Kleinkind mit starkem Willen

Begonnen von Sonnenscheinchen2015, 26. Oktober 2017, 16:47:51

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Sonnenscheinchen2015

Hallo, ich schreibe hier mal als Omi, denn ich suche nach einem Tipp für meine Tochter.

Ihr Kind ist nun 2 1/4 Jahre alt und weiß schon ganz genau was sie will und was nicht. Sie hat auch momentan die größere Ausdauer im Durchsetzen ihres Willens.

Unter anderem will sie nicht mehr im Buggy sitzen bleiben. Wäre ja an sich kein Problem, doch ist da auch noch ein Hund der seinen ausgiebigen Nachmittagsspaziergang braucht (es ist kein Garten vorhanden und auch wenn, wäre nur noch Garten für den Hund auch nicht ideal).

Bis vor ein paar Monaten war auch alles super. Die Kleine kam so mind. 1 Std. täglich an die frische Luft, doch jetzt muss sich meine Tochter jeden Tag überlegen WER mit dem Hund geht. Die ganze Familie wird involviert, aber es ist auch ein ziemlicher Aufwand, da die Großeltern beide eine 40 minütige Anfahrt haben. Der Papa geht oft schon um 5 Uhr in die Arbeit, damit er früher nach Hause kommen kann, um dann noch mit dem Hund Gassi gehen zu können.

Ich bin mir nicht sicher, ob es richtig ist, dass 5 Personen (und 1 Hund ???) ihren Tagesablauf nach dem Willen eines Kleinkindes ausrichten müssen !? Andererseits ist es echt schwierig sie in den Wagen "zu zwingen". Sie macht sich bocksteif, so dass man sie gar nicht zum Sitzen bekommt und hat man das Glück, dass sie sich mal ablenken lässt, dann ist das Buch etc. nach 10 Min. uninteressant und sie schält sich aus dem Gurt und steht im Wagen. Ist man dann alleine mit Kind, Hund und Wagen unterwegs, hat mein ein großes Problem!

Laufen lassen ist auch schwierig, da sie 1. Mal meist nicht in die Richtung läuft, wohin sie soll und sie will sich nicht führen lassen, was an einigen Stellen sehr gefährlich ist. Ein Dreirad mit Stange oder Laufrad kamen uns auch schon in den Sinn, allerdings, wenn Madam plötzlich keine Lust mehr hat, dann steigt sie ab und rennt davon und Mami hat auch nur 2 Hände...und außerdem ist ja der Winter auch nicht mehr fern und dann sind beide Fahrzeuge auch keine Option mehr.

Mein Frage ist deshalb: Wie setzt ihr euch (auch bei anderen Themen) durch, natürlich ohne Gewalt? Ist sie noch zu klein um durch Erklären an ihre Vernunft zu appellieren oder will sie einfach nicht?

Ich habe ein wenig Bedenken, dass es schon in Richtung "verzogen" geht, denn oftmals, wenn man ihr was verbietet, hält sie kurz inne, grinst dann und macht einfach weiter. Zieht man sie dann weg, von dem was sie nicht tun soll, ist das Geschrei groß oder sie schmeißt sich auf den Boden. s-:) So schafft sie es meistens sich durchzusetzen!

jewa

Hallo und willkommen bei uns!

Irgendwie kommt mir das Problem arg bekannt vor. Unsere Lösung ist für euch wohl nicht tragbar (wir hatten einen Hund der ein echter Timesharehund war und genauso gerne bei meinen Eltern und der Tante war und da unser Problem 2 Kinder und eins an der Hand und eins im Buggy und ein Hund war, ging das damals nicht mehr und der Hund quatierte sich bei unserer Tante ein...).
Ich hätte jetzt auch alternativ zu Laufrad oder Bobby Car geraten, aber da siehst du ja auch ein nicht zu unterschätzendes Problem. Trotzdem vielleicht einfach mal ausprobieren.

Was ich tun würde, wäre das Kind ans Laufen zu gewöhnen (vermutlich ist das einfach zu langweilig, wenn man doch selbst laufen kann). Also ab in den Wald (ggf. bis zum Waldrand eben mit dem Auto fahren) und ab in den Wald. Da kann der Hund laufen und wenn das Kind in eine andere Richtung läuft ist es erstmal nicht so schlimm.
Ansonsten mit dem Kind halt auf den Spielplatz, da bekommt es auch seine Bewegung und frische Luft.
Oder einen Nachbarn oder ein Nachbarskind fragen, ob es euch begleitet und den Hund nehmen kann (wie groß ist er denn)?
Kindergartenzeit kommt ja auch bald, da hat die Mutter wieder mehr Zeit für den Hund und kann das anders planen/organisieren. Wird schon besser werden.

Kommen bestimmt auch noch mehr Ideen von anderen Usern.
Alles Gute für euch!


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Das Leben wäre viel einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte.
Es wäre nur nicht mein Leben.

Fairydust

Wichtig ist, dass was man gesagt hat, daß man das dann auch macht.
Unsere Kleine ist im gleichen Alter und wenn ich längere Strecken gehe, kommt sie in den Ergo auf den Rücken. Da kann sie nicht weg und ich hab die Hände frei. Bei kurzen Strecken läuft sie.

moonlight21

Wir haben zwar keinen Hund, aber mein Kleiner hat lange gebraucht bis er "anständig" gelaufen ist. D.H. an der Hand geblieben ist, nicht weg gelaufen ist, nicht auf die Straße rennen wollte, etc.  s-:) Das Einzige was geholfen hat, war Konsequenz. Wir haben nicht wieder den Buggy rausgeholt, sondern sind mit ihm weiterhin spazieren gegangen. Es waren tägliche Machtkämpfe, die meist mit Wutanfällen von ihm geendet haben. Aber es hat sich ausgezahlt: Mittlerweile geht er brav an der Hand, er weiß das man nicht auf die Straße rennt, wenn er ohne an der Hand geht. Er weiß das man bei rot anhalten muss. Wenn er vor gehen darf, hört er auf "stop." oder "warte".

Ich weiß, das ist unglaublich anstrengend und es hat auch lange gedauert, aber das ist ein Lerneffekt. Die Kleinen möchten ihren Willen durchsetzen und es geht halt manchmal nicht

Sira82

Draußen Laufen will eben auch gelernt sein. Da hilft nicht viel anderes als üben, üben, üben. Am besten an ungefährlichen Orten wie Feld, Wald, etc.

Hier auch von mir die Frage, wie groß der Hund ist. Meine Tochter zum Beispiel lief immer zügiger und zielstrebiger, wenn beim Spaziergang ein Hund dabei war bzw. sie ihn selber halten durfte. War aber auch ein winziges Handtaschenexemplar von Hund und was besonderes, weil wir eben keinen haben...

Meine beiden wollten auch immer eher laufen als sitzen, von daher, s.o. üben, üben, üben und sich den Mund fusselig reden. Bleib auf dem Gehweg, wir wollen hier lang, warten bis das Männchen grün wird, etc.

Viel Glück und viel Erfolg!



Tini

Wir hatten das Problem auch in dem Alter bzw. bis vor kurzem (der kleine ist jetzt fast 3 Jahre und 4 Monate), allerdings haben wir keinen Hund, der raus musste. Im Buggy blieb er nicht sitzen, wollte ständig raus, draußen ist er dann aber ständig einfach drauf los gerannt, im Zweifelsfall auf die Strasse, man konnte ihn kaum bändigen. Am liebsten bin ich mit ihm nur auf Spielplätze oder in Parks gegangen, die überschaubar waren und wo ich ihn frei laufen lassen konnte. Dort könnte man auch mit Hund spazieren gehen, also zumindest im Park.
She *7/2006
He   *7/2014

Hubs

Ich finde es wichtig, dass alltägliche Dinge nicht zum Kampf ausarten. Ich konnte und kann es immer noch verstehen, dass Auslauf für den Hund nicht unbedingt zu den Lieblingsbeschäftigungen der Kinder gehören. In dem Alter war ich recht flexibel, wie wir den Auslauf gestalten. Meine Kinder durften sich immer aussuchen ob sie im Kinderwagen geschoben werden wollen, in der Tragehilfe getragen werden oder mit dem Laufrad fahren. Und ja, ich hatte dann oft genug das Kind auf den Schultern und das Laufrad auch noch getragen. Hält fit  S:D Nebenzu habe ich auch immer wieder den Hund durch Aportiertraining ausgelastet, d.h. wir sind auf eine Wiese gegangen, die Kinder / das Kind durfte dann dort umeinander streunern und ich hab mit dem Hund trainiert. Oder das Kind hat beim Aportiertraining geholfen. Man  muss einfach erfinderisch bleiben und sich von dem Gedanken, dass das Kind einfach nur "mitmacht und brav ist" verabschieden.
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
How could anyone ever tell you, you were less than whole?
How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?

schwalbe

Ich finde hubs Antwort trifft es!
Sogar ich finde es oft langweilig mit dem Hund gassi zu gehen, wie muss es da einer zweijährigen gehen.
zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen, Wurzeln und Flügel (Goethe)

Sonnenscheinchen2015

Danke Euch allen, es waren viele Denkanstöße dabei. Vor allem das Spazierengehen im Wald wäre eine gute Idee. Sie hat zwar bisher vermieden, mit dem Auto zu fahren, da es nur ca. 1 km von ihrer Wohnung weg in einen Stadtpark geht, aber der Weg dorthin ist mit unter sehr gefährlich für ein Kind, was sich nicht führen lassen will.

Leider ist es jedoch so, dass die Erziehung des Hundes noch nicht zu 100 % passt. 8)

Es ist nur ein kleiner Hund (Dackelgröße) aus dem Tierschutz und trotz Hundetrainer (3 an der Zahl) kriegt man ihre Macken nicht weg, die sich aber nur draußen zeigen. 1. Jagdtrieb, also frei laufen lassen ist schon mal nicht. 2. JEDER andere Hund wird angepöbelt und dann muss man sie ständig ermahnen nicht zu ziehen!

Hmh, ihr seht schon, hier ist eigentlich auch Erziehung dringend nötig!!!  S:D

Die Maus geht schon in die KITA, so dass man versuchen kann bis 14.00 Uhr den Hundespaziergang (sofern das meine Tochter mit ihrer Arbeitszeit vereinbaren kann) schon erledigt zu haben. Allerdings muss sie als Lehrerin auch zuhause noch weiter arbeiten, so dass sie gerade ne Doppel- und Dreifachbelastung hat. Natürlich helfe ich wo ich nur kann, aber ich bin auch noch berufstätig, so ist es leider auch keine Option, dass ich den Hund zu mir nehme (tageweise mache ich das schon mal, aber so generell geht es leider nicht und die "Besitzer" möchten ihren Hund natürlich auch nicht komplett abgeben!).

Eigentlich möchten sie bald ein 2. Kind planen, was aber in der momentanen Situation undenkbar ist, da zwei Lebewesen ihren eigenen Kopf  :thumbsup: haben schade eigentlich!  :o