Hallo,
da ich neu im Forum bin, stelle ich mich kurz vor.
Ich bin 36, glücklich verheiratet und war bis vor kurzem voll berufstätig. Unser Sohn wird im Mai 4. Seit August letzten Jahres geht er in den Kindergarten, erst Vollzeit (40 Stunden) aber inzwischen so kurz wie ich es eben ermöglichen kann.
Unser Sohn hat sich aus unsere Sich recht normal entwickelt, abgesehen davon, dass er sehr spät gesprochen hat und wir deswegen im seinen zweiten Geburtstag herum auch beim KiA nachfragen. Der sagte er sein halt sprechfaul bot uns aber eine Überweisung zur Logopädie an, die er aber unter drei für nicht soooo sinnvoll halten würde. Die ersten zwei Jahre war mein Mann in Elternzeit. Vom zweiten Lebensjahr bis August letzten Jahres war er in einer Tagesbetreuung mit 2 Betreuerinnen und insgesamt 9 Kinder, davon 3 in seinem Alter
Mit der Sprechfaulheit haben wir uns fatalerweise arrangiert. Etwas dass wir nun komplett abgeschafft haben, wir reagieren nicht mehr auf ein Wort Fragen wie "Wasser". Er muss ganze Sätze sagen und das tut er inzwischen auch, jedenfalls zuhause.
Im August begann der Kindergarten, bereits nach der Eingewöhnung sagte uns die Gruppenleiterin, wir müssten seine Ohren untersuchen lassen, er würde offensichtlich nicht gut hören. Hörtest beim Ohrenarzt bestanden! Dann hieß es im Flur beim abhoken: "kann er denn richtig gucken? Es sieht manchmal aus, als würde er schielen!" Augenarzt, alles super. Obwohl er sprachbedingt nicht so richtig mitgemacht hat, war klar, dass seine Augen einwandfrei funktionieren. Im September also nach ca. 6 Wochen offizielles Elterngespräch. Einen Tag vor dem Termin sagte die Gruppenleiterin, diesmal beim Bringen wirklich im Vorbeigehen, als ich ihr mitteilte, der Augenarzt habe nix feststellen können ganz lapidar :"Er hat ne auditive Wahrnehmungsstörung" und ließ mich stehen.
Ich musste das googeln, verfiel in Panik und bekam über Beziehungen kurzfristig einen Termin in der Pädaudiologie. Alles o.B. Mit einem guten Hinweis. Er hat eine Muskelschwäche der Mundmuskulatur, dadurch einen fehlenden Mundschluss und braucht Logopädie. Die auch bereits eine Woche später begann. Wir beobachteten bald Fortschritte. Klarere Aussprache neue Wörter mehr zweiwortsätze auch drei Wörter am Stück wurden mehr.
Wir entspannten uns etwas. Anfang Januar, als ich meinen Sohn von der Logo abholte auf rial der Hinweis ob wir mit unserem Sohn mal im SPZ vorstellig werden wollten, da die Fortschritte so gering seien.... Wir sollten mal drüber nachdenken (ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht mal, was das ist, aber da ich auch vorher von der Pädaudiologie noch nie gehört hatte kam es darauf schon nicht mehr an). Im Januar, exakt einen Tag nach Ablauf der Anmeldefrist für einen anderen Kindergarten dann das Elterngespräch Nummer 3. Das wurde seitens des Kindergartens verlegt und war eigentlich eine Woche früher vorgesehen!
Diesmal die Gruppenleiterin (und Motopädin, darauf besteht sie) und der Ergotherapeut (keine Ahnung warum der da war!)
Sie dürften ja keine Diagnosen stellen, aber ihrer Meinung nach läge im besten Fall nur eine Verzögerung vor aber im für Sie wahrscheinlicheren Fall eine globale Entwicklungsstörung wir mögen bitte umgehend eine ausführliche Entwicklungsdiagnostik im SPZ beantragen... Ich war wir geschlagen. Dann waren sie auf einmal sehr mitfühlend und fragten, wie es uns denn damit ging geht usw.... Da dass mit den Terminen so lange dauern würde empfehlen sie uns jetzt schonmal einen Inklusionsplatz zu beantragen. Dann könne die Logopädie vor Ort ebenso wie die nötige Ergotherapie direkt begonnen werden blablabla
Ich bin gerade noch rechtzeitig aus dem KiGa bevor ich wirklich zusammengebrochen bin.
Wir bekamen ein Schreiben mit, für den Kinderarzt...
Da stand aber nur Wischiwaschi drin. Kein Auge zugemacht und am nächsten Tag mit dem Schreiben zum Kinderarzt.
Der hat den Kindergarten ausgelacht. Er sieht keinerlei Anhaltspunkte für einen Inklusionsplatz. Wir sollen natürlich trotzdem ins SPZ. ABER "machen Sie sich um Himmelswillen keine Sorgen" Ihr Sohn ist ganz sicher nicht vermindert intelligent und das einzige was er aufholen muss ist die Sprache!
Dann kam die Wut, als bei mir. Ich fühle mich nicht betreut sondern terrorisiert. Wir haben keinen Antrag auf Inklusion gestellt!
Aber das Gespräch mit der Logopädin gesucht.... Oh, Überraschung. Als wir sagten, wir haben einen SPZ Termin im März sagte sie: das ging ja schnell da wird sich xx (Vorname der Gruppenleiterin meines Sohnes) aber freuen, wenn jetzt Bewegung reinkommt. Sie versprach ins Unterstützung beim Antragstellen!
Dann fand ich jeraus: Diese Logopädin ist auch diejenige, die in unserem KiGa betreut. Und die Beste Freundin besagter Gruppenleiterin.... Ich weiß nicht warum, aber das hinterlässt bei mir ein wirklich unangenehmes Gefühl!
Seither hole ich meinen Sohn so früh es geht ab, habe auf Teilzeit umgestellt und werde wohl demnächst auf der Arbeit "ersetzt" was mir aber im Moment egal ist.
Ich hole meinen Sohn so früh wie möglich und sehe jeden Tag Fortschritte! Er spricht von sich aus einiges undeutlich aber doch signifikant mehr!
Mein Gefühl ist folgendes : Die Gruppenleiterin hat sich auf mein Kind "eingeschossen" und dadurch, dass sie ihn ganz platt ausgedrückt sowieso für doof hält, behandelt sie ihn auch so. Mein Sohn wiederum hat sich in dieser für ihn ja bequemen Kindergartenwelt in der er gar nicht gefordert wird faul eingerichtet....
Ist sowas möglich? Oder bon ich so blind?
Er spielt gerne alleine, er puzzelt (40+) er klettert tobt und ist gerne im Wasser. Weil er mehr als 20 Minuten alleine spielt gilt er als "unsozial", wenn er sich auf etwas konzentriert, reagiert er nicht immer sofort auf seinen Namen. Er beherrscht aber das Alphabet und die Zahlen bis 15, liest jedes Autokennzeichen vor und kann alle Farben erkennen und benennen....
Ich bin inzwischen wirklich verzweifelt.... Hat irgend jemand einen Rat oder kennt eine solche Situation?
Liebe Grüße Caro