beschäftigt sich mit dem Tod

Begonnen von Bomelo, 27. April 2014, 21:06:53

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Bomelo

 Hallo. Brauche einen Rat. Mein großer wurde gerade 5. Seit einigen Wochen ist er sehr nah ans Wasser gebaut, weint oft scheinbar ohne Grund. Doch erst heut Abend kristallisiert sich langsam raus, was los ist.

Er stand nach dem zubett gehen plötzlich weinend im Raum. Mama, aber wenn ich erwachsen bin, bist du schon eine Oma. Diesen Satz wiederholte er bestimmt 10 mal. Erst mach vielen Nachfragen sagte er dann: aber wenn du eine Oma bist, dann bist du alt, alt werden ist nicht schön, dann willst du sterben und dann hab Ich keine Mama mehr. Dazu muss ich sagen, Das hat er von meiner Oma. Die wohnt bei uns im Haus, hat ne altersdepression und redet den ganzen Tag so nen Müll. Diese Bedenken hab ich nun versucht auszuräumendann ging's aber weiter. Was ist wenn wir alle tot sind, bin ich dann immer noch seine Mama? Was wenn Papa und ich sterben und er ist noch ein Junge? Wie soll er eine Frau kennen lernen wenn er erwachsen ist? Kauf Ich ihm dann noch Erwachsenen-Kleider? Die braucht er doch für ne Frau.  Was ist wenn Bagger kommen und unser Haus abreißen? Kurz gesagt: er macht sich furchtbar schlimme Gedanken um die Zukunft, hat Angst vor der Zukunft, Alter und Tod...

Ist das eine normale Phase in dem Alter? Oder muss ich mir Sorgen machen? gerade weil er schon seit Wochen so tief innerlich traurig ist und oft scheinbar grundlos weint. Wie soll ich damit umgehen? So wie jetzt sachlich alle Fragen beantworten oder irgendwie anders? Bin grad etwas ratlos.

Danke schon mal.
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Leofinchen

Ich denke schon das es normal ist, in dem Alter fangen sie an solche Dinge zu begreifen.

Leonie ist auch so. Momentan ist es etwas "besser" geworden, aber so im Alter 4 - 5 war das Thema Tod sehr präsent. Es kamen ähnliche Fragen/Aussagen wie von deinem Sohn.
Einmal meinte sie zu mir: "Mama, ich wünschte ich wäre nie geboren. Dann müsste ich auch nie traurig sein wenn ihr sterbt und selbst nie alt werden und sterben". Da musste ich echt schlucken, aus dem Mund einer 4jährigen.

Wir haben einfach immer sehr offen über das Thema gesprochen, wenn wir bemerkt haben das es sie wieder sehr beschäftigt. Aber so gut es geht auf tröstliche, kindgerechte Art. Ohne ihr irgendwelche Lügen aufzutischen, aber so dass das Thema weniger beängstigend und abschreckend wirkt.

Nipa

Mein Sohn hatte so ne Phase als Oma's Hund gestorben ist.

Ich denke, man sollte den Kindern die Fragen ehrlich beantworten. Hängt halt auch viel vom eigenen Glauben ab. Meine Schwiegermutter hat ihm z.B. von der Wiedergeburt erzählt, woraufhin er bei jedem Tier dachte es könnte der Hund sein  s-:)

Bei solchen - gerade für uns Erwachsene - unangenehmen Themen hilft es immer gut, wenn man die Kinder fragt "was denkst Du denn, wie das ist", denn sie haben schon oft gute und auch interessante Vorstellungen.
Bei meinem Sohn z.B. leben die Seelen aller Verstorbener am hellsten Himmelsstern, weil der seine Leuchtkraft durch die Seelen generiert.

Ich habe ihm auch ehrlich gesagt, dass ich mal sterben werde. Aber auch danach noch auf ihn aufpassen werde. Für ihn war nämlich die Reihenfolge: alt werden, ins Altenheim kommen, sterben... mit dem Tod jüngerer Menschen hatte er sich zum Glück nicht so ausführlich beschäftigt... Und von soher habe ich ihn in der Illusion belassen.

Im Übrigen ist er der Meinung, dass er am liebsten nie ausziehen möchte. Und wenn dann nur ganz in die Nähe, falls seine Frau unbedingt ausziehen möchte.
Also spätestens dann werde ich ihn wohl rauswerfen  S:D

Fliegenpilz

Das gehört wohl zum Groß werden dazu und man kann es einfach nur mit vielen Gesprächen & Erklärungen auffangen, auch zugeben, dass man eventuell sich selbst Gedanken macht oder Angst hat und man einige Dinge weder versprechen noch erklären oder begründen kann.

Meine bald 4jährige hat letztens mit Entsetzen festgestellt, dass sie ja die Kleinste ist und wir alle vor ihr sterben werden und sie dann ganz alleine sein wird. Von "Ihr müsst ein Baby bekommen, damit ich nicht mehr die Kleinste und alleine bin" bis zu "Ich sterbe dann auch einfach, wenn Ljiljana stirbt" war alles dabei.

mausebause

Das ist in dem Alter normal..bei einigen Kindern mehr bei anderen weniger.
Da hilft reden, zuhören, reden, zuhören...

Speziell meine Große ist ein Kind welches sich schon immer sehr viele Gedanken um alles mögliche gemacht hat und das tut sie nach wie vor..oft Sachen wo ich mich sogar frage wie sie in dem Alter schon auf sowas kommt..
Aber wir reden - egal über was..und ich versuche auch immer alles wahrheitsgemäß zu beantworten, ich beschönige wenig - klar erkläre ich Altersgerecht aber ich halte z.B. nichts davon einem Kind zu sagen dass nur Alte Menschen sterben, denn das wäre eine Lüge..so bin ich bislang zumindest bei meiner Tochter immer gut gefahren - ich denke das musst du einfach ausprobieren..
Wichtig ist dass du ihn ernst nimmst, auch seine Sorgen ernst nimmst, ihn tröstest und eben mit ihm redest.

Bomelo

Huhu.

Wollte man kurz nen Zwischenstand abgeben. Nachdem die ganze Geschichte größere Ausmaße angenommen hatte, war ich gestern bei einer Kinder- und Jugendpsychotherapeutin. Alleine, nur zur Beratung.

Sie hatte ziemlich schnell eine logische Erklärung parat und uns Lösungswege aufgezeigt. Das werden wir nun versuchen.
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