ich bin durch...

Begonnen von luna_07, 29. Januar 2012, 16:38:17

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luna_07

mit meinem Latein im Moment.
Unsere Tochter 4 Jahre alt hat eine Phase des "ICH-Seins". Egoistisch, nur das was sie will und kein anderer zählt.
Ich muss sagen, sie ist sprachlich sehr weit und kann genau sagen warum sie jetzt etwas nicht will.
Aber alles was wir möchten wird knallhart ignoriert oder totdiskutiert. Mit heulen schreien schimpfen ihrerseits.
Wir versuchen es auf die liebe Art, wir versuchen sie zu locken mit etwas aber am Ende gewinnt entweder sie, weil wir aufgeben oder nur einer dann das macht was geplant war. Im Alltag sind wir Konsequent, es geht mehr um die Dinge die wir als Eltern für wichtig halten, wie einkaufen gehen usw. 
Heute haben wir es dann durchgezogen, ergebnis war: ein schreiendes, bockendes total wütendes (mit hauen beißen treten) Kind was dann die ganze Zeit geweint hat.
Ich muss sagen, es war mal wieder wichtig ihr zu zeigen dass es so nicht geht und wir haben ihr somit mal wieder eine Grenze gezeigt.
Später kam sie dann und hat gesagt das es ihr ganz doll leid tut und sie ja möchte das wir eine Familie sind und dinge auch miteinander machen.
Ich hoffe sehr das diese Konsequenz jetzt mal wieder gefruchtet hat. Das kostet einfach soviel Kraft.
Danke fürs ausheulen!
Wer Tipps hat, her damit!

LG Luna ;)

Balu

Warum diskutiert ihr mit einem 4 jährigem Kind?  ???

Da würde ich nichts auf die liebe Art versuchen, wenn mir dieser Ausflug oder das Einkaufen echt wichtig ist.

Wir gehen dahin und Du kommst mit.
PUNKT!

Sonst redet man sich ja ewig den Mund fusselig. Ich finde 4 Jahre noch wirklich zu jung um ernsthaft zu diskutieren.  :o
Lass sie bocken, wenn ihr immer konsequent bleibt wird sie das auch schnell kapieren.

Hubs

Also mit nem 4-jährigen Kind kann man schon mal diskutieren. Ich diskutiert auch mit meinen 2-Jährigen. Es kommt ja immer drauf an, um was es geht  ;)

Wichtig ist, bei Dingen, die Dir wichtig sind, dass Du Dir selbst klar darüber bist. Was ich meine, willst Du jetzt einkaufen gehen, oder ist es Dir egal ob jetzt oder später. Wenn Du jetzt gehen willst, sei Dir selbst wirklich klar darüber, dann bist Du klarer für Deine Tochter. Und sei Dir klar darüber, dass es nicht darum geht, Deiner Tochter Grenzen zu setzen, sonder darum, dass sie Deine persönliche Grenzen akzeptiert.
Es geht ja nicht darum Deine Tochter hin und wieder "in ihre Schranken zu weisen". Sie Dir bewusst, was Du möchtest. Umso klarer Du bist, umso einfacher ist es für Deine Tochter Dich zu verstehen und Deine Grenzen akzeptieren. Das heißt ja nicht, dass Du alles mit absoluter Strenge durchziehst, Du kannst ja das Einkaufen auch ne halbe Stunde verschieben, wenn es für Euch beide okay ist. Aber wenn Du wirklich jetzt gehen willst, dann sei Dir wirklich bewusst was Du möchtest und finde einfache und klare Worte dafür (ohne große Diskussion  ;)).
Das zumindest würde ich machen  :)
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
How could anyone ever tell you, you were less than whole?
How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?

Zelda

Also ich bin grundsätzlich auch nicht der Meinung, dass man mit einem 4jährigen Kind ALLES dikutieren muss.

Du bist krank? Dann ab zum Arzt. Punkt!
Der Kühlschrank ist leer? Dann ab zum Einkaufen. Und mit 4 Jahren bleibt man halt nicht allein zu Hause.  ;)

ABER @Balu: Es gibt durchaus Dinge, da diskutiere ich mit meiner 4jährigen und das sogar gerne und ausgiebig.

1. Ich bin der Meinung, dass Recht muss jedem Kind zugestanden werden, seine Gefühle zu äussern, Wünsche zu benennen und auch mal sagen zu dürfen, dass es etwas ausdrücklich nicht will/ gut findet. Und vor allem muss das Kind auch erfahren, dass sein Gegenüber es damit ernst nimmt und es wirklich anhört! Das gehört für mich absolut zur Bewusstseinsbildung dazu!!

2. Bin ich immer wieder erstaunt, dass es ein so kleiner Mensch schafft, mir Argumente um die Ohren zu hauen, die meine Argumente mitunter recht schwach dastehen lassen. Auch ich lerne durch den Austausch mit meiner Tochter eine Menge!

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-Die glücklichsten Tiere der Welt sind die Hasen. Denn wenn sie hüpfen, dann hüpfen auch ihre Herzen.
Vor Glück nämlich-

zuz

Also Grenzen setzen heißt ja nicht, dass man in dem Moment, wo das Kind schon wie Rumpelstilzchen durch die Butze hüpft, knallhart seinen Plan durchzieht, um ihm den mal ordentlich vor den Latz zu knallen.
Im Grunde hat Euch doch Eure Tochter schon gezeigt, wie es laufen kann: SIE möchte, dass Ihr als Familie was zusammen macht. Dann nehmt Euch doch z.B. mal das Einkaufen in Ruhe vor, wenn Ihr grad alle friedlich zusammen sitzt und die Stimmung gut ist. Besprecht, wie das laufen soll: Du, morgen gehen wir einkaufen. DAs letzte Mal hat das nicht so gut geklappt. Was würdest Du Dir denn wünschen, wie es das nächste Mal laufen soll? Und dann lasst SIE mal Vorschläge machen. Oft sind die Kinderwünsche ganz bescheiden und leicht zu erfüllen, oft wollen sie einfach nur das Gesicht wahren, einbezogen werden. Immerhin ist Einkaufen für Kinder langweilig und anstrengend. Lasst sie die Liste mit schreiben, lasst sie den Chip in den Wagen stecken, das Obst abwiegen, Käse mit aussuchen, Sachen aufs Band legen - kurz, beteiligt sie, so gut es geht, nehmt sie ernst. Klar muss nur sein, dass sie mitkommt - DA wird nicht diskutiert. Klar erklärt, warum das sein muss, aber nur einmal.
Wenn das alles ausgemacht ist, könnt ihr dann während des Einkaufs darauf verweisen: Wir hatten doch ausgemacht... Du wolltest doch...
Und auch ein wenig auf sie eingehen: Ich weiß, das ist grad anstrengend und Du würdest lieber spielen. Aber ich finde es toll, dass Du bisher trotzdem so gut mitgemacht hast. Meinst Du, Du schaffst das den REst auch noch?

Tadi

Deine Tochter testet aus wo eure Grenze liegt, das ist normal und auch gut so.
Es gibt ihr Sicherheit zu sehen wie sehr, auf das was ihr sagt und meint, verlass ist.

Wenn du etwas willst, so wie das Einkaufen, hilft es vielleicht sie in einem Punkt mit entscheiden zu lassen wo sie wirklich in den ENtscheidungsprozess mit eingebunden werden kann.
Also nicht: gehen wir einkaufen? sondern: Wir gehen jetzt einkaufen! Sollen wir mit der Bahn oder mit dem Auto fahren? Oder Sollen wir erst zu Kaisers und dann zum Getränkemarkt usw.....
Dann auch rechtzeitig ansagen wann ihr los wollt, damit sie  sich nicht vom Aufbruch überrascht fühlt.

Im Grunde geht es ja um Abgrenzung und die Tatsache das Kinder so häufig fremdbestimmt sind und das ist eben schwierig. Wenn man sie im möglichem Rahmen einbindet, entschärft man ganz viel und fördert eben auch eine auf Achtung und Respekt basierende Beziehung...

Ich kann dir da "Wenn Kinder trotzen" bzw. ""Kinder brauchen Grenzen von Jan -Uwe -Rogge empfehlen beide Bücher sensibilisieren sehr den Blick auf Alltagssituationen und vorallem wie Kinder diese wahrnehmen....


Balu

#6
@ Zelda: Ja, wenn mir das Thema oder der Ausflug nicht am Herzen liegen, lass ich meinen Kinder ja auch ihre Meinung und verschließ mich ihren Argumenten nicht.

Zum Beispiel ist mir das Einkaufen überhaupt nicht wichtig, da brauchen meine Kinder gar nicht zu diskutieren.  ;D Ich lass sie herzlich gerne beim Papa zu Hause. Soll der sich doch mit ihnen beschäftigen. Er kann mit ihnen Memory spielen, durch den Garten toben oder Trecker fahren, mir wurscht.  ;)
Ich kann alleine und in Ruhe viel schneller als mit zwei quengeligen Jungs im Schlepptau meine Einkäufe erledigen. :)


Aber in Luna _07 ersten Beitrag hab ich es schon so verstanden, dass Ihr das gemeinsame Einkaufen sehr wichtig ist und sie als Familie etwas unternehmen möchte.
Dann red ich nicht lieb mit vielen Argumenten und freundlichen Bitten auf mein bockiges 4jährigen Kind ein.
Eine kurze Erklärung, dass mir das wichtig ist und gut.



mausebause

Hubs usw. haben es ja schon gut geschrieben!!
Was das sprachlich weite betrifft, das kenne ich, ich hab hier daheim auch so eine Kandidatin..aber "wat mut, dat mut" und das kann ich ihr im Umkehrschluss auch gut erklären..dass die trotzden oder Grenzen austesten ist völlig normal in dem Alter und kommt auch immer wieder mal...
Du musst dir halt überlegen, was dir wichtig ist-einkaufen muss ein, sie muss mit, basta..KEINE Diskussion...
Sie will die rote Hose, statt der blauen - ist das ne Diskussion wert?! Für mich wäre es keine, also ließe ich ihr den Willen..-nur als Beispiel...
Das lernen Kinder in dem Alter sehr schnell!