Er flippt permanent aus- Update 5.4.

Begonnen von ju.ra., 10. März 2015, 09:11:00

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ju.ra.

Ich muss mal mein Herz ausschütten weil ich einfach nicht mehr weiter weiß.

Es geht um meinen Sohn der im Moment unerträglich ist und ich weiß einfach nicht mehr wie ich ihm helfen kann.

Ein paar Beispiele bevor ich lange erkläre:

*Ich muss auf die Toilette, er muss natürlich mit - ok. Es fällt ihm auf das kein Licht an ist, ich erkläre das wir tagsüber kein Licht brauchen, die Sonne macht uns Licht. Er fängt sofort das weinen und schreien an weil ER Licht braucht.

* Er sitzt auf dem Wickeltisch, ich ziehe ihm den Schlafanzug aus. Er sitzt in Unterhemd da als er entsetzt fragt wo er jetzt seine Nase hinschmieren soll, weil er doch nichts mehr an hat. Ich sag ihm das er ein Taschentuch bekommt wenn er eins braucht und da kann er sich die Nase putzen und am Ärmel wischt man sich seine Nase nicht ab. Er flippt total aus, fängt das schreien an und beruhigt sich überhaupt nicht mehr.

*Er ist vom Mittagsschlaf aufgewacht und ruft mich, ich komme, küsse ihn, frag ob er gut geschlafen hat. Alles ok. Dann sag ich ihm das die Sonne so schön scheint, ob er mit mir auf den Spielplatz gehen möchte. Schon fängt er wieder zu schreien an. Er schreit das er keine Sonne haben möchte und beruhigt sich wieder überhaupt nicht.

*Als Schnee lag wollten wir alle zusammen (Freunde von uns auch) mit ihm Schlitten fahren gehen, weil er sich das eh jeden Tag gewünscht hat. Als wir uns anziehen wollten meinte er er kann nicht weil er mit seinem Auto hier spielen muss. Zu sagen er kann anschl. damit spielen oder er kann es mit nehmen interessiert ihn einfach nicht. Er kann jetzt nicht.

*Wenn wir mal Schlitten fahren sind lässt er sich oben vom Schlitten fallen und blockiert die Bahn, das keiner runter kommt. Alles rufen oder bitten das er runter rutschen soll hilft nicht. Man muss ihn weg holen, er schreit.....

... So geht das den ganzen Tag, er hängt sich an allem sofort auf und bekommt die Krise. Er möchte grundsätzlich alles anders haben. Ich höre nur noch "Ich will das nicht, ich kann das nicht - ABER oder Ich will!"

Wir waren in einer Schmetterlingsausstellung und mussten abbrechen weil er permanent einen Grund gefunden hat sich aufzuregen, zu schreien, zu weinen oder gar zu toben.
Er hat sogar vor einem Schmetterling stehen gesagt das er den kaputt reißen will.

Da die Nächte im Moment genau so aussehen, nämlich stündliches weinen und dann "ich will jetzt nicht schlafen" sind unsere Nerven einfach am Ende.
Da er auch nicht mehr zur Ruhe kommt und keinen erholsamen Nachtschlaf hat ist er tagsüber natürlich noch schlimmer.

Ich weiß nicht wie das weiter gehen soll. Es wurde nichts geändert, alles läuft wie immer. Sein Verhalten ist seit Dezember sehr schlecht aber jetzt spitzt es sich wirklich zu.

Ich versuche immer mit ihm zu reden. Frage ihn warum er so wütend und traurig ist. Möchte mit ihm ruhig die einzelnen Vorfälle besprechen oder versuche während seinen Schreianfällen mit ihm zu sprechen, ihn zu beruhigen.
Es interessiert ihn aber alles nicht. Es scheint das er in einer Blase hockt und alles daran abprallt und je mehr er schreit desto größer wird die Blase und man kommt nicht an ihn ran.
Oft muss ich einfach gehen oder ich schicke ihn weg. Hört er auf und kommt dann fällt er mir in die Arme, bzw. hängt sich an meine Beine oder wenn ich zu ihm komme dann lässt er sich umarmen und man merkt dann einfach wie unglücklich er ist.

Ich bin am Ende. Ich weiß nicht was ich falsch mache. Ich liebe meinen Sohn. Wir kuscheln jeden Tag mehrmals, bevor ich abends das Zimmer verlasse sag ich ihm mehrmals wie lieb ich ihn habe. Wenn er etwas gut macht wird er sofort bestätigt. Wird in den Arm genommen, ich sag ihm wie toll er das gemacht hat - und dennoch hilft all das nicht.

Rumpelstilzchen

Hallo,

zunächst mal: Such die Schuld nicht bei Dir. Du machst nichts falsch; Du beobachtest ihn, schilderst ihn liebevoll und bist eine gute Mama.

Worauf ich neugierig bin: Wie ist denn sein Verhalten mit anderen Kindern bzw. in anderer Umgebung? Geht er schon in eine Kita /Spielkreis und wenn ja, wie ist es dort?

Was Du schilderst, kann eine normale Phase sein - in dem Alter entdeckt das Kind seinen eigenen Willen und testet ihn aus - manche Kinder mehr, manche weniger. Was man dann allgemein als "Trotzphase" bezeichnet.

Aber wenn Du das Gefühl hast, dass es darüber hinaus geht / anders ist / etwas mit ihm nicht stimmt, dann geh dem nach und suche Fachleute auf. Bei einigen Punkten habe ich an autistische Verhaltensweisen gedacht, aber ich will Dir keine Angst einjagen und Ferndiagnosen kann man niemals stellen, nur habe ich als Mutter eines Kindes mit Autismus diese Brille eben auf. Mein Sohn konnte zum Beispiel als kleineres Kind auch Sonnenlicht nicht gut ertragen, autistische Menschen wollen Dinge so haben, wie sie immer sind, es wird ihnen schnell alles zu viel etc.

Wenn Du dazu mehr wissen möchtest, kannst Du mir auch gerne eine PN schicken.

LG, Claudia
Rumpelstilzchen 5/2010
Wilde Hilde 1/2008
Künstler 12/2004

ju.ra.

Er war vom 1. Tag an nicht einfach. Er hatte schon immer einen sehr starken Willen den er auch konsequent immer durch zieht. Egal wie.

Diese Phase ist also seit bald 3 Jahren so. Aber im Moment ist es so schlimm wie noch nie. Zuhause ausflippen kenne ich, das ist normal. Aber nicht so oft und nicht wegen so "Kleinigkeiten" (in meinen Augen natürlich Kleinigkeiten, für ihn in der Sitution anscheinend die Welt)

Er geht seit letzten August 3 mal die Woche zu einer Tagesmutter. Dort sind es mit ihm 5 Kinder, alle relativ gleich alt.
Von ihr hab ich noch nie etwas gehört das es Probleme gibt. Auch wenn er Ausflüge mit jemandem aus der Familie macht, ist er das bravste Kind überhaupt.
Nur mit mir ist es schwierig und was im Moment überhaupt nicht geht, wenn Papa mit uns was unternimmt.

Bin ich mit ihm auf dem Spielplatz oder im Kletterspiel oder sonst wo, dann ist er gerade auch da sehr schwierig.
Sind andere Kinder da sagt er sofort die lassen ihn nichts machen, obwohl er noch gar nicht bei den Kindern war. Wenn er dann dort ist beobachte ich immer wieder das er sofort schubsen möchte oder tut so als ob er hauen würde.
Erst gestern auf dem Spielplatz nimmt er Schaufel und Förmchen die im Sand lagen, spielt damit, dann kommt ein Kind und möchte es haben weil es ihr gehört und er gibt es ihr nicht. Ich schreite ein, erkläre das er es zurück geben muss und er läuft weinend damit weg und gibt es einfach nicht her.

Sage ich ihm wenn er jetzt nicht hört dann gehen wir oder dann ist dieses und jenes beendet, ist es ihm total egal. Er sagt dann nur ganz trotzig das er gar nicht spielen möchte.

So wie es jetzt ist sage ich tatsächlich das es weit über die normale Trotzphase hinaus geht. Das es einfach nicht normal ist. Es ist zwar mein 1. Kind aber ich weiß das nicht normal ist wenn ein Kind den ganzen Tag nur weint und schreit.

Rumpelstilzchen

Hast Du schon mal mit Deinem Kinderarzt darüber gesprochen?

Ansonsten weiß ich von anderen Familien, dass sie gute Erfahrungen gemacht haben mit Beratungsangeboten, z.B., von der katholischen oder evangelischen Familienbildung (gibt's aber nicht überall, je nach Region). Das ist erst einmal unverbindlicher als gleich ein Termin beim Psychologen oder so.

LG, Claudia
Rumpelstilzchen 5/2010
Wilde Hilde 1/2008
Künstler 12/2004

ju.ra.

Ich versuche heute schon dauernd jemand von "Frühe Hilfen" zu erreichen. Aber die Anschlüße sind andauernd belegt.

Beim Kinderarzt spreche ich das Thema eigentlich immer an. Wir haben dann für ihn mal Bachblüten mischen lassen, wegem dem großen Schlafproblem, aber geholfen haben die Tropfen leider nicht.

Wir müssen demnächst zur U7a und da lasse ich mir nochmal Tropfen mischen. Vielleicht hilft es diesmal.

Ansonsten hab ich noch nichts unternommen. Ich frage sie aber noch mal was sie mir rät, wo ich mit ihm hin gehen kann.

Ich möchte ihm so gerne helfen und es ist so frustrierend das er es im Moment nicht zu lässt.

Fesa

Hallo,

das mit den Beratungsangeboten finde ich auch gut.

Ansonsten könnte man noch einen Ergotherapeuten zu Rate ziehen. Mein Sohn war auch schon immer sehr dominant und "anstrengend". Und die Ergotherapie hat ihm und auch mir doch weitergeholfen.

ju.ra.

Hab schon überlegt mal zum Osteophaten zu gehen. Schaden kann es nicht und man hört ja immer wieder von Wundern.

Was wird da bei der Ergo gemacht, Fesa?

Binus

#7
Hier mal die "alles normal"-Stimme.  ;D

Ich kenne deine Verzweiflung, ich kenne auch dieses "das ist nicht mehr normal"-Gefühl. Aber ich denke - es ist doch normal. Wir haben hier ähnliches durch, immer mal wieder. Und ich als die engere Bezugsperson (Papa und Mama sind hier zwar gleich präsent, aber er hängt einfach ein wenig mehr an mir) kenne diese Situationen. Fürchterlich!

Hast du mal einschlägige Ratgeberliteratur durchgearbeitet? So was wie Jesper Juul? Stichwort "Autonomes Kind"?

Außerdem gibt es hier einen Thread (bei den 5-10jährigen) zur Erziehung, wenn das Kind ständig dazwischen quatscht. Da hat Sweety einiges sehr schönes geschrieben. Außerdem muss hier noch ein Thread rumgeistern, wo es ums Hauen und Beißen geht. Da hat wieder besagte Sweety  ;D einen Beitrag verlinkt, der mich echt berührt hat. (irgendwas mit "das gewünschteste Wunschkind")

Edit - das hier:
http://www.erziehung-online.de/forum/der-1-3-jahrigen/schlagen-bei-kleinkind-3-jahre-alt/

Sweety

#8
Wenn man vom Esel tratscht, kommt er gelatscht ;D ;D ;D

Da ist das Gewünschteste Wunschkind mit einem [Login or Register] Ich find's übrigens auch total normal.
Also nicht falsch verstehen - ich find's auch total normal, wenn ein Kind derlei Exzesse auslässt. Es gehört halt einfach zum Spektrum dazu.

Meine sind da beide mit ca. 2,5 reingerutscht. Der Große wird nächstens fünf, hat bis auf gelegentliche "altersgemäße" Bocker das Thema komplett hinter sich gelassen und wird meist als sehr soziales und empathisches Kind wahrgenommen.
Der Kleine wird im Mai drei und ist noch mitten dabei, aber es wird. Oder wir haben uns dran gewöhnt ;D ;D ;D
Wir sind aber sehr zuversichtlich, dass es bei ihm genauso weitergeht wie bei seinem Bruder.

Ich bin ehrlich gesagt nichtmal ansatzweise auf die Idee gekommen, da einen Arzt oder Therapeuten aufzusuchen. Einmal hab ich, als es beim Großen so arg war, die Erziehungsberatung aufgesucht habe. Habe aber von Anfang an klargemacht, dass ich das Verhalten des Kindes für sehr intensiv, insgesamt aber normal halte und nur Hilfe dabei brauch, dem zu begegnen.

In der Beratung war ein Kinderpsychologe, der auch sehr klar sagte, dass er normalerweise mehrere Beratungsstunden braucht, bis er Eltern klargemacht hat, dass das der richtige Ansatz wäre ;D
Also - auch ein Mensch vom Fach bestätigte, dass das absolut nicht ungewöhnlich ist.

Hast halt ein sehr intensives Kind. Hab ich auch deren zwei.

Da hilft nur aushalten und begleiten. Und irgendwann erleichtert aufatmen ;)

schnakchen

Hi,

puh das klingt anstrengend, ich kann mir gut vorstellen, dass du mit deinen Nerven am Ende bist! Aber du schreibst ja, dass es bei der Tagesmutter oder mit den Großeltern klappt, also scheint euer Kleiner kein grundsätzliches Problem zu haben. Mich erinnert das ein bisschen an unsere Große in diesem Alter. Mir hat damals der Satz geholfen: "Die Kinder testen, ob man sie noch lieb hat, egal was sie tun." Und bei der Person, die für sie am wichtigsten ist, testen sie das am meisten. Voila, du kannst dich geehrt fühlen :)

Noch was zum Schmunzeln: google mal nach "Welcome to parenthood. I'll be your guide..." Vieles davon hat mich an uns erinnert - meine Große ist mit Drei mal total ausgeflippt, weil sie zum Frühstück Cornflakes wollte - während sie am Frühstückstisch vor einer Schüssel Cornflakes saß.

Ich wünsch dir starke Nerven!

lg schnakchen

hallihallo

Ich musste erstmal auf den Ticker schauen und dann grinsen.....mir kam das alles so bekannt vor. Bei uns war es mit 2 1/2 Jahren echt richtig grausam. Tür aufmachen....falsch....Tür zumachen und sie aufmachen lassen....wieder falsch.....egal was man gemacht hat....alles falsch.  Und immer einen irrsinnigen Terz gemacht, teilweise mit wildem Geschluchze und Schnappatmung.
Sie merken, das sie gerade viel mehr können, aber trauen sich das doch noch nicht ganz zu, aber irgendwie doch schon. Einfach alles blöd  :P
Gut gefahren sind wir einigermaßen, wenn wir sie viel gefragt haben. Was sie meint, wie sie das am liebsten möchte, was wir am liebsten möchten etc. pp. Ganz viel reden und ganz wichtig eben auch Entscheidungen selber zu treffen. Und irgendwann (wenn auch gefühlt in dem Moment wie ne Ewigkeit) auch diese Phase vorbei.

Honigbluete

Ich kenne diese Phase auch und habe direkt auf das Alter geschaut... und musste grinsen...  :D Typisch für 2,5-3 Jahre....

Ich kann dir nur raten, dich zu stärken, z.B. bei einer Erziehungsberatungsstelle, für dich einen Weg zu finden, wie du damit umgehen kannst. Sweetys Aussagen inverschiedenen Threads hier finde ich sehr bedenkenswert, sie inspirieren mich sehr, mein Erziehungsverhalten zu überdenken und das zeigt auch schon Wirkung. Zusammen mit den Tipps der Erziehungsberatungsstelle, die ich aufgesucht habe und die in die gleiche Richtung gehen.

Dass er das Verhalten nicht durchgängig zeigt, finde ich sehr beruhigend, zeigt es doch, dass er sich bei euch ausprobiert, seine Grenzen austestet. Ich habe mindestens ein extremes Exemplar davon zuhause, es gibt halt Kinder, die es stärker ausreizen als andere. Beim Kleinen kann ich es noch nicht sagen, momentan rutscht er in eine ähnliche Phase rein wie deiner, heult bei "jeder Kleinigkeit", hat beim Frühstück nach einem Brötchen geheult, obwohl es vor ihm lag etc... Noch bin ich guter Hoffnung, dass es bei ihm leichter wird  ;D

Also, du bist nicht allein, ganz gewiss keine Erziehungsversagerin, braucht starke Nerven und das eine oder andere eher alternative Handlungskonzept und irgendwann wird aus deinen Wüterich eine starke Persönlichkeit. Das wird die wahrscheinlich das eine oder andere graue Haar bescheren, aber am Ende wird es sich gelohnt haben!

ju.ra.

Vielen Dank für eure Posts. Das tut wirklich gut zu lesen.

Ich habe gestern beschlossen das ich nicht mehr "kämpfen" kann. Ich werde versuchen lockerer an die Sache ran zu gehen. Wenn er meint ich brauche Licht auf dem Klo dann soll er es mir anmachen.

Wenn ich mich runter fahre und die Dinge wieder mit Spaß angehe kann man schon einen Unterschied erkennen - bilde ich mir ein. 
Er konnte gestern tatsächlich normal seine Wünsche äußern, die ich ihm dann auch gerne erfülle.
Der Abend war deutlich angenehmer, die Nacht war bis 3 zwar sehr schlimm. Ich musste alle halbe Stunde rüber und ihn zudecken, danach war es ok. Und auch heute morgen ging fast alles ohne Wutausbruch.

Zähneputzen wollte er mal wieder nicht. Ich hab dann einfach gewartet, mich fertig gemacht und ihn dann mehrmals, sehr lieb gerufen. Tataa er kam sogar und hat freiwillig geputzt.

Kurz ist es eskaliert als er Papa Tschüß sagen sollte, weil der nach unten ging. Luis wollte aber nicht. Als Papa dann unten war hat er zu weinen angefangen weil er ein Bussi von ihm wollte, doch noch. Da kam der Papa wieder hoch und alles war ok.

Äußerst blöd war jedoch der Nachmittag gestern. Schnuppertag im Kindergarten. Blöderweise genau zur Schlafenszeit.
Er war super knatschig. Hat auch die großen Kinder in der Gruppe angeschrien, Sachen weg genommen, geheult und gezetert und hat wild mit den Sachen hantiert vor Wut. Das war natürlich extrem blöd. Es gibt 18 freie Plätze in diesem Kindergarten und 130 Anmeldungen  :-\

Er müsste einfach besser schlafen. Ihm fehlt das so extrem. Wir hatten im Januar ca. 4 Wochen mit durchschlafen. Da war er tagsüber wie ausgewechselt. Ich glaub das macht viel aus bei ihm.

Qoyan

Bezüglich der Problematik "Durchschlafen": Macht der kleine Mann noch Mittagsschlaf?
Eventuell den mal ersatzlos streichen. Hintergrund ist der, dass sich die Schlafmenge pro Tag durch den Mittagsschlaf nicht unbedingt steigert. Der Mittagsschlaf verschiebt lediglich den Schlafrhythmus, was dann aber abends zum Problem wird. Denn dann ist der normale Schlafdruck noch nicht groß genug, dass die Kinder einfach umfallen und schlafen. Es wird entsprechender Terz gemacht. So verschiebt sich das Zubettgehen nach hinten und dann wiederum fehlt der Nachtschlaf, was zur Folge hat, das die Kids früh morgens nicht ausgeschlafen sind.
Ich fand's anfangs auch komisch, weil man ja immer zu hören bekommt, wie wertvoll der Mittagsschlaf sein soll. Aber wenn man sich dann einmal mit der Problematik näher beschäftigt und einliest, wird klar, dass wissenschaftliche Studien viele Vermutungen bislang nicht belegen konnten.

ju.ra.

Bezüglich schlafen haben wir den Mittagsschlaf tatsächlich jetzt einige Male ausfallen lassen. Das klappt sogar überraschend gut. Er hat Spätnachmittags einen Durchhänger/ Tiefpunkt, was aber ja auch total verständlich ist.
Abends schläft er tatsächlich besser ein. Ich muss zwar trotzdem noch 2-3 mal rein gehen, weil ihm einfach immer noch was einfällt was er braucht und wenn es nur ein Bussi ist.

Leider schläft er auch dann nicht durch. Seit Wochen steh ich teilweise 6 mal auf.
Und immer zur gleichen Zeit, das ist wirklich unfassbar.
Das erste Mal ruft er um 1 Uhr, dann um 3:00, 4:00, (5:00), 6:00 und hin und wieder schon vorher gegen 23 Uhr.

Ich bin wirklich fertig mit den Nerven. Schlafmangel ist für mich die Höchststrafe überhaupt. Wenn es gute Nächte sind dann muss ich "nur" 2 mal aufstehen, i.d.R. aber wie gesagt mind. 4 mal....

Das schlimme ist er braucht gar nichts. Meistens muss er zugedeckt werden ansonsten reicht ein "schlaf weiter" und es ist Ruhe.

Ich bin absolut ratlos wie wir das ändern können.

Das andere Problem haben wir wieder im Griff. Es war wirklich nur eine Phase von 2 Wochen die so extrem war.

Und ich halte mich dran, ich nehm es einfach lockerer. Ich lasse ihn viel mehr machen. Sind alles nur Kleinigkeiten im Alltag, die ich ohne nachzudenken einfach selber schnell mache wie Knöpfe (Waschmaschine, Spülmaschine, Microwelle etc) drücken. Ich lass ihn das jetzt alles machen, dann kommt erst gar kein Zorn auf. Ich lasse ihn entscheiden welche Musik im Auto läuft, er darf seinen Kaba selber machen u.v.m. Sachen über die ich anfangs gar nicht nach gedacht habe und er immer geweint hat weil er es machen möchte.
Wutausbrüche gibt es seither gar nicht mehr. Zickereien beim Zähneputzen oder wenn wir es eilig haben mit dem anziehen, aber das denke ich gehört dazu.

Aber das schlafen müssen wir wirklich noch verbessern. Sonst muss ich mich hinter den Zug schmeißen.... 

some&leni&ben

Ich hab jetzt nur Deimen letzten Beitrag gelesen, weil ich in Eile bin. Daher weiß ich nicht, ob es schonmal Thema war.

Familienbett?
Denn wenn ihr alle nachts mehr / schneller Ruhe habt, könnten die Tage vielleicht noch ruhiger verlaufen...

D@nce

Wir haben so Nächte bei der Kleinen auch phasenweise. Ich hole sie dann beim ersten Rufen schon in mein Bett rüber, dann ist Ruhe und ich ausgeschlafen. Irgendwann ist der Spuk dann wieder vorbei und sie schläft bei sich wieder durch. Immer. Die Kleinen entwickeln sich weiter und es gibt einfach Zeiten, wo sie die Nähe brauchen, dann wiederum nicht. Meine braucht dann auch nix, sie will nur sicher gehen, dass ich da bin. Ich sehe nur nicht ein, dafür 5 Mal aufzustehen, also kommt sie für diese Nächte zu mir. Das ist mir mein Schlaf wert, sonst bin ich tagsüber unausstehlich und das wirkt sich natürlich auch wieder auf die Kinder aus. Probier es doch mal aus? Schlafentzug ist für mich auch die Höchststrafe, da würde ich gar nicht lange rum tun, kommt gar nicht in Frage dass ich mehrmals die Nacht aufstehe ;D

Fliegenpilz

Nunja, wenn du dich hinter den Zug schmeißt dann passiert zumindest nichts, gute Einstellung :)

Wegen des Schlafens:
Du sagst es braucht nichts außer deine Aufmerksamkeit.

Kannst du dir vorstellen dich nachdem er das erste Mal wach wurde zu ihm zu legen oder ihn mit in euer Bett zu nehmen?
Falls du das ausschließt: Wie wäre es mit einem Babyphone über welches man Kontakt mit dem Kind aufnehmen kann? Du müsstest nicht jedes Mal aus dem Bett und könntest so ggf. etwas mehr Schlaf bekommen.

Sprichst du Abends mit ihm darüber, also warum er ruft und das dich das sehr anstrengt?
Ist er zugänglich für Regeln?
Hier gibt es z.B. eine Wochenendregel, das bis 8 Uhr Ruhe ist. Sie dürfen in ihrem Bett lesen, sie dürfen leise in ihrem Kinderzimmer spielen, sie dürfen leise den CD-Player anmachen, aber wir wollen kein Geturne, Gestreite, Geschreie und ähnliches. Wir haben ihnen erklärt wieso und sie haben gemerkt, dass sie wirklich dadurch profitieren :)

hallihallo

Erstmal freut mich  zu lesen, das ihr tagsüber weniger Stress habt  :)

Zum Schlafproblem.....wir haben hier auch einfach Phasen, wo sie wirklich nicht alleine schlafen kann/will. Dann darf sie zu uns ins Bett. Nicht von vorneherein, aber wenn sie unruhig ist und nicht einschlafen kann, dann darf sie ins große Bett. Zu 99% ist sie dort tatsächlich innerhalb von ganz kurzer Zeit in tiefen Schlaf verfallen (allein...von uns geht keiner mit ins Bett).

Sammylein

Mir kommt das auch sehr bekannt vor. Leider hat es sich bis jetzt (er ist 4,5) nicht immer gebessert. Anton möchte, dass die Welt sich so dreht, wie Anton das möchte. Und wenn das nicht der Fall ist, dann ist er seeeeehr verzweifelt.
Ich habe auch immer mal wieder Phasen, in denen ich an Asperger o. ä. denke. Er erinnert mich manchmal einfachzu sehr an Sheldon  ;D ;D ;D.
Aber er macht die krassen Sachen auch vor allem bei mir. Im Kindergarten und im Freundeskreis ist in die Richtung noch nie was aufgefallen.
Aktuell sind es bei uns die Socken, die richtig angezogen werden müssen. Wenn die Naht an den Zehen nicht gaaaaanz korrekt sitzt, ist die Welt am einstürzten.

Ich hoffe immer noch, dass es vorbei geht und versuche, für ihn da zu sein, wenn die Welt mal wieder einstürzt.

Kind zwei macht übrigens eine ganz "klassische" Trotzphase durch, mit auf den Boden stampfen, Kreischen und so. Ich seh das ganze zum Glück (noch) eher amüsiert und freue mich, dass sie anscheinend einen Weg einschlägt, auf dem sie versucht, ihren Willen zu bekommen. Im Gegensatz zur Mama :-).


ju.ra.

Familienbett - möchten weder mein Mann und ich. Luis schläft auch dann so unruhig das mein Mann gar nicht schlafen kann und ich noch öfter aufwache. Er dreht sich und liegt dann immer quer zwischen uns und haut dann meinem Mann die ganze Nacht die Beine in den Rücken oder Bauch.
Haben wir alles schon durch.

Mich zu ihm legen hab ich die ersten 2 Jahre gemacht. Mach ich auch immer noch wenn es ganz schlimm ist. Das Problem ist, mache ich es einmal will er es immer haben und es gibt abends wieder einen größeren Kampf weil er darauf besteht ich soll mich zu ihm legen und da schlafen. Das ich nicht um 20 Uhr ins Bett gehen mag muss ich nicht dazu sagen. So lange bei ihm zu bleiben bis er schläft geht auch nicht. Müsste ich dann auch jeden Abend machen und sobald er dann wieder aufwacht und ich nicht da bin schreit er erst recht.

Ihm Regeln erklären funktioniert gar nicht. Ich rede sehr viel mit ihm über das Thema. Erkläre ihm immer wieder aufs neue. Er machte gerne "Deals" (also zb. Deal: er darf eine Sendung im Fernsehen anschauen und ich entscheide dann wann der TV wieder ausgemacht wird ohne das er zu schimpfen anfängt. Sollte ja eigentlich normal sein für die Kinder aber mit ihm muss ich da dann den Deal machen) Unser aktueller Deal heißt: Wer brav schläft (einschlafen/ durchschlafen) der darf überhaupt erst fernsehen. Wer abends Theater macht darf nicht fernsehen. Interessiert ihn aber nicht. Er schaut seit ca. 2 Wochen überhaupt nicht mehr fern. Abends kann er sich zwar leichter an den Deal halten aber Nachts ist das einfach nicht drin.

Babyphone ist eine gute Idee. Das versuche ich direkt mal.
Heute Nacht hab ich auch einmal gerufen das er bitte weiterschlafen soll und es hat geklappt. So war er zwar insg. 4 mal wach aber ich bin nur 2 mal rüber und 1 mal ist er gleich von selber wieder eingeschlafen.

Das schlimme ist einfach das man nicht sagen kann, heute Nacht darfst du bei uns schlafen weil du so unruhig bist, denn sobald eine Ausnahme gemacht wird, meint er das es dann immer so läuft. Das geht bei ihm leider überhaupt nicht. Da muss ich wirklich konsequent bleiben. So blöd wie ich das selber finde. So wollte ich auch nie werden.  :-\

Sammylein - das klingt sehr nach Luis. Mit den Socken das könnte direkt er sein.

Sammylein

Das mit den Deals machen wir auch. Du darfst noch eine Folge fernsehen, wenn dann hinterher nicht gebettelt und geschimpft wird.  Funktioniert zum Glück meistens.

Ausnahmen sind bei uns auch fast ein No Go, weil das sofort überhand nimmt.... Mama, darf ich ausnahmsweise ein Stück Schokolade? Na gut.... eines darst du.... und dann muss ich endlos dagegen kämpfen, dass er die ganze Kiste ausfuttert....


ju.ra.

Genau, dann kommt immer dieser Blick, schiefer Kopf dazu und dann "eiiiiins noch, nur noch eiiiiiiiiiiiins??!!"

hallihallo

klingt wie mein Großer...mittlerweile 22 Jahre alt. Hat sich auch nicht wirklich verändert mit der Maßlosigkeit  :-(

Schläft er denn bei euch besser oder nicht? Ein Deal könnte z.B. sein, das man zwei Tage die Woche die Matratze zu euch ins Zimmer legt (Beine in Rücken/Bauch kenne ich leider auch :P). Am besten die Tage im Kalender festmachen, damit er sich dran halten kann.

ju.ra.

Er hat jetzt schon lang nicht mehr im Ehebett geschlafen. Gestern hat er beim Onkel übernachtet. Die zwei im Ehebett und der Onkel sagte bis 3:30 Uhr ging es ganz gut, dann meinte er das er aufstehen muss und war eher fit. Ist dann aber noch mal eingeschlafen und hat sehr unruhig geschlafen. Viel gedreht, viel gewälzt, wollte was trinken, Flasche war leer also Onkel hoch gescheucht um Wasser.

Wenn ich bei ihm im Zimmer schlafe (Matratze neben seinem Bett am Boden) dann wacht er auch dauernd auf. Da reicht es dann wenn ich ihn kurz berühre oder nur was sage und er gibt wieder Ruhe. Aber ein gesunder Nachtschlaf findet einfach nie statt.

In den 3 Jahren gab es nur 2 kurze Phasen von 3 und 6 Wochen mit durchgeschlafenen Nächten.  :-[