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Rund um die Erziehung... => 1-5 Jahre => Thema gestartet von: schnakchen am 10. Juli 2014, 10:02:02

Titel: Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: schnakchen am 10. Juli 2014, 10:02:02
Hallo Mädels,

vermutlich liegt es an der Müdigkeit, aber uns fällt grad nix mehr ein. Bisher lief Schlafengehen bei uns recht problemlos ab: Abendessen – Zähneputzen, Waschen, Toilette – Buch vorlesen – Licht aus.
Neuerdings klappt das gar nicht mehr, schon beim Essen macht unsere Große Rabatz und ist absichtlich frech (legt die Füße auf den Tisch, gießt Milch neben den Becher), und macht dann am laufenden Band irgendwelche verbotenen Dinge, auf die wir mit Schimpfen reagieren müssen. Also normalerweise fahren wir super mit direkten Konsequenzen – mit Essen spielen, ok Essen wird beendet. Aber sie übertritt dann wirklich im Minutentakt jede erdenkliche Grenze, und gewinnt so natürlich Zeit, in der sie nicht ins Bett muss, einfach weil wir damit beschäftigt sind zu reagieren, Dinge wegzunehmen, aufzuwischen und und und.
Das ganze zieht sich dann gefühlte Ewigkeiten hin, übers Zähneputzen usw. meist haut sie uns dann irgendwann (nur ganz sacht, Hauen ist bei uns wirklich SEHR streng verboten, sie zeigt dann quasi, dass sie sich selbst sowas traut), und unsere Konsequenz auf Hauen lautet ,,kein Buch abends". Das weiß sie auch, mault dann aber ewig, dass sie ein Buch will. Früher hat es in solchen Situationen gereicht, wenn ich bitterböse gesagt habe: ,,IN DEIN ZIMMER!" und da blieb sie dann und irgendwann haben wir uns vertragen und gut wars. Nun sagt sie rotzfrech: ,,NEIN!" und marschiert einfach wieder raus, oder haut mich nochmal, geht ins Bad und reißt die Schubladen auf und wirft irgendwas raus usw. Ich muss gestehen, das einzige was mir in den letzten Tagen eingefallen ist, war ihr zur Strafe Spielzeug wegzunehmen – für jedesmal, dass sie wieder rausrennt (und dabei irgendwas absichtlich umwirft, Krach macht) kommt ein Spielzeug von ihr in meinen Schrank. Ich weiß, keine erzieherische Glanzleistung, aber darauf reagiert sie wenigstens.


Wir haben auch schon versucht:
- ignorieren (bringt nix, dann kommt sie ins Wohnzimmer und tobt da herum)
- sie strikt wieder ins bett bringen (sie ist schneller wieder rausgeklettert als wir bei der Tür sind)
- Belohnung in Aussicht stellen (Idee meines Mannes, dann fing sie an zu verhandeln, dass sie dreimal die Belohnung = neues Pixie will, erst dann schläft sie)
- ihr sagen sie soll halt in ihrem Zimmer bleiben und spielen (hat früher gut geklappt, wenn sie echt mal nicht müde war, aktuell zieht sie dann das programm mit dem Rausrennen und Dinge kaputtmachen ab)
- für den nächsten Tag alles mögliche verbieten (keinerlei Wirkung, hilft mehr der genervten Mama im Moment, um mal irgendwas zu sagen)
- sie eher schlafen legen, sie später schlafen legen, mal gar nix aufregendes am tag machen, nur abends nichts aufregendes machen (kein Unterschied)

Was würdet ihr tun? Bitte sagt mir, dass das nur eine Phase ist!

Müde Grüße
schnakchen
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Sweety am 10. Juli 2014, 10:22:16
Naja zuallererst würde ich mal s i e  fragen, was sie möchte. Wer zur festen Schlafenszeit noch über so dermaßen viel Energie verfügt, muss vielleicht gar nicht ins Bett, nur weil der Wecker das sagt.
Ich sehe, ihr führt einen richtigen Kampf miteinander. Wenn nun dein Mann sich auf einmal so störrisch benehmen würde, würdest du da auch so reagieren?

Ich seh das so: eure Tochter zeigt euch gerade sehr deutlich ihre eigenen Grenzen. Diese Seite wird bei dem allgemeinen Mantra des Grenzensetzens gern übersehen: dass es da zwei Seiten gibt.
Und ihr reagiert mit Sanktionen, Unmut, Erpressung.
ICH würde da auch noch einen drauflegen, wenn ich sie wäre ;)

Wenn sie allerdings mein Kind wäre, würde ich die Provokation an sich als Phase abtun und ansonsten mal überlegen, wie ein schöner und entspannter Abend aussehen könnte und zwar MIT ihr gemeinsam :)
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: mausebause am 10. Juli 2014, 10:33:18
Bei Bella hatten wir das auch und haben die Schlafenszeit nach hinten verlegt..so wie Sweety sagt..ihr war es dann irgendwann einfach zu früh..
Klappt jetzt auch nicht immer aber meistens...
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: zuz am 10. Juli 2014, 11:00:42
Kenne ich, kenne ich, kenne ich.
Exakt so.

Und ja, ich lass mich auch manchmal zu einer Strafspirale hinreißen, um dann immer wieder sehr schnell festzustellen: Bringt so überhaupt gar nichts.

Grundsatzfrage, die Du für Dich sicher schon geklärt hast: Bekommt sie genug Schlaf?  Ist sie früh müde? Und: Ist sie abends müde und deshalb aufgedreht (okay, waren jetzt drei Fragen ;))

Wie ist es am WE, wenn Ihr es einfach mal laufen lasst, sie zu nichts zwingt? Ist sie dann auch so? (Bei uns ist es dann meist besser).

Wie Sweety denke ich auch, irgendwas passt ihr grad gar nicht, und das versucht sie Euch verzweifelt zu zeigen.
Bei uns hilft in solchen Phasen meist, wenn ich auf die Provokationen gar nicht groß eingehe, nur sage: "Schade", mich innerlich distanziere, meine gute Laune behalte und das ganze so abtue, als würde er/sie das eher aus Versehen machen. Und dann vielleicht was vorschlage, was ihm/ihr sicher Spaß macht. Manchmal hilft das, ihn rauszuholen, wenn nicht, hilft manchmal kuscheln.
Was ich nie mache: Buch streichen. Das braucht er einfach zum Runterkommen, und ich finde es auch nicht sinnvoll, damit zu drohen. Für ihn besteht ja kein Zusammenhang. Klar, den könnte man konstruieren, aber letztlich nicht so, dass er es versteht.

Ich würde auch mal versuchen, den Abend anders zu gestalten. Versucht mal rauszufinden, was genau passiert, kurz bevor sie provoziert. Bei uns waren es die Elterngespräche am Tisch, die er mal gar nicht haben konnte. Wir haben uns dann wieder mehr den Kindern zugewendet, das hat geholfen. Vielleicht braucht sie ja auch mehr Aufmerksamkeit? Will noch was mit Euch machen?
Was hier auch hilft: Mal ein Grundsatzgespräch, was anders laufen soll, was einen selbst stört, was man sich wünscht - mit Raum für das Kind, das sich natürlich auch Dinge wünschen darf.

Also: Phase ja, aber man kann schon was tun, damit die schnell besser wird  :-*
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: seemaedchen am 10. Juli 2014, 11:07:32
zuz, du warst schneller.
;)

ich hab festgestellt, wenn die ganze Konsequenzen Sache nicht wirkt, dann mal einen Gang zurück. Ihr steigert euch da hoch und hoch.
Ich hab dann versucht zu reden.
Ist ja leider nicht immer so einfach, wenn man schon 5 Sachen angedroht hat und 4 durchgezogen. Aber wo soll das hinführen.

Vielleicht solltet ihr was am Abendritual ändern. Man ist da ja auch manchmal etwas bequem wenn es immer so gut gelaufen ist. Vielleicht braucht sie gerade mehr Zuwendung und mehr Zeit mit euch.
Vielleicht im Abendritual einen Gespräch und Resümee über den Tag einführen. Also du erzählst was bei deinem Tag so war und fasst den Tag mit ihr noch mal zusammen. Sie erzählt was im KiGa war und was heute sehr schön war.
Das bringt bei uns wahnsinnig viel und Anna-Lisa ist es auch sehr wichtig.

Dann vielleicht andere Bücher anfangen. Vielleicht mit mehr Anspruch. Wir lesen jetzt Bücher die mehr Anspruch haben und über mehrere Abende gelesen werden.
Anna-Lisa haben die kurzen Geschichten einfach gelangweilt und sie wollte immer mehr.

Bei uns ist zwar dadurch das Abendritual länger und auch für mich ansträngender geworden, aber für Anna-Lisa viel entspannter.

Und es gibt natürlich auch Phasen wo es gar nicht klappt. Meist kann sie dann wieder was Neues. Aber das fällt einem ja immer erst hinterher wie Schuppen von den Augen.
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: schnakchen am 10. Juli 2014, 11:37:12
Hallo Mädels,

danke für eure vielen tollen Ideen und Anregungen! Ich werde mal in Ruhe darüber nachdenken, da ist vieles dabei, was uns sicher weiterhilft.

Nur eine konkrete Frage - wie würdet ihr dann auf das Hauen reagieren? Ich fühle mich selbst schlecht dabei, als Strafe das Buch zu verbieten, aber ich will einfach nicht, dass sie sich angewöhnt uns zu Hauen. Irgendwie ausdiskutieren bringt in dem Moment aber auch nichts, sie ist dann auf Krawall gebürstet und sie weiß auch ganz genau, dass uns das wehtut und dass sie es nicht darf.

Andererseits, wenn ich unsere Abende wie von euch vorgeschlagen nochmal komplett überdenke, erübrigt sich die Frage vielleicht.

DANK EUCH!!!

Lg schnakchen
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Sweety am 10. Juli 2014, 11:58:56
Ich sehe generell keinen Sinn in Strafe.

Aber sieh es mal so: Was vergibst du dir denn, wenn du es übergehst, es als Versehen abtust oder als Einladung zum Kuscheln und Kitzeln?
Das Kind ist 4!! So wie meiner auch. Daher bin ich mal ganz sicher, dass sie sehr genau weiß, was Sache ist. Beibringen musst du ihr das in dem Alter ganz sicher nicht mehr.
Sie macht das nicht, obwohl sie es nicht darf, sondern w e i l  es untersagt ist und jedes missmutige drauf Anspringen wird sie bestärken.

Lass dich nicht provozieren. Das bedeutet nicht immer, es zu ignorieren. Davon halte ich auch gar nichts. Ich würde auch nicht wollen, dass so mit mir umgesprungen wird, wenn ich mich nicht anders ausdrücken kann.
Unterlauf es, kehr es um, reagiere unerwartet und schau einfach, was passiert :)
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Rumpelstilzchen am 10. Juli 2014, 12:18:29
Ich sehe es so wie die anderen hier: Diese Strafspirale bringt nichts (sagt sich manchmal leicht, wenn man andere von außen betrachtet; selbst bin ich oft beim Zubettbringen auch in so einer Meckerspirale aus Genervtsein und Ungeduld...und gerade jetzt, wo es auch Abends so lange hell ist, gehen unsere auch nicht so leicht ins Bett). Vielleicht beim Hauen wirklich mal ganz unerwartet reagieren, sie direkt "zur Strafe" durchkitzeln oder so...und es mal ansprechen außerhalb der akuten Situation. Wie ich generell sagen würde: Nehmt Euch Zeit, Euch mit ihr mal auszusprechen und vielleicht liegt der Schlüssel tatsächlich überhaupt darin, sich bewusst und anders als bisher für sie Zeit zu nehmen.
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: schnakchen am 10. Juli 2014, 14:15:39
So, ich hab während der Mittagspause bisschen nachgedacht. Unsere Maus ist eigentlich eine, die feste Strukturen braucht. Wochenenden und Urlaube sind bei uns eher schwierig, da der Tagesablauf nicht den festen Regeln folgt wie in der Kita. Da haben wir daheim eher mehr Krach, als weniger, ich glaub ihr würde es gut tun, wenn wir auch da Punkt x frühstücken würden usw..

@müde sein
Sie macht schon lang keinen Mittagsschlaf mehr und hat daher so gegen 14 Uhr immer etwas einen Durchhänger, ist ansonsten aber tagsüber fit. Bisher war es dann so, dass wir sie gegen Sieben hingelegt haben, gegen Acht hörte sie auf im Bett zu singen und zu erzählen :) und früh war sie gegen Sechs munter. Nun schläft sie meist erst gegen Zehn und früh muss ich sie halb Acht wecken, wobei sie noch fest schläft, aber wir würden sonst zu spät in die Kita kommen. Sprich, das um Acht schlafen hat eigentlich gepasst für sie, sie braucht am Tag etwa zehn Stunden Schlaf.
Auch von unserer Seite aus möchte ich um Acht gern beibehalten. Also sie kann gern MAL um Zehn ins Bett gehen, aber dann habe ich keinerlei freien Abend mehr für mich. Das möchte ich nicht als die Regel haben.

@Strafspirale
Genau diese Bezeichnung trifft es. Und irgendwie sind wir dann beide hilflos und kommen nicht mehr raus.

@mich in sie hineinversetzen bzw was wäre, wenn mein Mann so eine Szene machen würde
Sehr spannende Frage und neue Sichtweise, danke dafür. Ich grübel mal.

@neues Abendritual
Ich grübel noch. Aber vlt frag ich sie heute wirklich mal, was sie sich wünschen würde. Wobei sie halt noch nicht ganz Vier ist, ich bin mir nicht ganz sicher, ob sie schon so differenziert antworten kann, dazu müsste sie ja wissen, warum sie abends so austickt, was ja doch einen gewissen Grad an Selbstreflexion erfordert. Aber mal sehen, vlt überrascht sie mich ja. Und ich schau mal, was wir sonst noch ändern können.
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Sweety am 10. Juli 2014, 14:46:31
Du wirst überrascht sein, wie klar sich Kinder in dem Alter ausdrücken können, wenn sie spüren, dass ihre Antworten geschätzt und interessiert aufgenommen werden.

Mein Großer muss auch oft morgens geweckt werden. Trotzdem kann er oft abends nicht zeitig einschlafen, ob er will oder nicht. Oder ob WIR das wollen oder nicht.

Mit dem "Feierabend" - ich hab hier zwei grandiose Wenigschläfer und weiß genau, was du meinst. Trotzdem hab ich es nie verstanden und ich mach den Käse nun schon 4 Jahre mit und mit dem zweiten Kind.
Klar... ich würde gerne mal wieder einen Erwachsenenfilm gucken ;D

Aber sonst sind die Kinder absolut vollwertige Teile des Familienalltags. Ja auch des Abends, wenn es nunmal so ist.
Ich würde mich bedanken, wenn mein Mann darauf wartet, dass ich schlafe, damit er endlich mal "durchschnaufen" kann. Und umgekehrt.
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: schnakchen am 10. Juli 2014, 15:16:11
wie jetzt "mit dem zweiten Kind"? ich gehe fest davon aus, dass wenigstens unser zweites Exemplar den Reiz des nächtlichen Schlafens schätzen wird. Das sage ich dem Baby im Bauch jedenfalls regelmäßig  S:D

Ich verstehe was du mit den zu-Bett-geh-Zeiten meinst, hoffe aber, dass wir uns langfristig trotzdem wieder bei Acht einpegeln, da es bisher ja auch meist gepasst hat. Mal abwarten wie es sich entwickelt. Aber dann könnte ich mir noch eher vorstellen, dass sie sich ab Acht allein in ihrem Zimmer beschäftigt und Hörspiel hört oder so, bis sie müde genug ist zum Einschlafen.

offtopic:
wenn deine beiden immer erst gegen Zehn schlafen gehen, wann erledigst du dann den Haushalt oder schreibst mails oder liest ein Buch? Bitte nicht falsch verstehen, ist nicht böse gemeint, aber das ist mein einziges Zeitfenster für sowas - wie habt ihr das für euch gelöst? Irgendwann musst du ja auch mal schlafen?

lg!
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: mausebause am 10. Juli 2014, 15:36:53
Wenn sie aber bis um acht eh noch wach war wenn ihr sie um sieben gelegt habt..dann versucht sie doch einfach erst kurz vor acht zu legen..das reicht vielleicht schon..

Bis zehn mag ich meine Kinder auch nicht hier rumturnen haben..zumal eins davon ein Schulkind ist..
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Sweety am 10. Juli 2014, 15:48:35
Um zehn wäre im Moment ein Traum ;)

Haushalt mach ich vormittags, wenn der Große im Kiga ist. Bald geht der Kleine auch und dann mach ich es eben nachmittags, wenn beide spielen oder abends, wenn sie ihre Sendung gucken dürfen.

Mailen, lesen... mach ich zwischendurch. Auf dem Spielplatz oder wenn sie im Garten rumturnen. Geht prima. Die sind 2 & 4 und brauchen ja nun nicht mich als Dauerentertainerin.

Man wächst da rein.

Nicole, es ist jetzt nicht so, als ob WIR das wollen ;)
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: mausebause am 10. Juli 2014, 15:52:00
Sweety meine würden hier auch gern bis zehn rumrennen wenn ich sie ließe... ;)
Aber vielleicht hab ich einfach das Glück dass das "nicht lassen" hier funktioniert..meistens.. :P
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Sweety am 10. Juli 2014, 16:02:25
Wenn ich das mache, dann turnen die halt oben rum. Sie sind noch w a c h. Wir haben's auf die harte Tour gelernt. Nicht aufgedreht, aber tief drinnen doch schon müd, sondern richtig wach.
Du widersprichst dir doch gerade selbst. Einerseits rätst du, ein waches Kind halt wachzulassen, andererseits freust du dich, dass "Nicht lassen" bei dir klappt.
Was aber, wenn es nicht geklappt hätte?
Wenn das zu Bett schicken eben nur zur Folge gehabt hätte, dass sie woanders rumjachtern?
Dann wärst du an dem gleichen Punkt wie ich :)
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: mausebause am 10. Juli 2014, 17:52:12
Was spricht dagegen sie erstmal noch ein wenig oben rumturnen zu lassen?!
Klar kann man es spaeter versuchen wenn das kind um 7 noch nicht müde ist. Wie ich schrieb..statt sieben halt gegen acht..
Aber irgendwann is halt auch mal gut..zumindest bei uns..und dann gehts hoch und ins Bett.. wenn dann noch ein wenig geredet, gesungen wird ok..aber zehn oder noch spaeter..öhh..nee.. Irgendwann ist hier halt Schluss..und das wissen die Mädels..da wird auch mal diskutiert aber im Großen und Ganzen geht es dann..
Aber bei dem Thema kommen wir beide eh nicht zusammen..haben wir ja schon oefter festgestellt.. ;)
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Kathrin am 10. Juli 2014, 17:59:25
Für mich wäre das auch nix.  :-\
Irgendwann ist bei mir der Zeitpunkt erreicht, an dem sie ruhig im Bett zu liegen haben.
Sie können dann gerne noch eine CD hören, was lesen oder so, aber ruhig. Getobe gibt's dann nicht. ;)
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: schnakchen am 10. Juli 2014, 19:40:36
so, ein Update - von guten Vorsätzen erfüllt schwebte ich in die Kita, alles war fein (ok ich erfuhr, dass sie einen Streit mit ihrer Freundin hatte und wohl auch sehr gebockt hat), wir fuhren kurz einkaufen, sie durfte sich Cornflakes raussuchen und alles war super - bis auf dem Parkplatz, wo sie den Wagen zum Auto schieben wollte, und mir dann gegens Schienbein trat, als ich den Wagen angefasst habe, weil es zu nah an die Autos ging. Ok, das haben wir dann auf der Heimfahrt geklärt und sie hat sich entschuldigt.
Dann gemeinsam Essen kochen, sie hat lieb geholfen - und wollte plötzlich Schokolade - zack, wieder ein Tritt gegen Mamas Schienbein, als es die nicht gab.
Dann ein bisschen Spinnerei beim Essen, aber halbwegs im Rahmen, und beim Zähneputzen hat sie mich dann wegen irgendwas nochmal getreten. Also irgendwas läuft da grad arg verquer. In Gedanken an eure Worte hab ich mich aber nach Entschuldigen und Pusten doch zu einem Buch breitschlagen lassen, mit dem Ergebnis, dass sie nun recht zufrieden singend im Bett liegt.

Fazit: keine Ahnung, auf jeden Fall haben wir grad irgendwie ein Aggressionsproblem, aber eure Idee das Buch trotzdem vorzulesen, hat schon mal geholfen.

Reden hat übrigens nicht funktioniert, aber vlt hab ich die falschen Fragen gestellt. Wie wärt ihr das Thema denn angegangen?

lg
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: mausebause am 11. Juli 2014, 06:38:55
Dann habt ihr aber glaube ich andere Baustellen, das hat ja nichts mit dem ins Bett bringen zu tun..

Isabella kann das auch gut..das ist unsere "Giftzicke".. :P
Wir sagen ihr das immer wieder..dass man nicht haut/tritt/beisst..
Dass das weh tut..etc..ganz ruhig..
Viel mehr kann man da wohl erstmal nicht tun denk ich.. :-\
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Binus am 11. Juli 2014, 09:40:45
Diese besagten Phasen, in denen eigentlich alles schiefläuft, obwohl man sich sehr ums Kind bemüht - die gibt es doch ständig und immer wieder. Wenn man Glück hat, sind es Tage, bei Pech Wochen.

Dass nicht an einem Tag bzw. Abend das Ins-Bett-Bringen wieder easy läuft war doch auch abzusehen?  ;)

Aktuell haben wir es hier auch so, dass Hendrik wieder deutlich später einschläft. Im letzten halben Jahr war es gefühlt so, dass wir oft um 20:15 Uhr den besagten Tatort schauen konnten (wenn wir es denn gewollt hätten). Also er schlief dann auch. Seit Wochen (was sicher auch mit der Sommerzeit, Helligkeit usw, aber eben auch einfach mit dem Älterwerden des Kindes zusammenhängt) starten wir mit dem Bettritual erst um 20 Uhr. Was nichts daran ändert, dass er um 6 auf der Matte steht. Ich würde mich freuen, wenn das im Herbst / Winter wieder später wird - aber mal sehen...bald wird es ja hier dank Baby wieder drunter und drüber gehen.  :P

Wenn unser Sohn sich abends wieder mal wie ein wilder Watz benimmt (und leider, das liegt auch oft an uns Eltern! Ich merke z.B., wenn wir gestresst sind, lange oder aufgeregt beim Abendbrot diskutieren über was auch immer, Stimmung eben nicht entspannt ist.), dann bemühe ich mich auch sehr, ihn nicht zu streng mit "Wenn du nicht gleich....Zähne geputzt/im Bett liegst... noch hochzuschaukeln, sondern eher mit "Schade, dann schaffen wir deine leider sehr lange Lieblingsgeschichte heute nicht mehr!" entgegenzutreten. Das Klappt natürlich oft genug nicht, abr wenn man sich als Erwachsener dann doch mal zusammenreißt - kann es überraschende Erfolge bieten.
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Pan am 11. Juli 2014, 15:37:28
Hallo!


Ich glaube euer Kernproblem liegt darin, dass eure Tochter euch zur Zeit als Ablassventil ihrer Wut und phasenweiser Unzufriedenheit nutzt. Abends eskaliert die Sache schlicht. Keine Wunder nach so vielen Stunden Zusammenreißen.
Betrachten wir das Ganze mal rein aus deiner Perspektive, du kommst von der Arbeit(auch nicht immer stressfrei!), musst dann noch schnell mit Kind einkaufen, lässt sie nachher auf dem Parkplatz sogar den Wagen schieben und willst nur verhindern, dass sie die Autos rammt. Ist ja schließlich auch deine Aufgabe als Aufsichtsperson. Und dann wirst du von ihr getreten. Du bleibst ruhig, klärst das, flippst nicht aus. Zuhause darf sie beim Kochen helfen und sie weiß auch ganz genau, dass es vor dem Essen keine Schokolade mehr gibt und trotzdem fragt sie und tritt dich wieder. Beim Essen meckert sie und ölt rum, du kannst dich nicht in Ruhe mit deinem Mann unterhalten und beim Zähneputzen wird dann wieder getreten. Du bist kaputt, vielleicht müde, hast noch Haushalt zu erledigen, wolltest gerne was im Fernsehen schauen und dein Fass ist eben voll. Darum reagierst du heftiger als die Male zu vor. Und je mehr Tage hintereinander so ablaufen, desto kürzer wird deine Zündschnur. Völlig verständlich.
Aus ihrer Sicht, ist ihr Verhalten aber auch logisch:
Sie schleppt wegen dem Streit mit der Freundin sowieso schon blöde Gefühle mit sich rum und dann kommst du auf dem Parkplatz und behandelst sie wie ein Baby. Sie hatte doch schon längst gemerkt, dass sie zu nah an die Autos kommt und hätte das schon geschafft, aber du musstest ihr ja helfen. Und dann gibst du ihr auch keine Schokolade, obwohl sie die so mag und es ist sowieso total unfair, dass ihr Erwachsenen euch selbst alles nehmen könnt und sie immer fragen muss. Das Essen ist eh doof (Schokolade wäre viel besser gewesen!) und ins Bett gehen auch. Und als du ihr dann noch das Vorlesen streichen wolltest... So aus Kindersicht warst du schon ganz schön fies. ;)
Natürlich kannst du deine Erziehungsgrundsätze nicht über Bord werfen, weil deine Tochter dagegen ist. Das ist schon klar. :)
Aber es hilft, sich beide Positionen bewusst zu machen ohne einer Seite Provokation oder Manipulation vorzuwerfen. Mir hilft das privat als auch beruflich immer.

Was ich machen würde?
Ich würde auf jeden Fall nicht das Abendritual streichen. Es fällt ihr sicher noch schwerer einzuschlafen, wenn sie aufgewühlt ist. Nutzt das Vorlesen lieber um runter zu kommen, den Tag(für euch beide!!) positiv enden zu lassen und ggf. noch Mal über den letzten Streit zu sprechen.
Zum Einschlafen kannst du sie nicht zwingen. Soll sie halt in ihrem Bett singen und spielen. Wenn sie raus kommt, würde ich sie recht unaufgeregt wieder zurück schicken bzw. bringen. Meckern bringt nur wieder schlechte Stimmung. Vielleicht ist sie auch neugierig, was ihr so macht? Fühlt sich ausgeschlossen? Was würde sie denn machen wollen, wenn sie aufsteht? Einer unserer Jungs will auch immer wissen, was mir so ohne ihn machen und findet es gemein, wenn wir mit seinen großen Geschwistern noch im Wohnzimmer sitzen.
Hast  du schon mal versucht, wenn sie haut, völlig "unlogisch" zu reagieren? Bei uns hat gegen schreiende Kinder zum Beispiel geholfen zu flüstern. Klingt paradox, aber das hat sie einfach irritiert. Entweder dem Bruder/der Schwester was ins Ohr flüstern(dann wollten sie das auch sofort hören) oder wenn nicht greifbar dem Kind selber. Natürlich großartig inszeniert mit "Pssst" und ganz dicht ans Ohr gehen und richtig rein pusten ;D
Unsere Jüngste haut auch immer mal wieder gerne. Einmal hat ich sie völlig aus dem Konzept gebracht, weil ich auf ihr hauen mit einem richtig feuchten Kuss mitten auf ihre Nase reagiert habe. Sie war sichtlich verwirrt. ;D Sie hat dann gefragt, warum ich das mache und ich hab nur gesagt "Wenn du was verrücktest machst und mich haust, mach ich auch was verrücktes und schlabbern dich ab wie ein Hund!" Das fand sie so witzig, dass die Situation sich beruhigt hat. Ich sehe es gar nicht ein bei jeder Kleinigkeit in dieses Aktion-Reaktion-Schema zu verfallen: Kind tut was verbotenes, ich schimpfe und sage "das tut man nicht!" und die Stimmung kippt. Ich glaube die meisten 4-jährigen wissen, dass ihre Eltern von ihnen nicht gehauen werden wollen. Ich denke ihr lebt einen gewaltfreien Umgang vor und bietet Kommunikation als Mittel zur Konfliktlösung an. Der Kindergarten vermutlich auch. Es gibt genug Möglichkeiten, um das zu üben. Ihr könnt später darüber sprechen(je älter die Kinder werden, desto leichter wird das) und wenn man mal keine Nerven für eine Szene hat, ist das auch ok. Wenn ich jeden Konflikt mit meinen Kindern ausfechten würde, könnten sie mich schon längst in der Klapse besuchen kommen!!
Apropos "Man tut das nicht!" viel besser ist immer "ICH will nicht, dass du mich trittst/haust!"
Fällt sie im Kindergarten auch durch häufigeres Treten auf? Wenn sie ihre Unzufriedenheit nur an euch auslässt und es sonst bei Worten belässt, ist das sowieso ok. Dann weiß sie nämlich sehr gut, dass "Gewalt" kein angemessenes Mittel ist um seine Wünschen durchzusetzen oder auch nur seine Grenzen aufzuzeigen. Es ist aber ein sehr leichtes Mittel und nachdem sie sich den ganzen Tag Zusammen gerissen hat bei "Fremden", wählt sie dort, wo sie sich sicher und geborgen fühlt den einfachen Weg. Z.B. durfte sie im Kindergarten beim Streit die Freundin nicht hauen und das war nicht leicht für sie, weil sie ja sauer war. Und bei dir fehlt ihr dann die Selbstbeherrschung und sie wählt den einfachen Weg.
Ich an deiner Stelle würde versuchen, positive Momente mehr zu betonen, das Abendritual ganz besonders als schönen Tagesabschluss hervor zu heben und die Strafspirale(schönes Wort übrigens) nicht noch höher zu treiben. Stattdessen lieber ruhige, deeskalierende Maßnahmen und gönn dir Auszeiten, damit du diese Ruhe auch hast. Kinderfreier Abend? Der Papa übernimmt das ins Bett bringen? Irgendwas entlastendes auf jeden Fall.

Mit Sicherheit hat ein Großteil der heutigen Erwachsenen als Kind solche Phasen gehabt und die Meisten von uns kommen heute in Konfliktsituationen ohne Treten und Hauen aus. Deine Tochter wird das auch lernen. Gutes Vorbild sein, ruhig bleiben und ihr Zeit geben. Sie packt das!
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Rumpelstilzchen am 11. Juli 2014, 17:12:29
Ein schöner Beitrag!  :)
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: hallihallo am 11. Juli 2014, 22:03:46
Danke Pan! Sehr schön geschrieben  :)


Unsere ist ja im gleichen Alter.....und hat anscheinend im Moment die gleichen Schwierigkeiten mit sich und ihrer Welt. An manchen Tagen ist es ganz gut, an einigen Tagen ganz fürchterlich.
Treten tut sie nicht, aber uns (bzw. mich) hauen (weil ich bin ja sooooo gemein......und ich darf dann auch nicht zu ihrem Geburtstag kommen  :P).

Heute abend wollte sie auch nicht ins Bett und war nur gegenan.....ich hatte dann die Nase voll und bin rausgegangen und hab mich einfach ins Bett gelegt und die Augen zugemacht (so bin ich jedenfalls ruhig geblieben  ;)). Mit dem Effekt, das sie sich Schlafzeug angezogen hat und sich zu mir gelegt hat....nachdem sie mich gefunden hat  ;D
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Pan am 11. Juli 2014, 22:41:59
 ;D ;D So kanns gehen, hallihallo!
Ich trete manchmal auch den Rückzug an. Besser als schreien oder Türen knallen. Und bis zu ihrem Geburtstag ist es ja noch etwas hin. Vielleicht wirst du ja doch noch eingeladen ;D

Das erinnert mich mal an eine Situation mit meiner Tochter. Damals so 4/5. Wir sind wegen irgendwas aneinander geraten, sie war nur am brüllen und ich bin dann auch raus aus dem Zimmer, weil ich eben nicht ausflippen wollte. Ich bin schon fast im Schlafzimmer, da kommt sie aus ihrem Zimmer und ruft mir hinterher "Wo willst du hin? Bleib gefälligst hier, wenn ich mit dir streiten will!"  ;D
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Sonina am 12. Juli 2014, 00:19:03
Zitat von: Pan am 11. Juli 2014, 22:41:59
...da kommt sie aus ihrem Zimmer und ruft mir hinterher "Wo willst du hin? Bleib gefälligst hier, wenn ich mit dir streiten will!"  ;D

;D ;D ;D *Tränchen vor Lachen wegwisch*

Wir waren auch grade in der "Ich kann nicht einschlafen....   Ich hab noch Durst....   Ich hab noch HUnger....  Ich hab Kopfschmerzen...   Ich hab Bauchschmerzen.... Ich hab xy..... Ich hab xz...." Phase.


Haben auch vieles ausprobiert und kamen echt gut an unsere Grenzen wenn er um halb 11 Uhr abends das drölfte mal aus dem Zimmer gestapft kam.

Wir Eltern haben uns dann irgendwann mal versucht in seine Lage zu versetzen. Wenn wir nicht müde genug sind, oder uns viele Dinge beschäftigen, die tagsüber passiert sind, tun wir uns auch schwer mit dem Einschlafen.  Wir haben eingesehen dass es uns auch gegen den Strich gehen würde, wenn wir dann im Bett liegen müssten und quasi gezwungen wären die Decke anzustarren.

Ein Kompromiss mit dem Kleinen, sowie ein Motivations/Belohnungssstem hat uns dabei geholfen:
Iven geht unter der Woche allerspätestens um 20 vor 8 ins Bett, mit Geschichte vorlesen (von Papa) und Gute Nacht Lied (von Mama) ist es dann spätestestens 20 Uhr.
Er darf sich dann noch Spielzeug und/oder Bücher aussuchen, mit denen er sich IM BETT leise beschäftigen darf, bis er schlafen kann. Denn ab 20 Uhr ist bei uns einfach Erwachsenenzeit (Mama und Papa Zeit für Iven) unter der Woche.
Er darf allerdings nach 20 Uhr  1 mal aus dem Zimmer zu uns kommen, wenn er noch etwas braucht. (Aufs Klo darf er jederzeit, solange er wirklich muss. Das nutzt er erstaunlicherweise auch nicht aus). Meistens ist er dann spätestens 21.00 allerspätestens 21.15 eingeschlafen.

Wenn das so klappt, darf er sich am Morgen danach einen Smiley in einen vorgefertigten Raster (mit ihm gemeinsam gestaltet) kleben. Hat er 5 Stück zusammen, darf er mit Papa eine halbe Stunde Mario Kart auf der Wii spielen.  S:D

Funktioniert bei uns seit ein paar Wochen tadellos. In der Regel braucht er 7 Tage um die 5 Smileys zusammen hat. Ist jeden Morgen stolz wie Oskar wenn er es geschafft hat und akzeptiert es auch, wenn er mal keinen bekommt, weil er 2 mal oder öfters aus dem Zimmer kam. Und da sind wir auch echt konsequent.

Am Wochenende ist er mit uns (oder wir mit ihm?)  ;D oder mit Spielen im Zimmer meist bis 22/22.30 beschäftigt, bis er mit abgeschlossenem Abendritual im Bett liegt, schläft dann aber in der Regel 10 Minuten später bereits.

Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: zuz am 12. Juli 2014, 06:53:19
@Kathrin und Nicole: Ah, ich werde jetzt einfach mal konsequenter sein, dann geben meine auch um 8 Ruhe. Dass ich da nicht drauf gekommen bin!

Schnakchen: Pan hat es schon geschrieben. Ich kenne das von meinem Kleinen auch, dass er manchmal in so eine Hauphase kommt. Dann schaut er schon immer so provozierend, er weiß also genau, dass er es nicht darf. Im Kiga macht er es nicht - von daher: Nein, kein Aggressionsproblem. Ich mach es auch oft so (grad wenn ich in der MEckerpsirale bin und wieder rauswill), dass ich unerwartet reagiere. Manchmal fang ich einfach ein anderes Thema an, zeig ihm was draußen. Oder ich gehe auf die Wut ein und balge mich mit ihm. Was uns mal geholfen hat, als es überhand genommen hat: Ich hab ihm gesagt, wir können gern Spaßkämpfe machen, aber die müssen angekündigt sein, weil es mir sonst weh tut. Seitdem kommt immer mal unvermittelt: Ich will kämpfen! Dann darf er gegen meine Hände boxen, und offenbar hilft ihm das. (Und mir auch ;))

Kein Feierabend: Ich kenne das Problem. Mir ist 10 auch zu spät. Aber was soll ich machen, die Große ist einfach WACH. Jetzt geht es ja, jetzt kann man mit ihr reden. Als sie noch kleiner war, ging es in guten Phasen, dass man gesagt hat, sie darf in ihrem Zimmer noch was ruhig spielen, aber ich bräuchte jetzt eben auch mal Zeit für mich. (@Sweety: Mein Mann muss nicht allein im Zimmer spielen ;) Aber wenn ich dem sag, ich muss noch was arbeiten, oder ich will jetzt nen Film gucken, dann will er auch nicht dauernd, dass ich ihm was vorlese  :P) Dann hatte ich immerhin ne Stunde für mich, allerdings mit dem Hintergedanken, dass ich sie noch ins Bett bringen muss. Trotzdem, besser als ganz ohne Pause. Aber das ging nicht immer. Manchmal brauchte sie mich einfach durchgehend. Was nie ging: Dann auf Biegen und Brechen auf dem eigenen Feierabend zu bestehen. Besser lief es immer, wenn ich mich drauf einlassen konnte, dass mein Abend eben erst um 10 anfängt (oder auch nicht, weil ich dann auch platt war). Wir haben dann versucht, uns vorher gegenseitig frei zu geben. Also ich bin dann z.B. statt Abendbrot mal rausgegangen, hab was für mich gemacht, mein Mann ist dann um 8 weg oder so in die Richtung.


Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: schnakchen am 12. Juli 2014, 10:09:15
Hallo Mädels,

danke für all eure lieben Antworten! Und @hallihallo, du glaubst nicht, wie häufig wir schon vom Geburtstag ausgeladen wurden :)

@pan
danke für deinen tollen Beitrag, GENAU so lief dieser Nachmittag und Abend ab - plus noch ein Haufen fast-Minikrisen beim Einkaufen, bei denen ich diplomatisch alle Szenen vermeiden konnte, die mich aber bestimmt einen Millimeter Zahnschmelz gekostet haben. Und die Kleine im Gegenzug auch, wenn ich mal deinem guten Rat folge und mich aus ihrer Sicht erinnere - sie durfte nur drei Äpfel raussuchen statt den Wagen mit dreißig Äpfeln vollpacken, Mama hat geschimpft als sie den Joghurt schwungvoll in den Wagen geworfen hat, sie durfte sich kein Bier raussuchen  S:D und nur eine Packung Cornflakes... dazu kommt bei uns aktuell, dass unsere Maus bald ein Brüderchen bekommt, was bei uns beiden sicher nicht zur Entspannung beiträgt. Aber mit euren Tipps arbeiten wir dran :)

@zuz
danke für die Idee mit den Spaßkämpfen, und euch allen Danke für das mit dem unerwartet Reagieren. Hat gestern in einer Situation gut geklappt!

@Aggressionsproblem
nein, haben wir keins, es ist genau wie zuz es schreibt. Unsere Kleine haut oder tritt normalerweise nie, sie ist mehr der Typ, der mit Kreischen oder Worten kämpft, auch in der Kita gabs hier nie Probleme. Deshalb waren wir auch so ratlos, um ehrlich zu sein dachten wir bisher, es liegt an unserer guten Erziehung, dass sie nicht haut. Wieder was gelernt S:D

@konsequent sein, dann klappt es
ich denke das kommt auf die Situation an. Als es bei uns noch ruhig lief, versuchte unsere Maus auch oft, elegant abends noch ein Buch mehr rauszuhandeln - DANN half Konsequenz ("Leider nein, nur zwei Bücher, dann wird geschlafen."), und sie war auch eher erleichtert, dass es eine feste Regelung gab, sagte "ok", drehte sich um und schlief ein. Andererseits hatten wir auch schon die von sweety und zuz beschriebenen Phasen, wo das Kind einfach wach war. Punkt. Leider meist nachts um drei. Und dann konnte sie ehrlich nicht einschlafen, sie war wach, sie hat es sogar versucht, aber es ging einfach nicht, da hätten wir uns vor lauter Konsequenz auf den Kopf stellen können.

@update von uns
ich tippe auf den umgedrehten Forumsfluch, denn seitdem ich hier geschrieben habe, wird es immer besser. Gestern war unsere Maus wie ausgewechselt - mal wieder fröhlich statt dauermotzend, mit sich selbst im Reinen, zufrieden und glücklich. Und obwohl wir einen anstrengenden Ausflug bis zu spät abends gemacht haben, ging das ins Bett bringen abends absolut reibungslos - normalerweise bei uns ein Supergau nach so einem Tag. Vielleicht war es also echt nur eine Phase *hoff*

lg schnakchen

P.S. ich habe auf einer englischen website einen schönen Ausdruck für unsere vom Leben geplagten noch-Dreijährigen gefunden - threenager :)
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Sweety am 12. Juli 2014, 13:35:26
Schöner Beitrag, Pan. Ich gehe in Details nicht konform, aber das ändert nichts daran, dass ich den Post grundsätzlich als sehr wahr empfinde.

Schnakchen: Du hast aber jetzt nicht wirklich erwartet, dass du, wenn du deine Vorsätze einen Nachmittag umsetzt, sich alles in Wohlgefallen auflöst? Nicht im Ernst oder?
Ich finde es sensationell, dass sie überhaupt angesprochen hat drauf, nachdem das bei euch ja schon so schön eingefahren war. Das halte ich für einen riesigen Fortschritt.

Ich würde ehrlich die Hauerei nicht groß thematisieren. Nicht bei einer Vierjährigen. Und auch keine Entschuldigungen und Pusterei verlangen. Wozu? Das macht man bei den Kindern, weil s i e  sich dadurch besser fühlen. Das zu einem hohlen Ritual der Erwachsenenbeschwichtigung zu machen, find ich - euphemistisch gesprochen - sinnlos. Entschuldigung: Die sollte von Herzen und daher von allein kommen. Wenn nicht, dann nicht.
Wenn sowas kommt, dann sag ich "Lass das bitte sein, ich mag nicht getreten werden." und gut. Oder ich deute es eben um in den Startschuss zum Gebalge. Damit komme ich in nahezu 100% der Fälle zu einer Entschuldigung - auf die ich nichtmal Wert lege, weil ich nicht der Meinung bin, dass das Kind eine Schuld auf sich geladen hat.

Was heißt, du hast die Geschichte "doch noch" vorgelesen? Dass du sie wieder gestrichen hast? Und dich dann belatschern ließest? Ehrlich, ich find's blöd. Nicht das Ändern der Meinung, sondern das Streichen an sich. Ich stell mir dann vor, wie mein Mann mir, weil wir uns gestritten haben, verbietet, eine neue Folge meiner Serien zu gucken. Das ist kein Umgang, den ich mir wünsche und den wünsch ich mir auch mit meinen Kindern nicht.
Zumal sich mir nicht recht erschließt, warum man ein aufgebrachtes Kind mit sowas noch mehr aufregt und dann erwartet, dass es friedlich schläft ;) ;)

Ich finde auch Konsequenz massiv überbewertet. In zweierlei Hinsicht.
Zum einen, dass es heute Mode geworden ist, Strafen abzumildern und dann, wenn sie thematisch zum "Vergehen" passen, nennt man sie Konsequenz und kann sich gut fühlen. Es ist und bleibt aber eine Strafe. Ich glaube nichtmal an den Sinn von Strafen und meine Kinder sind keine Zuchthäusler. Gibt's nicht.
Jetzt mal ein Beispiel: Man sagt dem Kind dreimal, es soll nicht in die Pfütze hüpfen. Tut es das ein viertes Mal, ist die "Konsequenz", dass es rein muss. Das stimmt aber nicht. Das ist keine Konsequenz; das ist eine Bestrafung.
Die reine Konsequenz ist, dass die Sachen nass sind. Nicht mehr, nicht weniger.  Alles andere ist Bestrafung. Lehne ich persönlich im Umgang mit Kindern - mittlerweile... ich war auch mal so eine moderat gemäßigte Konsequenzlerin - komplett ab.

Und zum anderen find ich das "Was einmal gesagt wird, muss gemacht werden" auch reichlich... lebensfern; nennen wir es mal so. In manchen Belangen ist das absolut sinnvoll; da werd ich nie das Gegenteil behaupten. In manchen aber auch nicht. Und das als ehernes Prinzip ohne Abweichung zu verherrlichen, finde ich - neben allem anderem - schlicht unpraktisch. Wenn ich sage, dass wir dann und dann vom Spielplatz gehen... warum sollen wir nicht noch bleiben, wenn der Zeitpunkt ran ist und keine dringlichen Gründe vorliegen? Habt ihr noch nie geschworen, nur ein Stück Schoki zu essen und dann... s-:) ;D ;D
Und seid ihr deshalb jetzt unsichere und wankelmütige Individuen?
Diese Art von Konsequenz heb ich mir für große und wichtige Dinge auf, aber ganz sicher nicht für den Alltagskram.

Und was soll ich sagen? Es erinnern sich sicherlich einige über meine manchmal vorkommenden Posts über meinen eigensinnigen, trotzigen, wütenden, gegen alles aufbegehrenden Constantin. Seit wir diesen ganzen Mist über Bord geschmissen haben (mühsam und sicher nicht auf einen Rutsch), haben wir hier ein ganz anderes Kind.
Wir vertrauen ihm und zum ersten Mal sehen wir wirklich, was wir vorher gelesen und mit einem mitleidigen Lächeln und einem an die Stirn tippen abgetan haben: Kinder WOLLEN kooperieren. Immer. Zumal mit den Eltern.

Dass es trotzdem Einbrüche gibt - geschenkt. Ist halt so. Aber seitdem wir so fahren, kommen wir da viel besser und leichter durch. Unser Raubein, der uns ständig zornig anschrie, wenn wir voll des vermeintlichen Verständnisses erklärten, wie WIR uns fühlen, wenn er so ist (und damit mit seinen 3-4 Jahren die Verantwortung für unsere Stimmung aufgebürdet bekam), kommt von sich aus und redet mit uns, erzählt, was ihn belastet und - DAS ist der eigentliche Knaller - bietet teils von sich aus Lösungsstrategien an, wie wir aus einer verfahrenen Situation wieder rauskommen. Die sind manchmal zum Wegwerfen niedlich und manchmal zum Kreischen albern... aber sie greifen extrem nachhaltig. Denn er ist beteiligt. Er darf mitmachen und mitentscheiden. Er bekommt einen Teil Kontrolle über sein Leben. Darum verwirft er sie auch nicht.

Und wenn es wirklich mal zuviel wird, auch mir, und ich gehe und er kreischt mir hinterher, dass ich jetzt bleiben soll, dann kann ich einfach sagen: "Spatz, mir ist das grad zuviel. Ich hab dich lieb, aber das halt ich gerade in diesem Moment nicht aus. Ich muss mal kurz tief durchatmen und dann komm ich gerne zurück und wir diskutieren weiter." und gut ist. Entweder er nimmt es hin oder nicht. Aber auf jeden Fall bleibt nicht das Gefühl in ihm zurück, dass ich jetzt abhaue, weil ER sich doof verhalten hat.

Das würde ich absolut nicht wollen, denn mein Mann und ich sind beide der Überzeugung, dass in der Beziehung mit Kindern die Erwachsenen für die Qualität verantwortlich sind.

Das klingt jetzt alles sehr esoterisch, ist aber absolut handfest und naja... es funktioniert eben wirklich. Nicht von jetzt auf gleich, aber nachdem wir angefangen haben, so zu verfahren, war unser Kind binnen weniger Monate (ein Vierteljahr ungefähr) völlig verwandelt.

Abends hat er trotzdem noch seine Ausraster... aber die gelten nicht uns, sondern sind Zeichen, dass er gerade runterkommt. Klingt widersprüchlich, ist aber so. Und das nehmen wir dann einfach nicht persönlich, bemühen uns, die wüstesten Ausläufer zu dämpfen und gut.

Es ist ziemlich entspannt mit ihm seither.
Und bevor jetzt einige sich hier ihr eigenes schräges Bild basteln: Es ist nicht entspannt, weil er machen kann, was er will, sondern weil er seither entspannt ist. Er ist sozialverträglich, überall gern gesehen und ein sehr umgängliches und kontaktfreudiges Kind mit ziemlich guten Manieren (die wir ihm nie eingebläut haben, sondern die er einfach von uns übernommen hat ;) ).

Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: schnakchen am 12. Juli 2014, 20:34:45
sweety, danke für deinen ausführlichen Beitrag. Ich glaube du hast einiges von mir sehr wörtlich genommen, was mehr als Momentaufnahme gedacht war - natürlich war mir klar, dass sich unsere Probleme nicht an einem Nachmittag auflösen  ;)
Und ja, mir ist auch bewusst, dass Konsequenz und Strafen nicht immer und / oder in jeder Lebenslage die beste Lösung sind. Vertrau mir, zumindest bei den Konsequenzen wägen wir schon ab, worauf wir Wert legen und was wir durchgehen lassen können, wir plagen unser Kind nicht ununterbrochenen mit weit hergeholten Konsequenzen. Und dass die Bestraferei nicht optimal ist, glaube ich auch aus ganzem Herzen. Manchmal landen wir aber aus purer Hilflosigkeit an diesem Punkt. Genau für solche Situationen finde ich das Forum hier eben toll - man liest von anderen Mamas, dass es ihnen vielleicht auch schon mal so ähnlich ging, und bekommt wertvolle neue Anregungen und Denkansätze.

lg schnakchen
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Sweety am 12. Juli 2014, 20:48:01
Oh, diese Hilflosigkeit kenn ich auch. Ist ja nicht so, als ob wir hier auf rosa Wölkchen dahinschweben ;D ;D

Nein, ich versteh dich schon... ich wollt halt nur meine Sicht zur Gesamtlage mal darstellen und kurzfassen geht bei mir eben nicht s-:)
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Fliegenpilz am 12. Juli 2014, 20:49:31
Ich habe ein Kind dem ist jegliche Konsequenz schlicht gesagt und einfach mal: Scheiß egal!
Egal ob ich es Konsequenz oder Strafe nenne, es interessiert sie nicht und es gibt nichts mit dem man sie "bekommt".

Daher: Es gibt keine Strafen bzw. Konsequenzen. Was ich noch nicht versucht habe: Sie zu verprügeln! :P
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Sweety am 12. Juli 2014, 20:51:46
Joah... das hätten wir wohl auch noch in Erwägung ziehen sollen.

Aber Costa ist halt auch so einer, der die "Konsequenz" zwar wütend mit Protest überzieht, sich aber dadurch von nichts abhalten lässt getreu dem Motto: Das ist halt der Preis, den man für all den Spaß zahlen muss 8)
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: zuz am 13. Juli 2014, 06:11:03
Christiane: Das überrascht mich jetzt, ehrlich! Früher hattest Du immer einen "Konsequenzkatalog" und hast den sehr gewissenhaft eingehalten. Erzähl mal, was hat sich gändert?

ZitatDas würde ich absolut nicht wollen, denn mein Mann und ich sind beide der Überzeugung, dass in der Beziehung mit Kindern die Erwachsenen für die Qualität verantwortlich sind.
s-daumenhoch s-daumenhoch s-daumenhoch (Einen Mann, der grundsätzlich und nicht nur phasenweise mal anders denkt, würde ich auch gar nicht haben wollen).

Sweety: Toller Beitrag, bis auf eins: Wenn mein Sohnemann zum 4. Mal in die Pfütze hüpft und wir dann heimgehen, ist das keine Strafe, sondern eine Planänderung ;)
Im Ernst, ich denke, es kommt wirklich drauf an, wie man das rüberbringt. Dieses "Du hast nicht gehört, also gehen wir jetzt!!!", das mag ich auch nicht (tapp aber selbst immer wieder in die Falle, wie schnakchen sagte, aus Hilflosigkeit in der Situation).
Aber ein entspanntes: "Wir gehen jetzt dann mal heim - nein, warum? - Weil Du nasse Füße hast und ich hab Angst, dass Du Dich erkältest." sehe ich nicht als Strafe, sondern als verantwortungsvolle Entscheidung. Und die wird nach meiner Erfahrung vom Kind auch so akzeptiert. Wichtig ist anscheinend der Unterton, auf den reagiert meiner sehr sensibel. Genau die Situation hatten wir letztens, und er kam ohne jeden Protest mit.

Das mit den Gefühlen versteh ich nicht so ganz. Ich sag ja nicht "Ich bin jetzt traurig, weil du haust". Sondern ich sag: "Ich bin grad gestresst und kann das jetzt nicht". Das ist das eine. Das ist meine Verantwortung, nicht seine, und das kommt ja auch so rüber. Und dann gibt es noch das: "Das macht mich jetzt richtig wütend!". Und ja, das tut es.

Das ist einfach so, und da denke ich, Kinder sollten wissen, dass wir keine Maschinen sind, denen alles egal ist. Das halte ich sogar für fatal. Das muss ich nicht jedes Mal sagen, wenn ich mich ärgere (zumal mein Ärger auch nicht immer gerechtfertigt ist, manchmal liegt es auch an mir), aber ich finde schon, wenn sie übertreiben, sollen sie auch spüren, dass sie emotional was damit auslösen. Ähnlich wie sie ja auch nasse Füße spüren sollen, wenn sie ohne Gummistiefel in die Pfützen hüpfen.
Ich will nicht immer emotionale Gummistiefel anhaben. Manchmal hab ich eben nur wetterfeste Schuhe an, und ja, manchmal auch Ballerinas. Und ich finde es extrem rührend, wenn man was von sich preisgibt, nämlich dass man sich an dem Tag grad nicht gut fühlt, und die Kinder dann darauf Rücksicht nehmen. Dann kann man sich am Abend mal extra bedanken und sieht richtig, wie stolz sie sind.
Umgekehrt bedeutet das dann auch, dass man an Tagen, an denen sie nicht gut drauf sind, auch mal Rücksicht nimmt (und das ist wohl der Punkt, an dem Schnakchen grad ist: Deine Kleine ist offenbar grad in so einer Phase, wo sie etwas mehr Rücksicht braucht).
Bei uns dauert es nach so eingefahrenen Phasen oft eine Weile, bis man wieder zum weichen Kern durchdringt, aber wenn, dann haben wir alle gewonnen. Dann ist der Zugang wieder da, die Kinder merken, man will ihnen nichts Böses, und doch, oft wird wirklich der Schalter an einem Nachmittag umgelegt.
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Pan am 13. Juli 2014, 13:13:01
Zitat von: Sweety am 12. Juli 2014, 13:35:26
Schöner Beitrag, Pan. Ich gehe in Details nicht konform, aber das ändert nichts daran, dass ich den Post grundsätzlich als sehr wahr empfinde.

Details sind ja immer - oh Überraschung ;D - Detailfragen. Da bin ich mir selbst mit meinem Mann nicht immer einig.
Ich denke inzwischen auch, dass viele graduell unterschiedliche Umgangsweisen und Erziehungsvorstellungen in einer Familie richtig sein können, wenn sie zu Eltern und Kind passen. Und im Gegensatz nützt das beste Konzept mit Aushandlungsprozessen, gegenseitiger Achtung und viel Selbstgestaltung fürs Kind nichts, wenn beide Seiten sich einen engeren Handlungsrahmen wünschen.
Ich bin da inzwischen extrem tolerant geworden, wenn alle Beteiligten sich damit wohl fühlen. :)

Zitat von: Sweety am 12. Juli 2014, 13:35:26
Entschuldigung: Die sollte von Herzen und daher von allein kommen. Wenn nicht, dann nicht.
Im Grunde gebe ich dir da Recht. Ich finde "erzwungene" Entschuldigungen auch dämlich. Besonders wenn Kindergartenkinder sich dann noch die Hand geben müssen. Irgendwie unnatürlich :P
Allerdings hatte ich da vor ein paar Wochen eine interessante Unterhaltung mit meinem Mann über das Thema. Er arbeitet an einer Förderschule mit dem Schwerpunkt soziale & emotionale Entwicklung. Und sein Argument pro Entschuldigungspflicht war halt das Einüben gesellschaftlicher Prozesse. Nicht bei allen klappt das durch reine Nachahmung. Quasi die Aufgabe der Schule als Ort der gesellschaftlichen Sozialisation auch solche Dinge einzuüben. Genau wie "bitte" und "danke" sagen z.B. Das führte dann weiter zu Diskussionen über den Sinn und Zweck dieser Floskeln, aber auf jeden Fall musste ich meine Ausgangsmeinung etwas revidieren. Wobei ich bei einer 4-jährigen noch nicht mit dem Einüben anfangen würde. Die dürfen noch zugucken, was die Erwachsenen so machen.

Zitat von: Sweety am 12. Juli 2014, 13:35:26
Ich finde auch Konsequenz massiv überbewertet. In zweierlei Hinsicht.
Zum einen, dass es heute Mode geworden ist, Strafen abzumildern und dann, wenn sie thematisch zum "Vergehen" passen, nennt man sie Konsequenz und kann sich gut fühlen. Es ist und bleibt aber eine Strafe. Ich glaube nichtmal an den Sinn von Strafen und meine Kinder sind keine Zuchthäusler. Gibt's nicht.
Jetzt mal ein Beispiel: Man sagt dem Kind dreimal, es soll nicht in die Pfütze hüpfen. Tut es das ein viertes Mal, ist die "Konsequenz", dass es rein muss. Das stimmt aber nicht. Das ist keine Konsequenz; das ist eine Bestrafung.
Die reine Konsequenz ist, dass die Sachen nass sind. Nicht mehr, nicht weniger.  Alles andere ist Bestrafung. Lehne ich persönlich im Umgang mit Kindern - mittlerweile... ich war auch mal so eine moderat gemäßigte Konsequenzlerin - komplett ab.

Ich denke man darf das Wort Konsequenz nicht auf seine reine Ursache-Wirkung-Bedeutung beschränken. Klar wenn man Konsequenz als die Folge meines Handelns versteht, sind nach einem Sprung in die Pfütze die Sachen nass. Als Erwachsener denke ich aber weiter und denke an die nassen Socken und die Anfälligkeit meines Kindes für Erkältungen, wenn es sich verkühlt. Und DARUM gehe ich rein. Für mich ist das logisch. Für mein Kind nicht und fühlt sich an wie Strafe. Da habe ich Verständnis für und kommuniziere das auch so. "Wir gehen jetzt nicht rein, weil ich sauer auf dich bin, sondern weil du nasse Füße hast und dich erkälten kannst."
Oder anderes Beispiel: Meine Kleine(4) balanciert auf der Bordsteinkante ziemlich nah an den fahrenden Autos. Ich sage: "Komm bitte da weg. Das ist gefährlich." Macht sie nicht bzw. geht immer wieder hin. Ich wiederhole mich und als sie wieder nicht reagiert sage ich "Wenn du da jetzt nicht von der Bordsteinkante weg gehst, musst du an meine Hand kommen. So ist das mir zu gefährlich!". Da sie wieder nicht hört mache ich das dann auch. Für meine Tochter ist das gefühlt eine Strafe. Klar hab ich Verständnis vor. Ich empfinde das aber nicht so. Du schon? Die logische Folge wäre im schlimmsten Fall von einem LKW erwischt werden. Aber das kann ja nicht das Ziel sein. Für mich ist daher die Konsequenz(weil ich ja abstrahieren und weiter denken kann. meine Tochter an die Hand zu nehmen. Und so gibt es haufenweise Beispiele. Wenn mein 8-jähriger seinen Fahrradhelm nicht aufsetzen will, darf er nicht mehr Fahrradfahren. Wenn meine 14-jährige sich nicht an die verabredeten(!) Zeiten zum nach Hause kommen hält und auch nicht anruft, darf sie abends nicht mehr mit ihren Freundinnen los. Strafe oder doch Konsequenz? Ansichtssache, finde ich. Ich erkläre meinen Kindern nur immer meine Reaktion. In der Regel will ich sie vor Gefahren schützen oder aber ich zwinge sie zu Dingen, die ich als notwendig für ihr späteres Leben erachte. Z.B. Schulbesuch, Therapien bei meinen Pflegekindern, halbwegs ausgewogene Ernährung, etc.
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Pan am 13. Juli 2014, 13:19:27
Zitat von: zuz am 13. Juli 2014, 06:11:03
Das ist einfach so, und da denke ich, Kinder sollten wissen, dass wir keine Maschinen sind, denen alles egal ist. Das halte ich sogar für fatal.

s-daumenhoch
Sehe ich auch so. Ich gebe meinen Kindern nicht die Schuld an meiner Wut und meiner Trauer. Aber ich empfinde manchmal so und zeige das auch!

Ich kenne berufliche einige Kinder, die völlig überrascht sind, wenn sie ihre Eltern nach Jahren "endlich" mal emotional erleben. Die sind völlig perplex, weil sie damit nie gerechnet hätten.
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Sweety am 13. Juli 2014, 13:48:56
Oh, meine Kinder kennen mich in jeder Gemütslage. Wir halten alle nicht hinterm Berg damit.
Was ich aber einfach nicht ausstehen kann, ist dieses "Das macht mich jetzt ganz traurig/wütend..., wenn du das machst." Denn damit schiebt man den Kindern eben doch die Verantwortung zu und das ist schlicht unfair. Ich unterstelle hier weiß Gott niemandem, das zu machen... aber irgendwie sind wir (bin ich s-:) s-:) ;D ) hier ja auch mal wieder von Hölzchen auf Stöckchen gekommen. Das ist etwas, was ich ganz oft "in echt" höre und jedesmal bin ich perplex.

Zuz: Die "Planänderung"... das sehe ich ganz genauso. Das passiert eben. Man denkt sich Dinge auf eine Weise und dann macht man sie eben doch anders.
Wir beteiligen unsere Kinder an Entscheidungen dieser Art und w e i l  sie mitentscheiden dürfen und ihre Meinung auch ernstgenommen wird, kommt es sehr selten vor, dass wir in einer wir-gegen-sie-Situation sind, in der wir etwas gegen den Widerstand des jeweiligen Kindes durchdrücken müssen.

Es ist, wie oben beschrieben: Kinder wollen ja im Grunde kooperieren. Wenn man sie also ernstnimmt, ihre Meinung gelten lässt - auch dann, wenn sie uns im Grunde mal nicht passt... umgekehrt müssen die Kinder das ja auch mal hinnehmen - dann hat man eigentlich wenige Schwierigkeiten.

Ich sehe den Heimgang dann eben nur nicht als natürliche und unausweichliche Konsequenz, denn das ist es eben nicht. Es ist eine Entscheidung. Und Pan, selbstverständlich darf ich das so sehen. Das heißt ja nicht, dass alle anderen das auch so sehen müssen.

Aber ich lese und höre doch sehr oft diese Art von Konsequenz, die, wenn man sie aller schicken Rhetorik entkleidet, eben doch eine Strafe ist.

Gesellschaftliche Regeln: Hinterfrage ich ständig. Ich mache viele Dinge, die alle anderen auch machen, aber ich mache nichts, absolut gar nichts aus dem Grunde, "dass man das eben macht".
Wenn du jetzt das Bild von mir hast, dass wir eine Horde grunzender Schweine sind, die keine Höflichkeit kennen ;D dann liegst du falsch. Wir legen sehr sehr viel Wert auf Höflichkeit, aber ich bin der festen Überzeugung, dass bis auf wenige, wirklich sehr wenige Ausnahmen jedes Kind diese Regeln durch Nachahmen lernt.
Mein Kleiner ist 2 Jahre alt... er hat bitte und danke gesagt, bevor er das erste Mal Mama sagte ;)
Ebenso Begrüßung und Verabschiedung. Gut, das kam erst nach dem Mama. Warum? Weil er es nicht anders kennt.

Warum soll das denn bei Höflichkeit anders sein als bei so ziemlich allen anderen Dingen, bei denen man sich einig ist, dass sie von den Großen übernommen werden? Soviele Dinge werden von den Eltern übernommen und keiner wundert sich, alle halten es für normal und bei Umgangsformen soll das anders sein? Tut mir leid, das glaube ich absolut nicht und die Logik dahinter erschließt sich mir auch nicht.

Wenn das innerhalb der Familie so gehandhabt wird, heißt, wenn die Eltern auch einen solchen höflichen Umgang miteinander pflegen, IST das ja für die Kinder die Norm.

Es spricht ja nichts gegen eine Stütze hin und wieder - so frage ich meinen Großen ab und an, wenn er es - selten - mal vergisst, ob er sich nicht bedanken mag. Aber ich akzeptiere auch, wenn er nicht mag und dann bedanke ich mich eben für ihn mit. Kein Druck, kein Gesichtsverlust und damit kein Grund, beim nächsten Mal aus Prinzip zu verweigern.

Es gibt in der Kindererziehung ganz sicher richtig und falsch... aber ich stimme dir auf ganzer Linie zu, dass es innerhalb des Richtigen sehr viele Richtungen und Möglichkeiten gibt, die nicht deckungsgleich sind und trotzdem gut sind. Daher finde ich das gerade sehr interessant hier :D
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: dragoness am 13. Juli 2014, 14:39:40
Zitat von: Sweety am 13. Juli 2014, 13:48:56
Oh, meine Kinder kennen mich in jeder Gemütslage. Wir halten alle nicht hinterm Berg damit.
Was ich aber einfach nicht ausstehen kann, ist dieses "Das macht mich jetzt ganz traurig/wütend..., wenn du das machst." Denn damit schiebt man den Kindern eben doch die Verantwortung zu und das ist schlicht unfair. Ich unterstelle hier weiß Gott niemandem, das zu machen... aber irgendwie sind wir (bin ich s-:) s-:) ;D ) hier ja auch mal wieder von Hölzchen auf Stöckchen gekommen. Das ist etwas, was ich ganz oft "in echt" höre und jedesmal bin ich perplex.

Wenn es doch aber so ist, darf ich das dann nicht sagen? Meinen Kindern sage ich auch, dass mir ihr Verhalten auf den Nerv geht, in gewissen Situationen. Also wenn ihr Verhalten die Ursache meines Unmuts oder was auch immer ist, sage ich das und finde es nicht unfair, eben nur ehrlich.
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Fliegenpilz am 13. Juli 2014, 15:11:31
@zuz
Ich kann deine Überraschung nicht nachvollziehen, außer du hast damals nicht verstanden was ich geschrieben habe :-\

Es hat sich gar nichts geändert. Außer das es hier weiterhin keine Konsequenzen bzw. Strafen gibt. Es gibt in unserem Haushalt Regeln und was früher (also vor 2 Jahren) schon war, das ist auch heute noch so: Ein geplanter durchstrukturierter Tagesablauf mit festen Regeln von denen wir nie versuchen(!) abzuweichen, da es für das eine Kind dann in absoluten Chaos endet, sie braucht diese Regeln um sich sicher und geschützt zu fühlen, problemlos durch ihren Tag zu kommen und nicht haltlos zu werden.

Beispiel, da es ja auch damals Thema war: Essen!
Bei uns wird zusammen am Tisch gegessen und sitzen geblieben bis alle fertig sind. Die Regel ist: Wer aufsteht (Toilettengänge ausgenommen) der ist satt, das Essen ist für denjenigen beendet und wird in die Küche gestellt.
Das ist eine Regel, keine willkürliche Konsequenz die vorher 3 - 7 Ansagen erfordert.

Würde ich sagen "Wenn du nicht ..., dann ..." zuckt das Kind mit den Schultern, dreht sich um und geht. Es ist ihr egal. Und mit unterschiedlichen Ansagen (mal 2 Ermahnungen, mal 5 Ermahnungen) kann sie einfach nicht umgehen, daher halten wir an unseren Regeln so fern es möglich und umsetzbar ist fest - und haben so wie Sweety es von Costa beschreibt mit Delia mittlerweile ein sehr ausgeglichenes und glückliches Kind, die kaum noch Konfliktpotential hat und sucht in den heimischen vier Wänden.

Bei meiner großen Tochter ist es anders. "Wenn du nicht ..., dann ..." - Ansagen setzen sie unter richtig psychischen Druck, sie kriegt Angst, ist unsicher, weinerlich. Die Konsequenz, also "Dann"-Ansage ist irrelevant, der Druck ist das Entscheidende.
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Sweety am 13. Juli 2014, 15:51:28
s-daumenhoch s-daumenhoch s-daumenhoch
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Sweety am 13. Juli 2014, 16:09:33
Zitat von: dragoness am 13. Juli 2014, 14:39:40
Zitat von: Sweety am 13. Juli 2014, 13:48:56
Oh, meine Kinder kennen mich in jeder Gemütslage. Wir halten alle nicht hinterm Berg damit.
Was ich aber einfach nicht ausstehen kann, ist dieses "Das macht mich jetzt ganz traurig/wütend..., wenn du das machst." Denn damit schiebt man den Kindern eben doch die Verantwortung zu und das ist schlicht unfair. Ich unterstelle hier weiß Gott niemandem, das zu machen... aber irgendwie sind wir (bin ich s-:) s-:) ;D ) hier ja auch mal wieder von Hölzchen auf Stöckchen gekommen. Das ist etwas, was ich ganz oft "in echt" höre und jedesmal bin ich perplex.

Wenn es doch aber so ist, darf ich das dann nicht sagen? Meinen Kindern sage ich auch, dass mir ihr Verhalten auf den Nerv geht, in gewissen Situationen. Also wenn ihr Verhalten die Ursache meines Unmuts oder was auch immer ist, sage ich das und finde es nicht unfair, eben nur ehrlich.

Meine Kinder gehen mir am meisten dann auf den Geist, wenn ich reizbar, müde, erschöpft... bin. Und das ist nicht ihre Verantwortung. Mit Ehrlichkeit hat das nichts zu tun, sondern damit dem Gegenüber den eigenen Gemütszustand vor die Füße zu kotzen und dann noch unschuldig flöten zu können, dass man ja nur der Tugend der Ehrlichkeit gefrönt hat.

Nicht meins, diese Art von Ehrlichkeit. Ich bevorzuge echte Ehrlichkeit und die fängt immer und ausnahmslos bei mir selbst an ;)
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Pan am 13. Juli 2014, 16:54:10
Also jetzt stehe ich irgendwie auf dem Schlauch. Helft mir mal bitte. :)

Worin besteht der Unterschied zwischen "aufstehen beim Essen und dann gibt es halt nichts mehr" und "du trittst mich und darum lese ich dir nicht vor"?
Beides sind doch nach Sweetys Definition keine wirklichen Konsequenzen, sondern nur Strafen, die eben anders genannt werden ???
Die logische Konsequenz beim Aufstehen am Tisch ist, dass das Kind steht. Nicht, dass das Essen sich in Luft auflöst. Das Essen wird ja weggenommen, weil das eine Regel ist. Eventuell sogar eine von oben (also den Eltern) bestimmte Regel. Und auf den Regelverstoß folgt eine ebenfalls allgemein bekannte Strafe/Konsequenz. Finde ich ja als Regel durchaus sinnvoll, aber im ganz strengen Sinne ist das genauso Strafe, wie das rein gehen nach Pfützen hüpfen. Kann ja auch ein bekanntes Verbot sein und dann geht man eben rein als Strafe.
Und wenn bei der (Mist ich hab den Usernamen vergessen, meine die, die das Thema erstellt hat) die Regel "Es wird nicht getreten" und die Strafe "Dann geht es ohne Buch ins Bett" gelten, ist das doch nichts anderes. Klar, im Essensbeispiel besteht ein thematischer Zusammenhang. Aber genau den kritisiert zumindest Sweety ja selber:
ZitatZum einen, dass es heute Mode geworden ist, Strafen abzumildern und dann, wenn sie thematisch zum "Vergehen" passen, nennt man sie Konsequenz und kann sich gut fühlen. Es ist und bleibt aber eine Strafe.
Genau das könnte man Christine ja jetzt vorwerfen.
(will ich gar nicht, aber eben in der Theorie)

Oder ist diese Form von Konsequenz halt ok, wenn dahinter eine Regel steckt?
Macht das den Unterschied? Dann kann ich natürlich vieles zur Regel machen und entsprechen sanktionieren.
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Sweety am 13. Juli 2014, 17:21:33
Christiane hat eine Regel, die nach Erprobung und schlechten Erfahrungen dem Wohl des Kindes dient und nicht, es ruhigzuhalten und die eigenen Vorstellungen durchzudrücken.

Regeln gibt es hier auch, aber sie sind sinnvoll für alle (wir gehen sogar einen Schritt weiter und sprechen unsere Regeln mit den Kindern durch und lassen sie mitbestimmen, wie sie aussehen) und kein Produkt von Hilflosigkeit, keine Möglichkeit, sich abzureagieren und kein Mittel, das Kind dazu zu bringen, zu tun, was ich gerne hätte. Sie haben keinen autoritären Hintergrund, sondern das Bestreben, es für das Kind leichter zu machen, den Alltag zu meistern.
Da du das Beispiel selbst nochmal angebracht hast: An welcher Stelle ist die Drohung, abends keine Geschichte zu lesen, wenn das Kind nu nicht spurt, wohlwollend dem Nachwuchs gegenüber und hilft ihm, seinen Alltag zu bewältigen?

DAS ist der Unterschied.

Ich habe auch nicht geschrieben, dass jede von Elternseite aus in Aussicht gestellte Nachfolgehandlung eine Strafe ist. Nur, dass themenverwandte Bestrafungen in milder Form existieren und einfach gerne Konsequenz genannt werden, weil es sich hübscher anhört. Ein kleiner Unterschied, der aber trotzdem nicht nur semantischer Natur ist ;)
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Sweety am 13. Juli 2014, 17:25:26
Solcherart aufgestellte Regeln muss man übrigens selten bis nie "durchdrücken", weil sie sich oft von allein ergeben. Weil sie sinnfällig und logisch sind :)
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Pan am 13. Juli 2014, 17:46:32
Zitat von: Sweety am 13. Juli 2014, 17:21:33
Christiane hat eine Regel, die nach Erprobung und schlechten Erfahrungen dem Wohl des Kindes dient und nicht, es ruhigzuhalten und die eigenen Vorstellungen durchzudrücken.

Regeln gibt es hier auch, aber sie sind sinnvoll für alle (wir gehen sogar einen Schritt weiter und sprechen unsere Regeln mit den Kindern durch und lassen sie mitbestimmen, wie sie aussehen) und kein Produkt von Hilflosigkeit, keine Möglichkeit, sich abzureagieren und kein Mittel, das Kind dazu zu bringen, zu tun, was ich gerne hätte. Sie haben keinen autoritären Hintergrund, sondern das Bestreben, es für das Kind leichter zu machen, den Alltag zu meistern.
Da du das Beispiel selbst nochmal angebracht hast: An welcher Stelle ist die Drohung, abends keine Geschichte zu lesen, wenn das Kind nu nicht spurt, wohlwollend dem Nachwuchs gegenüber und hilft ihm, seinen Alltag zu bewältigen?

Gar nicht. Aber aus meiner Sicht dient es auch nicht dem Wohl des Kindes beim Essen sitzen zu bleiben. Wäre die Regel nicht beim Essen Purzelbäume zu schlagen, könnte ich mir das noch mit Verschlucken erklären, aber sonst. Nö, sehe ich nicht.
Im Grunde ist Ruhe beim Essen, sitzen bleiben, etc. eine gesellschaftliche Konvention.
Was ist daran wohlwollend und hilft bei der Bewältigung des Alltags?
Für MICH ist da kein Unterschied.
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Pan am 13. Juli 2014, 17:53:31
Zitat von: Sweety am 13. Juli 2014, 17:25:26
Solcherart aufgestellte Regeln muss man übrigens selten bis nie "durchdrücken", weil sie sich oft von allein ergeben. Weil sie sinnfällig und logisch sind :)

Halte ich für ein Gerücht. ;)
Es gibt so viele logische Regeln, an die sich Menschen nicht halten.
Warte mal ab, wenn deine Kinder dich bei Regelaushandlungen in Grund und Boden diskutieren und ihre Begründung genauso sinnvoll und logisch ist, wie deine. Dann steht man doof da mit seinen 2 Standpunkten. Die Kinder entwickeln eigene Gewichtungen und wenn sie bisher den Fahrradhelm immer getragen haben (Sicherheit ging ihnen vor!) ist Aussehen in Abwägung der gleichen Risiken trotzdem wichtiger für sie. Sie würden das Risiko einer Kopfverletzung also eingehen. Argumente nützen nichts, wenn sie für die "Gegenseite" wenig Gewicht haben.
Ich muss dann entweder nachgeben(sicher manchmal sinnvoll, aber nicht immer) oder versuchen meinen Willen durchzudrücken.
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Sweety am 13. Juli 2014, 18:12:02
Wenn ihre Begründungen sinnvoll und logisch sind, dann steht ja einer Einigung, mit der beide Seiten leben können, nichts im Wege.

Mir hängt dieses "Warte mal ab, bis..." übrigens echt zum Halse raus. Es sagt im Grunde nichts aus. Wenn der Zeitpunkt kommt und dann nix eintritt, dann wird der Zeitraum eben erweitert. Auf manche Dinge, die mir im Kindesalter fürs Jugendalter prophezeit wurden, warte ich noch heute und immer heißt es "Warte mal ab..."

Was hast du denn im Repertoire? Deine Teenietochter?

Meine Schwiegereltern haben das auf die Weise glänzend hingekriegt; ich sehe nicht, warum wir das nicht auch schaffen können. Mir liegt nichts daran, mein Ding durchzukriegen, nur um es durchzukriegen :)

Zitat von: Pan am 13. Juli 2014, 17:46:32
Zitat von: Sweety am 13. Juli 2014, 17:21:33
Christiane hat eine Regel, die nach Erprobung und schlechten Erfahrungen dem Wohl des Kindes dient und nicht, es ruhigzuhalten und die eigenen Vorstellungen durchzudrücken.

Regeln gibt es hier auch, aber sie sind sinnvoll für alle (wir gehen sogar einen Schritt weiter und sprechen unsere Regeln mit den Kindern durch und lassen sie mitbestimmen, wie sie aussehen) und kein Produkt von Hilflosigkeit, keine Möglichkeit, sich abzureagieren und kein Mittel, das Kind dazu zu bringen, zu tun, was ich gerne hätte. Sie haben keinen autoritären Hintergrund, sondern das Bestreben, es für das Kind leichter zu machen, den Alltag zu meistern.
Da du das Beispiel selbst nochmal angebracht hast: An welcher Stelle ist die Drohung, abends keine Geschichte zu lesen, wenn das Kind nu nicht spurt, wohlwollend dem Nachwuchs gegenüber und hilft ihm, seinen Alltag zu bewältigen?

Gar nicht. Aber aus meiner Sicht dient es auch nicht dem Wohl des Kindes beim Essen sitzen zu bleiben. Wäre die Regel nicht beim Essen Purzelbäume zu schlagen, könnte ich mir das noch mit Verschlucken erklären, aber sonst. Nö, sehe ich nicht.
Im Grunde ist Ruhe beim Essen, sitzen bleiben, etc. eine gesellschaftliche Konvention.
Was ist daran wohlwollend und hilft bei der Bewältigung des Alltags?
Für MICH ist da kein Unterschied.

Das muss für dich ja auch kein Unterschied sein. Andere sehen sicherlich in Dingen, die du sehr präzise unterscheidest, keinen Unterschied. Und? Musst du doch auch nicht.
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: dragoness am 13. Juli 2014, 18:35:58
Ok es ist also nicht erlaubt durch das Verhalten der Kinder müde, reizbar und erschöpft zu sein und das dann auch so zu sagen  s-:) s-:) s-:)

Natürlich gibt es auch Situationen in denen ich durch die Arbeit, die Termine oder sonstwas gestresst bin, dann sage ich das auch so und schiebe die Verantwortung über meinen Zustand nicht auf meine Kinder. Aber wenn meine Kids morgens die Augen aufschlagen und sofort anfangen zu streiten, entschuldige mal, dann nervt mich das und dadurch werde ich auch gereizt und in Folge davon gestresst und erschöpft. Und genau das sage ich dann auch.

Meines Erachtens ist die Definition : "Die Kinder sind nie schuld" nicht richtig und macht aus Kindern reine Egoisten. Ich habe auch Grenzen und die darf ich definieren und die müssen auch meine Kinder einhalten. Ich übergehe ja auch nicht permanent die Grenzen meiner Kinder. Die dürfen im Gegenzug auch sagen: "Mama Du bist peinlich" oder "Das geht mir auf den Keks, dass Du *wasauchimmer*. Wenn ich immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht rumsäusele ist das schlichtweg nicht ehrlich und meine Kinder würden dann nie lernen, dass man auch die Grenzen anderer respektieren muss und werden sich im späteren Leben sehr sehr schwer tun. Ist meine Meinung.

Aber ich glaube die Diskussion darüber ist fruchtlos, weil wir da eh auf keinen Nenner kommen. Aber das macht nichts. Du hast Deine Meinung und ich meine  ;)

Wenn wir da weiterdiskutieren kotze ich Dir dann vielleicht noch meinen Gemütszustand vor die Füße und Du mir Deinen(um dich da wörtlich zu zitieren) und das möchte doch hier sicher keiner  s-:)
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Pan am 13. Juli 2014, 18:57:03
Zitat von: Sweety am 13. Juli 2014, 18:12:02
Wenn ihre Begründungen sinnvoll und logisch sind, dann steht ja einer Einigung, mit der beide Seiten leben können, nichts im Wege.

Mir hängt dieses "Warte mal ab, bis..." übrigens echt zum Halse raus. Es sagt im Grunde nichts aus. Wenn der Zeitpunkt kommt und dann nix eintritt, dann wird der Zeitraum eben erweitert. Auf manche Dinge, die mir im Kindesalter fürs Jugendalter prophezeit wurden, warte ich noch heute und immer heißt es "Warte mal ab..."

Was hast du denn im Repertoire? Deine Teenietochter?

2 Teenager, 3 weitere Kinder und 25 Jahre Berufserfahrung in der Jugendhilfe, dem Jugendstrafvollzug und Förderschulen.
Aber darum geht es gar nicht. Mir hängt es halt zum Hals raus, wenn Leute behaupten, dass Dinge ja ganz problemlos funktionieren, wenn sie so und so gemacht werden. Und das dann noch von Leute, die vor manche Herausforderungen noch nie standen. Vielleicht läuft das bei euch alles wunderbar. Klar, sehr gut möglich. Aber ich lese halt einen Allgemeinheitsanspruch heraus, der eben nicht haltbar ist. Und das mag ich nicht.

Meine Schwiegereltern haben das auf die Weise glänzend hingekriegt; ich sehe nicht, warum wir das nicht auch schaffen können. Mir liegt nichts daran, mein Ding durchzukriegen, nur um es durchzukriegen :)

Schön. :) Ich denke so geht es den Meisten hier.
Ich will mich auch gerne friedlich mit meinen Kindern einigen und zu 95% gelinkt das wunderbar. Aber mit meinen speziellen Kindern und ihren Herausforderungen eben nicht immer.

Zitat von: Pan am 13. Juli 2014, 17:46:32
Zitat von: Sweety am 13. Juli 2014, 17:21:33
Christiane hat eine Regel, die nach Erprobung und schlechten Erfahrungen dem Wohl des Kindes dient und nicht, es ruhigzuhalten und die eigenen Vorstellungen durchzudrücken.

Regeln gibt es hier auch, aber sie sind sinnvoll für alle (wir gehen sogar einen Schritt weiter und sprechen unsere Regeln mit den Kindern durch und lassen sie mitbestimmen, wie sie aussehen) und kein Produkt von Hilflosigkeit, keine Möglichkeit, sich abzureagieren und kein Mittel, das Kind dazu zu bringen, zu tun, was ich gerne hätte. Sie haben keinen autoritären Hintergrund, sondern das Bestreben, es für das Kind leichter zu machen, den Alltag zu meistern.
Da du das Beispiel selbst nochmal angebracht hast: An welcher Stelle ist die Drohung, abends keine Geschichte zu lesen, wenn das Kind nu nicht spurt, wohlwollend dem Nachwuchs gegenüber und hilft ihm, seinen Alltag zu bewältigen?

Gar nicht. Aber aus meiner Sicht dient es auch nicht dem Wohl des Kindes beim Essen sitzen zu bleiben. Wäre die Regel nicht beim Essen Purzelbäume zu schlagen, könnte ich mir das noch mit Verschlucken erklären, aber sonst. Nö, sehe ich nicht.
Im Grunde ist Ruhe beim Essen, sitzen bleiben, etc. eine gesellschaftliche Konvention.
Was ist daran wohlwollend und hilft bei der Bewältigung des Alltags?
Für MICH ist da kein Unterschied.

Das muss für dich ja auch kein Unterschied sein. Andere sehen sicherlich in Dingen, die du sehr präzise unterscheidest, keinen Unterschied. Und? Musst du doch auch nicht.
???
Natürlich nicht. Aber da du das eine als "gefügig machen", "Drohung bei nicht spuren" und als "Produkt von Hilflosigkeit" definierst und das andere als "wohlwollend dem Kind gegenüber" dachte ich, ich übersehe den springende Punkt, der so eine krasse Gegenüberstellung erklärt. War eine reine Verständnisfrage. Ich hab jetzt kapiert, dass es auch für dich eine Definitionsfrage ist und du einfach anders definierst als ich. Das ist natürlich völlig ok, aber klang in deinem ersten Posting für mich noch anders. Hab ich wohl missverstanden.  :)
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Pan am 13. Juli 2014, 18:58:12
Ich glaube ich halte es jetzt wie Dragoness.
Schönen Abend noch :)
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Sweety am 13. Juli 2014, 19:29:23
 :)
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Fliegenpilz am 14. Juli 2014, 01:07:33
Ich warte gerne ab, aber bis dahin leben WIR gut mit unseren Regeln - und nicht willkürlich gesetzten Konsequenzen, die von meinem Gemütszustand abhängig sind.

Gefügig mache ich hier niemanden. Und das arme Kind wird auch nicht unterdrückt, solche Regeln wie die beim Essen gelten nämlich für jeden von uns und sind nicht nur auf das Kind beschränkt. Sie findet es also logisch, es ist für sie greifbar & nachvollziehbar - es tut ihr gut auch uns mal darauf aufmerksam zu machen, dass unser Essen beendet ist und fühlt sich nicht dauerhaft unter Beschuss. 

Wie gesagt, wir haben bei uns gemerkt, dass dies am Besten greift und das Familienleben für alle harmonischer macht.
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Fliegenpilz am 14. Juli 2014, 01:22:41
Ich freue mich, dass wenigstens Sweety versteht was der Sinn hinter unseren Regeln ist ;D

Und:
Ich werde nicht darüber diskutieren wie sinnvoll es ist am Tisch sitzen zu bleiben bis alle fertig sind.
Wir haben max. eine Mahlzeit am Tag zusammen, zu viert aktuell sogar nur am Wochenende. Und ja - es ist für uns qualitativ wichtige Zeit, die Kinder dürfen reden, alles erzählen, wir wälzen zusammen Probleme, planen unsere Zeit. Selten, wirklich selten führen wir "Erwachsenengespräche" während der Essenszeit, es ist bei uns einfach eine Familienzeit und da finden wir es unnötig, wenn dauernd jemand aufsteht, geht, wieder kommt, drei Happen isst, unter dem Tisch spielt, ... Nein, möchten wir nicht - und das Essen stellen wir im Monat eventuell 1 - 2x von jemanden (und das muss nicht zwangsläufig ein Kind sein ;)) weg :)

Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Sweety am 14. Juli 2014, 02:31:07
Zitat von: Christiane am 14. Juli 2014, 01:22:41
Ich freue mich, dass wenigstens Sweety versteht was der Sinn hinter unseren Regeln ist ;D


Ich hab so meine lichten Momente ;D
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Sweety am 14. Juli 2014, 02:35:50
ZitatAber darum geht es gar nicht. Mir hängt es halt zum Hals raus, wenn Leute behaupten, dass Dinge ja ganz problemlos funktionieren, wenn sie so und so gemacht werden. Und das dann noch von Leute, die vor manche Herausforderungen noch nie standen. 

Wir beide scheinen uns ja gut zu kennen, dass du genau sagen kannst, was ich schon erlebt habe und worüber ich mir ein Bild machen kann.
Es tut mir leid und ist mir auch ein bisschen peinlich, dass ich unsere enge Bekanntschaft so einfach vergessen habe, aber du weißt sicherlich, dass ich grenzenlos zerstreut bin und manchmal ein richtiger Checknix bin :-[ :-[ ;D ;D ;D

Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Pan am 14. Juli 2014, 10:43:32
Zitat von: Christiane am 14. Juli 2014, 01:07:33
Gefügig mache ich hier niemanden. Und das arme Kind wird auch nicht unterdrückt, solche Regeln wie die beim Essen gelten nämlich für jeden von uns und sind nicht nur auf das Kind beschränkt. Sie findet es also logisch, es ist für sie greifbar & nachvollziehbar - es tut ihr gut auch uns mal darauf aufmerksam zu machen, dass unser Essen beendet ist und fühlt sich nicht dauerhaft unter Beschuss.

"Gefügig machen" und auch alles andere waren Zitate von Sweety. Wenn auch nicht über dich und auch ich hab sie nicht auf dich bezogen.
Wenn du richtig gelesen hast, wirst du sicher festgestellt haben, dass ich dir nichts vorgeworfen habe.
Ich wollte nur VERSTEHEN, wie Sweety die Regeln und Konsequenzen auswählt, die bei ihnen gelten. Das hat sie mir nun erklärt und gut ist. Um INHALTE ging es mir gar nicht. Ihr musstet quasi nur als Abgrenzungsbeispiel herhalten. :)

Um auf der inhaltlichen Ebene zu bleiben: Bei uns gibt es so eine Regel nicht. Das liegt daran, dass bei uns bisher niemand den Drang hatte regelmäßig beim Essen aufzustehen und rum zu laufen. Wäre das anders und würde so die Familienabläufe massiv stören, müssten wir wohl auch über eine neue Regelung nachdenken. Wir haben dafür sicher Regeln, die bei euch gar nicht nötig sind, weil es auch ohne läuft. Ich kann die Regel also gut verstehen und habe auch nirgendwo was anderes behauptet.
Es ging mir nur nie darum, wie sinnvoll ich das finde. Ich wollte nur Sweetys Einschätzung und die hab ich ja bekommen. :)
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Pan am 14. Juli 2014, 11:09:43
Zitat von: Sweety am 14. Juli 2014, 02:35:50
ZitatAber darum geht es gar nicht. Mir hängt es halt zum Hals raus, wenn Leute behaupten, dass Dinge ja ganz problemlos funktionieren, wenn sie so und so gemacht werden. Und das dann noch von Leute, die vor manche Herausforderungen noch nie standen. 

Wir beide scheinen uns ja gut zu kennen, dass du genau sagen kannst, was ich schon erlebt habe und worüber ich mir ein Bild machen kann.
Es tut mir leid und ist mir auch ein bisschen peinlich, dass ich unsere enge Bekanntschaft so einfach vergessen habe, aber du weißt sicherlich, dass ich grenzenlos zerstreut bin und manchmal ein richtiger Checknix bin :-[ :-[ ;D ;D ;D

Ach, ich habe auch ein schlechtes Personengedächtnis. Mach dir nichts draus :)

Um ernsthaft zu bleiben: Ich muss niemanden gut kennen, um ihm einen Allgemeingeltungsanspruch aberkennen zu können. Den hat aus meiner Sicht nämlich niemand, aber fast jeder haut so Sprüche raus. Das passt mir nicht.
Jeder hat Bereiche, in denen er "Experte" ist und andere Bereiche, in denen er null Ahnung hat. Geht mir ja auch so. Ich hatte schon relativ zu Anfang geschrieben, dass Methoden, die bei der einen Familie super klappen, bei der Anderen voll in die Hose gehen. Ich kenne einige Familie die ihre Strategie den älter werdenden Kindern anpassen mussten. Auch welche, die "euren" Weg gewählt haben. Darum auch das "Warte mal ab...". Niemand kann wissen, wie sich Menschen weiter entwickeln und welche Veränderungen notwendig sind, damit sich ALLE damit gut fühlen.
Darum kann man aus meiner Sicht sagen: "So und so läuft es bei uns aktuell wunderbar und meine Kinder und wir Eltern sind super zufrieden." aber eben nicht: "Wenn man etwas so und so macht, läuft es immer gut und/oder man muss nie etwas durchdrücken."

Und ja: Du kannst diesen Unterschied gerne anders sehen. Da drehen wir uns dann im Kreis ;D
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: zuz am 14. Juli 2014, 11:41:53
Christiane: Nö, ich hatte Dich nicht falsch verstanden. Außer in Deinem ersten Post im jetzigen Thread. Bzw. habe ich da eine andere Definition. Für mich ist das, was Du unter "Regel" verstehst eine "Konsequenz". Danke fürs Erklären :)

Zum Thema "Wohl des Kindes": Nun ja, es gibt auch das Wohl des Einzelnen. Wenn einem oder mehreren in der Familie es wichtig ist, dass alle zusammen beim Essen sitzen bleiben, dann ist das eben ein Wert, dessen Einhaltung letztlich allen zugute kommt. Weil sonst nämlich einer oder mehrere frustriert sind. Für mich ist das nur ein gradueller Unterschied. Beim Straßenverkehr wird wohl jeder immer konsequent sein, beim Nasse-Füße-Bekommen noch meistens, und beim Essen kann man vielleicht mal ne Ausnahme machen. Aber grundsätzlich sehe ich es schon so, dass das Einhalten solcher Regeln letztlich allen weiterhilft.(Jetzt bitte keine Einzelfalldiskussion, waren nur Beispiele, sind sicher bei jedem ein bisschen anders. You get the picture).

Dragoness: Ich glaube, Sweety meint es etwas anders. Sagen wir, ein Kind dreht die CD laut auf, trotz Ermahnung. An guten Tagen denkt man sich vielleicht ok, tanzt ne Runde mit, und gut ist. An Tagen, wo man grad Kopfweh, Stress auf Arbeit und zu wenig Schlaf hat, stresst einen der Lärmpegel einfach unglaublich und man will nur, dass es aufhört. Diesen Unterschied kann das Kind natürlich nicht per se erkennen und es wäre unfair, ihm einmal vorzuwerfen, dass es nicht hört und ein andermal sogar mitzumachen.
Möglichkeit 1 wäre, immer konsequent sein, aber das halte ich nicht für sinnvoll, eben weil sowas die eigenen Gefühle außer acht lässt.
Möglichkeit 2: Ich sag: Es nervt mich unglaublich und macht mich wütend, dass Du nicht hörst - DAS ist nach Sweety (glaube ich) - und nach meiner Auffassung schlicht unfair und gibt dem Kind die Verantwortung für MEINE GEfühle.
Und Möglichkeit 3: Ich sage: Hey, ich bin heute nicht gut drauf und mich stresst diese Musik grad unglaublich. Ich erwarte, dass Du jetzt leiser machst, oder ich muss den CD-Player kassieren. (Also etwas einfühlsamer vielleicht, das war die Kurzfassung ;)) Das mag zwar nicht konsequent sein, weil nicht immer gleich, aber es trägt eben meinen aktuellen Gefühlen Rechnung, und ich finde es für das Kind fair und nachvollziehbar. Jedenfalls muss es sich nicht schuldig fühlen.
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Sweety am 14. Juli 2014, 12:06:24
Zitat von: zuz am 14. Juli 2014, 11:41:53

Dragoness: Ich glaube, Sweety meint es etwas anders. Sagen wir, ein Kind dreht die CD laut auf, trotz Ermahnung. An guten Tagen denkt man sich vielleicht ok, tanzt ne Runde mit, und gut ist. An Tagen, wo man grad Kopfweh, Stress auf Arbeit und zu wenig Schlaf hat, stresst einen der Lärmpegel einfach unglaublich und man will nur, dass es aufhört. Diesen Unterschied kann das Kind natürlich nicht per se erkennen und es wäre unfair, ihm einmal vorzuwerfen, dass es nicht hört und ein andermal sogar mitzumachen.
Möglichkeit 1 wäre, immer konsequent sein, aber das halte ich nicht für sinnvoll, eben weil sowas die eigenen Gefühle außer acht lässt.
Möglichkeit 2: Ich sag: Es nervt mich unglaublich und macht mich wütend, dass Du nicht hörst - DAS ist nach Sweety (glaube ich) - und nach meiner Auffassung schlicht unfair und gibt dem Kind die Verantwortung für MEINE GEfühle.
Und Möglichkeit 3: Ich sage: Hey, ich bin heute nicht gut drauf und mich stresst diese Musik grad unglaublich. Ich erwarte, dass Du jetzt leiser machst, oder ich muss den CD-Player kassieren. (Also etwas einfühlsamer vielleicht, das war die Kurzfassung ;)) Das mag zwar nicht konsequent sein, weil nicht immer gleich, aber es trägt eben meinen aktuellen Gefühlen Rechnung, und ich finde es für das Kind fair und nachvollziehbar. Jedenfalls muss es sich nicht schuldig fühlen.

Ganz geeeeeeeeeenau :)
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: dragoness am 14. Juli 2014, 12:58:36
Ich finde es nicht gut, wenn mir hier (ohne dass mich Sweety kennt) vor den Latz geknallt wird, ich würde meine Laune an den Kindern auslassen, bloss um der Konsequenz willen  s-:)

So wie zuz das schreibt mache ich das auch (Möglichkeit 3). Natürlich war ich auch schon unfair (bin auch nur ein Mensch), aber ich habe meinen Kindern auch schon im Nachhinein gesagt: Tut mir leid, das war vorhin nicht in Ordnung. Ich bin heute müde, nicht gut drauf, oder sonstwas.

Aber das ist eben nicht immer der Fall und wenn meine Kinder meine persönlichen Grenzen mit Ihrem Verhalten überschreiten (und glaubt mir, das passiert auch schon mal bewusst, die sind denke ich allerdings auch älter als Sweetys Kids), dann sage ich das auch. Meine Kinder dürfen auch sehen, dass ich schwache, müde, erschöpfte, traurige Momente habe und sie sollen auch lernen, dass sie auf ihren Mitmenschen achten sollen, das mache ich ja auch und versuche da mit gutem Beispiel voran zu gehen. Wenn dann aber, trotz Aufforderung, z. B. "Ich bin heute sehr müde und möchte mich etwas ausruhen, könntest Du bitte die Musik leiser machen!" meine Bitte einfach ignoriert wird, dann setze ich das auch durch. Persönlich ist mir das dann auch egal ob ihr das jetzt Konsequenz, Strafe oder Drohung nennt. Das sind Dinge die muss man nicht endlos ausdiskutieren.

Und was Pan schreibt ist wahr. Alle "Erziehungsmethoden" die bei meiner Tochter funktioniert haben, haben bei meinem Sohn nicht funktioniert, weil er eben ein ganz anderer Charakter ist , das muss noch nicht mal von Familie zu Familie unterschiedlich sein. Somit mussten wir bei ihm andere "Konsequenzen" ziehen, oder uns eben andere Dinge einfallen lassen um ihn zu überzeugen. Und ja manche Dinge setze ich da auch durch, da gibt es auch keine Diskussionen (Hausaufgaben, Arztbesuche, etc.). Wo es machbar ist bzw. vertretbar ist, lasse ich aber auch mit mir reden, damit sie auch lernen selbst Vorschläge zu machen und ihre eigenen Ideen einbringen können. Wenn Bedarf ist (d. h. wenn jemand aus der Familie eine einberuft) haben wir eine sogenannte "Familienkonferenz", da können die Kinder sagen was sie nervt, was geändert werden sollte etc., aber auch ich habe da das Recht zu sagen was mich nervt und was ich gerne geändert hätte. Dann wird gemeinschaftlich eine Lösung gesucht  die für alle tragbar ist und meist auch gefunden. Oft halten sich Kinder an selbstgefundene Regelungen wesentlich besser.

Allerdings habe ich mit meinen damals 4-jährigen Kindern auch keine Schlafenszeit ausdiskutiert. Da wurde auch mal eine Ausnahme gemacht, dann haben wir auch noch was gelesen oder gekuschelt, aber spätestens um 9 Uhr ist dann Zapfenstreich gewesen. Nach einem guten Tipp von jemandem (weil mir da auch schon der Kragen geplatzt ist, wenn die Kids wieder zigmal aus dem Bett gekommen sind) wurden die Kinder erst nach Erklärung und dann kommentarlos wieder zurück ins Bett gebracht . An manchen Abenden war das dann ca. 30 x und wurde dann zum Glück weniger. Hat dann ein bis zwei Wochen gedauert und diese Phase war überstanden.

Ich finde, dass man als Eltern auch Recht auf eine Auszeit hat, denn nur ausgeruhte und ausgeglichene Eltern sind auch gute Eltern  ;)

Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Sweety am 14. Juli 2014, 13:03:36
Oh, jetzt hast du aber zurückgeknallt. Ich bin weder ausgeglichen noch - Gott bewahre! - ausgeruht... für eine vertretbar gute Mutter halte ich mich aber trotzdem ;D ;D
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Binus am 14. Juli 2014, 13:13:36
Zuz, besten Dank, jetzt hab ichs besser verstanden.  :)
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: dragoness am 14. Juli 2014, 13:15:00
Naja das ist ja jeder mal, aber eine Mutter die schon knapp am Burnout kratzt, weil sie z. B. nachts wegen der Kids kein Auge zubekommt ist sicher den Kindern gegenüber auch nicht entspannt und hat dann auch keine Energie mit den Kids irgendwas zu unternehmen. Man muss als Mutter/Vater auch auf sich selbst aufpassen, es nützt keinem was, wenn man irgendwann umfällt, weil man sich nie eine Pause gegönnt hat (und da gehören in meinen Augen auch mal abendliche Kinderpausen dazu  ;) )
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Sweety am 14. Juli 2014, 13:32:41
Ich habe seit vier Jahren fast keine Nacht durchgeschlafen und selten mehr als 5 Stunden, davon höchstens 3 Stunden am Stück ;)
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: schnakchen am 14. Juli 2014, 13:40:39
Hallo Mädels,

ich muss gestehen ich freu mich, dass mein Thread so spannende Diskussionen hervorgerufen hat.

Kurz nochmal zu meiner Ausgangsfrage – es ist tatsächlich wie vermutet, die Phase bei uns ist vorbei. Einfach so, von heute auf morgen, unser Kind geht wieder problemlos ins Bett, ist nicht mehr dauernd auf Krawall gebürstet und ,,hört" uns wieder. Und sie hat das ,,DAGEGEN!!!"-Schild weggepackt :). Dafür haben wir nun ein größeres Kind (im Ernst, sie ist zwei Zentimeter gewachsen) und sie kann nun Sterne und Schlösser malen und fährt wie der Wind Fahrrad.

Nochmal zu ein paar Einzelaspekten:

@Gefühle zeigen
Sehe ich genau wie zuz, perfekt beschrieben, danke! Und ich vermute ganz stark, dass die meisten von uns es so machen. Dieses: ,,Wenn du nicht brav bist, machst du Mama traurig." kenne ich eher aus der Generation meiner Großeltern.

@Entschuldigung verlangen
War hier auch mal angesprochen worden und ja, ich verlange das von meinem Kind. Also situationsabhängig, wenn sie aus Müdigkeit rumbockt, dann danach nicht, denn wofür sollte sie sich dann entschuldigen. Aber in anderen Situationen durchaus – wenn sie mir oder einem anderen Kind wehgetan hat (ob absichtlich oder versehentlich beim Spielen) oder wenn sie zu mir oder dem Papa frech war. Für uns passt das dann aber auch, sie entschuldigt sich, wir umarmen und ,,vertragen" uns und die Welt ist wieder in Ordnung. Danach wird das auch nicht mehr thematisiert, für uns ist das Entschuldigen quasi der Abschluss, um aus einer unschönen Situation wieder rauszukommen.

@Konsequenzen versus Strafen
Ihr habt recht, der Übergang ist hier fließend – und wenn ich mein Kind, wie jemand schrieb, an der Straße an die Hand nehme, weil sie nicht auf dem Gehweg geblieben ist, dann ist meine Konsequenz für sie sicher eher eine Strafe. Für uns funktionieren solche halbwegs naheliegenden Verknüpfungen aber (grundsätzlich und meistens) gut, egal ob wir sie nun Konsequenz oder Strafe nennen.
Funktionieren in dem Sinne, dass unsere Kleine den Hintergrund versteht und darauf reagiert bzw versucht die angekündigte Konsequenz zu vermeiden. Und das ist ja mein Ziel – ich will ja, dass sie ordentlich isst (,,wenn du das Messer ableckst, muss ich es leider wegnehmen"), nicht ewig im Auto auf den Sitzen rumklettert (,,wenn du es nicht schaffst dich hinzusetzen, muss ich dich in den Sitz setzen") oder nicht ewig trödelt beim Anziehen (,,wenn du dir bis x kein Shirt rausgesucht hast, suche ich dir eins raus, und das ziehst du dann an").
Was bei uns überhaupt nichts bringt, sind die anfangs beschriebenen Hilflosigkeits-Strafen, die aus dem Zusammenhang gerissen sind, also Fernsehverbot für den nächsten Tag oder sowas. Wobei ich nicht ausschließen möchte, dass das bei größeren Kindern funktioniert. Ich erinnere mich jedenfalls daran, als Kind ab und zu welches gehabt zu haben :)

Lg schnakchen

P.S. sweety, oje, du kriegst ja noch weniger Schlaf als ich. Und ich fand es schon beeindruckend, dass unsere fast Vierjährige in ihrem bisherigen Leben geschätzt erst zwanzig oder dreißig Nächte durchgeschlafen hat. Gähn. Und du hast zwei so schlafresistente Exemplare?? wow.
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: schnakchen am 14. Juli 2014, 14:41:00
Zitat von: dragoness am 14. Juli 2014, 12:58:36
nur ausgeruhte und ausgeglichene Eltern sind auch gute Eltern  ;)

Auch ein Veto von mir - wenn man nicht ausgeruht sein kann, ist man halt auch müde eine gute Mama. Es ist ja nicht so, als hätte man viel Alternativen :)
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Sweety am 14. Juli 2014, 15:33:00
Zitat von: schnakchen am 14. Juli 2014, 14:41:00
Zitat von: dragoness am 14. Juli 2014, 12:58:36
nur ausgeruhte und ausgeglichene Eltern sind auch gute Eltern  ;)

Auch ein Veto von mir - wenn man nicht ausgeruht sein kann, ist man halt auch müde eine gute Mama. Es ist ja nicht so, als hätte man viel Alternativen :)

YEAH!!

Das war auch immer so ein Standardding:

"Meine Güte, wie haltet ihr das aus?"
"Naja, ist nicht so, als hätten wir die Wahl." ;D ;D

Mittlerweile sagen wir auch, dass wir den Absprung verpasst haben, weil der Große mittlerweile seinen Namen und die Adresse sagen kann. Zu spät für die Babyklappe ;D
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Pan am 14. Juli 2014, 16:44:38
Zitat von: Sweety am 14. Juli 2014, 15:33:00
Zitat von: schnakchen am 14. Juli 2014, 14:41:00
Zitat von: dragoness am 14. Juli 2014, 12:58:36
nur ausgeruhte und ausgeglichene Eltern sind auch gute Eltern  ;)

Auch ein Veto von mir - wenn man nicht ausgeruht sein kann, ist man halt auch müde eine gute Mama. Es ist ja nicht so, als hätte man viel Alternativen :)

YEAH!!

Das war auch immer so ein Standardding:

"Meine Güte, wie haltet ihr das aus?"
"Naja, ist nicht so, als hätten wir die Wahl." ;D ;D

Mittlerweile sagen wir auch, dass wir den Absprung verpasst haben, weil der Große mittlerweile seinen Namen und die Adresse sagen kann. Zu spät für die Babyklappe ;D

;D

Wenn zu viel wird, stell sie einfach vors Jugendamt und weigere dich sie wieder mitzunehmen. ;D
Das klappt in der Regel. So bin ich auch an Kind 3 & 4 gekommen.
Gut, UNERKANNT bleibt man dabei in der Regel nicht. :P
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Sweety am 14. Juli 2014, 16:47:09
 ;D ;D
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Fliegenpilz am 14. Juli 2014, 16:53:30
Um mal auf das im Eingangsposting genannte Fallbeispiel einzugehen:
Ich sehe für das Kind einfach keine Sicherheit. Es gibt keine feste Konstante/Regel/Konsequenz/Strafe. Es ist immer unterschiedlich und hängt einzig und allein von den Gemütszustand der Eltern ab.

Wie soll ein Kind in dem Alter verstehen, das Mama & Papa sieben Tage das Theater mitmachen um dann am 8. Tag konsequent durch zu greifen und eventuell am 11. Tag wieder in das alte Muster verfallen?

Das Kind übertritt im Minutentakt jede erdenkliche Grenze (Zitatende). Es ist quasi ein Hilfeschrei von dem Kind, es kommt aus der Situation selbst nicht raus und verstrickt sich immer weiter in diese. Ich sehe da wirklich die Eltern in der Pflicht es direkt zu beenden und nicht immer weiter neue Strafen für jede Untat auszusprechen um es mal überspitzt darzustellen.

Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: dragoness am 14. Juli 2014, 18:38:09
Gut da muss ich für die Threaderstellerin schon in die Bresche springen. Man versucht ja eine Lösung zu finden und oft versucht man eben etwas anderes, weil der erste Versuch nicht geklappt hat. Wir haben auch oft alles Mögliche versucht um zum gewünschten Ergebnis zu kommen und waren dabei auch ganz oft nicht konsequent.
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: schnakchen am 14. Juli 2014, 19:23:43
Zitat von: Christiane am 14. Juli 2014, 16:53:30
Um mal auf das im Eingangsposting genannte Fallbeispiel einzugehen:
Ich sehe für das Kind einfach keine Sicherheit. Es gibt keine feste Konstante/Regel/Konsequenz/Strafe. Es ist immer unterschiedlich und hängt einzig und allein von den Gemütszustand der Eltern ab.

Wie soll ein Kind in dem Alter verstehen, das Mama & Papa sieben Tage das Theater mitmachen um dann am 8. Tag konsequent durch zu greifen und eventuell am 11. Tag wieder in das alte Muster verfallen?

Christiane, danke für deinen Post. Zuerst einmal - bei uns ist wieder Ruhe eingekehrt, das anfangs geschilderte Problem hat sich erledigt.  Zum Hintergrund: du kennst das von deinen beiden doch sicher auch, manchmal haben sie halt die berühmten schwierigen Phasen, in denen das, was sonst immer gut klappt, genau nicht klappt. Und so war es bei uns in den letzten Wochen, die Kleine war mit sich und der Welt unglücklich und fand einfach nur alles doof. Weshalb auch immer. Und weil sich das irgendwann besonders abends so extrem gehäuft hat, habe ich hier mal nachgefragt bei euch. Auch weil die Phase diesmal echt lang war, man zweifelt ja irgendwann an sich selbst. Also keine Sorge, grundsätzlich kommen wir Drei sehr gut miteinander klar :)


Zitat von: Christiane am 14. Juli 2014, 16:53:30
Ich sehe da wirklich die Eltern in der Pflicht es direkt zu beenden und nicht immer weiter neue Strafen für jede Untat auszusprechen um es mal überspitzt darzustellen.

Und GENAU hier waren wir ratlos, wie wir das Ganze beenden sollen. Glaub mir, wir fanden es selbst idiotisch, mit Spielzeug-wegnehmen zu reagieren. Aber alle üblichen Konsequenzen haben in dieser Phase nicht funktioniert, sie wollte auf Konfrontation gehen. Weshalb auch immer, sie hat das ja nicht böse gemeint, aber das war definitiv kein Kind, das kooperieren wollte. Und daher meine Frage, was ihr gemacht hättet, worauf ich ja tolle Ideen und Anregungen bekommen habe.

lg schnakchen
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Fliegenpilz am 14. Juli 2014, 19:30:32
schnackchen,
ich habe bestimmt nicht angezweifelt, dass ihr drei miteinander klar kommt :-* Ganz gewiss nicht!

Und ja, ich kenne diese Phasen (von meiner kleinen Tochter) - und ja, ich weiß auch wie es sich anfühlt, wenn man an sich selbst anfängt zu zweifeln. Ich glaube jeder der das verneint, der lügt. Oder hält gerade frisch geschlüpfte Baby seit wenigen Minuten in den Armen noch im absoluten Hormonrausch ;D

Wir - also meine Kinder und ich - haben da für uns halt mittlerweile einen Weg gefunden. Und ich habe zwei Kinder, die sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht, es war und ist teilweise ein Drahtseilakt alle Interessen unter einen Hut zu bringen und es zu schaffen, dass sich niemand dauerhaft benachteiligt oder zurück gesetzt fühlt.

Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: Martina am 14. Juli 2014, 21:10:11
...
Titel: Antw:Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will
Beitrag von: zuz am 15. Juli 2014, 11:06:28
Martina: Sehr schönes Zitat!

Dragoness: Genau so ist es hier auch! Alles, was bei der Großen funktioniert hat, klappt beim Kleinen so nicht mehr, dafür tauchen manche Probleme gar nicht erst auf.
Das mit den Konsequenzen kann ich auch so unterschreiben. Meinetwegen auch Strafen, dann ist es halt eine Strafe. Aber ich diskutiere mit einem 3-Jährigen, der mit seiner Bohrmaschine anfängt unsere Möbel zu bearbeiten nicht rum. Eine Ermahnung, dann ist die eben weg. Für mich fällt das unter "Ich wahre meine Grenzen". Dazu gehört, dass ich mein Eigentum, dessen Unversehrtheit mir nun mal am Herzen liegt, vor Zerstörung bewahre.
Christiane: Ich werte Konstanz für Kinder nicht als so wichtig. Ich gehe davon aus, dass sie ein Stück weit meine Launen aushalten müssen. Genau wie ich ihre. Ich sehe mich jetzt nicht als launisch, aber ich bin einfach nicht jeden Tag gleich gut drauf, manchmal ist mein Puffer größer, manchmal kleiner. Und das dürfen sie auch mitbekommen und müssen eben damit leben. Wichtig finde ich nur, dass sie sich nicht schuldig fühlen müssen. (Konstanz nicht zu verwechseln mit Zuverlässigkeit, das ist durchaus wichtig. Sie können davon ausgehen, dass ich fast alles, was ich sage, auch so meine und umsetze - oder zumindest noch mal mit Begründung revidiere.)
Noch mal zu den Schlafenszeiten: Ich freue mich ehrlich für alle, bei denen die Kinder gut schlafen. Ich finde nur, das darf man sich nicht als Erziehungserfolg anrechnen und dann auf andere herabschauen. Es gibt eben Kinder, die Schwierigkeiten mit dem Schlafen haben - genau wie andere mit dem Essen. Wenn ein Kind nicht isst, kann man ja auch nichts machen, nur dafür sorgen, dass es nicht panscht. Wenn es nicht schläft, kann ich dafür sorgen, dass es keinen Krach macht, aber ich kann es nicht zum Schlafen zwingen. Geht nicht. Das mit dem Zurücktragen: Ja, auch das haben wir mal in unserer Verzweiflung probiert. Hat aber nicht funktioniert. Kind schneller wieder draußen als ich an der Tür war, genau wie bei Schnakchen. Irgendwann war es ein Spiel und am Ende Frust und Tränen. Hat zu nichts geführt, jedenfalls nicht zu einem Kind, das dann brav liegenbleibt und schläft.
Dass man sich als Eltern um sich selbst kümmern muss, sehe ich auch so. Es ist aber ein bisschen wie bei einem Fluss. Wenn da nun mal eine Mauer steht, kann der Fluss da nicht durch. Bei uns war das Einschlafen die Mauer. Irgendwann musste ich akzeptieren, dass es einen freien Abend vor 9 für mich nicht geben wird. Also musste ich mir einen Seitenweg suchen, so wie ein Fluss auch einen Weg um die Mauer herum finden wird.