Gefühle???

Begonnen von polly, 14. Februar 2012, 10:11:13

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polly

Hallo zusammen,

ich bin ganz neu hier und ich hoffe das ich hier ein paar Tipps bekomme. Den ich weiss nicht weiter....
Also ich fange einfach mal an.
Mein Sohn ist 4 1/2 Jahre alt und er möchte am liebsten nur mit mir spielen und dann auch immer das Gleiche (Cars) er liebt die Autos aber am meisten spaß hat er wenn er immer und immer wieder die gleichen Szenen spielt . Er geht von 8:30 -12:00 in die Kita aber auch nicht gerne am liebsten bei Mama....und nachmittags will er dann wieder mit mir. Ich spiele auch mit ihm aber nach einer Zeit habe ich dazu auch keine Lust mehr. Ich habe versucht mit ihm Brettspiele oder Kartenspiele zu spielen aber dazu hat er überhaupt keine Lust und wenn er mal mit mir spielt dann nur so lange er gewinnt und er spaß hat....ich denke das ist normal aber wie bekomme ich ihn dazu auch mal ein spiel zu spielen um auch das gewinnen und verlieren zu üben , oder kommt das irgendwann?
Ich versuche auch am nachmittag neben sport und Musik Kinder zum spielen einzuladen oder wir treffen uns aber nach einer gewissen zeit gibt es immer stress und mein Sohn bricht in Tränen aus wegen Kleinigkeiten (für ihn dann keine Kleinigkeiten). Ich weiss auch nicht. ich bin dann auch immer so traurig weil er soll doch spaß haben und mir Kindern spielen....
hört sich jetzt wahrscheinlich alles etwas komisch an aber es belastet mich sehr...
vielen Dank fürs lesen und vielleicht kennt ja jemand so situationen und kann mir einen Tip geben.
Liebe Grüße

zuz

Hallo Polly,

erstmal Willkommen hier! :)

Zu Deinen Fragen: Also da sind ja mehrere Dinge, die grad anliegen, ich versuchs mal etwas aufzudröseln:

1. Du findest es langweilig, immer nur Cars mit ihm zu spielen und würdest gern mal was anderes machen.
2. Du wünschst Dir, dass er verlieren lernt, indem er Brettspiele o.ä. spielt.
3. Du machst Dir Sorgen, weil er nicht gern mit anderen Kindern spielt.
4. Du findest, er ist zu sehr auf Dich fixiert.

Stimmt das erstmal so weit?

Zu den einzelnen Punkten:
1. Kann ich gut verstehen, würde mich dann auch nerven  s-:). Ich würde einfach meine persönliche Grenze ziehen und sagen, ok, wir haben jetzt eine halbe Stunde Cars gespielt, jetzt hab ich keine Lust mehr. Dann einen Vorschlag machen und wenn er das nicht will und auch keine eigenen Vorschläge außer Cars hat sagen, ok, dann mach ich jetzt was anderes. Du kannst ja allein noch damit spielen. Also ohne Vorwurf, aber schon deutlich machen, dass man das jetzt einfach nicht mag.

2. Da gibt es grad noch einen anderen Thread dazu. Lies mal nach bei "nicht verlieren können".

3. Vielleicht wird es ihm zu viel? Er ist vormittags in der Kita, Ihr macht noch Musik und Sport. Manchen Kindern reicht das und sie brauchen einfach auch ein wenig Ruhe. Wenn Ihr trotzdem Kinder einladet/besucht, würde ich auf ein paar Dinge achten: Nicht zu oft pro Woche, sicherstellen, dass er vorher ausgeruht ist und keinen Hunger hat, nicht zu lange. Lieber schon nach einer halben Stunde abbrechen, aber dafür im Guten, und das dann langsam ausdehnen. Wenn es immer 2 Stunden dauert und dann am Ende keiner mehr Nerven hat und das immer im Streit endet, bleibt genau das bei ihm hängen: Immer wenn Besuch kommt, gibt es Stress.

4. Was heißt denn, er geht nicht gerne in den Kiga? Wie läuft das bei Euch ab, wenn Du ihn abgibst? Wie ist es, wenn Du ihn wieder holst? Was sagen die Erzieher, wie er im Kiga ist? Ist er außer im Kiga sonst noch mal von Dir getrennt, z.B. nur bei Papa, nur bei Oma etc.? Wie ist es dann da?

Alchemilla

Jetzt wollte ich so schön was dazu schreiben und stelle fest:
Das hat zuz ja schon alles gesagt und zwar besser als ich es vermutlich getan hätte  :)
Ich sag auch das, was zuz sagt  ;) bzw. habe die gleichen Fragen dazu.
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Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch)

zuz

@Alchemilla: Danke!  :-* Das Kompliment geb ich aber gern zurück: Du bringst Sachen immer sehr herzerfrischend auf den Punkt :)

polly

Hallo und guten Morgen,

erstmal danke für die Antworten...
Mein Sohn geht in die Kita seit ca 2 1/2 jahren. Die ersten 2 Jahre waren die Hölle. Er hat fast jeden Tag geweint und er geht bis heute nicht so gerne. Er hat im Sommer in eine andere Gruppe gewechselt (ab 4 ) und hat auch neue Erzieherinnen bekommen, seit dem geht es einiger Maßen. Aber freuen auf den Kindergarten naja....ist glaube ich anders.
Um halb Acht wecke ich ihn wenn er bis da hin noch nicht selbst wach geworden ist - Frühstücken - anziehen- waschen - los.....früher habe ich ihn immer noch etwas spielen lassen oder wir haben gelesen aber das ging gar nicht. Deswegen machen wir es jetzt so....

Er ist immer bei mir- Papa ist arbeiten und Omas, Opa und Tanten usw. kümmern sich nicht wirklich. Er hat bisher 2x bei Oma und Opa geschlafen. Ich kann ihn dort auch mal für eine Stunde oder so hin bringen wenn ich etwas wichtiges habe aber nur selten... sonst nehme ich ihn mit. Ansonsten war er eigendlich noch nie alleine ohne Mama oder Papa. Das finde ich auch sehr schade aber ich kann die Familie ja nicht zu ihrem Glück zwingen...
;)
Liebe Grüße

zuz

Schade, das mit der Familie. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele sich das entgehen lassen, Zeit mit ihren Enkeln/Nichten/Neffen zu verbringen.
Aber gut, so ist es eben.

Du schreibst, er hat fast jeden Tag geweint: Nur beim Abgeben? Wie lange nach dem Abgeben? Wie ist es dann tagsüber im Kiga?
Habt Ihr so Entwicklungsgespräche? Da erfährst Du ja auch, wie er sich so im Kiga macht.
Oft weinen die Kinder beim Abgeben, aber nach 5 Minuten ist alles wieder im Lot.
Daher auch die Frage, wie er sich verhält, wenn Du ihn abholst.

Wie ist es denn auf dem Spielplatz? Das ist ja noch mal eine andere Situation als zu Hause mit Freunden. Oft sind die Kinder da etwas freier, weil sie kein Revier verteidigen müssen und bessere Rückzugsmöglichkeiten bei Stress haben. Andererseits kann das natürlich auch mehr Stress bedeuten, weil sie sich da automatisch weiter von Mama entfernen müssen als daheim, wenn sie alleine spielen wollen.

Ach ja, und noch eine Frage: Wie geht es DIR denn, wenn Du ihn abgibst? Gibst Du ihn gern ab, bist Du erleichtert, auch mal ein paar Stunden für Dich zu haben (oder um zu arbeiten, was immer Du machst), oder bricht es Dir jedes Mal das Herz, weil er so traurig schaut und Du würdest ihn am liebsten dabehalten? (gerne auch per pm)

Alchemilla

Dass Dein Sohn in seinem Alter noch keine Lust auf Karten- oder Brettspiele hat, finde ich völlig normal  :) Meiner weigert sich auch - eine zeitlang hat er gerne Würfelspiele gespielt aber in letzter Zeit sind wieder "Kampf-" und Rollenspiele hoch im Kurs. Er ist Pirat, Polizist, Darth Vader oder Roboter  :) Ich muss ehrlich  zugeben, dass ich auf diese Spiele auch keine große Lust habe. Ich male die Schatzkarte mit ihm, aber zum Rumrennen und "Attacke", "Angriff" und "Achtung, ich schieße" rufen, habe ich gar keine Lust, was wiederum mein Sohn nicht verstehen kann. Ein täglicher Konflikt  ;D

Was ich aber schon ungewöhnlich finde ist, dass Dein Sohn noch keinen echten Kontakt zu anderen Kindern hergestellt zu haben scheint.  Daher auch meine Frage: Wie stehen denn die Erzieherinnen im Kindergarten dazu? Spielt er dort mit den anderen Kindern oder sitzt er eigentlich nur seine Zeit ab und wartet darauf, dass Mama wiederkommt?
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Petra

Hallo,

eigentlich haben alle anderen alles schon geschrieben...

Ich wollte nur noch mal auf die Kontakte eingehen. Klar kann es sein, dass Dein Wurm einfach keinen Bock auf Kinder hat oder eher introvertiert ist. In der Regel haben diese Kinder aber dann einen besten Freund und fixieren sich.

Was mir jetzt bei meinem Sohn auffällt und der ist auch 4,5, ist, dass es unter den Kindern einen wirklichen Leistungsdruck gibt. Also gerade unter den Jungs, da will jeder der schnellste, der beste, der klügste etc. sein. Jetzt ist aber nicht jedes Kind ein solcher Überflieger und ich erlebe das momentan sehr oft, dass die Kinder, die sich schwerer tun oder ich sag mal mittelmäßig in ihrer Entwicklung sind, da richtig darunter leiden. Nicht selten wird dann geweint oder sie ziehen sich zurück. Sie erkennen praktisch, ich kann das nicht so gut wie xy und dann mach ich es auch nicht mehr und isoliere mich. Ich spiele auch nur noch das was ich kann... probiere nichts neues aus und lasse mich auf nichts anderes ein, als das was ich kann....

Also ich weiß nicht, wie Deine Maus da drauf ist, aber ich würde das auf alle Fälle mal mit den Erziehern besprechen wie das Verhalten sich so im Kindergarten äußert.

Liebe Grüße
Petra

Alchemilla

@Petra: Das kann ich voll unterschreiben. Jonathan hatte jetzt lange Zeit eine beste Freundin im Kindergarten. Beide Kinder sind eher von der langsamen und gemütlichen Fraktion. Aber dann packte ihn der Wunsch bei den "wilden Jungs" mit zu machen. Das ist für ein ängstliches Kind natürlich eine Herausforderung und die anderen haben ihn echt fertig gemacht. Er tat mir so bitterleid  :-[ und ich hätte mir fast gewünscht er würde einfach mit dem netten Mädchen befreundet bleiben und die Jungs abhaken.
Er hat es aber in der letzten Woche geschafft, sich in diesen Kreis vor zu kämpfen - mit einem Darth Vader-Karnevalskostüm, einem Plastiklaserschwert, sehr viel Einsatz und Zähigkeit.
Die Spiele, die sie spielen sind nicht das, was man sich als Mutter wo wünscht - ständig wird einer erschossen - aber es scheint dazu zu gehören und es hat sein Selbstbewusstsein enorm gestärkt, dass er es geschafft hat, da jetzt mit machen zu dürfen.

Davor gab es eine Zeit, wo er nicht gerne in den Kindergarten wollte, ständig sehr gestresst wirkte und das auch so geäußert hat. Er sagte: "Ich kann nicht mehr in den Kindergarten gehen, weil ich nicht mutig bin."
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