Mahlzeiten bei Tisch - ich werde wahnsinnig und brauche Rat

Begonnen von Bomelo, 20. Oktober 2011, 09:27:51

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Bomelo

Hallo.

Ich werde Zuhause wahnsinnig. Ich koche jeden Tag, möglichst frisch, möglichst auf die Wünsche der Familienmitglieder abgestimmt. Aber unsere Mahlzeiten sind zur Zeit alles andere als harmonisch und laufen wie folgt ab:

Ich bitte darum, an den Tisch zu kommen. Von Sohnemann (2,5 Jahre) kommt zuerst ein kategorisches lautes "NEIN!"  . Mein Mann und ich setzen uns dann. Sofern unser Sohn kommt wollen wir die Mahlzeit beginnen. Der Kleine guckt dann im Stehen auf seinen Teller und brüllt zuerst mal "Iiiih baaah" (Im Moment ist alles iiih baaah was kein Nutella-Brot ist  s-:) . )

Er rennt dann heulend weg, kommt zurück, probiert ein Stückchen, schreit nochmal Iiiih baaah, rennt nochmal heulend weg .... und nachdem wir das Spiel ungefähr 5 Mal gespielt haben, setzt er sich meistens doch dazu und isst was. Meistens. Es gibt auch Tage, da isst er nix und spielt das Spiel konsequent bis zum Ende der Mahlzeit.

Ich schreibe jetzt mal nicht, was ich schon alles versucht habe. Sondern ich bitte euch um Ratschläge, wie wir aus diesem Theater rauskommen. Wie sollen wir uns verhalten?

Ich bin es inzwischen echt leid und werde auch so langsam wirklich sauer. Das zieht der Kleine jeden Tag und bei jeder Mahlzeit ab. Und egal was ich mache (Gesichterbrote, sein Lieblingsessen, vor der Mahlzeit Hände reichen und "piep piep piep ......" aufsagen und vieles mehr) er zieht immer die gleiche Show ab.

Da er sprachlich noch nicht so weit ist, kann oder will er mir auch nicht erzählen, warum er sich so verhält. Ich kenne also die Ursache nicht.

Weiß jemand weiter?

LG
Elovan
der beste große Bruder der Welt :-*
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2620 Gramm, 47 cm, 100% Wunder :-*
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SarkanaM

Ich würde es so machen:

Bevor das Essen fertig ist schon ankündigen: Gleich gibt es Essen.
Dann zum Essen rufen, wenn er nicht kommt - anfangen.

Bleib einfach ruhig. Verhungern wird er nicht. Ich würde das Spielchen konsequent ignorieren und mit meinem Mann in Ruhe essen.

Wenn er keinen Hunger hat - gut, dann kann er ja weiterspielen, aber ohne euch. Wenn er doch Hunger hat, wird er irgendwann kommen und essen.

Aber sobald du dich in irgendeiner Form darauf einlässt, sieht er doch nur, dass er damit am Ende die Aufmerksamkeit bekommt, die er wollte.
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"In the age of information, ignorance is a choice."

Fliegenpilz

Wir bitten unsere Kinder nicht darum sich an den Esstisch zu setzen sondern es ist quasi eine Aufforderung, wo kein Widerspruch geduldet wird. Ich mag jetzt nicht sagen "Befehl", aber in die Richtung geht es schon - es ist Essenszeit, also wird sich gemeinsam an den Tisch gesetzt.

Solche Probleme kenne ich ehrlich gesagt nicht, daher kann ich nur aus der Theorie sprechen - aber dulden würde ich ein solches Verhalten auf gar keinen Fall.
Essen meine Kinder nicht mit, weil sie meinen, dass das Essen nicht gut genug ist, so bleiben sie dennoch mit uns am Tisch setzen. Zusammen - also beide Kinder zusammen - dürfen aufstehen, wenn beide fertig sind bzw. wenn derjenige der mitisst fertig ist. Einer alle hier rumrennen, nein, das gibt es nicht.

Würde hier rumgekaspert werden oder das Essen allgemein gestört, dann gäbe es eine Ansage, dass sie sich nun benehmen oder in ihr Zimmer gehen dürfen - aber der Rest möchte in Ruhe essen.
Und ja, das würde ich selbst schon mit meiner kleinen Tochter machen. Da sind wir sehr konsequent, denn die wenigen gemeinsamen Mahlzeiten, die wir haben, möchten wir nicht mit Streitigkeiten und Unruhe verbringen sondern genießen!

Lali

Also, von unserem Junior kenne ich sowas wie Du es beschreibst, auch. Ich interpretiere es einfach als Machtspielchen / Trotzausdruck. Bei uns läuft es so, dass ich ankündige, dass demnächst gegessen wird, wenn ich anfange, den Tisch zu decken (manchmal hilft Junior sogar dabei und will dann trotzdem nicht mit sitzen bleiben). Dann kommt die Aufforderung, an den Tisch zu kommen, wenn alles fertig ist. Und dann wird sitzen geblieben, bis gegessen wurde. Wir setzen konsequent das "Mit-Am-Tisch-Sitzen" durch. Aufstehen und spielen wird zur gemeinsamen Essenszeit nicht geduldet. Das Essen selbst wird auch oft abgelehnt. Dann stößt Junior den vollen Teller auch schon mal mit Schmackes von sich weg - der Teller ist danach dann ab und zu auch nicht mehr voll  s-:) . Ich stelle dann den Teller wieder zurück und sage ihm, dass es ok ist, wenn er nicht alles mag, aber dass dann der Teller einfach stehen bleibt. Dieses zweite Spielchen wird dann auch manchmal noch zwei drei Mal wiederholt. Oft isst er dann doch, was drauf ist. Wenn er probiert und absolut nicht mag, was es gibt, aber auch glaubwürdig versichert  ;D, dass er eigentlich doch Hunger hat, gibt es ein Ausweichbrot. Wenn er einfach nicht isst, dann isst er halt nicht, aber dann gibt es auch nach dem Essen nichts anderes mehr.

Das klingt jetzt alles sehr militärisch, aber es läuft alles ruhig und liebevoll ab. Nur eben absolut konsequent. Und an Tagen, an denen er ganz normal mit am Tisch sitzt und isst, wird er auch gaaanz dolle gelobt. Wir (oder vor allem ICH) haben viel probiert. Genau, was Du auch geschrieben hast: Lieblingsessen kochen, von vorne herein Auswahl lassen, Brot anbieten, eigenes Gericht anbieten und und und. Es hat nix gebracht, es ist nur schlimmer geworden. Erst jetzt mit der festen Regel wird es leichter. Inzwischen ist er sogar so weit, dass er wenn er fertig ist, fragt, ob er jetzt schon aufstehen darf - und das darf er dann ja auch...

Wir sind beide berufstätig und deshalb ist mir das gemeinsame Essen wenigstens einmal am Tag besonders wichtig!

jewa

Ich würde das "Machtspielchen" ums Essen gar nicht (mehr) mitspielen.

Ich habe das damals auch konsequent umsetzen dürfen, dass
a) wir Eltern bestimmen, was es zu essen gibt (natürlich werden die Kindergeschmäcker berücksichtigt, aber 3x die Woche Spaghetti gibt es auch nicht)
b) wir Eltern bestimmen, wann es Essen gibt (sprich Frühstück, Mittag, "Kaffeetrinken", Abendessen und kein Schnitzel zum Frühstück  ;))
c) die Kinder nur so viel Essen brauchen, wie sie wollen, aber das nächste Essen gibt es erst zur "richtigen" Zeit wieder. Und probiert wird zumindest alles (ok, meine sind schon größer)

Ein paar mal konsequent durchgezogen hatte sich das Thema schnell wieder erledigt. So ein hungriger Magen lernt erstaunlich schnell, was "Ordnung" ist, zumindest schneller als ein Kind am gedeckten Tisch verhungern kann.

In dem Thema bin ich sozusagen auch "Befehlshaber" und lass mir von den Kids nicht auf der Nase rumtanzen, weil es einfach nur in einen Teufelskreis führt.
Ich stell mir das gerade bei unseren drei Kindern vor, ich stünde ja nur noch in der Küche und hätte einen Nervenzusammenbruch.  ;D Ne, geht nicht. Basta!
- Ansonsten bin ich aber schon kompromissbereit -

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Das Leben wäre viel einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte.
Es wäre nur nicht mein Leben.

Nachtvogel

kennen wir auch-nicht so ausgeprägt allerdings (wobei ich das darauf schiebe das wir da auch konsequent sind)


Ich sag auch immer bescheit BEVOR wir essen *in 5 Minuten gibts Essen*, dann wird sie zum Essen gerufen.
Da gibt es auch keine Diskussion (also doch schon, regelmässig sogar weil sie grad was VIEL Wichtigeres macht 8) - aber das gibts nicht, sie MUSS an den Tisch).

Dann gabs das ne Zeit lang auch das alles *bäh ekelhaft* war usw usw...
Laura muss hier NICHTS essen, wenn sie nicht mag. ABER es gibt auch kein Ausweichprogramm, NIE!
Mein Gekochtes ist absolut geniessbar und wenn ihr nicht passt, was sie auf dem Teller hat, dann hat sie Pech gehabt ;)

Sie muss probieren und wenn es nicht schmeckt lässt sie es halt stehen ABER dann gibts KEIN Ausweichprogramm, kein Dessert und auch nicht später nochmal was-das sagen wir ihr auch gleich, dass sie sich das überlegen soll weil nix mehr kommt danach.

Hat auch 2-3x Tränen gegeben abends aber da bin ich konsequent, mittlerweile weiss sie es und isst wenn sie Hunger hat :P


Und riesen Theater und Geschreie usw gibt am Tisch auch nicht. Man darf sagen, dass man etwas nicht mag und man darf es stehen lassen aber alles in vernünftigem Tonfall, andernfalls wird man vom Essen ausgeschlossen und raus geschickt, die Anderen wollen nämlich in Ruhe essen.
36+3 -> 2940g / 37+4 -> 3320g / 38+5 -> 3660g
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~Melly~

Ich bin da bei Christiane.

Ich bitte Nick nicht darum sich an den Tisch zu setzen. Es ist eine Aufforderung, der er nachzugehen hat. Genauso möchte ich nicht, dass während des Essens aufgestanden, gezappelt oder lauthals Lieder gesungen werden.  s-:) Das können wir gerne danach machen, aber Essen möchte ich ruhig. Wir hatten auch eine Phase, als Nick die Grenzen beim Essen ausgetestet hat. Resultat war, dass ich ihn einmal verwarnt habe, beim zweiten Mal aufstehen, war das Essen für ihn vorbei. Nach zwei hungrigen Nachmittagen ist es dann bei Nick angekommen.  ;)

Ebenfalls gibt es hier die Vereinbarung, dass er neues probieren soll. Ich akzeptiere, dass ihm nicht alles schmeckt, aber wir haben vereinbart, dass man das erst entscheiden kann, wenn man tatsächlich gekostet hat und nicht schon beim Angucken des Essens.  ;)

Mittlerweile gibt es da keine Probleme mehr. Wobei Nick aber eh der Typ ist, der gerne Grenzen testet, aber bei Konsequenz dann auch merkt, dass er damit nicht sonderlich weit kommt.
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* Vorfreude ist doch die schönste Freude * :)

guest1707

Ich bin da auch bei Christiane

Ich kündige an das es gleich Essen gibt, miestens hole ich sie auch schon zum Tischdecken und das ist dann auch keine Bitte. Die Mädels decken dann den Tisch und dann können wir auch sofort Essen.

Wir machen immer diese Ringelpietz mit anfassen "Wir wünschen uns einen guten Appetit" oder etwas anderes, was die Kinder halt vorschlagen. Dann wird gegessen. Ihh bäähh mag ich nicht höre ich da auch hin und wieder nur aufgestanden wird halt nicht. Sie können das gerne einmal sagen, beim zweiten mal gibt es das passende Kommentar von mir oder meinem Mann. Der sieht wie folgt aus: Das hast du gerade auch schon gesagt und wir wissen das nun.
Ab und an fragen die Mädels ob sie schon aufstehen dürfen, was öfters auch ok ist, aber dann ist das Essen auch beendet für die Beiden.
Ebenso wird nicht rumgehampelt am Tisch und dieses Ellenbogen aufstützen und ab einem gewissen Alter erwarte ich auch das mit Messer und Gebel gegessen wird. Meine Schwiegers meinten ich wäre viel zu streng was das angeht, aber mir hat es nicht geschadet und für mich muss ich keiner im Restaurant schämen und für meine Kinder auch nicht. :) Im Gegensatz zu meiner Schwiemu...aber das ist ein anderes Theam wobei das hier sicher einige Belutigen würde. ;D

dane_80

Bei mir geht das sogar soweit dass ich " Ihh" und " Bäh" nicht hören möchte am Tisch. Das ist Essen das weder schlecht noch eklig ist, da reicht ein " Mag ich nicht".

Alternativen gibts hier schon gelegentlich, wenn er eine z.B. Suppe nicht mag darf er sich einen Joghurt oder ein Brot holen. Gibts z.B. Nudeln mit Sauce kann er nur Nudeln oder nur Sauce essen, das ist mir dann egal. Normalerweise gibts immer was was er mag, dazu Gemüse/Rohkost extra. Ich bitte darum zu probieren, und ohne probieren gibts auch keine Alternative.

Ansonsten wird sich hier auch hingesetzt, Essen und trinken eingefüllt und wir beginnen gemeinsam. Er darf aufstehen um etwas aus der Küche zu holen, sei es Besteck oder Ketchup oder ein Taschentuch, oder aufs Klo gehen. Wenn er aufsteht um zu spielen gehe ich davon aus er ist satt und räume seinen Teil ab. Im Alter Deines Sohnes hab ich das einmal angekündigt, jetzt nicht mehr.
Aktionen wie Teller runterschmeißen und Becher auskippen gabs hier auch. Dann gabs halt immer nur einen Schluck/einen Bissen, der Rest stand extra. Und es musste geputzt werden. Ausversehen kann sowas immer passieren, aber wenn es absichtlich warwar eben ggf. das Essen auch beendet.

Gewisse Tischmanieren erwarte ich auch, es wird so gegessen das niemand anderem am Tisch der Appetit vergeht. Altersentsprechend mit Besteck und Serviette. Ist er fertig darf er aufstehen wenn abzusehen ist dass ich noch eine Weile brauche.

Don't worry that children never listen to you; worry that they are always watching you. (R. Fulghum)


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Sonne1978

Diese Phase haben wir auch durch, aber sie kommt immer wieder ;D In der Zeit habe ich keine Experimente gemacht. Also Gemüsesorten, die die Kinder nicht mögen, habe ich nicht verarbeitet bzw. nur so, dass sie nicht mehr erkennbar waren (püriert oder gestampft z. B.). Die warmen Mahlzeiten habe ich möglichst kindgerecht und einigermaßen gesund / nährstoffreich zubereitet. Da gab's halt oft Nudeln, Tomatensoße, panierten Fisch (Hauptsache, man sieht den Fisch nicht ;D), Kartoffelgerichte, Suppen und sowas. Man wird einfallsreich und dann gibt's ja noch Internetseiten, die einem helfen, Essen ansprechend für Kinder zuzubereiten. Ich habe dann so nach und nach neue Lebensmittel eingeführt, die dann akzeptiert wurden oder nicht. Meistens aber schon. Hat sich also von allein gelegt.

Als die Kinder größer wurden und Essen verweigerten, was sie bisher mochten, nur weil da z. B. ein paar Krümel (Kräuter s-:)) drin waren, musste ich an mich halten, um ihnen keinen Vogel zu zeigen... Mittlerweile ist es so: sie müssen jedes Essen probieren. Wenn sie es nicht mögen, gibt es meistens eine Beilage (Nudeln, Reis, Kartoffeln), die sie essen können. Wer das auch nicht mag, muss eben hungrig vom Tisch aufstehen. Das Mittagessen wird dann zu gegebener Zeit wieder angeboten.

Wovon ich nicht abweichen würde, ist, dass alle gemeinsam am Tisch sitzen. Egal, ob was gegessen wird, oder nicht. Der Appettit kommt manchmal auch vom Zuschauen :)

Sonne1978

Zitat von: dane_80 am 20. Oktober 2011, 11:42:58
Bei mir geht das sogar soweit dass ich " Ihh" und " Bäh" nicht hören möchte am Tisch. Das ist Essen das weder schlecht noch eklig ist, da reicht ein " Mag ich nicht".

Ist bei mir auch so. Ich habe es gehasst, als Kira eine zeitlang alles eklig fand und Viktoria damit quasi angesteckt hat. Sobald sie ihre Meinung geäußert hat, hat die Kleine sich angeschlossen und beide haben das Essen verweigert. Das geht GAR nicht und da bin ich auch stellenweise ziemlich sauer drüber gewesen. Essen zu beurteilen, was man nicht probiert hat, wird bei mir absolut nicht geduldet.

lisa81

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#11
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Fairydust

Bei uns muß sich zu den Hauptmahlzeiten auch jeder an den Tisch setzen. Kjell war als Kleinkind da sehr schwierig, er wollte immer aufstehen, hatte alles Mögliche im Kopf. Bei ihm half nur der weiße Ikeahochstuhl MIT Gurt. Jeder andere Hochstuhl versagte. Da drin hat er drin gesessen, bis er fast 3Jahre war. Auf einem anderen Stuhl hat es nicht geklappt. Auch heute muß ich den manchmal noch androhen. Dann müssen sie auch eine gewisse Zeit am Tisch sitzen bleiben und fragen ob sie aufstehen dürfen. Kjell würde aufstehen, wenn er noch nicht satt ist. Er verkündet, er ist satt, aber wenn er noch sitzen bleiben muß, dann ißt er doch noch weiter.
Ich achte immer darauf, dass ein Bestandteil der Mahlzeit dabei ist, was die Kinder mögen. Wenn sie nur das Gemüse mögen, dann essen sie halt nur das. Wenn ich vorher weiß, sie mögen das gesamte Essen nicht, dann biete ich vorher auch eine Alternative an. Ronja mag z.B.keine Nudeln und keine Tomatensauce, da darf sie sich vorher was anderes aussuchen. Kjell verkündet zur Zeit auch jeden Tag "bähhhhh, das mag ich nicht" , essen tut er es trotzdem, weil ich weiß, das er zumindest einen Teil davon mag.

Das klingt zwar alles sehr streng, aber ich finde das wichtig. Gerade wenn man Kinder hat, die sehr wählerisch beim Essen sind. Um so klarer die Grenzen festgelegt sind, umso weniger Diskussionen gibt es.

zuz

Prinzipiell müssen hier auch alle zu Tisch kommen. Eine Zeitlang hatten wir da auch mal Diskussionen, die ich eigentlich a la "Wer nicht kommt, hat halt Pech gehabt" beiseiteschieben wollte, aber das ist nach hinten losgegangen. Deshalb musste sich meine Motte mit an den Tisch setzen, zumindest kurz. Essen muss hier niemand, aber zwischendurch gibt es halt dann auch nichts. (Jedenfalls in so Zeiten, wo es Machtkämpfe gibt, ansonsten kann ich schon mal ein Auge zudrücken ;)).
Das mit dem Aufstehen = fertig ist hier auch so (klar, wenn es nen Grund gibt, ist das anders).
In so Machtspielzeiten haben wir dann aber mehr erlaubt: auf dem Schoß essen, ein Spielzeug durfte mit auf dem Tisch liegen (aber nicht bespielt werden) usw. Also da nicht noch ein Fass aufmachen, das kann man dann machen, wenn es wieder geregelter zugeht.
Ach ja, und was wir immer haben ist die 2. Chance: Wenn man merkt, dass die angedrohte Konsequenz so richtig realisiert wird, das Kind also plötzlich mit großen Kulleraugen dasitzt und sich denkt "Ui, Mama meints ernst" und in Tränen ausbricht, dann gibt es die 2. Chance. Bisher wurde die noch nie verspielt ;)

@Lisa: Das mit dem "Brot werfen =fertig", ab welchem Alter habt Ihr das gemacht? Mein Kleiner testet das nämlich grad, aber wenn ich ihn da immer gleich vom Tisch verbannen würde, würde er glaub ich doch verhungern  s-:)

lisa81

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#14
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zuz

Ok... ja, also auch so ein Zwischending.
Bei uns ist es unterschiedlich. Was er nicht mag, wird sofort runtergeworfen. Manchmal kapiert er gar nichts, manchmal schaut er uns aber auch an, grinst und wirft dann gezielt. Wenn er das macht, wenn er offenbar schon satt ist, machen wir auch Schluss. Aber manchmal tut er das von Anfang an - dann will ich nun nicht direkt das Essen beenden  :-\

Sonina

ist hier auch so....  mit dem Essen werfen... Bei Iven hat das meiner Meinung zwei Gründe, warum er es macht.
Grund a) es schmeckt ihm nicht besonders, dann ißt er 3 Bissen, um den ärgsten Hunger zu bekämpfen und fängt an zu matschen und das Essen auf den Boden zu werfen
Grund b) er ist satt

wenn Grund a) vorliegt, schiebe ich das Essen erst mal aus seiner Reichweite, nehm ihn auf den Schoß und versuche ihn zu füttern. Wenn er das auchnicht will, ist sein Essen beendet.
wenn Grund b) vorliegt beende ich die Mahlzeit für ihn sofort.

Mahlzeit beenden heißt bei mir: Hände waschen und spielen gehen.
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Man muss sich schon wundern, warum wir an unseren Erwartungen festhalten.
Das Erwartete ist das, was uns in der Balance hält... aufrecht... ruhig.
Was wir erwarten, ist nur der Anfang.
Das, was wir nicht erwarten ist das, was unser Leben verändert.

Fyps

Bei uns muss es immer gleich laufen, sonst fängt Nele auch heute noch an rumzukaspern s-:). Läuft bei uns so..

Nele wird zu Tisch gerufen - ist bei uns als Bitte formuliert, ist aber eine Aufforderung der sie Folge zu leisten hat!
Alle setzen sich an den Tisch und wir machen diesen abgewandelten "Piep,pie,piep...-Spruch" aus dem KiGa.
Jeder bekommt von allem was auf den Teller und neue Gerichte müssen probiert werden.
Gegessen wird solange sie Hunger hat und wenn sie nur das Gemüse will ist mir das egal, ich habe auch nicht immer auf alles gleich viel Appetit s-:). Will sie aufstehen, ist das in Ordnung, aber es gibt dann nichts mehr zu essen bis zur nächsten Hauptmahlzeit und diejenigen, die noch am Tisch sitzen müssen in Ruhe zu Ende essen dürfen.

Nachdem sie zwei Mal mit Magenknurren über den Nachmittag kommen musste, hatte sie das Konzept "Hunger= ausreichend essen" verstanden ;D. Wenn sie mit dem Essen Unsinn macht oder IIIIIhhhhh etc. sagt, wird der Teller mit dem Hinweis auf die hungernden Kinder dieser Welt entfernt.
LG
Fyps 

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Fallen ist weder gefährlich noch eine Schande! Liegenbleiben ist beides!

schwarzesgiftal

Bei uns war es auch so dass es ne zeit gab wo sie auf die idee kamen unterm essen aufzustehen.. wir haben das recht schnell beendet.. mit der einfachen Regel.. wer aufsteht ist fertig!..
War recht schnell abgewöhnt.. auch Alternativen gibts bei uns nicht.. es wird das gegessen was es gibt... und wer das nicht mag hat pech gehabt.. dann gibts dennoch kein brot kein obst keinen joghurt oder sonstiges....
Nachspeise gibts bei uns generell nur ab und zu und wenn dann nur wenn gut gegessen wurde...
" I'd rather be hated for who I am, than loved for who I am not."

Markus J.

Hallo,
vom GU-Verlag gibt es ein recht gutes, relativ einfach gehaltenes Büchlein : Jedes Kind kann richtig essen lernen (oder so... habe es gerade meiner Ex ausgeliehen). Das hat mir ein wenig geholfen. Es sind sehr viele Wiederholungen drin, sonst wäre es vielleicht nur 10 Seiten lang, aber hey, von den Kleinen wissen wir ja, wie wichtig Wiederholungen sind. Leider haben wir vieles von Anfang an falsch gemacht, besonders ärgerlich, weil es so offensichtliche Fehler waren. Noch leiderer (ich weiß das ist kein Wort, aber mir war danach *g)) macht meine Ex diese Fehler vermutlich weiterhin (Spielen/lesen am Tisch um "abzulenken", etc...). Naja, vielleicht hilft das Büchlein ja noch jemandem (insbesonder gings bei mir um die Menge der Nahrungsaufnahme... dachte immer sie isst zu wenig und habe dann halt viel - falsches - probiert)

Mema

#20
*

Fyps

Zitat von: Mema am 22. Oktober 2011, 22:20:11

Ich finde das schon hart, wenn ein Kind keinerlei Alternative bekommt, wenn es ein Essen nicht mag. Mein Mann hat dadurch auf bestimmte Gerichte so eine Abneigung bekommen, dass er es selbst heute als Erwachsener nicht mehr probiert, weil er immer essen musste was gekocht wurde.

Nicht dass wir uns hier falsch verstehen. Das was ich koche sind ausschließlich Sachen, die Nele mag und wenn es was Neues gibt, das sie nach dem Probieren eben nicht mag, kann sie natürlich was anderes haben. Ich habe die anderen auch nicht so verstanden, dass ein Kind gezwungen ist das zu essen, was es nicht mag oder hungrig ins Bett gehen muss s-:)
LG
Fyps 

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Fallen ist weder gefährlich noch eine Schande! Liegenbleiben ist beides!

Mema

#22
*

Fliegenpilz

Und wann bringt ihr euren Kindern bei, dass man auch mal länger am Tisch sitzen muss und sich nicht alles nur um ihr Essverhalten dreht?

Ich frage, weil hier ja einige schreiben, dass die Kinder aufstehen dürfen, wenn sie fertig sind - auch wenn die anderen noch essen.
Geht ihr mit euren Kindern nie auswärts essen? Und falls ja: Klappt es da dann problemlos, dass sie am Tisch sitzen bleiben und nicht das komplette Restaurant unterhalten?

Uns ist es sehr wichtig, dass die Kinder es von kleinauf (er)lernen, denn wir gehen sehr gerne auswärts essen und ich kriege wirklich Zustände, wenn Kinder durchs Restaurant rennen und dann vielleicht noch meine Kinder vom Essen abhalten oder ähnliches.

dane_80

Das kam mit zunehmendem Alter.
Er steht auch eigentlich nur auf wenn es bei mir noch einiges länger dauert, wenn ich Sonntags noch Zeitung lese nach dem Frühstück z.B.

Zum einen gilt aber immer wo andere Kinder sind ( zu Hause ist meiner ja alleine): Kinder warten auf Kinder.

Zum anderen gelten im Restaurant noch ein paar andere Regeln, wobei meiner durchaus rumlaufen darf.Beim Chinesen hier z.B. gibts Aquarien und ein Koibecken, beim Griechen kommt die Chefin und zeigt den Kindern die Küche und sie dürfen sich Stifte holen. Sonst wird eben sitzen geblieben, ich nehme meist was zum ankucken oder malen mit wenn ich weiß es dauert eher länger. Er weiß dass er dort sein bestes Benehmen rauskramen muss, klappt auch zu 99%. Schwierig wirds nur wenn es sehr lange dauert und dann sein Essen zum Schluss kommt.  :-\

Und bei den 6gängigen Weihnachtsmenüs meiner Familie fällt es mir manchmal schwer sitzen zu bleiben, dann darf ein kleines Spielzeug mit zum Tisch oder er zwischen den Gängen aufstehen, wie die anderen Kinder übrigens auch. Oft geht er dann auch in die Küche , "helfen".

Grundsätzlich hat er kapiert: je besser es im Alltag klappt, umso bereiter ist Mama für Ausnahmen. ;)
Don't worry that children never listen to you; worry that they are always watching you. (R. Fulghum)


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