Kind und gleichaltriger Cousin zu oft zusammen?

Begonnen von Saiko, 11. November 2013, 19:25:12

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Saiko

Hallo zusammen!

Um meine Frage zu stellen muss ich kurz unsere Situation schildern. Mein Sohn (bald 4) hat einen Cousin, der etwa 5 Monate älter ist und in unserer direkten Nachbarschaft lebt. Die beiden kamen zusammen in den Kindergarten. Mein Sohn ist der schüchterne Typ und mein Neffe ist ein kleiner Wildfang mit sehr viel Energie.
Beide sind nun im zweiten Kindergartenjahr und ich bekomme sehr oft von den Erziehern zu hören, dass sich mein Sohn zu sehr an seinen Cousin klammert. Er spielt auch tatsächlich nur mit Kindern, mit denen zuvor schon sein Cousin gespielt hat. Andere Kinder lässt er kaum auf sich zukommen.
Als der Cousin mal eine Woche krank war, sei mein Sohn richtig aufgeblüht.

Da sich mein Sohn nach Meinung der Erzieherinnen zu sehr an seinen Cousin hängt, versuchen sie die beiden immer wieder beim Turnen und bei Projekten zu trennen. Allerdings wird das Klammern meines Sohnes immer stärker.
Eine Trennung der Kindergartengruppe lehnten die Erzieher bisher ab.

Nun zu meiner Frage: Macht es Sinn für meinen Sohn einen anderen Kindergarten zu suchen um ihn diesbezüglich von seinem Cousin zu trennen? Den Cousin sieht er natürlich weiterhin Zuhause?

Über baldige Antworten würde ich mich freuen.

Liebe Grüße
Saiko

dragoness

Ich würde deswegen nicht den Kindergarten wechseln. Dort findet Dein Sohn vielleicht einen anderen Freund, an den er sich dann auch klammert. Wenn Dein Sohn nicht permanent im Schatten des Cousins steht und es eine "gleichberechtigte" Freundschaft ist, sehe ich da eigentlich keine großen Probleme. Vielleicht kannst Du in der Freizeit schauen, dass er eben mal andere Kinder einlädt oder auch mal andere Kids kennenlernt (Verein oder ähnliches).

Zita78

Wir haben Zwillinge und da stellt sich auch die Frage "gleiche Gruppe oder trennen?".
Unsere Kinder sind in der gleichen Gruppe - da Junge und Mädchen ist es aber weniger problematisch als in Deiner Situation.
Die Erzieherinnen haben uns zu Beginn gesagt, dass sie die Situation natürlich schon genauer beobachten werden; das eine Trennung aber nur das allerletzte Mittel ist! Es ist einfach sehr schwer, dem Kind zu vermitteln, dass der Gruppenwechsel keine Bestrafung ist, dass es nichts falsch gemacht hat..

Mich würde die Situation sehr belasten. Ich würde mit den Erzieherinnen sprechen und erfragen, mit wem Dein Sohn außer dem Cousin spielt und dann mit diesem Kind Spielnachmittage verabreden.
In einen Verein gehen finde ich auch eine gute Idee.

Aber ob das richtig ist? Führt vielleicht nur dazu, dass sich Dein Sohn an das andere Kind hängt.. ich weiß nicht, ob wir nicht mit manchmal mit unserer Über-Fürsorge übers Ziel hinausschießen. Leider bin ich ganz genauso  ;)
Ich könnte die Situation nicht hinnehmen, weil ich befürchten würde, dass mein Kind sich nicht frei entfalten kann. Aber ich bin nicht sicher, ob man sich wirklich einmischen sollte. Vielleicht gibt es ihm auch einfach Sicherheit, sich am Draufgänger zu orientieren! Und sich sicher fühlen zu wollen - da ist doch nichts negatives dran. Klar, sollte er irgendwann "Selbstsicherheit" im wirklichen Wortsinn entwickeln, aber muß man das mit 4 erzwingen? Kann man das überhaupt?

Hast Du Deinen Sohn einmal gefragt, wie für ihn die Woche war, als der Cousin krank war?
Wie oft sehen sie sich abgesehen vom Kiga noch? Freut sich Dein Sohn auf seinen Cousin?

Sorry, der Post war jetzt vermutlich gar nicht hilfreich 
Ich finde das Thema wirklich sehr schwierig und bin zwischen Herz und Hirn gespalten..
Dir alles Liebe! Würde mich freuen, wenn Du uns auf dem Laufenden hälst!!!

Saiko

Hallo! Danke für die lieben Antworten. Eigentlich wollte ich mich da nicht einmischen, aber die Erzieherinnen drängen mich eigentlich dazu. Mein Sohn soll auch Zuhause mit anderen Kindern spielen. Leider will er aber nur Kinder einladen, die eigentlich nur mit seinem Cousin spielen wollen.
Auf meinen Vorschlag mit ihm zu einem musikalischen Verein zu gehen, weil er gerne singt, meinte die Erzieherin ich solle ihm damit noch Zeit lassen.
Ich möchte meinen Sohn zu nichts zwingen und habe doch das Gefühl nach Meinung der Erzieherinnen zu wenig zu tun. Was würdet ihr den für Vereine vorschlagen? Liebe Grüße

dragoness

Wenn er doch gerne singt, würde ich auch schauen, ob es einen Kinderchor in der Nähe gibt, oder musikalische Früherziehung. Ansonsten schau doch mal an was er Interesse hat und welche Sportarten für sein Alter geeignet sind (viele Vereine geben Mindestalter für einige Sportarten an).


Hubs

Ich bin überzeugt davon, wenn Kinder klammern, müssen sie diejenigen sein, die sich lösen, nicht eine dritte Person. D.h. ein neuer Kindergarten käme für mich in dem Fall nicht in Frage.
Ich würde auch eher drauf achten, dass ihr die Nachmittagsaktivitäten so gestaltet, dass er auch Kontakt zu anderen Kindern hat. Kinderturnen, Sportverein, Musik, Singen, Bastelgruppen,... Dann kann er für sich entscheiden, wie weit er andere Kinder an sich heran lässt. Letztlich bleibt es aber bei ihm, er ist derjenige, der entscheidet, wie sehr er andere an sich heran lässt.
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
How could anyone ever tell you, you were less than whole?
How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?

min(e)


lotte81

Was genau finden die Erzieherinnen denn störend? Und wie genau äußern sich denn diese negaitven Auswirkungen?Was heißt in dem Fall "aufgeblüht"? Ich finde ja wir sprechen noch von einem sehr kleinen Kind und würde mich daher echt Hubs anschließen....Die Kinder lernen ja "Sozialverhalten" noch. UND es gibt nun mal Menschen, auch Erwachsene, die sich eher nur auf sehr auserwählte Personen wirklich einlassen können und andere, die eben viele um sich "scharen"..... Beides normal.....
Wie genau ist dein sohn denn in seiner Entwicklung eingeschränkt durch diesen Kontakt? Hat er schwierigkeiten? Ist er unglücklich? Ist der Cousin unzufrieden oder unglücklich? Oder ist es einfach etwas, was sie beobachten und VERMUTEN es könnte Probleme geben, weil man da schon mal was erlebt hat....
Ansonsten sind Menschen eben unterschiedlich, finde ich...die einen (auch ERwachsene) lassen nur einen sehr ausgewählten Personenkreis oder einzelne Menschen an sich ran, andere sind da eben offener und brauchen immer eher viele Freunde und den Trubel......

03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

Saiko

Also die Erzieherinnen hatten leider nicht genauer angedeutet inwiefern er aufgeblüht ist. Aber mir selbst ist schon aufgefallen, wenn er weniger Kontakt zu seinem Cousin hat, ist er weniger aggressiv und weniger am weinen. Aber das könnten auch Phasen sein. Sein Cousin versucht ihn natürlich dauernd zu unterdrücken. Aber nach und nach fängt mein Sohn auch an sich zu wehren und durchzusetzen, wenn es nötig ist.
Meiner Meinung nach ist es normal.
Aber da sein Cousin auch ein Jahr früher eingeschult wird ist es den Erzieherinnen ein Dorn im Auge, dass mein Sohn so sehr an seinem Cousin hängt.
Ich denke auch, das gibt sich mit der Zeit.
Und mit Kindern, die nicht aus dem Freundeskreis des Cousins kommen will sich mein Sohn nicht treffen. Zwingen möchte ich ihn auch nicht dazu.

Martina

#9
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Ohne