sofort was als Ausgleich, also z.B. "Moritz, da Du nicht freiwillig runter kommst, werde ich Dich jetzt runterholen, weil es gefährlich ist, hier zu turnen. Ich nehm Dich jetzt runter, und dann gehen wir rein und bauen einen großen Turm mit den Legosteinen." Und auch wenn er dann weint und schreit, wenn ich ihn runternehme, ist alles für ihn nicht so schlimm, weil ich ihm immer wieder mein Verständnis signalisiert habe. Was ich in der Situation versuche ist, ihm meinen Standpunkt zu verdeutlichen, ihn aber nicht mit irgendwelchen Aktionen zu überfahren. Verstehst Du, was ich meine? Ich zieh ihn nicht einfach weg, ich warne ihn vor und noch bevor ich ihn wegziehe, such ich was, das ihn ablenkt von dem, was er gerade macht.

Beispiel 2: Abendessen mit übermüdetem Kind. Eine wahre Freund *lol* Also besonders am Wochenende kommt es bei uns auch immer mal vor, dass der Moritz schon zu müde ist, um sich noch einigermaßen beim Abendessen zu benehmen. Mir ist aber klar, dass er sich ja nicht einfach daneben benimmt, sondern dass er so müde ist, dass er einfach nicht mehr in der Lage dazu ist, normal zu essen, dass die Ruhe, die ihm beim Essen überkommt noch viel mehr zu schaffen macht. Also versuche ich einfach das ganze so schmerzlos wie möglich über die Bühne zu bekommen. Am besten hilft dann, das Angebot zu begrenzen. Dann gibt's halt einfach nur einen Schnittkäse und sonst nix (das erleichtert in der Tat sehr viel, zumindest bei uns) und am besten isst der Moritz dann bei mir auf dem Schoß, ich merke, da fühlt er sich dann nicht so verloren und wenn doch irgendwelche Gefühlswelten über ihn hereinbrechen ist er bei mir und fängt sich wesentlich schneller wieder. Und wenn er dann doch vor lauter Wut das Brot auf den Boden knallt, dann heb ich's auf, frag ihn ob er satt ist oder noch weiter essen möchte. Weiter gehe ich dann einfach nicht drauf ein. Ich muss ihn in der Situation nicht belehren, er weiß ja, dass er sein Essen nicht auf den Boden schmeißen soll, aber in der Situation weiß er sich dann halt einfach nicht anders zu helfen...

Mit Nachgeben meine ich ja nicht bedingungsloses nachgeben. In manchen Situationen geht es ja einfach nicht, wie Du sagst, z.B. wenn es gefährlich ist, oder wenn eben irgendetwas nicht da ist, was aber gerade gewünscht ist (zaubern kann ich ja auch nicht ;)) Vielleicht ist es besser ausgedrückt, wenn ich es als "die Hand reichen" beschreibe. So wie oben beschrieben. In anderen Situationen, die jetzt nicht ausschlaggebend sind, geb ich dann einfach nach. Beispiel: Weil wir hier jeden Tag ein halbes Drama hatten, dass wir doch mal einkaufen gehen müssen, mit dem Hund spazieren gehen sollten, etc. haben wir einen recht starren Vormittagsablauf eingeführt. Seitdem läuft Waschen, Anziehen, Frühstücksgeschirr aufräumen, Einkaufen, Spazieren gehen wieder recht reibungslos. Gestern früh war aber unsere Nachbarin draußen und hat die Büsche, die an unsere Hofeinfahrt angrenzen, geschnitten. Der Moritz hat sich so prächtig mit ihr unterhalten und ihr beim schneiden geholfen, da ist er völlig in Tränen ausgebrochen als ich mit KiWa und Hund an der Leine vor ihm stand. Da kann ich, auch wenn mir unser Ablauf sonst so wichtig ist, einfach mal guten Gewissens nachgeben und 15 Minuten später ist er freudig mit mir losgestiefelt.

Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: grinsekatze am 28. September 2011, 21:59:12
@hubs: ich erkläre auch immer das warum und wieso denn :D ... das finde ich ziemlich wichtig,sonst verstehen sie ja auch nicht den zusammenhang wenn ich etwas sage...logisch ! ;o)

mit kompromissen meinte ich auch wie hubs...einfach anbieten...zB du räumst dein zimmer auf und wenn du möchtest helfe ich dir...

aber wenn dann ersteinmal der bock da ist, dann klappt es nur noch im kinderzimmer.wir reden auch hinterher darüber und ich erkläre ihr die lage.wir haben ein kinderzelt und immer wenn die große sauer, traurig oder wütend,beiledigt etc ist,dann geht sie in dieses kinderzelt und überlegt...dannach weiß sie das sie mit mir reden kann und nutzt das auch gerne.meine kleine macht es auch schon nach  ;D mit 18 monaten...das sieht schon so toll aus das sie es versteht und wie sie es macht...geht beleidigt ins zelt und kommt dann zu mama kuscheln...klar können die kinder wut raus lassen,das geht aber doch auch im kinderzimmer??? bei uns klappt es auch prima  ;) und der bock muss ja nicht sein...ich denke es ist meist auch die alt bekannte trotzphase :D ;)
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: guest1886 am 28. September 2011, 22:04:33
Also erklären, warum und wieso tu ich auch immer. meist sogar mehrfach. Aber das interessiert selten. Zumindest sieht es so aus, als würde sie es nicht interessieren.
Alternativen hab ich auch schon angeboten, die aber völlig ignoriert wurden.

naja, ich werd weiter dran bleiben.....bleibt einem ja auch nix anderes.

Und wie Nicikatze auch sagte: Ronja weiß, das sie jederzeit zu mir kommen kann und ich ihr nichts nachtrage. ich kuschel gern nach einem "Zornanfall" mit ihr und spreche auch mit ihr drüber.
Aber eben das drüber reden direkt in dieser Situation, auch nur das erklären der Gefühle des Kindes geht einfach nicht. dadurch geht sie nur noch weiter an die decke. Das machen wir dann eben hinterher, wenn sie sich beruhigt hat und auch in der Lage ist zuzuhören.
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: Pinky am 28. September 2011, 22:21:00
Also, ich habe da Erfahrung drin :-)
Mein Sohn hat immer seinen Kopf auf den Boden geschlagen, da konnte ich schlecht austoben lassen
und Töchterlein bockt sich nicht aus (also länger als 1 Stunde habe ich es zumindest nicht durchgehalten).
Bei uns ist die Phase gerade nicht aktuell, ich habe es aber nachher so gemacht, dass ich sobald ich merke es geht los versucht habe irgendwie abzulenken, AH guck mal das Buch dahinten sollen wir mal schauen gehen oder so.....
Weil ich denke kaum, dass Mutter oder Kind dabei gewinnen können und einen Machtkampf mit einem 1,5 Jährigem mag ich mir auch nicht mehr geben, ich setze zwar durch, was ich will aber gewonnen hat sie, denn ich bin danach fix und fertig  ;D

Wie gesagt, ich untersage erstmal oder verbiete oder wie auch immer und wenn ich merke sie dreht wieder auf, lenke ich ab um uns vollkommen aus der Situation zu holen.

Ich hoffe ich habe mich einigermassen verständlich ausgedrückt!
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: dane_80 am 28. September 2011, 22:58:20
Klar muss es nicht sein sich auf den Boden zu werfen und zu schreien wenn was nicht so läuft wie gewünscht, aber das müssen sie ja erst mal lernen ;)
In der Akutphase galt bei uns auch : nicht anfassen, nicht reden. Manchmal musste ich ihn beseite nehmen, z.B. auf der Straße, im Laden oder so. Aber wenn möglich bin ich einfach daneben geblieben. Ins Zimmer schicken hätte hier aus diversen Gründen nicht geklappt, hab ich auch nie probiert. Danach dann reden und erklären und kuscheln.

Ablenken klappt eben nicht immer, und manchmal kam es aus heiterem Himmel, bei den kleinsten Gelegenheiten. Bei uns galt dann immer dass je ruhiger ich geblieben bin desto schneller wars vorbei. Das sah man immer gut wenn der Papa in der Öffentlichkeit dabei war und probiert hat das Kind zu beruhigen, dann wurde es länger und lauter und der Papa hektischer  s-:)

Und viele Dinge ergeben sich eben mit der Zeit. Einkaufen z.B. wurde bei uns entspannter als wir vorher geklärt haben wo es was gibt ( ein Brötchen beim Bäcker ODER eine kleine Süßigkeit).
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: Spatzlmama am 28. September 2011, 23:16:53
ohjaaa, bin zum 2. Mal in der Phase, wobei die Kinder wohl nie rauskommen.
Niklas, mein Großer war schon immer ein "Anfallbefürworter", es ist super nervig und da brauch und brauchte ich nicht mit "Schau mal das Buch" oder was weiß ich kommen. Selbst wenn Besuch kam und klingelte, hat ihn das nicht abgelenkt, er brüllte einfach weiter, bis er merkte, kein Durchkommen und war wieder "normal" bis zum nächsten Anfall.  :P Es gab Tage, da kamen wir von einem Anfall in den nächsten. Das fing beim "Guten Morgen, mein Schatz" an, "nein, kein guten morgen" dann fing gebrüll an und er lag auf dem Boden.  s-:) ist wieder gut, "Komm wir frühstücken!" er "nein, kein Frühstück!" wieder Gebrüll und auf dem Boden. So gings eigentlich den ganzen Tag, kein Anziehen, kein Ausziehen, Mama durfte nicht aufs Klo gehen, egal was, er machte aus allem eine Katastrophe, egal wie man reagierte. Irgendwann steckten wir ihn dann ins Zimmer, irgendwann war dann Ruhe.
Er ist kein Kuscheltyp, wollte auch nie danach kuscheln, wir sprachen drüber, aber auch das war ihm eigentlich nicht Recht. Heute ist er immernoch sehr anstrengend, aber er versteht mehr und man versucht ihm die Konsequenz ganz klar deutlich zu machen, bevor irgendwas ist.

Julian ist auch sehr Brüllstark, aber trotzdem "angenehmer". Er ist verkuschelt und beruhigt sich damit irgendwann. Ihn lasse ich meist nicht allein beim Bocken, wird dadurch noch schlimmer. Aber ich ignoriere ihn, er hängt und zerrt mir dann am Bein und das zerrt auch nochmal gescheit an den Nerven.

Ich finde, es kommt auch auf den Grund an, warum sie bocken. Wenn Julian z.B. was Süßes möchte, aber er schon zuviel hat und / oder einfach nichts gibt und fertig, ist es schwer ihn mit was anderen zu "locken".

Ansonsten finde ich es sehr wichtig, vorher den nächsten SChritt anzukündigen.
z.B. das Geländerbeispiel
ich hätte ihn aufgefordert runter zu gehen, er hätte es natürlich nicht gemacht, hätte ihm versucht klar zu machen, warum wieso weshalb in ruhigem Ton. Er würde trotzdem nicht runter gehen, also kommt hier die 1-2-3- Methode, bei 3 schnapp ich ihn. Das sage ich ihm dann aber auch, und zähle halt. Inzwischen ist er meistens spätestens bei 2 unten. Man muß das dann eben durchziehen, einmal angefangen zu zählen, mache ich bei 3 auch die Konsequenz wahr, wirkt bei beiden Kindern oft (natürlich nicht immer). Dann muß er eben brüllen.

Aber wie Pela schon sagt, ist der Tag im Eimer und die Herren wechseln sich quasi ab, dann wirds hier auch richtig laut.  :-[ Bin auch nur ein Mensch!

Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: Sweety am 28. September 2011, 23:21:20
Constantin ist ja grad mal 18 Monate, aber er kann das auch schon gut.

Neulich ist er vor lauter Wut, daß ich nicht auf sein Kommando pariert habe, mit dem Kopf voran gegen die Tür gelaufen. So schnell konnte ich gar nicht zupacken.

Solche Aktionen kommen jetzt schon öfter, aber GsD nicht täglich.

Täglich dagegen hab ich hier das Spielchen mit dem Brüllen und sich auf dem Boden wälzen.
Und ehrlich?
Wenn er meint, er muß, dann ist das eben so.

Ich frage ihn, ob er jetzt wieder aufstehen möchte. Die Antwort ist meist ohrenbetäubendes Gekreisch, also rufe ich ihm zu (rufen, damit er mich überhaupt hört), daß ich im Nebenraum bin und gut.
Ihn da irgendwie beeinflussen zu wollen, bringt überhaupt gar nichts, also warte ich ab. Es sei denn, er bockt, weil er müde ist. Dann hol ich einmal tief Luft, schnapp ihn mir, mache, was zu machen ist und tröste ihn dann.

Oder wenn ich in Zeitnot bin. Was hatten wir letzten Monat Spaß auf dem Athener Flughafen, als er uns eine filmreife Szene lieferte, weil wir in die seiner Meinung nach falsche Richtung liefen. Ja sorry, wir haben nunmal Wert auf den Flug nach Berlin gelegt und nicht auf den nach Marrakesch ;D ;D
Da haben wir ihn auch einfach geschnappt und ihn den ganzen Frust direkt in die Gehörgänge abladen lassen ;D

Wenn er dann wieder "runterkommt" wird wie schon geschrieben geredet, gekuschelt, erklärt.

Bisher komme ich noch ganz gut damit klar. Okay, sicher, es zerrt manchmal ganz schön an den Nerven, aber ich kann's ja eh nicht ändern. Und ich hab den fiesen Verdacht, daß es noch schlimmer wird, bevor es wieder besser wird S:D
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: guest1886 am 28. September 2011, 23:58:05
@spatzlmama
so in der Art mach ich es ja auch. ich sage vorher immer warum sie etwas nicht soll oder nicht bekommt oder es nicht geht. und ich gebe ihr immer noch eine Chance von sich aus zu reagieren mit der ankündigung, das ich es sonst mache. Reagiert sie nicht, handel ich eben. Und dann ist das geschrei groß. aber was soll ich anderes machen?

Also im grunde....wenn ich die antworten so lese, reagieren doch alle ähnlich....und da ich nicht davon ausgehe, das jetzt alle Kinder später respektlose, wilde Erwachsene werden, hab ich vielleicht auch noch eine Chance das Fernsehen nicht anrufen zu müssen um mein 15 jähriges, pubertierendes Zornbündel 2 wochen nach Timbuktu schicken zu lassen.  ;) :P

Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: Janny am 29. September 2011, 00:13:02
Ich hab Len auch einfach ausbocken lassen . Geilste Situation war aber beim Einkaufen . Er hat das einmal versucht beim Einkaufen zu bocken . Schick wie ausm TV : schreien und auf den Boden schmeissen . Ich bin weiter gegangen und hab ihn machen lassen und dann kam mir das Schicksal zu Gute . Eine ältere Frau sah das und sagte : " Sie müssen doch ihr Kind mitnehmen " Und ich bin nur weiter und hab gesagt : " Ich hab kein Kind dabei " Wahrscheinlich auch nicht pädagogisch wertvoll , aber es hat gezogen . Mein Sohn bekom tellergrosse Augen , hörte auf zu brüllen , nahm meine Hand und sagte total lieb :" Mama aber ich bin doch dein Kind !" Haben uns dann drauf geeinigt das ich aber ein braves Kind möchte

Seitdem hat er zumindest beim Einkaufen NIE wieder gebockt .

Hier zu Hause darf er gern mal durchdrehen . Und nein es hört nicht auf es wird nur anders *lol* Heute schreit er dann nicht mehr sondern geht ins Zimmer , Türe zu und Mucke an . Am besten welche die ich nicht mag - der olle Teufel  :)
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: Hubs am 29. September 2011, 08:41:04
@ Pinky: Jip, aus einem Wutanfall einen Machtkampf zu inszenieren ist auch in meinen Augen einfach nur kontra produktiv. Wenn man sich ein bisschen damit beschäftigt, was in den Kindern vorgeht, dann merkt man auch schnell, dass es überhaupt gar nicht um Macht, sondern einfach um die Machtlosigkeit der Kinder geht. Da muss ich ja nicht noch ein draufdrücken  :D Ich muss mich bei nem Wutanfall nicht durchsetzen, das kann ich ein ander mal auch machen damit der Moritz lernt meine Grenzen zu aktzeptieren  ;)
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: Pinky am 29. September 2011, 09:49:02
@Hubs

ja, ich wollte auch noch revidieren, weil ich das auch eher so mache wie Du, selbst mein Grosser dreht noch durch und heult wie ein Wolf abends wenn er zu müde ist, weil sein Spielzeug kaputt ist (es ist schon lange kaputt), da hilft nichts mehr, ausser verständnisvolles zureden und Zärtlichkeit und schnell ab ins Bett :-)

Du hast das also schön differenziert!

Mich erinnert das auch schon an die Säuglinge, wenn die Eltern das Kind am liebsten 'erwürgen' würden, weil es so schreit. Viele vergessen dabei, dass es das nicht macht, um uns zu ärgern oder um irgendwas durchzusetzen, sondern weil es seine Art ist Bedürfnisse zu artikulieren.
So denke ich auch das das Alter 1-2 Jahre die grösste Bockphase hat, weil es vielleicht paar Worte sprechen kann, aber sich noch nicht so gut verständlich machen kann.
Ich merke das bei meiner teilweise noch, wenn ich ein Wort nicht verstehe oder sie mir mit ihren 2 Wortsätzen was erklären will und ich es nicht gleich checke  s-:)
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: zuz am 29. September 2011, 10:42:11
Huhu,

so, ich muss auch noch meinen Senf dazugeben:
Ich würde wie Hubs auch differenzieren zwischen "Ich will aber" und "Kind ist müde und überfordert". In letzterer Situation muss man einfach auch mal nachgeben.
Beispiel Brot werfen, weil die Tomaten alle sind (Kind ist müde): Dann gibt es eben kein ganzes Brot auf den Teller. Das Brot wird vorgeschnitten und das Kind darf entweder nur ein Stückchen haben oder, wenn das auch nicht geht, wird es eben direkt gefüttert. Und/oder es kommt auf den Schoß. Fertig. Kein Bocken mehr, kein Brot werfen, Kind wird satt und es wird trotzdem irgendwnan lernen, alleine sinnvoll zu essen ;). Wie Hubs schreibt: Manchmal muss man eben auch über seinen Schatten springen. Dann gibt es halt MAL Milch statt Brot oder das Kind isst eben MAL auf dem Schoß oder wird gefüttert. Alles kein Drama.

Situation "Ich will aber": Da würde ich nochmals differenzieren zwischen "Das geht gar nicht" Und "Naja, wenn ich so drüber nachdenke, wieso eigentlich nicht". "Geht gar nicht" ist das mit dem Geländer. Klar, da muss es runter. Vorher ankündigen und als Alternative am besten schon etwas Ähnliches anbieten: Schau mal, Du darfst dafür hier auf die Bank klettern.
Situation "Naja...": Das mit dem Schneeanzug. Dann bleibt er eben einfach an. Das Kind wird schon merken, wenn es dann schwitzt.
Oder nicht gewickelt werden wollen: Alternativen anbieten (willst Du hier gewickelt werden oder auf dem Boden?) oder einfach ne Viertelstunde verschieben. Bei uns hat z.B. geholfen, zu sagen: Ich muss Dich wickeln (oder einkaufen oder oder), aber nicht sofort. Sag einfach, wenn Du so weit bist. Manchmal wollte sie noch was zu Ende spielen, das war ok. Wenn es ein Machtkampf war (was man daran merkt, dass man selbst wütend wird), dann gab es folgende Ansage: Du entscheidest, wann das gemacht wird. Aber bis dahin wird auch nichts anderes gemacht. Sie durfte dann also nicht spielen oder sonstwas. Ich hab gar nichts mehr gesagt. Ist schwer auszuhalten, aber es wirkt. Nach ein paar Minuten ging es wieder weiter und mit der Zeit wurden diese Abstände kürzer.
Dieses Vorgehen hat bei uns vieles schon im Vorfeld entschärft. Ich fand es wichtig, immer zu überdenken, was jetzt wirklich sein muss und wo ich vielleicht doch mal nachgeben kann. Schließlich erwarten wir von den Kids ja später auch, dass sie einlenken und nicht stur auf ihrem Trip beharren. Das können sie nur von uns lernen. Manchmal ist das für das Kind sicher unangenehm: Im Schneeanzug schwitzt es. Aber es stirbt nicht davon ;)
Wenn es nun doch passiert, dass das Kind schreit, trotz allem: Da ging bei uns auch kein Trösten oder ablenken mehr. Das kommt vor und gehört einfach dazu. Dem Kind geht es dabei selbst richtig schlecht, es weiß gar nicht, was los ist. Es kommt auch alleine aus seinem Gefühl nicht raus. Von daher wäre Strafen echt unfair. Einfach beim Kind bleiben, es mit ihm zusammen aushalten, immer mal nachfragen, ob man ihm helfen kann. Signalisieren, dass man für das Kind da ist und dass es ihm sicher bald besser gehen wird. Sobald das Kind wieder "ansprechbar" ist, kann man mit den üblichen Strategien weitermachen. Dann merkt das Kind, dass es aufgehoben ist, dass es auch negative Gefühle haben und zeigen kann, und Mama ist dennoch da, hat die Sache im Griff und ist bereit, ihm da wieder rauszuhelfen.
Klar, beim 10. Anfall am Tag geht das natürlich nciht mehr, man ist ja keine Maschine. Aber wenn es 9 von 10 Mal so läuft, dann hat man dem Kind schon sehr, sehr viel mitgegeben.
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: guest1886 am 29. September 2011, 11:16:56
Zitat von: zuz am 29. September 2011, 10:42:11
Huhu,

so, ich muss auch noch meinen Senf dazugeben:
Ich würde wie Hubs auch differenzieren zwischen "Ich will aber" und "Kind ist müde und überfordert". In letzterer Situation muss man einfach auch mal nachgeben.
Beispiel Brot werfen, weil die Tomaten alle sind (Kind ist müde): Dann gibt es eben kein ganzes Brot auf den Teller. Das Brot wird vorgeschnitten und das Kind darf entweder nur ein Stückchen haben oder, wenn das auch nicht geht, wird es eben direkt gefüttert. Und/oder es kommt auf den Schoß. Fertig. Kein Bocken mehr, kein Brot werfen, Kind wird satt und es wird trotzdem irgendwnan lernen, alleine sinnvoll zu essen ;). Wie Hubs schreibt: Manchmal muss man eben auch über seinen Schatten springen. Dann gibt es halt MAL Milch statt Brot oder das Kind isst eben MAL auf dem Schoß oder wird gefüttert. Alles kein Drama.


Kurz zu dem thema brot werfen: Sie hat es nicht geworfen, weil die Tomaten alle waren, sondern weil sie keine bekommen hat! da waren schon welche. ich wollte aber, das sie erstmal etwas von ihrem Brot ißt, bevor sie was anderes anfängt. Sie hat es sich nämlich angewöhnt ständig was neues haben zu wollen und das alte bleibt liegen. ihr glaubt nicht, was ich ne zeit lang wegschmeissen durfte..... :-(

sie will ein wurstbrot - kriegt sie, dann will sie lieber Tomate - ok, da sieht sie aber den Käse und will lieber den.....so geht es weiter, bis sie ein ganzes Buffet auf dem teller hat und essen will sie im ende gar nix davon.
dehalb sollte sie an dem Abend erstmal was vom brot essen, das sie ja ne Minute zuvor erst bestellt hat. dann hätte sie auch Tomate bekommen....wollte sie aber nicht und fing an zu bocken und das Brot zu schmeissen.

Und sie kann ja allein essen. Es wäre in dieser situation egal gewesen, ob ich das brot klein geschnitten hätte oder nicht. Und füttern lassen- geht gar nicht mehr. Aber sie wird auch bald 3, da würd ich auch nicht mehr bei Mama auf dem Schoß sitzen wollen und gefüttert werden.... s-:)



ich denke aber, hier gab es einige Denkanstöße und Möglichkeiten, wie man reagieren Kann und ich glaube, das ein oder andere werde ich sicher für mich herausnehmen und selbst versuchen. Danke euch allen :)
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: Hubs am 29. September 2011, 12:28:45
@Badita: Also die Sache zum Essen. Ich glaub das ist ein ganz normales Verhalten von Kindern. Sie sind einfach mit dem reichhaltigen Angebot überfordert. Beim Moritz ist es einfach wichtig, dass er nicht zu viel von irgendwas bekommt. Er will ein Wurstbrot, dann bekommt er ein kleines Stück. Ist er absolut müde und er will dann doch was anderes, dann kriegt er auch was anderes, mit nem entsprechenden Hinweis dazu. Ist er nicht müde, sondern hat sich einfach so umenschieden, dann soll er den Bissen Wurstbrot auch erstmal aufessen, bevor es was anderes gibt. Aber wirklich viel auf den Teller bekommt er nicht.
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: Pinky am 29. September 2011, 15:02:08
Oho, also mit dem Essen, muss ich gestehen, da habe ich nämlich einen Fehler begannen: ich habe sie öfters wählen lassen, gefragt, was sie möchte usw.

Jetzt will sie öfters an den Kühlschrank und was haben, isst es dann aber nicht (zb Joghurt) und will dann einen anderen Joghurt usw....Das wirft dann auch solche Machtkämpfe auf.

Das sehe ich aber wirklich als meine Schuld an. Meinem grossen habe ich immer das Essen gegeben, erst heute frage ich ihn, was er gerne mag. Ich denke in dem Alter (1-2,5 oder 3?) sind sie einfach noch zu klein um solche Sachen zu entscheiden.

@Drübernachdenken
ja das stimmt, oftmals verbietet man wirklich Sachen (oder ich zumindest) wo ich mich dann im Nachhinein frage, warum ich das nicht will.....
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: nicikatze am 29. September 2011, 20:36:58
@zuz
So im Nachhinein denke ich auch das es mit dem Schneeanzug echt nicht hätte sein müssen. Da war ich wohl selbst Schuld dran. Ich musste ihn ja in dem Moment nicht anprobieren, später hätte auch gereicht.
Manchmal macht man sich das Leben auch selber schwer.  :)
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: zuz am 29. September 2011, 21:12:17
@nicikatze: Ja, man lernt so was erst mit der Zeit. Deshalb finde ich es wichtig, nach jeder Situation, die deutlich suboptimal gelaufen ist, in mich zu gehen und zu überlegen, was jetzt eigentlich das Problem war und was ich hätte anders machen können... ich glaube, in 18 Jahren bin ich die perfekte Mama  ;D

@Badita: Ok, das hatte ich falsch verstanden. Mit dem auf dem Schoß/füttern meinte ich das so: Wenn das Kind es gerne möchte, Du aber eigentlich nicht, dann könnte es trotzdem in Situationen, wo das Kind schon müde ist, sinnvoll sein, in diesem Punkt nachzugeben. Aber ok, das scheint ja bei Euch eifnach nicht so zu sein.
Noch mal zu der Brotwerfsituation: Gehen wir mal davon aus, sie ist noch nicht müde. Sie will ein Wurstbrot und bekommt es (ich mach auch nie ein ganzes, maximal ein halbes, halt eine Portion, die auch wirklich gegessen wird). Dann will sie Tomate. Da würde ich sagen: Ja, kannst Du haben. Aber iss erstmal Dein Brot auf. Wenn sie das runterwirft, würde ich erstmal gar nicht reagieren. Sie soll ruhig merken, dass das Brot nun unten liegt und der Teller leer ist. Vermutlich wird sie sich wundern, dass sie gar keine Wut bei Euch auslöst. Ich würde erstmal abwarten, was sie sagt. Verlangt sie weiter nach Tomaten, bleib dabei: erst das Brot. Wenn sie das nicht will, ist sie eben satt. Neues Brot gibt es nicht. Sie muss dann schon das alte aufheben und essen. Und fertig. Mehr Emotionen würde ich (äußerlich, innerlich würde ich je nach angesammeltem Tagesstress entweder schmunzeln oder platzen) gar nicht investieren. Möglichst gelassen und freundlich bleiben. Wenn sie merkt, dass sie damit nicht provozieren kann, wird sie schneller aufhören. Und auf ihrer Seite bleiben: Ihr sagen, dass es oft schwer ist, sich zu entscheiden. Dass sie ja aber alles mal probieren darf.
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: Lalelu am 30. September 2011, 01:03:10
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Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: Nadine F. am 30. September 2011, 21:30:53
oh ja, das geht bei uns auch seit ein paar Tagen ab.

Aber seltsamerweiser nur wenn ich da bin, ist conner (14  Monate) alleine mir oma oder papa ist alles okay aber bei mir ist er momentan nicht auszuhalten!

nehm ich ihm was weg, rastet er richtig aus und haut auch schonmal den kopf an die wand, sag ich zu etwas nein geht das geschrei los, nehm ich ihn dann hoch zum beruhigen springt er mir fast vom arm und biegt sich nach hinten rüber.

teile durch die gegend schmeißen, egal was ob teller, spielzeug, fernbedienung oder tupper ist hier auch zum alltag geworden sobald er etwas nicht soll wie z.b. das spielzeug versuchen in die steckdose zu stecken.

wenn jemand anderes nein sagt ist es komischer weise egal!
ich mach es im moment so, das ich ihn ausbocken lasse und ignoriere bzw. wenn er mit dem kopf vor die wand haut ihn hochnehme in sein gitterbett stelle und dann kann er sich da austoben.
da es bei uns noch nicht lange so ist, muss ich erstmal schauen ob das der richtige weg ist oder ich vielleicht in den situationen anders reagieren muss!

ich hoffe die zeit ist bald vorbei
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: Shinichi am 10. Oktober 2011, 21:17:03
Badita

Also was du machst ist denke ich schon ganz richtig gehe nicht uaf sie ien mach deine angefangene arbeit fertig. allerdings solltest du wenn sie dmait aufgehört hat nicht mnit dem problem neu anfangen und es zu klären.. das wird nichts sag cih dir jetzt schon. das kannst du mit einem pubertierendem kind ab dem ungefairen alter von  12 machen aber nciht in so jungen ajhren.. sie ist in einer phase wo sie testen will wei die eltern auf die zimperleien reagieren und ob sie euch aufd er nase rumtanzen kann oder nicht.. also sei beruhigt du machst das shcon ganz gut.. vermeide nur in diesem alter die darauffolgenden gespräche wo der fehler lag und so weiter .. :)
kinder werden immer grenzen austesten wollen aber in dieser phase ganz genau.
kleienr tipp wenn deine wochterw as gut gemahct hat, schenke ihr aufmerksamkeoit udn wenn sie dir etwas zeigen möchte obwohl du gerade wirklcih keine lust darauf hast schenke ihr trotzdem die aufmerksamkeit. :) und wenn sie mal weider zu sehr nörgelt und du es gar nicht mehr aushälst dann richte irh einen platz an ( nicht im zimmer) auf dem sie mit einem (zum beispiel kuscheltier ) sitzen kann und zur strafe sitzen bleibt. nicht länger als zwei minuten. und wenn deise vorbei sind dann holst du sie wieder.. aber sprich das thema nicht mehr an. und bitte die anwendung mit der banz nru bei extremfällen anwenden..

und zu dem thema wenn du sie dann anmeckerst. bei dem obrig geantwortetem thema weist du bescheid, aber wenn du doch mal die beherrschung verlierst und sie anmeckerst, dann entschuldige dich aber sei nciht verunsichert du musst sehr sicher auftreten.

ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen viel glück noch :)
Titel: Antw:Mein Kind hat das Bocken für sich entdeckt - und ich verzweifel
Beitrag von: Bradipa am 11. Oktober 2011, 11:13:20
@hubs: deine ruhe und gelassenheit - gibts mir etwas ab?

@badita: was soll ich sagen bei uns ist es hier genauso...und das nicht erst "seid neustem"  :P

Mariella hat ganz viel Temprament - woher hat sie das nur  s-:) hihi nein ich weiß woher es kommt... bei uns geht es schnell laut zu... also nicht nur beim bocken auch so beim spielen, singen, toben...

ich mach es auch nicht anders... situationsbedingt entscheiden mal lass ich es durchgehen mal nicht

und ich schicke sie dann auch schinmal in ihr zimmer bzw sie macht das schin alleine  ;) rennt ins zimmer knallt die tür zu (so 2-3x hintereinander) meisst kommt sie dannaber nach 2 min sagt "ich hab mich beruhigt" und entschuldigt sich, dann reden wir darüber...

manchmal muss aber auch ICH mich entschuldigen! denn zugegeben manchmal bin ich so abgenervt und gestresst das ich falsch reagiere - muss man sich dann auch eingestehen... aber das klappt so glaube ganz gut die tatsache das sie selbst aus der situatuin rausgeht und sich danach entschuldigt entschädigt für vieles  :)


schlimmer finde ich zur zeit disskussionen "ICH WILL ABER"

"ich will schokolade" - was möchtest du? "ich möchte bitte schokolade" ichhabe keine schokolade "ICH WILL ABER!"
ja GANZ toll... dann kann man mir ihr gut und lange "disskutieren" man dreht sich im kreis - was möchtest du..blablabla kompromiss ich hab gummitiere...NEIN ÄHHHH