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Rund um die Erziehung... => 1-5 Jahre => Thema gestartet von: Didi81 am 09. Januar 2013, 21:34:52

Titel: Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Didi81 am 09. Januar 2013, 21:34:52
Huhu,

meine Große (3) sagt übermäßig oft am Tag "Mama ich liebe dich" (ich zähle es nicht, aber im Durchschnitt 20 Mal am Tag bestimmt). Das ist natürlich schön, aber sie sagt es so oft, dass ich mich schon oft gefragt habe: was will sie mir damit sagen? Sie spricht sehr gut und kann sich auch super ausdrücken, eigentlich zu gut für eine Dreijährige, weshalb es jetzt nicht sein kann, dass sie was anderes meint. Dennoch:

Sie sagt es zb auch, wenn ich sie im Kiga abgebe also bei der Verabschiedung quasi als wolle sie mir damit sagen: Mama ich habe Angst dich zu verlieren/das du nicht wieder kommst. Wir haben auch 3 Monate für die Eingewöhnung gebraucht.  :-[

Heute dann waren wir im Sanitätshaus, sie bekommt Einlagen. Beim Vermessen dann sagte der Mann: sie soll sich dort oben hinsetzen und die Füsse hier auf die Glasplatte stellen. Das war für sie eine ungewohnte neue Situation (das mag sie nicht gern) und sie sagt: nein das will ich nicht. Ich hab ihr das ruhig erklärt und auch gesagt, dass ich da bleibe, ihre Hand halte etc. tat ja auch nicht weh oder so, aber eben die ungewohnte Situation, sie weiß nicht was auf sie zukommt, das mag sie nicht und sie sagt wieder: Mama ich liiiiebe dich.  ??? Der Typ fand das übrigens lustig.

Ich weiß gar nicht was ich davon halte soll. Es ist natürlich nichts Schlimmes, aber sollte ich mir vielleicht Gedanken in die Richtung machen, dass sie mir evtl. was anderes damit sagen will? Hat sie vielleicht Angst? Angst mich zu verlieren? Oder ist das eine Phase und ihr kennt das auch alle von euren Kindern?
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Bettina am 09. Januar 2013, 21:39:45
Ich glaube, dass sie das meint, wie sie es sagt. Ganz egal welches Gefühl da vielleicht noch dabei sein mag. Sie hat das Bedürfnis, es dir zu sagen und tut das.

Situation Sanitätshaus. Sie hatte Angst, du hast die wahrgenommen, sie ernst genommen und geduldig erklärt, sie fühlt sich ernst genommen, wahrgenommen und vertraut dir und sagt "Mama ich liebe dich." ..... finde ich irgendwie nachvollziehbar. Völlig egal, ob sie da Angst hatte oder nicht. Vielleicht überdeckt sie dann auch die Angst mit der Liebe, die sie artikuliert und indem sie sich auf dich konzentriert, kann sie der Angst entgegentreten .... ich würde nicht zu viel rein interpretieren, sondern es als das nehmen, was es ist: eine Liebeserklärung! Ich finde es süß  :)

Im Gegenteil, wenn sie vielleicht merkt, dass dich das beschäftigt, dich vielleicht sogar verunsichert, dann sagt sie es vielleicht nicht mehr. Traut sich nicht mehr ..... dann würde ich mir Gedanken machen  :-\
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Didi81 am 09. Januar 2013, 21:42:00
Danke Bettina. Ich finde es ja auch süss. Aber ist das wirklich normal 20 Mal am Tag und das JEDEN Tag? Hab ich irgendwie so noch nicht mitbekommen von anderen. Hab nur Angst, dass sie mir was damit sagen will und ich versteh es nicht.
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Bettina am 09. Januar 2013, 21:43:36
Also wenn du sagst, dass sie gut spricht und genau weiß, was sie redet, dann weiß sie auch, was sie da sagt und selbst wenn sie den vielleicht etwas anderes in dem Moment nicht artikulieren kann, so scheint es für sie gut zu sein ...... würde mir reichen .... ich glaub, da bin ich einfach gestrickt  s-:) ;D


Es ist eine Phase ...... oder auch nicht
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Nachtvogel am 09. Januar 2013, 21:47:09
hm...

Also Laura sagt das derzeit auch ganz oft (ich hab dich lieb, du bist die liebste Mama) und Ja, bei ihr denke ich schon, dass es was anderes ist.

Bzw nein, sie meint schon, was sie sagt aber es ist stückweit ein *Aufmerksamkeit suchen* *sich bemerkbar machen*

da ist ein kleiner sehr fordernder, anstrengender Bruder und jetzt auch noch ein Baby die beide viel von meiner Zeit Aufmerksamkeit fordern und dieses *ich hab dich lieb* ist da schon so eine Art *guck mal was ICH für ein tolles Kind bin, ICH mach dir nicht so viel Arbeit wie die 2 Kleinen* ja und zeitweise halt auch mal *ich bin auch noch da* :-\

ich versuch da auch drauf einzugehen, mich bewusst mit ihr zu beschäftigen, ihr zwischenzeitlich durch verschiedene Aussagen zB *oh was baust du denn da, dass sieht ja toll aus* zu zeigen, dass ich sie *sehe* auch wenn ich grad anderweitig beschäftigt bin.
Mal bewusst Zeit mit ihr zu verbringen (NUR mit ihr...soweit denn mal möglich s-:)).
...

Und DANN wieder hab ich das Gefühl es ist, wie von Bettina beschrieben:
ich HAB sie wahrgenommen, ich HAB auf sie reagiert und in DEN Situationen kommt dieses *ich hab dich lieb* dann auch ganz oft so alla *wie schön, dass du mich ernst nimmst*


Ob es jetzt IMMER unbedingt ein Zeichen von irgendwas ist, wenn sie das so oft sagen weiss ich nicht. Ich persönlich tippe aber schon darauf, dass da dann wahrscheinlich mehr dahinter steckt (heisst jetzt nicht, dass das schlecht ist).
Etwas, dass sie eben nicht in Worte fassen können (Laura zB kann auch sehr gut sprechen/sich ausdrücken aber solche *tiefen* Dinge in sich, können sie halt oft dennoch nicht artikulieren weil sie diese Gefühle nicht in Worte fassen können und teilweise auch garnicht komplett bewusst wahrnehmen)
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: kassi am 09. Januar 2013, 21:48:30
Didi
Ich sage Phase, meinentwegen wirklich Verlustphase...wir haben es auch gerade extrem. In allen möglichen Situationen sagt sie ich liebe dich....abgeben im Kindi, beim Schimpfen usw.
Hier haben wir auch die Ängste...kommt niemand und nimmt mich weg? Nimmt niemand meine Sachen weg (im Kindi)? Seit in der Anfangszeit ihr geliebtes Fillituch weg war hat sie da voll nen Knacks weg und will nichts mehr mitnehmen.
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Didi81 am 09. Januar 2013, 21:56:37
@ Nachti: Oh ja. Da sprichst du was an. Das ist auch immer so ein Gedanke von mir. Und das ist bestimmt auch der Fall, denn es fällt ihr schon schwer seit ihr Bruder da ist. Klar sie war ja auch fast 3 Jahre alleine. Was sagst du dann bzw. wie reagierst du wenn Laura das sagt?

@ kassi: Stimmt beim Schimpfen sagt sie es auch.
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Nachtvogel am 09. Januar 2013, 21:58:56
ich sag, dass ich sie auch lieb hab ;)
alternativ schnapp ich sie mir und knutsch sie ab ( S:D) oder nehm sie in den Arm...

je nach Situation halt ;).


also beim Schimpfen kommt eher ein *also jetzt hab ich dich grad was weniger lieb* 8)
;D ;D ;D
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Jasmin am 09. Januar 2013, 22:05:38
Ich denke mal es gibt ihr Sicherheit.
Ich würde da jetzt aber nicht zu viel Bedeutung drin suchen. Meine Große hatte auch mit dem Alter ca. eine starke "Ich hab dich lieb" Phase. Auch heute sagt sie es noch sehr oft. Die KLeine hingegen nur wenn sie was ausgefressen hat :P
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Didi81 am 09. Januar 2013, 22:12:12
@ Nachti: Dasselbe sage ich ihr auch und das reicht auch offenbar  :)
eben als suchen sie ein Stück weit Aufmerksamkeit und wenn Mama es erwidert, dann ists gut.

Dann scheint es ja nicht so ungewöhnlich zu sein.

Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Bettina am 10. Januar 2013, 08:49:41
In deinem Beispiel fand ich es irgendwie eher umgekehrt. Du hast ihr Aufmerksamkeit gegeben, hast sie wahrgenommen und da kommt es halt hoch das "Mama, ich hab dich lieb." .... Quasi als Reaktion auf das gute Gefühl in ihrem Bedürfnis wahrgenommen zu werden. Denn das war ja vorher. Also davon mal ab, dass du ohnehin mit ihr beschäftigt warst, es ja um sie ging.
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: PetitDiable1978 am 10. Januar 2013, 09:22:38
Unser Zwerg sagt es auch ganz oft.
Eigentlich schon immer...
Aber ich sage es ihm oft. Und dem Papa auch ganz viel (sind ja nach 6,5 Jahren noch sehr verliebt).. ich denke, er spiegelt uns wieder.

Meine Ma findet das immer so toll... ich komme aus einer tollen Familie, aber viel "Ich-liebe-Dich" oder "ich-habe-Dich-lieb" wurde bei uns irgendwie wenig gesagt.

Wenn ich mit Mika schimpfe oder böse bin, dann sagt er mir aber auch, dass er mich nicht liebt. Als Sanktion für ihn.
Oder z.B. gestern, als ich ihn wiederholt aufgefordert habe, ins Bad zu kommen, da war er beleidigt und sagte mir, dass er viel lieber bei der Oma ist (da muss er sich natürlich Abends auch fertig machen). Er wollte mich verletzen damit.  S:D
Heute Nacht gegen 1Uhr hat er mich gerufen. Er wollte mir nur sagen, dass er mich liebt!  :-*
Na das war natürlich *Zucker*!

Ich könnte mir vorstellen, dass es bei Euch eine Mischung aus allem ist (kleiner Bruder etc.) und auch wie bei allem eine (mal kürzere oder längere) Phase!

Schöne Grüße...
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Schildi am 10. Januar 2013, 10:34:41
Zitat von: Didi81 am 09. Januar 2013, 22:12:12
@ Nachti: Dasselbe sage ich ihr auch und das reicht auch offenbar  :)
eben als suchen sie ein Stück weit Aufmerksamkeit und wenn Mama es erwidert, dann ists gut.

Dann scheint es ja nicht so ungewöhnlich zu sein.

So ist es bei uns auch. Die Große äußert sehr oft ihre ZUneigung und braucht ganz viel Bestätigung. Alles seitdem sie einen kleinen Bruder hat. ;)
Sie braucht diese Absicherung und Bestätigung und fordert sie halt ein. Ich finde es gut, besser sie fordert ein, als dass sie sich zurückzieht und dadurch emotional zu kurz kommt. :)
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: zuz am 10. Januar 2013, 12:49:34
Zitat von: Didi81 am 09. Januar 2013, 21:34:52
Sie spricht sehr gut und kann sich auch super ausdrücken, eigentlich zu gut für eine Dreijährige, weshalb es jetzt nicht sein kann, dass sie was anderes meint.

Doch, das glaube ich schon. Den Trugschluss hatte ich nämlich auch lange - meine sprach auch "zu" gut. Dennoch - Dinge gut ausdrücken können und eigene Gefühle verstehen sind wirklich zwei Paar Stiefel, das hab ich lange nicht verstanden.
Dein Bauchgefühl sagt Dir ja schon, was sie wirklich meint. Ich würde es wohl dann auch einfach ansprechen. Also beim Sanitätshaus z.B. einfach sagen, dass ihr das jetzt wohl etwas unheimlich ist/sie Angst hat. Klar kennt sie das Wort. Aber das immer den eigenen Gefühlen zuzuordnen, das wird sie mit 3 dennoch nicht können. Damit machst Du sicher nichts falsch, im Gegenteil.
Und gerade Kinder, die kognitiv in einem Bereich weit voraus sind, überschätzt man gern, weil man irgendwie annimmt, sie wären dann überall so weit. Also mir ging es zumindest so. Ich dachte immer, weil sie so schlau daherplappert, würde sie auch alles verstehen, was sie so sagt.
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Didi81 am 10. Januar 2013, 13:18:35
@ zuz: Oh ja. Da gebe ich dir Recht. Das passiert mir leider auch manchmal. Man meint immer, dass müsste sie doch verstanden haben, dabei ist sie eben "erst" 3.
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Bettina am 10. Januar 2013, 16:07:05
Ich geb euch wirklich in allem Recht, was die Beweggründe und so angeht ...... aber deshalb meinen sie doch trotzdem, was sie sagen oder  ????
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Fliegenpilz am 10. Januar 2013, 16:17:50
Weiß Mia-Luna noch, dass sie wirklich "alleine" mit euch war und sieht da auch bewusst Unterschiede?
(Wir haben einen anderen Altersabstand, nach Tagen schon war die Große mit der Situation so vertraut, als wenn es nie anders gewesen wäre)

Solch heftigen "Ich liebe Dich"-Phasen hatte keins meiner Kinder bisher. Wir sagen uns täglich, auch mehrmals, wie unsere Gefühle zueinander stehen (;)), aber sie brauchen es nicht als Anker oder ich habe das noch niemals als dies betrachtet.

Ich finde mich da sehr bei Bettina wieder, würde die Situation & Reaktion genau wie sie einschätzen.
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Nachtvogel am 10. Januar 2013, 16:36:00
Zitat von: Bettina am 10. Januar 2013, 16:07:05
Ich geb euch wirklich in allem Recht, was die Beweggründe und so angeht ...... aber deshalb meinen sie doch trotzdem, was sie sagen oder  ????

ja natürlich ;)

ich bewerte das auch nicht über oder so, ich nehms nur wahr ;)
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: zuz am 11. Januar 2013, 00:27:45
Zitat von: Bettina am 10. Januar 2013, 16:07:05
Ich geb euch wirklich in allem Recht, was die Beweggründe und so angeht ...... aber deshalb meinen sie doch trotzdem, was sie sagen oder  ????
;D Schon. Aber es kann ja sein, dass sie dennoch gleichzeitig Angst hat. Und DAS aber eben nicht ausdrücken kann. Und dabei würde ich ihr eben helfen.
Den Rest würde ich einfach stehen lassen und genießen  :)
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: kleinJonas am 11. Januar 2013, 06:18:58
seit wann sagt sie es denn so extrem oft?
hab gesehen das du noch nen kleinen zwerg hast...
hängt das vl damit zusamm?
ich find deine überlegung gut und ich denke das da vl nich so viel "falsches" dran ist...
ich persönlich hab gelitten wie ein schw*** als mein kleiner bruder auf die welt kam... ich würde (was du ja nich machst :) ) das nich so einfach abtun...
auch wenn du sagst sie sagt das auch in situationen in denen du schimpfst lässt ja auch tief blicken... WIE schimpfst du denn mit ihr? kritisierst du SIE oder ihr TUN? das ist ein gaaanz großer unterschied....
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Bettina am 11. Januar 2013, 09:51:45
@zuz: Aber sie hat ja klar gesagt, dass sie das nicht will. Also jetzt auf die Situation da bezogen. Warum muss sie denn sagen, dass sie Angst hat? Man kann einem Kind auch etwas einreden.

Beispiel 1 von Didi:
Zitat von: Didi81 am 09. Januar 2013, 21:34:52
Sie sagt es zb auch, wenn ich sie im Kiga abgebe also bei der Verabschiedung quasi als wolle sie mir damit sagen: Mama ich habe Angst dich zu verlieren/das du nicht wieder kommst. Wir haben auch 3 Monate für die Eingewöhnung gebraucht.  :-[
Sie kann doch genauso gut meinen "Mama, mach dir keine Sorgen, mir geht es gut." Vielleicht spürt sie, dass du Didi dir viel mehr Gedanken und Sorgen machst als nötig. Interessant dabei finde ich die Formulierung "WIR  haben so lang für die Eingewöhnung gebraucht". Jetzt bin ich mal krümmelpi*serisch ..... worin musste sich Mama denn eingewöhnen  ;)?

Beispiel 2 von Didi:
Zitat von: Didi81 am 09. Januar 2013, 21:34:52
Heute dann waren wir im Sanitätshaus, sie bekommt Einlagen. Beim Vermessen dann sagte der Mann: sie soll sich dort oben hinsetzen und die Füsse hier auf die Glasplatte stellen. Das war für sie eine ungewohnte neue Situation (das mag sie nicht gern) und sie sagt: nein das will ich nicht. Ich hab ihr das ruhig erklärt und auch gesagt, dass ich da bleibe, ihre Hand halte etc. tat ja auch nicht weh oder so, aber eben die ungewohnte Situation, sie weiß nicht was auf sie zukommt, das mag sie nicht und sie sagt wieder: Mama ich liiiiebe dich.  ??? Der Typ fand das übrigens lustig.
Ich lese das halt so: Unbekannte/neue/ungewohnte Situation - Sie SAGT sie will das nicht (also kann sie das ja äußern und kann es nicht nur, sondern hat es auch getan) - Didi geht auf das ein, beruhigt sie, erklärt ihr, was passiert und dass sie nicht weg geht, ist voll bei ihr - DANN sagt sie "Mama ich hab dich lieb." Vielleicht meint sie einfach "Super wie du das machst, ich fühle mich aufgehoben und ernst genommen!" Warum soll sie da noch sagen "Ich habe Angst?" Vielleicht hatte sie gar keine  s-:). Nicht in jeder ungewohnten neuen Situation hat man Angst.[/quote]

Zitat von: Didi81 am 09. Januar 2013, 21:34:52
Ich weiß gar nicht was ich davon halte soll. Es ist natürlich nichts Schlimmes, aber sollte ich mir vielleicht Gedanken in die Richtung machen, dass sie mir evtl. was anderes damit sagen will? Hat sie vielleicht Angst? Angst mich zu verlieren? Oder ist das eine Phase und ihr kennt das auch alle von euren Kindern?
Ich glaube, dass da zu viel Interpretiererei drin ist (ohne das werten zu wollen) und ich glaube, dass das eine Frauensache ist (in den überwiegenden Fällen). Klar ich war nicht dabei, aber für mich klingt dieses "Mama ich hab dich lieb!" einfach als das, was es ist. "Mama ich hab dich lieb!" Natürlich könnte sie jetzt noch ausführen und erklären WARUM sie Mama lieb hat, weil sie ihr die Hand hält oder morgens die grüne statt die pinke Strumpfhose angezogen hat, aber ist das so wichtig?

Und was das Artikulieren der Angst angeht nochmal: Ich hab die Titanic vor mir .... Leonardo schwimmt im Wasser und klammert sich an seinem Brett fest, Kate zittert auf der Planke vor sich hin, beide im Angesicht der Tatsache, dass sie im Grunde wissen, dass sie sterben werden ..... sie haben sicherlich Angst gehabt. Ich hätte sie gehabt, aber wichtiger als meine Angst zu artikulieren wäre mir gewesen nochmal zu sagen "ich liebe dich" ..... also jetzt mal nur so als Extrem  ;D ... ich weiß, dass ich zu Extremen neige  s-:).

Ich würde halt die Frage, so wie sie gestellt ist "Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst" klar mit Nein beantworten. Dass sie es in Situationen, wo sie Angst hat oder haben könnte auch sagt ... ja, OK, aber ich glaube nicht, dass sie etwas anderes sagen will als das was sie sagt.
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Didi81 am 11. Januar 2013, 18:06:30
Ich finde mich gerade in allen Posts hier wieder.  ;D Ja Bettina irgendwie hast du Recht.

Letztendlich merke ich gerade, dass wir offenbar in einer sehr schwierigen Phase sind. Der kleine Bruder spielt bestimmt auch eine kleine Rolle, aber so arg schwierig ist das glaube ich nicht für sie, zumindest fällt mir in der Hinsicht kaum was auf.
Ich glaube zwar schon, dass sie sich noch an die Zeit ohne ihn erinnern kann, aber er schränkt sie jetzt auch nicht wahnsinnig ein. Sie sagt ihm ebenfalls dass sie ihn liebt, sie ist auch sehr lieb zu ihm und so sollte es ja auch sein.

Wir diskutieren mittlerweile jeden Tag alles möglich aus: Süssigkeiten ja-nein, Fernseher ja-nein, welche Kleidung etc. und jeder zweite Satz fängt mit "Ich will....." an. Ein "Nein" akzeptiert sie momentan so gut wie gar nicht und vieles artet in Geschrei aus.

Sie ist fast jeden Morgen schlecht gelaunt auch wenn sie ausgeschlafen ist.

Ich hoffe jetzt einfach, dass es eine Phase ist, die auch wieder vorüber geht. Bleibt mir ja auch nichts anderes über.
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Schnauferl1974 am 11. Januar 2013, 18:08:44
Ich sage meinen Kinder mehrmals täglich, dass ich sie lieb hab und im Gegenzug sagen sie es zu mir auch, auch von selbst.

Auch wenn wir uns verabschieden, KiGa oder so, sagen wir uns dass wir uns lieb haben.

Hab mir da noch nie Gedanken darüber gemacht, dass das was mit Angst zu tun haben könnte.

Ich glabue dass Deine Tochter es genauso meint, wie sie es sagt.
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Didi81 am 11. Januar 2013, 18:13:03
@ Schnauferl: Ich weiß was du meinst. Aber es unterscheidet sich schon allein im Ton von den üblichen "Ich liebe Dich"-Sätzen. Weiß jetzt nicht wie ich es anders beschreiben soll. Sie sagt es eben auch sehr sehr oft und auch oft in Angstsituationen oder um Aufmerksamkeit zu bekommen. Dadurch das es ja anders ist als sonst habe ich hier nachgefragt.
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Schnauferl1974 am 11. Januar 2013, 18:22:13
Kann natürlich schon mit der Situation zusammenhängen, die du oben beschreibst.

Wahrscheinlich denk sie duch die Diskussionen, dass Du sie nicht mehr lieb hast und hat Angst Deine Liebe zu verlieren.

kenne das von Lola, wenn ich mal mit ihr schimpfe, fragt sie hinterher immer "Mama hast Du mich wieder lieb".
Weiß schon, wie Du das meinst.

Denke da hilft viel Einfühlvermögen und Aufmerksamkeit.
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: ƝƛƊƊԼȢ0 am 11. Januar 2013, 20:29:27
das klingt hier genauso wie bei uns.... in allen möglichen und unmöglichen situationen, an die 20 mal am tag: "Mami, hab dich lieb!"
und ja, er sagt es seit die kleine schwester da ist. er braucht denke ich bestätigung, dass er immer noch geliebt wird, oder aber er sagt es auch nur beiläufig, weil er es grad so empfindet.
ich denke es ist auch eine phase, so wie ich sehe sind sie ja alle im selben alter.
ich geniesse es und antworte auch immer: "ich dich auch, schatzi!"
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: zuz am 11. Januar 2013, 23:06:00
Bettina: Hm, so gesehen könntest Du Recht haben. Womit wir (also ich zumindest) für die Ausgangsfrage wieder bei Null wären: Es könnte sein, dass sie was anderes meint als sie sagt, muss aber nicht.
Ich würde das alles nicht überbewerten. Sie sagt es grad ganz oft, das ist ja erstmal schön. Spar Dir was auf davon, in der Pubertät wird das nicht mehr so oft kommen ;)
Im Normalfall wirst Du wissen, wie es Deinem Kind geht und entsprechend drauf reagieren. Unabhängig von dem Satz.

/Schwierige Phase: Ich kann mich auch noch erinnern, dass wir das in dem Alter ungefähr so hatten, auch ähnliche Konstellation mit Geschwisterkind. Es wurde besser, als wir zum einen einen ganz klaren Plan hatten, wie wir mit extremen Gefühlsausbrüchen umgehen. Noch wichtiger war aber, dass wir erkannt haben, was ihr eigentliches Problem war - nämlich Überforderung sowohl mit Kiga als auch mit dem Geschwisterdasein. Sie hatte einfach noch nirgends so richtig ihre Rolle gefunden und das hat sie massiv verunsichert.

Wichtiger als pädagogisch richtiges Verhandeln der Fernsehzeit war somit, sie einfach mal in den Arm zu nehmen, gerade wenn es Streit gab, und ihr zu sagen, dass man sie versteht, dass es grad schwer für sie ist, dass sie manchmal selbst nicht so recht weiß, was sie will. Oft hat sie dann ihren trotzigen Widerstand aufgegeben, sich trösten lassen und wir konnten dann ganz schnell eine Lösung finden. Denn oft war der Streit nur ein Vorwand, um Frust abzubauen, es ging ihr gar nicht um die Sache.

Gut getan hat ihr auch die klare Einführung von Exklusivzeiten. Also die gab es immer. Aber anfangs nicht so recht vorhersehbar für sie, das haben wir dann geändert.
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Unserwunder am 12. Januar 2013, 10:59:15
Didi diese Phase Habenseite auch im Moment :)

30 mal am Tag : ich liebe dich Mama!
Knuddeln und Küsschen verteilen.
Aber auch umgekehrt  ;)
Mama ich mag dich nicht,böse Mama!
Lass mich inruhe Mama  ;D

Oder aber im kiga: Mama bitte lass mich nicht alleine....

Ich denke mal das unsere Kids anfangen ihre Gefühle zu äußern  :)
Momentanen Empfindungen. :)


Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Didi81 am 12. Januar 2013, 15:45:09
zuz du bringst es auf den Punkt. Ich vermute auch, dass sie gerade nicht so Recht weiß was ihre Rolle (in der Familie) ist. Ich hab nur noch nicht raus, wie genau ich/wir das angehen sollen. Gerade auch mit den Exclusivzeiten ist es gar nicht so einfach.
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: kassi am 12. Januar 2013, 16:02:45
Zitat von: Didi81 am 11. Januar 2013, 18:06:30

Wir diskutieren mittlerweile jeden Tag alles möglich aus: Süssigkeiten ja-nein, Fernseher ja-nein, welche Kleidung etc. und jeder zweite Satz fängt mit "Ich will....." an. Ein "Nein" akzeptiert sie momentan so gut wie gar nicht und vieles artet in Geschrei aus.

Sie ist fast jeden Morgen schlecht gelaunt auch wenn sie ausgeschlafen ist.

Ich hoffe jetzt einfach, dass es eine Phase ist, die auch wieder vorüber geht. Bleibt mir ja auch nichts anderes über.

Kann es sein das du grad mein Kind beschreibst?
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Didi81 am 12. Januar 2013, 18:05:54
@ kassi: Bin ehrlich gesagt beruhigt, wenn ich damit nicht allein bin allerdings hilft dir das jetzt auch nicht. Aber lass dich mal  s-druecken
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: kassi am 12. Januar 2013, 22:02:42
Drück dich zurück...bei dir ists aber noch schwerer mit 2. Kind.
Ist alles nur ne Phase...bis zur nächsten Phase  S:D
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: zuz am 13. Januar 2013, 07:01:37
Exklusivzeiten: Es muss nicht jeden Tag eine Stunde sein.
Ich weiß ja nicht, ob Ihr zu zweit seid? Dann müsste es eigentlich machbar sein, 10 Min fest für Vorlesen zu reservieren, und der andere kümmert sich dann in der Zeit um den Junior.
Und dann vielleicht noch So vormittag eine Stunde nur für sie, entweder Dein Mann oder Du. Und sie darf dann bestimmen, was gemacht wird.
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Didi81 am 13. Januar 2013, 10:32:04
@ zuz: Also was ihr auf jeden Fall sehr wichtig ist, was sie auch immer einfordert ist das Vorlesen vor dem Zubettgehen, denn da bin ich allein mit ihr oben und lese ihr was vor. Aber das sind ja wirklich nur ein paar Minuten. Wir sind zwar zu Zweit aber arbeitstechnisch ist es schwer, dass sich hier einer jeweils "nur" mit einem Kind beschäftigen kann. Aber wir arbeiten daran, generell mehr Zeit für die Familie einzubauen. Ich gebe aber auch zu, dass MIR noch so einige organisatorische Sachen schwer fallen wie bspw. wenn ich abends allein bin, beide Kinder ins Bett zu bekommen ohne dass sie sich gegenseitig wach machen und ohne das Mia-Luna auf ihr Ritual verzichten muss.
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Oschi am 13. Januar 2013, 21:07:58
Zitat von: kassi am 12. Januar 2013, 16:02:45
Zitat von: Didi81 am 11. Januar 2013, 18:06:30

Wir diskutieren mittlerweile jeden Tag alles möglich aus: Süssigkeiten ja-nein, Fernseher ja-nein, welche Kleidung etc. und jeder zweite Satz fängt mit "Ich will....." an. Ein "Nein" akzeptiert sie momentan so gut wie gar nicht und vieles artet in Geschrei aus.

Sie ist fast jeden Morgen schlecht gelaunt auch wenn sie ausgeschlafen ist.

Ich hoffe jetzt einfach, dass es eine Phase ist, die auch wieder vorüber geht. Bleibt mir ja auch nichts anderes über.

Kann es sein das du grad mein Kind beschreibst?

Ist hier auch so... oft bei beiden Kindern! Und auch der Große mit fast 5.Jahren hat diese "Phase" regelmässig!!!
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Unserwunder am 15. Januar 2013, 15:04:55
Liebes du setzt dich tierisch unter Druck du perfektionist s-druecken

Man kann 2 Kindern in dem Alter niemals zu hundert % gerecht werden. :)
Mal sind es hundert und mal nur 20%...
Und das ist auch gut so.
Kein Mensch funktioniert jeden Tag zu hundert % und wenn dann nur eine Zeit lang,bis die Batterien leer sind und dann???
Ist die Mama krank und dann???

Die Kinder sollen schon lernen und merken das das Leben kein Wunschkonzert ist :)

Setz dich nicht so unter Druck Maus !
Du machst das intuitiv richtig. :)

Ich hoffe du verstehst was ich dir sagen möchte :-*
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Barbarella am 16. Januar 2013, 15:13:34
Hallo didi...
zu dem eigentlichen "Problem" wurde ja schon genug geschrieben...
Was ich auf GAR keinen Fall machen würde, ist Angst zu schüren.
NIE würde ich für etwas "Verständnis" aufbringen, wofür es keines Verständnisses bedarf!
Wenn man bei einer Situation keine Angst haben braucht (so wie in dem von dir beschriebenen Beispiel im Sanitätshaus), und sie die dennoch hat, so würde ich alles tun, um das zu überspielen, um das Kind selbstsicherer zu machen! Alles andere ist grundsätzlich der falsche Weg und führt niemals zu etwas Gutem.

"Ich will" würde ich austreiben.
Schnellstmöglich...
Haben wir auch längst getan, jetzt sagt Kind grundsätzlich nur
"ich möchte bitte"... und das
ist wesentlich angenehmer.

Schlechte Laune etc... nicht forcieren und... mal wieder... auf gar keinen Fall Verständnis für so einen Bullshit aufbringen.
Sonst hat man eben das was du beschreibst.
Ein miesgelauntes Kind, trotz dass alles eigentlich "perfekt" ist.

Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: zuz am 17. Januar 2013, 13:43:16
Zitat von: Barbarella am 16. Januar 2013, 15:13:34

Was ich auf GAR keinen Fall machen würde, ist Angst zu schüren.
NIE würde ich für etwas "Verständnis" aufbringen, wofür es keines Verständnisses bedarf!
Wenn man bei einer Situation keine Angst haben braucht (so wie in dem von dir beschriebenen Beispiel im Sanitätshaus), und sie die dennoch hat, so würde ich alles tun, um das zu überspielen, um das Kind selbstsicherer zu machen! Alles andere ist grundsätzlich der falsche Weg und führt niemals zu etwas Gutem.

Das verstehe ich nicht. Ich glaube ehrlich nicht, dass davon Angst weggeht. Ich kenne glaub ich keinen Menschen, der nicht vor irgendwas Angst hat, wovor nicht alle Angst haben - wovor man also nicht objektiv Angst zu haben braucht. Bei einem sind das Hunde, bei einem Höhe, bei anderen Spinnen usw.
Das Gefühl Angst ist ja da, ob man das nun anerkennt oder nicht. Mit Verständnis meine ich jetzt auch nicht, dass man sich mit dem Kind dann heulend in den Armen liegt. Aber ein einfaches: Das glaub ich Dir, dass Du Angst hast - was soll daran falsch sein? Das bestärkt Kinder doch grundsätzlich darin, dass sie ihren Gefühlen trauen können und die auch anerkannt werden - auch und gerade wenn Mama (oder sonst wer) die Situation anders einschätzt. Nach meiner Erfahrung und nach allem, was ich dazu gehört und gelesen habe, hilft das Kindern am ehesten, ihre Gefühle in den Griff zu kriegen und ihre Angst zu überwinden.
Mal abgesehen davon bin ich ein erklärter Gegner von "Angst überspielen". Angst ist ein guter Ratgeber, wenn man lernt, richtig mit ihr umzugehen. Dann kann man nämlich auch auf seine Intuition hören. Die Sinne nehmen oft Dinge wahr, die man nicht gleich bewusst mit dem Verstand begreift. Ich glaube, dass es gut ist, auf diese innere Stimme zu hören. Das kann man aber nur, wenn einem das als Kind nicht irgendwie ausgeredet wird.
Nur mal ein Beispiel: Ich bin joggen gewesen. Auf dem Heimweg hat mir irgendwas eingeflüstert, dass was nicht stimmt. Ich habe objektiv rein gar nichts wahrgenommen, es schien alles paletti. Ich bin stehen geblieben und dann ist direkt vor mir ein dicker Ast quer über den Weg gekracht.
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Barbarella am 17. Januar 2013, 22:19:10
Hi zuz...
:)


Ich würde bei deinem Beispiel nicht sagen, dass ich es verstehe oder gar glaube, dass das Kind Angst hat....
Das wäre eine Lüge...
Das Kind kennt die Situation wahrscheinlich nicht, und weiß nichts damit anzufangen...
Also Verständnis dafür ist grundsätzlich falsch, so finde ich...
Denn ich verstehe es nicht wenn mein Kind zB. im Kasperletheater vor einem Gespenst Angst hat!! Und glaube es auch nicht.
Warum nicht?
Weil man davor keine Angst zu haben braucht.
Warum nicht?
Weil das Gespenst nur ein Verkleideter ist (was man im Theaterstück natürlich auch deutlich erklärt bekommt, aber alleine dadurch verstehen es die Kleinen nicht zwangsläufig, der Rest liegt an mir, der Mutter!!!!!)!
Also erkläre ich das meinem Kind und lache mit ihm anschließend gemeinsam darüber.
Somit hat mein Kind anschließend keine Angst vor Gespenstern, sondern lacht darüber, weil es VERSTANDEN hat, dass die Angst hiervor absolut grundlos ist.
Und das habe ich, seine Mutter, dem Kind beigebracht.
Habe es nicht darin bestärkt weiterhin Angst zu haben usw usf....
Habe es nicht darin bestärkt vor Dingen Angst zu haben, vor denen es einfach mal Angst hat weil es sie nicht versteht.
Habe ihm beigebracht Dinge zu hinterfragen, kritisch zu sein und mutig!


Das Beispiel mit dem Ast verstehe ich in diesem Zusammenhang nicht.
Hat das nicht eher etwas mit Intuition oder so etwas zu tun?


Also kindliche Angst, wenn man das also solches überhaupt nennen kann, zu "überspielen" ist wichtig und fundamental für die Erziehung und Entwicklung einer starken Persönlichkeit!

Überlege doch einmal logisch, was für ein... (?) aus einem Kind wird, dem man ständig sagt und zu verstehen (!!!!) gibt, seine Angst sei berechtigt!!
Gott oh Gott...
es fühlt sich verstanden und in seiner (verkorksten) Meinung wahrgenommen!?*kopfschüttel*
Manchmal sollte man keine "schlauen" Bücher lesen, sondern einfach mal nachdenken!
Habe ich so mit der Zeit festgestellt.
Nach dem Lesen vieler "schlauer" Bücher und Ratgeber.
Oder aber alles kritisch betrachten, was da so steht!
Oder aber die anderen "schlauen" Bücher lesen, die eine gegenteilige Meinung darlegen, die auch weit verbreiteter ist. Und dies nicht ohne Grund (wahrscheinlich!).
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Bettina am 17. Januar 2013, 23:00:33
Da ist aber schon ein riesiger Unterschied zwischen "du ich verstehe, dass dir das Angst macht, weil es für dich neu ist" und "Ja, du hast Recht, hier ist ein riesen Problem und deine Angst begründet."  ???

Angst in unbekannten Situationen kann durchaus Sinn machen. Sie bedingt nämlich, dass man vorsichtig ist. Das, was du beschreibst kommt dann danach. Das wie man mit der Angst umgeht. Aber das ist eben nicht ein Überspielen, was ja quasi heißt, dass man die Angst einfach übergeht, sie ignoriert, so tut als wäre sie nicht da. Das kann unter Umständen in wirklich gefährlichen Situationen böse ins Auge gehen.

Und irgendwie hab ich ein Kind im Kopf, das andere auslacht, weil sie Angst vor etwas haben, sich toller und besser fühlt und dies auch zeigt, anstatt dem Kind beizustehen. Denn Angst kann für einen Menschen einen Grund haben und sehr wohl berechtigt sein, obwohl für einen anderen beim besten Willen kein Grund oder Auslöser erkennbar ist.

Nimm z.B. eine Wespe. Für einen Allergiker macht es Sinn, davor Angst zu haben. Wie er dann damit umgeht, dass er sich trotzdem besonnen und ruhig verhalten muss, ist ja ne ganz andere Geschichte.

Eine sinnvolle Reaktion wäre für mich einfach "Ich sehe du hast Angst. Komm, ich bin da, wir schaffen das." Das ist keine Bestärkung. Das ist Begleitung, Beistand. Bestärkung wäre "Oh, ja du Ärmste, komm lass uns hier verschwinden." Einem Kind im Theaterstück, das Angst vor einem Gespenst hat, würde ich schlicht und ergreifend sagen "Ich pass ja auf dich auf." Und irgendwann ..... vielleicht viel später kommt die Erkenntnis "Der hat sich ja nur verkleidet." So wie Kinder irgendwann ganz von allein auch drauf kommen, dass es das Christkind oder den Osterhasen nicht gibt.
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: zuz am 18. Januar 2013, 00:56:10
Barbarella: Du glaubst nicht, dass ein Kind Angst im Kasperletheater bekommen kann?  ??? Das find ich ehrlich ne ganz schön harte Aussage  :-\
Kinder haben vor vielen Dingen Angst, weil sie sie noch nicht einschätzen können, weil sie machtlos sind, weitgehend. Natürlich ist nicht jede Angst objektiv begründet. Die meisten Menschen bekommen ein mulmiges Gefühl, wenn sie Gruselfilme/Thriller schauen - dabei gibt es objektiv keinen Grund dafür. Und obwohl wir als Erwachsene das wissen, x-Mal schon erfahren haben und die Hintergründe kennen, machen den meisten solche Flme Angst, sonst würden die ja nicht gedreht.
Dass ich die Gefühle meiner Kinder ernst nehme, ehrlich, dafür brauch ich keinen Ratgeber. Das ist für mich selbstverständlich. Ratgeber können mir nachträglich den Background geben, dass mein Gefühl da richtig war. Aber einem Kind, das im Theater vor Angst weint, eiskalt zu sagen, man glaubt ihm nicht mal, dass es Angst hat - also das käme mir ehrlich nie in den Sinn.

Das Astbeispiel: Ich weiß nicht, ob es gut war. Was ich sagen wollte, dass Intuition wichtig ist, und dass man die nur ausbildet, wenn den eigenen Gefühlen Verständnis entgegen gebracht wurde.
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Unserwunder am 18. Januar 2013, 07:04:13
@zuz:Erwachsene auch ;D
Ich habe Angst vor Clowns ;D
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Barbarella am 18. Januar 2013, 16:31:05


Ich glaube, dass ein Kind im Kasperletheater Angst bekommen kann... aber ich sage dem Kind dann sicher nicht:
"Oh, wie schlimm, ich verstehe deine Angst!! Komm her, ich beschütze dich und bin für dich da in deiner Not"  :-X
sondern erkläre dem Kind eben, dass man vor so etwas keine Angst haben braucht.
Natürlich ist auch MEIN Kind dann weiterhin verunsichert, weil die meisten anderen Kinder gerade am "sich fürchten" sind, und dann erkläre ich dem Kind eben was Sache ist.
Und dass mein Kind über andere Kinder dann lacht, das habe ich nie und nie und nochmal nie gesagt, ich sagte nur, dass ich mit meinem Kind dann über die Situation lachen kann, das lustige Theaterstück genießen kann (was definitiv KEIN Horrorstück sein soll, sondern ein wirklich lustiges Theaterstück für KINDER!!! (verstehe also nicht was die Beispiele mit dem Denken und den Ängsten Erwachsener in Bezug auf Horrorfilme hier schon wieder sollen...), weil ich und mein Kind die Situation verstehen. Andere eben noch nicht. Toll. Das ist aber nicht mein Problem. Die haben genauso Eltern, die sie aufklären könnten. 
Oder aber sie lassen den Kindern halt ihre Ängste, bis sie von selbst aufhören an Christkinder und Geister zu glauben.  :P
Ist für mich auch schon wieder ein Riesenunterschied!!
Aber naja...

Zuz, nochmal....
also mein Kindchen ist nicht "machtlos", wie du sagst. Es hat Eltern, die es aufklären, wenn es Angst hat und ihm zeigen und beweisen (wenn es sein muss), dass man hier und da keine Angst haben muss!
Wenn deine Kinderchen Angst haben und diesbezüglich machtlos sind und du nichts dagegen unternimmst, weil du ihnen einfach nur beistehst und sie "vestehst"  :P , dann ist das wieder nicht mein Problem.
Es tut mir einfach nur Leid für deine Kinder.


Achso... noch mal ganz wichtig:
Angst und Unsicherheit dürfen nicht miteinander verschmelzen, denn sonst hat man, bzw. die Kinder. irgendwann wirklich ein ernsthaftes Problem, sofern man sich wünscht oder den eigenen Kindern, dass sie beruflich etwas zu Stande bringen.
Es ist somit FALSCH Angst vor unbekannten Situationen zu haben und das treibe ich meinem Kind aus.
Das Kind darf ruhig "schüchtern" sein oder sich nicht trauen oder so, solange es die Situation noch nicht richtig eingeschätzt hat, aber Angst an dieser Stelle ist falsch.
Und wenn es dennoch Angst hat, dann stimmt etwas nicht.
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Bettina am 18. Januar 2013, 16:34:59
Du bist da aber auf einer sehr verkopften Schiene. Ich glaube nicht, dass ein Kind das so von der Emotion abspalten kann, bzw. dass ein Kind da auf einmal anders fühlt, nur weil Mama was erklärt hat. Ich glaube auch nicht, dass Kinder in dem Alter da so gedanklich schon mitkommen. Sie können erst ab einem Alter von ca.5 Jahren sich überhaupt in andere hinein versetzen.

Mag sein, dass ein Kind sich dann so verhalten kann, wie Mama es sich wünscht/vorstellt, aber ob es dann auch so empfindet? Durch eine Erklärung?
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Didi81 am 18. Januar 2013, 16:42:58
Ich stimme zuz da zu. War vor kurzem erst auf einem Seminar zum Thema Angst, da wurde auch gesagt, dass das Wichtigste das Ernst nehmen der Angst ist. DU weißt das man im Kasperletheater keine Angst haben braucht, dein Kind aber (noch) nicht.
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Bettina am 18. Januar 2013, 16:49:11
Unser jüngster ist z.B. so einer. Immer eher schüchtern, zurückhaltend, vielleicht auch mal ängstlich. Aber ich würde niemals seine Angst übergehen oder einfach so beiseite wischen. Das heißt ja im Umkehrschluss nicht, dass ich seine Angst bestärke.

Mal angenommen ich hab ein Kind, das Angst vor Hunden hat (hatte ich tatsächlich), dann bringt es NULL, dem Kind zu erklären, dass es keine Angst haben muss. Es muss das erleben und damit es das erleben kann, seine Meinung, seine Erfahrung vielleicht ändern kann, stehe ich ihm zur Seite. Das kann einfach sein, dass ich z.B. wenn ein Hund kommt dafür sorge, dass ich dazwischen stehe. Da muss ich nicht mal was sagen. Das kann ganz subtil passieren, aussehen wie Zufall. Das kann bedeuten, dass wenn ich sehe, dass ein Hund kommt, ich das Kind auf den Schoss nehme, mich weiter unterhalte, den Hund zu uns kommen lassen, ihn streichle und das Kind einfach ERLEBT, dass nichts schlimmes passiert.
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: blondchen am 19. Januar 2013, 09:06:48
ich gehöre hier zwar nicht mehr her, aber ich bin über das thema gestolpert und meine söhne waren ja auch mal in dem alter ;-)

einem Kind irgendwas austreiben, finde ich schon etwas *merkwürdig* und bull shit macht ein kind auch nicht ...
sorry, aber das ist mir hier irgendwie aufgestossen

Paul ist schon weit über 6 und auch er sagt ziemlich oft am Tag, Mama ich liebe dich, ich hab dich lieb, ich will dich nie verlieren.... und das als Junge ...

ich finde es ok, er it eben ein sensibelchen und ein kleiner gefühlsmensch.
in situationen wo es unbehagen ausdrücken könnte, versuche ich ihn aufzufangen und ihm seine ängste auch zu lassen.
wo steht geschrieben das ängste nicht sein dürfen, nicht gut sind ?

ich denke wenn kinder spüren, das die eltern da sind, lernen sie von alleine damit umzugehen...

zeig ihr das du verständniss hast, ohne das ganze zu sehr zu thematisieren
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Barbarella am 19. Januar 2013, 18:45:33
Blondchen, doch, Kinder machen andauernd Bullshit, auch deine!! Da bin ich sicher...  S:D
Und mach dich doch einmal locker bezüglich meiner Wortwahl!
Man könnte das auch als Blödsinn oder Unfug bezeichnen.
Jedes Kind tut das.

Und austreiben bzw. abgewöhnen ist das selbe und das wird auch schon jeder von uns irgendwann an seinem Kind mal betrieben haben, sei es beim Schnuller, Milch oder oder oder...

Also, ist nix dabei  ;)


Mir sträuben sich nur die Haare bei manch' einem Beitrag, daher die etwas "andere" Ausdrucksweise.

Dieses Gesäusel ist manchmal richtig widerlich!!!
Und führt zu NICHTS!


Und nochmal zu den Ängsten.
Ich meine es geschrieben zu haben, dass es einen Unterschied zwischen Ängsten und Ängsten gibt.
Vor einem Hund Angst zu haben IST berechtigt.
Der Hund kann böse sein, beißen, bellt evtl. laut, was Angst macht. Möglicherweise hat man bereits mit Nachbars bösem Wachhund Erfahrungen machen müssen. oder oder oder
Von solcherlei Ängsten rede ich nicht.
Aber wenn ein Kind grundlos (JA, DAS GIBT ES, und selbst wenn der Grund der Angst erst durchs Mams Erklärung wegfällt oder durch Mamas - "nein, hiervor hat man keine Angst, liebes Kind", denn man MUSS nicht immer alles erklären und diskutieren, denn das Kind hat auf einen nun mal zu hören und einem zu vertrauen, und wenn es das nicht tut, MUSS man daran arbeiten) Angst hat, dann muss das weg!
Und das Kind muss dem nicht machtlos entgegenstehen, denn dafür hat es uns, Eltern.

Missversteht mich nicht auf Grund der manchmal etwas "anderen" Ausdrucksweise.



Didi, ich hoffe du bist dir im Klaren an wen sich solche Veranstaltungen (Seminare) wenden und/ oder in was für Zuständen man sein muss um alles was da gesagt wird ernst zu nehmen ohne jegliche Kritik, damit sich der Zustand oder gar die Eltern- Kind Beziehung bessert!!!
Sei doch mal kritisch!

Zitat von: Didi81 am 18. Januar 2013, 16:42:58
DU weißt das man im Kasperletheater keine Angst haben braucht, dein Kind aber (noch) nicht.
Genau, das sagte ich ja.
Darum sage ich meinem Kind in dem Moment in dem es Angst bekommt, dass es da nichts zu fürchten gibt, und wenn das Kind es nicht versteht, dann erkläre ich eben.
Aber ohne Drama und gar Verständnis, a la:
"Oh, ich verstehe das. Was genau lässt dich denn so bibbern? Ich bin da für dich, komm ich nehme dich jetzt auf den Arm, dann bist du in Sicherheit!"
*schüttel*



Achso, Bettina... das mit dem Hineinversetzen...
das ist mir neu.
Ich habe bei meiner Tochter (3) das Gefühl die kann das schon richtig lange und gut.
Woran macht man das fest?
Und ich sage ja nicht, dass das Kind seine Gefühle ändern soll und muss.
Ich denke die werden sich automatisch ändern, wenn ich dem Kind erkläre und beweise was Sache ist, vorausgesetzt es versteht, aber das ist doch klar, dass das vorausgesetzt wird, bei allem was ich erkläre!!
Wie gesagt - MEIN Kind lachte dann und fand das Gespenst richtig lustig usw...
Alles ist wunderbar in Hinblick auf Gespenster und Geister  ;) Heute noch.
Klar, jedes Kind mag da intellektuell unterschiedlich weit sein, aber das muss man doch ganz klar unterscheiden und einem 1 jährigen erkläre ich jetzt zB. nicht die Welt...
Aber meiner 3-jährigen durchaus.
Dann kan man diesen Thread hier vielleicht verfolgen und sagen:
hmm, schön, aber für meine 1 1/2 jährige ist das noch nix, die würde das nicht verstehen.
Ist ja auch richtig, bei manchen Sachen gibt es nun mal keine Diskussion!


Was du da, Bettina, von einem Kind schreibst hinsichtlich der Angst gegenüber Hunden ist super.
So würde ich auch mit einer berechtigten Angst umgehen.


So, Fazit:
Texte genau lesen und nicht überfliegen und sich an einzelnen Wörtern vergreifen, die einem aufstoßen. Die Unterhaltung muss ja nicht immer stocksteif ablaufen, oder etwa doch?
Na für mich jedenfalls nicht. MEIN Kind ließt hier jedenfalls nicht mit und kann die bösen Worte auch noch nicht lesen.  ;) Evtl. einzelne Buchstaben, aber das ja wohl kaum relevant  S:D
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: zuz am 21. Januar 2013, 14:01:29
Barbarella, mäßige mal Deine Wortwahl, bitte. Ich habe Dich nicht angegriffen, nur versucht, meine Sicht zu erklären. Wenn Du was nicht verstehst, weil ich es vielleicht etwas verkürzt geschrieben habe, dann frag doch bitte nach.

Ich meinte auch nicht, dass ich sag: Ich beschütz Dich. Das stand nirgends. Und da stimme ich Dir zu, das finde ich auch nicht gut, das macht das Kind klein.
Mein Kind hatte z.B. Angst vor der Waschmaschine. Die rumpelt laut, objektiv wäscht sie nur Wäsche - aber woher soll mein Kind das wissen? Du hättest also nur gesagt, es muss keine Angst haben, die wäscht nur. Ich glaube nicht, dass die Angst davon weggeht. Hast Du selbst vor irgendwas manchmal Angst? Hilft es DIR, wenn jemand sagt, das sei unnötig? Also mir nicht.
Was ich gemacht habe: Ich hab gesagt: Ich glaub Dir, dass Du Angst hast. Dann hab ich es so ähnlich gemacht wie Bettina schrieb - wir haben uns zusammen vorsichtig der Waschmaschine genähert. Erstmal nur geschaut, Kind auf dem Schoß. Dann hab ich mal angefasst, später mal das Kind. Dann hab ich erklärt, wie toll unsere Wama ist, später hat es ihr dann ein Eia gegeben usw. So nach und nach wurde es besser, heute hat hier niemand mehr Angst vor der Wama.
Noch was: Du schreibst, Dein Kind sei nicht machtlos, es habe ja seine Eltern. Und da sage ich: EBEN! Ohne Dich (und natürlich Papa, Oma, Erzieher etc.) wäre Dein Kind absolut aufgeschmissen, es könnte nicht einen Tag überleben. Und das wissen Kinder instinktiv mit 2. DEshalb macht ihnen ja so vieles Angst. Sie verstehen die Welt, können aber allein noch nichts bewegen. Deshalb finde ich wichtig, ihnen den richtigen Umgang mit Angst zu vermitteln, ihnen zu zeigen, was sie wirklich tun können - nicht, sie gar nicht erst ernst zu nehmen.
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Bettina am 21. Januar 2013, 15:24:45
Ich glaube schlicht nicht, dass es mir zusteht zu sagen, wann mein Kind berechtigte Angst hat und wann nicht. Begründete Angst oder nicht, das kann ich aus meiner Sicht beurteilen. Aber ich kann es einem Kind nicht überstülpen.

Die Hundeangst fing bei Quinn an mit ca. 2 Jahren (keine Ahnung warum) und endete ...... irgendwann im letzten Jahr, also mit mindestens 5,5. Hab ich auch nur ansatzweise gespürt oder hat er gesagt, dass er Angst hat, habe ich den Abstand zu  dem Hund vergrößert, bzw. auch den Hund weg geschickt. Auch das stärkt das Vertrauen in eine Situation und darin, dass Mama das schon im Griff hat (das Kind beschützen kann, es bei Mama sicher ist).

Und genau so mach ich das mit allen anderen Dingen. Die Angst meiner Kinder ist Ausdruck ihrer Unsicherheit und in dem Moment Unfähigkeit mit einer Situation umzugehen. Da kann ich erklären. Sie können verstehen, aber Angst haben sie unter Umständen trotzdem. Einfach weil sie deshalb die Situation noch längst nicht selbst im Griff haben (können). Und das ist auch nicht schlimm. Angst bei Kindern in Situationen, die sie nicht einschätzen können bedingt, dass sie "Schutz" suchen.

Selbst wenn deine Tochter 100x verstanden hat, dass sie vor Gespenstern keine Angst haben muss, so kann es doch sein, dass sie wieder Angst hat/bekommt, wenn du mal nicht bei ihr bist. wer weiß das schon? Und das ist, was ich gemeint habe, dass deshalb (also wegen einer Erklärung) ein Gefühl nicht weg geht, bzw. eben Situationsbedingt ist. Und das ist gut so.


Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Barbarella am 21. Januar 2013, 16:34:23
Ich habe ganz massiv das Gefühl wir reden aneinander vorbei.


Ist aber auch ganz egal.
So wie ich das verstehe steht ihr euren Kindern immer bei, wenn diese von Angst sprechen.
Das finde ich furchtbar. Schlimm. Absolut nicht kindgerecht. Falsch.
Man MUSS sein Kind ein wenig erziehen, spätestens mit 2 damit anfangen, finde ich... früher schon auch, aber mit 2 sollte das dann richtig anfangen.
Und dazu gehört auch dem Kind zu zeigen, was man macht und was nicht.
Wenn das Kind sich daneben verhält, so macht man das dem Kind klar usw...
Und wenn es anfängt rumzublödeln und vor allem und jedem Angst hat, und sich an der Mama festhält und die Mama auch noch mitspielt... nein, das geht nicht.
Grenzen zeigen.
Auch bei Angst!
Deshalb vertraut mein Kind mir nicht weniger. Ganz im Gegenteil, wenn man recht darüber nachdenkt. Es weiß schon, dass ich es ernst nehme, wenn das wirklich sein muss. Es weiß aber auch, dass ich kein Stehaufmännchen bin und man mit MIR nicht alles tun kann! Es hat sich zu fügen, denn es ist Kind und ich Erwachsener. Diese Rollen müssen schon eingehalten werden.


Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Bettina am 21. Januar 2013, 16:54:53
Aber das eine ist doch das eine und das andere was ganz anderes. Ich kann doch die Ängste eines Kindes ernst nehmen, ohne eine große Sache draus zu machen und ohne, dass ich diese Angst noch verstärke. Da ist jede Menge grau zwischen dem schwarz-weiß, das du malst.
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Barbarella am 21. Januar 2013, 17:06:40
Naja, schon...
aber das eine sind halt Ängste... von denen habe nicht annähernd gesprochen...
(glaube das wurde immer noch nicht verstanden)
das andere sind Spinnereien- DIE nehme ich nicht ernst..
und bei der Grauzone muss man halt sehen... wieder ein anderes Thema  ;)
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: zuz am 21. Januar 2013, 17:56:17
Barbarella, aber sowohl Bettina als auch ich schreiben doch die ganze Zeit, dass wir dem Kind zeigen, wie es sich bei Angst verhalten soll. Ich verstehe immer noch nicht, was daran falsch sein soll? Mit der Zeit lernt es doch dann, was man tun kann, kann dieses Verhalten auch auf andere Situationen übertragen.
Sinn ist ja auch nicht, keine Angst zu haben. Angst ist immer da, auch bei Erwachsenen, sie ist auch notwendig. Wichtig ist, WIE man damit umgeht. Das ist es auch, was ich meinem Kind beibringe. Ob nun bei Sachen, die ich objektiv auch gefährlich finde oder nicht, spielt bei mir keine Rolle. Wichtig ist doch, was mein Kind empfindet, das ist für mich die Basis.
Wenn ich das als Spinnerei abtue, dann hätte ich Angst, dass das Kind später mal nicht zu mir kommt. In der Pubertät ist nämlich bei vielen der erste Gedanke, dass der Fehler bei ihnen selbst liegt, dass sie sich anstellen. Angst haben ist peinlich. Wenn ich früher auch schon in die Kerbe haue, verstärke ich noch die Hemmschwelle, sich mir anzuvertrauen. Und das möchte ich vermeiden.
Das mit der Rollenverteilung diesbezüglich verstehe ich ehrlich gesagt überhaupt nicht. Auch nicht, was es damit zu tun hat, dass man nicht alles mit sich machen lässt. Heißt das, Du vermutest, Dein Kind hat absichtlich Angst im Theater oder tut so, um Dich zu ärgern? Ich verstehe es wirklich nicht.

Und ganz egal ist es nicht, wenn Du sagst, Dir tun meine Kinder leid. Das empfinde ich gleichermaßen verletzend und anmaßend.
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Barbarella am 23. Januar 2013, 12:05:05
zuz, das wollte ich sicher nicht, dich verletzen. Tut mir Leid dafür! So war das auch nicht gemeint, mit deinen Kindern. Sie tun mir nur irgendwie Leid, wenn sie eine unbegründete Angst an den Tag legen... (zB geht deine Tochter (du hast doch eine Tochter, oder?) mit dir in den Supermarkt, so wie immer, und dann sagt sie, einfach mal so, weil sie mittlerweile weiß, dass JEDER Mist, den sie so am Tage verzapft, ernst genommen wird,  sie habe Angst vor der Süßwarenabteilung. Du "tröstest" sie und sagst, dass du das verstehen kann, dass sie Angst hat, und sie denkt sich - "aha, meine Angst hat ja einen Sinn, denn warum nimmt mich Mama wohl sonst in Schutz? Es ist wohl doch so, dass es hier etwas zu fürchten gibt. Nur was? Oh, da hinten ist ganz viel dunkle Schokolade... Mama, ich hab noch mehr Angst. Heul. "...
Ich finde deine Ansichten ja auch sonst wirklich zuckersüß! Und so "warm" und schön...
(ich meine das was ich gerade schreibe nicht ironisch oder so!!!!!!!)
Nur leider lässt sich damit für mein Empfinden nicht leben. Meistens nicht.
Und Zukunft für die Kinder sehe ich damit auch keine wirklich gute...
Das führt zu nix.
Das tut mir Leid. Ist mein Fazit.
Auch was ich in meinem Umfeld mitbekomme von Menschen, die ähnlich wie du denken, ist nicht gut. Die Kinder "spinnen" einfach. Sind unerzogen. Kaum geht etwas nicht nach Plan, geht die Welt unter. Hören nicht, man muss alles diskutieren und wie im anderen Thread hier, in dem es u.a. um "Einkaufschaos" geht - das ist doch wohl lächerlich mit meinem Kind vorher ABSPRECHEN zu müssen, WAS ich in der Spielzeugabteilung vorhabe zu tun, und falls ich das nicht tue dreht mein Kind durch und ich gebe mir anschließend auch noch die Schuld, dass ich vorher nicht besprochen habe, was genau wir dort machen werden! Hallo? Wo sind wir denn hier gelandet? Oder dass mein Kind keinen Befehlston duldet (auch ein Befehl kann übrigens ganz nett und liebevoll ausgedrückt werden) und ich als Mutter tue das "prinzipiell" ebenfalls nicht (also erteilte Befehle befolgen) und daher verstehe ich das auch so gut. Nicht, dass ICH sage, man muss dem Kind Befehle erteilen, Gott behüte, aber man tut es nun mal ab und an, oder bekommt auch im Kindergarten von den Erzieherinnen mal gesagt was man zu tun hat usw. usf.  und dann muss das auch funktionieren, oder sollte bestenfalls, und später MUSS das sowieso funktionieren, es sei denn das Kind soll ruhig die gleiche Karriere einschlagen, wie man selbst  s-:) Wird nur schwierig, bei 'nem Jungen zB...     :P
Ich möchte das nicht so haben und wenn ich das bei anderen so beobachte, dann finde ich das von Grund auf falsch. Das ist für mich keine richtige und gute Erziehung. Ich sage auch nicht, dass ich alles richtig tue, gewiss nicht, aber so etwas ist schon erschreckend!!
Ach, und dann wird das Kind groß und muss zum Kindergarten und möchte das aber nicht (vielleicht hat es Angst!)  und man fragt sich doch TATSÄCHLICH!!!!! wieso und was man dagegen machen soll...
Da weiß ich auch nicht mehr, wie dem geholfen werden soll!
Ich glaube das geht nicht. Außer komplette Festplattenformatierung vielleicht!

Und je weiter es geht und ich die Entwicklung meiner eigenen Tochter (jetzt 3 1/4) verfolge, desto mehr stelle ich fest, dass das alles hier von dir u.a. nur, einfach ausgedrückt, schöne Worte sind.
Ich bewundere euch dennoch, dass ihr das so tapfer durchhaltet und "damit" leben könnt.

Und damit sage ich jetzt nicht, dass ICH finde, dass ihr ALLES falsch macht.
Es gibt auch gute Sachen, nur die werden meist massiv übertrieben.

Und Bettina wollte ich da schon gar nicht mit reinziehen.
Die hat sich selbst "eingemischt"  ;D

Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: zuz am 23. Januar 2013, 12:51:48
Barbarella, danke für Deine Antwort :)
Ich denke, wir haben einfach unterschiedliche Ansichten. Ich will Dich auch gar nicht von meinem Stil überzeugen, letztlich muss jeder selbst entscheiden, was er wie tut. Ich will immer nur erklären, wer damit was anfangen kann, soll ja ruhig davon profitieren, dass ich mit meinem Stil gute Erfahrungen mache. Aber wer nicht, der nicht, was letztlich wirklich richtig ist, werden wir sehen, wenn sie 18 und älter sind.

Eines möchte ich aber noch klarstellen: Ich bin NICHT der Freund meiner Kinder und es ist hier auch ganz klar, wer letztlich das Sagen hat. Ich treffe hier die Entscheidungen in Absprache mit meinem Mann und gebe den Kindern nur so viel Verantwortung, wie sie tragen können. Dennoch nehme ich ihre Wünsche und Sorgen ernst, auch wenn sie natürlich in meinen Augen oft Quatsch sind. Aber ernst nehmen und beherzigen sind wirklich 2 Paar ganz getrennte Stiefel.

Das Beispiel mit dem Supermarkt verstehe ich nicht so ganz. Bzw. bestätigt es meine Vermutung, dass Du davon ausgehst, sie würden absichtlich Spielchen spielen. Das glaube ich nicht. Ich bilde mir ein, unterscheiden zu können, wann ihre Angst echt ist und wann nicht. Aber nehmen wir mal an, sie hat wirklich in dem Moment Angst. Dann sage ich: Ok, glaube ich Dir. (Ohne Wertung, ich sage nicht, dass ich auch Angst habe, bzw. sag ich auch, was mein EMpfinden ist - dass ich nämlich kein Problem mit dem Gang habe). Wir gehen mal nachschauen. Und dann gehen wir zusammen in den Schokogang, sie darf sich selbst überzeugen, dass dort nur Schoki ist, ihre Angst geht zurück und gut ist. Ich sage NICHT: Ja, ich weiß, Schoki kann echt grausam sein, dann gehen wir dort nicht lang.

Jeder Mist wird ernst genommen: Ich glaube, Du hast wirklich ein falsches Bild, wie es hier läuft. Wenn es um Verstöße gegen Regeln geht, die ganz klar festgelegt wurden, dann diskutier ich sicher nicht, welche Gefühle sie jetzt dabei hatte. Und natürlich gibt es hier klare Regeln, die auch eingehalten werden. Die wurden erklärt, sind akzeptiert, werden aber nicht immer gern befolgt (z.B. aufräumen). Da muss ich nicht noch x-Mal diskutieren, wieso weshalb warum.
Und natürlich gibt es auch mal SEHR klare Ansagen, wenn sie Mist verzapft. Nachdem aber VORHER mit ihr ausgemacht wurde, warum man sich wann wie verhält, ist ihr dann auch ganz klar, was grad los ist.

Aber es gibt eben Dinge, die mir nicht unbedingt immer gleich einleuchten müssen, da lass ich mich eben gern auf Gespräche ein, lass mich hinterfragen und hinterfrage mich auch selbst.
Nach meiner Erfahrung führt das bisher dazu, dass im Großen und Ganzen das getan wird, was ich sage - eben WEIL sie weiß, dass ich nicht willkürlich was verlange, sondern dass alles einen Sinn hat, sie mit ihren Wünschen auch berücksichtigt wird und im Zweifel auch mal mit Erfolg protestieren kann.
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: Brombeere am 25. Januar 2013, 11:03:05
Zitat von: zuz am 23. Januar 2013, 12:51:48
Barbarella, danke für Deine Antwort :)
Aber wer nicht, der nicht, was letztlich wirklich richtig ist, werden wir sehen, wenn sie 18 und älter sind.
Ich denke eher  nicht - wenn du das wirklich erwartest, überforderst du dich, denke ich. Es gibt doch ne Menge Einflussfaktoren. Und wenn wir auch alle versuchen, ihnen das Fahrradfahren beizubringen, (er)fahren müssen sie am Ende selber.

"wirklich richtig" impliziert doch den Gegensatz "falsch" - oder? Aber das kann man imho nicht so absolut sagen - mein Handeln muss immer zu mir, meinen Erfahrungen, meiner Realität passen.
Titel: Antw:Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?
Beitrag von: zuz am 25. Januar 2013, 19:06:10
Brombeere, da hast Du natürlich Recht :)
Stimmt schon, richtig/falsch gibt es wohl eher nicht, von Extremen abgesehen.

Bezog sich nur auf die Äußerung, ich würde meine Kinder völlig falsch erziehen und zu ängstlichen Terrorzwergen ausbilden, überspitzt gesagt.