Mama ich liebe Dich=Mama ich habe Angst?

Begonnen von Didi81, 09. Januar 2013, 21:34:52

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Barbarella

Ich habe ganz massiv das Gefühl wir reden aneinander vorbei.


Ist aber auch ganz egal.
So wie ich das verstehe steht ihr euren Kindern immer bei, wenn diese von Angst sprechen.
Das finde ich furchtbar. Schlimm. Absolut nicht kindgerecht. Falsch.
Man MUSS sein Kind ein wenig erziehen, spätestens mit 2 damit anfangen, finde ich... früher schon auch, aber mit 2 sollte das dann richtig anfangen.
Und dazu gehört auch dem Kind zu zeigen, was man macht und was nicht.
Wenn das Kind sich daneben verhält, so macht man das dem Kind klar usw...
Und wenn es anfängt rumzublödeln und vor allem und jedem Angst hat, und sich an der Mama festhält und die Mama auch noch mitspielt... nein, das geht nicht.
Grenzen zeigen.
Auch bei Angst!
Deshalb vertraut mein Kind mir nicht weniger. Ganz im Gegenteil, wenn man recht darüber nachdenkt. Es weiß schon, dass ich es ernst nehme, wenn das wirklich sein muss. Es weiß aber auch, dass ich kein Stehaufmännchen bin und man mit MIR nicht alles tun kann! Es hat sich zu fügen, denn es ist Kind und ich Erwachsener. Diese Rollen müssen schon eingehalten werden.



Bettina

Aber das eine ist doch das eine und das andere was ganz anderes. Ich kann doch die Ängste eines Kindes ernst nehmen, ohne eine große Sache draus zu machen und ohne, dass ich diese Angst noch verstärke. Da ist jede Menge grau zwischen dem schwarz-weiß, das du malst.
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

Barbarella

Naja, schon...
aber das eine sind halt Ängste... von denen habe nicht annähernd gesprochen...
(glaube das wurde immer noch nicht verstanden)
das andere sind Spinnereien- DIE nehme ich nicht ernst..
und bei der Grauzone muss man halt sehen... wieder ein anderes Thema  ;)

zuz

Barbarella, aber sowohl Bettina als auch ich schreiben doch die ganze Zeit, dass wir dem Kind zeigen, wie es sich bei Angst verhalten soll. Ich verstehe immer noch nicht, was daran falsch sein soll? Mit der Zeit lernt es doch dann, was man tun kann, kann dieses Verhalten auch auf andere Situationen übertragen.
Sinn ist ja auch nicht, keine Angst zu haben. Angst ist immer da, auch bei Erwachsenen, sie ist auch notwendig. Wichtig ist, WIE man damit umgeht. Das ist es auch, was ich meinem Kind beibringe. Ob nun bei Sachen, die ich objektiv auch gefährlich finde oder nicht, spielt bei mir keine Rolle. Wichtig ist doch, was mein Kind empfindet, das ist für mich die Basis.
Wenn ich das als Spinnerei abtue, dann hätte ich Angst, dass das Kind später mal nicht zu mir kommt. In der Pubertät ist nämlich bei vielen der erste Gedanke, dass der Fehler bei ihnen selbst liegt, dass sie sich anstellen. Angst haben ist peinlich. Wenn ich früher auch schon in die Kerbe haue, verstärke ich noch die Hemmschwelle, sich mir anzuvertrauen. Und das möchte ich vermeiden.
Das mit der Rollenverteilung diesbezüglich verstehe ich ehrlich gesagt überhaupt nicht. Auch nicht, was es damit zu tun hat, dass man nicht alles mit sich machen lässt. Heißt das, Du vermutest, Dein Kind hat absichtlich Angst im Theater oder tut so, um Dich zu ärgern? Ich verstehe es wirklich nicht.

Und ganz egal ist es nicht, wenn Du sagst, Dir tun meine Kinder leid. Das empfinde ich gleichermaßen verletzend und anmaßend.

Barbarella

zuz, das wollte ich sicher nicht, dich verletzen. Tut mir Leid dafür! So war das auch nicht gemeint, mit deinen Kindern. Sie tun mir nur irgendwie Leid, wenn sie eine unbegründete Angst an den Tag legen... (zB geht deine Tochter (du hast doch eine Tochter, oder?) mit dir in den Supermarkt, so wie immer, und dann sagt sie, einfach mal so, weil sie mittlerweile weiß, dass JEDER Mist, den sie so am Tage verzapft, ernst genommen wird,  sie habe Angst vor der Süßwarenabteilung. Du "tröstest" sie und sagst, dass du das verstehen kann, dass sie Angst hat, und sie denkt sich - "aha, meine Angst hat ja einen Sinn, denn warum nimmt mich Mama wohl sonst in Schutz? Es ist wohl doch so, dass es hier etwas zu fürchten gibt. Nur was? Oh, da hinten ist ganz viel dunkle Schokolade... Mama, ich hab noch mehr Angst. Heul. "...
Ich finde deine Ansichten ja auch sonst wirklich zuckersüß! Und so "warm" und schön...
(ich meine das was ich gerade schreibe nicht ironisch oder so!!!!!!!)
Nur leider lässt sich damit für mein Empfinden nicht leben. Meistens nicht.
Und Zukunft für die Kinder sehe ich damit auch keine wirklich gute...
Das führt zu nix.
Das tut mir Leid. Ist mein Fazit.
Auch was ich in meinem Umfeld mitbekomme von Menschen, die ähnlich wie du denken, ist nicht gut. Die Kinder "spinnen" einfach. Sind unerzogen. Kaum geht etwas nicht nach Plan, geht die Welt unter. Hören nicht, man muss alles diskutieren und wie im anderen Thread hier, in dem es u.a. um "Einkaufschaos" geht - das ist doch wohl lächerlich mit meinem Kind vorher ABSPRECHEN zu müssen, WAS ich in der Spielzeugabteilung vorhabe zu tun, und falls ich das nicht tue dreht mein Kind durch und ich gebe mir anschließend auch noch die Schuld, dass ich vorher nicht besprochen habe, was genau wir dort machen werden! Hallo? Wo sind wir denn hier gelandet? Oder dass mein Kind keinen Befehlston duldet (auch ein Befehl kann übrigens ganz nett und liebevoll ausgedrückt werden) und ich als Mutter tue das "prinzipiell" ebenfalls nicht (also erteilte Befehle befolgen) und daher verstehe ich das auch so gut. Nicht, dass ICH sage, man muss dem Kind Befehle erteilen, Gott behüte, aber man tut es nun mal ab und an, oder bekommt auch im Kindergarten von den Erzieherinnen mal gesagt was man zu tun hat usw. usf.  und dann muss das auch funktionieren, oder sollte bestenfalls, und später MUSS das sowieso funktionieren, es sei denn das Kind soll ruhig die gleiche Karriere einschlagen, wie man selbst  s-:) Wird nur schwierig, bei 'nem Jungen zB...     :P
Ich möchte das nicht so haben und wenn ich das bei anderen so beobachte, dann finde ich das von Grund auf falsch. Das ist für mich keine richtige und gute Erziehung. Ich sage auch nicht, dass ich alles richtig tue, gewiss nicht, aber so etwas ist schon erschreckend!!
Ach, und dann wird das Kind groß und muss zum Kindergarten und möchte das aber nicht (vielleicht hat es Angst!)  und man fragt sich doch TATSÄCHLICH!!!!! wieso und was man dagegen machen soll...
Da weiß ich auch nicht mehr, wie dem geholfen werden soll!
Ich glaube das geht nicht. Außer komplette Festplattenformatierung vielleicht!

Und je weiter es geht und ich die Entwicklung meiner eigenen Tochter (jetzt 3 1/4) verfolge, desto mehr stelle ich fest, dass das alles hier von dir u.a. nur, einfach ausgedrückt, schöne Worte sind.
Ich bewundere euch dennoch, dass ihr das so tapfer durchhaltet und "damit" leben könnt.

Und damit sage ich jetzt nicht, dass ICH finde, dass ihr ALLES falsch macht.
Es gibt auch gute Sachen, nur die werden meist massiv übertrieben.

Und Bettina wollte ich da schon gar nicht mit reinziehen.
Die hat sich selbst "eingemischt"  ;D


zuz

Barbarella, danke für Deine Antwort :)
Ich denke, wir haben einfach unterschiedliche Ansichten. Ich will Dich auch gar nicht von meinem Stil überzeugen, letztlich muss jeder selbst entscheiden, was er wie tut. Ich will immer nur erklären, wer damit was anfangen kann, soll ja ruhig davon profitieren, dass ich mit meinem Stil gute Erfahrungen mache. Aber wer nicht, der nicht, was letztlich wirklich richtig ist, werden wir sehen, wenn sie 18 und älter sind.

Eines möchte ich aber noch klarstellen: Ich bin NICHT der Freund meiner Kinder und es ist hier auch ganz klar, wer letztlich das Sagen hat. Ich treffe hier die Entscheidungen in Absprache mit meinem Mann und gebe den Kindern nur so viel Verantwortung, wie sie tragen können. Dennoch nehme ich ihre Wünsche und Sorgen ernst, auch wenn sie natürlich in meinen Augen oft Quatsch sind. Aber ernst nehmen und beherzigen sind wirklich 2 Paar ganz getrennte Stiefel.

Das Beispiel mit dem Supermarkt verstehe ich nicht so ganz. Bzw. bestätigt es meine Vermutung, dass Du davon ausgehst, sie würden absichtlich Spielchen spielen. Das glaube ich nicht. Ich bilde mir ein, unterscheiden zu können, wann ihre Angst echt ist und wann nicht. Aber nehmen wir mal an, sie hat wirklich in dem Moment Angst. Dann sage ich: Ok, glaube ich Dir. (Ohne Wertung, ich sage nicht, dass ich auch Angst habe, bzw. sag ich auch, was mein EMpfinden ist - dass ich nämlich kein Problem mit dem Gang habe). Wir gehen mal nachschauen. Und dann gehen wir zusammen in den Schokogang, sie darf sich selbst überzeugen, dass dort nur Schoki ist, ihre Angst geht zurück und gut ist. Ich sage NICHT: Ja, ich weiß, Schoki kann echt grausam sein, dann gehen wir dort nicht lang.

Jeder Mist wird ernst genommen: Ich glaube, Du hast wirklich ein falsches Bild, wie es hier läuft. Wenn es um Verstöße gegen Regeln geht, die ganz klar festgelegt wurden, dann diskutier ich sicher nicht, welche Gefühle sie jetzt dabei hatte. Und natürlich gibt es hier klare Regeln, die auch eingehalten werden. Die wurden erklärt, sind akzeptiert, werden aber nicht immer gern befolgt (z.B. aufräumen). Da muss ich nicht noch x-Mal diskutieren, wieso weshalb warum.
Und natürlich gibt es auch mal SEHR klare Ansagen, wenn sie Mist verzapft. Nachdem aber VORHER mit ihr ausgemacht wurde, warum man sich wann wie verhält, ist ihr dann auch ganz klar, was grad los ist.

Aber es gibt eben Dinge, die mir nicht unbedingt immer gleich einleuchten müssen, da lass ich mich eben gern auf Gespräche ein, lass mich hinterfragen und hinterfrage mich auch selbst.
Nach meiner Erfahrung führt das bisher dazu, dass im Großen und Ganzen das getan wird, was ich sage - eben WEIL sie weiß, dass ich nicht willkürlich was verlange, sondern dass alles einen Sinn hat, sie mit ihren Wünschen auch berücksichtigt wird und im Zweifel auch mal mit Erfolg protestieren kann.

Brombeere

Zitat von: zuz am 23. Januar 2013, 12:51:48
Barbarella, danke für Deine Antwort :)
Aber wer nicht, der nicht, was letztlich wirklich richtig ist, werden wir sehen, wenn sie 18 und älter sind.
Ich denke eher  nicht - wenn du das wirklich erwartest, überforderst du dich, denke ich. Es gibt doch ne Menge Einflussfaktoren. Und wenn wir auch alle versuchen, ihnen das Fahrradfahren beizubringen, (er)fahren müssen sie am Ende selber.

"wirklich richtig" impliziert doch den Gegensatz "falsch" - oder? Aber das kann man imho nicht so absolut sagen - mein Handeln muss immer zu mir, meinen Erfahrungen, meiner Realität passen.
10/2010
07/2012

zuz

Brombeere, da hast Du natürlich Recht :)
Stimmt schon, richtig/falsch gibt es wohl eher nicht, von Extremen abgesehen.

Bezog sich nur auf die Äußerung, ich würde meine Kinder völlig falsch erziehen und zu ängstlichen Terrorzwergen ausbilden, überspitzt gesagt.