Extremes Desinteresse am Essen

Begonnen von Leofinchen, 04. Dezember 2012, 14:20:51

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Leofinchen

Huhu!

Josefine hat schon immer schlecht gegessen, ich kenn es nicht anders von ihr. Deshalb war das für mich immer irgendwie "normal" - es muss eben auch Kinder geben die nicht so gern/viel essen, hab ich mir immer gesagt.

Als ich sie heute vom Kindergarten abgeholt habe, hat die Erzieherin das Gespräch mit mir gesucht. Sie meinte es wäre wirklich extrem das Josefine so ein absolutes Desinteresse am Essen hat.
Sie hat NIE hunger, sie hat nie Lust zum essen, sie sagt nie das es ihr schmeckt, sie freut sich nie auf das Essen... das essen ist immer Pflicht für sie, etwas das sie tun muss, obwohl sie es nicht will. (sie wird nicht gezwungen, aber irgendwann muss sie doch mal etwas essen... ein klein wenig)
Egal was man ihr mitgibt, egal ob Frühstück, Obstmahlzeit oder Mittagessen.
Sie guckt während des Essens im Zimmer herum, spielt mit dem Essen, dreht den Löffel mit Absicht kurz vor dem Mund herum damit alles herunterfällt (ich wurde heute gefragt ob ich sie denn noch füttern würde oder ob sie schon allein essen darf  :o) und es landet aber auch absolut nix im Mund. Zu Hause ist es nicht großartig anders.

Ist das so noch normal?  :-\ So langsam mach ich mir doch ein klein wenig Sorgen. Esstörung?  :-\ Oder kann das ganze auch körperliche Ursachen haben? Die Zähne sind in Ordnung, und mit der Verdauung klappt es auch.

Mmmh, ich bin gerade irgendwie ratlos... ich schwanke zwischen "das ist normal so" und "da muss doch mal nachgeforscht werden"...

*nova*

...die Fragen habe ich mir auch schon oft gestellt. Alena ist genau so, ausser dass sie sich komischerweise freut wenn es Essen gibt, aber dann trotzdem lieber singt, mit dem Besteck spielt oder sonst irgendwas macht. Sie stochert und rührt immer lustlos im Essen rum und es landet immer noch mehr auf dem Boden als im Mund.

Ob und in wie weit was normal ist kann ich dir leider nicht sagen. Im Zweifelsfall würde ich mal beim Kia fragen und sie evtl einfach mal durchchecken lassen -schaden kanns nicht.
Habt ihr denn zu Hause schon andere Dinge versucht? Also ich besteh ja eigentlich darauf dass Alena am Tisch isst, aber da klappt es gar nicht. Mittag und Abend gibt es am Tisch, aber morgens darf sie mit Brot rumlaufen und da klappt es besser.
Mit ihr Kochen habe ich auch versucht, sie war ganz scharf drauf Pizza selbst zu machen, hat aber dann kein Stück gegessen. Wie ist das bei euch? Auch nicht besser?
Wie ist es denn mit Süßem?Das erstaunt mich immer am meisten. Alena lässt sogar Nutellabrot liegen......

Groß weiter helfen konnte ich dir jetzt sicher nicht, aber ihr seit nicht ganz alleine mit.

lotte81

Wie ist es denn, wenn ihr Mahlzeiten besonders gestaltet und ihr somit zeigt, dass Essen mehr ist als nur Nahrungsaufnahme? Also Tischdecke, Kerzen..... Habt ihr gemeinsame Familienmahlzeiten oder läuft es eher so nebenher (das wären jetzt so die Punkte die mir einfallen)...ansonsten gibt es einfach ja acuh ERwachsene für die Essen nur Notwendigkeit ist und kein Genuss oder so......Leute, die das Essen komplett vergessen (könnte mir nie passieren  ;D )......Wenn sie trotz allem isst und das halbwegs gesund und ausgewogen und zunimmt und nicht komplett verweigert, würde ich nun nicht direkt an eine Essstörung denken....
Ach so: Hatte sie eine Chance ein Hungergefühl zu entwickeln bzw wie sieht es heute aus? Hat sie denn genug Pause um auch mal Hunger zu spüren? Wie war es denn als Baby? Hast du einfach irgendwann gefüttert nach Zeit oder hat sie sich da gemeldet und mal Hunger- und Sättigungsgefühl gezeigt?
Arzt ansprechen , wenn man eh da ist, schadet ja nie  ;) Nun würde ich aber mit einem offensichtlich gesunden, fröhlichen und Normalgewichtigen Kind nicht extra deshalb einen Arzt aufsuchen (zumal, wenn man gedanklich schon fast in Richtung Essstörung tendiert, müsste man ja eher zum Psychologen...wobei ich von einer Essstörung eher bei Nahrungsverweigerung ausgehen würde......)
Aus eigener Erfahrung kann ich dir wenig sagen von mir und meinen Kindern....Allerdings kenne ich schon ein paar Kinder, bei denen es so ist....Welche mit irgendwelchen Negativerfahrungen in der frühen Kindheit, was Essen betrifft- aber auch durchaus Kinder, die keinerlei negative Vorerfahrung haben....
Als ein Punkt fallen mir z.b. Kind ein, die als Frühchen kamen und lange Zeit über Sonde ernährt wurden.....Aber ich denke, wenn das bei euch der Fall wäre, wäre das ja eh der erste GEdanke gewesen....
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

Leofinchen

lotte, Josefine wurde die ersten 10 Monate nach Bedarf gestillt, also nicht nach festen Uhrzeiten. Auch da schon hat sie nur so lange wie unbedingt notwendig getrunken, meist war sie nach 3-5 Minuten und 1 Brust fertig.   s-:)

Frühstück und Mittagessen nimmt sie im Kindergarten ein, Vesper mit ihrer Schwester und mir, und Abendessen ist dann eine Familienmahlzeit auch mit Papa, wo alle zusammen am Tisch sitzen. Aber bzgl. Essverhalten kann man da keine Unterschiede feststellen.

Ihr Abendbrot heute bestand aus einer halben Scheibe Kochschinken.  :-\ Sie hat sich ein Brot gemacht mit Schinken, dazu noch 3 Scheiben Gurke und etwas Käse auf den Teller gelegt. Den Schinken hat sie vom Brot genommen, dann wars vorbei mit dem Essen. Das ist so ihre übliche Menge. Wenn es Nudeln gibt, isst sie mit Mühe und Not 3-5 Nudeln.. wenn sie einen guten Tag hat vielleicht mal 7 und dann ist das Essen für sie beendet.
Aber sie scheint tatsächlich damit auszukommen?

Das Essen scheint wohl wirklich nur ein notwendiges Übel für sie zu sein, ganz ohne Genuss, nur so viel wie notwendig um nicht vom Fleisch zu fallen.  s-:)  :-[

Nova, das beruhigt mich dann doch etwas zu hören, das es anderen auch so geht. Die Erzieherin heute meinte natürlich, so ein Kind hätte sie noch nie gesehen, das so extem gar nicht essen mag.  :P

deep_blue

Nun meine Tochter ist auf diese Ernährungsweise bereits 9 Jahre geworden. So wie Du es schreibst habe ich es hier auch schön öfter erwähnt. Essen als Mittel zum Zweck der Lebenserhaltung. Genau, auch für meine Tochter ist es eine Pflicht! Ein notwendiges Übel! Die Kinderärzte haben im Laufe der Jahre alles notwenige überprüft bei uns. Also Blutwerte, ob irgendwelche Mangelerscheinungen vorhanden sind. Auch Bauchspeicheldrüse, der Bauch wurde geschallt. Ist alles in Ordnung und dort wo es hin soll. Keine, wirklich keine Auffälligkeiten. Daher bei uns bleibt es wie es ist... sie ist untergewichtig, sie ist fit - körperlich wie mental. Sie wächst langsam, was für viele der Kiärtze eher in Ordnung ist als der umgekehrte Fall (die Wachstumshormone sind übrigens auch gecheckt). Und wir versuchen ruhig zu bleiben. Sie nicht unter Druck zu setzen. Ja, es ist sehr sehr schwierig und auch nervenaufreibend zuweilen. Für Aussenstehende häufig nicht nachvollziehbar... so von wegen, das seid ihr selber Schuld, habt es zu lange durchgehen lassen etc.

Davon bloss nichts annehmen! Stark bleiben für das Kind und auch sich selbst schützen.

Alles Gute für Euch!

P.S.: Wie liegt sie denn gewichtstechnisch? Wie ist ihr allgemeiner Gesundheistzustand?

deep_blue

Nachtrag: Was das Essen im Kindergarten angeht. Ist es möglich sie vom Essen abzumelden? Ihr etwas mitzugeben von zu Hause, von dem Du ausgehen kannst, dass sie es wenigstens anrührt? Ich empfinde es halt für das Umfeld so demotivierend, wenn da ein Kind sitzt, welches in seinem Essen herumstochert und sich wohlmöglich (das macht meine Tochter manchmal) negativ über das Essen äussert und damit natürlich die anderen beeinflussen kann... :-[

Zelda

Ich habe hier auch so einen Knadidaten!!  :P

Matti ist Großmeister im Nichtessen.

Allerdings schwankt das phasenweise sehr bei ihm, es gibt Zeiten, so wie gerade im Moment, da isst er so gut wie gar nichts. Und das ist wirklich nicht übertrieben.
Mein Mann wurde vorgestern auch in der Kita angesprochen, dass Matti gerade fast nichts mehr isst.
Dann allerdings kommen aber auch immer wieder Phasen, da kann es kaum genug sein, da futtert er, als hätte er das Essen ganz neu für sich entdeckt.

Mein Sohn ist ein drahtiges Kerlchen, dem aber beim Laufen auch durchaus schon einmal die Hose vom Poppes rutscht.  ;)
Allerdings liegt er mit guten 15 Kilos auf 1m absolut im Normbereich.

Ich bin da relativ entspannt bei. Ich denke mir, dass mir das Kind schon nicht am gedeckten Tisch verhungert und ich bin der festen Überzeugung, dass Kinder ein sehr gutes und gesundes Gefühl dafür haben, was sie gerade brauchen und was nicht. Vielleicht kann ich das aber auch nur so entspannt sehen, weil ich weiß, dass bei ihm auch wieder eine Phase des großen Hungers kommen wird  ;D
Es sorgt mich also nicht, nervt mich aber mitunter sehr.

Matti kommt da essenstechnisch absolut nach meinem Mann. Den musste seine Mutter auch immer mit Essen verfolgen (mache ich grundsätzlich nicht, finde ich eher kontraproduktiv!)
Wohingegen meine Tochter absolut nach mir kommt und wir sind beide anders!  ;D
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-Die glücklichsten Tiere der Welt sind die Hasen. Denn wenn sie hüpfen, dann hüpfen auch ihre Herzen.
Vor Glück nämlich-

*nova*

Zitat von: Leofinchen am 04. Dezember 2012, 22:11:52


Ihr Abendbrot heute bestand aus einer halben Scheibe Kochschinken.  :-\ Sie hat sich ein Brot gemacht mit Schinken, dazu noch 3 Scheiben Gurke und etwas Käse auf den Teller gelegt. Den Schinken hat sie vom Brot genommen, dann wars vorbei mit dem Essen. Das ist so ihre übliche Menge. Wenn es Nudeln gibt, isst sie mit Mühe und Not 3-5 Nudeln.. wenn sie einen guten Tag hat vielleicht mal 7 und dann ist das Essen für sie beendet.
Aber sie scheint tatsächlich damit auszukommen?



Das hätte auch von mir sein können. Mehr geht bei Alena auch nicht. Brot knabbert sie maximal an, halbe Scheibe Schinken, 1 Minitomate und vielleicht zupft sie noch was vom Käse ab, das wars.
Haben ja auch die anderen gefragt, wie sieht es denn mit dem Gewicht aus? Alena hat mit 94cm 12kg was völlig okay ist.
Josefine ist ja aber ein sehr lebhaftes Kind, so wie du sie immer beschreibst. Ich denke wenn es ihr nicht reichen würde, dann wäre sie das nicht.

Pedi

Wie sieht es mit Gewicht und Größe aus? Ist sie da noch auf ihrer Linie?

Habt ihr mal versucht selber mit ihr zu kochen? Das hilft bei vielen Kindern wenn sie die Sachen erst selber kaufen dürfen und dann kochen. Hierbei geht es vor allem um die Freude. Und die scheint ihr ja zu fehlen :-\
04/2008
02/2012
01/2015



*Unser Sternenmädchen wurde am 24.02.14 in der 19. SSW still geboren.Wir werden dich nicht vergessen!

zuz

Ich kenne einen Fall, da hatte jemand in den ersten Lebensjahren keinerlei Geschmackssinn. Leider weiß ich nicht mehr, was genau die Ursache war, irgendeine HNO-Geschichte jedenfalls. Und sie hat daher auch fast nichts gegessen, auch keine Süßigkeiten - im Nachhinein klar, sie hat es ja nicht geschmeckt. Es war dann relativ harmlos, so viel weiß ich noch, konnte jedenfalls recht gut behoben werden und ab da hat sie gern gegessen.

Evtl. wäre das ja noch eine Richtung, die Ihr mal abklären könntet. Hab das zwar bisher wirklich nur ein einziges Mal gehört, aber man weiß ja nie.

*nova*

Zitat von: zuz am 05. Dezember 2012, 13:17:35
Ich kenne einen Fall, da hatte jemand in den ersten Lebensjahren keinerlei Geschmackssinn. Leider weiß ich nicht mehr, was genau die Ursache war, irgendeine HNO-Geschichte jedenfalls. Und sie hat daher auch fast nichts gegessen, auch keine Süßigkeiten - im Nachhinein klar, sie hat es ja nicht geschmeckt. Es war dann relativ harmlos, so viel weiß ich noch, konnte jedenfalls recht gut behoben werden und ab da hat sie gern gegessen.

Evtl. wäre das ja noch eine Richtung, die Ihr mal abklären könntet. Hab das zwar bisher wirklich nur ein einziges Mal gehört, aber man weiß ja nie.

Oh ich wusste gar nicht dass es sowas gibt, ist ja schrecklich.
Aber müsste ja leicht heraus zu finden sein.
Stück Zitrone und sauer ist schon mal klar ;)

~Lilith~

Zitat von: zuz am 05. Dezember 2012, 13:17:35
Ich kenne einen Fall, da hatte jemand in den ersten Lebensjahren keinerlei Geschmackssinn. Leider weiß ich nicht mehr, was genau die Ursache war, irgendeine HNO-Geschichte jedenfalls. Und sie hat daher auch fast nichts gegessen, auch keine Süßigkeiten - im Nachhinein klar, sie hat es ja nicht geschmeckt. Es war dann relativ harmlos, so viel weiß ich noch, konnte jedenfalls recht gut behoben werden und ab da hat sie gern gegessen.

Evtl. wäre das ja noch eine Richtung, die Ihr mal abklären könntet. Hab das zwar bisher wirklich nur ein einziges Mal gehört, aber man weiß ja nie.

Hab ich letztens im TV gesehen, da gab es einen Jungen, der von Geburt an nichts riechen konnte und somit auch nicht schmecken. Er schmeckte nur süß, salzig, sauer und bitter. Mehr nicht. für ihn ist essen auch eher eine Qual.

Manchmal kann der Geruchssinn auch anderweitig gestört sein. Ich würde es mal abklären lassen.

Hier noch ein Link zum einem Artikel
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